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FC Bayern scheitert wieder im DFB-PokalBesser koan Neuer?

Nach der 0:1-Pokalpleite des FC Bayern gegen Leverkusen steht Torhüter Manuel Neuer im Mittelpunkt. Er wurde früh des Platzes verwiesen.

Knapp daneben: Statt den Ball rammt Neuer Leverkusens Jeremie Frimpong weg Foto: Sven Hoppe/dpa

Manuel Neuer spricht nie laut, aber dieses Mal war er besonders leise. Und dann hat der Torhüter des FC Bayern das getan, was er in seiner Karriere selten tat, was er selten tun musste: Er entschuldigte sich. „Es tut mir natürlich leid.“ So ein Platzverweis, gab Neuer zu, „ist spielentscheidend. Es tut uns weh.“ Man könnte auch sagen, Neuer wirkte ein wenig schuldbewusst, für das Aus der Münchner im Pokal-Viertelfinale gegen Bayer Leverkusen verantwortlich zu sein, für diese 0:1-Niederlage am Dienstagabend, durch die der deutsche Rekordmeister zum fünften Mal hintereinander die Reise zum Finale nach Berlin verpassen wird.

Aber dann versuchte sich der Bayern-Kapitän doch zu rechtfertigen für den ersten Platzverweis in seiner Karriere. Bei dem langen Ball auf Jeremie Frimpong in der 19. Minute sei er aus dem Tor und dem Strafraum gelaufen, um „die Situation zu lösen“. Aber er kam nicht an den Ball, rammte stattdessen den Niederländer um. Für Neuer war das „keine aktive Foul­situation“, weil er aber den Ball nicht berührte, müsse er die Rote Karte akzeptieren. Aus dem Team gab es keine Vorwürfe. „Das war kein Knackpunkt“, sagte Joshua Kimmich. Die Statik des Spiels hat sich verändert, aber „wir hätten zu elft nicht viel besser und dominanter sein können“.

Eine gute Stunde in Unterzahl zu spielen, ist allerdings kräftezehrend. Und dann fehlte am Ende vielleicht die mentale Frische, als die Flanke in die Mitte kam. Der kurz zuvor eingewechselte Nathan Tella bewegte sich geschickt zwischen den jeweils fast 20 Zentimeter größeren Münchner Innenverteidigern Min-jae Kim und Dayot Upamecano, die einem Moment nicht auf der Hut waren und den Leverkusener zum Kopfball kommen ließen. Ersatztorhüter Daniel Peretz war in seinem erst dritten Pflichtspiel für die Bayern-Profis chancenlos.

Die Reaktion der Mannschaft nach dem Platzverweis sei „überragend“ gewesen, fand Sportvorstand Max Eberl. „Wir ergeben uns nicht und stellen uns nicht hinten rein.“ Aber vorne konnten sie ihre Chancen nicht nutzen – vielleicht auch, weil Mittelstürmer Harry Kane verletzt fehlte. Die Formation, die sich Trainer Vincent Kompany ausgedacht habe, fand Eberl „sehr kreativ“, war allerdings nach Neuers Platzverweis „schnell ad absurdum geführt“. Aber Thomas Müller ist sicher: „Wir werden uns davon nicht aus der Bahn werfen lassen.“

Probleme mit dem Timing

Es gibt auch keine Indizien dafür, dass der erste verpasste Titel die Bayern vom Weg abbringen könnte. Aber ein paar Fragen wirft diese Partie schon auf. Neuer ist mit 38 Jahren immer noch ein sehr guter Torhüter. „Manu hat uns schon sehr, sehr oft gerettet“, sagt Kimmich. Auch in dieser Saison, aber er hat vor allem in der Anfangsphase sich ein paar Fehler erlaubt, die bei einem Torhüter, der einmal der beste auf der Welt war, für Diskussionen sorgen. „Sein Timing“ habe ihn in dieser Saison „das ein oder andere Mal im Stich gelassen“, sagte der für seine schonungslose und manchmal auch überzogene Kritik bekannte Sky-Experte Didi Hamann zuletzt.

Es gehörte immer zu Neuers Spiel, früh zu antizipieren und eher einmal mehr als einmal zu wenig aus dem Tor herauszulaufen. Aber nun werden die Situationen häufiger, in denen er eine falsche Entscheidung trifft. In der Champions League bei Aston Villa war er ebenfalls aus dem Tor gekommen, aber anders als dieses Mal Frimpong hatte da der Stürmer den Ball bereits unter Kontrolle und schoss ihn über Neuer hinweg ins Tor.

Simon Rolfes, Sport-Geschäftsführer bei Bayer, ließ bei Sky anklingen, die Rote Karte sei eine Situation gewesen, „die wir versucht haben zu kreieren“. Bewusst Neuer herauslocken, sagte Rolfes später, wollte man nicht, aber die Räume nutzen, die sich durch das hohe Pressing der Münchner ergeben.

Neuers Vertrag läuft am Saisonende aus. Die Gespräche, wie es weiter­geht, sollen im neuen Jahr stattfinden. Der FC Bayern wird sich überlegen müssen, ob man sich einen nicht mehr fehlerfreien, dann 39-jährigen Torhüter noch leisten will. Und Neuer, ob es vielleicht ein guter Zeitpunkt wäre, seine glanzvolle Karriere zu beenden. Solange er noch ein guter bis sehr ­guter Torhüter ist.

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2 Kommentare

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  • Na Servus

    Der ach so dufte Herr Neuer! Neuer is das nicht!



    Bin fußballerisch ja nur Kibitz!



    Aber Freunde laden gern zum friends viewing!



    Unvergessen Schland vs Brasil - Ball im 🇩🇪 Strafraum - der feine Herr N. boxte den Ball weg



    Und - geschickt gedeckt - mit “blanker Faust“ -



    Neymar voll ins Gesicht! - Ungepfiffen!



    & Däh!



    Anders “Vom Platz! Sofort vom Platz!““



    Da waren sich die fußballaffinen RAs Lehrer etc unisono einig! Schloß mich an.

  • Schwierig, wann lässt die körperliche Leistungsfähigkeit nach, wann die Konzentrationsfähigkeit? Will man noch auf Topniveau spielen oder geht es dann am Schluss noch für ein paar Jahre in die USA oder nach Saudi-Arabien?



    Für das aktive Torwartspiel Neuers muss alles zu 100% da sein, kommt man zu früh oder zu spät passiert das, was gestern passiert ist.



    Aber mal wieder Eberl: die Bayern machen es überragend, weil sie die überragende Qualität der Einzelspieler haben, dass sie die Nummer nicht abschenken wäre für mich als Bayernfan eher normal als besonders erwähnenswert.