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Kommentar zum WahlkampfHilfe, meine Freunde wählen CDU!

Barbara Dribbusch
Kommentar von Barbara Dribbusch

Wenn Freunde mit linker Vergangenheit plötzlich rechts wählen – was ist da schiefgelaufen? Angeblich liegt es am abgedroschenen Dualismus der Linken.

Wenn Linke mit Merkel liebäugeln Bild: reuters

E s ist zum Kotzen, aber selbst der lächerliche CDU-Wahlkampfsong schreckte ihn nicht ab. K., langjähriger Freund und Ex-WG-Mitbewohner, war nicht mehr davon abzuhalten. Er hat die CDU gewählt, zum ersten Mal in seinem Leben. Mit Briefwahl, weil er am Wahlsonntag nicht in Berlin sein kann. Dann ist nämlich Oktoberfest in München, da muss K. dringend hin.

Das Oktoberfest ist auch so eine Veranstaltung, die früher mal als superspießig verschrien war. Jetzt aber ist es hip, dort im Trachtenjanker aufzutauchen und sich mit alten Schulkameraden zu betrinken. Und K. fand es plötzlich auch irre hip, der CDU die Zweitstimme zu geben, nachdem er sonst immer sein Kreuzchen bei Grünen und SPD gemacht hatte.

Als Erststimme kreuzte K. irgendeinen chancenlosen Piraten an, aber das war nur Angeberei, um zu zeigen, dass er sich nicht in irgendeine Schublade stecken lässt, sondern superindividuell seine coole Entscheidung trifft.

Die Wahl der CDU, so behauptete K., sei nämlich keineswegs ein Wandel zum Konservativen, wie man es bei vielen zu Geld gekommenen Mittfünfzigern vermuten könnte. Nein, es sei eine „Protestwahl“ gegen die Miesmacherei, die Verlogenheit der Linken. „Ist für mich inzwischen auch eine Kulturfrage“, sagte mir K.

K. ist selbständiger Unternehmer, IT-Consultant, erfolgreich. Nicht nur er, auch einige andere Selbstständige aus meinen Bekanntenkreis, darunter viele Ärzte mit linker Vergangenheit, rücken damit heraus, dass sie diesmal mit Merkel liebäugeln. Früher wählte der eine oder andere auch FDP, aber das scheint vorbei zu sein.

Ein Identitätsproblem

Klar liege das auch an den Steuerplänen von Grünen und SPD, räumte K. ein. Umverteilung! Da wisse man nicht, wo „die Sozen“ das Geld „am Ende verbraten“. Früher mal war K. aber durchaus für die Vermögensteuer. Ich erinnere mich an eine Debatte Ende der Neunziger, als K. sogar behauptete, eigentlich sei es absurd, dass Hochverdiener wie er Kindergeld bekommen. Was also ist passiert ?

Es scheint ein Identitätsproblem zu sein. Er spüre Überdruss am abgedroschenen Dualismus der Linken, der auf der einen Seite nur Gewinner, Ausbeuter und auf der anderen Seite nur Opfer kennt, zu viele Opfer, schimpfte K. beim Edelitaliener. Erbärmlich sei das, eine Weltsicht, die immer nur das Haar in der Suppe suche.

Die sich über jeden Anstieg der Arbeitslosenzahl freue, weil man damit ja nachweisen könne, dass alles wieder schlechter werde, sich irgendeine soziale Kluft vertiefe und die Ungerechtigkeit zunehme, was wiederum die Existenzberechtigung der Linken stärke. Verlogen sei das, ereiferte sich K.. Die SPD-Politiker seien doch auch nur scharf auf Ministerposten mit Superpension, gebärdeten sich aber, als seien sie die besseren Menschen. Dabei müsse man nur durch die Großstädte in Südeuropa spazieren, um zu sehen, in welchem Luxus wir lebten.

Ich werfe dann ein, dass leider immer die Partei, die in der Opposition sei, das Haar in der Suppe suche. Das hätte die Union auch nicht anders gemacht. Ich versuche, den Blick von K. auf die Wahlprogramme zu lenken. Hey, wäre etwas mehr Bafög für die Studenten vielleicht doch ganz fair? Und ein Mindestlohn für Regalauffüller im Supermarkt ? Ein bisschen mehr Geld für die Pflege? K. liest leider keine Wahlprogramme.

