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Kolumne BesserClaqueure der Mullahs

Der große Irrtum des deutschen Erstunterzeichnerkartells: es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik.

D er Intellektuelle, der als „Gewissen aller“ in der Öffentlichkeit auftritt, ist nicht, wie von Michel Foucault angenommen, tot; er hat sich nur in Ermangelung moralischer Autoritäten vom Rang eines Jean-Paul Sartre zu einer kollektiven Figur gewandelt. Dessen Waffe ist der Appell, und als engagierter Intellektueller gilt, wer als erstes unterzeichnet.

In Deutschland reicht dieses Erstunterzeichnerkartell von Elmar Altvater bis Gerhard Zwerenz, und ob es um Neonazis, Grundeinkommen oder Verkehrsberuhigung geht, ist die Sache, für die diese Leute mit ihrer Unterschrift streiten, meist eine gute oder wenigstens gut gemeinte.

Kürzlich aber hat dieser Kreis eine Erklärung des „Netzwerks Friedenskooperative“ zum Atomkonflikt mit dem Iran erstunterzeichnet, die schon wegen der Selbstbezeichnung der Urheber („Eine Erklärung aus der Friedensbewegung und der Friedensforschung“) Zweifel weckt. Denn ein seriöser Beruf ist „Friedensforscher“ hierzulande nicht, jedenfalls keiner, der etwas mit Forschung zu tun hätte.

Als „Friedensforscher“ gilt vielmehr jeder, der zuverlässig die USA, Israel oder den „Westen“ als Aggressor ausmacht und eilfertig erklärt, dass dieser oder jener Diktator zwar ein schlimmer Finger ist, aber auch nicht schlimmer als dieser oder jener andere Diktator, dass man aber ja nichts unternehmen soll, um ihn zu stürzen, da sonst viel größeres Unheil droht. Mischen die USA bei einem Konflikt nicht mit, hält sich auch der „Friedensforscher“ raus.

Bei der Erklärung zum Iran, die diese Vorbehalte aufs Peinlichste bestätigt, ist Zwerenz nicht dabei, dafür ist die alte linke Professorengarde fast vollständig versammelt: Elmar Altvater, Iring Fetscher, Peter Grottian, Wolf-Dieter Narr, Oskar Negt. Außerdem mit von der Partie: Norman „Wir lagen vor Gaza und hatten die Hisbollah an Bord“ Paech und, auf der Poleposition, Franz „Gegen Atomkraft und Abtreibung“ Alt.

taz
DENIZ YÜCEL

ist Redakteur bei taz.de.

„Israels Atomarsenal und die militärische Einkreisung Irans durch die USA“, heißt es darin, seien „wichtige Ursachen für die Rüstungsanstrengungen Irans“. Und weiter: „Mit der Tolerierung von Israels Atomwaffenarsenal bei gleichzeitiger Bekämpfung des iranischen Atomprogramms tragen USA und EU die Hauptverantwortung dafür, dass kaum ein Oppositionspolitiker im Iran es wagt, die Atompolitik der Islamischen Republik in Frage zu stellen.“

Dass das iranische Regime den Staat Israel vernichten will, bleibt unerwähnt, ebenso der Umstand, dass der Iran seit 30 Jahren alle Friedensanstrengungen in der Region sabotiert, das Dialogangebot von US-Präsident Barack Obama ausgeschlagen hat und auch von den meisten arabischen Staaten als Bedrohung wahrgenommen wird.

Zu einer iranischen Atombombe sagen die Unterzeichner nichts. Aber da sie sich zugleich gegen Sanktionen und damit das wohl letzte Mittel aussprechen, eine iranische Atombombe und einen Krieg zu verhindern, nehmen sie kaltschnäuzig in Kauf, dass Israel der größten Bedrohung seiner Geschichte ausgesetzt wird. So machen sich die Unterzeichner zu etwas, das die meisten von ihnen garantiert nicht sein wollen: Claqueure des Mullah-Regimes und Feinde des jüdischen Staates

***

Besser: Man äußert sich weniger einseitig. Noch besser: Man hält die Klappe. Denn wenn es etwas gibt, dem Deutsche keinen Schaden zufügen dürfen, ohne jedwede moralische Integrität zu verwirken, dann ist es dieser Flecken Erde zwischen Totem Meer und Mittelmeer. Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik. Am wenigstens für Deutsche.

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Deniz Yücel
Kolumnist (ehem.)
Von Juli 2007 bis April 2015 bei der taz. Autor und Besonderer Redakteur für Aufgaben (Sonderprojekte, Seite Eins u.a.). Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik 2011. „Journalist des Jahres“ (Sonderpreis) 2014 mit „Hate Poetry“. Autor des Buches „Taksim ist überall“ (Edition Nautilus, 2014). Wechselte danach zur Tageszeitung Die Welt.
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104 Kommentare

 / 
  • T
    Thomas

    Spitze! Selten so gelacht. Für meine Begriffe einer der besten Kommentare, die ich in letzter Zeit gelesen habe

  • MM
    M. Möhling

    > moralischer Autoritäten vom Rang eines

    > Jean-Paul Sartre

     

    Der französische Philosoph Michel Onfray stimmte 2002 für den Präsidentschaftskandidaten der Ligue communiste révolutionnaire. Er sagt dies über Sartre:

     

    Weil es da einerseits die Wahl zwischen Camus gegeben hat, Größe, Aufrichtigkeit, Rechtschaffenheit, Ehrlichkeit, Treue gegenüber den Armen, den Kleinen, denen ohne Bildung, ohne Mittel, und andererseits Sartre, Lüge, Verfälschung, Opportunismus, Ruhmsucht ... Die Gradlinigkeit von Camus scheint mir interessanter als der Weg Sartres, der vor allen Tyranneien des 20. Jahrhunderts gekrochen ist, vorausgesetzt sie waren links. [...] Ein Philosoph, der dieses Namens würdig ist, ergreift nicht Partei für Terror, Gewalt, Brutalität.

     

    "Parce qu'il y eut d'un côté, celui de Camus, grandeur, vérité, droiture, honnêteté, fidélité aux pauvres, aux petits , aux sans-grades, aux démunis et de l'autre, celui de Sartre, mensonge, travestissement, opportunisme, désir de célébrité... Si l'on a envie de modèles, la verticalité camusienne me semble plus intéressante que le trajet sartrien rampant devant toutes les tyrannies du XX° siècle, pourvu qu'elles soient de gauche. [...] Un philosophe digne de ce nom ne prend pas le parti de la terreur, de la violence, de la brutalité."

     

    http://sbonnery.hautetfort.com/archive/2012/03/13/michel-onfray-parle-d-albert-camus.html

    http://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Onfray

  • JE
    Justus Erb

    Unglaublich wie sich die TAZ immer mehr zu einem neoliberalen Kampfblatt entwickelt und so einen Stuss wie diesen vom Stapel lassen, Klingt sehr nach PI und Broder Kriegshetze

  • EA
    Elias Althager

    Noch nie habe ich mich dazu durchringen können, eine taz zu kaufen. Ein Abo kam nie in Frage.

     

    Und bin froh, daß es andere Zeitungen und Zeitschriften gibt. Nach der zufälligen Lektüre des Artikels von Deniz Yücel stelle ich mir das erste Mal die Frage, ob ich im falschen Film bin und lange die falsche Zeitung verschmähte. Ich bin erstaunt, dass die taz-Redaktion so etwas durchwinkt.

     

    Ich habe dem inhaltlich nichts hinzuzufügen, will aber stark machen, dass diese Kolumne und meine Vorstellung von kritischem Journalismus durchaus kompatibel sind. Liebe taz-Freunde, könnt und wollt Ihr Euch wirklich ein neues Publikum erschließen? Noch so ein Artikel und ich abonniere die taz.

  • BK
    Benjamin Krüger

    Treffender Kommentar. Vielen Dank dafür!

  • C
    Christine

    DANKE - ein Artikel, in dem Fakten genannt und die angeblichen Friedensaktivsten als scheinheilig entlarvt werden und das in der TAZ - unglaublich. Tausendmal Danke Herr Deniz Yücel.

  • B
    Brigitte

    "Freundlich interpretiert: Er arbeitet sich hier an einem Thema ab, das mit dem Nahostkonflikt aber auch gar nichts zu tun hat."

     

    ja genau das macht der Autor: er arbeitet sich am Antisemitismus der deutschen Linken ab. Die angesichts des Gegenwindes aus der eigenen Ecke immer wieder jüdische Lobbys, den inflationären Gebrauch von Antisemititsmus-Vorwürfen und die Instrumentalisierung des Holocausts halluszinieren oder antideutsche Sekten mit Hang zum (deutschen) Nationalismus sehen oder überall philosemitische Judenfreunde wittern die nur das nachschreien was amerikanische Neocons und rechte Zionisten ihnen vorschreiben... .

     

    Man kann gar nicht mehr auf Antisemitismus hinweisen... der Diskurs ist von solch einem heuchlerischem Selbstschutz getränkt das mich dieser Artikel wirklich erfreut - hatte ich mein Abo gekündigt als auf dem Titelblatt einer deutschen-linken Tageszeitung das Wort "Bombenholocaust" leuchtete und von Hiroshima die Sprache war...

     

    Die Marktschreier werfen allen Polemik vor- und merken gar nicht mehr das Niemand redliches noch mit ihnen diskutieren will.. , Da hilft nur noch die Übetreibung - dafür gibt es ein schönes Zitat...funktioniert aber auch Ohne.

  • EH
    Eckhard Hempfling

    Seit ca. 10 Jahren bin ich nun taz-Leser und -Abonnent. Und bin froh, daß es die taz gibt.

     

    Nach dem Artikel von Deniz Yücel stelle ich das erste Mal die Frage, ob ich im falschen Film bin und die falsche Zeitung lese. Als Leserbrief hätte ich diese Absonderungen ja noch hingenommen, aber als Kolumne eines taz-Redaskteurs ???

     

    Ich bin mir zu schade, inhaltlich auf diese intellektuelle Entgleisung einzugehen. Ich will hier nur ausdrücken, daß diese Kolumne und meine Vorstellung von kritischem Journalismus nicht kompatibel sind. Liebe taz-Freunde, könnt und wollt Ihr Euch wirklich diesen Redakteur leisten? Noch kann ich den Impuls unterdrücken, mein Abo zu kündigen.

