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Streitschrift gegen NotenWie die Schule Verlierer produziert

Die Grundschullehrerin Sabine Czerny entlarvt die Notenlüge: Für die Auslese werden Kinder zur Vier gemacht. Darüber hat sie jetzt ein Buch geschrieben.

Noten lügen. Das findet jedenfalls Grundschullehrerin Sabine Czerny. Bild: zettberlin/photocase

Sie hat es wieder getan. Die bayerische Grundschullehrerin Sabine Czerny machte vor zwei Jahren öffentlich, wie das Schulsystem mittelmäßige Notenschnitte in einer Klasse erzwingt. Und zwar nur, damit Realschule und Gymnasium, aber auch die Hauptschule genügend zehnjährige Kinder zugewiesen bekommen. In Czernys eigener vierter Klasse erreichten die Schüler damals bei Mathe-Vergleichsarbeiten einen Schnitt von 1,8. Das ist zu gut, befanden Schulaufsicht und Rektorat. Czerny wurde strafversetzt wegen Störung des Schulfriedens.

Nun ist Czerny zurück in der Öffentlichkeit. Fast 400 Seiten dick ist ihre Streitschrift gegen Zensuren und Auslese im Schulsystem. Am Montag erscheint das Buch "Was wir unseren Kindern in der Schule antun". Dabei geht es Czerny weniger um Schuldzuweisungen, sondern um einen Blickwechsel. Sie ist überzeugt: Alle Kinder können lernen, alle Kinder könnten eine Eins sein. Doch Drill und Zensuren halten sie davon ab. Die Noten spiegeln stattdessen eine Verteilung in begabte und weniger begabte Kinder vor. Czerny meint: Noten lügen.

Ein Buch mit ähnlicher Stoßrichtung veröffentlichte kürzlich auch die Pädagogin Ursula Leppert. Es mag Zufall sein, dass zwei Lehrerinnen zur selben Zeit ein Buch gegen Noten publizieren. Fakt ist: Beide kommen aus dem Bundesland, dass Druck und Auslese perfektioniert hat und als eines der letzten am dreigliedrigen "begabungsgerechten" Schulsystem festhält.

Doch während Leppert bereits pensioniert ist, unterrichtet Czerny an einer Grundschule. Und das macht ihr Buch so mutig und brisant. Hier schreibt eine Lehrerin, die in einem Zwiespalt steckt: Sie liebt ihren Beruf und will das Beste aus den Kindern rausholen. Andererseits erlebt sie, dass zu viel Erfolg nicht sein darf. Die Verteilung in der Klasse muss stimmen: wenige Einser, ein paar Zweier, ein Mittelfeld aus Dreiern, und die Vierer und Fünfer dürfen nicht fehlen.

Schule und Zensuren gehören eben untrennbar zusammen. Czerny entlarvt diese Liaison als fein aufeinander abgestimmte Auslesemaschinerie, die Kinder vor allem nach Herkunft trennt. Die Proben, wie die Tests in Bayern heißen, muss sie so konzipieren, dass die meisten Kinder nicht die volle Punktzahl erreichen. Alles, was im Unterricht eingeübt wurde, ist nur eine Vier wert, was eigentlich heißt: Ein Kind hat es kapiert. Die Kultusminister haben sich aber darauf geeinigt, dass Kinder mehr können müssen als das Eingeübte, um eine bessere Note zu bekommen.

Beim Kampf um Spitzenplätze sind vor allem jene im Vorteil, die das Quäntchen "Mehr" von Haus aus mitbringen - bei denen Bücher im Wohnzimmer stehen und die Eltern auf der Matte, sobald der Notendurchschnitt sinkt. Kinder aus sogenannten bildungsfernen Familien werden dagegen schnell zur Vier - und damit zu Verlierern. Die Note bestimmt, wer am Ende der Grundschule aufs Gymnasium kommt und von dort aus den Weg zu höherer Bildung und höherem Einkommen einschlägt.

In Bayern, wo Czerny unterrichtet, braucht man einen Notenschnitt von 2,33 in den Hauptfächern. Die Notengebung wird zum Selbstzweck. Das Unbehagen, das einen in Erinnerung der eigenen Schulzeit beschleicht - oder kennt jemand noch die Funktion all der Kohlenwasserstoffe, die man für eine gute Zensur paukte? -, wird gesteigert, schaut man auf die Bilanz unseres Bildungssystem.

Jeder fünfte Neuntklässler liest nur auf Grundschulniveau. 65.000 Schüler verlassen die Schule jährlich ohne Abschluss, fast 400.000 bekommen keine Lehrstelle, sondern absolvieren vorgeschobene Warteschleifen.

