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Kolumne BesserLiebe N-Wörter, ihr habt 'nen Knall

Wie eine Veranstaltung zum Thema Diskriminierung und Sprache eskaliert und mit inquisitorischem Furor Politik durch Moralisierung ersetzt wird.

Heinrich Lübke, Bundespräsident und Stichwortgeber Bild: bundespraesident.de/taz

E s gibt Geschichten, die man einfach erzählen muss, selbst wenn man selber darin vorkommt. Zum Beispiel diese: Samstagnachmittag auf dem taz.lab. Unter dem Titel „Meine Damen und Herren, liebe N-Wörter und Innen“ diskutieren die Kolumnistin und Publizistin Mely Kiyak, der Titanic-Chefredakteur Leo Fischer und die Autorin und Aktivistin Sharon Otoo über Diskriminierung, Ästhetik und Sprache. Alle auf dem Podium wissen um den Zusammenhang von Sprache und Herrschaft, niemand bestreitet das Fortleben von Rassismus. Dennoch kommt es kurz vor Schluss zum Eklat.

Gut zwanzig Leute versuchen zu verhindern, dass der Moderator (ich) eine Passage aus einem historischen Dokument vorträgt. Die Gruppe beginnt einen Tumult, brüllt und wird von einem die Contenance nicht mehr ganz wahrenden Moderator (auch ich) niedergebrüllt („Geht bügeln!“). Schließlich verlässt die Gruppe den Raum. Sharon Otoo, mit der zuvor abgesprochen war, dass das inkriminierte Wort in Zitaten verwendet werden würde, geht ebenfalls.

Bei dem Text, mit dem der Moderator (wieder ich) den Ärger der vornehmlich studentischen Aktivisten auf sich zieht, handelt es sich um die berühmte Rede von Martin Luther King aus dem Jahr 1963: „But one hundred years later the Negro still is not free.“ In der Übersetzung der amerikanischen Botschaft: „Aber einhundert Jahre später ist der Neger immer noch nicht frei.“

Noch mal: Antirassistische Aktivisten wollen verhindern, dass aus einer Rede, dass aus der Rede von Martin Luther King zitiert wird. Sie kreischen den Moderator (immer mich) an: „Sag das Wort nicht! Sag das Wort nicht!“

Isabel Lott
Deniz Yücel

ist Redakteur der taz.

Schon zuvor halten sich einige dieser Aktivisten krampfhaft die Ohren zu, als der Moderator (also ich) aus einem saudummen Text von Adorno vorliest sowie die umstrittene Passage aus Otfried Preußlers Kinderbuch „Die kleine Hexe“, wobei das Wort „Negerlein“ fällt. Es ist dies ein zwangsneurotisches Verhalten, das man weniger bei aufgeklärten Menschen, Intellektuellen gar, vermuten würde und das an ganz andere Leute erinnert: An katholische Nonnen, die versehentlich auf Youporn gelandet sind („Weiche, Satan!“). Oder an Hinterwäldler in Pakistan, die mit Schaum im Bart und Schuhen aus Autoreifen an den Füßen gegen Karikaturen protestieren („Death to Amerikka!“).

Zwangsneurotisch und inquisitorisch

Ähnlich ist nicht nur der religiöse Abwehrreflex, ähnlich ist auch der inquisitorische Furor, mit man zu Werke geht. In diesem Zusammenhang also: Das Wort „Neger“ ist schlimm, schlimm, schlimm und muss weg, weg, weg.

Und zwar ganz egal, ob in Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“, einem Buch, das, Mely Kiyak hat zuerst darauf hingewiesen, von einem kolonialistischen Weltbild durchzogen ist, welches sich nicht dadurch wegretuschieren lässt, indem man „Negerkönig“ durch „Südseekönig“ ersetzt. Oder in Mark Twains „Huckleberry Finn“, einem antirassistischen Roman, dessen Figuren zwar so reden, wie man Ende des 19. Jahrhunderts in den Südstaaten geredet hat, in dem das Wort „Nigger“ aber vor allem eines ist: eine Anklage gegen die Sklavenhaltergesellschaft.

Diese Leute haben keinen Respekt vor der Authentizität von Texten, am wenigsten bei Kinderbüchern – als ob diese, Bettina Gaus hat dies bereits geschrieben, keine Literatur wären. Für diese Leute spielt es auch keine Rolle, zu welchem Zweck jemand die inkriminierten Vokabeln benutzt. Und inzwischen ist es auch egal, ob man das Schimpfwort „Nigger“ mit einem Bann belegt und als „N-Wort“ umschreibt, oder das Wort „Neger“, welches eben nicht – siehe Martin Luther King – dieselbe Begriffsgeschichte aufweist.

Literatur wird auf den Inhalt reduziert, dem man wiederum mit Tippex auf die Pelle rückt. Diese Leute sind sich nicht einmal zu blöd, Zitate zu säubern und Texte, die sie auf ihren Blogs verlinken, mit „Triggerwarnungen“ zu versehen („Text ist mit Triggerwarnung: N-Wort einmal in Anführungszeichen, 1. Absatz“).

So nicht, Dr. Dre!

So wie diese Leute eine inhaltistische Auffassung von Kunst haben, so unempfänglich sind sie für subversive Strategien wie Satire, Aneignung und Umdeutung. Man kann sich gut vorstellen, wie diese Tippex-Intellektuellen versuchen, einem Dr. Dre auseinanderzusetzen, er möge rückwirkend den Namen seiner stilbildenden HipHop-Crew in „N-Words with Attitude“ umbenennen und die Texte umschreiben („I'm a muthafuckin N-Word“). Oder wie sie auf David Simon einreden, er möge den jugendlichen Drogendealern in „The Wire“ eine anständige Sprache verpassen („Fuck them West Coast N-Words. 'Cuz in B-more, we aim to hit a N-Word, ya heard“).

Das Credo dieser Leute, die sich etwa in der „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland“ organisiert haben und die beanspruchen, für alle „people of colour“ zu sprechen, wo sie in Wirklichkeit – etwa den Funktionären muslimischer Verbände ganz ähnlich – für wenig mehr als sich selber sprechen, lautet: „Ich bin schwarz, darum weiß ich Bescheid. Du bist nicht schwarz, darum weißt du nicht Bescheid. Mehr noch: Du bist weiß. Darum kann und wird alles, was du sagst, gegen dich verwendet werden. (Dieses Credo haben sie freilich nicht exklusiv: Du bist Christ, Deutscher, Europäer, Heterosexueller, Mann, darum weißt du nicht Bescheid.)

