Die Wahrheit: Luhmann an Habermas
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über einen geharnischten Briefwechsel erfreuen.
Luhmann schrieb an Habermas:
„Heißa, macht das Denken Spaß!
Deshalb hab ich letzte Nacht
Zehn Minuten nachgedacht,
Dachte hin und dachte her
(so was fällt mir gar nicht schwer),
Bis ich – schwuppdiwupp – ein brand-
neues Paradigma fand,
Eins, das sich gewaschen hat;
Habermas, da bist Du platt!
Es Dir freilich zuzuschicken,
Den Gedanken kann man knicken;
Das entbehrte jeden Zwecks,
Denn es ist enorm komplex.
Kurz, mein Alter, schlicht um schlicht:
Du kapierst es einfach nicht.“
Habermas schrieb anderntags:
„Wenn Du Ärger willst, dann sag’s!
Kommst Du mal nach Frankfurt/Main,
Semmel ich Dir eine rein.
Dass ich sonst Gewalt negiere,
Lieber friedlich diskutiere,
Weiß man zwar in aller Welt
(selbst im öden Bielefeld),
Doch ich könnte Dich erwürgen!
Nach Diktat beleidigt, Jürgen.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml
Spiegel-Kolumnist über Zukunft
„Langfristig ist doch alles super“
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Krieg in der Ukraine
„Weihnachtsgrüße“ aus Moskau