Also lieber auf die ästhetische, auf die Kulturebene wechseln: Kann sein, dass man hartgesotten sein muss, um es auszuhalten mit den Linken. Vielleicht ist es wie in einer Langzeitehe, erkläre ich K. Durchhalten, das ist Kult. Eine Affäre zwischendurch mag angehen, aber ausgerechnet mit der CDU! Ich spiel ihm nochmal den Wahlsong der Christen vor, mit der Häschen-Blondine am Mikro und dem hundeäugigen Jungen an der Gitarre. Jugendfreizeit. Aber keine Politik. Also wirklich.

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Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch).
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54 Kommentare

 / 
  • K
    Kopfschüttler

    Die CDU ist also rechts...

     

    Seltsam...

     

    Dann ist die AfD gaaaanz rechtsextrem...

     

    Ich werde aber die AfD wählen, werde ich gleich mit der NS-Keule traktiert oder komme ich gar auf den Scheiterhaufen?!

    • @Kopfschüttler:

      Nein,- Sie kommen bestimmt gleich in den Wählerhimmel und treffen dort die ganzen 'linken' CDU-Politiker der ersten Stunden wie:

       

      Erwin Albrecht (NSDAP,SA)

      Fritz Baier (NSDAP, BND Verfassungsschutz, MAD)

      Paul Binder (NSDAP, Deutsche Arbeitsfront, NS-Bund Deutscher Technik)

      Otto Fürst von Bismarck (DNVP, NSDAP)

      Walter Bockenkamp (NSDAP, SS)

      Georg Böhme (NSDAP, BDKJ)

      Karl von Buchka (NSDAP, SA)

      Karl Carstens (NSDAP, SA)

      Hermann Conring (NSV, NSDAP, unterzeichnete zahlreiche Schutzhaftbefehle und Einweisungen in Konzentrationslager)

      Fritz Dorls (NSDAP, SA, SRP)

      Hans Filbinger (NSDStB, SA, NSDAP, war als Marinerichter an Todesurteilen noch kurz vor Kriegsende beteiligt)

      Hermann Glüsing (Stahlhelm, DNVP, NSDAP, SA)

      Walter Leisler Kiep (NSDAP, spielte eine entscheidende Rolle bei den Parteispendenskandalen der CDU)

      Kurt Georg Kiesinger (NSDAP, Mitarbeiter von v. Ribbentrop und als solcher Verbindungsmann zu Goebbels)

      Hans Krüger (NSDAP)

      Helmut Lemke (NSDAP, auf seine Anordnung wurden zahlreiche Sozialdemokraten und Kommunisten in Eckernförde verhaftet und zwei von ihnen später ermordet)

      Theodor Oberländer (nahm am Hitlerputsch 1923 in München teil, NSDAP, SA, Bund Deutscher Osten, "Ostforscher")

      usw. usw. usw.

      Viel Spaß im Wählerhimmel!

  • S
    Schlesier

    "Wenn Freunde mit linker Vergangenheit plötzlich rechts wählen..."

     

    Frau Dribbusch,

     

    nicht alles von links (davon gibt es jede Menge Varianten) ist rechts.

     

    Die Bundeskanzlerin betont immer "Die Mitte", schon vergessen?

     

    Ist auch egal...

  • Als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Telefonseelsorge erfahrte ich leider nicht selten hautnah, wie sehr die Schere zwischen Winnern und Loosern dieser unserer Gesellschaft auseinander geht. Ich finde es beschämend, wenn ältere Menschen von Krankheit geplagt von ihrem Betreuer wöchentlich 40 Euro bekommen und am Wochenende kein Geld mehr haben, um sich Kopfschmerztabletten zu kaufen. Wenn die kapitalistische Gier mehr und mehr Inhaltsmittelpunkt der Leistungsträger ist, wird der Mensch zum Unmensch. Wenn nur noch die olympische Maxime "schneller, höher, weiter" gilt, sind wir Menschen einfach nur die gefährlichste Bestie dieses Planeten, die mit einem Siegerlächeln die Besiegten mit Füßen treten ...

     

    Die frommen Christdemokraten verdrängen das gerne: Kommunismus im Sinne von Priorität für den Gemeinsinn ist eine Idee, die im Neuen Testament in der sog. Apostelgeschichte nachzulesen ist. Wenn die, die viel hatten, zu den Gemeindeversammlungen nicht entsprechend Güter für alle mitbrachten, wurden sie ausgeschlossen. Aber heute weiss der begüterte Pseudochrist Glaube und politisches Engagement für die sozial Schwachen schizoid zu trennen ...

    • W
      Wodka
      @Linksaussen:

      Ich bin in einem kommunistischen Land aufgewachsen, da gab es sehr wenig Rente und keine Betreuung, aber viel billigen Alkohol!