Doch die politischen Gegenrezepte gebieten oft mehr vom Gleichen: mehr Prüfungen, höherer Druck durch kürzere Abiturzeiten, strengere Auslese beim Übergang auf weiterführende Schularten. Und wo die Politik sich zögernd vorwagt, konservieren Eltern das Bestehende: In Hamburg haben sie per Volksentscheid erzwungen, dass die ungerechte Auslese nach Klasse vier bleibt. Czernys Plädoyer umzudenken, klingt angesichts dieses Beharrungsvermögens zu optimistisch.

In Berlin dürfen die Eltern der Grundschüler sogar selbst entscheiden, ob ihre Kinder ab Klasse drei Noten bekommen sollen. Die Elternabende finden zurzeit statt. Bei einem stimmten alle Anwesenden bei zwei Gegenstimmen für Zensuren. Begründung: "Ich sag mal, uns hat es ja auch nicht geschadet." Oh doch, wir ahnen bloß nicht, wie sehr.

Sabine Czerny: "Was wir unseren Kindern in der Schule antun", Südwest Verlag, 17,99 Euro

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38 Kommentare

 / 
  • H
    hinterfragen

    Immer wird Bayern als großes Vorbild in Sachen Bildung beschrieben. Aber könnte das bessere Abschneiden im Pisatest von Bayern auch nicht an der besseren wirtschaftlichen Lage im Südstaat liegen, wenn der Schulerfolg, wie allgemein bekannt sein dürfte, in Deutschland vom Bildungsgrad und dem Sozialstatus der Eltern abhängt? Darf sich Bayern mit seinem Schulsystem brüsten, wenn die Eltern für Nachhilfe tief in die Tasche greifen können und müssen, damit ihre Kinder gut abschneiden?

    Diese Möglichkeit wird in allen Diskussionen kaum in Erwägung gezogen.

  • D
    Dana

    Noten ordnen und disziplinieren eine Gesellschaft. Sie weisen jedem einen Platz zu. Soweit so gut. Aber dann sollte man auch ehrlich damit umgehen.

     

    D.h. wenn man das Notensystem, das wir haben, befürwortet, sollte man auch dafür einstehen, dass die Kinder gar nicht erst zusammen unterrichtet werden. Man sollte sie nicht täuschen und ihnen die Illusion vermitteln, sie hätten Chancen aus sich selbst heraus.

     

    D.h. man könnte, um das ganze Gerechter zu machen, gleich Kinder aus einkommensschwachen und bildungsfernen Haushalten auf Grundschulhauptschulen schicken, Kinder aus Haushalten mit niedrigem bis normalem Einkommen auf Realgrundschulen und Kinder aus Akademikerfamilien oder Familien mit hohem Einkommen auf Grundschulgymnasien.

     

    Dann kann man auch nochmal neu mit den Noten ansetzen und gleiches gleich bewerten, und spart sich außerdem die weitere Einordnung, denn alle sind ja schon von Anfang an so verteilt, wie sie sowieso verteilt werden sollten.

     

    So könnte man unser jetziges System optimieren. Müsste auch niemanden mehr belügen oder täuschen, sondern zeigt gleich die Plätze und schummelt nicht mit angeblicher Chancengleichheit.

  • M
    Michael

    An deutschen Schulen wurde noch nie "Ausbildung" getrieben. Für mich ist das Alles nur eine "Rausbildung".

  • H
    hto

    Die Schule / der Anfang des systemrationalen Verblödungssystems, pflegt vor allem die gleichermaßen Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und "Individualbewußtsein", mit Bildung zu Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche, für den "freiheitlichen" Wettbewerb um die Abhängigkeiten der Hierarchie in materialistischer "Absicherung", damit ihr auch weiter an / in "Arbeit macht frei" und "Wer soll das bezahlen?" glaubt / funktioniert, wo doch längst ein geistig-heilendes Selbst- und Massenbewußtsein wirken könnte - OHNE manipulative "Werteordnung", OHNE Steuern, OHNE "Sozial"Versicherungen, OHNE Zeit-/Leistungsdruck zu einer Karriere von Kindesbeinen, usw.!?

     

    Es gibt nur EINE Wahrheit!!!

  • AB
    Andrea Bürkle

    Noch eine andere Ebene:

    Was derzeit in unserem Bildungssystem läuft, ist leider auch ein weiterer Aspekt der US-Amerikanisierung unseres gesamten Lebens.