Die Kränkung, die diese Leute empfinden, wenn in einem historischen Text das Wort „Neger“ fällt, ist echt. Aber der Trick ist: Man tut so, als sei die eigene Meinung unmittelbar von der Hautfarbe abgeleitet. Man maximiert das Ich, unterschlägt aber, dass zu diesem Ich eine Weltsicht gehört, die für die Deutung von Begriffen und Sachverhalten ungleich wichtiger ist: Ich fühle mich von dem Wort „Negerlein“ in einem 50 Jahre alten Kinderbuch so verletzt, weil das meinem Weltbild entspricht. Es geht nicht um Gefühle, es geht um Ideologie.

Es ist das Auftreten selbstherrlicher Subjekte, die die Integrität ihrer Person und die Unbestechlichkeit ihrer Urteile per Definition für sich reklamieren. Ich bin Opfer, Opfer, Opfer, und habe darum recht, recht, recht. Und wenn gar nichts mehr hilft, dann gibt es immer noch das Prenzelberg-Argument: Man muss die armen Kinder doch beschützen!

Täter, Opfer, Polizei

Eingebettet ist dieses Ich in eine Ideologie, die sich critical whiteness, „Kritische Weißseinsforschung“, nennt und deren Programm man mit dem Titel einer Sendung im Zonenfernsehen zusammenfassen kann: Täter, Opfer, Polizei.

Demnach ist alle Geschichte Kolonialgeschichte, egal ob in den USA, Großbritannien oder Deutschland. Und darin sind Täter und Opfer, Gut und Böse sauber verteilt. Dass das Leben in den betreffenden Ländern vor der Kolonialisierung, nun ja, auch kein Zuckerschlecken war, spielt keine Rolle; ebenso wenig der Umstand, dass durch den Kolonialismus die Menschen in der Dritten Welt auch ein philosophisch-politisches Instrumentarium in die Hände bekamen, das sie gegen die Kolonialherren wenden konnten.

Weder interessiert, dass in einigen arabischen Ländern die Sklaverei bis ins 20. Jahrhundert erlaubt war, noch schert man sich um postkoloniale Konflikte, bei denen kein westlicher Staat mitmischte. So gilt für den Diskurs in Deutschland: Der Genozid an den Herero im heutigen Namibia ist eine wichtige Referenz, am Völkermord in Ruanda hingegen interessiert allenfalls, dass einem Verantwortlichen in Deutschland der Prozess gemacht wird (was irgendwie auch als kolonialistisch gilt). Es geht, um es in Anlehnung an Jule Karakayali und ihren Mitautoren zu sagen, nicht um Politik, sondern um Moralisierung, nicht um Kritik, sondern um Denunziation.

Käsebleichen Student_innen*

Die Gruppe, die die Veranstaltung auf dem taz.lab zu sprengen versuchte, war vielleicht zur Hälfte dunkelhäutig. Die andere, besonders hysterischere Hälfte bestand aus käsebleichen Student_innen* aus Hildesheim oder Heppenheim, die etwas gefunden haben, um ihr Langweilerleben aufzupeppen und die sich lange genug in Seminaren und auf politischen Veranstaltungen in „Selbstpositionierung“ geübt haben – in stalinistischen Parteien hieß dieses Ritual „Kritik und Selbstkritik“ –, die also in endlosen Vorträgen Auskunft über sich, ihre Hautfarbe, ihre sexuelle Orientierung usw. gegeben haben, so dass sie mit noch größerer Empörung an die Sache gehen können.

Auch dieses Phänomen ist aus anderen Zusammenhängen geläufig: Von „Kinderschützern“ etwa. Oder den Bewunderern der Singularität, wie sie Wolfgang Pohrt einmal genannt hat, die sich mit den ermordeten europäischen Juden in eins setzen und deren liebstes Smalltalk-Thema der Holocaust ist.

Aber gut, man braucht nicht so tun, als würden diese Leute die politische Kultur gefährden. Sie haben halt etwas gefunden, mit dem sie vorzugsweise als Dozenten für Gender Studies oder Kulturwissenschaft ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Die Integrationsindustrie hat viele Jobs zu vergeben, für gewerbliche Opfer wie für gewerbliche Kritiker.

Nur haben die Critical-Whiteness-Spinner an einigen Fachbereichen die Nachfolge des trotzkistischen „Linksrucks“ oder der K-Gruppen noch früherer Tage angetreten: geschlossenes Weltbild, Auftritte in Rudelform, uniforme Redebeiträge und die totalitäre Unfähigkeit, etwas zu ertragen, das nicht der eigenen Weltanschauung entspricht. Aber wo sie sich schlecht benehmen, wie im vorigen Jahr auf dem antirassistischen „No-Boder-Camp“ in Köln oder eben auf dem taz.lab, wo Leo Fischer schon beim ersten Satz unterbrochen wurde („Das sagst du als weißer Mann“, als Anklage im Mund weißer Männer und Frauen), muss man ihnen Grenzen setzen.

Dennoch wäre es eleganter gewesen, wenn der Moderator (also ich) auf Gebrüll nicht mit Gebrüll reagiert hätte und stattdessen der Forderung der Aktivisten nachgekommen wäre.

Dann hätte ich nämlich Folgendes vorlesen können: „Aber einhundert Jahre später ist das N-Wort immer noch nicht frei. Einhundert Jahre später ist das Leben des N-Worts leider immer noch von den Handfesseln der Rassentrennung und den Ketten der Diskriminierung eingeschränkt. Einhundert Jahre später lebt das N-Wort immer noch auf einer einsamen Insel der Armut in der Mitte eines weiten, weiten Ozeans des materiellen Wohlstandes.“ We shall overdone.

Besser: Man wahrt Contenance, die jungen Leute studieren bald zu Ende und Eltern finden bessere Gute-Nacht-Geschichten als „Die kleine Hexe“.

