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Interview afghanische Frauenrechtlerin"Die Truppen schützen Frauen"

Vieles in ihrem Land sei besser geworden, insbesondere die Situation der Frauen, sagt Shukria Barakzai, paschtunische Frauenrechtlerin und Abgeordnete in Kabul. Barakzai: "Wir wollen den Erfolg".

Das afghanische Parlament tagt. Bild: dpa
Sven Hansen
Interview von Sven Hansen

taz: Frau Barakzai, was ist in Afghanistan schiefgelaufen?

Shukria Barakzai: Der größte Fehler war, die Warlords wieder an die Macht zu bringen und dass sich die USA nach der Niederlage der Taliban so schnell dem Irak zugewandt haben.

Inzwischen glauben viele Beobachter, Afghanistan wird nie eine richtige Demokratie.

Zeigen Sie mir ein anderes Land, in dem Menschen unter Lebensgefahr wagen, wählen zu gehen. Demokratie ist ein Prozess. Wir haben viele Bestandteile einer Demokratie angenommen wie etwa freie Medien. Wir akzeptieren die Demokratie und praktizieren sie.

Geht es nicht seit 2005 wieder bergab? So gab es bei den Präsidentschaftswahlen 2009 viel mehr Betrug als 2004.

Zweifellos gibt es Rückschritte, aber auch viel Fortschritt. So haben wir heute ein Gesetz gegen Gewalt gegen Frauen. Bis 2005 wollten sich alle nur an schnellen Lösungen beteiligen, jetzt wird es umfassender. So ist es gut, dass die Zahl der Polizisten endlich erhöht wird. Bildungs- und Gesundheitssystem verbessern sich, die Straßen sind in besserem Zustand, das Telefonnetz funktioniert wesentlich besser. Wir haben noch viele Probleme, aber wir wollen den Erfolg.

Sie nennen den Aufbau der afghanischen Polizei positiv. Vertrauen Sie ihr wirklich?

Bild: sven hansen
Im Interview: 

Shukria Barakzai, 38, ist Abgeordnete im afghanischen Unterhaus. Während des Taliban-Regimes musste sie ihr Studium abbrechen und wurde für einen Arztbesuch ohne männliche Begleitung bestraft. Später unterrichtete sie illegal Mädchen in ihrem Haus. Im Jahr 2002 gründete Barakzai die Frauenzeitschrift Aina-e-Zan ("Spiegel der Frauen"), Ende 2003 gehörte sie der verfassunggebenden Versammlung an. Ihr Ehemann, der Millionär und Geschäftsmann Abdul Gafar Dawi, nahm sich eine zweite Frau, ohne sie zu informieren.

Ja. 2007 sah ich bei einer Demonstration in Kabul, wie ein Polizist Leute bestahl. 2009 habe ich dagegen einen Polizisten erlebt, der Menschen schützte und zugleich bei einem Selbstmordanschlag das erste Opfer wäre. Das hat mich sehr stolz gemacht.

US-Präsident Obama stockt die US-Truppen in Afghanistan auf mit dem Ziel einer militärischen Wende und dem baldigen Beginn eines Abzugs. Was halten Sie davon?

Es besteht große Verwirrung, denn Obamas Botschaften von Aufstockung und Abzug sind widersprüchlich. Wir brauchen nicht nur Soldaten, sondern auch Lehrer und Experten. Die Konzentration auf das Militär und den Plan für einen Krieg ist kein Weg zu Frieden und Stabilität.

Wird Obamas Strategie scheitern?

Sie kann funktionieren, wenn sie parallel zum Wiederaufbau umgesetzt wird. Leider brauchen wir die militärische Komponente, da der Feind direkt vor der Tür steht.

Ist Präsident Hamid Karsai überhaupt rechtmäßig gewählt?

Ich habe für die Demokratie gestimmt, nicht für Präsident Karsai. Doch die [abgesagte] Stichwahl um die Präsidentschaft wurde nicht wegen des Betrugs im ersten Durchgang angesetzt, sondern aufgrund des ausländischen Drucks.

