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Kleinstkraftwerk von VW und LichtblickDas Volkskraftwerk

Lichtblick und VW wollen den Energiemarkt umkrempeln. Mit ihrer Idee könnten 100.000 Wohnhäuser zu Kraftwerken werden. Was passiert wenn sich gegensätzliche Unternehmen zusammentun.

Einen Kooperationsvertrag unterzeichneten Werner Neubauer (r.) von VW und Christian Friege von Lichtblick. Bild: dpa

Der Ökostromanbieter Lichtblick will in den kommenden Jahren 100.000 gasbetriebene Kleinkraftwerke in deutschen Kellern installieren und damit eine Erzeugungskapazität aufbauen, die zwei Atomkraftwerken entspricht. Die Anlagen sollen von Volkswagen im Werk Salzgitter unter dem Namen "EcoBlue" produziert werden. Zur Vertragsunterzeichnung der beiden Unternehmen gestern sprach der Vorstandsvorsitzende von Lichtblick, Christian Friege, von einem "neuen Kapitel der intelligenten Energieversorgung".

Die Kleinkraftwerke - Blockheizkraftwerke genannt - basieren auf einem Erdgasmotor, der einen Generator antreibt und damit Strom erzeugt. Zugleich wird die Abwärme zum Heizen des Hauses genutzt. Auf diese Weise lassen sich nach Angaben von Lichtblick 94 Prozent der Energie, die im Brennstoff steckt, nutzen - teils als Strom, teils als Wärme. Die Anlagen, die Lichtblick als "ZuhauseKraftwerke" vermarktet, verfügen über eine elektrische Leistung von 20 Kilowatt.

Der Hamburger Stromanbieter wagt mit diesem Projekt einen spektakulären Schritt, der die Stromerzeugungsstrukturen in Deutschland erheblich verändern könnte. Denn bislang wurden solche Kleinkraftwerke immer wärmegeführt betrieben. Das heißt: Der Hauseigentümer schaltet seine privates Blockheizkraftwerk erst dann an, wenn er die Wärme benötigt. Den zugleich anfallenden Strom speist er ins Netz ein, unabhängig davon, zu welcher Tages- oder Nachtzeit das auch immer ist.

Lichtblick kommt nun von der anderen Seite. Der Stromanbieter wird die Anlagen zentral steuern und immer dann starten, wenn am Markt tatsächlich Strom benötigt wird - wenn also gerade wenig Wind bläst und der Verbrauch im Land hoch ist. Damit lässt sich das Kraftwerk betriebswirtschaftlich plötzlich ganz anders kalkulieren: Während die Einspeisevergütung für Privatbetreiber sich schlicht am mittleren Strompreis des Spotmarktes an der Börse orientiert, kann Lichtblick durch optimale Steuerung gezielt in Zeiten hoher Strompreise Energie ins Netz abgeben. Damit ist die erzeugte Kilowattstunde Strom einige Cent mehr wert.

Nun möchte aber der Hauseigentümer natürlich stets Wärme verfügbar haben, unabhängig davon, ob das Netz gerade Bedarf hat an dem erzeugten Strom. Dieses Dilemma löst Lichtblick damit, dass die Anlagen mit einem großen Wärmespeicher von 1.200 bis 1.600 Liter ausgestattet werden. So garantiert Lichtblick, dass dem Haushalt jederzeit ausreichend Wärme zur Verfügung steht - unabhängig davon, wann die Anlagen laufen.

Aus Sicht von Lichtblick ist dieses Projekt eine konsequente Reaktion auf die veränderten Marktbedingungen, die der Ausbau der erneuerbaren Energien geschaffen hat: "Unflexible Großkraftwerke vertragen sich auf Dauer nicht mit der schwankenden Stromerzeugung insbesondere aus Wind und Sonne", heißt es in einem Papier von Lichtblick. Ähnlich argumentierte gestern auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Die Zukunft liegt in der Kombination aus erneuerbaren Energien und flexiblen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen".

