Neonazi-Aufmarsch in Pforzheim: Schlagstöcke gegen linken Protest
Beim Schutz eines Neonazi-Fackellaufes haben Polizisten Teilnehmer einer Gegendemo verletzt. Mindestens 20 Menschen sind betroffen.
PFORZHEIM dpa | Bei Protesten gegen eine Versammlung von Rechtsextremisten ist es am Jahrestag des alliierten Luftangriffs in Pforzheim zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Beamten setzten am Sonntagabend Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Demonstranten ein, die zum Ort eines Fackelaufzugs der rechtsextremen Szene vordringen wollten.
Sanitäter behandelten nach eigenen Angaben mindestens 20 Menschen mit Augenverletzungen. Die Polizei begründete den Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz mit Angriffen auf Beamte. Rund 200 Demonstranten, die sich von einer genehmigten Protestaktion mit rund 800 Teilnehmern gelöst hatten, hätten Beschilderungen umgerannt und über Absperrungen gelangen wollen.
An einer zentralen Gedenkfeier in Erinnerung an die 17.600 Toten bei der Bombardierung der Stadt nahmen am Vormittag rund 400 Menschen teil, darunter auch Zeitzeugen des britischen Luftangriffs.
Mit Hamburg und Dresden gehört Pforzheim zu den im Bombenkrieg am schwersten zerstörten deutschen Städten. Bei dem Angriff am 23. Februar 1945 gingen innerhalb von 22 Minuten 1575 Tonnen Spreng- und Brandbomben auf die Stadt nieder.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Wahlentscheidung
Mit dem Wahl-O-Mat auf Weltrettung
Gedenken an Hanau-Anschlag
SPD, CDU und FDP schikanieren Terror-Betroffene
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Russland und USA beharren auf Kriegsschuld des Westens
Trump, Putin und Europa
Dies ist unser Krieg
Jugend im Wahlkampf
Schluss mit dem Generationengelaber!
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt