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Debatte GastrokritikAbschied vom Kalbsbries

Kommentar von Stefan Müller

Die Feier des Leichenessens passt nicht ins 21. Jahrhundert. Doch die traditionelle Gastrokritik begegnet der veganen Avantgarde ignorant.

Gans hebt ab: Zu Weihnachten werden wieder hundertausende Gänse auf deutschen Tellern enden. Bild: ap

J onathan Safran Foer hat 20 Jahre gebraucht, um zum Vegetarier zu werden. „Ich wollte nur wissen“, schreibt der US-Autor in seinem Bestseller „Tiere essen“, „was Fleisch eigentlich ist. Wo kommt es her? Wie wird es produziert? Welche Folgen hat unser Fleischkonsum für die Wirtschaft, die Gesellschaft und unsere Umwelt? Gibt es Tiere, die man bedenkenlos essen kann? Gibt es Situationen, in denen der Verzicht auf Fleisch falsch ist? Warum essen wir kein Hundefleisch?“

Dem 35-jährigen New Yorker ging es als Kind ähnlich wie mir, als mein Opa vor meinen Augen ein Kaninchen schlachtete. Ich mochte danach kein Kaninchenfleisch mehr, wurde aber trotzdem kein eingefleischter Vegetarier. Auch die Blut- und Leberwürste aus der Hausschlachtung habe ich stets verschmäht. Innereien? Kommen mir nicht auf den Teller.

Mir fällt auf: gerade solche „Leckereien“ wie Kalbsbries werden in der gängigen Gastrokritik nach wie vor als state of the art gepriesen. Kalbsschnitzel sowieso. Dutzende Fernseh- und Sterneköche und ihre „Kritiker“ können offensichtlich nicht irren. Doch auf welcher Basis werden diese Geschmacksurteile gefällt? Auf durchaus veralteten Denkweisen, die alle aktuellen gastrosophischen und politischen Diskussionen ausblenden.

STEFAN MÜLLER

arbeitet als Moderator und Hörfunkjournalist in Frankfurt am Main und Berlin. Als DJ hat er acht Jahre lang das jeweils aktuelle Menü im Bedrestaurant „Silk“ von Sternekoch Mario Lohninger im Cocoonclub Frankfurt mit der passenden Musik begleitet.

Die Siebecks und Dollases leben rückwärtsgewandt im 20. Jahrhundert, das ist das Bittere am Zustand dieser Foodkritik. Man könnte einwenden, Wolfram Siebeck (Zeitmagazin) und Jürgen Dollase (FAZ) hätten ja schon ein fortgeschrittenes Alter erreicht. Aber auch für diese Herren gilt das Prinzip des lebenslangen Lernens. Eigentlich. Wie ich die beiden kenne, ein leider aussichtsloses Unterfangen.

Dürfen Fleischprodukte propagiert werden?

Dennoch: „In einem kulinarisch intelligenten Verhalten liegt ein enormes Potential zur Veränderung vieler Aspekte unseres Lebens“, hat Jürgen Dollase in seinem Buch „Kulinarische Intelligenz“ richtig bemerkt. Darf ein halbwegs intelligenter Mensch und in diesem Falle auch: Multiplikator heutzutage den ungebremsten Verzehr von Fleischprodukten propagieren?

Darf er Bücher wie „Gutes Fleisch“ und die „stressfreie Schlachtung“ vorbehaltlos loben? Angesichts der bekannten Fakten zu Massentierhaltung, Überfischung und Klimaproblematik lautet die Antwort ganz klar: nein.

Es muss also eine neue Generation an Gastrokritikern her, die ihre Geschmacksurteile nach völlig anderen – auch ethischen – Kriterien finden; die Abschied nehmen vom Lobpreisen der üblichen High-End-Gerichte wie Stopfleber und Kalbsnierchen. Die sich auch mit den Fragen der Ernährung der Zukunft beschäftigen. Kulinarische Intelligenz fürs 21. Jahrhundert: das wäre vor allem die Suche nach Alternativen, nach neuen Wegen in der kulinarischen Boheme. Die es ja durchaus schon gibt.

Kreativ mit totem Tier

Beispiel Paris: dort sitzt Alain Passard, Chef des Restaurants „L’Arpège“, seit 1996 mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Vor zehn Jahren begann seine Abkehr vom Fleisch. Nachdem sich Passard mit der Tatsache konfrontiert sah, jeden Tag eine kreative Beziehung mit einer Leiche einzugehen, „einem toten Tier“. Die Konsequenz daraus: Passard kocht nun fast ausschließlich mit Biogemüse, das er auf einem riesigen Chateau selbst anbaut.

Was sagen die Tester vom Guide Michelin dazu? Noch gilt Passard als Paradiesvogel, durfte aber seine Sterne behalten. Mittlerweile hat Passard europaweit Nachahmer gefunden, die bekanntesten sind Pascal Barbot vom „L’Astrance“ in Paris und natürlich René Redzepi vom „Noma“ in Kopenhagen.

Der Münchner Veganer und Restaurantbetreiber Michi Kern („Café King“) sagt nüchtern: „Will die Spezies Mensch überleben, muss sie sich in der Nahrungskette weiter hinten einreihen. Das heißt, weniger Tiere essen“. Man solle sich einfach mal unsere Teller genau anschauen, „dann könnte der nächste Erkenntnisschritt etwas schneller ablaufen“.

Mittlerweile werden vegetarische Restaurants wie das „Cookies Cream“ und sein neuer Ableger „Chipps“ in Berlin nicht mehr von den Gourmetmagazinen ignoriert. Wenn Stephan Hentschel Parmesanknödel mit Korianderkarotten und Amalfi-Zitronensud zubereitet, freuen sich unter anderem die DJs, die abends im Szeneclub Cookies auflegen.

„Essen Sie vorwiegend Pflanzen, vor allem Blätter“, schreibt der amerikanische Autor Michael Pollan in seinem hervorragenden Essayband „Lebensmittel. Eine Verteidigung gegen die industrielle Nahrung und den Diätenwahn“. Es scheint, als seien ausgerechnet die US-amerikanischen Autoren wie Pollan und Foer die Vorreiter in Sachen fleischloserer Ernährung.

