„Junge Welt“ sieht Existenz gefährdet: Mit einer Million in den Miesen
Der linken Tageszeitung fehlen 950.000 Euro, auch im vergangenen Jahr machte sie 144.000 Euro Verlust. Nun startet sie eine Rettungskampagne.
Damit sich die Zeitung trägt, seien dies aber noch immer 2.000 Abonnements zu wenig, sagte Dietmar Koschmieder, Geschäftsführer der Verlag 8. Mai GmbH, am Freitag in Berlin. So sei im laufenden Geschäftsjahr ein Minus von 144.000 Euro aufgelaufen.
„In unserer letzten Bilanz stehen dem Eigenkapital in Höhe von 25.600 Euro ein über die Jahre angesammelter nicht gedeckter Fehlbetrag in Höhe von über 950.000 Euro gegenüber“, sagte Koschmieder. In der Samstagausgabe wendet sich die Zeitung deshalb mit einem offenen Brief an die Leser und wirbt um neue Abonnenten.
Damit die Herausgabe der Zeitung trotzdem fortgesetzt werden könne, müsse eine Reihe von Maßnahmen ergriffen werden, heißt es dort. Darüber werde noch im Herbst eine außerordentliche Vollversammlung der Haupteigentümerin beraten.
Die „junge Welt“ wurde 1947 in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet. Nach 1990 wurde sie den Angaben zufolge für eine symbolische Mark an einen Westberliner Verleger verkauft. Im Jahre 1995 wurde die Zeitung eingestellt. Teile der Belegschaft gründeten dann einen neuen Verlag, um die Zeitung weiter herauszugeben. 1998 übernahm dann die junge-Welt-Genossenschaft die Mehrheit an den Verlagsanteilen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Elon Musks Hitlergruß
Entscheidend ist der Kontext
Aus dem Leben eines Landwirts
Gerhard versteht die Welt nicht mehr
Trumps Amtseinführung
Der Geruch von Machtergreifung
Bundestagswahlkampf
Konstantin Wecker wirbt für die Linke
Trump und Gazas Zukunft
Waffen oder Wohlstand
Trumps erste Amtshandlungen
Grauen in Hülle und Füller