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Kommentar Christian WulffDer Nächste, bitte!

Ines Pohl
Kommentar von Ines Pohl

Christian Wulff ist immun gegen das Empfinden von Schuld und Scham. Nun wird er über die Aufhebung seiner Immunität als Bundespräsident stürzen.

I rgendwie musste es so kommen. Und es passt auch ins erschütternde Bild, dass Bundespräsident Wulff aller Voraussicht nach nicht über ein weiteres Detail stolpert, das ans Tageslicht kommt, sondern über die Aufhebung der Immunität stürzen wird.

Aufgehoben werden kann diese Schutzfunktion eines Bundespräsidenten zwar nur vom Bundestag. Aber allein der Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover wird reichen, um ihn zu zwingen, sein Amt niederzulegen.

Schon jetzt ist es mindestens verstörend, wenn sich das Staatsoberhaupt beispielsweise in Italien zum Thema Korruption äußern will. Ein deutscher Präsident, gegen den öffentlich ein Antrag zur Aufhebung der Immunität diskutiert wird, das wird auch unsere eiserne Lady nicht wollen. Das ist für Bundeskanzlerin Angela Merkel noch weniger auszuhalten als die Verhandlungen mit der SPD über einen geeigneten Nachfolger.

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Ines Pohl

ist Chefredakteurin der taz.

Wulffs Kalkül, sich mit einer mutmaßlich sogar wichtigen Rede zum Gedenken an die Nazi-Morde Ende Februar aus dem selbstverantworteten Schlamassel zu ziehen, geht nicht auf.

Es wurde in den vergangenen Wochen klar, dass dieser Mann keinerlei Instinkt besitzt, um abzuschätzen, was sich gehört und was sich nicht gehört, wo die Freundschaft eben aufhört und die Korruption beginnt.

Ein entsprechendes Armutszeugnis ist es auch für seine sogenannten politischen Freunde, dass sie ihn nicht besser berieten und ihm diesen Abgang ersparten.

Wulff also wird nun wohl gehen. Weil die Immunität aufgehoben wird. Die Immunität eines Mannes, der selbst immun ist gegen das Empfinden von Schuld und Scham.

Der nächste bitte!

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Ines Pohl
Ines Pohl (Jahrgang 1967) war von Juli 2009 bis Juni 2015 Chefredakteurin der taz. Bevor sie als politische Korrespondentin für die Mediengruppe Ippen in Berlin arbeitete, leitete sie das politische Ressort der Hessischen /Niedersächsischen Allgemeinen. 2004/2005 war sie als Stipendiatin der Nieman Foundation for Journalism für ein Jahr an der Harvard University. Im Dezember 2009 wurde ihr der Medienpreis „Newcomerin des Jahres“ vom Medium-Magazin verliehen. Seit 2010 ist Ines Pohl Mitglied im Kuratorium der NGO „Reporter ohne Grenzen“. Außerdem ist sie Herausgeberin der Bücher: " 50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern" und "Schluss mit Lobbyismus! 50 einfache Fragen, auf die es nur eine Antwort gibt" (Westend-Verlag)
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40 Kommentare

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  • L
    Lev

    Als schändlich empfinde ich eher den Umgang der Medien mit der Vergangenheit eines Bundespräsidenten!

     

    Dieser war nun mal ein Politiker mit diversen Ämtern. Zeigt mir doch mal Bitte einen Politiker der in Weihwasser gebadet und unbefleckt ist.

     

    Bei der "Bild" werden jetzt die Korken knallen. Eine Schande ist das!

  • MX
    Mister X

    Ganz peinliches Ende für Wulff. Da muß man ihn erst vor Gericht zerren, damit er den Löffel abgibt. Der Mann und sein Verhalten sind eine Schande für Deutschland. Ich schäme mich mal wieder, Deutscher zu sein. So sieht das aus. Jetzt soll man ihm ordentlich den Prozeß machen. Stellt man Vorteilsannahme fest, soll man ihn verurteilen. Am besten verlangt die anteilige Rückzahlung seines Gehaltes, er seinen Job ja sehr schlecht gemacht. An anderer Stelle wäre das eine fristlose Kündigung. Ich finde es gut, das er gehen muß, wie arrogant und selbstgefällig war doch seine Äußerung, das in einem Jahr keiner mehr über die Vorfälle sprechen würde.

    Tja, Pech gehabt, Herr Wulff !!