  • S
    Schroedingers

    Hallooooo?

     

    Steinbrueck verweigert sich rotgruenrot und laesst damit selbst nur eine schwarzrot oder schwarzgelb zu, die Gruenen fallen nur mit Nebensaechlichkeiten auf und die Linke verharrt in ihren Extrempositionen. Soll man vielleicht diese Gurkenopposition der Gurkenregierung vorziehen??

     

    Merkelt mauert aus Prinzip, Steinbrueck verweigert sich auf seine Weise - wenn das so weitergeht haben wir bald eine Politikverdossenheit wie am Ende der Weimarer Republik.

  • L
    Luci

    Bei uns an der Uni gab es einen Spruch:" Wer mit 20 nicht links wählt, hat kein Herz. Wer mit 30 immer noch links wählt, keinen Verstand."

    Ist Ihr Freund vielleicht jetzt 30 Jahre?

    • A
      Arne
      @Luci:

      Da kann man mal sehen, wie die Unis in der BRD unter schwarzgelb verkommen. Als ich zur Uni ging in den schönen 70ern/Anfang 80ern, wusste man noch, dass das Zitat korrekt heißt: "Wer mit 20 Jahren nicht Sozialist ist, der hat kein Herz, wer es mit 40 Jahren noch ist, hat kein Hirn." und es sowohl Georges Clemenceau oder Winston Churchil zugeschrieben wird.

      (Tja, wer waren denn die beiden? Ich finde es schön, noch von der Bildungspolitik einer soziallen Phase der BRD profitiert zu haben und sowas zu wissen.)

    • @Luci:

      Es ist interessant, dass sich anno dazumal ihre Komilitonen aufgrund dieses Spruchs schon darüber bewußt waren, wie sich ihre politische Ausrichtung entwickeln wird.

      Waren diese sich etwa darüber im Klaren, dass sie aufgrund ihrer "Unreife" falsch wählen würden, oder aber auch im der Annahme, ab etwa 30 einer Elite anzugehören, die aus purem Eigeninnteresse eine linkes Votum nicht mehr zulässt.

      Wenn solche Sprüche schon an der Uni kreisieren, dann ist Hopfen und Malz verloren.

      Ich hoffe, Sie haben das Paradoxum in der Haltung ihrer ehem. Kommilitonen erkannt.

  • PH
    Peter Haller

    @Intestines

    Dann bist Du jetzt meiner !

  • M
    Martin

    Ich empfehle den "linken" mal ein Buch zu lesen...

    http://www.sezession.de/33777/warum-ich-kein-linker-mehr-bin-fragen-an-manfred-kleine-hartlage.html

     

    Zitat:"Linke wissen über sich selbst eigentlich überhaupt nichts. Linkssein heißt, sich in einem geschlossenen Gedankenuniversum zu befinden, das sich stets ausweglos in sich selbst zurückkrümmt. Im Zentrum dieses Universums steht die Utopie, deren Wahrheit und absolute Geltung axiomatisch angenommen wird, und die damit das Äquivalent einer Gottheit ist. Dies gilt entgegen dem Anschein nicht nur für Extremisten, sondern auch für sogenannte gemäßigte Linke, für die sogar noch mehr: Während Extremisten von der konkreten Utopie ausgehen, d.h. ihre Gottheit in einem Bild – etwa dem Sozialismus – konkretisieren und dieses anbeten, gilt für die sogenannten Gemäßigten das Bilderverbot: Die Gottheit wird transzendent und unsichtbar (und damit, anders als eine Götzenstatue, auch unzerstörbar), aber sie bleibt das Absolutum, auf das sich die gesamte linke Weltauffassung ausrichtet, einschließlich ihres Politikverständnisses, ihrer Moral, ihres Menschenbildes, ihrer politischen Projekte usw., die allesamt dem Dienst an der Gottheit verpflichtet sind. Die ganze Wirklichkeit wird von der Utopie her und zum Zwecke ihrer Bestätigung interpretiert."

    Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen....

    • @Martin:

      Dann sind Sie folglich ein Linker, wenn ihr geschlossenes Gedankenuniversum für Beschriebene nur diese Schublade bereit hält.

      Mit den eigenen Unzulänglichkeiten nicht umgehen zu können, kann dazu führen, diese auf sein Gegenüber zu projizieren. Dabei ist eine sachliche Auseinandersetzung mit diesen unmöglich, da es die Demontage des eignen Egos nach sich ziehen dürfte.