Bild: infotext/m. kluger

Lichtblick spricht von einem "Systemwiderspruch", der sich aus dem Ausbau der Öko-Energien und den heutigen Großkraftwerken ergebe. Denn ein Braunkohlekraftwerk benötige bis zu sieben Stunden, um angefahren zu werden, ein Atomkraftwerk sogar mehr als einen Tag. Die Schwankungen der erneuerbaren Energien sind aber häufig deutlich kurzfristiger. Kleinkraftwerke würden dem gerecht, weil mit ihnen das Äquivalent eines Großkraftwerkes binnen einer Minute bereitgestellt werden könne. Dieses Prinzip fasst Lichtblick auch in der Bezeichnung "Schwarmstrom" zusammen. Man müsse sich die Kleinkraftwerke wie einen Fischschwarm vorstellen, sagt Lichtblick-Chef Friege: "Viele kleine Einheiten bilden eine große, leistungsfähige Gemeinschaft."

Auch für Volkswagen ist die Kooperation mit dem größten deutschen unabhängigen Ökostromanbieter mehr als ein Imageprojekt. Denn das Unternehmen schafft sich damit ein neues - wenngleich aus Konzernsicht noch überschaubares - Standbein, das vom Automobilmarkt unabhängig ist. Das "nachhaltige Beschäftigungspotenzial" der Kooperation mit Lichtblick betrage am Standort Salzgitter 160 Mitarbeiter, sagte Andreas Blechner, Betriebsratsvorsitzender Volkswagen Salzgitter, gestern zur Vertragsunterzeichnung.

Interessant für den Autokonzern ist das neue Produkt, weil die Kraftwerke aus technologischer Sicht kaum von den Dieselmotoren der Marke "BlueMotion" abweichen, wie sie etwa in den Modellen Passat oder Touran eingesetzt werden. VW erschließt sich damit ohne große Investitionen einen gänzlich neuen Markt für seine Aggregate. Durch die Massenfertigung dürfte der Hamburger Ökostromanbieter, der sich weltweit die Exklusivlizenz bei VW gesichert hat, die Geräte zu sehr attraktiven Preisen bekommen.

Selbst bei den großen Stromkonzernen stößt das Projekt auf Wohlwollen. "Das ist ein guter, wichtiger Schritt", heißt es etwa bei Eon. Der Strommarkt werde dadurch berechenbarer, die starken Ausschläge des Strompreises an der Börse würden damit gekappt. Auch bei Vattenfall heißt es, man beobachte die Sache mit großem Interesse. Und ein Sprecher eines Stromkonzerns räumt sogar ein: "Das Projekt wird unsere eigenen Leute, die an ähnlichen Ideen arbeiten, auf Trab bringen".

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37 Kommentare

 / 
  • MT
    Michael Treml

    Bravo! Herr Theo Tiftler hat das Problem erkannt.

    Wenn der Pufferspeicher voll ist hat der Motor kein kaltes Kühlwasser mehr und muss abgeschaltet

    werden. Der Motor wir im Sommerbetrieb etwa 15 Minuten pro Tag laufen. Alles Blödsinn !!!

    Die 5000 Euro Anschlusskostenbeitrag sind verlorenes Geld. Lichtblick wird aber bei 100.000 Anlagen 500.000.000 Euro einsammeln und die staatlichen Fördermittel einsacken.

    Ich gratuliere Ihnen Herr Tiftler zu Ihrem Beitrag

  • EI
    energie insel

    ...da kammanixmehrsagen, wenn Gunter Brandt die energie-insel des "Unfugs" bezichtigt, mir dann aber in allen 5 Punkten qusi Recht gibt

  • ML
    Mika Latuschek

    Was soll denn die Vattenfall-Anzeige auf taz.de? Klickt man darauf, kommt man zum "Vattenfall Schul-Cup für Jugendliche". Eine perverse Idee: Peanuts für die Kids in der Lausitz, in Hamburg und Berlin - die Eltern sind dankbar und denken nicht mehr über abgebaggerte Dörfer und Schrott-AKWs nach. Wenn die taz dieses Geld nimmt, braucht sie sicher nicht noch meine Abo-Gebühr.

     

    PS: Wer sich das ansehen will, ohne von taz/Vattenfall gezählt zu werden:

    tinyurl.com/vattengreenwash

  • GB
    Gunter Brandt

    Leider Unfug was @energie insel da von sich gibt, denn:

     

    1. dass eon Micro-BHKWs gut heißt – da habe ich 33 Jahre lang ganz andere Erfahrungen gemacht! Allerdings, in letzter Zeit gibt es selbst bei eon Leute, die energiewirtschaftlich denken können und daher die potenziellen systemischen Vorteile von Micro-BHKWs nicht mehr ignorieren. Sicher nicht die Masse der Mitarbeiter und schon gar nicht in der Geschäftsleitung! Da gilt noch immer „Masse (Strom) bringt Kasse“!

