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Sperrung von Kinderporno-SeitenIrriges Kindchen-Schema

Der Chaos-Computer-Club protestiert gegen Internet-Zensur. Aktivisten glauben, dass gesperrte Seiten oft gar keine Kinderpornographie enthalten.

Von Hackern jetzt "Zensursula" getauft: Familienministerin von der Leyen. Bild: dpa

KARLSRUHE taz Unter dem Titel "Besuch bei Zensursula" lädt am Freitag der Chaos Computer Club (CCC) zu einer Mahnwache vor dem Bundespresseamt ein. Dort will am Vormittag Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) Verträge zur Sperrung von Kinderporno-Webseiten unterzeichnen. Vertragspartner sind neben von der Leyen das Bundeskriminalamt und fünf große Internet-Provider.

Der protestierende CCC fordert, dass lieber die Hersteller und Anbieter von Kinderpornografie verfolgt werden sollen, statt das Internet zu zensieren. Nach Auswertung verschiedener Zensurlisten von anderen Staaten fand etwa der Blogger Florian Walther heraus, dass die meisten als Kinderpornografie gesperrten Webseiten auf Servern in den USA, Kanada, Australien und Europa angeboten werden, "also in Staaten, in denen eine strafrechtliche Verfolgung durchaus möglich ist".

Dass diese Strafverfolgung nicht stattfindet, könnte aber daran liegen, dass auf den meisten der gesperrten Seiten gar keine strafbare Kinderpornografie zu sehen ist. Eine Auswertung der finnischen Zensurliste durch einen unbekannten Internet-Aktivisten ergab jedenfalls, dass von 1.047 gesperrten Internetseiten nur neun Seiten eindeutig kinderpornografisches Material enthalten haben sollen. Bei 28 Seiten sei ein kleiner Teil des Angebots oder der Links kinderpornografisch gewesen, 46 Seiten sollen legale Darstellungen von Kindern enthalten haben.

Der ganz große Rest sollen Seiten mit jugendlich aussehenden (männlichen und weiblichen) Modellen gewesen sein. Diese würden generell als "Teens" bezeichnet, auch wenn sie über 18 sind, jedenfalls wirkten sie nicht wie Kinder (unter 14 Jahren).

Die meisten gesperrten Seiten sollen nur Werbung mit Links zu Seiten enthalten, die wieder Werbung für andere Seiten enthalten. Es ist schwer, derartiges nachzuprüfen, denn die Zensurlisten müssen vertraulich sein, um nicht einschlägigen Kreisen als Anregung zu dienen.

Das Bundeskriminalamt (BKA) versicherte auf Anfrage der taz, dass in Deutschland "überwiegend" Seiten blockiert werden sollen, die selbst kinderpornografisches Material enthalten und nicht nur entsprechende Links. Aus Erfahrung der Zentralstelle Kinderpornografie im BKA wisse man, dass die im Internet dargestellte Kinderpornografie "zunehmend die Vergewaltigung von Klein- und Kleinstkindern" zum Gegenstand habe.

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28 Kommentare

 / 
  • TH
    Thomas H.

    @Clara: Es wurde hier schon angedeutet: Die Sperrung von Webseiten oder einzelnen Servern bringt NIX! Warum nicht, dazu ein paar Beispiele:

     

    - Ich kann irgendwo in der Welt einen Server haben, der vielleicht sogar mit einer ständig wechselnden IP-Adresse im Netz ist. Dienste wie dyndns & co lassen ihn in einschlägigen Kreisen immer wieder finden.

     

    - Statt über Webseite verbreite ich über FTP-Server oder SSH-Dienste, zu denen nur Leute einen Zugang bekommen, die ich kenne, denen ich vertraue, die wiederum Zugänge vergeben dürfen usw...

     

    - Die Weitergabe erfolgt nicht mehr im Netz. Wie bei "Tupperparties" treffen sie sich live an geheimen Orten.