  • P
    Piet

    Danke, Taz!

     

    Immer wieder ein Genuss: Herr Yücel dreht nur ein klein wenig am Rad - und prompt spritzt der hasserfüllte Dünnpfiff der versammelten "Israelkritiker" stinkend bis zur Zimmerdecke! Dabei gibt das doch so hässliche, braune Flecken...

  • S
    Sebastian

    @durchblicker

     

    Hallo Durchblicker

    Schauen Sie hier: http://tilmantarach.blogspot.com/

     

    In dem dort genannten Buch können Sie die Wahrheit nachlesen. Wenn Sie auf der Seite mal nach unten scrollen finden Sie unter der Rubrik Pressestimmen im zweiten Beitrag unten einen Link: Shoa.de. Da können Sie eine sehr schöne Rezension über das Buch nachlesen.

  • HO
    Hugo Otto Maibach

    Herr Yücel, endlich haben Sie es begriffen! Deutschland ist ein Freund Israels und ein Bollwerk gegen den Islamismus - hat aber innere Feinde, die das christlich-jüdische Fundament untergraben wollen.

     

    Sie unterminieren unsere Demokratie aus purem Selbsthass und wollen sie dem Islam opfern, damit dieser das ihnen verhaßte Deutschtum auslöschen möge. Dabei zögern sie nicht einmal davor zurück, bei Ihren türkischen Glaubensbrüdern Unwahrheiten zu verbreiten:

    http://goo.gl/75W4t

     

    Bei solchen Methoden kann und darf man nicht das Selbstverteidigungsrecht unserer israelischen Freunde in Frage stellen!

  • P
    Pippilotta

    Vor wenigen Jahren sind in Deutschland noch die Menschen zu Tausenden gegen die Kriege dieser Welt auf die Straßen gegangen. Aber seit dem deutsche Soldaten wieder aktiv an Kriegen beteiligt sind, höre ich tagtäglich kriegshetzerische Kommentare.

     

    Ich unterstütze in keinster Weise die Hetzkampagnen der rechten, israelischen Regierung. Glauben die Israelis, sie hätten einen Freischein für ihr kriegerisches Treiben? Außerdem ist es erbärmlich, bei jeder Kritik den Holocaust zu mißbrauchen, um ihre Einschüchterungspolitik gegenüber den Palästinensern und ihre Kriegshetze gegenüber dem Iran zu rechtfertigen.

  • R
    Rojas

    Sehr schön. Wenn Deniz Yücel jetzt noch einräumen würde, dass die prozentuale Mehrheit (nein, nicht *alle*. Aber eben doch die Mehrheit) der Muslime weltweit Israel kein Existenzrecht einräumt, dann wäre diese Kolumne ganz glaubhaft.

  • A
    achjee

    @ Herr Yücel,

     

    wenn Sie doch so offensichtlich zur Springer-press wechseln wollen, sollten Sie vorher aber noch schnell zum Friseur gehen. ;-)

  • ST
    Siggi Teussen

    Liebe Kriegshetzer mit Pro-Israel-Reflex! Jetzt darf ich Euch doch noch was Gutes tun. Die BBC, der unabhängige Staatssender des US-Bundesstaats England, hat jetzt nämlich Satellitenfotos von einer iranischen Atomtest-Stätte veröffentlicht. Unsere eigenen seismischen Aufzeichnungsgeräte waren bislang nämlich so einfältig und pazifistisch, das alles nur für Erdbeben zu halten:

     

    http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-17295189

     

    Welcher Schelm denkt da noch an jene Startlöcher der irakischen Mittelstreckenraketen? Auf den Satellitenbildern waren die ganz klar zu erkennen! Und dann hat sie dieser Satan Hussein beim amerikanischen Einmarsch noch schnell zu Bodenkuhlen für irakische Kühe umgebaut ...

     

    Und Grüße auch an den Rest der Klugscheißeria!

  • ST
    Siggi Teussen

    Kurzfassung für Schnell-Leser - sonst kommt es ja offenbar nicht an: Warum sollte sich jeder auch nur halbwegs intelligente Mensch gegen den kommenden Iran-Krieg stellen? Weil fast alle maßgeblichen hellen Köpfe der israelischen und US-Streitkräfte sowie Sicherheitsbehörden ebenfalls dagegen sind und selbst nicht an das Märchen von der Teheraner A-Bombe glauben:

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/atomstreit-mit-iran-cia-zweifelt-an-teherans-streben-nach-atomwaffen-1.1293299 (CIA)

     

    http://www.jungewelt.de/2012/02-21/031.php (oberster Offizier der US-Armee)

     

    http://www.independent.co.uk/news/world/middle-east/israels-military-leaders-warn-against-iran-attack-6298102.html (isr. Geheimdienst und Militär)

     

    Lauter Israelhasser und linksgrüne Pazifisten also. Aber vielleicht wissen es ja klugscheißende Dampfkommentatoren oder Fachleute vom Schlage Herrn Yücels trotzdem besser.

  • T
    topas

    Kleine Denksportaufgabe: Wer warf in der langjährigen Geschichte bisher Atombomben?

    Russland (dam. Sowjetunion) ? China ? Pakistan ? Nordkorea ? (wenn sie welche tatsächlich haben ?) Israel ?

     

    Richtig ! Keine von denen. Es war einzig und alleine die USA !!! Es stellst sich die Frage, warum sollte ausgerechnet Iran die Atombomben werfen ? Allein weil sie damit drohen Israel auszulöschen ? Schon so mancher der o.g. Staaten wollte ein anderes auslöschen.

     

    Die Mullahs haben längst begriffen, das ein Atomschlag für sie kontraproduktiv wäre. Stattdessen versuchen Sie die Weltlage durch Unterstützung der Terrors dauerhaft zu destabilisieren.

     

    Es ist wie es ist: willst du Atombomben haben und ggf. auch werfen dürfen, oder einen Angriffskrieg führen, komm auf die Seite des Westen, denn dort gehörst du automatisch zu den Guten und dir wird verziehen....

  • D
    durchblicker

    an sebastian: sie müßten jetzt nur noch sagen, was "die wahrheit" ist, die sie für sich gepachtet haben

  • OK
    Oma Kruse

    Gut gebrüllt Löwe, äh Deniz ;-)

  • S
    Sebastian

    Lieber Herr Yücel,

     

    vielen Dank für diesen Kommentar!

     

    Das Schlimme was ein großer Teil unserer deutschen Community (inklusive deutsche Journalisten) im Zusammenhang mit Israel tut ist, die Wahrheit zu sehen und Lügen zu erzählen. Man muss über die wenigen Deutschen (Journalisten) glücklich sein, die im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt die Wahrheit sehen und diese auch erzählen. Es gibt in Deutschland im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt immer noch zu wenig davon.

     

    Nochmal, herzlichen Dank an Sie Deniz Yücel!!!

  • J
    juan

    wie schön einfach ist doch die welt der anti-deutschen! eine frage für euch: kann eine jude oder eine jüdin antisemit sein? hahaha, jetzt aber aufgepasst!

  • D
    durchblicker

    yücel tritt die menschenrechte mit füßen. menschenrechte gelten zwar für israelis, nicht aber für palästinenser. sie sind minderwertige wesen. wenn er zynisch und arrogant schreibt: " Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik" bedeutet das nichts anderes, als daß die täglichen und seit jahrzehnten anhaltenden schlimmen menschenrechtsverletzungen der Israelis gegenüber den palästinensern nicht kritisiert werden dürfen, menschenrechtsverletzungen gegenüber bestimmten menschengruppen somit legitim sind. das ist der aufgeblasene zynismus eines sonnenbrillentragenden jünglings,der sich in dieser verachtung auch noch richtig suhlt

  • F
    Franzi

    Sehr geehrter Herr Yücel, für diese tolle Kolumne erhalten sie bestimmt eine Einladung zum nächsten AIPAC-Jahrestreffen. Spitze! Freue mich für sie.

  • C
    Chris

    Lieber Herr Yücel, ihre Kolumne ist wirklich was für Vollpfosten. Also ihr lieben Israelis: Feuer frei! Was wollen wir auch mit Menschenrechten...

  • K
    Kamosetao

    Wow, was ein guter Artikel abseits des üblichen links-antisemitischen Gesülzes.... und das in der Taz?? augenreib

    Die Friedensbewegten, die jeden Palästinenser beweinen, aber bei einer Viertelmillion Toten in Darfur oder den Toten in Ruanda und Bosnien ihre schöne warme Friedensforschungsbank nicht verließen , sind die verlogenste Kategorie (Gut)Mensch, die mir je begegnet ist. Allen voran die deutschen Intellektuellen, die sich bisher von jeder herrschenden Kaste vor den Karren spannen ließen, sind die Oberschlauesten....

     

    jaja, die Deutschen verzeihen den Juden Auschwitz nicht...bitterer Satz, aber Realität. Die Israelis wissen längst, was sie von ihren "besorgten " deutschen "Freunden" zu halten haben. "man wird doch noch sagen dürfen...." ja man darf. Man darf sagen, daß die Palästinensergebiete der hochsubventionierteste Flecken Erde auf dieser Welt ist (Arafat war dann auch Milliardär), man darf sagen, daß der Iran eines der finstersten Regime der Welt ist, in dem ich jedem Friedensforscher eine unfreiwilliges soziales Jahr wünsche. Man darf sagen, daß die Palästinenser das einzige Volk der Erde ist, dessen Flüchtlingsstatus erblich ist...tja warum wohl... Manchmal wünschte man sich, daß sich Morgenthau gegen Marshall durchgesetzt hätte...der Welt wäre viel Klugscheißerei erspart geblieben.

  • ST
    Siggi Teussen

    Wenn ich mir die Kommentare zu Jücksels Geschreibe so durchlese, frage ich mich: können gebildete und artikulierte Menschen wirklich so naiv sein? Oder sind hier einfach nur viele Zyniker und Parteigänger unterwegs, in deren Kopf es nach der Maxime "right or wrong, my ... [hier das Passende einsetzen]" funktioniert? Also ne Art "Troll mit Auftrag"?