      Mensch, seien Sie einfach Mensch !

      Dann erübrigt sich Ihre zweidimmensionale Betrachtung.

       

      Ich empfehle Ihnen dazu das Buch von Erich Fromm: "Die Pathologie der Normalität"

      • M
        Martin
        @lions:

        Ganz ehrlich, sie haben in ihrem Kommentar nichts weiter getan als wie ein kleines Kind "selber" zu sagen.... Wenn sie das unter einer sachlichen Auseinandersetzung verstehen, dann weiß ich auch warum sie damit bis jetzt keinen Erfolg hatten ;)

      • @lions:

        Ich kann das Buch von Erich Fromm auch jedem wärmstens empfehlen!

  • Wenn der leitende Reakteur der TAZ im Innenressort empfiehlt, die MarktKonformeDemokratie der Dr.Merkel zu wählen, braucht man sich über TAZ-LerInnen, die nun DU wählen nicht zu wundern.

     

    Hauptsache mein Geld bleibt bei mir, meine Privatpatienten bleiben mir erhalten, Hauptsache Leiharbeit bleibt erhalten, Hauptsache Hartz IV bleibt erhalten.

     

    Es gibt keine kritische Presse mehr, keine Presse, die eine Regierung knallhart kritisch begleitet.

     

    Es ist zum kotzen, zum heulen, wenn ich mir diesen unsäglichen Aufsatz des Daniel Bax zum x-ten Male durchlese!Ein TAZ-Redakteur, der eine Politikerin anpreist und wählt, die eine marktkonforme Demokratie will!

  • Das ist echt harter Tobak :(

    • @Ash:

      Kautabak?

  • M
    Metzger

    Die Grünen, amerikanisierte Kriegstreiber, die SPD als neoliberaler CDU Abklatsch, da müsste ich ja durch taz-Abo durchmanipuliert sein, um solchen Menschenfeinde zu wählen.

    Da bediene ich mich lieber meines Verstandes und wähle AfD oder Linke.

  • Das Kernperoblem ist meins. Leider hab ich aus historischem Interesse irgendwann den Koran gelesen, seither ist alles anders. Ich bin früher in der AL gewesen, jetzt SPD, Antifaschist in jedem Fall, aber plötzlich bin ich "islamophob" und angewiedert von Antirationalismus und linker Mainstreamideologie. Sprich: alles Nashörner, und ich muss jetzt Merkel wählen gehen, na schönen Dank!

  • M
    m.k.

    Die SPD ist doch keine linke Partei!

  • G
    gerstenmeyer

    ....Angeblich liegt es am abgedroschenen Dualismus der Linken.

    ----------------------------

    vielleicht haben immer mehr die schnauze voll von meinungsvorgabe,nazikeule,neusprech,ungzügelter einwanderung bei 3 millionen arbeitslosen,usw

  • 5G
    577 (Profil gelöscht)

    Ach, Frau Dribbusch,sie werden´s verkraften!

    Ein wenig kann ich Sie ja verstehen: ich habe auch noch nie CDU gewählt, es geht einfach nicht, eine Partei die gegen direkte Demokratie ist, kann ich schlicht nicht an die Macht wünschen.

    Aber fast meine ganze Familie wählt "die", darunter auch von mir hochgeschätzte Menschen.

    Also, tiefe Wahrheit für Altlinke und ähnliche: Auch CDUler sind Menschen. Manchmal sogar gute und kluge!

    Aber ich ich

  • SL
    Sören lu ru

    Das ist doch nichts neues. Jeder kennt den spruch: wer mit 20 nicht links wählt, der hat kein herz. wer mir 40 noch links wählt, der hat kein gehirn.

    • @Sören lu ru:

      Wer mit 20 kein Herz hat, braucht mit 40 kein Gehirn mehr.

    • @Sören lu ru:

      Der Spruch geht zwar etwas anders, ist aber in seiner Urform auch nicht korrekt, wie uns die nächsten Jahre vor Augen führen werden (Eurokrise, nächste Finanzkrise), da bin ich zuversichtlich.

    • P
      Paul
      @Sören lu ru:

      Falsch. Wer mit 20 nicht links wählt, der hat reiche Eltern. Wer mit 40 noch links wählt, hat keine Karriere gemacht. Leider wählt in dieser verblödeten Gesellschaft jeder nur den, der ihm am meisten Kohle und Sicherung des eigenen Lebensstils - gerne auf kosten der anderen - verspricht.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Nunja, seit Schröder ist es ja fast egal, ob man SPD oder CDU wählt. Das passt nicht zu einer echten Debatte über "links" und "rechts". Die oben als solche Beschriebene offenbart, das Phrasendrescherei Inhalte schon seit langem abgelöst hat und Egoismus zur Religion mutiert. Anders ist es nicht zu erklären, dass "den Linken" (zwar auch die Partei, aber hier allgemein) derzeit so viel Inhaltslose Vorwürfe entgegengeschleudert werden, oder solche, die nur den eigenen Egoismus über Fairness stellen.