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Deniz Yücel
Kolumnist (ehem.)
Von Juli 2007 bis April 2015 bei der taz. Autor und Besonderer Redakteur für Aufgaben (Sonderprojekte, Seite Eins u.a.). Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik 2011. „Journalist des Jahres“ (Sonderpreis) 2014 mit „Hate Poetry“. Autor des Buches „Taksim ist überall“ (Edition Nautilus, 2014). Wechselte danach zur Tageszeitung Die Welt.
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392 Kommentare

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  • Ich schwärme ja sehr für Deniz Yücel, jetzt noch mehr.

  • Er fehlt schon sehr, der Deniz Yücel. Es wird höchste Zeit, dass er wieder in den Tagesjournalismus zurückkehrt - Leute, die in der Lage sind, gegen offensichtlichen Schwachsinn mit beißendem Spott vorzugehen, werden leider immer seltener.

  • „Leben wie ein Baum, einzeln und frei // doch brüderlich wie ein Wald, // das ist unsere Sehnsucht.“ — Nazım Hikmet

    Texte muß man in ihrem Kontext verstehen. Wer sie nur wörtlich liest wird nie ihren wirklichen Inhalt erfassen können. Jim Knopf (und Lukas der Lokomotivführer) ist z. B. eine wunderschöne Geschichte in der der Personen unterschiedlichster Herkunft und Hautfarbe gleichberechtigt und erfolgreich zusammen wirken. Besser kann man eigentlich nicht beschreiben, daß Herkunft und Hautfarbe egal sind.

    Kinder verstehen das sofort, manche sog. Erwachsene, leider, nie

  • H
    hippe
  • RE
    Rand Erscheinung

    Die Empfindungen des Publikums waren unqualifiziert?

     

    Die KommentateurInnen, die "Political Correctness" mit Faschismus in Verbindung bringen, sollen darüber nachdenken, welche Empfindungsfreiheit so ein Yücel seinen Mitmenschen zugesteht.

     

    Wenn man ein Minimum auf seinen Gegenüber achtet, kann man sich hunderte Worte Selbstrechtfertigung sparen.

  • LL
    Luka Lara

    Aktivistinnen entgegen zu brüllen, sie sollten doch bügeln gehen, ist natürlich schon eine große Leistung. Sexismus und Rassismus sind offensichtlich also keine gesellschaftlichen Problem mehr.

  • AD
    Andrea Doria

    Hallo Herr Yücel,

    lassen Sie sich bitte nicht "plattmachen" in dieser Diskussion, die so verrückt ist, dass man es fast schon wieder lustig finden kann. Schilda live!

    Ihre Artikel sind einfach erste Klasse und von einem Autor verfasst, der den Wald, aus dem die Bäume sind, klar erkennt.

  • T
    treibsand

    Eine Entsprechung für "Erwachsene", vielleicht eine Vorlage und in gewisser Weise das Pendant zu umstrittenen Pippi-Textpassagen dürfte Joseph Conrads "Herz der Finsternis" sein, das weit vor Pippi entstand.

     

    Man hat auch hier die Wahl, in Conrad den Kritiker und brutalen Beschreiber kultureller Konfrontation, Situation und Entfremdung zu sehen oder ihm die Ausschmückung romantisierender Klischees vorzuwerfen. Man kann in Conrad einen Schriftsteller sehen, der Vorurteile pflegt oder sehr weit hinter das Offenkundige schaut.

     

    Vor dem strengen Blick des Ideologen kann Conrad freilich nicht bestehen.

     

    Nur als Anregung gedacht, bitte keine Wiederholung der üblichen Anwürfe.

  • R
    Rita

    Deniz Yücel: "Es ist das Auftreten selbstherrlicher Subjekte, die die Integrität ihrer Person und die Unbestechlichkeit ihrer Urteile per Definition für sich reklamieren. Ich bin Opfer, Opfer, Opfer, und habe darum recht, recht, recht."

     

    Opfer sind nicht unbedingt bessere Menschen ;-)

  • H
    hund

    Und Du, Ozlem, was sagst Du, sollte ein Bastard tun. Sein Leben lang zu Boden blicken, bis Du ihm das Wort erteilst?

  • RM
    Regine Metes

    Gesäubert, zensiert. Woher das Recht, Bücher umzuschreiben? Bücher sind Zeugen der Zeit, abgeschlossene Werke von Schriftstellern und Dichtern. Das Original hat ein Recht auf Unversehrtheit. (Genauso hat Martin Luther King ein Recht darauf, korrekt zitiert zu werden - und wenn da welche hysterisch werden, dann ist das alarmierend).

     

    Genauso könnte man dran gehen, Bilder zu zensieren: was den neuen Regeln nicht entspricht, wird übermalt.Damit ist das Bild verhunzt. Man kann neue Regeln für die Zukunft aufstellen, an die man sich halten sollte. Aber ist das wirklich im Sinne der Freiheit des Ausdrucks?

     

    Da ist es doch allemal besser, sich gegebenfalls zu streiten, als sich einer keimfreien Atmosphäre auszusetzen, in der bestimmt aber auch garnichts mehr wächst und gedeiht.

  • T
    treibsand

    @ sonia: Zitat: "{...] ich kann mich aber auch noch an zeiten erinnern wo man statt türken das wort kanacke benutzt hat. gut, es war wohl nie in kinderbüchern verewigt, aber die zivilisierten menschen haben geschafft statt kanacke einfach türke zu sagen... "

     

    Da irren Sie. Halbwegs zivilisierte Menschen haben nie Kanacke gesagt, weil klar abwertend und kränkend. Neger sagten sie dagegen schon und zwar ohne Kränkungsabsicht.

  • O
    Ozlem

    Türken die wie Deutsche aussehen werden jetzt auf Panels gesetzt um rassistische Deutsche Literatur gegen Schwarze zu verteidigen. Das ist ein neues Kapitel in der Rassismusgeschichte. Kanaken sind so blöd, du falscher Türke ohne Vater der Kanaken hasst. Guck wenn jemand romanische Dörfer abbrennt und mit Obama einen trinken geht ist anti-ziganistisch.

     

    Wenn jemand gerne mit Schwarzen abhängt aber keine Juden mag ist antisemitisch. Du Junge, der ohne Vater aufwuchs und von der Taz auf diesen Panel gesetzt wurde, du bist rassistisch gegen Schwarze.

  • J
    Jacob

    Ich habe eine zeitlang in Asien gewohnt. In Hong Kong z.B. wurde ich als "weisser" mit "Gweilo" bezeichnet. Undzwar regelmäßig. Gweilo heißt auf Deutsch so in etwa "weißer Teufel" oder auch "Weißer Geist".