    In der us-amerikanischen Sozialisation spielt die Idee des Wettbewerbs eine herausragende Rolle. Das ganze Leben ist ein einziger Wettbewerb, aus jedem Pipifax wird ein Wettbewerb gemacht.

    Ein Beispiel: Wir gingen mit einer befreundeten deutsch-am. Familie spazieren. Sagte die Mutter zu ihren zwei Kindern: "Wir sammeln jetzt Pilze. Mal sehen, wer die meisten Pilze findet."

    Leider denken sich viele nichts bei so einem Vorfall.

    Ich sehe in so einem Verhalten - tausendfach vorkommend - ein gravierendes Problem:

    JEDER WETTBEWERB PRODUZIERT VERLIERER.

    So gesehen sind die USA ein Land von Verlierern, und das merkt man auch in jeder Hinsicht.

    Nun ist es aber leider so, dass viele Europäer - allen voran die Deutschen - nichts Schlechteres zu tun haben, als den US-Amerikanern jeden noch so dämlichen und schädlichen Schwachsinn nachzuahmen. Eben auch im Bildungsbereich.

    Die Schule wird immer weniger zum Ort der Bildung und immer mehr zum Ort der Selektion.

    So werden die Versager, die Asozialen, die Amokläufer, die Problemfälle am laufenden Band produziert.

    Die Frage ist: Geschieht das aus Dummheit oder steckt System dahinter nach der altbewährten Devise: "divide et impera!"?

  • S
    sichere

    mensch, immer öfter muss frau 2mal ran, also nochmaliger versuch:

     

    @zweifelnder: ja, genau.

     

    notendruck schafft angst, unkritischen gehorsam und hat entsolidarisierende wirkung. kreatives denken und handeln hingegen wird auf diese weise behindert bzw. vollständig blockiert. die marginalisierung bzw. der abbau der musischen fächer tut sein übriges, für die stumpfe arbeitsmarktdressur, hinzu.

     

    ein thema übrigens, was sich die grünen nach ihrer gründung einst fett auf die fahnen geschrieben hatten: individuelle lernmöglichkeiten in schulen zu

    schaffen und die unselige notendiktatur zu stürzen.

    aber bildungspolitisch rührt sich dahingehend bisd heute wenig bis nix.

     

    deswegen:

    danke, frau czerny! endlich mal eine lehrkraft, die den mund aufkriegt und DIE säule des kranken schulsystems laut hinterfragt (flüsternd tun es ja

    wohl nicht wenige...).

  • D
    -D-

    ist voll von pädagogenkindern die nicht einmal ihre schuhe alleine anziehen können und in einer wunderwelt leben. wenn du welche kennst, ist was gesellschaftlich relevant ist und was angewandtes wissen angeht sowas von relativ... ich glaube pädagogenkind hat ein eigenes horoskop.

  • S
    sabine

    Als Tutorin an der Uni musste ich Klausuren "vorkorrigieren". Ich bewertete also erstmal alle, die richtige Inhalte richtig aufgeschrieben hatten, mit der vollen Punktzahl. Leider kamen dabei viel zu viele Einsen raus, deshalb wurde dann eben doch auch der Schreibstil (was ja letztendlich zu einem großen Teil auch Habitus ist) mitbewertet, obwohl das doch eigentlich gar nichts zur Sache tut. Scheisse.

  • P
    Privacy

    Ja - es ist auch einfach schlimm, wenn Kinder miteinander wetteifern ... - ich hoffe, der Schulsport und ins. Sport"feste" werden auch verboten - es könnte ja Kinder geben, die Spaß am sportlichen Wettbewerb haben und gerne mal die Nase vorn.

     

    Viel schlimmer, wenn Eltern, die sich auch sonst wenig um ihre Kinder kümmern, noch nicht einmal mit den Zeugnissen eine Rückmeldung von der Schule erhalten. Oder gar nur noch - wie in "Arbeitszeugnissen" verklausulierte Euphemismen.

     

    Oder die Kinder demnächst nur noch anonyme Klausuren schreiben dürfen - ab ABC Schütze - weil Objektivität wichtiger ist, als die evtl. pädagogische Intention.

     

    Ne - dann lieber Noten ... - als womöglich auch noch eine Neugier und Elan bremsende Pädagogik, die den Kindern anerzeiht, dass gute Leistungen einfach sozial "pfui" sind - bzw. die Kinder irgendwann unvorbereitet in die Leistungsrealität entlässt. Aber hier scheinen ja die TAZ Leser sich von diesem Artikel nicht beeindrucken zu lassen.

