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Kommentar Polizisten beim KKKNur noch widerlich

Wolf Schmidt
Kommentar von Wolf Schmidt

Die NSU-Untersuchungen haben schon viel Unglaubliches ans Licht befördert. Dass zwei Polizisten beim Ku-Klux-Klan waren, muss Folgen haben.

Ein KKK-Mitglied in Sharpsburg, USA. Bild: dapd

S o geht das schon seit Wochen in den Untersuchungsausschüssen zum „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU): Wenn man denkt, jetzt kann es nicht mehr irrer werden, werden wieder neue, noch unglaublichere Details entdeckt.

Doch während etwa der Versuch, mithilfe eines Geisterbeschwörers mit den Mordopfern des NSU im Jenseits Kontakt aufzunehmen, bizarr, peinlich oder schlicht schwachsinnig war, ist die neueste Wendung nur noch widerlich und zutiefst beschämend für die deutschen Sicherheitsbehörden.

Nur zufällig kommt jetzt heraus, dass zwei schwäbische Polizisten aus dem Kollegenumfeld der von den NSU-Terroristen ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter Mitglieder bei einem Ableger des rassistischen Ku-Klux-Klan (KKK) waren. Sie seien dafür disziplinarrechtlich belangt worden, heißt es, aber nicht rausgeworfen worden.

Bild: Urban Zintel
WOLF SCHMIDT

ist Redakteur im Inlandsressort der taz.

Deutschland muss von der britischen Polizei lernen

Die Ermittler glauben zwar nicht, dass es tatsächlich Verbindungen zum Mord an Michèle Kiesewetter gibt. Dafür gebe es keinerlei Anhaltspunkte. Aber so recht beruhigen kann einen das nicht. Denn die Tatsache, dass deutsche Beamte mit ihrem Blut die Treue auf einen Geheimbund schworen, dessen Ziel „die Erhaltung der weißen Rasse in einem weißen Europa“ ist, bleibt ein Skandal sonder Gleichen. Und dass sie immer noch im Dienst sind, macht ihn noch größer.

Vom verlorengegangenen Vertrauen in die Sicherheitsbehörden, das man nun zurückzugewinnen wolle, war in den letzten Wochen immer wieder die Rede. Das wird fast unmöglich sein, wenn weitere Vorgänge wie dieser ans Licht kommen. Mit Sonntagsreden allein ist es jedenfalls nicht getan. Es muss etwas passieren.

Großbritannien hat in den 90er-Jahren nach einem Mord an dem schwarzen Teenager Stephen Lawrence, der nicht als rassistisch motivierte Tat erkannt worden war, eine unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von Ignoranz, Vorurteilen und Rassismus innerhalb der Polizei eingerichtet. Für viele hat sie mit ihren Empfehlungen einen entscheidenden Beitrag zur Modernisierung des Sicherheitsapparats in einer multikulturellen Gesellschaft geleistet.

Auch Deutschland braucht nun eine Lawrence-Kommission.

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Wolf Schmidt
Inlandsredakteur (ehem.)
Jahrgang 1979. War bis 2013 in der taz zuständig für die Themen Rechtsextremismus, Terrorismus, Sicherheit und Datenschutz. Wechsel dann ins Investigativressort der Wochenzeitung „Die Zeit“.
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30 Kommentare

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  • RH
    Rayanimation Hinton

    "Doch während etwa der Versuch, mithilfe eines Geisterbeschwörers mit den Mordopfern des NSU im Jenseits Kontakt aufzunehmen, bizarr, peinlich oder schlicht schwachsinnig war..."

     

    Äh ich würde gerne wissen in welcher Welt der Verfasser lebt. Vielleicht glaubt er auch, dass die unendliche Vielfalt von Systemen allein(!) in unseren menschlichen Organismus sich durch zufall zusammengefügt haben.