     

    So oder so wird mir langsam klar, wie es auch zu anderen Katastrophen in der deutschen Geschichte kommen konnte: die nämlich, über die wir heute alle so aufgeklärt den Kopf schütteln, dieweil unsere Väter und Vorväter dazu gejubelt und applaudiert haben. Was waren das nur für Idioten damals - stimmt's?

     

    Syrien: ist unbestritten eine Diktatur, aber das sind ja auch die meisten Verbündeten des Westens. Wenn der Westen erst mal seinen selbsternannten "Freiheitskämpfern" mit Geld, Waffen und extensiver Propaganda zum Sieg verholfen hat, wird Syrien eine ausgeblutete Halb-Anarchie und eine strategische und wirtschaftliche Kolonie des Westens und Israels sein. Genau dasselbe Drehbuch wie im Falle Libyens! Herzlichen Glückwunsch dann, Syrer. Und wenn Syrien fällt, dann ist auch der Weg nach Teheran frei:

     

    Der Iran: ein autoritär regiertes Regime, aber keine Diktatur. Eine dysfunktionale Demokratie mit stark fundamentalistischem Einschlag, aber kein Staat der irren Mullahs. Wenn Ihr der amerikanischen und israelischen Dauerpropaganda dermaßen aufsitzt, dann habt Ihr doch nen Sprung in der Schüssel! Der Grundfehler des Irans ist es einfach nur, nicht eins von "unseren" Regimes zu sein - das Gleiche wie bei Syrien.

     

    Die Menschen in anderen Ländern wählen eben manchmal Regierungen, die uns im Westen nicht passen. Gut, setzen wir uns also für die Menschenrechte dort ein - aber erstens auch in den mit uns verbündeten Diktaturen, damit wir glaubwürdig bleiben! Und hören wir zweitens auf, diese Länder militärisch zu bedrohen (Iran) oder (Syrien: ) ihre Dissidentengruppen auszubilden, ihnen Geld hinterherzuwerfen und sie zu bewaffnen, damit sie das Land dann mit Bürgerkrieg überziehen und sturmreif schießen für den letzten Akt im Trauerspiel: "humanitäre Intervention".

     

    Und wenn mich jetzt einer von Euch anranzen möchte, dann soll er mir erst mal die Frage beantworten, warum ganz offensichtlich nicht einmal Obama einen Krieg mit dem Iran anzetteln möchte - obwohl er angesichts der Macht der amerikanischen Israel-Lobby mit dieser Haltung am Ende seine Wiederwahl riskieren könnte. Vielleicht liegt's ja einfach daran, dass ein Krieg gegen den Iran katastrophale Folgen für den Westen haben könnte? Den könnte man nämlich sogar verlieren, denn der Iran hat als militärischer Gegner anderes Kaliber als der Irak, Afghanistan oder Libyen. Und nein: die Iraner warten nicht sehnsüchtig darauf, von uns mit Lenkwaffen und Teppichbombardements befreit zu werden. Oder taten das damals die Iraker? Und wie sieht's da heute aus? Muss sich so etwas immer, immer wiederholen?

     

    Aber vielleicht ist der US-Präsident ja auch ein "Claqueur der Mullahs" und ein verkappter israelhassender Nazi? Oder die Jungs vom CIA:

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/atomstreit-mit-iran-cia-zweifelt-an-teherans-streben-nach-atomwaffen-1.1293299

     

    Oder der höchstrangige Offizier der US-Armee:

     

    http://www.jungewelt.de/2012/02-21/031.php

     

    Oder "beinahe die gesamte Seniorität in der israelischen Militär- und Sicherheitshierarchie":

     

    http://www.independent.co.uk/news/world/middle-east/israels-military-leaders-warn-against-iran-attack-6298102.html

     

    Wisst Ihr was: das sind bestimmt auch nur alles besserwisserische, "links-pazifistische" Klugscheißer und Claqueure der Mullahs, so wie ich. Dann seid Ihr mal froh, dass Ihr mitsamt Euren zynischen, PR-geilen Jücksel-Trollen aufgeklärte, medienkritische und gedanklich autonome politische Subjekte seid - Glückwunsch!

  • E
    Esperanza

    Das ist kein kluger, reflektierter Kommentar, das ist Klamauk. Sie hatten die Chance einen kritischen Kommentar, meinetwegen in Richtung Friedensbewegung abzugeben, aber diese haben Sie nicht genutzt. Für mich ist das purer Poplismus und dass Sie den Menschen den Mund verbieten wollen, wenn es um Israelkritik geht ist schlichtweg schockierend. Ich bin genauso schockiert über die vielen Beiträge, die dieser Sichtweise zustimmen.

     

    Ist denn das wirklich diskussionswürdig??? Ist eine kritische Reflexion des Handelns, auch von aussen nicht unbedingt notwendig für jeden Menschen, jede Gemeinschaft? Wenn wir eine Lehre aus der Geschichte des 2. WK mitnehmen, dann eben, dass man besser nicht die Klappe halten sollte. Entschuldigen Sie Herr Yüksel, sie haben da was nicht verstanden.

  • T
    tommy

    @Wifman:

     

    "Der Iran ist eine reale Bedrohung und wir hier in Deutschland fühlen uns nur deshalb so sicher weil wir darauf zählen können, daß die Israelis selbst im Tod noch die Iraner mitnehmen und deren Bombe dann keine Gefahr mehr darstellt. Blöd für uns wäre nur, wenn die Israelis nicht mehr an den Knopf kommen. Denn natürlich ist Europa dann als nächstes dran."

     

    Deswegen bin ich auch für eigene europäische Atomwaffen, damit wir unabhängig Abschreckung betreiben können.

    Und was Ihre Äußerungen über den Iran und dessen angebliche Endzeit-Pläne für atomare Vernichtung betreffen...das kann natürlich sein; es gibt aber auch genug Gegenstimmen, die argumentieren, dass die Ziele Irans rational sind, also Abschreckung funktionieren würde...weder Sie noch ich haben das nötige Fachwissen, um das selbst beurteilen zu können. Mir zumindest erscheinen diejenigen, die das iranische Regime als vorwiegend auf Selbsterhaltung bedacht sehen, glaubwürdiger.

    Und was den Iran-Irak-Krieg angeht, sollte man vielleicht auch nicht vergessen, wer da wen angegriffen hat.

  • T
    tommy

    @nihi_list:

     

    "Aus dem ursprünglichen Kontext gerissene Zitate sind vielleicht nicht unbedingt die beste Argumentationsstütze." Na, nun lassen Sie mich an Ihrem Wissen teilhaben. Aus welchem Kontext wurde dieses Zitat denn gerissen? Und wird der Sinn dadurch völlig entstellt?"

     

    George Orwell schrieb das, als ein Weltkrieg tobte und Großbritannien sich einer objektiv vorhandenen (nicht nur vermuteten) existentiellen Bedrohung ausgesetzt sah. Er wendete sich damit gegen Pazifisten, die auch in dieser Lage gegen Waffengewalt waren und ihre Position auch noch für besonders moralisch hielten. Die heutige Situation ist eine andere. Ich bin kein Pazifist und auch kein Freund des Mullah-Regimes. Ich halte aber dennoch die Idee eines "Präventivkriegs" (Angriffskrieg wäre treffender) - noch dazu aufgrund nicht gesicherter Vermutungen über die Absichten der iranischen Führung - nicht nur für moralisch und rechtlich fragwürdig, sondern auch für in ihren Folgen potentiell katastrophal. Ich kann mich natürlich irren, aber solange Leuten wie Ihnen nichts Besseres an Argumenten einfällt als alberne historische Vergleiche wie "München 1938", die niemand mit Sachkenntnis ernst nimmt, werde ich wohl bei meiner Meinung bleiben.

     

    " Aber selbst wenn Iran die Bombe baut, ist die Idee, dass sie die sofort auf Tel Aviv schmeißen abwegig." Wenn Sie das sagen. Ich halte es genauso für abwegig, dass sich Leute in die Luft sprengen, weil ihnen 70 + x Jungfrauen und ähnliches versprochen wird."

     

    Kann ich natürlich nicht ausschließen, aber es gibt auch genug Experten, die sagen, dass die iranische Führung nicht von solchen apokapyliptischen Visionen geleitet wird, sondern mit ihrem Atompropgramm rationale Ziele verfolgt und primär auf Selbsterhaltung bedacht ist; in diesem Fall würde Abschreckung und Eindämmung also funktionieren. Da ich kein Iran- oder Islam-Experte bin, kann ich nicht mit Sicherheit beurteilen, wer Recht hat; Sie aber wahrscheinlich auch nicht.

     

    Und dass die sunnitischen Länder sich vom Iran bedroht fühlen - das stimmt; aber ehrlich gesagt sind mir diese Länder, die wie Saudi-Arabien religiösen Fundamentalismus exportieren, aber so tun, als ob sie Freunde des Westens seien, noch unsympathischer als der Iran. Wenn die Angst bekommen, ist das vielleicht gar nicht so schlecht.

     

    Alles in allem natürlich eine sehr gefährliche Situation, für die ich auch keine wirkliche Lösung habe - der militärische Ansatz scheint mir aber nach wie vor der schlechteste zu sein.

  • T
    Tacheles

    Ist der Autor wirklich so einfach gestrickt? Ein Angriff auf den Iran gefährdet die Existenz Israels in höchstem Maße, ist das so schwer zu begreifen? Netanjahu setzt auf alles auf eine Karte, damit sind aus gutem Grund längst nicht alle DEUTSCHEN JUDEN (ja, die solls auch geben!) einverstanden. Nach der hier herausposaunten(Abstammungs-)Logik des Autors dürfen die aber meckern, oder?

     

    Gar nicht schön zu besichtigen, wie sich im Denken Yücels Extreme am äußersten Rand berühren.

     

    Freundlich interpretiert: Er arbeitet sich hier an einem Thema ab, das mit dem Nahostkonflikt aber auch gar nichts zu tun hat.

  • D
    durchblicker

    gegen eine ordentliche obsession bzw verfolgungsphantasie ist beim besten willen nichts einzuwenden. je mehr gefahren lauern, desto spannender das leben, das so manchen james-bond film ersetzt

  • O
    ole

    Im Sinne der Gleichberechtigung und der Sicherheitsgarantien der Friedensforscher sollten auch alle anderen, besonders die sunnitisch ausgerichteten Staaten die Bombe haben dürfen.