    Auch Merkel sollte man mal befragen. Nach Guttenberg ist das jetzt schon der 2. Kanditat, der durch unseriöses Verhalten auffällt. Und beiden hat sie die Positionen verschafft, in denen sie dann kläglich versagt haben. Sie hat nichts unternommen, und dieses peinliche Endergebnis zu verhindern, sie hat sich in der Zeit einfach in Luft aufgelöst und Europapolizei gespielt. Das Verhalten finde ich genauso peinlich und eigentlich ist sie als Kanzlerin mit derartigem Verhalten auch untragbar..

    Ich finde es gut, das die Presse draufgehalten und aufgedeckt hat, sonst hätte Wulff ja einfach ganz unbeschadet in dieser Position weitergemacht. Ganz korrupt. Der Mann hatte überhaupt kein Respekt vor seinem Amt, ein Emporkömmling, der mit den großen Hunden pissen gehen wollte. Der Stuhl war für ihn viel zu groß. Also Merkel schlägt jetzt besser keinen weiteren Kanditaten mehr vor, diese Frau hat in der Hinsicht keine gute Hand. Ich hoffe, das Wulff in der Politik keinen Posten mehr bekommt, aber wahrscheinlich sitzt er demnächst im EU Parlament bei den anderen verkrachten Existenzen und kassiert unsere Steuergelder…..

    Armes Deutschland......

  • WF
    Walter Fischer

    Wenn Wulf nun heute endlich zurücktritt, können die Mainzer Hofsänger heute abend mit Berechtigung "So ein Tag so wunderschön wie heute" singen und das ganze Volk singt und freut sich.

    Ob allerdings Frau Merkel und ihre Parteifreunde und die Wähler von Frau Merkel und einer, inzwischen 2 %-Partei mitsingen, bezweifle ich.

    Nun ja, jedes Volk, bekommt den Präsidenten den es verdient. Also werden die Schwarzen und die Gelben (wenn man diese Farben mischt wird braun daraus)uns einen neuen Kanditaten präsentieren.

  • JM
    Jörg Mattern

    Wie macht man Politik unglaubwürdig: siehe unseren Bundespräsident Christian Wulff = Man teile sein politisches Engagement durch zinsgünstige Kredite + kostengünstige Fahrzeuge + gefeuerter ehemaliger vertrauter Mitarbeiter als Ablenkmanöver. Das Ergebnis: Der Verdacht der Vorteilsnahme bleibt bestehen! Da das Ergebnis nicht akzeptiert wird, kommen immer wieder beue Erklärungen ins Spiel. Diese haben, bereits nach der 2. Erklärung, den Anschein von Lügen und Unwahrheiten! Das Amt des Bundespräsidenten wurde durch solch ein egomanisches Verhalten nachhaltig, unter Mitwirkung unserer Bundeskanzlerin, beschädigt.

  • T
    Tomate

    Wenn Herr Wulff es jetzt noch immer drauf ankommen lässt und auch weiterhin wie festgewachsen am Sessel kleben bleibt, dann wird er sich bald an einem sehr finsteren Ort wiederfinden, dort, wo die unruhigen Seelen eines Berlusconi oder eines von Guttenberg schon heute schmoren.

     

    Andererseits ein Aufstieg für eine kleinbürgerliche graue Maus wie Herrn Wulff.

  • J
    Jürgen

    "Aber allein der Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover wird reichen, um ihn zu zwingen, sein Amt niederzulegen."

    Na, mal sehen ob wir da nicht naiv waren - bezüglich Wulff und Merkel!! , die Elite der CDU kann den Tiefpunkt vielleicht noch steigern.

  • G
    Geimpfter

    Ich glaube nicht, dass Wulff heute zurücktritt. Wulff wird warten, bis Anklage gegen ihn erhoben wird.

  • M
    Michael

    Dass alleine das, was von Wulffs Verhalten bereits bekannt ist einen Rücktritt erfordert, ist schon seit Monaten klar.

    Seine Stillosigkeit zeigte sich auch in dem immer wieder geäußerten Einwand, er "habe sich doch entschuldigt".

    Durch Entschuldigung entledigt man sich jedoch nicht seiner Schuld, sondern um Entschuldigung hat man zu bitten.

    Ob die Entschuldigung angenommen wird, hat der Adressat zu entscheiden, nicht der "Schuldige".