    Um es zu konkretisieren: Ich finde es zeugt von Unwissenheit die drei Titulierungen zu verwenden(bizarr, peinlich und schwachsinnig). Das zeugt davon, dass der Schreiber nicht den nötigen Überblick über die Geschichte unseres Daseins hat. Heutzutage ist es selbst in der etablierten Wissenschaft angekommen, dass wir Menschen nicht die einzige Intelligente Spezies sind. Schon seid vielen Jahrhunderten begleitet uns das "Testament" dessen, der uns der leblosen Materie erschaffen hat. Dieses Zeugniss zeichnet sich nicht zuletzt dadurch aus das es eine gesamte Nation bezeugt, sondern auch dadurch das die darin enthaltenen Aussagen eine allumfassende Autorität darstellt.

    Diese Geisterbeschwörungen die da betrieben wurden sind kein Schwachsinn, sie gehören zu dem Programm was die wahnsinnigen Okkultisten betreiben im widerstand gegen die wahrhaft göttliche Instanz. Sie rühren fleißg die Werbetrommel für die Rebellen, wie so vieles um uns herum das auf unaufhörlich auf das menschliche Bewusstsein einströmt.

     

    Wäre schön wenn es noch zu der gegenwärtigen Zeitperiode Journalisten geben würde, die auch in dem was sie verarbeiten die geistige Realität berücksichtigen würden. Denn diese ist von unbedingter Bedeutung, um das was in der stofflichen Welt geschieht genau beurteilen zu können

     

    Ray

  • M
    Mohammed

    Hallo "Mahmoud",

     

    das ist keine "Meinung", sondern wissenschaftlich erwiesene Tatsache: ES GIBT KEINE MENSCHENRASSEN!

     

    In der Tat darf man trotzdem FÜR SICH (!) alles mögliche glauben, natürlich auch an die Existenz von Menschenrassen - oder natürlich auch, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Nur muss man sich im einen wie im anderen Fall dann nicht wundern, wenn man für einen absolut bekloppten Spinner gehalten wird - aber auch das steht natürlich jeder und jedem frei, es gibt in einer Demokratie auch ein Recht darauf, ein Spinner zu sein.

     

    Auch Ihnen steht es natürlich frei, ein vermeintliches "Recht auf Rassismus" einzufordern. Warum Sie das mit einer solchen Hartnäckigkeit tun - nun, Sie werden schon wissen warum...

     

    Wer aber ÖFFENTLICH (!) für Demokratie und Menschenrechte einstehen soll und muss, der darf kein Rassist sein - denn Rassismus und Menschenrechte / Demokratie schließen sich gegenseitig aus. Deshalb hätten die beiden Polizisten aus dem öffentlichen (!) Dienst entlassen werden müssen - ohne wenn und aber.

     

    P.S.: Ich kann mich nicht entsinnen, Ihnen das Du angeboten zu haben. Ganz schön unhöflich für einen gläubigen Muslim - da hat man mich anderes gelehrt.

  • M
    Mahmoud

    ZITAT:"Dann glauben Sie doch jemand, der mehr weiss: Es gibt keine"

    Deine Meinung ob es das gibt oder nicht ist unerheblich. Gibt es Gott? Ja? Nein? Wer weiß das schon. Trotzdem darf man daran glauben, oder?

    Gibt es Dänen? Oder sind die nur Halluzination?

    Auf jedenfall wird die dänische Minderheit in Deutschland seit Jahrtzehnten unterstützt.

     

    Du kannst Atheist sein soviel du willst, trotzdem haben Menschen das recht etwas zu glauben. Du kannst ihnen das genauso wenig verbieten wie sich als Dänen zu fühlen.Und dieses recht dürfen sie auch verteidigen und dafür einstehen, natürlich innerhalb vom Gesetz.

    Und das gilt für so ziemlich alles, ob es nun Homosexuelle, Gothics oder Weiße sind. Das ist kein Skandal.

    Etwas mehr Toleranz bitte.