     

    Hat es mich gestört? Ein bisschen seltsam fand ich das schon. Aber ich habe mich entschieden diese Bezeichnung nicht ernst zu nehmen und die Menschen die mich so nennen eher zu bemitleiden, denn offensichtlich haben sie nicht genug Bildung um zu verstehen das sowas nicht akzeptabel ist. Anstatt mich zu wehren habe ich den spiess also Mental umgedreht und auch verbal indem ich mich dann auch herzhaft als dummen Gweilo darstellte. Das funktioniert - sehr gut sogar.

     

    Anstatt sich also gegen Worte zu wehren indem man sie boykottiert - kann man die Menschen die diese Worte benutzen geschickt bloßstellen. Dafür muss man einfach nur intelligenter sein und sich mit tricks der Kommunikation auskennen.

     

    Ironischerweise wurde ich in Deutschland als Kind auch als "scheiss Türke" beschimpft - da ich etwas br¨åunere Haut habe als die meisten Deutschen. Also in Asien als "weißer Teufel" und in Deutschland als "brauner Kanacke". Man kann es ja niemanden Recht machen. Wie dem auch sei, auch das hat mich nicht weiter gestört (außer natürlich dass ich diese Kinder nicht als Freunde klassifizieren konnte). Letzendlich waren diese Kinder ignorant und schlecht erzogen. Also muss man sie erziehen. Aufklärung statt verbot.

     

    Was Zitate angeht - finde ich diese Diskussion überflüssig. Es sind ja schlißlich Zitate. Wenn wir sie ändern dann verfälschen wir den Inhalt. Kinderbücher ist eine Sache, ich sehe da keinen Grund weshalb sie nicht modernisiert werden können (sind ja Kinderbücher, und kein Voltaire).

     

    Aber besonders bei Historischen Texten sollte man erwarten können, dass Menschen Intelligent und genug Edukation hatten um den Kontext zu verstehen. Wenn sie es nicht sind, dann ist die Lösung nicht das Wort zu verändern, sondenr dann muss man das vorher Erklären, z.B. durch Fußnoten - oder die Menschen doch dazu bitten besser in der Schule aufzupassen und im schlimmsten Fall sollten sie halt das Abitur nachholen.

     

    Fortschritt funktiert nur durch Aufklärung. Meine Aufgabe ist es nicht alle Menschen aufzuklären. Ich erwarte eine gewisse Grundaufklärung.

  • S
    sonja

    vorweg, ich finde es schade das manche "rein" afrikanisch aussehenden, der irrigen meinung sind das auch sie wüssten wie es uns "halb-europäern" so ergeht... zeigt aber ganz deutlich das unter den dunkelhäutigen, mitteldunkelhäutigen, leichtdunkelhäutigen, angehauchtdunkelhäutigen...gibt es noch mehr abstufungen???? auch neid, unverständnis und verachtung herrscht...

     

    was das wort neger betrifft, ich glaube man muss es nicht hundertmal zitieren um seinen standpunkt oder seine sichtweise oder seinen inhalt klar machen zu können...

     

    ich, 45 jahre alt, meine ganze kinderzeit mit neger betitelt, angespukt, gehauen, gejagt, richtig verprügelt, und mit nazi ideen zugetextet, finde das dieses wort mehr als überholt ist und das menschen im laufe der jahrzehnte doch gelernt haben könnten ein anderes herzunehmen... schliesslich waren wir ja auch in der lage so kryptische worte wie.... handy, sms, computer, apple, tablett, smartphone, navigationssystem etc. zu lernen und uns zu merken... da kann es ja nicht sooooo wild sein, sich ein klitzekleines wort umzumerken...

     

    ich kann mich aber auch noch an zeiten erinnern wo man statt türken das wort kanacke benutzt hat. gut, es war wohl nie in kinderbüchern verewigt, aber die zivilisierten menschen haben geschafft statt kanacke einfach türke zu sagen... ein toller fortschritt, der hoffentlich mit dem wort neger auch irgendwie und irgendwann mal klappen wird... bei uns um die ecke betreiben 2 minderheiten menschen (homosexuelle) ein tolles caffee mit leckersten torten... eine davon, negerkuss torte, MUSS so heissen damit die älteren kunden wissen was gemeint ist...

     

    nun frage ich mich immer, wenn es doch keine negerküsse mehr zu kaufen gibt, wie diese angeblich zu senilen leutchen denn dei teile im supermarkt finden können... aber nun ja, es scheint ok zu sein mit gedankenlosigkeit den anderen gegenüber zu treten, nur für sich selber hätte man es wahrscheinlich eher ungerne.... vielleicht fällt der menschheit irgendwann ja mal auf, das man menschen eh nicht nach der hautfarbe beschreiben MUSS, nur weil es sheinbar einfacher ist... dann darf der negerkönig vielelicht ganz einfach ein afrika könig sein (verwirrt die kinder auch weniger wenn sie anfangen negerland zu suchen)...

     

    vielleicht muss die ganze menschheit aber einfach so schön dunkel vermischt werden das das wort am ende als beschreibung gar keinen wert mehr hat, wenn alle dunkel sind weiss man ja dann eh nicht welcher neger nun gemeint sein könnte ;)

  • SD
    Schuhe des Fischers

    @tdt

     

    Ich habe schon ziemlich deutlich gemacht, WELCHE Quelle ich meinte. Haben Sie scheinbar überlesen - es ging um den Linguistikprofessor. Mehr als eine Zusammenfassung aus der Zeitung lässt sich leider auch durch intensives Googeln nicht finden. Wenn Sie meine Posts richtig lesen würden, bräuchten Sie sie nicht zum Anlass für neuerliche Tiraden über Dinge zu nehmen, die ich überhaupt nicht gemeint habe.

     

    Die Tatsache, dass ich "Asamoah und nun auch Yeboah" erwähnt habe, liegt daran, dass Asamoah in dem Interview Yeboah zitiert. Haben Sie wahrscheinlich auch nicht gelesen, oder?

     

    Ehrlich gesagt nimmt mir das die Freude an einer weiteren Diskussion mit Ihnen. Machen Sie's gut.