    Das deutsche Volk hat die Entschuldigung aber mehrheitlich sichtbar nicht angenommen.

    Aus der Tatsache dass Wulff schlecht dasteht, sollte man aber nicht automatisch schließen, dass er schlecht beraten gewesen sei.

    Das Gegenteil ist richtig: er hat sich den teuersten und besten anwaltlichen Rat gesichert, ein alter Parteisoldat wie Peter Hinze hat die mediale Verteidigung übernommen, seine Partei hat ihn gedeckt, Frau Merkel deckt ihn aus Machtkalkül bis heute und wird dies auch weiter tun bis zu dem Moment, wo sie ihn aus Machtkalkül fallen lässt.

    Man sollte in Erwägung ziehen, dass das, was wir in den letzten Wochen erlebt haben, der wohlkalkulierte Versuch war, ein anrüchiges oder gar kriminelles Verhalten so darzustellen, dass ein Rücktritt vermeidbar wurde.

    Kleinigkeiten wurden zugegeben und als "offener Umgang" verkauft, die offensichtlichen Lügen Wulffs (z.B. hinsichtlich des Geerkens-Kredits) wurden erfolgreich bemäntelt, Herrn Hinze ist es in Diskussionen erfolgreich gelungen, Nebenkriegsschauplätze zu inszenieren.

    Da das auch beinahe geklappt hat, war Wulff offensichtlich so schlecht beraten nicht!

  • DN
    Die Nächste

    Die Nächste, bitte.

  • W
    Werner

    "reichen, um ihn zu zwingen, sein Amt niederzulegen", "wird auch unsere eiserne Lady nicht wollen"

     

    Ich würde die Fähigkeit beider zum Aussitzen mal lieber nicht unterschätzen. Und die glühende Bereitschaft deutscher Wähler, konsequentes Aussitzen ebenso konsequent zu belohnen erst recht nicht.

     

    Ansonsten meine ewige Frage zu Journalistenartikeln, die sich anmaßen, in die Zukunft sehen zu können: Kriegen die Autoren eigentlich nachträglich was vom Gehalt abgezogen, wenn die Wirklickeit ihre ach so weisen Voraussagen widerlegt?

    Wäre mit Sicherheit die einzige Möglichkeit, dieser Unsitte ein Ende zu bereiten.

  • G
    Geimpfter

    Ich glaube nicht, dass Wulff heute seinen Rücktritt erklärt.

  • K
    Knut

    "Ein entsprechendes Armutszeugnis ist es auch für seine sogenannten politischen Freunde, dass sie ihn nicht besser berieten und ihm diesen Abgang ersparten." - Es muß heißen: "dass sie ihn nicht besser berieten und ihm NICHT diesen Abgang ersparten." - Ohne das zweite NICHT würde es bedeuten, dass sie ihm diesen (in der beschriebenen Form prognostizierten) Abgang (doch) erspart hätten...

  • V
    vic

    Die Kanzlerin

    "nehme die Entscheidung der Staatsanwaltschaft zur Kenntnis", höre ich gerade im Radio.

  • G
    gundi

    Nach der bisherigen Entwicklung, weiß ich nicht, woher die Autorin des Kommentars ihren Optimismus hernimmt ... und woher die "Präsidentenmacherin" den nächsten Kandidaten hernehmen mag?! Womöglich ist im Karneval doch alles möglich ... und am Aschermittwoch schon wieder vorbei.

  • DN
    Der Nachfolger

    Schauen wir nach vorn. Das Ende der jämmerlichen Amtszeit von Bürger Wulff ist gekommen. Er ist ein Mann von gestern. Welche Art von Präsident können wir uns leisten und welche Maßstäbe müssen wir anlegen, bevor jemand dauerhaft in das Amt des Präsidenten gewählt wird, um Deutschland zu repräsentieren. Der Nachfolger muss seine Integrität unter Beweis stellen, ein hohes diplomatisches Geschick besitzen und gleichzeitig fern der Tagespolitik den Weg weisen können. Es wird Zeit neue Wege zu gehen und endlich echten gereiften Persönlichkeiten das Amt zugänglich zu machen. Damit könnte eine vorteilhafte Neuorientierung der politischen Kultur in Deutschland einhergehen. Das Modell der Vorteilnahme hat damit ausgedient, wie ein kürzlich grandios gescheiterter deutscher Bundespräsident gezeigt hat.