  • VB
    Very British

    Seit 1998 333 ungeklärte und ungestrafte Todesfälle in britischem Polizeigewahrsam:

    http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2011/aug/08/context-london-riots?INTCMP=SRCH

  • WH
    Walter Hofacker

    Die britische Polizei sind auch nur Schergen einer Kolonialisierung. England ist sie D nur ein politisch / kirchliches Konstrukt.

     

    Schwere Mißhandlungen durch die dt. Polizei werden vermehrt durch das Rechtssystem gefördert.

    Wer kümmert sich schon darum, wie die Polizisten bei Grußeinsätzen "auf Linie gebracht wird"? Zu den Ausschreitungen der "Ordnungskräfte" bei S21 kam es auch nur durch Hasstiraden der Einsatzleitung. Da werden selbst Liberale Bedienstete zur Gewalt gebracht. Jeder verantwortungsbewußte Polizist blieb freiwillig auf Streife, wenn er es sich leisten konnte. Das Fußvolk kann es aber nicht.

    Bei meiner eigenen, schweren Mißhandlung interessierte sich nur RTL II für eine Sensationsmeldung - typisch für die moderne Presse.

    Die Mißhandlung wurde, unanfechtbar, in "Widerstand gegen die Staastgewalt" gewandelt, obwohl ich keinerlei Widerstand geleistet hatte. Aber scheinbar ist es schon Widerstand, wenn man einen Polizisten angrinst und vehöhnt, sofern der, ungerechtfertigt, mit einer entsicherten 9 mm vor deiner Nase verunsichert herumfuchtelt.

    Die Auswirkungen beinflussen mein Leben noch nach 17 J.. In zwei Fällen wurde ich, unschuldig, wegen Gewalt verurteilt. Von meiner Unschuld zeugten selbst Photos, da keineerlei Hämatome sichtbar waren und eine ärztliche Untersuchung, wo der Atzt im KKH zu seoner Entlastung ein Photo gemacht hatte.

    Mein Umfeld / Kinder bezeichnen mich als Gewaltlos. Aber wegen der Einträge werde ich bei jeder MPU als unberechenbar eingestuft - es fehlt die Reue zu nicht erfolgter Gewaltanwendung.

    Da sind meine Erfahrungen in Bulgarien und Türkei angenehmer. Dort akzeptieren die Kräfte der Staatsmacht scheinbar Bildung und Anstand, um Ausschreitungen zu vermeiden.

  • Z
    z#bit

    Auch wenn Artikel nicht primär um den NSU geht, ist es sehr seltsam, wie willfährig die Geschichten über diese u. im Kontext dieser angbl. Nazi-Vereinigung von Medien u. Publikum absorbiert werden -obwohl Urheber d. "Erkenntnisse" nachweislich massiv manipulieren und "Wahrheiten" generieren. BKA, LKAs, LfVs, BfV, BND, Landesministerien sind alle involviert in Vertuschungs-aktionen u. schlimmeres. VfS gibt NSU Geld(!) für gefälschte Papiere(!), war bei Mord in Kassel und Heilbronn auf der Matte, VfS vernichtet Beweise im großen Stil, ebenso BRD-Innenminsterium, LKA-Thü verhindert 1999 Festnahme des Trios. Zschäpe telefoniert 2011 mit sächs. Innenministerium, V-Frau? Wieso also soll man offiz Darstellung glauben? Keine der angeblichen Taten ist ansatzweise ermittlungstechnisch aufgedeckt - alles fußt auf Behauptung "die Pistole" sei in Brandruine entdeckt worden. Schlüssel für alles. Uwe u. Uwe (>12 J Serienkiller u- -bankräuber) erschießen sich ggnseitig weil 2(!) Streifen(!)polizisten vor dem Wohnmobil stehen - wie lächerlich ist das denn? Anwohner hören aber gar keine Schüsse, sehen aber 3. Pers (bzw einzige Pers) fliehen. Offiz Version blödes Märchen, kein Bewies dass überhaupt tot. Eher Nebelkerzen zur Verschleierung ganz anderer Zusammenhänge - wie das Lee-Harvey-Oswald-Einzeltäter-Märchen o. das Oktoberfestattentat-Einzeltäter-Märchen o. das Osama-2011-Live-hinrichtungs-Märchen o. das RAF-tötet-Herrhausen-Märchen. Realiter warens andere (Oswald, Herrhausen) o/u gabs Hintermänner (München, Herrhausen) o. fands gar nicht statt (Osama, weil Projektionspuppe des Terrors schon 2001 starb).In HN wurde am 25.4.2007 ein Treffen von 2 Islamisten (1 davon V-Mann "Mevlüt Kar") mit serb. Mafiosis von DIA und LfV BW beobachtet, 2 Mill wurden bar bei Santander-Bank in HN einbezahlt vermtl f. Waffen. Kiesewetter war zufällig(?) auch am Ort, daher getötet. V-Mann Kar involviert in Sauerlandgruppe. Wenn Kiesewetter-Story nachweislich anders, wieso den Rest glauben?