  • E
    emil

    ich verstehe die aufregung nicht?

    man werfe einen blick in die fachliteratur, dort wo sich ein band an den anderen reiht, die allesamt darstellen, wie unser bildungssystem nach herkunft ausliest.

     

    es steht eben nach den gegenwärtigen methoden fest, wer die verlierer sind. und dabei spielt es keine rolle, ob die autoren links oder rechts oder schwarz oder weiß sind.

     

    deutschland hat nunmal einen krieg angefangen. da kommt man nicht ums lügen herum, wenn man behaupten will, dass diese meinung nur linke teilen würden. unser wissenschaftssystem hat ein paar fakten parat, zu denen das etwa gehören mag.

  • K
    karen

    Das Problem sind nicht die Noten, sondern die Willkürlichkeit der Notenvergabe. Zentrale Prüfungen könnten diese Unsitte schnell abschaffen. Klare Trennung: Lehrer lehrt, Prüfer prüft. Dann kann man sich auch wieder eine Normalverteilung basteln und es ist ob der Masse der Rohdaten nicht so schlimm, wie dies gegen alle statistischen Regeln pro Klasse/Arbeit zu veranstalten.

     

    Problem solved.

  • FS
    Fred Steeg

    Wenn Eltern das Wohl ihrer Kinder darin sehen, dass sie gute Noten schreiben sollen, um sich in der Konkurrenz unserer Gesellschaft in der Schule und danach durchzusetzen, so erkennen sie damit an und setzen mit durch, dass jeder, der etwas werden will, sich bedingungslos zum Mittel für andere (Wer könnte das sein?) zu machen hat. Dass Kinder dann auch die moralischen Folgen der Konkurrenz in sich aufnehmen können (Angstzustände, Selbstzweifel, Größenwahn, assoziale Übergänge, Amokläufe usw.), wenn sie sich gut anpassen - wie gewünscht - wird in der Folge als "Problem" besprochen. Das Umdenken, das da fällig wäre, ist also nicht einfach ein Seitenwechsel "nach Links", sondern wäre die Aufkündigung des Gehorsams der braven Untertanen, die für ein bißchen Fortkommen im Leben bereit sind sich jeglicher Leistungsanforderung für den Lohn dens gerade gibt zu unterwerfen. Die Noten und Schulabschlüsse sind also der Einstieg. Die Frage, ob und wer in der Schule etwas brauchbares gelernt hat, kann man da getrost als idealistisches Gebettel "an der Garderobe abgeben". Was im Lehrplan steht hat schon immer für genügende Noten für jeden Schüler getaugt. Mit der permanenten Verschärfung des Auslesedrucks (Reformen, egal ob 3-gliedrig oder gesamtschulisch) setzt der Staat seine kostensparenden Entscheidungen hierzu ständig um: Mehr Konkurrenz = mehr Leistung (sprich Ausleseergebnisse), das kostet wenig Steuergelder, die kleinen und großen Mitmacher haben den Schaden mit sich auszumachen und sollen dann aber später nicht um Sozialgelder betteln ("spätrömisch"), wenn sie nicht mehr gebraucht werden - das haben sie sich dann ans eigene Bein zu binden!

  • S
    Sim

    Frau Czerny,

    Sie haben meine vollste Unterstützung!!!

     

    VIELEN DANK!!

  • LT
    Linards Ticmanis

    Sind die Noten das Problem? Oder vielmehr die Forderung an die Lehrer, einen bestimmten Schnitt (nicht zu gut und nicht zu schlecht) zu erreichen, wodurch dann Schüler herabgestuft werden, die das Pech haben, in einer "guten" Klasse zu sein? Letzteres gehört allerdings wirklich abgeschafft.

     

    Im übrigen bereitet es mir ganz und gar kein Unbehagen, wenn die Mehrheit dieses Landes ein bisschen Ahnung von Chemie hat (es könnte sogar gerne noch etwas mehr davon sein). Sonst könnten uns Wirtschaft und Werbung noch leichter für dumm verkaufen.

  • L
    Lope

    Ich drücke Frau Czerny die Daumen, es gehört heutzutage schon etwas mehr Mut dazu einen eigenen Kopf zu haben und dazu auch noch zu stehen.

    Sie spricht die traurige Tatsache an, dass sich der Staat immer mehr aus seiner Verantwortung zurück zieht. Insbesondere bei Kindern - unsere Zukunft - ist dies eine fatale Einstellung zur Gesellschaft. In schwierigen Zeiten werden uns Ellenbogen wenig nützen. Um eine lebenswerte Zukunft zu schaffen gilt es jeden Einzelnen und seine Fähigkeiten als einziggartig ernst zu nehmen. Das hat viel mit Toleranz zu tun.