     

    Folge: Die "Liebhaber" dieser Bilder tauchen noch tiefer ab, was deren Habhaftmachung zusätzlich erschwert. Waren vorher derbe Schläge gegen diese Leute möglich, mit spektakulären Zahlen an Beschuldigten (Verbreiter als auch Konsumenten), so wird es hier künftig recht ruhig werden.

    Dem Bürger wird so eine falsche Sicherheit vorgegaukelt, die Fahnder stehen unter einem noch stärkeren Druck, weil Erfolge, wie die vergangenen nicht mehr so einfach möglich sind.

    Das ist diese typische Blindmache unserer unfähigen Regierung (unabhängig der Partei, die an der Macht ist!): Was es nicht mehr geben darf, wird einfach zugedeckt und fertig. Das ist, als würde man alle Arbeitslosen einfach entlassen und man hätte keine Arbeitslosen mehr!

    Ich frage mich oft, wer eigentlich diese Politiker fachlich berät. Ein Anruf beim Chaos Computer Club würde denen die Sinnlosigkeit dieser Maßnahme aufzeigen!

     

    Sinnvoll kann doch nur sein die Strafverfolgung und vorallem aber die Prävention. Um aber die Strafverfolgung zu ermöglichen sollte ich mir keine Instrumente verbauen, die sich immer wieder als erfolgbringend herausgestellt haben.

    Und wie hier schon die Frage in den Raum gestellt wurde: Bei Homosexuellen spricht man von angeboren, oder in den Genen liegend und man akzeptiert im Allgemeinen die Homosexualität. Wenn man aber die Homosexualität akzeptiert als unabänderbar, dann muß man endlich auch eingestehen, dass abnorme sexuelle Verhalten, wie der Hang zum sexuellen Mißbrauch von Kindern (dazu zähle ich auch das Betrachten solcher Bilder) unabänderbar sind. Die Prävention muss in diesem Falle da ansetzen, wo noch keine Straftaten erfolgt sind. Die Charite in Berlin hatte hier einen guten Ansatz gestartet und konnte die Nachfrage nicht mit der Zahl der vorhandenen Therapieplätze befriedigen!

    Also, keine Ächtung derer die pädophil veranlagt sind (und auch noch keine Straftaten begangen haben), sondern aktive Hilfe, dass es nicht erst soweit kommt, und Ächtung und Verfolgung derer, die bereits straffällig geworden sind.

     

    Seien wir uns darüber klar: Diese Form der Zensur, auch wenn ich KiPo ebenfalls verabscheue, ist das erste Brechen der Informationsfreiheit und meines Erachtens Verfassungswidrig ("Eine Zensur findet nicht statt"). Denn Webseiten unterliegen dem Presserecht (und dem Telemedienstaatsvertrag) und haben ein Impressum zu führen. Mit dieser "freiwilligen" Unterzeichnung eines solchen Vertrages umgeht vdL

    die Gesetzgebung und eine dafür IMHO erforderliche Änderung des GG.

     

    Heute KiPo-Seiten, morgen rechts- und linksradikale Seiten, übermorgen Webseiten rechts- und linksextremer Parteien, nächste Woche Sekten wie Zeugen Jehovas und Scientology, "unerwünschtes Liedgut", politische Tageszeitungen und Seiten, die die Regierung kritisieren, alles zum Wohle des Bürgers und der nationalen Sicherheit! Und irgendwann verbrennen wir dann wieder Bücher! So hat es schon einmal angefangen.

     

    Wir haben nicht das Dritte Reich in der Schule durchgekaut, damit wir uns langweilen, sondern - so die damalige Begründung - "damit sich die Geschichte nicht wiederholt". Sie fängt an sich zu wiederholen und langsam könnte Art. 20 (4) des GG für jeden einzelnen Bürger an Bedeutung gewinnen. Darin heißt es nämlich: "Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."

     

    Vielleicht wirds dieses Mal nicht braun, sondern rot... dann hängt statt Frau Merkel eben wieder Karl Marx oder Stalin an der Wand.

  • M
    manni

    Herzlich Willkommen in der Volksrepublik Deutschland!