Vegan gilt als unfassbar radikal

Noch wird rein vegane Ernährung von vielen als unfassbar radikal eingestuft. Aber auch hier tut sich was: vegane Cafés und Restaurants wie das „Edelkiosk“ in Frankfurt am Main oder das „Kopps“ in Berlin haben sich ihre ganz eigene kulinarische Fanbase erobert.

Nach dem Motto: „Wir sind keine Freiheitskämpfer, auch wenn uns Tierrechte wichtig sind und unser Mann, der kocht, eine klare Haltung zur Fleischindustrie hat“. Jan Bredacks „Veganz“-Supermärkte expandieren vom Prenzlauer Berg aus nach Wien und Frankfurt am Main. In den USA haben schon Tausende Leser ihr Essverhalten geändert.

Jonathan Safran Foer weist im Vorwort darauf hin, dass die Situation in Deutschland sich nicht von der in den USA unterscheidet: „Etwa 98 Prozent aller Hühner und Schweine, die für den Verzehr bestimmt sind, stammen in Deutschland aus Massentierhaltung – das sind über 500 Millionen Tiere im Jahr.“

Wir brauchen also einen Perspektivwechsel. Klar: Fleischessen ist Mainstream. Das habe ich kürzlich wieder erlebt am sogenannten „Veggie-Day“: meine Kollegin machte sich einen Spass daraus, mich mit einer Hackfleischbulette aus der Kantine zu provozieren. Ich freue mich trotzdem jeden Tag aufs vielfältige Gemüsebuffet. „Zu viel Petersilie schadet der Gänseleber“: auch Gastrokritiker Jürgen Dollase wird auf seine alten Tage wohl nicht mehr zum Vegetarismus konvertieren. Aber der Paradigmenwechsel kündigt sich schon an. Foodblogger, an die Arbeit! Wir brauchen eine neue Gastrokritik!

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62 Kommentare

 / 
  • P
    pedro

    @Petronius:

     

    Sehr schön geschrieben, man kann das Verhalten der Veggies kaum besser beschreiben, bravo!

  • P
    petronius

    liebe ach so geistig-moralisch-intellektuell überlegene fleischverweigerer:

     

    wenn es für euch zum guten ton gehört, andere als faschisten zu beschimpfen, ihre ernährungsvorliebe als "Feier des Leichenessens" zu schmähen, sie "grassierender dummheit" zu zeihen und das ganze auch noch für einen harmlosen "Apell für mehr Würdigung wenn Menschen es (sich fleischlos ernähren)trotzdem tun" - ja wenn dem so ist, dann stehe ich doch gern "auf der anderen seite"

     

    mahlzeit...

  • C
    chamberhc

    Ok ...ich für meinen Teil lebe seit 25 Jahren fleischlos...und habes bislang stets vermieden,

    mich auf die Seite derer zu drängen, die ihren Mitmenschen ständig die eigene Attitude schildern. Will sagen: nicht predigen, sondern vorleben.

    Meine Forderung: bitte jene, die sich nicht mit politischen, ernährungrelevanten und ethischen Aspekten des Nahrungskonumes auseinandersetzen und daraus resultierend handeln: auf keinen Fall weiterhin öffentlich zum Thema äußern. Weil: Stillstand und Konservatismus tragen nichts zu Innovationen bei, kritisches Bewußtsein hingegen sind nährreich. Weiter: bitte nicht versuchen die eigene Aura, resp. Coolness, durch bewusst inkonsequente Vita, weil fehlende Willensstärke, zu manifestieren und dann auch noch in die Welt hinaus zu tragen.Meine Oma sagte immer: aus der Not eine Tugend machen!

    Führe ich also Herrn Adorno weiter und bediene mich bei den "Smith": Meat is not just murder, you're acting like a fascist.

  • G
    Geht'sNoch?

    Das Fleischkonsum aus ethischen und ökologischen Gründen nicht vertretbar ist, steht außer Frage. Das man Menschen nicht vorschreiben kann, ethisch und ökologisch zu leben, auch. Es geht aber in diesem Artikel gar nicht darum, sondern um einen Apell für mehr Würdigung wenn Menschen es trotzdem tun. Für eine größere kulinarische Akzeptanz der veganen Küche, denn da tut sich Einiges und das sollte unterstützt werden. Veganismus ist eine absolut positive Entwicklung und diese Hetzte dagegen ist faschistisch.

  • MH
    Marlene Hildebrand

    Hey, danke für den tollen Artikel. Ja, der Paradigmenwechsel wird kommen... Machen Sie einfach weiter so... wir werden immer mehr ;-) Und die Masse wird es lernen früher oder später... :-)) Also, Ärmel hoch und ja... wir bloggen, was das Zeug geht!

     

    Herzliche Grüße

    @MaHillyPi

  • F
    Fleischtrolle

    Oh mann, "Raubtier Augen schauen nach vorne…" usw., was für ein Bullshit hier in den Kommentaren steht.

    Klar gibt es Dummschwätzer unter allen Menschen, aber wenn man hier zwischen den Lagern (Ja Fleisch, Nein Fleisch) trennt, kommt der Bullshit aber ausnahmlos von den Fleischtrollen.

    Ihr kämpft gegen euer eigenes schlechtes Gewissen! Is wie bei den Rauchern und bei den PS-Proleten.

    Das mit den Augen ist beim affenartigen Geschlecht deshalb, weil wir mal auf Bäumen kletterten und nur so räumlich sehen können. Die meisten Greifvögel (außer Eulenartige) haben übrigens ihre Augen an den Seiten…

  • P
    PeterWolf

    Wie kriegen wir denn jetzt auch noch die ganzen Hauskatzen und -hunde auf rein vegetarisch umgestellt ? Oder sollten wir die aus Tierschutzgründen besser "einschläfern" lassen?

    Ratlos

  • MK
    Max Karl

    Je polarisierender die fanatischen Körnerfresser auftreten, desto weniger Beachtung, dafür umso mehr Spott wird ihnen entgegengebracht werden.

    Ich werde mir jetzt ein schönes Steak braten, es genüsslich verzehren und dieses überflüssige Pamphlet bis morgen wohl schon wieder vergessen haben. Mahlzeit!

