Aktuelle Entwicklungen in der Coronakrise: US-Firma meldet wirksamen Impfstoff
Laut dem Pharmaunternehmen Moderna habe der Impfstoff mRNA-1273 eine Wirksamkeit von fast 95 Prozent. Das Zulassungsverfahren läuft bereits.
Moderna meldet 94,5-prozentig wirksamen Impfstoff
Mit dem US-Pharmakonzern Moderna hat ein weiterer für Europa relevanter Hersteller maßgebliche Daten für seinen Corona-Impfstoff vorgelegt. Der RNA-Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent, hieß es in einer Mitteilung von Moderna am Montag. Die EU-Kommission verhandelt mit dem US-Konzern über die Lieferung von bis zu 160 Millionen Impfdosen. Am vergangenen Montag hatten das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer solche Zwischenergebnisse aus der entscheidenden Studienphase für ihren Impfstoff-Kandidaten vorgelegt.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren für den Impfstoff des Unternehmens Moderna Biotech in Spanien, eines Ablegers des US-Unternehmens Moderna, bereits in Gang gesetzt. Der wissenschaftliche Ausschuss CHMP der EMA habe nach ersten vielversprechenden Ergebnissen aus Studien grünes Licht für das sogenannte Rolling-Review-Verfahren gegeben, teilte die Behörde am Montag in Amsterdam mit.
Bei diesem beschleunigten Zulassungsverfahren können Pharmafirmen ihre Impfstoffkandidaten in einer Art Vorverfahren zur Zulassung noch während der Phase der klinischen Studien bei der EMA melden. Die Daten aus laufenden Studien werden dann fortlaufend eingereicht und von der EMA bewertet. Im Moment setzen neben Moderna auch Biontech/Pfizer und das britisch-schwedische Unternehmen Astrazeneca auf diesen Weg.
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Wie lange die Überprüfung jeweils dauern wird, ist unklar. Sobald genügend Nachweise für die Wirksamkeit als auch Sicherheit und Qualität des Impfstoffes vorliegen, kann die Zulassung für den europäischen Markt beantragt werden. Der Moderna-Impfstoff mRNA-1273 soll den Körper wie die anderen Präparate auch möglichst in die Lage versetzen, eine Infektion mit dem Coronavirus abzuwehren, zumindest aber schwere Verläufe von Covid-19 möglichst gut verhindern. (dpa)
Vorerst keine schärferen Corona-Auflagen für Schulen
Bund und Länder werden bei ihren Beratungen zum weiteren Vorgehen in der Coronapandemie an diesem Montag voraussichtlich noch keine schärferen Schritte für die Schulen beschließen. Nach einer geänderten Vorlage des Bundes für die Videokonferenz sollen die Länder bis zur kommenden Woche einen Vorschlag vorlegen, wie Ansteckungsrisiken im Schulbereich weiter reduziert werden können. Das geänderte Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor.
Im ursprünglichen Papier des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder an diesem Montagnachmittag waren dagegen auch für die Schulen schärfere Maßnahmen vorgesehen.
So sollte das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für Schüler aller Jahrgänge und für Lehrer auf dem Schulgelände und während des Unterrichts vorgeschrieben werden. Ausnahmslos sollten demnach zudem feste Gruppen von Schülern gebildet werden, wobei die Gruppengrößen in Klassenräumen gemessen am Regelbetrieb halbiert werden sollten. Der Bund wollte erreichen, dass es zwischen den einzelnen Gruppen eine räumliche Distanz gibt. Innerhalb einer Klasse oder eines Kurses sollte es einen Mindestabstand von 1,5 Metern geben. Dies sollte auch für die Schülerbeförderung etwa mit Bussen gelten. (dpa)
Kölner Dom: Vier Christmetten an Heiligabend
Das Kölner Domkapitel lädt in diesem Jahr zu vier Christmetten an Heiligabend ein. Damit sollen trotz der Hygieneauflagen möglichst viele Menschen im Kölner Dom Heiligabend feiern können, wie das Domkapitel am Montag ankündigte. Vor der Christmette um Mitternacht mit Erzbischof Rainer Maria Woelki finden drei weitere Christmetten um 18 Uhr, 20 Uhr und 22 Uhr statt. Gemäß aktueller Hygienekonzept für den Dom können pro Gottesdienst bis zu 250 Gläubige mit Abstand feiern. Interessenten müssen online ab 14. Dezember eine Zugangskarte reservieren. (epd)
Zahl der Neuinfektionen sinkt
In Deutschland sind 10.824 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages verzeichnet worden, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte. Am Vortag waren es knapp 17.000 Neuinfektionen gewesen. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen.
Im Vergleich zur Vorwoche verzeichnete das RKI damit einen deutlichen Rückgang der Ansteckungzahlen: Vergangenen Montag wurden 13.363 Fälle gemeldet. Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus in Zusammenhang stehenden Todesfälle stieg demnach bundesweit auf 12.547 – dies waren 62 mehr als am Vortag. (afp)
Biontech-Chef: Hohe Impfrate vor nächstem Herbst
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Die Ausbreitung des Coronavirus könnte laut dem Mainzer Pharmaunternehmen Biontech mit einem Impfstoff deutlich eingedämmt werden. Der Chef des Unternehmens, Uğur Şahin, sagte am Sontag, er sei zuversichtlich, dass die Übertragung möglicherweise um die Hälfte verringert werde. Es sei absolut essenziell, vor dem nächsten Herbst eine hohe Impfrate zu haben, um eine Rückkehr zum normalen Leben vor dem Winter sicherstellen zu können, sagte Şahin. Wenn alles weiterhin gut laufe, könne der Impfstoff ab Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres ausgeliefert werden.
Biontech und sein US-Partner Pfizer arbeiten an einem Impfstoff und hatten vielversprechende Daten aus klinischen Tests vorgelegt. Vergangenen Montag teilten sie mit, dass vorläufige Ergebnisse eine 90-prozentige Wirksamkeit zeigten. (ap)
Hamburgs Bürgermeister gegen Großdemos
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, große Demonstrationen während der Coronakrise zu verbieten. „Demonstrationen mit Tausenden Teilnehmern, die auf engen Straßen und Plätzen zusammenkommen, sollten unter den derzeit schwierigen Pandemiebedingungen nicht genehmigt werden“, sagte der SPD-Politiker der Düsseldorfer Rheinischen Post (Montag). Ferner müsse bei Versammlungen jeglicher Art auf ausreichenden Abstand und das Tragen von Gesichtsmasken geachtet werden. „Werden die Vorgaben nicht eingehalten, müssen Polizei und Ordnungskräfte konsequent dagegen vorgehen und die Versammlungen auflösen“, sagte Tschentscher.
In der Leipziger Innenstadt waren vor gut einer Woche rund 20.000 Menschen gegen die Coronamaßnahmen auf die Straßen gegangen, viele missachteten die Vorgaben zum Tragen von Masken und Abstandhalten. Auch am zurückliegenden Wochenende hatten „Querdenker“-Initiativen in mehreren Städten protestiert, darunter Frankfurt am Main, Düsseldorf und Aachen. (epd)
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