  • P
    phiber

    in diesem wahljahr meine stimme für die piratenpartei !! ->

     

    http://www.piratenpartei.de/

  • K
    Klaus

    Cool! Schickt mir mal die Link-Listen, ähh Sperrlisten, zu.

    Ich bin immer dankbar für neue Bilder, die noch nicht in meiner Sammlung sind! Und hoffentlich sind multiproxy.org, proxy.org und TOR dem ganzen Traffic gewachsen.

    Lechz!

  • E
    Engelchen

    Natürlich kann niemand für KiPo sein, und damit gegen die Einführung von entsprechenden Filtern.

     

    (Exkurs: Toleranz von Homos wird stets damit begründet, dass sie geboren werden und nichts dafür können. Und was ist mit Sado-Maso- und KiPo-Anhängern? Können die was für ihre Neigung?)

     

    Aber zurück zur Sache: Nun wurde die Pandorra-Dose geöffnet: Die technische Vorrichtung zur Filterung gewünschter und ungewünschter Inhalte ist nun möglich! Was gesellschaftlich akzeptabel ist, differiert in Abhängigkeit von der jeweiligen Kultur und der Jahreszahl.

    Erst ist es KiPo, dann vielleicht politisches wie Nazi-Gedankengut, dann vielleicht "entartete Kunst".

     

    Ich dachte eigentlich, ich lebe in einem Land, das anders ist als bsp. Iran oder China.

  • M
    Martin

    An Clara:

     

    Du hat schon recht mit dem, was Du über die Folgen schreibst.

     

    Mir ist ist es jedoch x Mal lieber, wenn diese Perversen ihre Lust vor dem Bildschirm befriedigen, als dass sie sich tatsächlich ein Kind (männlich oder weiblich) holen!

  • J
    julian

    @Clara: Aber das Blocken von ein paar Websites bewirkt doch absolut gar nichts!! Wie kann man nur glauben dass dadurch auch ein Kind geschützt wird? Weil die Politiker das erzählen, wird's schon stimmen oder wie?

     

    Auf der anderen Seite ist es gefährlich, dem Staat ein Werkzeug zu geben, mit dem er beliebig Websites sperren kann. Der Preis für eine derart wirkungslose Maßnahme, die Einführung der staatlichen Zensur des Internets, ist zu doch eindeutig hoch!

  • H
    hinterfrager

    @Clara

    Selbst Opfer von Kindesmissbrauch fühlen sich durch diese Zensur-Bestrebungen der Ministerin verletzt und ein zweites mal missbraucht.

    Ich empfehle ein sehr gutes Interview mit einem Opfer dazu

    http://www.zeit.de/online/2009/17/netzsperren-missbrauch

     

     

    In einem Rechtsstaat wie man es in Europa und USA meist vermutet, wäre es ein leichtes, sich an den sogenannten Hoster (Firma die Speicherplatz im Internet anbietet) zu wenden, damit der 1) die Seite wirklich komplett aus dem Netz nimmt und 2) der Polizei die Adresse des Mieters, der sie eingestellt hat, mitteilt.

    Erst dann wäre die Seite aus dem Netz. Was vdL da durchdrückt ist nur eine Streichung aus dem Telefonbuch. Wenn man die "Telefonnummer" weiß, oder ein anderes "Telefonbuch" nimmt, kommt man ohne weiteres trotzdem an die Inhalte.

     

    Zudem stolpert man nicht so versehentlich auf Kinderpornografische Inhalte, wie die Ministerin behauptet. In meinen 10 Jahren Websurfen (auch auf Pornoseiten) ist mir kein kinderpornographisches Material begegnet.

  • T
    Treverer

    zitat:

     

    "Aber das der Zugang zu Seiten die solche Ungeheuerlichkeiten auch noch zur Schau stellen geblockt wird ist doch gut und richtig."