    2. @energie insel „Verlagerung des Spitzenlastbedarfs von den unrentablen Kurzzeitkraftwerken der EVU's in den Keller“ Bravo gut erkannt! Gerade davon rede ich seit 33 Jahren. Mit dem Mini-BHKW dann viel Strom erzeugen wenn alle anderen (insbesondere PV und Wind) mal Flaute haben und der Stromverbrauch aber besonders hoch liegt. – Na wann ist das wohl @energie insel? Richtig – im kalten Winter. Dann juckt es überhaupt nicht, wenn das BHKW zu bestimmten Tageszeiten also bei Spitzenlastbedarf besonders intensiv „schnurrt“ und dabei die überschüssige Wärme in einem Pufferspeischer ablegt. Dort holt sich eine „intelligente“ Hauswärmeverteilung die Wärme dann ab, wenn das BHKW Pause macht oder mit abgesenkter Drehzahl läuft und der Heizbedarf den Wärmeoutput des Gerätes übersteigt.

    Erst diese „Spitzenlast-Stütze“ mache es möglich dass man nicht herkömmliche Kraftwerke als Reserve für Strom und Wind braucht, mit bekanntermaßen geringerer Gesamteffizienz (außer wenn Abwärme für Nah- oder Fernwärme genutzt wird.). Und so wird Zukunftsenergiepfad zur erneuerbarer Basis hin flankiert.

    3. Natürlich muss man vertraglich festlegen, dass das BHKW innerhalb eines Tages nur soviel Wärme und damit auch Strom erzeugen darf, dass der Speicher nicht „überläuft“ oder Wärme irgendwohin „klammheimlich“ entweicht wie @energie insel hier unterstellt. Meine Praxiserfahrung dazu sei hier zum Besten gegeben: Der Wärmepuffer (natürlich super isoliert) verliert innerhalb von 24 Stunden gerade mal 2-3%. Gar nichts gegen den gesamten Effizienzgewinn durch das BHKW!

    4. Wenn @energieinsel meint: „Ein PKW-Motor lebt 5.000 Stunden, im schonenden BHKW-Betrieb maximal 10.000 Stunden. Das Heizungsjahr hat 5.000 Stunden. Also: nach 3 Jahren 'crash'!“ dann weiß er wohl kaum wovon er redet.

    So wurde das erste von der Energiewerkstatt im Jahr 1986 gebaute Mini-BHKW mit Fordmotor (wie im PKW eingebaut, aber auf Gasbetrieb umgerüstet) nach über 10 Jahren erstmals demontiert als der Motor schon mehr als 40.000 Stunden auf dem Buckel hatte. Ein Blick ins Innere ergab: der hätte getrost weiterlaufen können. Wurde aber trotzdem getauscht ,da der Motor zerlegt war und der neuere Motortyp noch wartungsärmer und etwas effizienter war, außerdem waren so keine Ersatzteilprobleme zu befürchten. Der Motor des Dachs soll sogar 80.000 h laufen. Habe es selber aber nicht probiert – ich warte noch auf ein preisgünstigeres Großserienmodelle um dessen Produktion die Auto(motor)hersteller seit Jahrzehnten einen Eiertanz aufführen. Und nur die können eine Großserie vorfinanzieren – leider. Alles was da heute gefertigt wird (DACHS, ECOPOWER,SUNMACHINE, SOLO-Stirling , Whispergen, LION und und und) ist Manufaktur-Produktion – beim Auto würde da der Golf locker 100.000 Euro kosten - nur deshalb sind Mikro-BHKWs so teuer, dass sie nicht schon längst Heizkessel ins Museum der Technik-Geschichte befördert haben.

    5. @energie insel „Auf dem Markt der Kraft-Wärme-Kopplung geht jedes Jahr ein Stirling-/Sunmachine- oder Bennstoffzellen-Komet auf, der dann nach einiger Zeit sang- und klanglos am Horizont verglüh“.