     

    Höchstwahrscheinlich kriegen sich die religiösen Spinner prompt selbst in die Haare und vergessen dabei Israel.

  • N
    nihi.list

    @tommy

     

    '"kritische" Haltung gegenüber dem zionistischen Projekt...' Na und. Wird deswegen aus einer richtigen Aussage eine falsche?

     

    "Aus dem ursprünglichen Kontext gerissene Zitate sind vielleicht nicht unbedingt die beste Argumentationsstütze." Na, nun lassen Sie mich an Ihrem Wissen teilhaben. Aus welchem Kontext wurde dieses Zitat denn gerissen? Und wird der Sinn dadurch völlig entstellt?

     

    "...So unangenehm das sein mag, der einzig realistische Weg sind Verhandlungen mit dem Angebot von Sicherheitsgarantien für die Mullahs" Aha, etwa so wie damals 1938? Mit Appeasement kommt man bei Fanatikern nicht und niemals weiter.

     

    " Aber selbst wenn Iran die Bombe baut, ist die Idee, dass sie die sofort auf Tel Aviv schmeißen abwegig." Wenn Sie das sagen. Ich halte es genauso für abwegig, dass sich Leute in die Luft sprengen, weil ihnen 70 + x Jungfrauen und ähnliches versprochen wird.

     

    "Aber dann muss man eben containment und Abschreckung betreiben (die Mittel dazu hat Israel mit seiner nuklearen Zweitschlagfähigkeit ja bereits...) - das hat immerhin auch gegenüber der kommunistischen Welt jahrzehntelang einigermaßen funktioniert."

     

    Nun, es funktioniert bisher auch sehr gut mit Israel als alleinige Atommacht im NO. Aber kann man sich bei der iranischen Führung da auch so sicher sein?

    Russen und Amis wollten ihr ideologisches Paradis o.ä. auf Erden, Sie hatten kein Interesse daran, sich wirklich gegenseitig von der Landkarte zu fegen. Aber bei durchgeknallten religiösen Fanatikern, die sich regelmäßig ernsthaft auf Allah und dessen Willen beziehen...?

     

    Und eines gibt es auf jeden Fall auch noch zu bedenken. Sollte Iran die Bombe haben, dann werden viele andere Länder in dieser Gegend seinem Beispiel folgen, denn warum sollten sunitisch dominierte Staaten es zulassen, dass ein schiitisch dominiertes Land sie atomar bedrohen kann? Ein atomar aufgerüsteter NO mit Vorwarnzeiten von praktisch 0 Minuten. Das ist meiner Meinung nach das eigentliche Problem und deswegen würden die anderen Staaten trotz aller Kampfrethorik gegen Israel und Amerika insgeheim einen Angriff auf Iran begrüßen. Aber das ist natürlich nur ein Vermutung.

  • O
    obey

    @Deniz Yüksel:

    Guter Kommentar, den schneide ich mir aus ;-)! Ich habe bei der taz gar nicht mehr gerechnet. Leider hat der Aufruf zum Klappe halten nichts genützt :-(.

  • M
    Moses

    "Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik"

     

    Stimmt, in den Menschenrechten steht nicht wen oder was man nicht kritisieren darf. Wenn ich mir die Kriege inklusive Massenmorde der Juden bei der Gründung ihres Gottesstaates und den weiteren Verlauf so anschaue, ihre mittelalterlichen Rassengesetze, ihre auf die Geisteskrankenheiten der Thora aufbauende maßlose Arroganz, die lockere Bereitschaft zum töten usw. dann kann man selbstverständlich aus einem Komplex- oder anderen anerzogenen Befindlichkeitsstörungen heraus die Klappe halten oder man ist frei und nimmt sich das Recht Scheiße beim Namen zu nennen.

  • E
    Eluis

    Hallo TAZ,

     

    vielen Dank für diesen Kommentar. Man kann ja kaum glauben, dass es in dieser Ecke des politischen Spektrums Menschen gibt, die das Existenzrecht Israels befürworten und einen Kontrapunkt gegen die Iranversteher und Ahmadinedschadbejubler setzen. Es kommt mir ja manchmal vor, als ob sich die Geschichte wiederholt, damals hat man Hitler hochgejubelt, heute Ahmadi... Der gemeinsame Nenner ist die Vernichtung der Juden oder Israels, die Wörter haben sich geändert, der Zweck ist derselbe.

     

    Das Israel das Selbstverteidigungsrecht abgesprochen wird und stattdessen von Kriegstreiberei gesprochen wird ist perfide und eine Umkehrung von Ursache und Wirkung. Bitte machen Sie so weiter.

  • CD
    Che Dingsbums

    @Olaf und die anderen braunen Spacken hier. Da wäre dein Ur-Opa Adolf aber stolz auf dich gewesen Teutonnen-Olaf. Wer Israel und den Juden ein Notwehr oder Lebensrecht zugesteht, der kann kein echter Deutscher sein. Der wird als "Antideutscher" klassifiziert und was man mit solchen antideutschen Kreaturen macht, das haben die national (sozialistischen) Deutschen unter Ur-Opa Adolf gründlich gezeigt.

     

    Allerdings glaube ich nicht, dass die sozialistischen grauen Tauben der Unterchriften gerne ein "National" vor ihrem Sozialismus sehen würden. Meinungsfreiheit heißt bei euch Deutschnationalen Spacken, das Recht auf Propagierung der Vernichtung Israels.

  • MM
    M. Möhling

    > moralischer Autoritäten vom Rang eines Jean-Paul Sartre

     

    Wie belieben? Der hat von Stalin bis Mao so ziemlich jedes A mit Ohren verherrlicht. Natürlich immer nur so lang, bis es peinlich wurde, dann kam jeweils der Nächste dran. An der RAF störte ihn eigentlich nur, dass Baader so ein dummes Arschloch war, was ihm allerdings nicht dessen, na ja, Schriften und die darauf basierenden Taten, sondern erst ein ausführliches persönliches Gespräch vermitteln konnte. Und auch diese Einschätzung tat er nur privat kund, damit die revolutionäre Sache kein Schaden nahm.

     

    > Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik > Am wenigstens für Deutsche

     

    Israelkritik ist zu 99.9% Antisemitismus, desw. haben wir ja auch extra ein Wort dafür erfunden, schließlich brauchen wir es ständig. Saudi-Arabien-, China-, Russland- oder gar Nordkoreakritik klingt zudem auch doof. Trotzdem ist der Satz natürlich falsch, und dass sage ich als akut tazophober.

     

    Dazu Kluges von Aldous Huxley: “Chronic remorse, as all the moralists are agreed, is a most undesirable sentiment. If you have behaved badly, repent, make what amends you can and address yourself to the task of behaving better next time. On no account brood over your wrongdoing. Rolling in the muck is not the best way of getting clean.” - Brave New World

  • TC
    The contrarian

    Realitätsinfusion bei der TAZ? - gefällt mir gut! Danke für den Kommentar!

  • D
    Deutscher

    Es gibt kein Menschenrecht auf Zionismus. Und wenn Israel - genau wie einst Preußen - wieder von der Landkarte fliegen sollte, wäre mir das egal.

  • W
    Wifman

    Watt'n Unsinn man hier in den Kommentaren lesen muß! "Aber dann muss man eben containment und Abschreckung betreiben (die Mittel dazu hat Israel mit seiner nuklearen Zweitschlagfähigkeit ja bereits...)" Alda, weißt Du eigentlich nichts über den nahen Osten? Weißt Du nicht, daß der Iran von sowas nicht abgeschreckt ist?

     

    Der Iran sieht das folgendermaßen: Wer im Krieg für die Vernichtung der Juden stirbt, stirbt einen Allah-gefälligen Tod. Wenn die also die Juden (Israel) ausrotten und dafür selber ausgerottet werden, na und? Man landet ja im Paradies. Und wir befinden uns ja sowieso im Endzeitalter, da ist das ja eh kein großer Verlust.

     

    Glaubste nicht, daß die so kirre sind? Im Iran-Irakkrieg (1980-88) mußten die Iraner Minenfelder räumen. Wie macht man das? Logo! Man schickt 36.000 Kinder, Hand in Hand, singend, über das Feld und schaut, welche in die Luft fliegen.

     

    Das war so krank, daß die Irakischen Soldaten, die das mitansahen (und die ja selber nicht gerade für ihre Pingeligkeit bekannt sind), wegen posttraumatischem Stressyndrom behandelt werden mußten.

     

    Der Iran ist eine reale Bedrohung und wir hier in Deutschland fühlen uns nur deshalb so sicher weil wir darauf zählen können, daß die Israelis selbst im Tod noch die Iraner mitnehmen und deren Bombe dann keine Gefahr mehr darstellt. Blöd für uns wäre nur, wenn die Israelis nicht mehr an den Knopf kommen. Denn natürlich ist Europa dann als nächstes dran.

  • L
    Lamentum

    Voll ins Wespennest, wie man an den Kommentaren sieht. Hier jaulen gerade diejenigen laut auf, die nie ein Wort darüber verlieren, dass es die Hamas ist, die nicht nur Kinder mit Bombengürtel andere Kinder in die Luft sprengen läßt, die Waffenlager und Trainingseinrichtungen bewusst in oder direkt neben zivilen Einrichtungen anlegen, die Männer als Helden feiert, die Neugeborenen die Kehle durchschneiden, die Anhänger anderer Parteien und Kritiker gnadenlos jagt.

    Kein Wort über die gestoppte Versorgung des Kraftwerkes von Gaza DURCH die Hamas.

     

    Die kein Wort darüber verlieren, dass Palästinenser von ihresgleichen getötet werden, wenn sie Land an Juden kaufen. Kein Wort von diesen, dass Ostjerusalem "judenfrei" gehalten wird.

     

    Kein Wort auch über die Araber in der Knesset, die arabischen Repräsentanten Israels wie die ehemalige Miss Israel. Kein Wort über die massive arabische EINwanderung nach Israel. Kein Wort über die Vervielfachung der Palästinenser seit ihrem Status als "Flüchtlinge". Kein Wort davon, dass die WHO Überernährung als eines der maßgeblichen Probleme in Gaza anführt.