     

    sorry, aber da wird gar nichts geblockt. haben ja auch schon andere leute hier geschrieben, aber manche scheinen es nicht wahr haben zu wollen: diese "sperre" zu umgehen, dazu braucht man kein fachmann zu sein. jeder, der eine maus und eine tastatur bedienen kann, eignet sich das wissen dazu in fünfzehn minuten google & wikipedia recherche an. jeder, der jemals mit dem netzwerk seines pcs ein wenig "gespielt" hat, benötigt dazu noch weniger zeit. die umstellung selbst dauert dann nochmals nur 15sec... ist einfach lächerlich. insbesondere in zeiten, in denen die user schon mit wenigen mausklicks vpn verbindungen auf ihren pcs installieren können: wieso sollte ein das recht kennender pädophiler zukünftig nicht auf nummer sicher gehen?

  • C
    Clara

    Vielleicht ist manchen Menschen gar nicht bewusst um was es geht, wenn von Kinderpornographie geredet wird.

    Menschen die sexuellen Missbrauch als Kind erleben sind ihr ganzes Leben lang mit den Erinnerungen daran belastet.

     

    Egal was ein Mensch getan hat, er bleibt immer ein Mensch, dieser wunderbare Satz von Herrn Rau muss natürlich auch im Umgang mit Menschen die Kinder vergewaltigen gelten.

     

    Aber das der Zugang zu Seiten die solche Ungeheuerlichkeiten auch noch zur Schau stellen geblockt wird ist doch gut und richtig.

    Natürlich muss eine weitere Strafverfolgung nach dem Entdecken solcher Seiten einsetzen und ich würde mir eine weltweite Strategie wünschen, wie wir solche Verbrechen gegen die Menschlichkeit effektiver verhindern können.

  • J
    Jappie

    @Sabine (17.04.2009 16:31 Uhr): bei der ganzen Aktion von Fr. Ministerin geht es doch gar nicht um dieses fürchterliche Verbrechen an Kindern, das KiPo darstellt. Das ist das eigentliche, schlimme. *heul*

  • W
    Wolf

    Hier wird unter einem kaum angreifbaren Vorwand die Internetzensur in Deutschland eingeführt. Lest mal dazu den Artikel in der C'T 9/2009 von Holger Bleich und Axel Kossel. Unser toller Innenminister kanns einfach nicht lassen, gegen dasGrundgesetz zu verstossen. Da steht immer noch der doofe Satz "Eine Zensur findet nicht statt" aber das scheint ihn nicht zu stören, damit nicht immer er die Prügel bekommt hat er diesmal die Super-Mami von der Leyen vorgeschickt.

  • J
    Jppie

    Langsam wird mir wirklich übel, mit welcher Dreistigkeit wir belogen werden und wie unverhohlen unser Anstand und unsere Moral missbraucht werden, um uns zur Aufgabe des letzten Satzes des ersten Absatzes des 5. Artikels des Grundgesetzes zu überreden ("Eine Zensur findet nicht statt.") - und anderer Abschnitte des GG ebenfalls (ich versuche mich mgl. kurz zu fassen).

    Den Wahrheitsgehalt der Aussagen des BmfJFS habe ich im Detail nachrecherchiert (s. http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Fakten/forum-150532/msg-16150206/read/) und keinen Aussage bestätigt gefunden. Wer noch fundierter nachlesen möchte kann dies in einem sehr sachlichen, umfangreichen und in einfachen Worten unmissverständlich klar formulierten Artikel tun (http://www.heise.de/ct/Die-Argumente-fuer-Kinderporno-Sperren-laufen-ins-Leere--/artikel/135867).

    In das Problem direkt involvierte, vie z.B.: Kinderschutzorganisation CareChild, positionieren sich unmissverständlich: "Internetzensur: Die grossen Lügen der Ursula von der Leyen" (http://www.carechild.de/news/politik/internetzensur_die_grossen_luegen_der_ursula_von_der_leyen_572_1.html) .