  • T
    Trash

    Das zeigt wieder einmal mehr, dass selbst die Staatsdiener mit dieser Politik nicht mehr einverstanden sind. Auf diese Dienstherrn würde ich auch scheißen, wäre ich Polizist geworden.

  • I
    ich_

    "Je mehr der Staat die Linken verteufelt,..."

     

    Wo, im Lehrerzimmer oder beim DBB, Sektion_Ehemalige_KBW-Mitglieder ?

     

    Wenn es nicht so tragisch wäre, da es um die Ermordung von zahlreichen Menschen geht, deren Tod jetzt wohl nie aufgeklärt wird, könnte man den Deutschen Comedy Preis vergeben.

     

    Lieber Schmidt, ich hoffe, daß es für den Artikel einen kleinen Schmerzensgeld-Bonus gab. ;)

  • PK
    Politisch korrekter Muslim

    „Mohammed, weiß nicht ob es Rassen gibt, ist mir ehrlich gesagt auch schnuppe.“

     

    Dann glauben Sie doch jemand, der mehr weiss: Es gibt keine.

     

    Wenn jemand sich der "weißen Rasse" zugehörig fühlt und diese erhalten möchte ist das sein Recht …“

     

    … und eben wenn man eine „weiße“ oder sonstige „Rasse“ halluziniert, ist man ein Rassist oder eine Rassistin. Und wenn diese bekloppten Spinner Beamte eines demokratischen Verfassungsstaates sind, haben Sie zwar das Recht auf eine rassistische Gesinnung - aber nicht darauf, Angestellte eines demokratischen Verfassungsstaates zu sein. Und genau das ist, was der Artikel sagt – ist doch gar nicht so schwer oder?

     

    Also am besten Artikel nochmal lesen. Ihr Deutsch ist auf jeden Fall gut genug, um die dort beschriebenen Sachverhalte zu verstehen.

     

    Bei Rückfragen stehe ich Ihnen natürlich selbstverständlich zur Verfügung :)

  • M
    Mohammed

    Hallo Nasenbaer,

     

    anscheinend wissen Sie nicht, was eine „Rasse“ ist:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Rasse#Anthropologie

  • M
    Mahmoud

    Mohammed, weiß nicht ob es Rassen gibt, ist mir ehrlich gesagt auch schnuppe.

    Gewisse unterschiede zwischen diversen Gruppen gibt es nun sehr wohl. Und dass man für diese Gruppen einsteht ist auch verständlich.

    Wenn jemand sich der "weißen Rasse" zugehörig fühlt und diese erhalten möchte ist das sein Recht, solange er eben innerhalb vom Gesetz handelt. Dieses Recht als Skandal darzustellen finde ich eben absurd.

     

    Persönlich finde ich den Ausdruck auch nicht sonderlich gut gewählt, da das mehr zu Amerika als nach Europa passt.

     

    Ich habe erst ab dem achten Schuljahr Deutschunterricht und bin da noch ein bisschen wakelig, besonders was Groß/Kleinschreibung angeht, danke für dein Interesse.