Gab es denn keinen massiven Betrug?

Die Frage des Wahlbetrugs ignoriert Afghanistans Realitäten. Es gibt kein Land auf der Welt, in dem Wahlen hundert Prozent fair sind. Ich war von den lokalen wie internationalen Medien enttäuscht, weil sie nur von Betrug gesprochen haben, aber nicht über die Umstände, unter denen die Menschen wählen gegangen sind. Es war wohl kein Präsidentschaftskandidat direkt in den Betrug verwickelt, sondern eher ihre Unterstützer. Als in Afghanistan lebende Afghanin kann ich sagen, niemand ist mit Präsident Karsai zufrieden. Aber Abdullah Abdullah war keine Alternative. Er war zuvor Sprecher einer Bürgerkriegsfraktion und hatte später als Außenminister keine Verbindung zum Volk. Er ist der Repräsentant des Afghanistans von gestern. Doch die Menschen sind froh, im Heute zu leben - trotz der vielen Probleme. Deshalb haben die Menschen Karsai unterstützt, auch wenn sie ihn nicht mögen.

Wie bewerten Sie Hamid Karsais Konflikt mit den Vereinigten Staaten?

Es gibt in der Tat einen Konflikt, denn die USA müssen lernen, auf die Afghanen zu hören, was ihre eigenen Fehler angeht. Aber es gibt keinen Konflikt über die politische Partnerschaft.

Sehen Sie keinen Vertrauensverlust zwischen Washington und Kabul?

Beide Seiten haben keine andere Wahl und müssen kooperieren.

Karsai drohte kürzlich in einer Rede gar damit, sich den Taliban anzuschließen.

Das wird er nie machen, denn sein Vater wurde von ihnen ermordet. Die Taliban bezeichnen seine Regierung als illegitim. Ausländer, die Karsais Wahl kritisieren, stellen sich deshalb mit den Taliban auf eine Ebene. Karsais Rede war an ein innenpolitisches Publikum gerichtet und zeigt, dass die Afghanen den mangelnden Respekt leid sind.

Regiert Karsai nur noch mit Unterstützung der Warlords?

Zum Glück nicht. Von seiner Kabinettsliste haben wir im Parlament nur die qualifizierten Minister bestätigt. Die Warlords haben wir abgelehnt. Das Parlament besitzt inzwischen Macht. Zwar findet man dort auch War- und Druglords, aber sie konnten sich nicht durchsetzen.

Auf wen stützt sich Karsais Herrschaft?

Wir haben meist nicht die Wahl zwischen gut und böse, sondern zwischen schlecht und schlechter. Wir können froh sein, wenn nur das Schlechte gewinnt. Nun müssen wir dafür sorgen, dass es nach Karsais jetziger zweiter und damit letzter Amtszeit keinen noch schlechteren Präsidenten gibt.

Noch mal: Wer in Afghanistan unterstützt Karsai heute?

Niemand unterstützt ihn politisch, es gibt auch niemanden, der eine realistische Alternative zu ihm darstellt. Und heute kann ich mich wenigstens mit Ihnen unterhalten, früher wäre das unmöglich gewesen.

Karsai fordert die Taliban zu Verhandlungen auf. Welche Chancen sehen Sie für eine Verhandlungslösung?

Karsai entscheidet das nicht allein, sondern die Personen in der [für Ende Mai angesetzten] Friedensdschirga. Es ist gut, durch diese Versammlung die Verantwortung wieder ein Stück an die Bevölkerung zurückzugeben. Verhandlungen gehören auch zu Obamas Strategie.

Die USA wollen erst nach militärischer Schwächung der Taliban verhandeln.

Über Verhandlungen entscheiden die Afghanen und nicht die USA oder Karsai.

Wie entscheiden denn die Afghanen darüber?

Die Afghanen werden nicht für Verhandlungen stimmen, wenn diese außerhalb der Verfassung stattfinden sollen. Auf der Friedensdschirga wird man das bald so entscheiden.

