: Es wird ausgeschekkt
ENDE Die Bundes-regierung schließt schekker.de, das Portal für Jugendliche
Es ist die erste Nachricht auf der Webseite: „Adieu Schekker“ heißt der Beitrag, der das offizielle Jugendmagazin der Bundesregierung im Internet beerdigt. Bis Ende des Jahres soll die Seite noch im Netz verfügbar sein, danach wird sie eingestellt.
Seit 13 Jahren berichten auf schekker.de Jugendliche über Themen wie Drogenpolitik, Ausbildung, Studium und Jobchancen, Datenschutz und Cybermobbing. Herausgeber der Seite ist das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, journalistisch begleitet wurde es von den Redakteur_innen des Jugendmagazins Spießer. Die hätten diese Aufgabe auch gerne weitergeführt. „Offiziell haben wir ein paar Wochen vor der geplanten Einstellung davon erfahren“, sagt Nora Stankewitz, Redaktionsleiterin des Spießer.
Als Grund für das Ende von schekker.de nennt das Bundespresseamt die sozialen Medien. Das klingt zunächst paradox, immerhin hat Schekker auch dort junge Leute angesprochen. Tatsächlich verliert die Homepage aber langsam an Bedeutung: Vor allem Jugendliche informieren sich zunehmend über Facebook, Twitter und Co. Auch schekker.de war auf Facebook und YouTube mehr oder weniger aktiv. Warum das Presse- und Informationsamt diese Kanäle nicht ausbaut, sondern löscht, dazu wollte es sich nicht äußern. Es hieß lediglich, dass „der Auftritt der Bundesregierung in den sozialen Medien ein Element einer umfassenden Social-Media-Gesamtstragie“ sei. „Die Neuausrichtung, die sich mit allen Zielgruppen befasst, dauert an.“
Tatsächlich entdeckt die Regierung nach und nach die sozialen Medien. Erst YouTube, dann Facebook sowie Flickr, der Regierungssprecher twittert mittlerweile, und seit Kurzem ist die Bundeskanzlerin auch bei Instagram. Sprachlich, thematisch und optisch ist aber keines dieser Angebote speziell für junge Leute. Juliane Fiegler
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