     

    Statt dessen Nazi-Vergleiche (wer mir ein einziges jüdisches Luxusrestaurant im Warschauer Ghetto 1944 wie es diese in Gaza mehrfach gibt belegen kann bekommt von mir ein Abbitteschreiben mit Kussmund), Apartheitvorwürfe (wie viele Schwarze saßen noch gleich im südafrikanischen Parlament der Apartheit? Oder um mal Frederik van Zyl Slabbert zu zitieren: "Es gab eine Rassentrennung, die alle Bereiche des Lebens betraf. Und das belastete alle. Für Weiße galt es als ungehörig, Schwarze zu sich einzuladen."

     

    Tausende "Misch"beziehungen und Freundschaften von Israelis mit Arabern widerlegen jeden Vorwurf der Apartheit. Andersherum gibt es eine Menge Mitglieder der Hamas, die sich weigern mit Juden zu sprechen... Tja, da hat Deniz also voll auf ein Wespennest geschlagen. Das sein Stock dabei die Wahrheit war wird ihn nicht davor schützen, gestochen zu werden.

  • L
    Leser2010

    Mann, oh Mann. DENIZ YÜCEL, das war jetzt aber ziemlich viel Wahrheit. Und dazu noch Parteinahme für Israel. Das kann nicht gutgehen. Geben Sie es zu, Sie haben schon den Arbeitsvertrag bei einem anderen Blatt in der Tasche.

  • L
    Luetzgendorff

    Auf so einem treffenden Kommentar habe ich lange gewartet und ich hoffe, dass das keine Eintagsfliege ist. Und gelacht dabei habe ich auch noch, über die treffende Charakterisierung der weissbärtigen Wirrköpfe, die sich Friedensbewegung nennen!

     

    You made my Day - vielen Dank dafür!

  • W
    Wolfram

    @ Eremit,

     

    bleiben Sie besser in Ihrer Hütte.

     

    "Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein Menschenrecht. Und damit habe ich das Recht, Israel als einen religiösen Apartheitstaat (mit getrennten Straßen und Nummernschildern) zu bezeichnen. Ich habe das Recht, die Enteignungen von Palästinensern auf palästinensischem Boden und die illegalen, staatlich geförderten Siedlungen auf diesem Gebiet als Raub zu bezeichnen."

     

    Leider beinhaltet das Recht, auf das Sie sich berufen auch, dass man völligen Unsinn schreibt.

     

    1.) Zeigen Sie mir wo Israel ein "religiöser Apartheidstaat" ist. Es gibt hier weder getrennte Strassen, noch getrennte Nummernschilder.

    Die Strassenschilder sind dreisprachig, hebräisch, arabisch und englisch. Wenn das für Sie Apartheid ist, dann waren Sie nie im Südafrika der achtziger Jahre, wo man Apartheid, selbst als Weisser, spüren konnte, wenn man Umgang mit Schwarzen gepflegt hat. Sie werden das in Israel nicht finden. Auch die erwähnte Religiosität werden Sie kaum finden, ausser in einigen Teilen Jerusalems.

    2.) Die Enteignungen der Palästinenser auf palästinensischem Boden können Sie bestimmt auch benennen, da Sie offensichtlich in der Region ein- und aus gehen. Somit quasi ein Augenzeuge sind.

     

    Yuecel hat mit seinem Artikel in's Schwarze getroffen, es ist wirklich auffällig dass viele Deutsche glauben, sie müssten sich an Israel abarbeiten. Man plädiert gerne für Toleranz und Gespräche, blendet die Menschenrechtsverletzungen in Ländern, wie dem Iran aber kategorisch aus. In Deutschland demonstriert man für Homoehen, zum Tode verurteilte homosexuelle im Iran interessieren in Deutschland dann wirklich niemanden. Ebenso wenn der Iran seine Atombombe hat und damit nicht nur Israel bedrohen würde, sondern den gesamten Nahen Osten, was den arabischen Staaten mehr Kopfzerbrechen bereitet, als Israel, was aber gern in Deutschland vergessen wird.

  • SA
    Shalom Alechem

    Ein sehr guter Kommentar!

     

    Es scheint so, dass die Israel-Hasser unter den nicht nur hier Bloggenden, es geradezu wie Luft zum Atmen nötig haben Israel zu kritisieren. Ohne Israelkritik scheint für sie das Leben nicht lebenswert zu sein. Wie schön ist das doch tote Juden herzzerreissend zu beweinen und viele schöne Gedenkstunden abzuhalten. Aber wehe,wenn der Jude sich nicht mehr abschlachten lässt, das passt nicht in das Weltbild Vieler. Dann ist der Jude endlich auch ein Kriegstreiber.

     

    Argumente pro Israel, welche man mit nicht wegzuleugnenden Tatsachen untermauern kann, werden als zionistische Propaganda abgetan, sie sind diesen Menschen völlig egal. Dass in Israel Araber in vielen hohen staatlichen Positionen, im demokratisch gewählten Parlament zu finden sind und dass die allermeisten von ihnen Freiheiten in diesem schrecklichen Appartheidstaat geniessen, von denen sie in allen arabischen Staaten nur träumen können, ist für die basher völlig irrelevant. Die Hauptsache ist das Menschenrecht auf Israelkritik. Man wird jawohl noch sagen dürfen...

     

    Interessanterweise schweigen sich dieselben Moralapostel zu Vorkommnissen in Syrien, Iran, Darfour etc. penetrant aus. Wie armselig!

  • R
    rufus

    @eremit

     

    ein "friedensforscher", der total einseitig ausnahmslos immer bei ...

    - westen ist boese

    - usa ist boese

    - israel ist boese

     

    und ansonsten alles schoenredet oder nur mit kleinen lippenbekenntnisen wegfloskelt, ist kein friedensforscher, sondern einfach nur

    - antwestlich

    - antiamerikanisch

    - antisemitisch/antizionistisch

     

    und keineswegs zufaellig sind all diese friedensforscher auch nebenbei ...

    - antikapitalistisch

    - anti-akw

    - anti-gentechnik

    - anti ...

     

    und keineswegs zufaellig ist jemand, der sein leben lang nur demokratien kritisiert hat, umgekehrt diktaturen schoengeredet hat, KEIN demokrat.

  • D
    Daniel

    Super Artikel!!! Ich würde gerne öfter Beiträge von Journalisten hören, die nicht Teil der Moralinquisitoren sind. Das ist hier in Deutschland zur Rarität geworden.!!! Danke

  • AP
    Anna P.

    Ein Super-Kommentar! Klasse.

     

    Ich finde Sie haben recht, es gibt für Deutsche KEIN Menschenrecht auf Israelkritik. Eben weil die Deutschen die Ermordung von 6 Millionen Juden zu verantworten haben. Und weil es jetzt um LEBENDE Juden geht und vielleicht sogar darum, den nächsten Holocaust zu verhindern. Und diesmal hätten die Deutschen die Chance etwas zu tun.

     

    Und was tun sie? Sie üben ISRAELKRITIK.

     

    Und alle, die sich hier darüber aufregen und auf ihrer Israelkritik beharren sollten sich vielleicht mal bei Wikipedia oder so über die diversen Drohungen informieren, die die arabischen Nachbarstaaten inklusive der Hamas gegen Israel aussprechen.

     

    Zum Beispiel die: „Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk. Sie haben keine Religion, kein Gewissen, keine moralischen Werte!“

    von dem stellvertretenden Minister für religiöse Stiftungen der Hamas Abdallah Jarbu. Er sprach diese Worte am 28. Februar 2010.

     

    Und? Wo bleibt die HAMASKRITIK? Die IRANKRITIK? etc.

  • O
    orion

    Aus dem Herzen, aus der Seele, aus dem Kopf - und auch noch stilistisch klasse. Danke! Und dickes Kompliment.

  • I
    IWespennest

    Der Kommentar in der TAZ ist die Koranverbrennung für Deutschlands selbsternannte geistige Elite. Danke Herr Yücel, entlarvende Leserbriefe der teutonischen Gutmenschenmullahs, die heute mal wieder meinen am deutschen Wesen müsste die Welt genesen.....

  • HB
    Hildegard Behrendt

    Selten soviel antisemitischen Mist hintereinander weg gelesen. Was ist das für eine "alternative" Zeitung, die ihren Leser/Innen so wenig wirkliches Wissen vermittelt. Solche Hetztiraden und Unwahrheiten über Israel schreibt. Man merkt, dass die Väter und Großväter dieser Kinder vor '33 geboren worden sind.

     

    Empathie scheint in Deutschland sowieso ein Fremdwort zu sein - kennt man schon und bei einseitig Informierten, um nicht zu sagen Gehirngewaschenen, kann nichts als Geschichtsentstellung rauskommen.

     

    Zu Herrn Yüksel möchte ich mich gar nicht äußern. So ist halt TAZ-Multikulti. Immer etwas angebräunt und mit denen, die am lautesten schreien. Naja, die Postpubertären Alt-68iger und die heutige Jugend passen halt zusammen. Sind ja Eltern und Kinder, s.o.

  • Z
    zhfg

    Die Deutschen, schrieb Wolfgang Pohrt einmal, führen sich auf wie "Bewährungshelfer", die vor allem darauf achten, dass "ihre Opfer nicht rückfällig werden".

     

    Die Kommentare hier sind einmal mehr der Beweis, wie richtig er damit lag.

  • B
    Ben

    Voll ins Grün-Braune getroffen. Danke, Deniz Yücel.

  • A
    Abe

    Wenn auch ein wenig im Antifa-Flugblatt-Duktus verfasst, ist es mal gut, sowas auf den Seiten der taz zu lesen. Ähnlich wie der BAK-Shalom in der Linkspartei, frage ich mich nur, warum Herr Yücel sich das antut? Eine Prise Masochismus?

     

    So lange es den durschnittlichen taz-Leser ärgert, soll mir die Motivation egal sein. Vielen Dank für diese Kolumne.

  • M
    Mapai

    Wow, Yücel... Das "Kolümne" hier lasse ich mal als einen massiven Resthirnachweis gelten! Reschpekkt, Mann!

  • M
    Matthias

    Der Zustand der bundesdeutschen Friedensprofessoren und ihres Umfeldes wird in der vorliegenden Kolumne von Deniz Yücel treffend wiedergegeben. Er ist leider so schlimm, wie es der Artikel schildert. Viele Jahre habe ich Artikel des ein oder anderen Mitglieds dieses Unterzeichnerkartells zustimmend gelesen und verfolgt. Diese Zeiten sind zum Glück bereits länger vorbei.