  • T
    tdt

    @ Schuhe des Fischers:

     

    Jetzt geht die Verarsche aber richtig los, oder? Ganz nach dem Motto: Habe zwar nix zu sagen, aber ich rede mit. Oder? Noch mehr Quellenangaben? Welche fehlen denn? Für H. Davidson? Ben Hardy. Neger und der eigentlicher Erfinder von HD – und nicht nur der Entwickler von Captain America oder Billy Choppers, wie passenderweise immer noch verbreitet. Man muss nur lesen wollen und sich selbst die Mühe machen, eigene Nachforschungen anzustellen. Selbst dabei Gefahr laufend, die eigene Ansicht widerlegt zu sehen. Menschenskinder, geben Sie doch die bisherigen Hinweise als Onlinesuche ein.

     

    Quellenangaben dafür, dass die ungeprüfte Übernahme der Mode aus USA in der Bundesrepublik schon mit der Bezeichnung N-Wort (N-Word) anfing? Woher kommt denn die Übersetzung N-Wort?

     

    Quellenangaben dafür, dass die Übernahme des Wortes und des Gedankengutes dahinter ungeprüft erfolgte? In USA wird eigentlich „nigga“ verdammt. Woraus man hier Neger machte. So was von falsch.

     

    Quellenangaben dafür, dass die meisten Amis immer noch nicht den Unterschied zwischen „nigga“ und „Negro“ (Neger) kennen? Überflüssig.

     

    Angesichts der bisherigen Argumentation für die Ablehnung des Wortes Neger, die im Grunde lediglich darauf basiert zu behaupten, dass es halt so ist, wie soll man mit der Tatsache umgehen, dass in USA das Wort „Negro“ nach wie vor verwendet wird? Und zwar als Bezeichnung eines vollwertigen Menschen. Ist halt so.

     

    Wie schätzen die politisch Korrekten hier „United Negro College Fund“ in den USA ein? Rassistisch? Oder die „Negro league“ (Baseball)? Rassistisch?

     

    Das „United States Census Bureau“ hat das Wort Neger 2010 ebenfalls verwendet. Frage 9: „What is Person 1's race? (14 Optionen, darunter: "Black, African Am., or Negro"). Wurde sogar von Obama unterzeichnet. Natürlich hat man das inzwischen korrigiert. Dank Minderheiten, die wieder mal das störende Gehirn beim Protestgebrüll ausschalteten. Man musste schon den Unterschied zwischen Neger und Sklave kennen.

     

    Menschen wie J.Roberto Militão, der sich in Brasilien, wo das Wort ohne rassistische Hintergedanken üblich ist, als Inquisitor des Wortes Neger medienwirksam zu profilieren versucht, kommt mit Argumenten, die repräsentativ für alle Trockenbauer des Rassismus sind: Um das Wort „Neger“ zu verdammen, schreibt er, dass die typischen Sklavenorte von damals (Achtung, Hinweis: Nach Maroons suchen), immer noch als „Land der Schwarzen“ bezeichnet werden. Also, der gute Mensch verdammt das Wort Neger, weil man das Wort „Schwarzer“ verwendet. Tja, wenn das keine Argumente sind. Nur noch lächerlich ...

     

    Dass Sie immer wieder Asamoah oder jetzt auch Yeboah anführen – beide aus Ghana, wo Negerkino (Achtung, Hinweis: Bitte Negerkino auf Englisch suchen) eine gängige Bezeichnung für das afrikanische Kino ist, zum Beispiel, zeugt von der Messlatte, die sie in der Sache anlegen, nämlich die eines Fußballliebhabers: launischer als eine Frau während der Schwangerschaft; unbeständiger als das Wetter und konform wie die Flagge im Wind. Aber, immer dabei. Von mir aus können Sie alle afrikanische Spieler in der Bundesrepublik zitieren.

     

    Lernt endlich, dass alle Menschen eigene Namen haben. Das wäre mal eine Maßnahme in die richtige Richtung. Die Person zählt. Nicht die Hautfarbe.

  • G
    Georgia

    Tom bringt es auf den Punkt :-)

     

    http://www.taz.de/digitaz/.tom/tomdestages?day=2013/05/11

     

    diese Verallgemeinerungen der Verwirrten nerven.

     

    von The African Girl : "Stop crying louder at a funeral than the bereaved themselves." Wahre Worte !

  • T
    treibsand

    @ african girl

     

    Ich bin nicht sicher, ob das Posting echt ist, aber der Spruch von dem Toten ist es.

  • TA
    The African Girl

    Ich bin Afrikanerin und mich koetzt diese ganze Critical Whiteness scheiss, dass heutzutage 'in' ist. Ich bin werder 'Negerlein' oder 'schwarz', werder Opfer oder Taeter. Ich will nur, dass die Europaeisch-aussehende Menschen damit aufhoeren zu behaupten, dass sie mitempfinden wie es ist, mit dunklem Haut durch Berlin zu laufen.

     

    Ich moechte auch, dass die Halb-Europaer, die ueberall stellvertretend fuer die Afrikanisch-aussehende Deutschland, damit aufhoeren sich als Opfer der 'weisse' Gesellschaft zu sehen. Ihr habt es besser als ich reine Afrikaner_in! Mein Fazit zum ganzem Thema: Stop crying louder at a funeral than the bereaved themselves. Ich haette gern mehr geschrieben aber habe mein Deutschkenntnisse fuer heute verbraucht.

  • D
    daniel

    @Schneewürstchen

     

    dummdeutsches! nicht "dummdreistes" Rassistenpack! ..und JA nach den Kommentaren zu urteilen verdienen sie sich ihren Namen schon selber, da brauch es keine Schublade. ...und danke NEIN kennenlernen will ich hier die meisten lieber nicht.

     

    du entlarvst Dich ja schon mit deinen stumpfdummen namen. stolz drauf weiß zu sein? Nichts ist armseliger als Menschen die nichts anderes haben als die bei Ihrer Geburt zufällig verliehene Privilegien, deutsch zu sein, weiss zu sein, mann zu sein, reich zu sein... und diese daher umso entschlossener vor sich hertragen.

  • S
    Schneeweisschen

    "von daniel: @Deniz Yücel

     

    Ist es nicht interessant, dass all das dummdeutsche Rassistenpack der Taz-Lesergemeinde welches sich vorzugsweise bei deinen Kolumnen auskotzte, Dich nun als Vorreiter gegen angebliche linke Political Correctness abfeiert.