  • N
    Nasenbaer

    Anscheinend wissen sie nicht was ein Arier ist:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Arier

  • M
    Mohammed

    Hallo "Mahmoud",

     

    Sie verstehen sich also als selbsternannter Verteidiger des europäischen Chronometernutzer/innentums? Interessant ...

     

    Wären Sie wirklich gegen Rassismus, wie Sie hier behaupten - dann wüssten Sie auch, dass es so etwas wie "Rassen" nicht gibt und auch nie gegeben hat, von daher logischerweise auch nichts, was man irgendwie "erhalten" könnte ...

     

    Aber mit dem logischen Denken hapert es bei den PI-Faschos nun mal in der Regel - ebenso wie bei der deutschen Rechtschreibung. Das muss doch einfach genetische Gründe haben - oder was meinen Sie? ;)

  • LB
    Lola Blondiert

    Also handelt es sich um Auftragsmord und das bedeutet, daß in der Naziszene NSU jeder kannte.

  • F
    Fabian

    Hey Wolle,

     

    schöner Text - vor allem gruselige Info... in Schwäbisch Hall? Grüße nach Berlin

  • M
    Mahmoud

    ZITAT: "dessen Ziel „die Erhaltung der weißen Rasse in einem weißen Europa“ ist, bleibt ein Skandal sonder Gleichen."

     

    Ich verstehe nicht ganz was ein Skandal daran ist wenn man will dass die Uhreinwohner einer Region erhalten bleiben.

     

     

    Natürlich ist Rassimus immer zu verdammen und gerade in öffentlichen Institutionen auszurotten.

    Aber die Briten als Vorbild zu nehmen? Wohl kaum. Soviele Unruhen wie die haben mit ihren Minderheiten - da läuft eindeutig was schief.

    Nicht umsonst wollen Muslime in London z.B. ihren eigenen Shariah bereich - zurecht! Die Britische Polizei ist einfach unfähig für ihre religiöse Minderheiten zu sorgen.

  • L
    Leser

    Bei der britischen Polizei lernen? Was war denn mit den Unruhen in London letztes Jahr? Da war an dieser Stelle zu lesen, dass die Polizei mit fragwürdigen Einsätzen die Situation anfeuern. Merkwürdig

  • W
    wernerinitaly

    Im Prinzip sehr richtig, man hätte auch noch ein paar mehr Worte darüber verlieren, bzw. Fragen stellen können, zum Beispiel: wenn diese beiden beim Ku-Klux-Clan waren, wer noch alles? Ist das sehr verbreitet unter Polizisten und wenn nicht, müssen wir das glauben oder gibts da auch Beweise?oder: wusste Kiesewetter über dieses Treiben Bescheid, hat sie es etwa nicht gut gefunden? oder: wie siehts damit in anderen Bundesländern aus, wie ist diese Szene in anderen Bundespolizeibehördfen vernetzt? oder, oder ...

     

    aber dann mit dem leuchtenden beispiel Großbritannien zu kommen ist wirklich schwach. Auch wenn die diese Kommission wirklich gehabt haben sollten, hat das wohl wenig am Rassismus der dortigen Polizei und deren Korpsgeist geändert, man denke nur an den unschuldigen Banker, der dort neulich von einem Polizisten zu Tode gebracht wurde oder an die Jungendlichen die nach ihrem Miniaufstand gegen Polizeiwillkür im Knast schlimmstes erdulden müssen.

  • OM
    Olivia Moore

    Je mehr der Staat die Linken verteufelt, um so mehr schützt und fördert er die Rechten und sorgt für ihre Salonfähigkeit, Ausbreitung und Radikalisierung, sowie den rechten Terror.

    Es gibt in Wahrheit gar keinen "Nationalsozialistischen Untergrund".

    Der ist lange existent und offensichtlich.Lediglich die Verknüpfungen und Querverbindungen zu den staatlichen Sicherheitsbehörden hat man versucht im Untergrund zu halten, bzw. verucht es noch.