  • K
    Köstlich

    Köstlich, die in der Kommentarspalte versammelte linke Arroganz!

    • @Köstlich:

      Ähhm.

       

      _Ihr_ Kommentar war der erste, der mir als vor Arroganz triefend aufgefallen ist.

      :D

  • Viele, vorallem angehende Akademiker, denken leider nur links, solange wie sie relativ mittellos sind oder gegen ihre Eltern revoltieren.

    Mir fiel früher schon auf, dass sich in linken Aktionsgruppen viele narzisst. motivierte Charakter tummeln. Denen gehts dabei leider nur um Bewunderung. Wenn ich bei solch falschen Linken empathische Eigenschaften suchte, lief ich regelmäßig ins Leere. Da hätte es mir schon dämmern müssen.

    Die Erfahrung, wie sie Frau Dribbusch machte, musste ich leider auch oft erleben.

    Es gehört zu den bittersten Erkenntnissen meines Lebens.

    Trotzallem, diese Wendehälse tun mir leid, denn ihr Weltbild hat es nie über den eignen Tellerrand geschafft.

  • F
    Frank

    Ich kenne niemanden, der CDU wählt. Sorry, aber das müssen Leute sein, deren Birne schon so weit aufgeweicht ist durch die tägliche Medienberieselung, dass ihnen alles egal ist.

  • Merkel zu wählen, ist ungefähr so, als würde man sich die Augen zukleben, um auf der Treppe nicht zu stolpern.

  • G
    Gaston

    alles ist besser als steinbrück

    • @Gaston:

      Dann wähle ich alles.

  • RT
    Ruth Teibold-Wagner

    Danke, TAZ!

     

    Beinahe wäre ich auch eine Verräterin geworden, hätte auch CDU gewählt.

     

    Zum Glück habe ich den Artikel gelesen und bin rechtzeitig durch Euch noch einmal bewahrt worden.

     

    Danke, dass Ihr mir die drohenden persönlichen Konsequenzen vor Augen gehalten habt - Ich möchte mich nicht ins Abseits stellen, möchte nicht ausgegrenzt werden, möchte weiterhin zu Euch dazugehören. Zu Euch. Zu uns. Zu uns allen.

     

    Früher habe ich Grün und SPD gewählt, aber das war ja blöd, wie Ihr selbst immer schreibt.

     

    Ich wähle jetzt AfD, also nicht CDU. Hoffentlich ist das für Euch ok.

     

    Bitte schließt mich nicht aus! Wir sind doch immer noch Freunde, auch wenn ich nicht das wähle, was Ihr gut findet!

     

    Ich bin innerlich immer noch fortschrittlich, links, alternativ, grün und so. Nur wähle ich halt anders. Aber die Wahl ist doch gar nicht so wichtig, wie Ihr selbst immer sagt...

     

    Mit solidarischen Grüßen

     

    Ruth Teibold-Wagner, Heidelberg

    • G
      Gastnamen
      @Ruth Teibold-Wagner:

      Verdammt. Wenn diese Person (man google mal ihren Namen fuer ihre Beitraege) typisch fuer die AfD ist, ist nicht einmal diese mehr waehlbar ...

  • N
    noeffbaux

    Der Mist ist: die Linke macht sich ständig selbst runter, während die Rechte sich eigentlich ganz geil findet. Und finden darf, scheint mir. Dsa Grundproblem der Linken ist ihr Selbsthass!

  • VP
    Volker P

    Dazu ein Kommentar von Volker Pispers:

    http://youtu.be/E05UqdAIhkA?t=1m19s

  • E
    einer

    Die Geschichte vom Herrn K klingt ja eher als sei da einer von seinem verlängerten Berlin-Studier-Abenteuer, vieleicht etwas verspätet aber letztlich nach Plan, "hoam"-gekehrt.

    Kenne viele, die sich links-alternativ geben, wenn man aber genauer hinschaut von erz-konservativen, materialistischen und egoistischen Werten zutiefst geprägt sind, ohne daß es ihnen bewußt wird. Irgendwann merken manche dann eben doch, wo sie sich "zuhause" fühlen.