     

    ...und was sollte eigentlich dieser Scheißspruch "Geh bügeln.."!? Wie krass muss man sein sich auf solch ein billiges sexistisches Niveau herabzulassen?"

     

    Ich finde es ja interessant, dass du dich nicht entblödest, Menschen, die du weder kennst noch ausser von ein paar Kommentaren hier in der taz beurteilen kannst, als dummdreistes Rassistenpack zu bezeichnen. Wie krass und verbittert muss man eigentlich sein um sich auf so ein Niveau herabzulassen?

     

    Da lass ich mich doch tausend Mal lieber von Deniz Yücel zum bügeln schicken, als mich von Dir in Deine kleinen Schubladen zu stecken.

     

    Geh denken!

  • D
    daniel

    @Deniz Yücel

     

    Ist es nicht interessant, dass all das dummdeutsche Rassistenpack der Taz-Lesergemeinde welches sich vorzugsweise bei deinen Kolumnen auskotzte, Dich nun als Vorreiter gegen angebliche linke Political Correctness abfeiert.

     

    ...und was sollte eigentlich dieser Scheißspruch "Geh bügeln.."!?

    Wie krass muss man sein sich auf solch ein billiges sexistisches Niveau herabzulassen?

  • B
    Beisshäschen

    @ Rosa

     

    Ähh...Neger SIND bei uns in Deutschland exotisch, ebenso, wie Weisse im Kongo exotisch sind. Was finden Sie an Exoten so schlecht, dass Seltenes nicht als exotisch wahrgenommen werden soll? Alles gleich zu machen tötet die Vielfalt.

  • YD
    Yeniz Dücel

    Leserkommentar zu einer anderen Kolumne von Deniz Yücel zum NSU-Prozess:

     

    "Deniz Yücel verpiss Dich nach Anatolien! Dort kannste darüber nachdenken, wie Deine Zuchtgenossen mit den Armeniern umgegangen sind! Dort kannste darüber nachdenken, wie in der Türkei Frauenrechte, "freie" Schriftsteller, etc. behandelt werden! Also verpiss Dich endlich, Du Heuchler!"

     

    www.taz.de/!c115813

     

    Aber die Hildesheimer Gender-Studies-Studierenden wissen natürlich genau, dass Yücel ein Rassist ist. Kommt, geht bü...

  • K
    Konrad

    Ähm, äh? Ist der Deniz Yücel der mit den Muhamed Karikaturen?

  • B
    Blutdruck

    @Rosa, geht´s noch ? In meinem Kopf steckt nichts fest und lächerlich haben sich Menschen gemacht, die statt Neger "Schwarze" genannt werden wollen. Mit welchem Recht wollen sie ihren Mitmenschen vorschreiben, was richtig und was falsch ist. Das ist anmaßend und überheblich.

     

    von Rosa : "Abgesehen davon, dass es ein verharmlostes Bild der Kolonialgeschichte aufzeigt."

     

    was, zum Geier, hat die Kolonialgeschichte damit zu tun ? Wie sollten die Kolonialherren ihre Sklaven denn ansprechen "He, du da" oder wie ?

  • R
    Rosa

    Sieht mensch mal wieder wie sehr der (Alltags)Rassismus in unseren Köpfen feststeckt und eine Gruppe schwarzer protestierender Menschen so lächerlich gemacht wird, weil einige nicht verstehen, dass mit dem N-Wort in Kinderbüchern schwarze Menschen von früh auf entfremdet und exotisiert werden.

     

    Abgesehen davon, dass es ein verharmlostes Bild der Kolonialgeschichte aufzeigt. Leute seid immer kritisch!

  • B
    Beisshäschen

    Warum fragen wir nicht einen "Betroffenen", der sich mit N-Wörtern auskennt?

     

    http://www.fr-online.de/panorama/interview-mit-samuel-l--jackson-ich-haette-den-nigger-jim-nicht-ausgelassen,1472782,21490672.html

     

    http://www.youtube.com/watch?v=tYYBJ8XRdh4

     

    Es geht den von Yücel passend Angesprochenen nicht um das N-Wort, da "Neger" voll böse ist, "Schwarzer" aber gut geht, "Schwarzer" aber in einer anderen Sprache "Negro" bedeutet, was in diesem Sprachraum auch gut geht, aber widerum eingedeutscht "Neger" ergibt.

     

    Die Katze jagt den eigenen Schwanz und zeigt, dass es um Machtausübung geht, die "Macht" den egemaligen "Kolonialherren" aus Rache die Sprache zu diktieren. Irgendwie verständlich, aber trotzdem billig, unwürdig, sippenhaftig, und, vor Allem, durchschaubar.

  • K
    Karin

    "Schon vergessen, das nachgewiesen ist, das wir, die wir so stolz sind keine schwarze Haut zu haben von genau diesen mit Schwarzer Haut abstammen ?"

     

    @Irmi - falls SIE stolz darauf sind keine schwarze Haut zu haben, dann ist das Ihr Bier. Keine Verallgemeinerungen bitte.

  • I
    Irmi

    26.04.2013 18:14 UHR

     

    von Prian: von audience: "Er hat Jehova gesagt!" Genau, prügelt den Purschen zu Poden!^^

     

    Antwort: Hat Ihnen Jehova auch gesagt, das Sie besser erst mal deutsch lernen sollten?

  • I
    Irmi

    Hr. Yücel, Sie sind schlecht informiert was den Kongo angeht. Nun ein paar Punkte:

     

    Eben die Zeit der Sklavenhaltergesellschaft und Sklavenschinderei ist vorbei, darum sollte man das Wort Neger, noch schlimmer Nigger nicht mehr gebrauchen. Sie sind Menschen wie wir und verdienen auf Respekt. Schon vergessen, das nachgewiesen ist, das wir, die wir so stolz sind keine schwarze Haut zu haben von genau diesen mit Schwarzer Haut abstammen ?

     

    Literatur wird auf den Inhalt reduziert, dem man wiederum mit Tipex auf die Pelle rückt schreibt man hier. Verpasst, das das Computerzeitalter angebrochen ist, somit kein Tipex mehr gibt.