  • GG
    Guido Göttsche

    Ich wünsche mir, dass das Buch ein Bestseller wird.

    Hoffentlich hört dieses scheinheilige Getue (muss halt sein) der Lehrer/innen in Bezug auf die Noten endlich auf.

    Eltern wehrt euch gegen die Testeritis und Auslese. Wie kann es sein, dass ausgebildete "Pädagogen" eure Kinder entmutigen, die Klasse wiederholen lassen und gegen Ende der 4. Klasse sie auslesen ?

  • RD
    Richard Detzer

    In Grund- und Hauptschule hängt beachtlich viel vom Typ, nicht von der Funktion des Lehrers ab. Im besten Fall führt eine Bewertung auf zwei Wegen zur Einsicht in die Richtigkeit. Ob eine Bewertung gelingt, mehr oder weniger akzeptiert wird, ist nicht zuletzt eine Frage der Anbindungsfähigkeit an den Lernstoff. Hierzu liefert ein Kind grundsätzlich Bereitschaft, weniger die Voraussetzung.

     

    Notenerringungssportbegeisterte Leistungsbehörden, die davon leben staatlichen Druck und Dampf unkritisch, unkorrigiert und ungehindert nach unten weiter zu geben, erledigen das Schulsystem auf lange bekannte Art und Weise. Die Lehrer gehorchen geraden Wegs ihrem Auftrag. Sie sind weder Lehrer noch Mittler in einer Sache.

     

    Insofern ist es nicht Benotung an sich, welche Unterscheidungen in der Entwicklung wie auch im Lernerfolg objektiv verständlich machen kann. Es ist in hohem Maße ein menschliches Problem wie auch Charakterfrage, anderen einen Lernerfolg zu gönnen, denen man selbst nicht wünscht, die man auch selbst nicht ist.

     

    Ein bürgerliches Schulsystem, welches nur im Selbstvorteil ein Ziel sieht, schlußendlich nur Egomanen fördert, überlebt nicht lang. Als traurige Wahrheit bleibt, die Bewertungsmaßstäbe sind weitaus unbefriedigend, das Schulsystem greift, wahrscheinlich passend zur Betreiberfähigkeit, zu kurz.

  • A
    auma

    Danke ...komisch das die Pyramide in der Unterdrückung und Zerstörung von Persönlichkeiten erst jetzt aufgedeckt und thematisiert wird. Leider hängt die Gesellschaft in Ihren Rollenvorstellung ziemlich fest.

     

    Ausserdem kann ich dem nur Beipflichten. Meine Erfahrungen und Beobachtungen decken sich, das sich eine Klasse/Gruppe sehrwohl gemeinsam positiv ohne Feindbilder von aussen oder Innen, quasi ohne FEINDE!!!!!!!!!!! ...Gemeinsam auf Entdeckungsreise begeben können, ohne zu Schädigen oder beschädigt zu werden.

     

    Schön sollte mal gesellschaftlich analysiert werden und die Folgen wenn alle Menschen GUT wären.... ;)

    und die Pyramide endlich abgeschaft wird...

     

    Legasteniker soory ...

  • AB
    Artur Braun

    Es heisst nicht "Verlierer", sondern "Versager".

    Das ist die korrekte deutsche Übersetzung zum angelsächsischen "loser".

  • I
    ich
  • FG
    Freie Gedanken

    Wieder mal ein Artikel, der keine Berichterstattung, sondern nur Meinungsmache ist. Das Buch ist geschrieben und jeder kann es lesen. Das ist gut so!

     

    Aber sich als Autor des Artikels elitär aufzuschwingen und den Hamburgern, die sich gegen die Schulreform zur Wehr gesetzt haben, als rückständig darzustellen, ist dann doch wieder mal klar.

     

    Das ist der Geist der Linken. Wenn das Volk nicht will, dann ist es halt einfach zu dumm dafür!

  • AB
    Andrea Bürkle

    Ich nehme an, ein ganz grundsätzlicher methodischer Einwand gegen Schulnoten überhaupt ist in den beiden Büchern nicht zu finden, deshalb hier diese Ergänzung:

    Es gibt eine MATHEMATISCHE Regel, die besagt, dass es nur dann zulässig ist, aus einer Reihe von Messwerten (= Einzelnoten, z.B. von Klassenarbeiten) den arithmetischen Mittelwert (= Gesamtnote) zu errechnen, wenn man zuvor BEWIESEN hat, dass die Messwerte das INTERVALLSKALENNIVEAU aufweisen. Das bedeutet konkret: Der Abstand beispielsweise zwischen der Note "1" und der Note "2" in einer Klassenarbeit muss nachweislich genauso groß sein wie der Abstand etwa zwischen einer "4" und einer "5".