    Siehe oben, all diese Kometen (wenn Sie denn betriebssicher arbeiten) kranken am selben Problem: Zu wenig Startkapital – zu kleine Serie – damit zu hoher Preis – damit Zwang zu absurd hohen Vollbenutzungsstunden pro Jahr – damit stehen die Aggregate gerade nicht vorrangig zur Erzeugung von besonderes wertigen Spitzenstrom zur Verfügung – damit bleibt der möglicher Ertrag zu gering – und so ist das Verglühen, über kurz oder lang vorgezeichnet

    - und die Energiekonkurrenz freut sich und träumt von neuen Atomkraftwerken und setzt dafür auf ein schwarz-gelbes Ergebnis bei der bevorstehenden Wahl!

    Gunter Brandt

    gut.energie@gmx.de

  • SS
    Stefan Sinsbeck

    Ich habe mir das Angebot von Lichtblick mal angesehen. Und mir ist die Rentabilität für den Kunden noch nicht ersichtlich. Ich bitte um Korrektur, falls ich falsch liege.

     

    Kosten (in Euro):

    5000 - Anschaffung, einmalig

    20 - Grundpreis, monatlich

    0,0579 - Wärme, pro kWh (keine Ersparnis gegenüber Gas bei Lichtblick.)

     

    Einnahmen (in Euro):

    5 - Miete für die Stellfläche im Keller, monatlich

    0,005 - Vergütung für Strom, je kWh

     

    Daraus ergeben sich monatliche Kosten von 15 Euro (20-5) und eine Anschaffungsausgabe von 5000 Euro, die der Vergütung für den eingespeisten Strom gegenübersteht. Daraus ergibt sich eine monatliche Arbeit von 3.000 kWh (3.000*0,005=15), die mindestens erbracht werden müsste, damit die monatlichen Ausgaben von 15 Euro die Einnahmen nicht übersteigen. Bleiben noch die 5.000 Euro Anschaffung. Die Mindestvertragslaufzeit für den Kunden beträgt zwei Jahre. Lichtblick ist 10 Jahre an den Vertrag gebunden. Gehen wir von einer Laufzeit von 10 Jahren aus muss das Heimkraftwerk monatlich etwa weitere 8.333,33 kWh (5000Euro/(120Monate * 0,005 Euro)) an Arbeit leisten, bis sich die Anschaffung armotisiert hat.

     

    Das Kraftwerk hat eine elektrische Leistung von 20 kW. Daraus ergibt sich eine Laufzeit von 566,66 Stunden (11.333,33/20) pro Monat. Ein Monat hat etwa 720 Stunden (30 * 24). Also müsste das Kraftwerk knapp 80% ((566,66/720)*100) der Zeit laufen, damit sich die Anschaffung finanziell lohnt.

     

    [Quelle: www.lichtblick.de]

     

    Ich begrüße den Schritt von Lichtblick ein solches Kraftwerk serienreif anzubieten und finde diese Sache auch unterstützenswert. Leider ist der finanzielle Aspekt in der Regel der Mehrweit wichtiger als ein ökologisch Ansatz.

     

    Kennt jemand aktuelle Preise und Konditionen beim Betrieb von BHKW von anderen Anbietern? Würde mich interessieren, ob diese wirtschaftlicher sind.

  • EI
    energie insel

    1. Eine Technologie, die von e.on gutgeheißen wird, meldet "alarm...alarm"!

    2. Das VW-BHKW ist die Verlagerung des Spitzenlastbedarfs von den unrentablen Kurzzeitkraftwerken der EVU's in den Keller der gutgläubigen Masse.

    3. Wohin mit der Abwärme von 40 kW thermisch bei 20 kW elektrisch?

    Erst mal in den Pufferspeicher des Häuslebauers, aus dem sie dann in 2-3 Tagen klammheimlich entweicht, statt sichtbar im Kühlturm zu verdampfen.

    4. Ein PKW-Motor lebt 5.000 Stunden, im schonenden BHKW-Betrieb maximal 10.000 Stunden. Das Heizungsjahr hat 5.000 Stunden. Also: nach 3 Jahren 'crash'!

    5. Auf dem Markt der Kraft-Wärme-Kopplung geht jedes Jahr ein Stirling-/Sunmachine- oder Bennstoffzellen-Komet auf, der dann nach einiger Zeit sang- und klanglos am Horizont verglüht.

  • WR
    Wolfram Riedel

    Super, keiner kennt das Konzept, aber jeder hier "weiß" schon, dass es schlecht sein muss!

     

    Dezentraler Energieversorgung gehört nunmal die Zukunft. Gas ist zigmal besser und effizienter als Kohle und Atom, in Form von Kraft-Wärme-Kopplung erst recht! Welchen Besserwissern und Miesredern das nicht reicht der setze sich bitte Solar und Photovoltaik aufs Dach und gut is.

