Bud Spencer ist tot: Zwei Fäuste für ein Halleluja
Haudrauf-Filme haben ihn und Terence Hill weltberühmt gemacht: Bud Spencer war für viele ein Held der Kindheit. Nun ist er mit 86 Jahren gestorben.
Den Schauspieler plagten zuletzt gesundheitliche Probleme. „Er hat nicht gelitten, er hatte uns alle bei sich, und sein letztes Wort war „Danke““, sagte sein Sohn der Nachrichtenagentur Ansa zufolge. Auf der offiziellen Facebook-Seite schrieb die Familie, Bud Spencer sei unterwegs auf seiner nächsten Reise.
1929 als Carlo Pedersoli in Neapel geboren, drehte der Schauspieler mit Terence Hill (77) Filme wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“, „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ und „Zwei Asse trumpfen auf“. Über Jahrzehnte feierte das ungleiche Duo vor der Kamera internationale Erfolge und prägte das Genre des Italo-Westerns.
Auch 50 Jahre nach ihrem ersten gemeinsamen Film „Gott vergibt…Django nie!“ verband beide bis zuletzt eine tiefe Freundschaft. „Wir telefonieren oft miteinander“, sagte Spencer vor einigen Monaten der Deutschen Presse-Agentur. Wenn Hill, bürgerlich Mario Girotti, in Italien sei, komme er stets zum Essen vorbei. „Wir beide lieben die Spaghetti al pomodoro von meiner Frau Maria“, so der Neapolitaner.
Von seinen mehr als 120 Filmen machte Spencer nur 17 gemeinsam mit Hill – dennoch wurden die beiden Haudegen vor allem als Duo weltberühmt. „Eifersüchteleien oder Neidgefühle“ habe es in der Freundschaft der beiden Kinohelden nie gegeben, schrieb Spencer in seinem Buch „Was ich Euch noch sagen wollte…“, das erst Anfang des Jahres in Deutschland erschien. „Unsere Freundschaft war entstanden, bevor wir Könige der Kinokassen geworden waren.“
Hommage an Budweiser
Vor der ruhmreichen Zeit als Schauspieler war der junge Pedersoli in den 50er Jahren zunächst als mehrfacher italienischer Schwimmmeister erfolgreich. Sogar bei Olympischen Spielen trat er an. Über Umwege kam er dann zur Schauspielerei. Seinen Künstlernamen Bud Spencer wählte er als Hommage an die US-Biermarke Budweiser und an Hollywood-Schauspieler Spencer Tracy.
Vor zehn Jahre unternahm Spencer einen kurzen – und folgenlosen – Ausflug in die Politik: Er kandidierte bei den italienischen Regionalwahlen auf der Parteiliste von Silvio Berlusconi. Danach trat er kaum noch öffentlich auf, Spencer konzentrierte sich auf das Verfassen seiner Memoiren.
Zu Deutschland, das er oft besuchte, und insbesondere zu Schwäbisch Gmünd hatte Spencer eine besondere Beziehung: Das dortige Freibad, in dem er als noch Aktiver im Sommer 1951 ins Wasser stieg, trägt inzwischen seinen Namen. „Ich danke den Leuten für ihre Treue“, sagte er seinerzeit im dpa-Interview in Rom. „Besonders den Deutschen“, fügte er mit seiner sonoren Stimme auf leicht gebrochenem Deutsch hinzu.
Die Nachricht über den Tod des beliebten Schauspielers verbreitete sich schnell. Italiens Regierungschef Matteo Renzi twitterte: „Ciao Bud Spencer. Wir haben Dich lieb gehabt.“
Auch aus Deutschland kamen betroffene Reaktionen: „Harte Faust, weiches Herz, toller Mensch. Ein Held meiner Kindheit. Ruhe in Frieden, Carlo Pedersoli“, schrieb Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) auf Twitter.
Nationalspieler Mesut Özil hielt fest: „Thank you for everything! R.I.P. Bud Spencer.“ Und Linken-Chef Bernd Riexinger meinte: „Gegen seine Kelle half kein Waffenschein. Bud Spencer war einfach ein cooler Typ!“
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