    NUR DANN darf diese Einzelnote mit anderen Einzelnoten zu einem Durchschnittswert verrechnet werden!

    Nun weiß schon aber jeder Vollpfosten, dass diese Bedingung explizit nicht erfüllt ist!

    Also begeht jeder Lehrer, der trotzdem Notendurchschnitte errechnet und damit über das Schicksal von Schülern entscheidet, einen schweren METHODISCHEN und nicht verzeihlichen Fehler.

    Das ist eine Regel! Darüber gibt es keinerlei Diskussion! Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie einen Statistiker Ihrer Wahl zu diesem Thema.

    Sämtliche Schulnoten auf der Basis des arithmetischen Mittelwertes sind absolut unzulässig!!!!!

    Das wirft einmal mehr ein Schlaglicht auf die Fähigkeiten und die Integrität von Kultusbürokraten und "Bildungswissenschaftlern".

    Davon abgesehen halte ich Noten für entmenschlichend, brutal und dumm.

    Jegliche "Messung" von menschlichen Fähigkeiten mit Zahlen ist ein erbärmlicher Ersatz für Kompetenz und Integrität der Lehrer!

  • S
    Schulz

    Ja, was ist an Noten schrecklich?

    Natuerlich die Strafe, der Schreck, die Ohnmachtsgefuehle... fuer irgendwas Zahlen zu bekommen, dessen Inhalt garnichts ueber die Leistungsfaehigkeit aussagt.

    Ich hatte mal aus Versehen eine 4Minus in der 1.Klasse erhalten, ging nicht mehr nach Hause und bekam in Folge Ohnmachtsanfaelle.

    Ich konnt weder mich selbst noch die Umgebung einschaetzen, hatte kein Ich-Gefuehl...

    und Angst vor jedem JEDEM Fehler im Leben:

    Die Suende lauert vor der Tuer der Gedanken.

    Dabei ist doch fraglich, wer denn einen Fehler als Fehler bezeichnet oder einen Fehler als richtig bezeichnet.

    Ich war also fast fehlerfrei,

    mit dem Ergebnis, keine Arbeit zu haben.

    Niemand stellte mich dauerhaft ein.

    Ja,

    wer aber gern, oft und dauernd Fehler macht,

    kann Karriere machen.

    Schliesslich ist doch nichts besser

    als staendig gern Fehler zu produzieren.

     

    Ausserdem kann niemand das gesamte Wissen

    der Welt beherrschen, bestimmen...

    kontrollieren und lenken.

    Wer soll zu welcher Ameise ausgebildet werden?

    Auswahl, die schmerzt.

     

    Wieso verpflichten wir den Staat denn nicht,

    einfach fuer alle Erwerbslosen plus Zusatzstrukturen

    staatseigene Firmen zu errichten,

    damit der Staat mal beweist,

    was es besseres gibt

    als die gegenwaertigen Probleme?

  • A
    Archeopterys

    Bleibt die Frage, was die taz hier erreichen will?

     

    Rituelle Selbstvergewisserung wäre ein Motiv.

    Wir sind die Guten, ist ja klar.

     

    Die Hardcore-Gläubigen werden brav Beifall spenden; und ihre eigenen schröcklichen Erlebnisse („in meiner Klasse hat eine Türkin hat alle Aufgaben richtig gelöst und kriegt eine 6, aber ein Deutscher der alles falsch gemacht hat kriegt die 1“) beisteuern.

    Nur wenn das in Bayern so schlimm ist, warum liegt das reaktionäre Bayern in allen Parametern besser als das progressive Berlin oder Bremen?

     

    Alle standardisierten Tests belegen, dass die Kinder (auch die Migranten) im selektiv-reaktionären bayrischen Schulsystem mehr lernen als in den bremer und berliner progressiven heiapopeia Schulen.

    In Bayern ist die Staatsverschuldung niedriger als in Bremen und Berlin, ebenso wie die Arbeitslosigkeit.

     

    Das ist die Gesamtbilanz. Und was hat Czerny dazu zu sagen, ich meine mal außer den üblichen Versatzstücken aus dem linken Katechismus?

