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Hungersnot in SomaliaZu gefährlich zum helfen

Der Bürgermeister Mogadischus verbietet Ausländern, in die Hungergebiete zu reisen. Er fürchtet um die Sicherheit der Helfer und bietet an, Güter durch örtliche Gruppen verteilen zu lassen.

Nicht mehr erwünscht: Ein türkischer Arzt behandelt eine Somalierin. Bild: dapd

MOGADISCHU rtr | Die Lage für internationale Helfer in den Hungergebieten Somalias wird immer aussichtsloser: Die Regierung in Mogadischu verbietet Ausländern Reisen in die Rebellengebiete des Landes. So sollten die internationalen Helfer vor Übergriffen der radikal-islamischen Al-Schabaab-Miliz geschützt werden, sagte der Bürgermeister der Hauptstadt Mogadischu und Gouverneur Mohamud Ahmed Nur der Nachrichtenagentur Reuters.

Al-Schabaab hatte im vergangenen Jahr selbst Nahrungsmittellieferungen in ihre Gebiete im Süden des Landes unterbunden. Wegen drohender Entführungen haben die meisten Hilfsorganisationen bereits ihre ausländischen Mitarbeiter vom Einsatz in Somalia abgezogen.

Der Bürgermeister von Mogadischu erklärte weiter, die Hilfsorganisationen sollten ihre Lieferungen örtlichen Gruppen übergeben, die diese in den von der Dürre betroffenen Al-Schabaab-Gebieten verteilen sollten. Das Leben der Ausländer solle nicht gefährdet werden. Zuvor hatte die somalische Polizei türkische Helfer und einige Journalisten auf dem Weg in die Al-Schabaab-Gebiete gestoppt.

Die Helfer können mehr als zwei Millionen Hungernde in den Al-Schabaab-Regionen nicht erreichen. Die mit Al-Kaida verbundene Organisation steht jeglicher Einmischung des Westens kritisch gegenüber. Den Vereinten Nationen (UN) zufolge droht in Somalia 750.000 Menschen der Hungertod. Täglich sterben Hunderte an Unterernährung.

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4 Kommentare

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  • P
    Puck

    @tsitra

    Gut gebrüllt, Löwe!

    Nur haben Sie offenbar übersehen, daß die USA 1993 genau das getan haben, was Sie hier fordern, nämlich eine millitärische Intervention zur Abwendung einer humanitären Katastrophe.

    Leider hub synchron mit der Landung der ersten Truppen in Somalia der empörte Chor derjenigen an, die reflexartig imperialistische Umtriebe, koloniale Gelüste und die Gier auf Öl dahinger vermuteten, besonders schrill waren die Töne in Deutschland.

    Ich persönlich fand, daß die Amerikaner damals zu übereilt ihre Truppen abgezogen haben - konnte das aber angesichts der mehr oder minder offenen Gehässigkeit, mit der die Bilder von durch die STraßen Mogadischus geschleifter US-Soldaten kommentiert wurden(..."Geschieht denen ganz recht... was mischen die sich auch ein"...), andererseits auch verstehen.

    Jetzt zu fragen, warum denn keiner in Somalia interveniert, ist daher einigermaßen dummdreist.

  • T
    tsitra

    Wenn kostengünstge Öl-Lieferungen gefährdet sind, dann

    ist es kein Problem, dass sich ein paar west-europäische

    Mächte zusammenschließen und widerspenstige bewaffnete

    Einheiten in den entsprechenden Ländern aus der Luft bomabardieren oder sonstwie wirksam angreifen.

     

    Wenn Menschenleben durch Hungertod gefährdet sind, dann

    ist es plötzlich EIN Problem, dass sich ein paar west-europäische Mächte zussmmenschließen und widerspenstige bewaffnete Einheiten in den entsprechenden Ländern aus der Luft bomabardieren oder sonstwie wirksam angreifen. Das wird dadurch dann eben ganz unterlassen.

     

    Abstoßend. Widerwärtig.

     

    Liegt das auch daran, dass die meisten Menschen "Autofahr-süchtig" sind?

     

    Für Öl zu töten ist O.K.

    Die zu töten, die einfach so unschuldige Menschen bewusst verhungern lassen geht nicht.

  • WW
    Wolfgang Weinmann

    "Die Regierung in Mogadischu verbietet Ausländern Reisen in die Rebellengebiete des Landes. So sollten die internationalen Helfer vor Übergriffen der radikal-islamischen Al-Schabaab-Miliz geschützt werden"

     

    Ob ein sogenannter Gutmensch in diesen Zeilen die Problemursache benennen kann?

  • D
    dämpfer

    ich frage mich, ob diese lokalen gruppen hilfsgüter selbst verteilen wollen, damit sie von den bedürftigen vor ort positiv wahrgenommen werden. und ob sie evtl. angst davor haben, dass das "böse ausland" diese positive wahrnehmung erhält.