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Kolumne Die KriegsreporterinLiebe Grüße aus dem taz-Puff

Kolumne
von Silke Burmester

Matussek ist schon sehr sensibel. Per Landgericht Köln ließ er mitteilen, wie man ihn nicht zu nennen hat. Bekannter Dingsbumgsänger, und so.

Show mit Nachspiel: Matussek (l.) fühlte sich auch schon von Kurt Krömer (Mitte) beleidigt. Bild: dpa

H allo taz-Medienredaktion! Das Urteil vom Landesgericht Köln ist da. Ich darf Matthias Matussek, der über mich sagt, ich käme „aus dem taz-Puff“, nicht noch einmal einen HIER BITTE DAS ADJEKTIV FÜR „RUHM“ EINSETZEN UND JETZT BITTE DAS KRÖMER-WORT nennen. Nein, ich darf das nicht. Das schreibe ich jetzt so oft, bis sicher ist, ich vergesse das nicht:

Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Pantoffelgänger“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beliebten Kartoffelpuffer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „stadtbekannten Pantolettenträger“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „populären Katholik“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Berühmten“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bewunderungswürdigen Autor“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Berühmten II“ nennen.

Ich darf Matthias Matussek nicht „prominenten Porzellanliebhaber“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten tollen Mann“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „großen Kartoffelkäfer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „anerkannten Puffer-Liebhaber“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beachteten Buchschreiber“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beliebten Frauenfreund“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bedeutungsvollen Kirchgänger“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beachteten Pudelfrisurenträger“ nennen.

Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Matthias“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bewunderungswürdigen Welt-Autor“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „prominenten Fernsehcholeriker“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „geschätzten Bibelfreund“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „renommierten Friedensaktivist“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „stadtbekannten Münsteraner“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „wohlbekannten Talkgast“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „namhaften Bußegänger“ nennen.

Nicht, nicht, nicht

Ich darf Matthias Matussek nicht „prominenten Angedickten“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beliebten Bregen“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „hoch geschätzten Bücher-in-die-Kamera-Halter“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „geachteten Betbruder“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bewunderten Taxi-Nutzer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bedeutenden Spesenhengst“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Flenner“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beachteten Rumschreier“ nennen.

Ich darf Matthias Matussek nicht „bedeutenden Komiker“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bewunderten Eintänzer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „geschätzten Oblatenlutscher“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „wohl bekannten Fahrstuhlflüsterer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „renommierten Twitterer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bewunderten Nuscheluschel“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Testosteronbulle“ nennen.

Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Dingsbumsgänger“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „an Ruhm reichen Guffpänger“ nennen. Ich bin nicht Kurt Krömer. Ich bin die Kriegsreporterin. Auch das muss ich mir immer wieder sagen: Ich bin die Kriegsreporterin. Ich darf Matthias Matussek nicht einen „an Ruhm reichen KRÖMER ZITAT HIER EINSETZEN!“ nennen.

Recht hat er, der Matthias Matussek. Ich bin ihm nie im taz-Puff begegnet. Frohlockend zurück nach Berlin!

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Kolumnistin
Silke Burmester war über 25 Jahre schreibende Journalistin. Von Anfang an auch für die taz. Hier hat sie u.a. Carla Brunis geheimes Tagebuch veröffentlicht und als „Die Kriegsreporterin“ von der Medienfront berichtet. Jetzt hat sie beschlossen, Anführerin einer Jugendbewegung zu werden und www.palais-fluxx.de für Frauen ab 47 gegründet, das "Onlinemagazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre“. Für die taz wird sie dennoch ab und zu schreiben, logo!
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21 Kommentare

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  • B
    Bastler4711

    Wie schlimm! wie abgrundtief böse!

     

    Da darf Silke also nicht mehr unbescholtene Bürger als 'P-Gänger' verunglimpfen!

    Und da hat ein Gericht doch tatsächlich eine grenze gesetzt. Wie repressiv aber auch.

     

    Und nun jammert sie hier; kann sie nichts anderes als Denunziation? Traurig aber auch.

  • Darfst Du "allseits bekannter Bordellbesucher" sagen?

  • HG
    Herr Gast

    Wer ist das???

  • K
    klobürste

    Bravissima ! Matussec con variazioni !

  • CR
    Christian Rechholz

    Sie sind ja sooo witzig!

  • Was Silke hier schreibt dient dem einzigen Zweck:

    „Aktives Vergessen" von M. Matussek.