    Das der Staat Polizeibeamte wissentlich Mitglieder des KKK über Jahre duldet und damit ihre Gesinnung versucht hat zu verdecken - ist zumindest ein weiteres Indiz dafür ,das der Staat längst weit nach rechts abgedriftet ist .

    Von einzelnen "Fehlgeleiteten" zu sprechen ist eine skandalöse Schutzbehauptung und im Grunde ein Eingeständnis der rechten Gesinnung unserer Staatsdiener.

  • A
    Arne

    Der Appell dieses Kommentars sollte klarer formuliert werden. Er geht ja wohl in erster Linie an die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg, deren Innenministerium immer noch nur von einer "vorübergehenden Verwirrung" spricht.

    Grüne und SPD können nun zeigen, ob sie tatsächlich entsetzt sind über sowas und durch Konsequenzen auch ihren Standpunkt deutlich machen.

     

    Langfristig müssen natürlich auch Konsequenzen gezogen werden, wieso man "Einbürgerungstest" für Migranten fordert in diesem Bundesland und Polizisten einstellt, die nicht mal wissen, was der Ku-Klux-Klan ist. Eine generelle Überprüfung der politischen Bildung der in diesem Bundesland tätigen Polizisten stände an. Konsequent wäre es im übrigen, auch diejenigen disziplinarisch zu überprüfen, die diese Polizisten einstellten und die zu der damaligen Beurteilung kamen, dass dies keine disziplinarischen Auswirkungen haben soll.

    Während bei den beiden Polizisten sicherlich eine Überprüfung der Fähigkeit, eine derartige Stellung als Beamter einzunehmen angesagt wäre, ist bei den anderen, die dies vertuschten und förderten durch Einstellung dieser Beamten sicherlich eine Rückstufung auf weniger verantwortungsvolle Positionen sinnvoll.

     

    Journalistisch würde ich mich freuen, wenn die TAZ die Konsewuenzen nicht nur fordert, sondern nun selbst genauer recherchiert, um welche Personen es sich handelt und wie die nunmehr Verantwortlichen (also auch Kretschmann und Gail) sich bei dem Vorfall verhalten.

  • TM
    Tönnies Meyerhoff-Rösener

    Zum einen gehts mir wie Wolf Schmidt: Bloß nicht noch mehr solcher Details, die wie faule Früchte im Mund dauerhaft den Gschmack versauen. Zugeich wird mir immer mehr klar, dass es sich hier um "Sicherheitskräfte" handelt. Und "Sicherheit" ist im gewissen Sinne das Gegenteil von "Vertrauen". Hier werden Strippen gezogen, Netze gespannt, eilschaften eingerichtet. Das produziert solche Heimlichkeiten bis ins Extreme. Eine Kommission wie angesprochen wre dann so etwas wie Vertrauensbildende Maßnahme - und lange überfällig in unserer Gesellschaft, die sich offensichtlich imme noch schwer tut, integrativ zu denken, zu handeln und zu leben.

  • G
    Gedanken.krach

    Interessant, dass es für die beiden Polizisten keine größeren Konsequenzen gab und sie anscheinend nicht mehr im KKK sind. Weiß man doch eigentlich, und das sollte beim Verfassungssschutz bekannt sein, dass man aus dem KKK nicht so einfach austreten kann wie aus einem Turnverein.

  • RH
    Rainer Hohn

    Deutschland braucht so einiges - zu erwarten ist aber absolut nichts.

     

    Selbst wenn eine Einsatzhundertschaft der BePo in voller Uniform vor laufenden Kameras unter "Sieg Heil"-Rufen im Stadtzentrum einer deutschen Großstadt einen "ausländischen" Jugendlichen lynchen würden - es würde trotzdem nichts geschehen. Der zuständige Innenminister würde von einem "bedauerlichen Einzelfall" sprechen und sich demonstrativ hinter die Polizei stellen, die Polizeigewerkschaften würden reflexartig die zunehmende Gewalt gegenüber Polizisten runterbeten und jeden Vorwurf von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit der Polizei gegenüber empört zurückweisen und nach ein paar Tagen medialer Empörung - wenn überhaupt - würde das Land wieder geschlossen zur Tagesordnung übergehen.