     

    Man tut so, als sei die eigene Meinung unmittelbar von der Hautfarbe abgeleitet ein Satz v. Hr. . DENIZ YÜCEL Man tut nicht nur so, es ist so, weil alles was schwarz ist als Nigger oder Neger beschimpft wurde, heute noch..

     

    DENIZ YÜCEL Demnach ist alle Geschichte Kolonialgeschichte, egal ob in den USA, Großbritannien oder Deutschland. Die waren nur ein Teil der Kolonialgeschichte, da waren noch mehr Länder beteiligt, Portugiesen, Niederlande, Franzosen, Spanier, dazu noch der Sklavenhandel (Menschenhandel) Aus dem Erlös für die Menschensklaven erwarb man in Amerika zum Beispiel Zucker, Kaffee, Baumwolle, Tabak oder Indigo.  . Die grausamsten Kolonialherren waren die Belgier.

     

    DENIZ YÜCEL am Völkermord in Ruanda hingegen interessiert allenfalls, dass einem Verantwortlichen in Deutschland der Prozess gemacht wird (was irgendwie auch als kolonialistisch gilt). Sie zeigen mit ihrer Schreiberei, das sie nichts interessiert. Der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt in Uganda hat rein gar nichts mit der Kolonialzeit zu tun. Dann wird ein Prozess geführt, der ist in Stuttgart, da ist nicht einer angeklagt sondern zwei.

     

    „Selbstpositionierung“ prangert DENIZ YÜCEL in dem Artikel an. Tun sie das nicht auch ?????

  • D
    DerSichAnDenKopfGreift

    Linke können so urkomisch sein, echt zum Schieflachen...

  • SD
    Schuhe des Fischers

    Ein aus meiner Sicht recht interessanter und sachlicher Beitrag zum Thema findet sich hier (Download als PDF):

     

    http://textfeld.ac.at/text/1251

     

    Sicherheitshalber sollte ich dem hinzufügen, dass ich mir durch diese Empfehlung nicht zwangsläufig alle Aussagen des verlinkten Textes zu Eigen mache.

  • D
    Dummerjan

    "Oder in Mark Twains „Huckleberry Finn“, einem antirassistischen Roman, dessen Figuren zwar so reden, wie man Ende des 19. Jahrhunderts in den Südstaaten geredet hat, in dem das Wort „Nigger“ aber vor allem eines ist: eine Anklage gegen die Sklavenhaltergesellschaft. "

     

    Mit einem fast gleichlautenden Kommentarr bin ich bei hatr.org gelandet. Symbolpolitik statt EInstehen und Kämpfen für "das gute Leben". WOrtmagie für Nieerwachsene.

  • SD
    Schuhe des Fischers

    @tdt: "Ich kenne nicht die Zusammenfassung des Statements laut Berliner Zeitung; ich kenne die gesamte Stellungnahme des Professors im Wortlaut. Andernfalls hätte ich es nicht empfohlen."

     

    Diese Antwort habe ich erwartet. Leider versäumen Sie wie immer, eine genauere Quelle anzugeben. Ich hätte sehr viel Interesse daran, dieses Statement zu lesen. Verraten Sie mir, wo Sie es gefunden haben? Der Weg ins Gerichtsarchiv nach Berlin ist leider zu weit für mich.

     

    "Seit circa 15-18 Jahren aber wird die Dynamik bestimmte Sprachen durch Minderheiten bestimmt, die sich in der Regel dabei Mitteln bedienen, die man auch als Marketing bezeichnet."

     

    Ich vermute, mit dieser "Minderheit" meinen Sie nicht die Fußball"fans", die sich Anthony Yeboah in den 90er Jahren anhören musste (um noch einmal aufs Asamoah-Interview zurückzukommen)?

  • G
    Georgia

    @tdt, fabelhafter Beitrag ! Wäre ich die Drama Queen, würde ich mir so schnell wie möglich ein Häuschen suchen.

  • T
    tdt

    @Schuhe des Fischers:

     

    Ich kenne nicht die Zusammenfassung des Statements laut Berliner Zeitung; ich kenne die gesamte Stellungnahme des Professors im Wortlaut. Andernfalls hätte ich es nicht empfohlen.

     

    Natürlich ist Sprache dynamisch, aber die Sprache entwickelt nie eine eigene Dynamik. Die Dynamik einer Sprache wird immer durch Menschen mehrheitlich bestimmt und ist kein selbstständiger Mechanismus. Deshalb verschwinden einige Worte; und andere bestehen. Seit circa 15-18 Jahren aber wird die Dynamik bestimmte Sprachen durch Minderheiten bestimmt, die sich in der Regel dabei Mitteln bedienen, die man auch als Marketing bezeichnet. Sehr zum Nachteil der jeweiligen Sprachen, weil das Vokabular an Vielfalt verliert. Das nur so am Rande.

     

    Das Empfinden von Asamoah ist kein Geheimnis. Seine diesbezügliche Einstellung hat er mehrmals öffentlich wiederholt. Wie bereits zuvor der Leserin „Katharina Not amused“ erläutert: „ … Kapverdier in Deutschland werden sagen, Neger sei eine Beleidigung. Warum hier aber nicht in der Heimat? Weil alle hier es so sagen …“

     

    Genauso ist es bei Asamoah, aus Ghana übrigens, wo eine identische Debatte wegen der Bezeichnung Pepeni und Ntafuo für die Menschen aus dem Norden des Landes lief. Bis einige Fachleute dort die Nase voll hatten und nationaler Aufklärungsarbeit betrieben. So weit mir bekannt, scheint „Nigger“ sogar in Veröffentlichungen dort ganz normal zu sein. Mussten Sie mal Asamoah fragen.

     

    Man hat also folgende Situation: Menschen in USA waren und sind immer noch nicht in der Lage zwischen Sklave und Neger zu unterscheiden. Das Wort kommt deshalb auf dem Index, denn heute betreibt USA ja keine Sklaverei mehr. Mit Ausnahme der Hispanos, aber das sind ja keine Neger. Die meisten schon, aber nicht im Sinne der Sittenkalibrierer in USA.

     

    Dieses Verbot beinhaltet allerdings eine Ausnahme: Das Wort ist nur diskriminierend und rassistisch, wenn es aus dem Mund eines Weißen kommt. Die die sich anmachten das Wort zu verdammen, sehen es genauso - ungeprüft.