    Dabei machen sie sich vor, daß sie irgendwie dazugelernt hätten, "reifer" und "weiser" geworden seien, über jugendliches Ungestüm hinausgewachsen. Tatsächlich hatten sie ihre "Haltung" damals nie ernst genommen. Es war Mimikri passend zu einer Lebensphase, geplant wie ein Abenteuer-Urlaub.

    Einer Formulierung des Herrn K muß ich aber zustimmen: Der "abgedroschene Dualismus" vieler Linker kann einen wirklich den letzten Geduldsfaden kosten. Nicht weil sie nach "Haaren in der Suppe" suchen, wohl aber wegen des manischen Hangs Dinge unerträglich unterkomplex zu betrachten. Damit das Weltbild konsistent und widerspruchsfrei bleibt, sind viele bereit, weit unter ihrer intellektuellen Kapazität zu denken.

  • A
    Arne

    Was ist daran verwunderlich?

    Verwunderlich ist maximal eine Bezeichnung von solchen Personen als "links". in der immer wieder auftretenden verkürzten Kapitalismuskritik, in der nicht das System das Problem war, sondern der einzelne Kapitalist, wird eben manchen klar, wenn sie selber zu Wohlstand in diesem System kommen, dass sie doch gar nict das Problem sein können, sondern alles supergut ist.

    In den 90ern konzentrierte sich die Linke immer mehr auf Probleme wie Frauenrechte (Wir haben eine weibliche Bundeskanzlerin!), auf Minderheitenrechte (Und wir haben einen schwulen Außenminister, einen migrantischstämmigen Wirtschaftsminister, einen behinderten Finanzminster.), auf individuelle Absagen zu Krieg statt struktureller (Merkel hat die Wehrpflicht abgeschafft, rotgrün hat Krieg geführt.) und die Frage nach Atomkraft Ja oder Nein wurde zur Glaubensfrage. (Merkel hat konsequenter alte AKWs stillgelegt als rotgrün.)

    Warum sollte jemand, der in einem SED-System ebenso Karriere machen kann wie in einem neoliberalen nicht auch die Seinigen gewinnen?

    Evtl. hätte man früher damit anfangen müssen, Merkel als so linksliberal darzustellen, dass es dem normalen CDU-Bürger zuviel geworden wäre.

  • "Links" war wohl keiner von euch - ihr habt nur so getan! Die "heile" Welt des Kapitalismus war euch lieber - Geld macht nicht nur unglücklich. Und um seinen Besitz vor dummen Arbeitslosen zu verteidigen wählt man dann auch CDU.

    Auch viele sogenannte "Linke" Journalisten möchten das System nicht unbedingt verändern, in dem es sich so gut leben lässt.

  • D
    D.J.

    In manchem kann ich mich mit K. identifizieren. Aber nicht, weil ich Gutverdiener wäre. Im Übrigen lese ich Parteiprogramme, ätsch! Und, verehrter

     

    @Kat(zi)tazitus,

     

    warum so verbissen auf einen halbsatirischen Artikel geantwortet (ich weiß, Verbissenheit ist eine linke Schwäche, ich erinnere mich)? Und wenn schon: Dass ich "abtrünnig" geworden bin, liegt auch darin, dass ich nicht im Mindesten glaube, dass es unter Linken dem unteren Drittel der Gesellschaft in irgendeiner Weise besser ginge.

  • M
    Max

    Guter und witziger Artikel nur die letzten zitierten Sätze hätten wirklich nicht sein müssen. Die CDU mit den Christen gleichzusetzten ist schlicht falsch und kann zu falschen Schlussfolgerungen führen! Ein Christ hat nicht automatisch eine bestimmte Partei zu wählen. Scheinbar ist die Autorin auf die CDU hereingefallen.

     

     

    "Ich spiel ihm nochmal den Wahlsong der Christen vor, mit der Häschen-Blondine am Mikro und dem hundeäugigen Jungen an der Gitarre. Jugendfreizeit. Aber keine Politik. Also wirklich."

  • I
    Intestines

    Wer CDU wählt, kann kein Freund sein!