     

    @Bürger G: Für Uranabbau, Transport etc. fällt auch bei Atom sehr wohl CO2 an. Und was nützt mir etwas niedrigeres CO2 wenn ich dafür ätzend stahlenden Müll habe? Ich kann diese elendige Schönredepropaganda für Atom echt nicht mehr hören!

  • V
    vic

    Bürger G

    abgeschaltete, die nicht aufwändig saniert werden müssen, und Neue die gar nicht erst gebaut werden auch nicht.

    Nebenbei:

    Bist du bereit ein wenig Atommüll bei dir aufzunehmen, als Patenschaft sozusagen. Du bist doch Unterstützer, oder?

  • BG
    Bürger G.

    @ H.St.: AKW´s haben im Betrieb KEINEN CO2 Ausstoß!

  • N
    n3verstop

    Das Volkskraftwerk ist eine ABO-FALLE.

     

    Motor ohne Auto im Keller, den man mit fossiler Energie füttern muss.

     

    Sorry, wir lieben Solar!

     

    greetz by n3verstop

  • B
    Bernd

    Wenn dann mal viel Strom gebraucht wird und alle Motoren laufen, leisten wir sicher einen enormen Beitrag zur Klimaerwärmung, da die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme wohl nur zu wenigen Prozenten zur Beheizung der Häuser in denen sie aufgestellt sind, benötigt wird. Bei 35kW Heizleistung (4mal soviel, wie zur Beheizung eines 1-Familienhauses benötigt) wird der Motor im Winter ständig ein- und ausschalten was sich sicher sehr positiv auf den Wirkungsgrad und die Lebensdauer auswirkt. Es sei denn, ich baue mir ein Schwimmbad als Pufferspeicher.

  • H
    H.St.

    @Josch: BHKW´s sind viel Co2-neutraler als normale mit Gas, Kohle und Erdölbetriebene Anlagen da die Abwärme genuzt wird und nicht in die Luft o. z.B. in den Rhein gepustet wird. Und da moderne Gasanlagen einen ähnlichen CO2-Ausstoß wie AKW´s haben dürften die BHKW´s auch diese toppen.

     

    Energieeffizienzvergleich:

    http://www.energie-in-buergerhand.de/fileadmin/user_upload/Materialien/EiB_Vortrag.pdf

    (Seite29-31)

     

    @Thomas: schon heute werden viele BHKW´s betrieben welche ja momentan noch viel teurer aber eben doch rentabel sind z.B bei Neubaublocks oder auch von privaten Haushalten welche dann den überschüssigen Strom ins Netz speisen und an die 2 Nachbarn von nebenan Strom verkaufen.

    5000€ ist echt ein Schnäppchen.

  • H
    H.St.

    @Optimistu. Astrid:

    Denke Biogas geht bestimmt da ja Lichtblick jetzt schon ErdgasBiogasGemisch verkauft

  • O
    Optimist

    Den neunmalklugen Nörglern und Pessimisten will ich sagen, dass man froh sein sollte, wenn jetzt nach über 80 Jahren endlich im größeren Stil die dezentrale Stromerzeugung eine Chance hat.

    Noch werden bei unverantwortlichem Wirkungsgrad fossile Energieträger vergeudet, da ist mir diese Idee für eine Übergangsphase schon sympathischer. Und vielleicht klappt es ja auch mit Biogas etc. ,wenn der Anfang erst einmal gemacht ist.

  • T
    treba

    echt toll, dass hier so viele auf dem wegweisendem projekt rumhacken.

    ist euch eigentlich bewusst, dass das einer der sinvollste ansätze überhaupt ist, das netz für erneuerbare energien fit zu machen?

     

    was großkraftwerke angeht, wurde ja schon im artikel beschrieben, dass diese nur sehr schlecht mit ee zusammenarbeiten. ganz nebenbei werden diese mit rohstoffen aus den gleichen ländern betrieben, wie die blockkraftwerke, nur dass große kraftwerke einen wesentlich geringeren nutzungsgrad vorweisen können. das bei atomkraft zusätzlich ganz andere probleme dazu kommen, brauch ich ja nicht großartig zu erwähnen.

     

    große solarkraftwerke in afrika sind ebenfalls fraglich, da die länder dort meisst selbst viel zu wenig strom haben und die wüste, in der die kraftwerke gebaut werden sollen, alles andere als totes land ist.