Die Taliban bestehen vor Gesprächen auf einem Abzug der internationalen Truppen.

Das verlangen sie immer, ist aber nicht die Meinung der Afghanen. Umgekehrt unterstützt derjenige in der internationalen Gemeinschaft die Taliban, der den sofortigen Abzug der internationalen Truppen fordert.

Die Regierung will Gespräche nur auf Grundlage der Verfassung führen.

Es darf keine Gespräche außerhalb dieses Rahmens geben, der alle Bürgerrechte beinhaltet, beginnend mit der Gleichstellung von Mann und Frau, unabhängigen Institutionen bis hin zum Aufbau der Demokratie. Die Verfassung darf nicht verhandelbar sein.

Fürchten Sie die Preisgabe von Frauenrechten?

Wir haben heute viele Frauen, die für ihre Rechte kämpfen. Wir leben nicht mehr im Jahr 2001. Frauen haben positive Veränderungen erfahren. Ihre Situation ist heute besser, als es die internationalen Medien darstellen. Eine Beschneidung unserer Rechte ist nicht akzeptabel.

Die internationale Militärintervention wurde auch mit dem Schutz von Frauen begründet. Frauen wurden jedoch auch Opfer der internationalen Truppen. Schützen diese tatsächlich die Frauen?

Nicht direkt, aber indirekt. Die Anwesenheit der internationalen Truppen gibt den Afghanen das Vertrauen, dass ihr Land nicht wieder in die Hände schlechter Menschen oder in einen Bürgerkrieg gerät. Dabei wären Frauen und Kinder die größten Opfer, insofern schützt die internationale Truppe Frauen.

Afghaninnen wurden bereits Opfer der internationalen Truppen.

Frauen sterben auch bei Selbstmordattentaten der Taliban. Zivile Opfer der internationalen Truppen sind nicht akzeptabel. Aber es wird besser, seit General Stanley McChrystal Verantwortung trägt.

Personen mit Kontakten zu den Taliban behaupten, diese würden Fehler ihrer Herrschaft einsehen und künftig Mädchen den Schulbesuch nicht mehr verbieten.

Wir können den Taliban nicht trauen, auch wenn es heute in den von ihnen kontrollierten Gebieten Schulen für Mädchen gibt. Das ist nur Taktik.

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37 Kommentare

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  • H
    Hoffnung

    "verlässliche Multiplikatoren" in Zeitungen und Sendern, das sind gekaufte Leute.

     

    Man muss sich von niemandem kaufen lassen! Man kann sich dagegen entscheiden, das ist nicht schwer!

  • D
    dottore

    die mädchen durften doch auch unter der besatzung der sowjets zur schule gehen. seltsam, dass der westen damals aber deren gegner, also die gegner der mädchenschulen, unterstützt und finanziert hat, nämlich die mudjaheddin. könnte also eventuell sein, dass es in diesem dreckigen krieg um alles mögliche, aber nicht um frauenrechte geht. denkt mal drüber nach.

  • A
    Ans

    Und ich dachte, die Veröffentlichung des CIA-Papiers hätte die Taktik des CIA ad absurdum geführt. So kann man sich irren...

     

    Armseliger Journalismus!

  • L
    Lenny123

    Das die taz hire dem CIA folgt, ist nicht weiter verwunderlich. Mich wundert nur, dass diese sich nciht die allergeringste Mühe gibt, dieses zu verstecken.

     

    Schon alleine die Überschrift ist schon dreist, habt ihr wirklich geglaubt keine kennt das Strategie-Papier? Oder wolltet ihr nur klar zeigen, hey...wir wissen was wir hier (ab)schreiben, können aber nicht anders handeln?

  • DG
    Dirk Gober

    Welch ein Kindergarten... "bäh, bäh, bäh, die CIA..." (bezogen auf die inadoleszenten Gewohnheitsleserbriefschreiber mit ihren Textspielkästen).

    Und DAS soll die linke Elite sein? Kein Wunder, daß das kapitalistische System einen Triumph nach dem anderen feiert - bei diesen mitleiderregenden Gegnern.