     

    Ihre verquere Friedensideologie ist weltfremd und könnte für Israel schlimmste Folgen haben. Zum Glück hat Israel es Dank starker eigener Armee (hoffentlich!) selbst in der Hand, das Atomwaffenprogramm des Iran zu stoppen und zum Glück ist Israel bei seinem Überlebenskampf nicht auf diese (gutmeinenden) Schreibtischfriedenskämpfer angewiesen.

     

    Der erwähnte Franz Alt wurde bereits vor mehr als 15 Jahren von Jutta Ditfurth zurecht als "chronisch lächelnden Antisemtiten" benannt.

     

    Den Namen des Autoren Deniz Yücel in Form von "Jücksel" (in mindestens zwei Leserkommentaren geschehen) wiederzugeben, ist einfach nur antisemitischer Mist.

     

    Spannend wäre eine abwägende Debatte zwischen den Positionen Militärschlag Israels (und welcher Verbündeter) und seiner Folgen einerseits versus Einsatzwahrscheinlichkeit einer funktionierenden iranischen Atombombe in wieviel Monaten/Jahren andererseits. Im Fußball ist Angriff die beste Verteidigung, fällt gerade einem Fan von Eintracht Frankfurt ein.

  • S
    suswe

    Ach und für die Deutschnationalen und PIs: Yücel ist kein Antideutscher, dafür müsste er sich als Erbe der Schuld der Deutschen an den Naziverbrechen fühlen. Er polemisiert nur gerne mal deutschfeindlich, um euch herauszukitzeln.

  • S
    suswe

    Wenn wir rechtzeitig unser Recht auf Waffen-, Atom- und GiftgasexportSTOPP wahrgenommen hätten, bräuchten wir heute kein "Menschenrecht auf Israelkritik".

     

    Weder Deutsche noch andere Menschen haben die Möglichkeit, Überlebenden eines Völkermordes oder Klerikal Verdummten Diktaturopfern ihre Großsprecherei/Kriegstreiberei bzw. ihre Selbstverteidigung/Besatzungsverhalten auszureden.

  • R
    Raimund

    Herr Yücel scheint wohl vom Mossad bezahlt zu werden. Zumindest hat er deren Logik inhaliert:

     

    Menschrechte gelten nur für einen eingeschränkten Personenkreis, teilweise nicht für Deutsche und keinesfallss in Palästina....

  • O
    Olaf

    Der Herr Yücel hat also seine Ideologie nun gänzlich offenbart, er ist Anhänger der Sekte der sogenannten "Antideutschen". Pro Israel und Anti Deutsch, ist das Credo dieser Sekte, Fakten spielen keine Rolle. Was das allerdings mit Journalismus zu tun hat, kann man kurz zusammenfassen: Nichts

  • K
    Knallkopp

    Alter Schwede, Denniz! Jetzt hättste mich aber beinahe auch gehabt.Meldest du dich eigentlich immer freiwillig für solche Experimente? ;)

    Nur zu schade, dass die bisher freigeschalteten Leserkommentare größtenteils keine Lust auf mehr (Kommentare) machen - die einen zu doof, die anderen zuwider (mir). Naja, mal schauen was da noch so kommt.

  • H
    Hamdeddin

    Woahh, Deniz, wärest Du nicht so schlecht rasiert, ich müsste dich küssen. Da dachte ich gerade noch nach einer Auseinandersetzung mit vorbildlich in den deutschen Autoritarismus integrierten BVG-Kontrolleuren mit Hesballahbärten der Tag könne nichts Schönes mehr bringen. Und dann schleichst Du dich mit deinem unerwartet erquickenden Beitrag ran und schließt auch noch mit einem Fazit, das Karl Krauss höchstpersönlich wahrscheinlich nur unwesentlich besser hinbekommen hätte.

     

    An der Kommentarspalte besonders lustig ist die sparsame Erwähnung des Vorwurfs "antideutsch" - da siehste wohl zu migrantisch-unweiß aus.

  • W
    willy

    Mensch, Yücel, habe noch nie so Gutes und Kluges von einem taz-redakteur gelesen. Sie scheinen unter ihren Kollegen der einzige zu sein, der sich mal die Landkarte Israels und seiner Anrainerstaaten angesehen hat.

     

    Es gilt noch immer der Satz, dass Frieden herrscht, wenn Israels Nachbarn die Waffen niederlegen, Israel selbst aber sofort von der Landkarte getilgt würde, wenn es sich seiner Waffen entledigte! Ich bin entzückt von Ihnen, aber nicht von ihren antisemitischen Kollegen.

  • B
    B.W.

    "Man äußert sich weniger einseitig. Noch besser: Man hält die Klappe." -

     

    Das sollte auch für Yüzel gelten

  • K
    käthe

    gestern, beim gucken der nachrichten, da hätte ich am liebsten umgeschaltet, weil ich diese ganzen sich permanent bedroht fühlenden und daher permanent drohenden blockflötengesichter nicht mehr ertragen kann. ich hab mir den ganzen quatsch dann aber doch zu ende angeguckt, weil ich dachte, vielleicht kommt da noch was sinnvolles. es kam aber nix.

     

    als ich heute morgen den kommentar von onkel deniz gelesen hab, dachte ich "hui, da wird im kommentarstrang aber fein die kuh fliegen," und ich hatte recht. das ist ja auch mal ganz schön.

     

    ach so, der text, ach ja: kann ich nix schlimmes dran finden. onkel deniz hat das recht draufzuhauen wie die pfeifen im fernseher. es liest sich aber besser. und: onkel deniz ballert nicht.

  • T
    Teresias

    Als Ines Pohl den Autor Deniz Yücel gegen Jürgen Trittins Vorwurf "Schweinejournalismus" mit dem Hinweis auf die Meinungsfreiheit in ihrem Blatt verteidigte, hielt ich das für die sinnvolle Reaktion der Chefredakteurin eines grünen, linksliberalen Blattes. Was sagt Ines Pohl nun dazu, dass dieser Autor, ein Redaktionsmitglied ihrer Zeitung, die Meinungsfreiheit auf bestimmten Gebieten abschaffen will?

     

    Vielleicht ist dieser Deniz Yücel nur ein "advocatus diaboli", der die taz-Leser aus der Reserve locken soll. (Dieses Konzept ist bei mir aufgegangen: Ich habe die Erklärung der von Deniz Yücel madig gemachten Friedensbewegten und -forschenden gelesen und werde die Erklärung unterschreiben, die -notwendiger Weise - Vieles vereinfacht.)

     

    Vielleicht ist dieser Deniz Yücel aber auch ein "Broder hoch 2", dessen Kommentare in Springer-Zeitungen besser aufgehoben wären. Von mir aus darf er seinen Unsinn weiter verbreiten. Aber muss ihm die taz dabei helfen?

  • BM
    Bernardo Markowsky

    "Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik. Am wenigstens für Deutsche.“ Das ist eine steif da stehende Behauptung. Warum bitte, gibt es kein Recht auf Israelkritik? Damit Israel ganz allein weiter im Strudel des Wahns, immer und in allem Recht zu haben, versinkt?

     

    Ist Ihnen Marek Edelmann bekannt? Er war setllvertretender Kommandant des Warschauer Ghettoaufstands 1943 und wurde von der polnischen Schriftstellerin Hanna Krall ausführlich befragt und vorgestellt.

     

    Er fand, dass es nicht einsehbar sei, warum Israel im Norden der arabischen Halbinsel gegründet worden sei und nicht in Deutschland, im Grossraum Köln beispielsweise. Mit anderen Worten, sowohl der nicht endende Konflikt der ungleichen Nachbarn im nahen Osten wie auch die erst jetzt blutig endenden arabischen Diktaturen sind Spätfolgen des Nazismus und der Judenvernichtung im Zweiten Weltkrieg. Ist da sich steif rauszuhalten wirklich die einzige Option?

  • T
    tommy

    "Und für alle sog. Friedensaktivisten ein besonders treffendes Zitat des geschätzten Orwell: "Den Luxus des Pazifismus können sich nur Leute leisten, deren Sicherheit garantiert ist - durch genügend Kanonen oder ausreichende Entfernung vom Kriegsschauplatz."

     

    @nihi.list: Sie wissen aber schon, dass Orwell eine, um es vorsichtig auszudrücken, "kritische" Haltung gegenüber dem zionistischen Projekt (über dessen Legitimität ich hier gar nicht urteilen will) hatte? Aus dem ursprünglichen Kontext gerissene Zitate sind vielleicht nicht unbedingt die beste Argumentationsstütze.

  • E
    end.the.occupation

    Danke für den klasse Kommentar! Mach weiter so, Yücel!

  • T
    tommy

    "...dass der Iran...auch von den meisten arabischen Staaten als Bedrohung wahrgenommen wird."

     

    Das spricht eigentlich eher für den Iran... Ansonsten ein ziemlich denkfauler Artikel, den nur die 100%-Israelfans gut finden dürften. Sicher, die erwähnten "Friedensforscher" sind arg einseitig in ihren Vorwürfen gegen Israel (von daher ein leichtes Ziel für Yücel).

     

    Aber eine iranische Bombe wird man wohl weder durch Sanktionen noch durch einen Präventivschlag verhindern können. Erstere stärken eher das Regime (das die knappen Güter gezielt an seine Unterstützer verteilen kann) und schädigen die Masse der iranischen Bevölkerung (ok, die ist Yücel wohl egal), letzterer kann ein Atomprogramm des Iran nicht dauerhaft stoppen und wird die iranische Führung erst recht dazu veranlassen, die Bombe zu bauen. So unangenehm das sein mag, der einzig realistische Weg sind Verhandlungen mit dem Angebot von Sicherheitsgarantien für die Mullahs.

     

    Ist natürlich nicht gesagt, dass das klappt. Aber selbst wenn Iran die Bombe baut, ist die Idee, dass sie die sofort auf Tel Aviv schmeißen abwegig. Das Regime wird sich dann wohl sicherer fühlen und wohl auch außenpolitisch aggressiver sein. Aber dann muss man eben containment und Abschreckung betreiben (die Mittel dazu hat Israel mit seiner nuklearen Zweitschlagfähigkeit ja bereits...) - das hat immerhin auch gegenüber der kommunistischen Welt jahrzehntelang einigermaßen funktioniert. Nicht ungefährlich und nicht schön, aber immer noch besser als ein Krieg, dessen Folgen niemand auch nur erahnen kann.

