Finsternis-Ticker: #SoFis Welt
Die Vögel singen wieder. taz-Redakteure auch. Aufregend war's. Und schön. Am schönsten: Im Internet wird fieberhaft nach dieser SoFi gesucht, von der alle reden...
12.50: Mit einem grafischen Werk verabschieden wir uns von unseren Lesern. Weiter geht's hier mit der totalen Sonnenfinsternis am 3. September 2081. Da wird's dann richtig finster. SoFi dazu.
12.40: Das Stromnetz hat gehalten. Der von Schwarzsehern (sorry) prophezeite Blackout ist ausgeblieben.
12.28: Die große Verliererin der Sonnenfinsternis ist die EZB. Der Neubau in Frankfurt am Euro versperrte den Bürgern die Sicht.
12.19: Für die BBC war die Sonnenfinsternis keine große Nummer.
12.10: Listig, listig, meine Herrn Politiker: Alle gucken Sonnenfinsternis und nebenbei wird über das IT-Sicherheitsgesetz und mehr Geld für das BKA beraten.
12.05: So, Kinder. Nun kommt mal wieder runter. Sonne und Mond geht's gut. Die machen das schon seit Millionen von Jahren so.
11.59: Die Jungs von der Internationalen Raumstation ISS müssen natürlich noch einen draufsetzen. Scheiß Poser.
11.53: Ein Tipp für unsere Stammleser aus der Mitte der Gesellschaft. Pegida-Anhänger werden gebeten nicht mit Speeren auf die Sonnenfinsternis zu werfen um die Drachen zu vertreiben.
11.50: Breaking News aus Minden, NRW. „...mit der Sonne offenbar verscherzt.“
11.45: Sonnenfinsternis am Kotti. Bester Kommentar: „Ist Gott Türke oder was?“
11.43: „Let the Sun Shine In“
11.34: Besser spät als nie. „Am 20. März, 09.30 - 12.00 Uhr, wollen sie wieder eine Sonnenfinsternis veranstalten. Dieses 'Schauspiel' kostet Unsummen an Geld! Geld, das in Kitas, Altenheimen und für die Reparaturen unserer Straßen fehlt.“ Die Facebook-Initiative „Sonnenfinsternis verhindern sofort!“.
11.26: Ein böses Omen? In der frischgebackenen Olympiabewerberstadt Hamburg schoben sich pünktlich zur Eklipse Wolken vor die Sonne.
11.20: Berlin, Kreuzberg, Kottbusser Tor, in voller Lautstärke aus einem auberginefarbenen Opel-Zafira: Velvet Underground, „I'm beginning to see the light“. (taz, Deniz Yücel)
11.15: Die Redakteure der dpa scheinen mit der Sonnenfinsternis überhaupt nicht klarzukommen. Überschriften wie „Wir sehen die Sonnenfinsternis jetzt schon volle Kanne“ und „CDU sieht 'Sofi' als böses Omen für die Landesfinanzen in NRW“ werden gesendet.
11.12: Bilder aus der ganzen Welt erreichen die taz-Redaktion. Gregor Rittelmeyer beweist, was viele schon lange geahnt haben. Der Mond ist grün.
11.05: Auf Twitter sind einige Nutzer auf der Suche nach dieser Sofie, von der jetzt alle reden...
11.00: Der echte Eklipse-Profi hat neben der Brille auch Handschuhe dabei, denn es ist nicht nur stockfinster, sondern auch bitterkalt.
10.54: Kapitalismus auf dem Redaktionsdach. „Zehn Euro für einmal durch-die-Brille-gucken.“
10.46: Dumm gelaufen.
10.42: Zwielichtiges Schauspiel. Auf der taz-Dachterrasse versammelt sich hunderte Mitarbeiter. Es herrrscht andächtiges Schweigen, während Schwärme von Krähen die Häupter umkreisen.
10.35: Perfekt ausgerüstet. taz-Geschäftsführer Andi Bull.
10.30: Der Song zum Untergang. „Our Darkness“ von Anne Clark.
10.29: Die maximale Verdunkelung wird in rund zehn Minuten erreicht. Die Spannung ist unerträglich.
10.25: Studierende, die ja eh nie so genau wissen, welche Tageszeit gerade ist, stürmen in Horden Bars und Clubs.
10.22: Berlin Alexanderplatz: Business as usal. Niemand, wirklich niemand schaut in den strahlenden Himmel. Die Passanten streben in die U-Bahn, die Touris kaufen Tickets für den Sightseeingbus. Dann doch, da an der U-Bahn-Treppe sitzt ein Mann mit Fotostativ, das große Objektiv auf die Sonne gerichtet. Davor hat sich gleich ein Fernsehteam aufgebaut, um den einen Sofifan zu filmen. (taz, Gereon Asmuth)
10.20: Die taz-Redaktion ist komplett verödet, alle stehen auf dem Dach. Nur ein einsamer Tickerknecht hält die Stellung.
10.15: Dort, wo Sonne ist, ist keine Brille, und dort, wo Brillen sind, ist keine Sonne. Bitter.
10.10: Extra 3 deckt auf:
10.03: Fakten, Fakten, Fakten. Die Babylonier haben bereits 750 vor Christus eine Sonnenfinsternis auf Tontafeln festgehalten.
9.58: Tweet aus dem schönen Münster, wo „unterbrochen“ noch „unterbochen“ heißt. „Früher war eben doch alles besser: Viele Twitter-User jedenfalls erinnern sich gut an 1999. Bei der letzten Sonnenfinsternis wurde der Unterricht unterbochen, heute erleben zumindest die Kinder einer Münsteraner Schule das Schauspiel in abgedunkelten Klassenräumen. Man warnt vor gefährlichen Strahlen.“
9.52: Tiere gehen immer, darum hier noch eine Tiermeldung, mit der man ordentlich Eindruck schinden kann. Die TU München hat herausgefunden, dass Pferde und Enten besonders unruhig werden.
9.50: Die Vögel werden verstummen. Die dummen Viecher denken, es sei Nacht.
9.44: Der Verband der Schwarzfahrer ruft bundesweit zur kollektiven Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs auf.
9.36: Wasser auf die Mühlen der Energiewende-Skeptiker: Wird das Stromnetz die Schwankungen durch den Wegfall des Solaranteils aushalten? Oder droht ein totaler Blackout?
9.26: Es ist soweit. Die Erde beginnt sich zu verdunkeln, zuerst – und zu Recht – in Düsseldorf. Wir werden im Chaos versinken.
9.25: Wir raten: Nazis schaut genau hin – aber ohne Brille.
9.20: Gearbeitet wird heute erst nach der Eklipse. Darum verrät Bild.de: „Für den Büro-Talk: die irrsten Sofi-Fakten“.
9.15: In Deuschland werden je nach Region 66-83 Prozent der Sonne verdeckt sein.
9.12: Auf den Färöern wird die Sonne vollständig verschwinden. Die Zahl der Touristen hat erstmals in der Geschichte der Inseln die der Schafe überstiegen.
9.06: Seit Wochen sind Schutzbrillen ausverkauft und werden für absurde Beträge im Internet gehandelt.
9.00: Mit einer Mischung aus Angst und Vorfreude erwarten wir das epochale Ereignis.
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