  • T
    texter

    "07.10.2012 16:41 Uhr

    von @texter:

     

    "Fleischbezugsschein: jeder der Fleisch essen will, meldet sich einmal im Jahr auf dem Schlachthof und setzt das Bolzenschussgerät an,- tötet selbst ein Tier. Dann darf er für ein Jahr Fleisch genießen, sofern er oder sie noch mag."

     

    Danke für Ihr Entgegenkommen. Ist das genauso ein wohliges Kribbeln wie auf der Jagd?"

     

    Ich jage nicht! Und das Schlachten ist unangenehm, schließlich töte ich ein Lebewesen! Aber ich möchte ab und zu Fleisch/Fisch essen......ich weiß zumindest was es bedeutet, kann ich von den meisten Carnivoren nicht behaupten.

  • R
    Reflektionist

    Die Frage die ich mir vor dem Beenden meines Fleischkonsums gestellt habe.

    Habe ich die Möglichkeit die beiden Seiten der Medaille zu reflektieren oder nicht. Ich erkannte, ja, hier in Deutschland habe ich diese Möglichkeit.

    Eine zweite Frage die ich mir stellte, ist Fleischkonsum mittlerweile hier in Deutschland ein Armutszeugnis (früher ein Zeichen von finanziellen Wohlstand) oder ist Vegetarismus/Veganismus (Früher ein Zeichen von finanzieller Armut) ein Zeichen von Armut.

    Und ich erkannte, durch Information und darauf folgender Reflektion beider Seiten, Fleischkonsum hier in Deutschland ist ein Armutszeugnis (besonders was das Geistige, Moralische Bewusstsein betrifft) und Fleischlos zu essen ein Zeichnen von zumindest geistigem Wohlstand. Man kann auch mit kleinen Geldbeutel durchaus ohne Fleisch leben. Auch wenn die Billigsalamipizza im Discounter manchmal jeden Kopfsalat+Zutaten unterbietet und beim Einkauf und Konsum so mancher Magen mit seinen Gewohnheiten größer ist, als der Verstand.

  • A
    anna

    ich liebe den geschmack von fleisch. eine gute bratensoße. ich liebe salamibrötchen, schinkenbrötchen. den geschmack von fisch.

     

    kurzer einwand: können sie sich eine 27-jährige mit einer keule vorstellen, die durch die wildnis irrt, tiere erlegt, mit ihren scharfen eckzähnen das rohe fleisch vom körper des gerade getöteten lebewesens reißt, schluckt, verdaut. schmeckt das? woher kommt der geschmack? was macht ihn aus?

    genau! kochen, braten, würzen und eine ordentliche soße.

     

    ich lebe seit gut 2 jahren vegan. und ich liebe den geschmack von fleisch noch immer. was ich allerdings nicht liebe, sind ignoranz, egoismus, empathielosigkeit und die völlige ablehnung von fakten und der realität. wieviel wasser, energie, futter und leid stecken in der fleisch- und milchindustrie? kennen sie die zahlen? 21% der gesamten co2 emmission gehen auf das konto der massentierhaltung. mehr als in verkehr und transportwesen.

     

    ich möchte sie weder bekehren, noch zwingen, noch überreden. wir sind erwachsene menschen. wir haben die möglichkeit uns zu informieren. anschließend trifft jeder für sich eine entscheidung. meine entscheidung ist die, dass ich mit meinem konsum- und essverhalten so wenig leid wie möglich verursachen möchte. wenn ihre entscheidung eine andere ist, dann müssen sie damit leben. ich möchte das für mich nicht.

  • P
    petronius

    ja, und wo hat jetzt mr. dj sein problem, wenns doch auch schon in den "szeneclubs" vegane freßtempel gibt und die gastro-schickerie fleischlos bloggt?

     

    soll er doch sein tofu essen und mir das kalbsbries (am liebsten vom bio-rind) lassen, das paßt dann schon

     

    solang er es aber für nötig hält, fleischessern eine "Beziehung mit einer Leiche" zu unterstellen, soll er doch bitte seine "vorwiegend Pflanzen, vor allem Blätter“ essen und sich meinetwegen dabei einbilden, es handle sich nicht um pflanzen"leichen", uns ansonsten aber mit seinem pseudo-hipster-sermon verschonen

  • J
    Jörn

    Solange Menschen keinen Pansen (wie jeder 100 %-ige Pflanzenfresser), kein reines Pflanzenfressergebiss besitzen und solange die Augen des Menschen nicht an den Seiten des Kopfes sitzen (wie bei jedem 100 %-igen Pflanzenfresser), ist vegane Ernährung eine undurchdachte Vergewaltigung des Menschen, da unser Organismus nicht auf die Verwertung rein pflanzlicher Nahrung eingestellt ist.

    Der Mensch ist ein Lebewesen, das sich von gemischter Kost ernährt, die grundsätzlich aus pflanzlichen und tierischen Komponenten besteht. Gebiss, Verdauungssystem und "Raubtieraugen" an der Vorderseite des Schädels sprechen eine deutliche Sprache, die man nicht ignorieren darf, wenn man sich "artgerecht" ernähren möchte.

    Wahr aber ist: Unser Fleisch ist durch Massentierhaltung zu billig; daher rührt der ethisch verachtenswerte, unkontrolliert hohe Fleischkonsum.

    Ein rigoroses Verbot der Massentierhaltung und des Importes von Fleisch aus solchen Quellen wäre eine höchst sinnvolle Alternative, die gleichzeitig eine regulierende Wirkung zeigte und eine sinnvolle Balance zwischen den sinnlosen und ethisch/ernährungsphysiologisch bedenklichen Extremen Veganismus und Fleischmassenkonsum darstellte.

    Ein solches Verbot aber dürfte in einem Land, in dem Bundespräsident und Regierung hinter der Hand offensichtlich schwören, den Schaden des deutschen Volkes zu mehren und Nutzen von ihm zu wenden, wohl gänzlich utopisch anmuten.

  • K
    Katharina

    Danke für diesen Artikel!

    Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung, knapper werdenden Ressourcen und zunehmenden Problemen der Massentierhaltung (z. B. Antibiotikamissbrauch, Übermaß an Gülle) ist ein Umdenken bezüglich unserer Ernährungsgewohnheiten ein wichtiger und notwendiger Schritt.