    Geist? Fehlanzeige. Schlagende Argumente? Mangels Fähigkeit zum Nachdenken nicht vorhanden. Intelligente Kritik? Scheiter schon am ersten Wort.

     

    Linke, zurück in den Sandkasten, zurück zum Beginn der Evolution und enthalten Euch diesmal nicht.

  • M
    Maria

    Die Mädchen durften unter Talibanherrschaft nicht in die Schule, jetzt dürfen sie.

    Mehr brauche ich nicht zu wissen.

     

    Danke für diesen mutigen Artikel!

  • M
    Martinus

    @ Lunaria: 'Warum sollte die CIA nicht mal auf Seiten der Vernunft stehen?' Das fragen Sie? Eine Mörder- und Folterorganisation - seit Jahrzehnten - steht doch in gewisser Weise auf Seiten der Vernunft, der Vernunft des Mordens für den weltweiten Profit US-amerikanischer Konzerne, ließ Che Guevara ermorden, zigtausende Gewerkschafter, Sozialisten, Indigene in Mittel- und Lateinamerika foltern, ermorden und aus Flugzeugen werfen, ließ und läßt weltweit alles verfolgen, foltern und morden, was sich den Interessen des US-Kapitals entgegen stellt. Warum, so fragen Sie, können Massenmörder nicht auch einmal auf der Seite der Vernunft stehen? Und bei Faschisten, Rassisten, Nazis: da könnte man sich auch diese Frage stellen, wenn sie z.B. Minarette verbieten - aus Vernunft? Oder aus Haß? Die Antwort überlasse ich Ihnen!

  • H
    Hans

    Kriegspropaganda in Reinform, erinnert mich auch an das Mädchen, dass vor dem US Congress "ausgesagt" hatte um den 1. Golfkrieg erfolgreich einzuleiten, Stichwort Brutkästen.

    Ihr seid so dermaßen billig und willig, das ist ja der Wahnsinn in Dosen.

    Shame on you Demagogen-Journalist, unterste Schiene menschlich betrachtet, dieses Geschmiere. Das Selbe gilt für die "arme" Millionärsgattin!

  • V
    vic

    "Die Truppen schützen Frauen"

    zu Tode.

  • N
    nick

    @lunaria: "Evtl hat man da speziell nach der Wortmeldung einer Frauenrechtlerin gesucht. Na und? Hat Barakzai deswegen weniger recht? Warum sollte die CIA nicht mal auf Seiten der Vernunft stehen?"

     

    wer hat denn gesagt, dass das falsch sei, dass da frauen tatsächlich "geholfen" (was auch immer man darunter verstehen kann) wird? offensichtliche kriegspropaganda ist es trotzdem.

     

    "Aber für die vermeintlichen Antiimperialisten diskreditiert sich ja jede Aktion schon alleine durch die Beteiligung von US-Interessen."

     

    "jede"? wer sagt das? (vielleicht stehen diese vermeintlichen antiimperialisten ja auch mal auf der seite der vernunft!)

  • A
    Aja_is_klar

    Ich bitte euch: Nur weil die taz exakt so schreibt, als hätte sie das CIA-Papier durch alle Körperöffnungen aufgesogen, heißt das noch lange nicht, dass es wirklich damit zusammenhängt.

     

    Klar, der Artikel behandelt die angeblich besser lebenden Frauen in Afghanistan und streift den Obama-Faktor. Von den Truppen, die beispielsweise schwangere Frauen grundlos erschießen und dann noch die Leichen schänden, erfährt man nichts. Man liest auch nach 10 Jahren nichts davon, dass dieser Krieg keine Rechtfertigung hat und völkerrechtswidrig ist, vulgo nach Jugoslawien der zweite Angriffskrieg von deutschem Boden ausgeht. All das verschwindet im Glanze neuer Frauenrechte in Afghanistan. Achja, dabei verschwindet auch der explodierende Opium-Anbau, der in aller Welt für Drogentote sorgt und von der NATO ausdrücklich nicht unterbunden wird. Die Taliban hatten ihn damals unterbunden, aber die sind ja böse . Mit denen ist ja kein Staat zu machen.