  • Werte Frau Dribbusch, ein großes Lob für ihr Bemühen, Abtrünnige davor zu bewahren, ihre Seele (und Wählerstimme) an die CDU zu „verkaufen“. Aber: „Zu spät, Du rettest den Freund nicht mehr.“

     

    Denn es ist halt so, dass ehemals Linke, wenn sie (wirtschaftlich) erfolgreich geworden sind, eine Selbstrechtfertigung benötigen. Und die heißt dann: „Das haben wir verdient." So glauben dann erfolgreiche Menschen an „Gerechtigkeit auf Erden". Und im Umkehrschluss sind die Erfolgreichen der Meinung, dass die Erfolglosen sich ihren Status ja auch verdient haben. Die sollen bitte nicht jammern oder Andere oder irgendwelche Umstände für ihr Elend verantwortlich machen.

     

    Ob diese Denk- und Argumentationsmuster christlich, römisch-katholisch, protestantisch, buddhistisch, jüdisch, islamistisch, atheistisch, nihilistisch oder panhellistisch determiniert sind, weiß ich nicht. Thesen gibt es da viele. Vermutlich sind sie jedoch einfach nur biologistisch-neurologisch bedingt. Und im schlimmen Falle kommen die neuen Reichen dann mit Witzen über Arbeiter und Gewerkschaften. Humoristisch sind diese Sprüche der Selbstgerechten meist nicht. Manchmal zynisch-karnevalistisch. Aber das hat ja mit Humor nix zu tun.

    • D
      DontHasseltheHoff
      @lichtgestalt:

      wahrscheinlich "islamistisch"

    • S
      Stabit
      @lichtgestalt:

      Andere als abtrünnig zu bezeichnen, nur weil sie die eigene Meinung nicht teilen, ist der erste Schritt auf dem Weg zur Steinigung dieser Menschen. Und sehr bezeichnend für denjenigen, der solche Aussagen tätigt.

       

      Das Problem ist auch nicht, dass sich jemand etwas nach harter Arbeit gönnt. Das Problem ist, dass er darüber die Schwachen, Armen, Notleidenden und Hungrigen nur allzu gerne vergisst.Und hier stimme ich mit Ihnen aufgrund meiner christlichen Überzeugung überein: der Stolz dieser Menschen führt dazu, dass sie ihre eigenen Fähigkeiten überbewerten (damit sage ich nicht, dass diese überhaupt keine Rolle spielen)und den Einfluss anderer Faktoren überhaupt nicht mehr gelten lassen. Und das ist tatsächlich unabhängig von religiösen Überzeugungen: Ich kenne Christen und Atheisten, die sich spinnefeind sind, aber wenn es zum Thema Leistung kommt, die unwahrscheinlichsten Freunde werden... Traurig ist, das weder Humanismus noch christliche Lehre an das Gewissen dieser Selbstgerechten herankommt. Das Leben ist nicht fair; man muss aber versuchen, selbst fair zu sein.

      • @Stabit:

        Anscheinend setzen Sie „Erfolg" und „Leistung" gleich, was eigentlich falsch ist. Ein nicht unbedeutender Fehler - aber egal. Sie haben trotzdem richtig die gemeinsame „Religion" entdeckt, die die Basis der scheinbar unwahrscheinlichen Freundschaften ist von Christen und Atheisten, die sich im Prinzip spinnefeind sind. Es ist eben dieser höchste Glaube, der anscheinend über allen Religionen schwebt, der Glaube daran, dass es gerecht ist, wenn man vom wirtschaftlichen Erfolg getroffen ist. Die Selbstrechtfertigungen aufzuzeigen, die bei K. und anderen sich daraus ergeben und das aus dem falschen Umkehrschluss folgende Sich-Erheben über die Erfolglosen ebenfalls zu benennen, war Ziel meines Ursprungskommentars. Aus diesem teilironischen, lt. „D.J." angeblich verbissenen, Text können Sie leicht erkennen, dass ich Religion, Pseudoreligion sowie Ersatzreligion eher für Krücken auf dem Weg zu falschem „Glauben“ halte.

         

        (Apropos „abtrünnig" - Dazu steht in meinem Duden „ungetreu, treulos". Wenn die Zuschreibung dieser Eigenschaften für Menschen der erste Schritt auf dem Weg zur Steinigung ist, dann ziehe ich den Begriff sofort zurück. Darf ich K. dann einen „Überläufer" nennen? „Wechselwähler" wäre doch zu milde für jemanden, der der angeblichen Religion „links" entsagt.).

  • S
    Stabit

    Da ist nichts schiefgelaufen, der Verstand hat nur über die Emotionen gesiegt... Und das ist doch der Triumph der Aufklärung, oder etwa nicht?

    Wenn man sich die Witzfiguren aus FDP, SPD und Grünen anschaut, kann man nur noch die bessere Alternative,d.h. CDU, auch wenn sie keine gute Alternative ist, wählen.