    P.S. Übrigens war Hitler nicht Vegetarier, denn er aß gelegentlich Fleisch. Seinen Fleischkonsum hatte er aufgrund von starken Verdauungsproblemen deutlich reduziert.

  • C
    Chrischan74

    Auf dem ganzen Globus brennt es, Menschen bringen sich gegenseitig um und der sozialist Chavez mogelt sich erneut an die Präsdentschaft...

    ... und ihr wollt mir erzählen, was ich fressen darf und was nicht?

    Pickt doch gerne weiter eure Körner. Wenn ich in mein nächsxtes Filetsteak beiße, werde ich an euch denken.

  • FF
    Fritz Feger

    Was für eine fundamentalistische Argumentation. Gruselig. Dieser Gesinnungsterror hat mit der Frage nach dem Wohlschmeckenden genausowenig zu tun wie mit der Frage nach dem Witzigen, dem gelungenen Kunstwerk und überhaupt nach dem Schönen und Wahren. Wenn ich keine Tiere essen soll, dann bitteschön nicht deshalb, weil sie aus ethischen Gründen nicht schmecken dürfen, so ein hanebüchener Unfug. Jeder darf sich ekeln, wovor er will, und ich bin voll des Verständnisses, wenn sich das auf Fleisch bezieht, aber so einen jakobinischen talibanesischen Murks habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Doch halt, das stimmt nicht. Im Zusammenhang mit der Befreiung der Tiere habe ich sowas schon öfters gelesen.

  • W
    writing.angel

    Faktenlage: Für die Produktion eines 1 kg Rindersteaks wird soviel Wasser benötigt wie für 200 Vollbäder (20.000 Liter) und soviel Weizen wie für 13 große Brotlaibe. 90% der pflanzlichen Proteine werden an Tiere verfüttert. Um einen Veganer zu ernähren, benötigt man eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 700 qm. Bei einer ovo-lakto-vegetarisch ernährten Person sind es 2.000 qm, bei einem fleischessenden Menschen 15.000 qm. 85% der Wälder werden abgeholzt, um Weide- und Futtermittelanbauflächen für Schlachttiere zu schaffen.

    Vom Futter der 1,3 Milliarden von Menschen gehaltenen Rindern könnten alle Menschen der Welt ernährt werden. "Das Vieh der Reichen frisst das Brot der Armen".

    1 Milliarde Menschen hungern, pro Stunde verhungern 3.400 Menschen u.a. deshalb, weil sich 2 Milliarden Menschen 40% der landwirtschaftlichen Resourcen "einverleiben", während besonders in den stark fleischessenden Ländern viele Menschen an Übergewicht leiden.

    Jedes Jahr werden über 60 Milliarden Wirbeltiere für die Ernährung getötet.

    usw. usw.

  • AF
    A. Franke

    Diese ewig gleichen Kommentare, wenn es um Fleisch geht, sind wirklich nur ein Ausweis von absoluter Borniertheit und Mangel an Empathie.

    Übrigens, Hitler war kein Vegetarier und selbst, wenn es so gewesen wäre, wäre das kein Argument gegen Vegetarismus.

    Er hat ja auch Autobahnen bauen lassen und die VW-Werke waren mit den KdF-Autos. Trotzdem ist das nie ein Argument gegen Autos und Autobahnen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagenwerk_Wolfsburg

  • AF
    A. Franke

    Es wäre ja schon einiges gewonnen, wenn die Herren und Damen Fernsehköche wenigstens im Verhältnis 6:1, nämlich wie es Ernährungswissenschaftler empfehlen, vegetarische Rezepte unters Volk brächten. Stattdessen immer nur totes Tier.

    Und selbstverständlich gelten auch beim Geschmack ethische Kriterien, sonst dürften Sie auch Kannibale sein. Menschenfleisch soll ja mindestens ebenso gut schmecken wie Kalb und so ein kleines schön abgehangenes Baby dürfte dann auch kein Problem darstellen.

  • NP
    na Prima

    Horst was beklagst du dich? "fleischesser ab in den knast!"

    Ich denke da du von PI herübergekommen bist bist du auch Pro Amerikanisch. Wahrscheinlich sogar Tea Party Anhänger. Was haben die Amis zu „Tea Parties Zeiten“ nochmal mit Pferdedieben gemacht?

    Jaaaa ... genau!

     

    Selbst auf Kaiser Wilhelms Reichsmark stand „Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ wobei der damit mehr sein Machterhalt und seine Kriege gedacht hatte.

    Dann lassen wir doch mal „Gemeinnutz vor Eigennutz gehen“ aber diesmal richtig und für die Menschen dieser Welt. Fakt ist, dass Fleischessen ökonomischer Unsinn ist und wenn jeder so wie wir wollen der Planet den Bach runtergeht.

  • G
    gerdos

    Seit wann hat Fleisch denn einen Eigengeschmack? Einen Pfirsich, einen Apfel, eine Avocado und viele Gemüsesorten schmecken roh köstlich. Fleisch schmeckt neutral nach gar nichts, im Extremfall blutig. Frage an die Carnovoren: Schon mal ein rohes Steak verspeist, einen frisch geschlachteten Lammrücken oder Mett ohne Salt, Pfeffer und Zwiebeln? Da könnt Ihr doch gleich der Sau in den Ar... beißen. Lecker woll?

     

    Schmecken tut Fleisch nur, wenn es ordentlich und raffiniert gewürzt wird, das heißt, es ist nämlich auch möglich, Sojamasse so zuzubereiten, dass der Unterschied zum Aas nicht erkannt wird. Es gab da mal einen Test in einer Uni-Mensa.

     

    Dann sind es ausgerechnet die Tierleichenesser, die Vegetarier damit konfrontieren, dass es doch fraglich ist, ob der Kohlkopf nicht auch leidet. Jau! Das ist so, als ob der Porsche-Cheyenne-Fahrer mir vorwirft, auf meinem Fahrrad würde ich ja auch beim Ausatmen CO2 produzieren.

     

    Und zum Schluss noch als Antwort auf den Vorwurf des "faschistisch, reaktionär und autoritär" an die Veganer:

     

    Adorno schreibt in Minima Moralia Aphorismus 68 sinngemäß folgendes, "Auschwitz beginn dort, wo einer im Schlachthof steht und sagt, es sind ja nur Tiere!"