     

    Ein Staat zu machen ist aber mit der Bush-Clique, die damals über die Ölfirma Unocal per Pipeline an die Vorräte der mittelasiatischen Senke ranwollte. Da die Taliban nicht so geil auf eine Leitung quer durch ihr Land waren und an dem gebotenen Geld nicht sonderlich interessiert, sagte ihnen der Chef von Unocal klipp und klar: Entweder wir überschütten euch mit einem Haufen Gold oder wir begraben euch unter einem Bombenteppich. Sucht es euch aus.

     

    Aber kann natürlich auch Zufall gewesen sein, dass die Kriegsplanungen schon vor 911 anliefen. In Afghanistan treiben sich schließlich viele Bösewichte rum, da muss die Weltpolizei schon mal genauer nachschauen und für Recht und Ordnung sorgen.

     

    Und genau deswegen danke ich der TAZ, dass sie unsere Truppen, diese Herolde der Demokratie und der westlichen Werte, als Frauenschützer vergöttert und wenigstens eine Frau in Afghanistan froh über die Besatzung ist. Mit einer neuen Operation Mockingbird, wie hier die VTler wieder mal vermuten, kann das ob der Fülle an guten Argumenten gar nichts zu tun haben!

  • C
    Carlos

    Wenn noch mehr über Afghanistan aus sicht einer Frau wissen will, kann sich die Interviews mit der Friedensaktivistin Malalai Dschoja durchlesen.

     

    hier eine Kostprobe:

     

    http://zmag.de/artikel/botschaft-an-obama-frauenfeindliches-gesetz-ist-das-ergebnis-der-us-politik-in-afghanistan

  • L
    lunaria

    Kaum hatte ich die Überschrift gelesen, dachte ich mir: "Ha, sofort werden die kritischen Kritiker angestolpert kommen und in ihren Kommentaren mit diesem CIA-Strategiepapier herumwedeln." So war's natürlich auch.

    Ja, da könnte ein Zusammenhang zwischen dieser Strategie und dem Interview bestehen. Evtl hat man da speziell nach der Wortmeldung einer Frauenrechtlerin gesucht. Na und? Hat Barakzai deswegen weniger recht? Warum sollte die CIA nicht mal auf Seiten der Vernunft stehen? Aber für die vermeintlichen Antiimperialisten diskreditiert sich ja jede Aktion schon alleine durch die Beteiligung von US-Interessen. In der Umjubelung der Diktatur des Relativismus hat man dann auch wenig Skrupel, die afghanischen Frauen den Taliban auszuliefern, das sind ja schließlich Freiheitskämpfer.

  • M
    Makeze

    Ist es wirklich so schwer zu glauben, dass der Einsatz mehr als nur zivile Opfer bringt? Was glaubt ihr was die Bundeswehr und die andern NATo-Truppen da den ganzen Tag machen? Rumballern? Ist das euer ernst?

     

    Man kann ideologisch sehr wohl gegen eine militärische Intervention sein, aber man muss trotzdem auch anerkennen, dass dort Menschenleben gerettet werden. Aus eigener Erfahrung als Soldat (und wir reden hier nicht von der dummern rechten Sorte), sind die Afghanen tatsächlich für den Einsatz und ich halte die Aussagen der Frau Barakzai durchaus für glaubwürdig. Nicht alles was für dein Einsatz spricht ist Propaganda!

  • M
    marcoxyz

    Ja auch hat die Frau jetzt das Recht oder eher die Pflicht: "Die Frau ist verpflichtet, den sexuellen Bedürfnissen ihres Mannes jederzeit nachzukommen." und "...dass Ehemänner ihre Frauen von jeder "unnötigen" Beschäftigung abhalten können." Art 133 und 132 Gesetz in Afghanistan unterzeichnet von Kasaii. Ich finde da geht es den Frauen in Afghanistan schon viel besser als vor den Taliban... OMG

  • J
    Johannes

    Das einzig nützliche an diesem Artikel ist: wir kennen jetzt NOCH einen linientreuen Journalisten der sich der CIA-Kriegshetze bedient...