     

    Abgesehen davon werden die Listen niemals von unabhängiger Seite überprüft werden können - sie enthalten ja verbotene Links und stehen damit unter Verschluss (und, falls sie doch jemand hat und veröffentlicht, kommt die Polizei, s.: http://www.heise.de/ct/Gericht-Durchsuchung-wegen-mittelbarer-Links-auf-Kinderporno-Sperrliste-rechtmaessig-Update--/news/meldung/135461). Defacto kann das BKA also alles auf die Liste(n) packen, was es möchte, ohne jemals auch nur ansatzweise befürchten zu müssen, für den Inhalt der Liste und die daraufhin gesperrten Webseiten zur Rechenschaft gezogen zu werden. Wie das mit dem Verständnis eines demokratischen Rechtsstaats in Einklang zu bringen ist begreife ich nicht!

     

    Weiterhin wird mit der Begrifflichkeit „Kinderpornographie“ seit Jahren herumgespielt. Wurden als KiPo frühe noch explizite Darstellungen sexueller Handlungen von unter 14-jährigen definiert, sind es jetzt bereits Nacktaufnahmen von unter 18-jahrigen. Wann bekommen wir dann endlich die Hausdurchsuchungen nach alten Bravos aus den 70gern? Was damals dort abgedruckt wurde, wird heute als Kinderpornographie eingestuft. Und alle Folgen der Verfilmung des „Schulmädchenreport“ müssen vernichtet werden! Auch das ist ein Weg, die Fallzahlen nach oben zu treiben.

     

    In den U.S.A. stehen bereits Teenager, angeklagt des Besitzes von Kinderpornographie, vor Gericht. Da haben pubertierende Mädchen von sich selber mit dem Handy Nacktfotos geschossen und die einem anderen ungefragt per MMS aufs Handy geschickt. Einfach mal die persönlich bevorzugte Internetsuchmaschine benutzen und nach Sexting suchen

     

    Schönes Wochenende .... und nicht vom Sofa aufstehen - das Leben ist zu gefährlich!

  • S
    Sabine

    So wie dieser Artikel das Problem Kinderpornografie verharmlost kommen wir natürlich auch nicht weiter

  • T
    thogo

    Natürlich ist die DNS Sperre extrem einfach zu umgehen. Das ist ja die perfide an der Taktik von vdL (& Schäuble im Hintergrund). Es existiert jetzt aber ein gesetzlicher Rahmen zur Zensur unliebsamer Internetinhalte.

     

    Die Argumentation wird sein: "Da nun die DNS Sperren wirkungslos sind müssen nun leider effektivere Internetfilter eingesetzt werden um diesem Abkommen Rechnung zu tragen." Dieser Vorstoß wir in 1...2 Jahren (spätestens zur übernächsten Wahl) kommen - nebst neuen Zensur-Themen.

     

    Die typische Salamitaktik unserer Junta halt.

  • F
    foxy

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Bei dieser jetzt erfolgten Aktion gegen die Kipo

    hat das BKA offensichtlich auch die Datenvorratsspeicherung benuzt. Sollte diese (lt. Schäuble) nicht auschließlich zur Anti-Terrorbekämfung eingesetz werden???

    Es ist unglaublich, was aus unserer "Demokratie" geworden ist und es scheint, dass die Profilierungssucht einiger, sich schon voll im Wahlkampf befindender Politiker, auch noch Unterstützer findet, die sich in ihrer Naivität

    davon überzeugen lassen, es ginge hier um hehre

    Ziele. Mit diesem Aktionismus wird gegen Kinderschänder garnichts erreicht.

  • J
    julian

    @Von IhrMarcin: Die Server, die in anderen Ländern gesperrt wurden, stehen fast außschließlich in der EU oder den USA (!!!).

     

    Wollen Sie wirklich befürworten, dass Unsere und auch Ihre Freiheit mit solch fadenscheinigen Argumenten beschnitten werden soll?

     

    Ich möchte nicht, dass die Internetausdrucker beim BKA bestimmen können, welche Internetseiten sich die deutschen BürgerInnen ansehen dürfen und welche nicht. Was auf solchen Filerlisten landet, hat man ja in Australien gesehen.