  • AR
    alter Rammler

    Wenn ich so einen Mist nochmal beim Schnitzelessen lesen muss, kotz ich in die taz!

  • D
    @danke

    "Von den meisten Alten ist nichts mehr zu erwarten nach Jahrzehnten der Einverleibung von totem Zeug:

    Geld, Tieren, Menschen, Angst, Macht.

    Phantasie und Kreativität schauen sie sich im Museum an.

    Alles totes Zeug.

    Der Mensch ist, was er ißt, wie man sieht.

    Grassierende Dummheit..."

     

    Hach, wie süß. Solche Beiträge erinnern mich an die frühen Achtziger. Ich war 16.

    Sie sind ein Salatkopf?

  • T
    @texter

    "Fleischbezugsschein: jeder der Fleisch essen will, meldet sich einmal im Jahr auf dem Schlachthof und setzt das Bolzenschussgerät an,- tötet selbst ein Tier. Dann darf er für ein Jahr Fleisch genießen, sofern er oder sie noch mag."

     

    Danke für Ihr Entgegenkommen. Ist das genauso ein wohliges Kribbeln wie auf der Jagd?

  • K
    Kaly

    Lachhaft und wieder mal einseitiges Denken.

    Spricht man die Tierschützer auf die Halaschlachtungen in Deutschland an, ziehen sie alle den Schwanz ein.

    In einem Raum stehen (und liegen) etwa ein Dutzend Tiere. Diese armen Tiere müssen mitansehen, wie der Schlächter einem ihrer Artgenossen nach dem anderen den Hals durchschneidet. Allmählich sacken sie zusammen und verbluten elendig langsam und zuckend auf dem Boden. So etwas passiert aber nicht nur in islamischen Regionen – dieser Wahnsinn wird auch in deutschen Schlachthöfen durchgeführt. Mit der “Sondererlaubnis” wegen seltsamer religiöser Bestimmungen, die vor eineinhalbtausend Jahren in die Welt gesetzt wurden. Es muss endlich Schluss sein mit all den Erlaubnissen für Grausamkeiten im Rahmen einer sonderbaren Auffassung von “Religionsfreiheit”.

     

    Dem Arbeiter soll sein Schnitzel verwehrt werden, aber Tierquälerei unter dem Deckmantl der Religion, das Geschäft läuft munter weiter. Denn genau wie sie geschlachtet werden, leiden die Tiere auch auf dem transport.

  • RH
    Rosa Hösli , Schweiz

    Abschied vom Hammel-auch?

    Da bin ich ja mal gespannt,wann ich im selbsternannten Gutmenschen-Zentral-Organ TAZ einen ähnlich engagierten Artikel gegen das religiös begründete "Schächten" lesen darf-oder ist das "was anderes",weil es ja unsere Ess-Kultur so "herrlich bunt bereichert ? Ja dann..

  • V
    Vincent

    Nein, wir brauchen keine neue Gastrokritik, sondern eine neue Aufgeklärtheit, die Menschen wie Stefan Müller klarmacht, warum ein Mindestmaß an Allgemeinbildung unerlässlich ist. Nur so können Menschen begreifen, dass zB. unsachgemäße Tierhaltung mit den biologischen Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Organismus in keiner Relation steht. Und dass, daraus folgend, die Kritik an dem Einem kein Argument für das Andere darstellt.

  • D
    danke

    Sehr guter Artikel.

     

    Von den meisten Alten ist nichts mehr zu erwarten nach Jahrzehnten der Einverleibung von totem Zeug:

     

    Geld, Tieren, Menschen, Angst, Macht.

     

    Phantasie und Kreativität schauen sie sich im Museum an.

     

    Alles totes Zeug.

     

    Der Mensch ist, was er ißt, wie man sieht.

     

    Grassierende Dummheit...

  • N
    Notwehr

    "meine Kollegin machte sich einen Spass daraus, mich mit einer Hackfleischbulette aus der Kantine zu provozieren"

     

    Na, da hat sich der Autor hoffentlich über das Mobbing beschwert und es gab eine dicke Abmahnung!

     

    Ich muss gestehen, obgleich eine solche "Provokation" nicht wahnsinnig einfallsreich ist, sehe ich sie als Notwehr an gegen die immer arrogantere und penetrantere Übergriffigkeit der "Weltverbesserer".

  • CN
    Charles Newton

    In den 1990ern studierte ich Reaktortechnik, um mir ein Bild über das tatsächliche Gefahrenpotenzial der Atomreaktoren machen zu können, die uns alle umgeben.

     

    Auch heute noch untersuche ich technopolitische oder wissenschaftspolitische Fragestellungen auf der Grundlage meiner wissenschaftlichen Ausbildung so rational, wie es mir möglich ist und auf elementarer Ebene. Seit mindestens zehn Jahren bin ich jetzt auf der Suche nach einem Beleg, der für einen „halbwegs intelligenten Menschen“ ausreichend wäre, um den Anstieg der stratosphärischen Kohlenstoffdioxidkonzentration von etwa 315 (um 1960) auf etwa 375 Teilchen pro Million (heute) anderer Gasteilchen für die Klimaveränderungen verantwortlich machen zu können, die wir alle wahrnehmen. Wahrscheinlich ist dieser Beleg nicht beibringbar. Was ich jedoch finden konnte, sind einige wirklich recht belastbare Belege dafür, dass die populärsten Erklärungsmodelle für den Klimawandel falsch sind. Ich fand rationale Erklärungsmodelle, die man vortragen kann, ohne Angst vor Gegenfragen „halbwegs intelligenter Menschen“ haben zu müssen.

     

    Vor diesem Hintergrund erscheint es mir recht frech und dem Nichtvorhandensein einer durchschnittlichen Intelligenz geschuldet, mir den Genuss eines Entrecôte mit dem Hinweis auf die Märchenstunden des IPCC verleiden zu wollen. Für mich bleibt es so, dass sich ein „halbwegs intelligenter Mensch“ am Steak vom Fleischer seines Vertrauens mit großem Appetit delektieren darf.