  • Z
    Zweifelnder

    Schulnoten sind die beste Möglichkeit den Kindern früh zu zeigen wo sie hingehören. Sie fördern Resignation und Ruhe in den Klassen. Je früher ich ein Kind auf die Verliererbank setze desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nicht wehrt und damit zu einem vollwertigen und vor allem nicht widersprechenden Staatsbürger entwickelt, genauso wie jene, die ich, weil sie nicht nur ein wenig besser sind sondern besonders artig, friedfertig und konformistisch, mit guten Noten belohne.

     

    In den letzten Jahrzehnten hat sich dieses Projekt bewährt, aber inzwischen ist die liebe Politik derart frech zum Volk geworden, dass selbst die Resignierten und die Artigen es sich anscheinend nicht mehr bieten lassen wollen.

     

    Insofern hat wohl auch das Notensystem auf ganzer Länge versagt und wir sollten, wenn wir schon ungerecht behandelt wurden, doch wenigstens unseren Kindern den Weg zu einer komplett gleichberechtigten Schulbildung ebnen.

  • IB
    Ich bin ein Berliner

    "Beide kommen aus dem Bundesland, dass Druck und Auslese perfektioniert hat und als eines der letzten am dreigliedrigen "begabungsgerechten" Schulsystem festhält."

     

    "In Berlin dürfen die Eltern der Grundschüler sogar selbst entscheiden, ob ihre Kinder ab Klasse drei Noten bekommen sollen."

     

    Und wer hat jetzt das bessere Schulsystem: Bayern oder Berlin?

    Vielleicht sollten sich eher die Berliner an den Bayern orientieren, statt sich über deren Rückständigkeit zu amüsieren, wie es so oft geschieht...

  • NT
    Norbert Tholen

    "Alles, was im Unterricht eingeübt wurde, ist nur eine Vier wert, was eigentlich heißt: Ein Kind hat es kapiert." So wird die heilige Sabine zitiert, aber das ist ein großer Quatsch: Wer alles brav gelernt hat, kriegt eine 2; für eine 1 muss ein Schüler allerdings selber noch kreativ sein.

    Der große Rummel um Frau Czerny ist ideologisch bedingt. Wer die Schule von innen kennt statt nur aus der "richtigen" Zeitung, weiß, dass alles viel komplizierter ist. Es gibt nicht nur das Problem der schlechten, sondern auch das der zu guten Noten: Mit denen stehlen sich manche Kollegen aus ihrer Verantwortung, und wer ihr Nachfolger wird, hat die Arschkarte gezogen.

    Aber wen interessiert schon die Realität? Hauptsache, man kann sich mal wieder als Gutmensch erregen.

  • K
    kozure

    ... die "mutigen" aussagen, die frau czerny hier als revoluzzerin darstellen, findet man bei bourdieu schon vor 20 jahren. deshalb empfehle ich an dieser stelle lieber wieder bourdieu aus der verstaubten schublade zu holen und nochmal aufmerksam zu lesen. trotzdem daumen hoch für frau czerny!!

  • FJ
    Franz Josef Neffe

    Nun, wenn ich 100 Pädagogen - egal ob in Bayern oder anderswo - frage, was Worte wie LEHRER und SCHULE und NOTE konkret bedeuten, muss ich mit über 90 verkehrten Antworten rechnen. Und so werfen sich - vordergründig alle mit verschiedenen, tiefgründig alle mit denselben Mängeln - alle gegenseitig Versagen vor. Wenn sie wüssten, wie recht sie haben!

    Als Ich-kann-Schule habe ich die jetzt so heiß diskutierten Probleme incl. Lösungsbeispielen schon vor 30 Jahren publiziert. Es ging aber nur der Streit um die "bessere" äußere Form weiter, für die innere Wirklichkeit hatte keiner Zeit. Da werden noch einige Bücher geschrieben werden.

    Ich grüße freundlich.

    Franz Josef Neffe

  • HF
    Hahn, Frank

    Interessanter Artikel, interessantes Buch. Allerdings sollte man das Thema Noten und das Thema soziale Auslese nicht miteinander vermengen. Wenn es keine Noten gäbe, würde genauso unsozial ausgelesen - bei den Bewertungen wären dann verquarkste Beurteilungen entscheidend, die nur pädagogen verstehen. nein, dann schon lieber Noten, aber ehrliche und keine getürkten. Dann wissen alle, woran sie sind. Auch damit die Lehrer sich nicht unter dem Deckmäntelchen der Liberalität faul zurücklehnen und vergessen, allen Schülern das wesentliche beizubringen. Auch dafür braucht es verbindliche lehrpläne, regelmäßige zentrale Vergleichsarbeiten und eine permanente Evaluation der Lehrleistungen.