  • AS
    Agent Smith

    Was soll denn diese Antikriegspropaganda hier in den Kommentaren? Deutschland muss die Frauen in Afghanistan schützen. Wer das verneint, der ist ein Misogynist.

  • NB
    Nihil Baxter

    Es sollte niemand glauben, das die Aussagen dieser Frau nicht propagandistischer Natur sind. Das ist eine Kampagne zur Föderung der Kriegsstimmung. Der "armen" Frau Shukria Barakzai (Millionärgattin) ist wahrscheinlich alles schön in den Mund gelegt worden. Erinnert sich noch jemand an die dicken Krokodlstränen des Mädchens vor dem US-Kongress als es hies die US-Bevölkerung auf den ersten Golfkrieg einzustellen?

    Liebe TAZ-Mitarbeiter wisst ihr eigentlich noch was Recherche früher mal bedeutet hat? Wieso lasst ihr Euch zu dieser ekelhaften Agitation missbrauchen?

  • D
    dankeschoen

    herzlichsten Dank für das zeitnahe Umsetzen der CIA-Vorgaben uns Deutschen den Angriffskrieg in Afghanistan doch noch schmackhaft zu machen

     

    http://file.wikileaks.org/file/cia-afghanistan.pdf

     

    hätte das von der Springerpresse erwartet, aber nicht von euch. Ekelhaft!

  • S
    Stefan

    Eine mutige Frau & ein mutiges Interview!

     

    Viele "Friedensaktivisten" werden jetzt kotzen, weil diese Frau, deren Interessen sie ja zu vertreten vorgeben, Meinungen und Erfahrungen einbringt, die diametral entgegengesetzt zu ihrer Ideologie stehen.

     

    Vielleicht sollten die ganzen Heuchler mal vor Ort den kleinen Mädchen erklären, warum sie denn nicht in die Schule gehen sollten und lieber im Kindesalter verheiratet werden sollten. Der Hass auf den Westen ist bei unseren "Friedensbewegten" wichtiger als das Wohlergehen von Mädchen, Frauen, Menschen allgemein.

  • IH
    ich habe einen namen
  • M
    Martin

    Kaum zu glauben das sich ausgerechnet die TAZ an die Pläne des CIA hällt...

     

    http://file.wikileaks.org/file/cia-afghanistan.pdf

     

    gratz dazu

  • W
    Wiwili

    Liebe Genossen,

    Ja, nun, wie haltet ihr es mit der CIA??

    Was sind das für Frauen, denen ihr so freigiebig

    Platz gewährt für ihre militaristischen Ansichten?

     

    ...???

     

    Widi

  • W
    Widi

    Frauen in Afghanistan und CIA-Propaganda

     

    Was ist nur aus der taz geworden. Seid ihr inzwischen vollkommen blind gegenüber der Realität?

     

    Hier ein Ausschnitt aus der 'geheimen' CIA-Anweisung

    (ist wohl bekannt inzwischen...):

     

    "Jetzt müsse man deutschen Medien nur noch Interviews mit Frauen in Afghanistan ermöglichen, denn afghanische Frauen könnten so persönlich und glaubwürdig ihre Angst vor den Taliban und ihre Zukunftshoffnungen äußern. Und wenn diese Botschaft der afghanischen Frauen die Herzen der Frauen in Deutschland erreiche, dann könne sich die Stimmung gegenüber dem Bundeswehreinsatz verändern. Denn die Frauen in der Bundesrepublik - so das CIA-Dossier- seien in Punkto Afghanistan noch kriegsmüder als die deutschen Männer."

     

    Ja, dann mal los, taz und deutsche Frauen!

     

    Widi aus Freiburg

  • F
    fnord

    mich würde ja mal brennend interessieren, warum bei diesem artikel in der artikelansicht keine kommentare angezeigt werden, sondern erst wenn mal auf kommentieren drückt. bei allen anderen artikeln werden die aber wie gehabt oben angezeigt...