  • R
    RedHead

    Die Sensorische Qualität, also der Geschmack eines Lebensmittels hängt nicht von irgendwelchen moralischen Erwägungen bei dessen Produktion ab. Die taz fordert hier aber Gastrokritiker dazu auf Geschmacksurteile nach eben diesen Kriterien abzugeben, also im Namen vegetarischer Volkserziehung zu lügen. Ich hätte ja Verständnis, wenn neue Kategorien zur Bewertung herangezogen werden sollen, die vielleicht den Verbrauch landwirtschaftlicher Nutzfläche, die C02-Bilanz oder die Behandlung von Tieren mit einbeziehen, daran gibt es unzweifelhaft ein großes Interesse und es ist auch sicher nicht falsch, hier ein Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen bei denen, die sich für solche Aspekte bisher nicht interessiert haben. Ich würde aber sagen, wenn ihr auf Propagandalügen angewiesen seid, ist wohl bereits euer Standpunkt höchst fragwürdig.

  • TW
    Torsten Wicher

    Natürlich esse ich weiterhin Fleisch, allerdings viel bewusster als früher, seitdem ich auf einem Bauernhof in Niederösterreich gearbeitet habe und Schlachten dort einfach zum Handwerk gehört.

    Komisch, linksfaschistische grüne Politiker benutzen ja auch weiterhin Autos, teilweise auch PS-Protze.

  • TS
    Thomas Sch.

    Vor kurzem irgendwo gelesen: Ein Veggieburger bekommt ein wirklich tolles Aroma und einen sensationellen Geschmack, wenn man kurz vor dem Verzehr das Gemüse durch ein herzhaftes Stück Fleich ersetzt. Hahaha. Ok, ok, ich mußte jedenfalls lachen. Aber im Ernst: Solange sich noch irgendwo auf unserer schönen Welt ein Löwe zum Frühstück eine Gazelle reißt und keinen linksdrehenden Joghurt mümmelt, so lange werde ich keinen Grund sehen, auf Fleisch zu verzichten.

  • P
    Pr0krustes

    Wer wissen möchte, WIE radikal Veganer sein können, stelle einfach in einem beliebigen Veganerforum die Frage, was man machen soll wenn die Kinder Kopfläuse aus dem Kindergarten mitbringen oder ob man seiner Katze Fleisch füttern darf.

  • TS
    Thomas Sch.

    Vor kurzem irgendwo gelesen: Ein Veggieburger bekommt ein wirklich tolles Aroma und einen sensationellen Geschmack, wenn man kurz vor dem Verzehr das Gemüse durch ein herzhaftes Stück Fleich ersetzt. Hahaha. Ok, ok, ich mußte jedenfalls lachen. Aber im Ernst: Solange sich noch irgendwo auf unserer schönen Welt ein Löwe zum Frühstück eine Gazelle reißt und keinen linksdrehenden Joghurt mümmelt, so lange werde ich keinen Grund sehen, auf Fleisch zu verzichten.

  • A
    abyss4005

    Mit welchem Recht maßt ihr euch an, uns, denen Fleisch wirklich gut schmeckt, vorzuschreiben, was wir essen dürfen und was nicht? Mästet euch mit eurem Gemüse selbst, aber passt auf, dass ihr meinem Essen nicht das Futter wefresst.

  • TL
    taz Leser

    Die GRÜNEN sind strukturell faschistisch angelegt, intolerant und besserwisserisch. Ekelhaftes Pack!

  • JP
    Ja Prima

    Richtig so. ;-)

    Der reaktionärere Oberlehrer EgoKewill von PI hat es wieder mal für seinen primitiven Verriss endeckt und lässt sich mit seinen, am liebsten nach Prügelstrafe fordernden Mitstreitern darüber aus.

     

    Alleine wenn der dagegen ist muss es ja schon stimmen.

  • D
    dirk

    Genau: Innereien sind ihhhh und Blutwurst auch. Ich wil nur mein Filet und den Rest des Tieres kann man wegwerfen, da die meisten Menschen das einfach eklig finden. So macht man das gut. Die Tiere leiden gerade wegen solchen Menschen die immer nur die netten weißen oder roten Fleischstückchen wollen aber sich nicht mit der Herkunft und dem Leben der Tiere beschäftigen aber ich bin ein schlechter Mensch nur weil ich Nierchen liebe?

  • P
    Pflanzentöter

    Der Autor schwingt die Moralkeule um seinen Vegetarismus anzupreisen. Ist es wirklich ethisch besser, eine Kohlkopfleiche auf dem Teller zu haben, als ein Schnitzel? Leiden Pflanzen nicht weniger, wenn sie geerntet werden, nur weil wir es nicht mitbekommen? Wer sich mit Pflanzen auskennt, der weiß genau, was für Mechanismen die Botanik entwickelt hat um sich vor dem Gefressenwerden zu schützen. Jüngere Forschungen haben sogar gezeigt, dass bestimmte Pflanzenarten chemische Signale beim Abreißen aussenden um die Artgenossen zu warnen.

    Aber ja doch, Fleich ist unmoralisch, weil der Autor das so beschlossen hat. Dabei möchte er ein totes Tier noch nicht einmal völlig verwerten, keine Innereien, kein Blut, nur das Filetstück für den Moralapostel? Es sei veraltet, Fleisch zu essen? Wann aß der Mensch denn kein Fleisch? Richtig: als er noch nicht wirklcih Mensch war; ist der Autor jetzt noch viel weiter zurückgeblieben und unmoderner als ein Fleischesser? Aber ja doch, Fortschrittsgedanke, damit versuchen die Weltverbesserer immer zu kommen. Ob die Welt mit modernen Ansichten aber auch besser wird, das bleiben solche Moralisten uns schuldig.

    Aber ich gebe ihm Recht: Massentierhaltung ist ein Problem, das beseitigt werdne sollte, aber rein vegan zu leben und sich dabei noch ethisch überlegen zu fühlen, das macht nur einer, der von Ethik und Biologie keine Ahnung hat.

  • T
    Texter

    Nachtrag:

     

    Fleischbezugsschein: jeder der Fleisch essen will, meldet sich einmal im Jahr auf dem Schlachthof und setzt das Bolzenschussgerät an,- tötet selbst ein Tier. Dann darf er für ein Jahr Fleisch genießen, sofern er oder sie noch mag.

     

    schönen Sonntag noch.