     

    Lassen Sie sich nichts vormachen: Auch wenn jetzt die Rede von den armen, schützenswerten Kindern ist, früher oder später wird alles mit fadenscheinigen Argumenten gesperrt, was dem BKA und der Regierung nicht in den Kram passt, wie man schon am Beispiel Wikileaks sehen kann.

  • J
    julian

    @Körmit: Hier wird mit heißer Luft und ohne Fakten argumentiert. Die Sperre von DNS-Einträgen auf Seiten der Zugangsanbieter ist technisch primitiv und WIRKUNGSLOS.

     

    Jeder Sachverständige wird Ihnen das bestätigen. Nur scheint dass die Familienministerin nicht zu interessieren, jedes relevante Argument wurde von ihr mit "die armen Kinder" beiseite gewischt. Die Vehemenz, mit der hier eine vollkommen wirkungslose Maßnahme durchgepeitscht wird, lässt vermuten dass die Regierung andere Ziele verfolgt.

     

    Und sie behaupten also dass http://wikileaks.org mit KiPo Geld verdient? Vielleicht beschäftigen Sie sich mal mit dem eigentlichen Zweck der Site

  • S
    sannio

    Genau das ist der Punkt: "Vertriebswege werden stillgelegt" (es sehen vielleicht ein paar weniger)- Kinder werden weiter missbraucht, das Leiden geht weiter und kranke Typen, die sich daran aufgeilen, bleiben krank, werden nicht therapiert (soweit das geht, ich bin kein Mediziner).

    Kurz: Sch...

  • S
    sannio

    Genau das ist der Punkt: "Vertriebswege werden stillgelegt" (es sehen vielleicht ein paar weniger)- Kinder werden weiter missbraucht, das Leiden geht weiter und kranke Typen, die sich daran aufgeilen, bleiben krank, werden nicht therapiert (soweit das geht, ich bin kein Mediziner).

    Kurz: Sch...

  • F
    Fleur

    Der CCC hat Recht, technische Sperren im Internet können relativ einfach umgangen werden und bedeuten den Einstieg in die staatliche Zensur des Internets. Individuen mit krimineller Energie, werden Wege finden um an ihre Quellen zu gelangen. Wer verpflichtet sich für die Wirksamkeit der Sperren, wer trägt die Verantwortung? Die Bundesregierung oder die Provider? Wie fühlen sich die Opfer von Kinderpornografie, wenn ihr Leid ausgeblendet werden soll? Effektive, grenzüberschreitende Strafvervolgung wäre sinnvoller aber auch aufwändig und teuer. Es sieht so aus als wäre die Familienministerin auf die billigste Lösung aus, mit der sie auch gleich noch Wahlkampf betreiben kann.

  • G
    gw1200

    Die Sperrung ist technischer Nonsens und zeugt lediglich von Unkenntnis der Materie "Internet".

    Für mich reiner Aktionismus zur Selbstprofilierung der Frau von der Leyen.

  • B
    Busta

    Ich denke, daß die Uschi sich lediglich als aktive Kämpferin darstellen will, und da bei einem Thema, bei dem Aktionismus nur schwer als solcher angreifbar ist.

    Was mich aber an der ganzen Sache stört, ist daß selbst durch eine erfolgreiche Sperrung kinderpornografischer Inhalte die Herstellung derselben keinesfalls unterbunden oder auch nur verfolgt wird. Es würden lediglich Vertriebswege stillgelegt, die dann ab aber genauso leicht wieder zu ersetzen sind.

    Dem Katz und Maus Spiel Verbrecher gegen Ermittler wird also nur ein neues Spielfeld hinzugefügt, anstatt das Leiden der eigentlichen Opfer nämlich der missbrauchten Kinder zu verhindern bzw zumindest den Versuch dazu zu unternehmen.

    Was bleibt also als mutmassliche Motivation für diese Aktion? Richtig, das "politische Zeichen", dass die Verbreitung von Kinderpornographie nicht hingenommen wird (die Herstellung dafür schon eher!).