  • F
    FRITZ

    Der Text ist bis zum letzten Abschnitt gut. Denn selbstverständlich gibt es ein Menschenrecht auf Israelkritik, es heißt "Meinungsfreiheit". Dass sich hinter "Israelkritik" in ca. 97,5% der Fällen mehr oder weniger milde Formen von Antisemitismus verbergen, ist eine andere Debatte.

     

    Dass es bizarr ist, dass sich die deutsche Linke ausgerechnet an Israels (vornehmlich und nachvollziehbar kompromisslos auf Selbsterhaltung gerichteten) Politik abarbeitet, ist eines der Phänomene, zu dem Broder, bevor sein Ego seine Seele auffraß, in dem wunderbaren Buch "Der ewige Antisemit" eigentlich alles gesagt hat.

  • S
    Stefan

    Die hier versammelten pathologisch realitätsfernen Friedens- und Meinungsfreiheitsfreunde würden dann später ganz schlimm betroffen mit dem Elektro-Auto und dem Bio-Frühstück unterm Arm zum zweiten Stelenfeld fahren, und dann den jüdischen Opfern der iranischen Atombombe gedenken.

     

    Wie bequem diese moralischen Sprechblasen doch sind und wie sehr da vergessen wird, dass eliminatorische Antisemiten nicht per Dialog, sondern mit der Waffe von ihrem Bestreben abgehalten werden müssen. Der deutsche Nationalsozialismus wurde nicht totdiskutiert, es brauchte die militärische Lösung. Bezeichnend, dass so viele Leute nicht bereit sind, dass zu verstehen. Und warum Deutsche vor allem immer für die Erlaubnis streiten, Israel kritisieren zu dürfen, verrät nur sie selbst. Kuscheln mit Herrn Walser, ekelhaft.

  • KP
    Kosmo Prolet

    Klasse Kommentar - dafür Zahl ich. Vielen Dank Herr Yücel. :-)

  • EI
    Ex-Abonent in Spe

    Das ist mit Abstand das Dümmste was ich jemals in der Taz lesen musste, ach was, überhaupt in irgendeiner Tageszeitung. Leserbriefe eingeschlossen. Ich weiß nicht, was die Zeitung damit bezweckt sich diesen Berufstroll zu leisten. Hier wird wohl Meinungs- mit Niveaufreiheit verwechselt.

  • K
    kolat

    Ey Kollegah! Ey Jücksel! Gibt es Dich eigentlich wirklich? Bekommst Du gutes Geld für Deine Kriegstreiberei? Und wie, niemand in Deutschland dürfe Israel kritisieren? Denkst Du? Wohnst Du in Deutschland? Dann probiers doch mal.

     

    Aber nicht nur für Dich ist die Kolumne praktisch. Die taz wäscht sich damit von allen Verdächtigungen rein, etwas gegen die Politik Israels zu haben.

  • MN
    Mein Name

    Lieber Herr Yücel,

     

    wie schön, dass so etwas Kluges und Richtiges endlich auch mal in der sonst so oft grün-langweiligen taz zu lesen ist. Und wie die Kommentare zeigen, hätten Sie bei den taz-LeserInnen nicht besser ins Schwarze treffen können. Ich wollte Ihnen das schon nach Ihrem herrlichen Gauck-Kommentar schreiben: Bitte halten Sie Kurs! Weiter so! Und noch ganz nebenbei:

     

    „Denn wenn es etwas gibt, dem Deutsche keinen Schaden zufügen dürfen, ohne jedwede moralische Integrität zu verwirken, dann ist es dieser Flecken Erde zwischen Totem Meer und Mittelmeer. Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik. Am wenigstens für Deutsche.“

     

    Das ist mit Abstand der beste Satz, den die taz seit Ihrem Bestehen gedruckt hat. Mit Abstand.

  • AH
    Adorno hatte Recht

    Die Kommentare sprechen wie so oft für sich -- da erübrigt sich ja jede Reaktion des Autors. Man kann sich, wie erwartet, auch unter Taz-Lesern auf die reflexhaften Reaktionen bestens verlassen.

  • LB
    Leo Brux

    Bei Deniz Yücels Kommentar fällt auf, dass er nicht ein einziges Argument berücksichtigt, das gegen die momentane Kriegstreiberei spricht. Auch implizit nicht. Er übernimmt schlicht Netanyahus Sichtweise.

     

    Pro und contra - das ist schon etwas, das mir an der taz gefällt. Ich hätte auch nichts dagegen, mal einen klugen, informierten Autor zu lesen, der uns empfiehlt, den geplanten Angriffskrieg gegen den Iran als gerechtfertigt zu sehen.

     

    Aber Deniz Yücel UNTERSTELLT nur als selbstverständlich, dass Netanyahu im Recht ist. Das ist journalistisch schwach, denn es ist Propaganda. PROPAGANDA möchte ich in der taz NICHT lesen.

  • M
    max

    Meine Fresse Herr Yücel,

     

    das war ja so voll daneben, da fällt einem kaum etwas zu ein. Einfach mal ein bischen Propaganda in die Welt blasen, wie?

     

    Sie verbreiten dümmliche Allegmeinplätze im Bezug auf Menschen, die nicht eben ungebildet sind, um dann den dümmsten Schlusssatz herauszutrompeten, den man in diesem Zusammenhang seit langem gehört hat. "Es gibt kein Menschenrecht auf Israel-Kritik". Echt nicht? Ich war immer der Meinung das Ding heiße "Meinungsfreiheit" und wäre eines der edelsten Menschenrechte überhaupt. Gerade Sie machen doch so gerne Gebrauch davon.

  • CS
    Clemens S.

    DANKE! Israelkritik ist hierzulande erstens obsessiv und zweitens einseitig. Dass ausgerechnet Linke es nicht besser wissen, verstört mich.

  • N
    nihi.list

    1. April oder Rosenmontag? Nein! Vielleicht ein ironisch gemeinter Kommentar dessen Ironie ich nur nicht verstehe? Glaube ich nicht. Nur ein böswilliger Versuch, die geneigte TAZ-Stammleserschaft aufs Äusserste zu provozieren? Vielleicht, glaube ich aber auch nicht.

     

    Viel wahrscheinlicher ist es, dass der Werte Autor die TAZ-typischen Scheuklappen abgelegt und der Realität ins Auge gesehen hat.

     

    Und für alle sog. Friedensaktivisten ein besonders treffendes Zitat des geschätzten Orwell: "Den Luxus des Pazifismus können sich nur Leute leisten, deren Sicherheit garantiert ist - durch genügend Kanonen oder ausreichende Entfernung vom Kriegsschauplatz."

  • S
    Sev

    Hab ich hier etwas nicht verstanden, oder warum hat uns mal Georg Schramm darüber aufgeklärt, was Ahmadhinedschad gesagt hat. Er hat gesagt, die Besatzung von Israel in Palästina muss Geschichte werden, und nicht Israel muss Geschichte werden.

     

    Wie es nun auch sei, Schuld an dem Krieg haben immer beide, und die Wahrheit stirbt im Krieg ja bekanntlich zuerst.

  • PS
    P. Schumumba

    "Noch besser: Man hält die Klappe" - Nicht wahr, Herr Yücel?!

  • ST
    Siggi Teussen

    Blödes Geschwätz, Jücksel, mit Verlaub. Der Troll vom Dienst von der taz meldet sich wohl wieder zu Wort? Nachdem Du Dich bei Gauck auf dünnes Eis begeben hast, musst Du Dich wohl wieder als system- und staatstragender Journalist rehabilitieren? Na gut, steig ich drauf ein:

     

    Klar gibt's kein Menschenrecht auf Israelkritik oder auf Jückselsche Dampfrede. Aber es gibt einen Menschenpflicht, himmelschreiendes Unrecht zu benennen. Und es gibt tatsächlich auch ein Menschenrecht darauf, Entwicklungen zu widersprechen, die auch eine Gefahr für den eigenen Hintern bedeuten.

     

    Ein Krieg gegen den Iran wäre nicht nur eine scharfe Provokation des Westens gegen, ein indirekter Angriff auf die Atommächte Russland und China. Dazu kommt auch, dass wir (wir = denn wir sitzen leider im gleichen Boot wie die Amerikaner) in diesem Krieg vermutlich auf peinliche Weise den Kürzeren ziehen werden. Und ein Verband von Staaten, der auf den Schultern Gebirge von Schulden stemmt, bei weitgehend ausgehöhlter Real-Wirtschaftskraft - ein Atlas auf tönernen Beinen - der kann es sich überhaupt nicht leisten, plötzlich auch noch militärisch die Hosen runtergelassen zu bekommen und schwach dazustehen. Dann verdampft nämlich der ganze psychologische Kredit, auf den er sich bisher stützen konnte, und alles bricht schneller zusammen, als man hier Papp sagen kann.

     

    Und was "Feindschaft gegenüber Israel" angeht: wäre ich ein israelhassender Nazi, ja dann würde ich ihnen freilich schmunzelnd empfehlen, sich weiterhin über alle Nachbarn hinwegzusetzen, befreundete Nationen vor den Kopf zu stoßen, die Palästinenser noch mehr in Elend und Verzweiflung zu bringen, und ganz besonders auch, möglichst bald den Iran anzugreifen. Und alles, was in Bezug auf das iranische Atomprogramm rauskommt, ist, dass der Iran, der nach Ansicht des CIA, der amerikanischen Armee sowie ehemaliger israelischer Geheimdienstoffiziere sehr wahrscheinlich nicht nach Atomwaffen forscht - dass der sich's jetzt dann doch anders überlegt und sich doch noch auf diesen Weg begibt.

     

    Es gibt eine Menschenpflicht zur Menschlichkeit und Vernuft. Und man hat jedes nur erdenkliche Menschenrecht, andere daran zu hindern, dass sie einem selbst und allen anderen den Ast absägen, auf dem wir alle sitzen.

  • DW
    damals wars

    Kein Deutsche hat je dem Staat Israel etwas getan. Warum also sollen wir Israel nicht kritisieren dürfen. Kritisches Denken und Handeln ist eine Grundfeste der Demokratie. Was passiert, wenn man darauf verzichtet, wissen die Deutschen an Besten.