     

    das ist doch bestimmt eine sonderfunktion für artikel, die über die direkte cia-schnittstelle eingestellt werden. na, richtig oder was?

     

    ihr hühner, ihr.

  • L
    Leser

    Und warum krepieren zu 100-Prozent Männer in diesem Krieg, wenn Frauen davon profitieren?

     

    Oder weshalb ist bei allem Gender Mainstreaming, bei aller "Wichtigkeit" für die Befreiung der Frau, keine einzige unter den OpferInnen?

     

    Bzw. weshalb echauffiert sich eine Grüne ausschließlich dafür, das in Afghanistan Frauenbeauftragte gehören und "ballert" selbst nicht mit?

     

    Nur 'n paar Fragen von mir!

  • W
    Wahrheitsiegt

    Erinnert sich jemand an das CIA-Dokument auf wikileaks vom 26. März 2010? Darin wird beschrieben, dass man Unterstützung für den Krieg in Afghanistan, bei den Westeuropäern, durch genau solche Gespräche mit "glücklichen Afghaninnen" erreichen kann. Beim letzten Satz mit McChrystal konnte ich mir das Lachen aber dann doch nicht verkneifen, tut mir leid.

  • Z
    zarl

    Verdammt, ich war nicht schnell genug... ;-)

    Aber dafür habe ich zusätzlich den Link zu dem dazugehörigen Papier bei wikileaks:

  • N
    Nicolas

    Mordende Besatzungstruppen oder Befreier, Beschützer der Menschen- und Frauenrechte sowie Förderer der afghanischen Demokratie, mit der es ja trotz Karsai angeblich aufwärts geht? Liebe Frau Barakzai, Sie haben zwar vieles gesagt, aber wenn es wirklich so wäre, dass die ausländischen Truppen den dortigen Menschenrechten und der afghanischen Demokratie verpflichtet seien, warum stellt man sie dann nicht unter den Oberbefehl des afghanischen Parlaments oder eines dort gebildeten Ausschusses? Wäre es denn nicht die Aufgabe des Parlaments, das Sie loben, über militärische Tätigkeiten im eigenen Land zu bestimmen?

  • E
    end.the.occupation

    CIA? Das kann nicht sein. Die Dienste haben noch nie Journalisten und Medien finanziert.

     

    Die taz ist schliesslich auch keine RP-Agentur für Besatzer - sondern hier arbeiten nur journalistische Profis, deren Berufsethos über jeden Zweifel erhoben ist.

    Siehe etwa Susanne Knaul - ein journalistischer Leuchtturm der taz - die auch im Durcheinander des Nahen Ostens alle Sprachregelungen aus dem Effeff kennt und beherrscht. Ich sage nur - "Schugglertunnel" oder "radikal-islamisch". Das sitzt immer.

     

    In der der taz wird auch niemand zensiert - niemand kommt hier selbstständig auf abwegige Gedanken, denn - was bedeutet selbstständiges Denken noch mal?

     

    Und es ist auch niemand hier irgendwie käuflich - würde hier irgendeine Partei oder Interessengruppe hoch- oder runter-schreiben, nur um einen besser bezahlten Job bei der WAZ, FAZ oder WELT zu bekommen.

     

    Auf so absurde Ideen kommen nur hier nur radikal irre Verschwörungstheoretiker.

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Im Berliner Todesstreifen blühte ein einzigartiges Biotop.

     

    Alles im Leben hat zwei Seiten, man kann überall was Gutes finden, wenn man nur sucht, sogar in einem imperialistischen Eroberungskrieg, Caesar hat den Galliern auch ganz viel Kultur gebracht,...

     

    aber die Propaganda wird wohl noch anziehen, hilft nichts, wir müssen trotzdem raus, kein Geld, keine Lust, die LINKE... die afghanischen Frauen die auf fremde Kraft vertrauten und nicht die eigene werden hoffentlich bei uns Asyl bekommen.