  • DL
    Der libertäre Flaschengeist

    Ich habe mich die ganze Zeit beim Lesen des Artikels gefragt: Wer ist eigentlich das onminöse "Wir" das mehrfach erwähnt wird?

    Pluralis Majestatis?

  • H
    horst

    schon lange keinen so ideologisch verspulten kommentar mehr gelesen.

     

    geschmack von fleisch? genau! das ist geschmackssache. muss der kommentator ja nicht verstehen, aber manchen menschen schmeckts halt.

     

    und massentierhaltung, überfischung etc? liegt natürlich nur am fleisch, gell? eier, milch, käse, lederwaren, kosmetika...

     

    lieber gleich die hardcore-lösung - go vegan! und fleischesser ab in den knast! ob bioware vom kleinen hof mit eigener fütterung oder fleisch aus dem hühner-KZ, alles in einen topf geworfen, ist doch eh dasselbe verbrechen.

     

    mahatma gandht und adolf hitler waren übrigens beide vegetarier - ist man jetzt also ein besserer mensch oder ein schlechterer mensch als veggie?

  • T
    Texter

    In der gehobenen Gastronomie werden nur qualitativ hochwertige Produkte verarbeitet, die meist NICHT aus Massentierhaltung und konventionellem Anbau stammen. Wir die Köche als auch unsere Gäste sind hierfür bereit entsprechend mehr zu bezahlen.

    Das Problem ist die Masse der Menschen die billiges Fleisch und zwar täglich auf dem Tisch haben wollen. Ein kritischer Fleischkonsum ist meines Erachtens notwendiger als eine aussichtslose Missionierung zum Vegetarismus (2 halbe Vegetarier= 1 Ganzer).

    Wenn die Masse sich qualitativ und nicht quantitativ ernähren würde wäre unserem Planeten schon geholfen.

    Was das alles mit den angesprochenem Kalbsbries oder Kalbsnieren zu tun hat verstehe ich nicht. Hier möchte ich Careme frei zitieren: "Ich habe Respekt vor Vegetariern, aber nicht vor Menschen die halbe Tiere wegwerfen" Die Abscheu die manche Menschen vor Innereien und Co haben kann ich nicht nachvollziehen. Ob Schnitzel oder Niere auf jeden Fall bin ich mir bewusst das ich ein Teil einer Laiche auf meinem Teller habe.

    Jetzt gehe ich in die Küche und bereite mir mein Mittagessen zu. Pasta mit Broccoli, getr. Tomaten und eingelegten Oliven(kein Braten, muss nicht sein, jeden Tag!).

  • A
    Armin

    Was kommt als nächstes? Darf ich noch einen Apfel essen der nicht von selbst vom Baum gefallen ist? Darf ich Autos noch empfehlen? Darf ich noch mit Gas heizten? Darf ich überhaupt noch was, was euch GRÜN LINKEN Ökodiktatoren nicht gefällt? Darf ich noch denken was ich will, oder findet Ihr bald einen Weg auch dies zu unterbinden?

    George Orwell lässt grüßen .....

  • JO
    Jens Ottmann

    Deutsche und Amis schreiben übers Essen, na dann Würg Mahlzeit

  • P
    Patrick

    Wir sind dabei: www.deutschlandistvegan.de. Guter Artikel!

  • V
    vic

    Gut gemeint aber nutzlos.

    Der Bürger will Fleisch essen, so schnell fahren wie der Schlitten läuft, rauchen wo er will. Andere Meinungen werden nicht akzeptiert.

  • AS
    Andrea S.

    Danke Stefan Müller für diesen Artikel. Er spricht mir aus der Seele. Mit ' kulinarischer Intelligenz' lässt sich sicher noch viel anfangen, das trifft es sehr gut. Kulinarische Intelligenz muss Ethik, muss Umwelt, muss Welthunger mit einschliessen - diese Aspekte unserer Ernährung sind so eng damit verwoben und doch leider vielen noch völlig unbekannt. Das muss sich ändern. Und dann müssen sich auch Restaurantkritiker damit auseinander setzen - ob sie wollen oder nicht.

  • HB
    Heinz Boxan

    Man serviert Ihnen einen Teller:

    Von jungen kleinen gedünsteten Sellerieknollen,dünne Scheinen in Butterschmalz ausgebacken wie "Wiener Schnitzel".Dazu kleine Kartoffelbällchen die in Butter mit ein paar zarten Salbeiblättchen und Spitzen von Rosmarie-Stengel angeschwengt. Ein Sößchen von süßen Kirschtomaten mit Schmand und etwas Parmesn gebunden. Ein Gläschen Chablies.

     

    Na! - Vermissen Sie immer noch das Kalbsschnitzel?

    c-inribonax

  • V
    Vegan.eu

    Der Artikel ist sehr gut und überzeugend. In Wirklichkeit ist vegan überhaupt nicht radikal und auch nicht besonders schwierig. Es geht so verblüffend leicht und schmeckt so gut. Mittlerweile sind vegane Möglichkeiten weit verfügbar und wer weiter weg lebt, kann auf den Versandhandel zurück greifen. Es gibt wirklich keinen Grund mehr, für die Ernmährung Tieren Leid und Tod zuzufügen, zumal der Flesichverzehr für 18% des Treibhauseffektes verantwortlich ist und in Lateinamerika der dominante Faktor für Zerstörung der Tropenwälder darstellt. 80% unseres Soja wird an Tiere verfüttert, die davon nur wiederum 10% in essbares Protein umsetzen. Was für eine Verschwendung und wie schrecklich angesichts des Hungers in der Welt!

  • E
    Earthling

    "Zu Weihnachten werden wieder hundertausende Gänse auf deutschen Tellern enden"

    Ein Bild einer Zucht-Gans, wie sie im wirklichen Leben dahin vegetiert, von so einem Foto wird Abstand genommen.

    Man könnte ja die Fleischesser schocken und nichts geht momentan steiler in die Höhe wie die Biofleisch-Aktien...

     

    Auch klar, wenn man etwas über die vegane Ernährung berichtet, dann im Kontext zu der Haute cuisine. So kann der Fleischesser gleich abwinken, weil zu teuer und zu nobel und weiter an seinem Bio-Nackensteak kauen.