    Also, ihr Foristen, nun regt Euch nicht „Uff!“.

    Sie grüßt doch so lieblich aus dem Zeitungs-Puff.

     

    Als Ersatz bleibt nur die „Alkoholtherapie“.

    Doch die führt auf Dauer zu Weiß-Maus-Phobie.

    Da wär` es schon besser, wenn Frau jetzt beschließt

    Dass sie Teebeutelweisheit und –Aufguss genießt.

    „Habe Mitgefühl mit dir selbst.“ rät mein Yogitee heute

    („Wer`s niemand erzählt, schont damit andre Leute.“ )

  • C
    Cuchillo

    Die Silke mag ihn nicht.

    Der Vic findet,er ist es nicht wert.

    Und der Duke kennt ihn nicht.

    Scheinbar macht Matussek alles

    richtig.

  • Silke, der ist es doch nicht wert. Vergiss ihn.

  • J
    jondo

    ich finds lustig

    • @jondo:

      ich auch ;)

  • Herrje, muss das denn nun sein?

    Die Herrn TAZ-Gentlemen-Kollegen sind Ihnen doch schon beigesprungen mit ein paar Anti-Matussek-Artikeln.

     

    Verstehe nun nicht, warum Sie nicht jemand freundschaftlich von diesem erneuten Schmarren abgehalten hat.

     

    Ebensowenig übrigens, wie ich verstehe, das Sie nicht verstehen, wo der Unterschied zwischen Ihrer Behauptung und der von Komiker Krömer liegt. Ihre war unterirdisch.

     

    Haben sie denn so wenig A.... mal den Hut zu ziehen oder wahlweise einen Knicks zu machen und zu sagen : "1:0 für Sie Herr Matussek?"

    • K
      kotzbrech
      @Alexander Wallasch:

      Nein , ... Hass , der nicht mit Kugeln und Bomben ausgetragen wird , muß sein . Denn ohne Hass würde auch im positiven Sinne niemand seinen Hintern hoch kriegen für eine Änderung der Gesellschaft . Und i c h sehe das gelassen , dass die Taz hier ihrer Kriegsreporterin diesen "Privatkrieg" durchgehen läßt .

      • @kotzbrech:

        Hass? Nicht Ihr Ernst, oder? Und wie bitte soll eine Beleidigung des Herrn Matusseks die Gesellschaft verändern? Ist ja grotesk. Und wenn Sie das "gelassen" sehen, mag das auch daran liegen, das Sie nicht Matussek sind, sondern nur "kotzbrech". Bedanken Sie sich dafür bei Ihren Eltern.

  • EF
    ein Freund

    Herr Matussek hat vielleicht eine Schlacht gewonnen, aber Silke Burmester den Krieg!!!

    Bravo Kriegsreporterin!!! War zwar eine recht inhaltskurze Kolumne, dafür aber auch viele schöne Formulierungen.

  • Schon wieder geht es um einen Mann, den ich nicht kenne und demzufolge die Kolumne nicht brauche.

     

    Nächte Woche bitte wieder irgendwas mit (relevanten) Medien.

    • @duke:

      Ich hoffe doch stark das zukünftige Beiträge sich im Thema nicht auf die paar Leute beschränken die du kennst.

  • Schnell vergessen und nie wieder erwähnen! "Baue niemals einen Gegner auf und mach vor allem die Räume für ihn immer möglichst eng. Nutze die Kraft Deines Gegners für Dich, aber laß nicht zu, dass er Dein Denken bestimmt."

    Zum Wochenende 100 mal in Schönschrift!

  • Da fühlt sich wohl jemand durch einen Gerichtsbeschluss beleidigt und ist nachtragend!

  • Ihre Kolumne lese ich oft und gerne. Ich mag Ihren Sprachwitz, doch diesen Beitrag fand ich ein wenig lahm und eine inhaltslose Hülle. Müssen wir Herrn Matussek so viel Aufmerksamkeit schenken, oder gäbe es nicht spannendere Themen?

     

    Bitte nehmen Sie meine Kritik nicht persönlich. Bis nächste Woche auf taz.de!

  • B
    Bastler4711

    Ja, dass ist schon schwer sich an anständige Umgangsformen zu gewöhnen.

    Ist ja auch wirklich eine Zumutung, andere Menschen mit Respekt zu behandeln.

     

    ein volles Mitgefühl.

  • R
    ridicule

    Uff!