     

    kanns also bitte etwas konstuktivere kritik sein, wenn schon rumgemeckert wird? auf dem gebiet der erzeugung ist mir bisher kein besseres konzept bekannt. ich wäre dankbar für vorschläge.

  • R
    Rudi

    Dezentrale Stromerzeugung ist ein echter Fortschritt ! und nach 24 Monaten gehört das Teil (so lt I-Web Lichtblick) dem Kunden.

    Übrigens schonmal nach BHKW erkundigt was die so normal kosten ???

    Unter 15-20K€ wird man nichts bekommen, da sind 5K€ ein echtes Schnäppchen !

    Nochwas mit welchen Energieformen möchten Sie dann sonst das BHKW betreiben ? Pellets vielleicht ? Meinen Sie dann die Pellets welche aus der Ukraine importiert werden oder aus Russland ? Oder nehmen wir Strom welcher mit einem Wirkundgrad >45% erzeugt wird (in Braunkohlekraftwerken) dafür her ?

    Erstmal denken bevor man wieder "alles Sch***" schreit.

    Es ist sehr sinnvoll die BHKW mit Erdgas zu betreiben da Emissionen und Ausbeute einen sehr hohen Wirkunsgrad ergeben.

  • H
    H.St.

    Und es ist ein Schritt weg von dem Zentralen Strommarkt hin zu einer dezentralen Bürgernahen Energieversorgung

  • H
    H.St.

    Außerdem könnte man Biogas verwenden welches nicht wie üblich aus Pflanzen produziert wird welche statt Lebensmitteln angebaut werden wie z.B. Mais sondern aus z.B. aus Klee welcher im Biolandanbau 2 Jahre auf 2 Jahre Weizen folgt. Meißt wird der Klee nicht genutzt sondern nur im Herbst umgemäht und bleibt liegen wenn man ihn aber das Jahr über regelmäßig mäht und in die Biogasanlage schmeißt werden 1. die Pflanzen angeregt und bilden mehr Wurzeln und binden dadurch mehr Stickstoff und 2. ist mehr düngende Biomasse vorhanden welche außerdem nachdem sie aus der Biogasanlage kommt leichter vom Weizen aufgenommen werden kann als der 1x im Jahr umgemähte und nach 2 Jahren umgegrubberte Klee.

    = soweit ich weiß ~20% mehr Ertrag als normal

    machen aber momentan glaub ich nur einige Bauern aus Bayern ist aber auch schon in Mecklenburg geplant

     

    Das ist dann nämlich mal ethisch akzeptables Biogas aus Bioklee es wird kein potenzielles Lebensmittelland mißbraucht sondern der Bio-Weizenertrag um 20% erhöht und nebenbei entsteht Energie so stell ich mir die "Energiewirte" der Zukunft vor

  • A
    Astrid

    technisch total unerfahren

     

    aber kann man später vielleicht auf Biogas umrüsten?

     

    (keine Gülle aus Tierhaltung bitte, das wäre auch unökologisch)

  • J
    Josch

    "Die Kleinkraftwerke - Blockheizkraftwerke genannt - basieren auf einem Erdgasmotor, der einen Generator antreibt und damit Strom erzeugt."

     

    Erdgas, fossiler Treibstoff. Was wird das für eine Zukunft haben? Nachhaltig ist das nicht, CO2 neutral auch nicht. Vielleicht faselt dann wieder jemand von Brückentechnologie....

  • B
    Bernd

    @ Theo

     

    zu Taktbetrieb:

    Lässt du den Motor deines PKW in der Garage auch weiterlaufen, um Taktbetrieb zu vermeiden? Ich denke, VW hat Taktbetrieb bei seinen Motoren im Griff. Genau weiß ich es leider nicht, da ich keinen VW fahre.

     

    zu Instandhaltung:

    Einmal im Jahr Öl checken/nachfüllen, sollte auch der DAU schaffen und bezahlen können. Muss ja nicht ständig die Kurbelwelle getauscht werden.

  • T
    Thomas

    Aber welchen vorteil soll denn der hausbesitzer davon haben? Immerhin darf erst mal 5000 EUR Investitionskosten beitragen, der preis für die wärmeeinheit scheint mir marktüblich, die vergütung für den eingespeisten strom soll bei 0,5 ct liegen, also hat das doch wohl nur sinn, wenn mein brennwertkessel gerade kaputt gegangen ist, und ich sowieso mein sparbuch angreifen muss, oder übersehe ich da was?