  • H
    Horst

    Eigentlich bin ich ja für einen Abzug aber über die Situation der Frauen habe ich noch gar nicht nachgedacht, was man so über die Talibanzeit ließt ist ziemlich erschütternd.

  • H
    harun

    Die im Geheimpapier angekündigte CIA-Taktik in der BRD wird heute wieder in der TAZ angewendet:

     

    vorzugsweise Frauen aus dem von´der Nato beherrschten Gebiet in Afghanistan eingesetzt in der BRD als Weichmacher der kriegsgegnerischen Heimatfront.

    Das hát neulich schon Mariluise Beck-O. von den Grünen vorgemacht, die für wohlfeile "Ware" ihre früheren antiimperialistischen Einsichten eingetauscht hat und sich jetzt für Kriegspropaganda hergibt.

     

    Die "liebe" Frau aus dem von der Nato besetzten Gebiet tut dann auch ihr bestes:

     

    "Die Truppen schützen Frauen","Wir können den Taliban nicht trauen, auch wenn es heute Schulen für Mädchen gibt. Das ist alles nur Taktik". Tja. das w e i ß die Gute und dann ist das ja ein gerechter Krieg, den die von den USA kommandierten Truppen führen.

     

    Am besten wäre ja, es gäbe in Afghanistan eine sozialistische Bewegung die im Volk embedded wäre und nicht von Okkupationstrupoen abhängig wie seinerzeit Nadschibullahs Leute.

     

    Aber da die Ansättze einer solchen Bewegung gerade mit Hilfe der USA in Afgh. ausgerottet wurden, müssen die Menschen dort erst einmal mit den islamischen Machtgruppen, ihre nationale Unabhängigkeit erkämpfen wollen, vorlieb nehmen.

     

    Man sieht heute im Iran, daß selbst unterm Mullah-Regime eine eigenständige, nicht von Besatzungstruppen beherrschte demokratische Oppositionsbewegung entstanden ist.Irgendwann wird die auch die Oberhand gewinnen. Aber das in kleinen Gebieten mit brutaler Fremdherrschaft versuchen, ist nun mal neokolonialistisch -ob unter Russen- oder Ami-herrschaft. Eine Entwicklung wie im Iran kann sehr wohl auch in Afghanistan möglich sein und

    der Objektivität halber müßte die TAZ auch mal mit Menschen aus dem afghan. Widerstand und den Taliban Interviews führen. Immerhin gibt es schon Mädchenschulen...

     

    - und wie es mit dem hehren Interesse an der Frauenbefreiung in Beziehung zu ganz anderen Interessen der Okkupationstruppen aussieht, das wäre dann mit wirklich politisch-ökonomischer Analyse mächtigen Menschen zu diskutieren, z.B. mit Scholl-Latour, J. Todenhöfer usw.

     

     

    So aber läuft das abgedruckte Interview auf reine Propaganda für den US-Krieg in V i e t n a m i s t a n" (Daniel Ellsberg) hinaus .

  • Z
    zack

    "nein das kann nicht sein das der afghanistan einsatz was gutes hatte,... die frau ist doch gekauft"

     

    ich warte schon sehnsüchtig auf die verschwöhrungstheorien ;-)

  • I
    informant

    http://file.wikileaks.org/file/cia-afghanistan.pdf

     

    Wenn man das hier liest erscheint das interview doch in ganz anderem licht, die strategie für frankreich soll wohl auch in dtl genutzt werden.

     

    ein schelm wer hier böses denkt...

  • MK
    Marco Kühmstedt

    "CIA entwirft Afghanistan-PR für Deutschland"

     

    "'Obama-Faktor' und afghanische Frauen sollen es richten"

     

    http://www.tagesschau.de/ausland/ciaafghanistan104.html

  • S
    Stefan

    Also ohne jetzt böse klingen zu wollen oder die Situation beschönigen zu wollen, aber ihr schreibt genau das, was die CIA vorgeschlagen hat:

     

    http://www.spiegel.de/video/video-1062154.html