     

    "K. liest leider keine Wahlprogramme."

     

    Auch die Linken haben ihre Vorurteile und können konservative Wähler anscheinend nur stereotypisieren.

     

    Mal schauen, ob der Kommentar veröffentlicht wird...

  • B
    Beelzebub

    Wenn die SPD, deren Kanzlerkandidat sich von den Banken wie ein Stricher aushalten lässt und die "Grünen", die grundsätzlich ausnahmslos jede Sauerei mitmachen, "linke" Parteien sind, dann bin ich Bakunin.

  • G
    Gast

    Ich bin für Vermögenssteuer und Mindestlohn, aber ehe ich Herrn Steinbrück wähle, wäre mir Frau Merkel noch lieber. Herr Steinbrück ist bei mir unten durch seit seinem Spruch "ihr müßt mir aber auch ein bißchen Beinfreiheit lassen", sprich: die Basis darf zwar Wähler mobilisieren, soll sich aus der Politik aber bitteschön raushalten. Wohin das führt, haben wir bei Herrn Schröder gesehen: damals hätte man auich vor der Wahl schon sehen können, was passiert: "wir wollen nicht alles anders macehn, aber vieles besser" bedeutete, den Kurs der CDU fortzusetzen, nur ein bißchen gründlicher. Was dann mit Hartz 4 auch geschah. Frau Merkel dagegen ist prgmatisch, und bei entsprechendem Kräfteverhältnis wäre durchaus eine sozialere Richtung drin (im Gegensatz zur FDP, der ich nur wünsche, daß sie endlich rausfliegt). "Die Linke" ist schon wegen der Anmaßung, "DIE Linke" sein zu wollen, nicht wählbar, bei den Kandidaten der Grünen ist auch eine Menge Selbstgefälligkeit zu finden. Bleiben also nur noch die Splitterparteien oder ganz zuhause bleiben.

  • LN
    Leni N.

    Leider trifft der Artikel nur einen Teil des Problems. Viele Ideen der Linken und Grünen sind mir an sich sympathisch. Aber mittlerweile hat die Art und Weise, wie sich die Linken und Grünen der Gesellschaft zeigen für mich mehr was Erzieherisches, Oberlehrer-haftes, als etwas, was für Eigenverantwortung, Freiheit und Gemeinsinn steht. Beispiel Familie: das klassische Familienbild wird von Links und Grün in Grund und Boden schlecht geredet, anstatt alle Formen zu tolerieren, auch die der "klassische Familie". "Familienförderung" besteht gem. deren Wahlprogrammen nur noch in Form der Schaffung neuer Kitas und Ganztagsschulen. Aber mal ehrlich, das hat geht doch am Thema kinderfreundliche Gesellschaft voll vorbei. Zum Thema familienfreundliche Gesellschaft finde ich sonst in deren Parteiprogrammen wenig bis gar nichts. Früher waren die Parteitage der Grünen voll mit Kids, und heute? Hosenanzug und Krawatte ernster Politiker/Innen dominieren das Bild.

  • UT
    Uschlef the Uschi

    Seitdem das Digitale Zeitalter im Mainstream angekommen ist also weniger progressiv im Gegensatz zum rest der Gesellschaft wirkt gibt es für digitale Krieger wie K. keinen Grund mehr links (also für Gesellschaftliche weiter Entwicklung zu sein..ihr Thema wurde ja aufgegriffen) weil sich das ganze Links sein evtl. aus der eigenen Technikaffinität gespeist hat...wer weiß ?

     

    Schön für K. das ER es geschafft hat und schön für ihn das er sich endlich nicht mehr als Links (und dann SPD ?) ausgeben muss ..solche Gesinnungsakrobaten alá Broder deren Linkes Weltbild exakt so lange anhält bis sie selbst zu Wohlstand kommen kann keiner brauchen und sind auch nur Wasser auf den Mühlen derer die Behaupten die lINKE politik baue nur auf Neid und nicht auf Notwendigkeiten auf....er braucht auch schon einen Mindestlohn oder eine verbesserte Pflege...machen später doch eh die Maschinen und alle die nichts mit Maschinenbau oder IT zu tun haben sollen dann erstmal was vernünftiges lernen ...

     

    sollte es K. tatsächlich geben so würde ich sagen: Igitt! Du bist Ekelhaft!

    Schäm dich !

  • J
    Johnny

    Und wieder muss ein imaginärer Freund als Strohmann herhalten. Die Zeiten sind schlecht, da muss man auch ohne Einfall ein paar Zeilen schinden.