  • P
    Proisel

    Schade, dass die taz nicht auch ein bischen kritisch berichtet. man muss nur das label "erneuerbare energien" aufkleben und schon ist die taz frei von kritik.

    dabei hat das wenig mit erneuerbaren energien zu tun.

    94% der energie im brennstoff wird genutzt, ich bitte sie, wie soll denn sowas gehen?

    auch das hier wieder was von atomkraft und braunkohle gefaselt wird, ich wohl nicht ganz richtig. diese erzeugen grundlast, mittellast wird von steinkohlekraftwerken erzeugt. drehen sich irgendwo ganz viele windräder, geht deren wirkungsgrad runter, und damit der CO2 ausstoss pro kWh hoch. spitzenlast wird von pumpspeicherkraftwerken erzeugt, oder irgendwelch gasturbinenkraftwerke.

    da hier mit erdgas gearbeitet wird, ist hier auch nix mit erneuerbaren energien. ist endlich, nicht co2 neutral, und muss aufwendig transportiert werden. gut schwefel und andere gifte sind da nicht so stark vorhanden, wie in steinkohle, dennoch ist es keine entlastung von natur und umwelt.

    für vw ist das natürlich ne super sache. neuer absatzmarkt undso.

     

    die grundlast mit erneuerbaren energie zu erzeugen, also wirklich konkurenz zu atom und braunkohle, das erfordert ein bischen gehirnschmalz und jede menge geld.

    geothermie- (bei uns weniger) und biomassekraftwerke wären da ein ansatz.

  • P
    Plagioklas

    Zum Thema fossiles Erdgas und Abhängigkeit:

     

    An anderer Stelle habe ich gelesen, dass Lichtblick die Minikraftwerke in Zukunft mit Biogas betreiben will. Damit sollte sowohl die Abhängigkeit als auch die Nachhaltigkeit kein Problem sein.

     

     

    Ich weiß nicht warum hier so viel gemeckert wird. Ich finde die Idee sehr gut und habe keine sorge was die Wirtschaftlichkeit angeht. Lichtblick und VW sind ja nicht dumm.

    Natrülich ist es nicht die absolut unschlagbare Lösung für unsere Energieprobleme. Aber ein guter Schritt in die richtige Richtung.

  • JK
    Juergen K.

    @ Frank

     

    Und wnn das Teil läuft, wenn die Abwärme NICHT genutzt wird, ist

    1) der Wirkungsgrad hin

    2) die Vergütungsverordnug BHKW beschissen worden.

     

    Eine Gesetzeslücke ?

  • US
    und so

    War ja wieder klar, dass hier die hardcore Ökos das nicht gut finden.

     

    Aber wie will man die AKW's und Kohlekraftwerke ersetzen ohne neue Ideen, Solar kann es nicht, weil Sonne nicht immer scheint, Wind ist auch abhängig vom Wetter, tiefe Geothermie ist noch zu teuer, Wasserkraft abhängig von Flüssen... KWK ist eine Möglichkeit, wieso nicht im grösseren Stil nutzen.

     

    Ich finde die Idee gar nicht ao abwegig. VW hat das Know-How mit den Motoren, Lichtblick die Erfahrung.

     

    Klar ist man auch wieder abhängig vom Gas/Öl, jedoch weniger von Krümmel und Co...

     

    Auch jeder kleine Schritt sollte getan werden.

  • SS
    Stefan Sommer

    Die Anlagen sollen ("langfristig") auch mit Biogas zu betreiben sein!

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    Ob diese "Volkskraftwerke" wirklich so toll sind, wage ich zu bezweifeln. Immerhin verbrennen die auch fossile Brennstoffe, in diesem Fall Erdgas. Besser wäre die Installation von Solarzellen. Kombiniert mit der neuesten Beleuchtungstechnik (LEDs - ca. 5,2 Watt statt 60 Watt!)und dem Wegfall all der unnützen "Netzteile", die nur da sind, weil wir blöderweise 220 Volt brauchen um den Strom bis ins Haus zu bekommen, wäre da sicher was zu machen. In Wohnwagen und auf Yachten funktionierts doch schon prima.

    Eventuell ja vorübergehend auch ein Mix aus "Volkskraftwerk" und Solartechnik?