  • V
    vic

    "Wulff also wird nun wohl gehen"

    Sagen wir mal so: Jede® andere würde.

    Sollte er gehen müssen, rate ich Merkel, konsequent zu sein und mitzugehen.

  • M
    Marvin

    Die Nächste bitte!

  • GU
    gegen Uninformiertheit

    Liebe Frau Pohl,

     

    nachdem Sie sich in den letzten Wochen doch weitgehendst aus der Causa Wulff mit der taz bewußt herausgehalten haben, schlagen Sie ja jetzt ordentlich mit ihrem Artikel zu.

     

    Warum, bei der vorherigen Beweislage nicht schon viel früher, war man von der taz gar nicht gewöhnt. Nur weil die BILD in diesem Fall die Meinungsführerschaft hatte, brauch man doch nicht gleich journalistisch die "Krätze" bekommen.

  • GS
    Guido Schümann

    Selbstverständlich gilt - bis zum endgültigen Beweis des Gegenteils - auch für Herrn Christian Wulff die Unschuldsvermutung, keine Frage! Indessen ist es schon erschreckend, welche mitunter abstrus anmutenden Verschwörungstheorien bemüht werden, um den letztlich von ihm selbst verursachten Sturz des Noch-Bundespräsidenten ins Bodenlose zu erklären. Auch wenn einzelne Medien ganz gewiss nicht als glaubwürdige Gralshüter für Sitte, Moral und Anstand taugen mögen: Man sollte in diesem Zusammenhang doch bitte die Kirche im Dorf lassen und Ursache und Wirkung nicht miteinander verwechseln.

     

    Wer sich wie Herr Wulff in verschiedenartige Verstrickungen gegenseitiger Gefälligkeiten begeben hat oder begibt, mögen diese justitiabel sein oder auch nicht, ist als höchster Repräsentant Deutschlands nicht geeignet und hätte aus Respekt dem eigenen Volke gegenüber (und um dem Amt die gebotene Autorität und Würde wiederzugeben) schon längst zurücktreten sollen, nein, müssen. Dies gilt um so mehr, als wir einen Werteverfall auf breiter Front erleben, angesichts dessen gerade unserem Staatsoberhaupt eine bedeutende Rolle als moralische Instanz in unserem Lande zukommt, quasi als integerer, nicht zwingend fehlerfreier, aber überzeugender Mahner für eine wertschätzende Umgangskultur in allen gesellschaftlichen Bereichen.

     

    Letztlich ist der offenbar zur Selbstdemontage neigende Hausherr im Berliner Schloss Bellevue, der von immer mehr Menschen nur noch als "peinlicher Pattex-Präsident" wahrgenommen wird, Opfer seines eigenen Tuns, Duldens und Unterlassens geworden. Es ist doch schon lange nicht mehr die Frage, ob, sondern nur noch, wann er zurücktritt. Den richtigen Zeitpunkt für einen selbstbestimmten und geordneten Rückzug aus dem Amt hat Herr Wulff ohnehin schon verpasst.

  • K
    Keiner

    Kein Staatsanwalt findet in Deutschland etwas dabei, wenn in Afghanistan ein Oberst der Bundeswehr gegen die Einsatzregeln verstösst, obendrein verbündete US-Piloten trotz mehrmaliger Nachfrage belügt, um durch die Bombardierung zweier steckengebliebener Tanklastwagen über hundert Menschen, unter ihnen Kinder, „vernichten“ (!) zu lassen – aber per Antrag auf Aufhebung der Immunität sollen solche Leute über das Verbleiben des Präsidenten in seinem Amt entscheiden dürfen?

     

    Wenn der Bundespräsident – so, wie der in letzter Zeit so häufig herangezogene ‚kleine Beamte’ – schon jeden Anschein von Bestechlichkeit vermeiden müsste, hätten wir das in unsere Verfassung schreiben sollen.

     

    ‚Korruption’, ‚Scham und Schuld’ – mich empört, wie sehr die Dinge verdreht werden, wenn die zu erwartende Rede des Bundespräsidenten zu den NSU-Morden als Kalkül, als Mittel, die eigene Stellung zu festigen, diskreditiert wird.

