Selbstverbrennungen von Mönchen: Neue Tibet-Politik gefordert
Menschenrechtsorganisationen fordern von Peking ein Ende der Repression in Tibet. Seit März haben sich neun Mönche und zwei Nonnen aus Protest selbst angezündet.

BERLIN taz | Die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International (AI) und Human Rights Watch haben die chinesische Regierung in einer Erklärung aufgefordert, die Ursachen der jüngsten elf Selbstverbrennungen in Tibet zu beseitigen.
Demnach forderten sie bereits am 3. November in einem Brief an Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao die Regierung in Peking dazu auf, die "repressive Politik" gegen "ethnische Tibeter" und die "politische Indoktrination" der Klöster zu beenden.
Die von der Regierung gewählten Taktiken würden die Tibeter nur weiter von Peking entfremden, erklärte AI-Generalsekretär Salil Shetty. Peking müsse vielmehr deren religiöse Praktiken und Kultur akzeptieren.
Seit März haben sich in Tibet bereits elf Menschen, darunter neun buddhistische Mönche und zwei Nonnen, aus Protest gegen Chinas Politik selbst angezündet. Vor allem das harte Vorgehen gegen Klöster wird kritisiert. Der Dalai Lama, das im indischen Exil lebende geistige Oberhaupt der Tibeter, warf Peking in diesem Zusammenhang wiederholt "kulturellen Genozid" vor.
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Frauen und Krieg
Krieg bleibt männlich
Ergebnis der Sondierungen
Auf dem Rücken der Schwächsten
Vertreibung von Palästinensern
Amerikaner in Gaza
Schwarz-Rote Finanzen
Grüne in der Zwickmühle
Schwarz-rote Sondierungen abgeschlossen
Union und SPD wollen gemeinsam regieren
Wechseljahre
Ich glaube, ich mag mich so sehr wie noch nie