  • S
    SMT

    An sich ist das ja eine nette, wenn auch alte, idee.

    ABER:

    Die "Kraftwerke" werden von Lichtblick nicht VERKAUFT sondern letztendlich nur VERMIETET mit einer vertragslaufzeit von 10 jahren. Was ist dannach? Wenn Lichtblick dann kein interesse mehr an der technik hat, hat man plötzlich keine heizung mehr. (weil der alte kessel wurde ganz großzügig von lichtblick ausgebaut und entsorgt)

    Und auserdem ist und bleibt erdgas ein fosiler brennstoff. auch mit großem wirkungsgrad.

  • AN
    Arno Nym

    Gemotzt ist hier in den Kommentaren wohl imemr gern und schnell. Tatsache scheint aber doch zu sein, dass wir viele viele gute Ideen haben, wie wir in Zukunft Energie gewinnen können. Nur wer setzt sie um? Meistens kleine Privatleute, wenn sie das Geld haben. Eine einsame Solaranlage hier, ein kleines Blockheizkraftwerk dort. Da fehlt einfach die finanzielle Potenz, um die Killeranwendung herauszuarbeiten.

    Von dem her ist es begrüßenswert, wenn Unternehmen versuchen, in der Sahara oder in deutschen Kellern neuen Strom zu machen. Je mehr verschiedene alternative Ansätze, desto besser. Natürlich werden einzelne Unternehmen auch scheitern, aber das ist ja auch ein Lernprozess für die gesamte Energieversorgung.

  • F
    Frank

    @ Theo

     

    Obs für Lichtblick wirtschaftlich ist, wird man sehen. Warum aber auch nicht. Die Anlagen werden bestimmt verdammt günstig in Masse gefertigt.

     

    Und was den Speicher betrifft: lass die Anlagen einmal am Tag drei Stunden laufen, dann ist der Speicher voll. Und wenn Du das immer machst, wenn der Strompreis an der EEX in der Spitze ist, dann kommt echt was dabei rüber.

     

    Das ist doch die Strategie: Die Anlage läuft nur rund 1200 Stunden im Jahr. Und ob sich das am Ende rechnet muss Lichtblick entscheiden.

  • F
    Franko

    Wer auf diese PR-Gülle hereinfällt,dem ist nicht zu helfen.

    Das Wort flächendeckend verbietet sich da.

  • JK
    Juergen K.

    Die Wirkungsgrad-Erhöhung durch Nutzung der Abwärme überhaupt ist grundsätzlich gut,

    zeigt den Schwachsinn jeder anderen fossilen Energieerzeugung auf.

    --

    Trotzdem, wie mit einem Geräteaufkleber:

    --

    Wenn kein Brennstoff: Deutschland kalt und dunkel.

    --

    Und die Monopolisten bauen und bauen und bauen,

    im Raum Dortmund allein 4 mal Kohle

  • TT
    Theo Tiftler

    Lachnummer

    wo bitte bringe ich die 40 kW Abwärme unter wenn der Pufferspeicher voll ist?

    Schade - also doch kein Lichtblick.

    Wünschenswert wäre gewesen endlich mal eine Anlage mit 2 kW Leistung, denn schon die derzeit gängigen 5 kW-Anlagen haben das o.g. Problem.

    Und wer bezahlt die Instandh./Wartung bei dem hier geplanten völlig unwirtschaftlichen Taktbetrieb?

  • P
    Pat

    Äh,und wo bitteschön kommt das Erdgas her? Aus Afghanistan, aus Russland oder Bürgerkriegsafrika. Ja, ich denke es ist eine gute Idee auf fossile Brennstoffe zu setzen. Ein wahrer Lichtblick! Kotz.

  • KK
    Klaus Konold

    Sicher hätte sich auch Opel über dieses Standbein gefreut, als über den ökologischen Umbau des Autobauers nachgedacht wurde, aber diese Option ist ja wohl längst vom Tisch.

     

    Übrigens: Schon vor etlichen Jahren wurden solche Klein-Blockheizkraftwerke von FIAT vermarktet!

  • V
    vic

    Dezentraler Energieversorgung gehört ohnehin die Zukunft. Ich halte das derzeit für eine gute und praktikable Idee, die nur leider wieder von Gas abhängig ist.

    Aber solche Arrangements sind immerhin ein Lichtblick, und wenn ein Konzern wie VW einsteigt - um so besser.