     

    Denn Wulff war es, der im Gegensatz beispielsweise zum früheren Bundeskanzler Kohl, der sich weigerte, die Bedeutung der Morde von Solingen anzuerkennen, sofort als Staatsoberhaupt die Verantwortung des Staats – dessen Exekutive sich jahrelang nicht in der Lage sah, rassistische Verbrechen unter diesem Aspekt zu untersuchen – anerkannt hat, indem er die Opfer und Hinterbliebenen im Schloss Bellevue empfangen hat.

     

    Was sich gehört oder nicht, scheint mir eine eher biedermeierliche Kategorie zu sein. Im Gegensatz dazu schützt das Grundgesetzt mit seinen hohen Hürden, die es vor die Amtsenthebung eines Bundespräsidenten gesetzt hat, davor, dass ‚gesundes Volksempfinden’ und dergleichen instrumentalisiert werden kann, um den jeweiligen Amtsinhaber wegzumobben.

     

    Meiner Meinung nach sind viele der Vorwürfe gegen Wulff aufgebauscht und wenig substanziell – ausführlicher habe ich das in drei Beiträgen bei ‚derFreitag’ ( http://tinyurl.com/882dqpa ) zu beschreiben versucht -, und die Intensität, mit der besonders die Bildzeitung und die FAZ diese Angelegenheit verfolgen, scheint mir vor allem daraus erklärlich, dass sich Wulffs Haltung zu Islam und den Möglichkeiten für Migranten hierzulande mit rechtsnationalen und chauvinistischen Phantasien, wie sie eben genau Bild und FAZ pflegen, nicht in Einklang bringen lässt. (Auch zu diesem Aspekt – der selbstgerechten Empörung dieser vermeintlichen Retter des Abendlands – mehr unter der angegebenen Adresse in ‚derFreitag’).

     

    ‚Der Islam gehört zu Deutschland’ – das ist ungefähr die gegenteilige Haltung zu der des kommandierenden Offiziers in Kundus, der das dortige Massaker - ‚Islamisten’ - zu verantworten hat.

     

    Der politische Aspekt - die Perspektive, dass Wulff sein Amt in Hinblick auf Integration gut ausübt, indem er diesen Begriff nicht nur als Bringschuld von Migranten auffasst, sondern auch den Staat, den er repräsentiert, in der Pflicht sieht und die Gegenreaktionen, die dies bis weit in die Mitte der Gesellschaft hinein hervorruft – kommt mir in der nahezu einhelligen (und doch etwas bigotten) Empörung viel zu kurz.

  • JK
    Juergen K.

    Ein politisches Armutszeugnis ist es auch für seine "politischen Freunde"

     

    die, von gleicher Couleur, ihn ins Amt hebelten

    und das allein nur als Leistung und Sieg feierten.

  • DQ
    Der Querulant

    Guttenberg, Sauerland, Wulff und sicherlich kein Ende. Ihren schlechten Ruf haben sich unsere Politiker redlich verdient. Hoffen wir, daß Wulff nun endlich geht.

     

    Doch was dann? Wird uns dann der nächste Politprofi vor die Nase gesetzt? Wird uns wieder unterstellt, der Neue sei vom Volk gewollt? Hat das Volk jemals jemand gefragt?

     

    Auch wenn es unbequem für die Parteien ist, der nächste Bundespräsident oder die nächste Bundespräsidentin muß jemand sein, der oder die geeignet ist, das Allgemeinwohl zu vertreten und gegen die Spaltung der Gesellschaft zu sprechen, die Probleme des gemeinen Bürgers auf die Tagesordnung zu setzen und die Parteien auf den Boden gesellschaftlicher Realität zurück zu holen. Wir brauchen ein Staatsoberhaupt, das glaubhaft Werte vertreten kann, ohne ideologisierend zu sein.

     

    Mein Vorschlag lautet daher immer noch: Prof. em. Dr. Dres. h.c. Hans-Jürgen Papier.

  • H
    HDJ-Verlag

    Zusammenfassung dis bisher geschehenen einfach und schnell erklärt von Guido Knopp:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=T_247Fy_zRw

  • ER
    Echt Rap gibt's nich deutsch

    Also bitte, wer völlig integrativ mit seinem türkischen Staatsbesuch zum Grauen Wolf schnabulieren geht, um sich da dann beim Tsai die griechischen Inseln aufzuteilen (Ey Digger, Österreich will Korfu), kann nicht entamtet werden. Das geht nicht! Und was ist dann mit Merkel wegen Kundus? Mord jetzt legal oder malt Pablo Picasso ein Bild für sie?