    Man könnte es auch beim Namen nennen: Wahlkampf

  • I
    IhrMarcin

    Bin für die sperrung. strafverfolgung länderübergreifend funktioniert in der praxis nur selten. Die server anbieter werden vielleicht das auch als anreiz nehmen, nicht jeden kriminellen/perversen ihre resourcen anzubieten ohne vorherigen kontrollen.

    Meinungsfreiheit ist sicherlich ein wertvolles gut, aber das recht wird allzuoft missbraucht. Nicht jeder sche.....s muss im web zu sehen sein.

    Alle regen sich auf dass die politiker nichts tun, und wenn sie was unternehmen regen sich jrgendwelche leute auf dass sie ihre porno seiten sperren . Kauft euch doch einen playboy!

  • CW
    Christian Weßel

    Ich befürchte nur, daß die Pädophilen nun aufrüsten werden. Mittels SSL, VPN und anderen Übertragungs-Protokollen mit zusätzlichen verschlüsselden Dateisystemen können sich solche Kranken der direkten Verfolgung entziehen. Auch das BKA kann diese Verschlüsselungen nicht in angemessener Zeit knacken und verfolgen.

    Zensur ist immer eine Aufforderung zu technischem Fortschritt. Das eigentliche Verbrechen bleibt aber ungestraft. Die Verfolgungsbehörden sollten mehr Elan auf die Suche und Vernichtung der entsprechenden Server legen.

    Vielleicht kann dabei ja sogar die rechtschaffende Internetgemeide behilflich sein.

  • S
    Sirrus

    Nehmen wir einmal an, unsere liebe von der Leyen wäre ernsthaft daran interessiert KiPos zu bekämpfen, was würde sie dann tun? Würde sie dann lediglich versuchen den Tätern ihr perverses Heftchen aus der Hand zu reißen und es dabei belassen?

    Müßte man nicht denjenigen festnehmen, der das hergestellt hat oder denjenigen der es kauft?

    Aber nein. Die Festnahme der Täter, also das direkte Verhindern und Verfolgen der Greueltaten steht hier überhaupt nicht zur Debatte.

    Lediglich ein Behindern zur Einsicht einzelner Internetseiten. Das sollte für jeden der absolute Beweis dafür sein, dass es hier überhaupt nicht um KiPos geht!

     

    Wird eine solche Seite im Internet entdeckt, dann müßte sich doch jeder normal denkende Mensch fragen, wieso der Besitzer dieser Seite (was ja eindeutig über den Provider zu verfolgen wäre) nicht auf der Stelle verhaftet wird. Die Seite müßte dann sofort im Ganzen vernichtet werden. Statt dessen wird sie lediglich in Deutschland gesperrt. Der Betreiber dagegen kann lustig weiter produzieren! Diese Sperrung kann man offensichtlich nicht nur sehr leicht umgehen, sie existiert in anderen Ländern auch nicht. Somit wird dem perversen Verbrechen nicht wirklich der Riegel vorgeschoben.

    Menschen die ihren kranken Trieben folgen, sind auch bereit dafür nach Thailand zu fahren. Da wird es ihnen doch wohl ein leichtes sein, solche Sperren zu durchbrechen.

     

    Allerdings dürfte es für ganz gewöhnliche ehrliche Normalbürger weniger leicht sein, allgemeine Sperren zu umgehen. Sie sind oft ahnungslos und könnten damit von wichtigen Informationen ferngehalten werden. Und genau darum geht es! Wacht auf Leute! Laßt euch nicht für dumm verkaufen!

    Das BKA muss ja nicht einmal einen Grund haben, eine Seite zu sperren.

  • P
    peter66
  • K
    Körmit

    Im Kampf gegen Kinderpornographie muss man hart vorgehen. Seiten die auf Kinderpornoseiten verweisen gehören auch gesperrt, indirekt verdienen sie ja auch Geld damit. Das ändert natürlich nichts daran, dass man zusätzlich die Betreiber der Seiten Strafrecjtlich verfolgen muss.