  • IA
    Ich Antifaschist

    Sollte dieser Artiel ein zionistisches Manifest werden? Selbstverständlich sollte der Iran kritisiert werden. Alllerdings werden sowohl von Israel als auch vom Iran die gleichen Argumente gebracht. Beide4 fühlen sich bedroht. Wieso kann also Israel eine Atomstaat den Iran prventiv angreifen weil dieser ein Atomstaat werden will? Jegliche Waffen, besonder aber atomare, sind eine Bedrohung für die Weltbevolkerung. Egal wer sie hat es bleibt ein verbrechen an der Menschheit.

     

    Wieso sollte von Israel nicht Kritisiert werden dürfen? Nicht nur die entstehung auch die aktuelle politische Ausrichtung sind zu tiefst Faschistisch. Wieso dürfe besonderns "deutsche" Israel nicht kritisieren. Wie ihnen vielleicht bekannt sein dürfe waren nicht alle deutschen in den Holokaust verwickelt. Und allein die Herkunft oder der wWhnort macht noch keinen Neonazi.

     

    Die diskriminierung von Arabern in Israel und Palestina ist nicht entschuldbar. Wer jetzt wieder mit Intifada oder dergleichen ankommt miss mit zweierlei Maß. Und aussagen wie "Heute haben wir unseren eigenen Staat. Und die Aufgabe des jüdischen Staates ist es, jüdisches Leben zu verteidigen und die jüdische Zukunft zu sichern" sind mehr als faschistoid. Schon allein durch die Unterschlagung der arabischen Israelis. Solch völkisches Denken wird durch unzählige Krieg als fatal überführt.

     

    Wieso also sollte Israel eine Freifahrtschein für Unterdrückung, Mord und Kriege haben. Waren da nicht einmale Ideale wie Gleichberechtigung?

  • K
    Klickprovokateur

    Ich halte mich kurz:

     

    1. "wenn es irgendwas gibt das Deutschland nicht schaden darf" dann ist es [ANDEREN MENSCHEN]. Oder hat man gelernt, dass Menschen auf einem geographischen Stück Land mehr wert seien als andere. Ihre Worte schmerzen Herr Yücel und sie sind wirklich nicht provokativ, sondern sehr sehr mainstream diesmal, leider.

     

    2. "alle Friedensanstrengungen in der Region" sabotiert .... Herr Yucel, sie argumentieren hier durchsichtig ideologisch. Es ist eine solch dreiste Lüge, dass ich keine Möglichkeit sehe, als ihnen nahezulegen, ihren Beruf zu wechseln. Lieber Bäcker sein und frei denken können, sich nicht verkaufen müssen mit Griffel und Seele. Deutschland leidet wirklich an Korruption, überall ist sie hineingewoben.

  • S
    städter

    ich bin gegen nationalstaaten!

  • I
    Ika

    was ist denn das für eine antideutsche kacke? das von einer seriösen zeitung und auch noch als "lead-beitrag" auf fb (und wahrscheinlich) G+ gespreaded... Meine Fresse.

     

    Sachlich gibt es hier so viele Dinge, mit denen man sich mal auseinander setzen müsste. Aber: Es scheint hoffnungslos für den Autor.

  • I
    I.Q

    "..Dass das iranische Regime den Staat Israel vernichten will, bleibt unerwähnt.."

     

    Warum sollte man sich auch an Lügenpropaganda gegen den Iran beteiligen. Übrigens war es erklärte Politik der BRD von 1949 bis 1990, dass die DDR von der Landkarte verschwinden sollte.

     

    Aber ich fürchte, dieser Hinweis könnte einige geistig etwas überfordern. Übrigens war gerade beim Besuch von Netanjahu bei Obama, das Thema Menschenrechte im Iran und die Verbesserung für die Lebensumstände der Menschen dort, nichts zu hören. Hingegen wurden dort Hinweise gegeben, es solle dort so etwas wie Auschwitz geben, und dieses müsse nun bombardiert werden, wenn ich das richtig gelesen hab.

  • S
    sammael

    Hut ab Herr Yücel,

     

    treffend und entlarvend geschrieben.

  • J
    jazzmail

    So wenig hilfreich und ausgewogen die von Ihnen genannte Unterschriften-Aktion sein mag, so wenig aussagekräftig und ausgewogen ist auch Ihre Kolumne. Insbesondere der letzte Satz: "Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik. Am wenigstens für Deutsche." ist mehr als überflüssig. Natürlich gibt es kein Menschenrecht auf Israelkritik, aber es gibt ein natürliches Recht darauf, politische Handlungen/Systeme/Diktaturen usw. zu kritisieren, ob sie Israel, Iran oder Deutschland heißen - das gilt für jeden Menschen, für Deutsche wie für Israeli, Iraner_innen, US-Amerikaner_innen, Philippiner_innen usw.... unabhängig der jeweiligen historischen Bezüge, zumindest wenn von der Bevölkerung und nicht von Staatsämtern die Rede ist.

  • RU
    ranghohe US Militärs widersprechen

    Sehr geehrter Herr Yücel, wollen Sie den ranghohen US Militärs, die in der Washington Post eine ganzseitige Anzeige gegen einen Überfall auf den Iran schalteten auch Antiwestliche, Israel und USA feindliche Reflexe unterstellen wie den deutschen Unterzeichnern einer ähnlichen Petition? Alle sollen die Klappe halten?

    http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2012/03/ranghohe-us-militars-schalten-inserat.html

  • RU
    ranghohe US Militärs widersprechen

    Sehr geehrter Herr Yügel, wollen Sie den ranghohen US Militärs, die in der Washington Post eine ganzseitige Anzeige gegen einen Überfall auf den Iran schalteten auch Antiwestliche, Israel und USA feindliche Reflexe unterstellen wie den deutschen Unterzeichnern einer ähnlichen Petition? Alle sollen die Klappe halten?

    http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2012/03/ranghohe-us-militars-schalten-inserat.html

  • HO
    Hans Oppelski

    Das Menschenrecht, Israel zu kritisieren heißt Meinungsfreiheit. Und die gibt es Gott sei Dank auch in Deutschland!

  • E
    Eremit

    Jetzt bleiben Sie mal bitte im Rahmen unserer Verfassung: Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein Menschenrecht. Und damit habe ich das Recht, Israel als einen religiösen Apartheitstaat (mit getrennten Straßen und Nummernschildern) zu bezeichnen. Ich habe das Recht, die Enteignungen von Palästinensern auf palästinensischem Boden und die illegalen, staatlich geförderten Siedlungen auf diesem Gebiet als Raub zu bezeichnen.

     

    Gehört zu meinen Menschenrechten, egal ob ich Pole, Schwede, Deutscher oder taz-Schreiber bin. Und ach ja: Nennen Sie einen Staat auf dieser Welt, der mehr Krige geführt hat, mehr Diktatoren gestützt/ eingesetzt/gestürzt hat, der weltweit mehr Raub getrieben hat und aktuell noch existiert, als die USA.

     

    Anders ausgedrückt: Ein Friedensforscher, der nicht auf die USA als Hauptproblem kommt, kann nicht seriös oder wissenschaftlich sein; beides erlaubt kein Ignorieren der Fakten.

  • F
    fidel

    @ DENIZ YÜCEL

    selten einen so guten kommentar in der taz gelesen.

  • K
    krissem

    "Aber da sie sich zugleich gegen Sanktionen und damit das wohl letzte Mittel aussprechen, eine iranische Atombombe und einen Krieg zu verhindern, nehmen sie kaltschnäuzig in Kauf, dass Israel der größten Bedrohung seiner Geschichte ausgesetzt wird." ... Entschuldigung, aber ich habe selten, wahrscheinlich nie einen so schlechten, ignoranten, unwissenden Kommentar in meiner TAZ gelesen. Es gibt übrigens Artikel in der heutigen Ausgabe, die den Autor mit etwas Hintergrundwissen ausstatten könnten. Bitte aufs Niveau achten, liebe TAZ, auch bei den Kommentatoren!

     

    mfg Krissem

  • H
    herbert

    Herr Yücel, Sie überraschen mich! Nach einigen leicht rassistischen Kolumnen auf unterirdidischem Niveau steigern Sie sich wieder auf die alles überragenden Höhen aus der Zeit der WM 2010. Chapeau! Besser kann man es nicht ausdrücken.

  • F
    Friedensliebhaber

    Alle, die die Kriege der Nato schlecht finden haben gefälligst die Klappe zu halten! Und die selbst von der UNO bestätigten Rechtsverletzungen der Israelis gegen die Palästinenser hat auch gefälligst keiner zu kritisieren. HALTET ALLE DIE KLAPPE! Ein wahrhaft demokratisches Statement, die SED hätte es auch nicht besser sagen können!

  • M
    Murnau

    Kritik muss IMMER erlaubt sein - auch an Israel. Auch klar ist, dass Kritik an Israel das Verhalten des Irans in keiner Weise entschuldigen kann. Wer glaubt, in einer Region, welche sich seit Jahren bekriegt, einen einzigen Schuldigen ausmachen zu können ist naiv. Die Schuldigen sitzen zumindest mitlerweile auf allein Seiten.

  • P
    pekerst

    Da dürfen wir ja wohl gespannt sein auf die Entgegnung der "Erstunterzeichner", denn selbstverständlich gibt es kein "Menschenrecht" auf Israelkritik, aber ein Bürgerrecht. Und dass die Atomwaffen Israels nicht dazu dienen, "abzuschrecken", will Herr Yücel uns ja wohl nicht glauben machen.

  • MK
    Michael Kispert

    Es wird möglicher Weise in absehbarer Zeit überhaupt keine Menschenrechte mehr geben, wenn sich Journalisten in der Frage von Krieg und Frieden tendenziös, mitleidslos und so undifferenziert äußern, wie in diesem befremdlichen Artikel. Dem Verfasser empfehle ich, darauf hinzuwirken, dass auch eine Kritik an Israel (ob berechtigt oder nicht) im Strafgestzbuch als Tatbestand verankert wird.

     

    Eines gab es jedoch früher mal. Den Konsens der Demokraten in Bezug auf freie Meinungsäußerung. Ob das nun ein Menschenrecht ist oder nicht, ist eine philosophische Frage.