Kinder und Jugendliche in den USA: Klagen für mehr Klimaschutz
Junge Öko-Aktivisten in Massachusetts verklagen ihre Regierung, weil die zu wenig für den Klimaschutz tue – und gewinnen.
Im Bundesstaat Massachusetts zogen die jungen Klimaaktivisten vor den obersten Gerichtshof, weil die Regierung zu wenig für den Klimaschutz tue. Jetzt gaben die Richter ihnen recht. Die Richter verpflichteten die Umweltbehörde von Massachusetts mit dem Urteil, „jährliche Emissionsgrenzen einzuführen“ und „Regulierungen zu verkünden, mit denen Treibhausgase begrenzt werden“.
Die Klimaaktivisten feierten ihren Sieg: „Ich glaube, unsere Klagen sind der einzig effektive Weg, um Politiker zum Klimaschutz zu zwingen“, sagt der 19-jährige Kläger Alex Loznak aus Oregon. „Unsere Politiker nehmen den Klimawandel leider nicht ernst genug. Aber wir haben einfach keine Zeit zu warten, bis sie ihre Politik irgendwann ändern“, so Loznak, der an der Columbia University nachhaltige Entwicklung studiert. Unterstützt werden die Kinder und Jugendlichen von Anwälten und dem US-Klimaforscher James Hansen.
Dabei haben es die Jungen den Alten nachgemacht: Denn 2007 verklagte die Regierung von Massachusetts selbst zusammen mit zwölf weiteren Bundesstaaten die Nationale Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency), Kohlendioxid als Schadstoff anzuerkennen. Das Urteil wird als Meilenstein dafür gesehen, dass die EPA zum zentralen Klimaschutzregulator wurde und CO2 in den bereits bestehenden Clean Air Act integrierte.
In dieser Tradition klagen die jungen Klimaschützer nun auch erfolgreich in anderen Bundesstaaten. Im Bundesstaat Washington waren sie ebenfalls erfolgreich. In Oregon unterstützt das Gericht die Klage der Teens, eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus.
Die Waffe des Rechts wollen die Organisation auch außerhalb der USA gegen Politik und fossile Lobbys einsetzen: In der EU, Australien, Indonesien und vielen anderen Ländern will Our Children’s Trust für den Klimaschutz vor Gericht ziehen. „Viele Regierungen verletzen unser Recht auf eine lebenswerte Zukunft – das dürfen wir nicht zulassen“, sagt Klimaaktivist Loznak.
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