     

    Die Anzahl der Pro-Fleischartikel in der TAZ überwiegen und so kann man sehr davon ausgehen das es bald wieder einen Anti-Veganer/Vegetarier/Rohköstler-Artikel gibt.

     

    "an die Arbeit! Wir brauchen eine neue Gastrokritik!"

    Nur schade das die TAZ so zensurfreudig ist...

  • V
    Vincent

    ehrlich? mich k*tzt es an wenn man mit pseudo-intellektuellem geschwurbel wie im obigen artikel, menschen eine andere meinung aufzwingen will und mit verballhornenden anspielungen arbeitet, dass man ja "rückwärtsgewand ins 20. jahrhundert sei", wenn man nicht nach der gleichen fasson lebt, wie das autor. weiterhin kann eine geschmakliche(!) beurteilung von speisen NIE mit einer ökologische komponente erbracht werden. die geschmacksnerven unserer zunge sind keine co2-sensoren und auch keine gewissensbarometer.

    weiterhin ist vegan zu leben kein zivilisatorischer fortschritt, keine religion, keine weisheit, sondern lediglich eine individuelle entscheidung und bedarf keineswegs die anbetung und verkappte bolschewistische oktruierung, wie sie das autor postuliert. das goldene kalb wurde bereits geschlachtet!

  • T
    Thorbimorbi

    Veganer... eine weitere Religion, deren Angehörige überzeugt sind, im Besitz der allein seligmachenden Wahrheit zu sein. Und so posaunen sie ihre eigene Großartigkeit bei jeder Gelegenheit mit einer Penetranz in die Welt, daß es einem denkenden Menschen nur übel werden kann.

  • TW
    trink wurst

    Das ist genau der einseitige Blödsinn, der der Debatte nicht weiterhilft.

  • W
    writing.angel

    Ich lebe seit 43 Jahre vegetarisch. Seit Jahren habe ich aufgehört, mit tier-ethischen Argumenten meine Ernährungsweise zu erläutern, obwohl das 1969 mein einziger Grund war, mit dem Kadaver(fr)essen aufzuhören.

    Heute geht es mir um Menschen-Ethik.

    Kurz und bündig: Fleischesser verbrauchen 7 mal mehr landwirtschaftliche Fläche für ihre Ernährung als Vegetarier. Riesige Uwaldflächen werden u.a. zu Gunsten von Tiermastfutter forlaufend vernichtet. 50% des Getreides und 70% der Sojabohnen werden mittlerweile an Tiere verfüttert. 1 kg Rundfleisch braucht 15 kg Getreide/Soja.

    Fleischesser essen, ohne es zu wissen und zu wollen, den Ärmsten einer Milliarde Menschen das Essen weg. Vegetarische oder vegane Ernährung ist also eine Menschenpflicht, eine Frage der Gerechtigkeit gegenüber den Hungernden der Welt. Wir könnten rein technisch sehr leicht 15 Milliarden Menschen ernähren. Um die bestehenden Flächen für Pflanzenanbau ohne Kunstdünger in ihrem Ertrag um das 2-3 fache zu steigern, empfiehlt sich jahrtausende alte Technik der Amazonas Indianer "Terra preta!"

  • HS
    Hansi Schneider

    Sag ich doch schon die ganze Zeit, mir glaubt bloss keiner...

    http://www.filmmusik-filmmusic.eu/?cat=36

  • N
    netzer

    Die Evolution geht schon seltsame Wege.

     

    Da fördert und züchtet Sie über Millionen von Jahren mit Fleischkonsum unsere geistige Leistungsfähigkeit.

     

    Dank derer können wir nun heute darüber nachdenken,ob vegetarische Ernährung nicht besser für uns alle wäre.

  • K
    KritikerKritikerKritiker

    Was dem Autor des Artikels auch aufgefallen sein müsste ist, dass sich Dollarse, Siebeck & Co durchaus kritisch zu Massentierhaltung und maßlosem Fleischkonsum äußern. Sie erweitern die Diskussion sogar um kulinarische Argumente. Dabei entsteht jedoch häufig der Eindruck, dass die Herren, die ohnehin meistens Salzwiesen-Lämmer oder schottisches Hochlandrind auf dem Teller haben, sich auf der ethisch sicheren Seite sehen. Es wird jedoch vernachlässigt, dass solche Produkte, schon allein des Preises wegen, nicht zum alltäglichen Lebensmittel werden können. Gehört werden sollten die LandwirtInnen, die sich, in einer direkten Auseinandersetzung, darum bemühen eine ethisch vertretbare Nutztierhaltung zu entwickeln und umzusetzen. Sicher, gibt es gute Argumente, die Nutzung von Tieren generell abzulehnen, ob es das Ziel der Debatte sein kann, stelle ich jedoch in Frage.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Der Autor verwechselt offensichtlich die Begriffe Geschmack / Ideologie und spricht vom Leichenschmaus, wenn gar keine Totenfeier gemeint ist.

     

    Ein Wörterbuch könnte helfen, werter Autor. Danach noch Sachargumente statt der eigenen Meinung präsentieren - fertig ist ein lesbarer Artikel.

  • C
    Carsten

    "Darf er Bücher wie „Gutes Fleisch“ und die „stressfreie Schlachtung“ vorbehaltlos loben? Angesichts der bekannten Fakten zu Massentierhaltung, Überfischung und Klimaproblematik lautet die Antwort ganz klar: nein."

     

    Doch! Darf er! Und das ist gut so! Wir haben nämlich schon genug grüne Diktatur!

  • P
    Piefke

    Warum die traditionelle Gastrokritik noch an Fleisch festhält? Weil nicht alles im Leben komplett durchpolitisiert sein muss. Und weil die Menschen diesem politisch korrekten überdrüssig sind. Manchmal geht es eben auch um Genuss. Es mag natürlich sein, dass wir diese Genüsse in Zukunft einschränken müssen oder gar sollten. Aber schmecken wird Fleisch in Zukunft trotzdem noch. Die Menschen die ihrer Tugendhaftigkeit Ausdruck verleihen wollen indem sie auf Fleischverzehr verzichten sollen das tun. Sie sollen nur anderen Menschen nicht vorschreiben wollen, was diese zu befürworten, kritisieren oder verschmähen zu haben.