  • DG
    Dod Grile

    Frau Cerny ist eine sehr kluge und engagierte Frau, insofern vermute ich, dass folgende Fehlinformation auf das Konto der TAZ geht:

     

    "Alles, was im Unterricht eingeübt wurde, ist nur eine Vier wert"

     

    Klingt schön spektakulär-gemein, ist aber grob irreführend. Tatsächlich ist es die Regel, dass eine bloße Reproduktion von auswendig gelernten Informationen nur als 4 bewertet wird - erst die Fähigkeit, unterschiedliche (gelernte) Informationen neu zu verknüpfen sowie anhand der im Unterricht geübten Methodik neue Materialien selbständig zu verarbeiten ist eine in der Schule anzustrebende Kompetenz, die Noten besser als "ausreichend" rechtfertigen.

  • G
    Guybrush

    Grober Unfug. Ohne Noten kein Druck und ohne Druck passiert nix.

  • A
    Anton

    Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren, und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

     

    Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne, und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte schuld, außer wir selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an "Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.

    Wir aßen Kekse, Brot mit Butter dick, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus der Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms.

     

    Wir hatten Freunde.

    ===============

     

    Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitiger Eltern. Keiner brachte uns und keiner holt uns ... Wie war das nur möglich?

     

    Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter, und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

     

    Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So was!

     

    Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wussten wir umzugehen. Und du gehörst auch dazu.

     

    HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

  • NA
    nicht alle Schulen sind gleich

    Bei uns auf der Schule wurden bis einschließlich Ende der 4. Klasse keine Noten vergeben, von den Eltern so gewählt, einstimmig. Allerdings beginnt dann ab jetzt, der 5. Klasse, langsam der Druck, dass die Kinder für die Oberschule arbeiten müssen- schade.

  • G
    grafinger

    Ich komme mir zwar etwas dumm vor, weil ich der Frau (O)StR Czerny die Schulnoten erläutern muss, aber dem ist wohl so:

     

    1 (sehr gut) – wenn die Leistung den Anforderungen in besonderem Maße entspricht.

    2 (gut) – wenn die Leistung den Anforderungen voll entspricht.

    3 (befriedigend) – wenn die Leistung im Allgemeinen den Anforderungen entspricht.

    4 (ausreichend) – wenn die Leistung zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen noch entspricht.

    5 (mangelhaft) – wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht, jedoch erkennen lässt, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden können.

    6 (ungenügend) – wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht und selbst die Grundkenntnisse so lückenhaft sind, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden können.

     

    Eine bloße Wiedergabe des Unterrichtsstoffes ist damit allenfalls befriedigend.

    Die Anforderungen beinhalten weder in der Schule noch in der beruflichen Bildung das simple Wiederkäuen von Informationen sondern ebenso deren Anwendung und Transfer.

  • H
    horsti

    "Für die Auslese werden Kinder zur Vier gemacht"

    Ich habe ziemlich lange gebraucht, um das zu verstehen, bin ich jetzt eine Fünf?

     

    "Dabei geht es Czerny weniger um Schuldzuweisungen, sondern um einen Blickwechsel." Meinten Sie vielleicht einen Wechsel der Perspektive oder dergleichen?

     

    oder: "In Bayern, wo Czerny unterrichtet, braucht man einen Notenschnitt von 2,33 in den Hauptfächern." Wozu eigentlich? Um verständlichen Text produzieren zu können?

     

    Frau Lehmann, sollten Sie die ganzen Spoltersteine mit Absicht eingebaut haben um die Lehrer unter den Lesern zu provozieren, alle Achtung, ziemlich gut.

     

    Aber auch sonst: vielen Dank für den Artikel, was Frau Czerny zu sagen hat ist sehr spannend.

  • I
    ich

    Na siehste, somit wurde das Notensystem schonmal richtig erkannt. Aber warum läuft das denn so? Warum werden die Schüler sortiert und wofür?

    Die Antwort: Für die nationale Wirtschaft, damit der Wirtschaft immer das passende Personal zur Verfügung steht, ist doch klar! Warum sonst sollte der Staat einen solchen Aufwand betreiben?

  • H
    Heike

    Entschuldigung, aber nach den Artikeln in den vergangenen Tagen von Frau Lehmann zweifel ich an, dass sie wirklich unabhängig recherchiert. Warum macht ihr euch zum Handlager von den Bildungs-Ideologien, anstelle neutral zu berichten? Was soll das?