     

    Aber wehe, wenn in Berlin ein paar Autos brennen...

     

    Willkommen in Deutschland im Jahr 2012.

     

    Mit angewiderten Grüßen,

     

    Rainer Hohn

  • B
    Belesener

    Liebe Leute der Taz. Ist das etwa allles was Sie journalistisch zu bieten haben? Dann lesen mal bitte den Artikel "MAD-Quelle: “NSU”-Trio bereits 1999 tot" auf Radio Utopie. Zumal niemand, ausser der Tagesspiegel, die Traute hatte, darüber zu schreiben.

    https://www.radio-utopie.de/2012/07/30/mad-quelle-nsu-trio-bereits-1999-tot/

     

    Sie tun ja grade so als wäre das braune Gut unserer Bundespolizei, des Verfassungsschutzes und einiger BePo-Einheiten eine neue Erkenntnis. Würde man bspw. den Verfassungsschutz auflösen, hätten sämtliche braune Initiativen und Parteien keine Mitglieder mehr. So einfach ist das.

  • B
    Bougain

    Der Author hat schlecht recherchiert: die unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von Ignoranz, Vorurteilen und Rassismus innerhalb der britishen Polizei hat nach fast 20-jaehriger "Arbeit" immer noch keine Ergebnisse gebracht. Deshalb laeuft der Skandal dort endlos weiter. Die Briten sind mindestens genauso xenophob wie die Deutschen, etc.

  • E
    EuroTanic

    Ich halte es mit der satirischen Aussage eines deutschen Kabarettisten.

    "Die Rechtsradikalen in Deutschland erkennt man am Gehaltscheck des BND." LOL

  • JS
    Jan Sobiesky

    Hach ist das schön der linken Journaille bei der moralinsauren Schnappatmung zuzusehen!!!

     

    Im Westen nichts neues: Linker und islamistischer Terror wird relativiert und insgeheim sogar gutgeheißen, rechter Terror als das schlimmste überhaupt dargestellt. Solange Ihr nicht allen Terrorformen die gleiche publizistische Behandluing angedeihen lass, seid Ihr einfach unglaubwürdig und tendenziös. Wo war die Forderung nach Folgen als herauskam, dass ein Salafist beim Verfassungsschutz arbeitet? Ach ich vergass - das fällt ja unter Verschwörung, womit der Täter automstisch entlastet ist.

  • G
    geschichtswerkstatt

    Zitat aus Wikipedia: "Wohl bekanntestes Symbol des KKK ist das brennende Kreuz. Es soll das Licht Jesu Christi symbolisieren, da sich der Klan als radikale christliche Organisation sieht." Was soll man da noch sagen. Wo ist denn der VS?

  • BN
    Bernd Nicht

    Ho ho ho! Demnächst kommt heraus das Ausserirdische da auch was mit zu tun hatten. Langsam wirds albern. Bis heute kann keine Tat Uwe&Uwe eindeutig zugeordnet werden, auch Frau Zschäpe nicht. Und England als Vorbild zu nehmen ist ja wohl auch Blödsinn. Wer hatte denn Riots in letzter Zeit???

  • DB
    Die bösen Migranten

    Was ist denn an der ganzen Sache so überraschend? Nur, dass da auch arische Polizisten Mitglieder waren (und vielleicht immer noch sind)?

    Auf taz.de habt Ihr doch auch zahlreiche PI-Faschos als Leser, denen Ihr unter dem Vorwand der taz-Liberalität ein Forum für ihren eitrigen Abschaum bietet, also was grämen Sie sich da so heuchlerisch, Herr Schmidt?

    Mens aegra in taz.de, wie der Grieche so sagt ...