  • S
    Solala

    Der Fall des Herrn Wulff wird keine Auswirkung auf eine Verbesserung der politischen Leitkultur haben. Ihr Artikel suggeriert dies, es scheint selten etwas so klar zu sein wie jetzt - aber genau an dieser Stelle wird jeder kritische Mensch wach und reiht sich nicht ein. Es gibt keinen Intellektuellen in diesem Land der heute formulieren könnte wie die Beziehung Unternehmer- Politiker aussehen könnte ohne Korruptionsverdacht. Indem man den Fall Wulff klarer macht umso mehr wird deutlich, wie sehr sich der Rest in der verbleibenden Unklarheit sehr wohlfühlen darf. Ein im Zeitgeist sauberer Bundespräsident hat letztlich nicht mehr Autorität als ein unsauberer. Der scheinbar sauberer kann auch im Nachhinein dieser Demokratie noch Schaden zufügen. Kaum ein vergangener Präsident dieser Republik blieb bisher über diesen Punkt erhaben. Besser aber ist es sich von dieser zeitlichen Atmaosphäre zu lösen und zu sagen :es gibt ein Problem Politiker- Unternehmer in diesem Land, dieses Problem hat uns einen solchen Präsidenten beschert. Lösen wir das Problem - dieser Präsident sollte uns lebende Mahnung sein dies nicht eines Staatsanwaltschft zu überlassen. Dann gäbe es ganz andere Alternativen zu der jetzigen Lösung. Besser wäre es Herrn Wulff öffentlich zur Einsicht zu bewegen darüber ernsthaft nachzudenken an welcher Stelle die Fehler wirklich passiert sind. Wahrscheinlich wären ihm ein paar Ratgeber eingefallen, die ihren Namen nicht so gerne öffentlich genannt sähen. Diese Menschen können nun weiter agieren und die dummen Jungs Wulff und Groenewald können kaum ein besseres Schutzschild sein für die wahren Initiatoren Herrn Wulff in diesen Stand zu heben und zu halten. Niemand in diesem Land wollte Herrn Wulff außer einer kleinen Zockerklicke. Ihr politischer Geist wird auch noch bedient in dem man mit der Formulierung "Eiserner Kanzlerin" quasi in der TAZ noch hoffähig macht. Dieser Artikel ist wegen seiner Flachheit an so einem öffentlichen Thema eine Schande für die TAZ.

  • BI
    Bertram in Mainz

    Überall brodelt es, von der Euro-Krise bis zum vielleicht bevorstehenden Iran-Krieg. Überall gibt es Wichtiges, vom neuer Hungerkrise in Afrika bis zum Wahlkampf in den USA.

     

    Und bei uns tobt eine ganze Nation Monate lang im Wulff-Wahn! Haben wir alle Maßstäbe für wichtig und unwichtig verloren??? Weg mit dem Thema!

     

    Statt täglicher Wulff-Berichte sollten wir uns fragen, wieso ein derart unwichtiges Thema Monate lang unsere Aufmerksamkeit binden kann. Aufwachen, in den Papierkorb damit!

  • SO
    S. Oisses

    Eigentlich ist es doch fast egal, ob er geht oder nicht. Eigentlich waren seine Vorgänger doch auch nur mehr oder weniger Varianten von ihm (bis auf einen "Ausrutscher", wie es kürzlich so schön in der taz zu lesen war) und seine Nachfolger werden auch wieder Varianten und Kompromisskandidaten sein. Aber das große Elend mit Wulff hat bei vielen die Phantasie befeuert und die Lust und die Hoffnung auf wieder mal einen "Ausrutscher". Ich habe schon mehrfach den guten Wolf Biermann empfohlen, aber auf mich hört ja keiner...

  • S
    sigibold

    Ja nun habt ihr es fast geschafft liebe Presse. Für mich persöhnlich muss ich sagen Leider!

     

    Ich bin wahrlich kein CDU - Wähler und hätte mir seinerzeit bessere Kandidaten als Herrn Wulff vorstellen können. Doch bei dem was jetzt kommen wird empfinde ich blankes Entsetzen. Wegen solcher, ja ich sage es so, Lapalien! den Bundespräsidenten abzusägen, dass ist nur vordergründig dem Rechtsstaat geschuldet. Für mich ist es der Auswuchs der Pressemafia.

     

    Credo in unum Deum Imago omnipotentem.

