Olympia – Schwimmen: Frankreich siegt, weil Lochte schwächelt
Bei dem Staffel-Finale über 4x100 Meter Freistil der Männer schwimmen die Franzosen den Amerikanern im letzten Moment davon. Russland holt Bronze.
Die Startbedingungen: Die Staffel der USA startet von einer für den Sieg günstigen fünften Bahn. Mit ihren beiden Stars Michael Phelps und Ryan Lochte gelten die Amerikaner als Favoriten des Wettkampfs.
Die Entscheidung: Nach der letzten Wende liegt der Franzose Yannick Agnel Kopf an Kopf mit US-Schlussschwimmer Ryan Lochte. Die beiden schenken sich nichts. Aber Agnel holt ein Quentchen mehr Sauerstoff aus seinen Lungen raus und zieht kurz vor dem finalen Anschlag noch vorbei. Dank seiner Energieleistung gewinnt Frankreich in guten 3:09,33 Minuten. Das Aquatics Center kocht, der französische Kommentar schlägt sich jubelnd auf die Brust. Ein enttäuschter Lochte pustet ins Wasser. Die Staffel der USA hatte von Beginn an geführt und muss sich nun mit dem silbernen Edelmetall begnügen. Bronze gewinnen die Russen.
Das Drama: Der Verlierer des Wettkampfes ist überraschend Ryan Lochte – gestern noch Nationalheld, heute trauriger Zweiter. Wahrscheinlich sieht er sich nun mit Kumpel Phelps nach einem gemeinsamen Therapeuten um. Wobei, Michael Phelps gewinnt zum ersten Mal olympisches Silber. Ihm fehlten nur noch zwei olympische Medaillen, um den Weltrekord der russische Kunstturnerin Larissa Latynina (18 Medallien) zu brechen.
Die Schlussfolgerung: Frankreich revanciert sich beherzt für die Olympianiederlage in Peking vor vier Jahren. Damals standen die US-Schwimmer ganz oben auf dem Siegerpodest und die Franzosen mussten sich zerknirscht mit Silber zufriedengeben.
Und sonst? Das deutsche Team erreichte das Ziel in 3:13,52 Minuten und belegt einen ordentlichen sechsten Platz. Es verfehlt den im Vorlauf bereits egalisierten deutschen Rekord nur um eine Hundertstelsekunde.
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