     

    Es kotzt mich nur noch an.

     

    sigibold

  • TK
    Tadeusz Kantor

    Wer braucht schon eine 'Wulff'? Sie? Ich? Niemand!

  • K
    K.O.

    noch ist nichts passiert! und während parlamente gerne bei der aufhebung der immunität linker abgeordneter zustimmen, weil diese sich nazis quer gestellt haben, weiss ich nicht ob das bei unserem präsidenten auch klappt. und was soll schon besser werden? gauck?

  • W
    Wolf

    Wulff ist mir egal, ich möchte bitte keinen Gauck.

    Ein Schorlemmer könnte ich mir vorstellen, erstaunlicherweise sogar einen Geißler, vielleicht würde ich auch einen Stoiber nehmen; zumindest der Spassfaktor wäre relativ hoch.

    Denkbar ein Ramsauer, dann aber bitte eine Kniebank vor Marx und Engels stellen, tägliches Händefalten wäre obligatorisch. Vielleicht ein Rösler, jede Woche hätten wir Anrecht auf eine Stange steuerfreie Marlboro, damit wir die Rentenkassen nicht so belasten und mehr zum Arzt gehen. Am originellsten wäre eine Steinbach, obwohl; mit Maizière könnten wir den Kriegsveteranentag mit einem lustigen Stuhltanz um den Arc de Triomphe feiern.

     

    Aber bitte, bitte keinen Gauck.

  • FM
    Fabian Meyer-Schwickerath

    Sehr geehrte Frau Pohl,

    herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Kommentar!

    Treffender kann der Fall Wulff(s) wohl

    kaum formuliert werden. Ein echtes Lesevergnügen-

    Danke!

  • K
    kunibert

    Da kriegt er in Italien jetzt sicher die Ehrenbürgermedallie

  • I
    IAntoine

    so ist es... auf den punkt gebracht.

     

    Ich war eine Memme aus Instinkt.

    Zitat:

    William Shakespeare, (1564 - 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter

  • WB
    Wolfram Becker

    Irgendein Dschungelcampbewohner, ausrangierter Showmaster, Ex-Fussballer, völlig egal wer dieses überflüssige Amt zukünftig inne hat, schlimmer kann's ja kaum noch kommen. Es kotzt mich nur an, dass ich diesen Bodensatz auch noch alimentiere.

  • I
    ion

    "Der nächste bitte!":

    Der berühmte eine Satz zu viel - hier leider auch gleich noch als Headline;

    Nein danke! Ein-e BP-in gehört zukünftig vom Volk gewählt oder das Amt abgeschafft!

  • P
    pohlyphem.os

    "Prolog im Himmel"

    (oder wie alles anfing (und endet?).

    - frei nach JWvG)

     

    AM: Weißt Du mir weiter nichts zu sagen?

    Kommst Du nur immer anzuklagen?

    Ist in der Bild dir wieder gar nichts recht?

     

    KD: Nein, Frau, ich find das Blatt, wie immer, reichlich schlecht.

    Die Leser dauern mich in ihren Jammertagen.

    Ich mag sogar die Armen selbst nicht plagen.

     

    AM: Kennst Du den Wulff?

    KD: Den Präsi?

    AM: Meinen Knecht!

     

    KD: Fürwahr, der dient Euch auf besondere Weise.

    Hier schnorrt er Trank, dort schnorrt er Speise.

    Den treibt die Presse in die Ferne

    Er ist sich keiner Schuld bewusst

    Von Freunden kriegt er Luxus-Sterne

    Und von der Betty jede höchste Lust

    Meist zahlt er bar, doch selten gerne

    Er ist so schwächlich auf der Brust.

     

    AM: Wenn er Mir jetzt auch noch verworren dient,

    So werd ich ihn bald an die Leine führen.

    Und wenn der Präsi noch so grient

    Er wird mich nicht die nächsten Jahre zieren

     

    KD: Was wettet Ihr, den sollt ihr noch verlieren,

    wenn Ihr mir die Erlaubnis gebt

    ihn meine Straße sacht zu führen..

  • UM
    Ulla Müller

    ....dem ist nichts hinzu zu fügen (:, super!

  • J
    jacques

    Der nächste: Schimanski !!

  • HM
    Henry mit der Maske

    Time to say goodbye.... go großburgwedel silvio wulff....

     

    http://www.youtube.com/watch?v=QbN0g8-zbdY