     

    Wenn ein Neger einen anderen Neger als Neger bezeichnet, dann besitzt das Wort seine ursprüngliche Bedeutung – war in der Tat so gemeint, in USA. Sagt es ein Weißer, dann hat es nicht mehr die ursprüngliche Bedeutung. Lobenswert, die Maßnahme.

     

    Dass ein Afroamerikaner in den USA nach wie vor täglich zu spüren bekommt, dass er nur die letzte Geige im Land spielt … was soll’s. Hauptsache Neger ist verpönt. Alle dort lieben Harley Davidson als Nationalprodukt, aber keiner will hören, dass es Neger waren, die Harley Davidson erfanden. Soviel zur Kernbohrung des Rassismus.

     

    Diese US Maßnahme haben junge Menschen in der Bundesrepublik übernommen. Diese ihrer Entdeckung zur Verbesserung der Gesellschaft verteidigen sie nach wie vor vehement in dem sie sich als totalitäre Wächter der Sprache zeigen, meistens mit der Begründung, dass das halt so sei, in der deutschen Sprache.

     

    Als Quellennachweis, bemüht man Texte aus dem Internet, die größtenteils von gleichgesinnte stammten, denn wenn es im Internet so steht, dann wird es wohl so sein. Dass jene Gleichgesinnte nicht die geringsten eigenen Nachforschungen bzw. einen einzigen Gedanken in der Sache verschwendet haben, das ist unwichtig. Copy & Paste ist halt einfacher.

     

    Hauptsache der Text ist online und man hat das Gefühl, das richtige getan zu haben. Gar nicht zu reden vom wichtigen Beitrag, den man für irgendwas geleistet haben will. In der Euphorie macht man sich schon mal zum Oberaufseher der deutschen Sprache und erklärt das Absurdum für Legalis.

     

    Und das führt dann zu der Gründung von Vereinigungen, wie „Eltern Schwarzer Kinder e. V.“ in Berlin. Warum der Verein sich auflösen musste? Weil die so genannten schwarzen Kinder nicht mehr schwarz sein wollten. Nicht mehr und nicht weniger.

     

    Hin und wieder liest man, nicht nur hier, dass das hier und heute zählt und nicht die ursprüngliche Bedeutung und Verwendung des Wortes. Punkt und basta. So ein Argument muss man erst einmal verdauen, wenn man bedenkt, dass ausgerechnet die Benutzer des Arguments, sich konkret auf eine eindeutig falsche Deutung des Wortes von vor Jahrhunderten basieren.

     

    Jetzt meldet sich auch noch Frau Otoo, die uns als Begründung offenbart: „Das N-Wort ist traumatisierend, ruft grausame Erinnerungen und gewaltvolle Bilder hervor. Es wurde damals benutzt, um die Versklavung von Millionen von Afrikaner_innen zu legitimieren.“

     

    Mal davon abgesehen, dass Neger nie verwendet wurde, um irgendetwas zu legitimieren. Was für Erinnerungen kann die Dame haben?

     

    Ich kann Ihnen versichern, dass ich Neger hin und wieder verwenden muss, um vollwertige Menschen zu bezeichnen – ist halt so - und dabei nie schief angeschaut worden bin. Vielleicht erkennen die Mitmenschen die Absicht des Sprechers. Keine Ahnung. Glücklicherweise dürfte ich schon recht früh erkennen, dass alle Menschen persönliche Namen haben.

     

    Und Frau Otoo gegenüber, stehen unzählige afrikanische Schriftsteller, die nach wie vor behaupten, Schwarzer sei Beleidigung. Soll man jetzt jene Schriftsteller auch zensieren?

     

    Mit Verlaub, und auch ohne Lust weiter die Zeit mit Trotzhaltungen zu verschwenden: Viel Spaß beim besseren Menschen sein bzw. werden.

  • P
    petronius

    und diesmal muß ich unserem rüsselsheimer recht geben. demnächst bitte was zu "people of colour", vielleicht im zusammenhang damit, was einem solche nachsagen, wenn man sie auf "farbige" eindeutscht...

  • P
    Pius

    Ich empfehle das Studium der Bibel. Da wimmelt es von Sklaven und da hat´s auch ein paar Mohren. Ist zwar nichts für Sensibelchen, aber Hardcore-Aktivisten sollten schon den Versuch wagen, DAS BUCH von pösen, pösen Wörtern zu befreien. PAX

  • H
    Hund

    @Barbara,

     

    warum, fragst Du? Damit du dich weiterhin schwafelnd auskotzen kannst. Geht es dir jetzt besser?

  • M
    Marieluise

    Was für eine Blamage, Frau Otoo

     

    Betr.: Offener Brief an die taz / Stellungnahme der ISD

    http://neu.isdonline.de/offener-brief-an-die-taz-stellungnahme-der-isd/

     

    soll sich Frau Otoo erst mal bei Astrid Lindgreen entschuldigen....

     

    taz 20.02.2013 "Pippi Langstrumpf erzählt vom Kolonialismus"

     

    taz: Frau Otoo, wird die Welt besser, wenn man diskriminierende Wörter wie "Neger" aus Kinderbüchern streicht?

     

    Sharon Dodua Otoo: "Das ist komplizierter, als es scheint. Der Rassismus in "Pippi Langstrumpf" zum Beispiel hängt nicht davon ab, ob die Schriftstellerin Astrid Lindgren ursprünglich das N-Wort benutzt hat. Auch wenn man dieses Wort streicht, wird Rassismus weiterhin eine Rolle spielen.

     

    Warum?

     

    Die Geschichte, dass Pippis Vater irgendwo hinsegelt und sagt "Ich bin jetzt König", das ist kurz gesagt die Geschichte von Kolonialismus, das ist Rassismus."

     

    http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2013%2F02%2F20%2Fa0133&cHash=9b0e23fd34f13e56cb799ba430b62610

     

    Neueste Forschungen haben ergeben, dem war nicht so.

     

    Fräulein Rottenmeier: "Ganz so war es nun doch nicht. In Pippi Langstrumpf geht an Bord steht : “Sag mal, Vater Efraim”, sagte Pippi, “wunderten sich die Neger nicht, als du auf ihrer Insel ans Land gespült wurdest ?” “Ja, sie wunderten sich ganz schrecklich”, sagte Kapitän Langstrumpf. “Aber als ich eine Palme mit bloßen Händen ausgerissen hatte, machten sie mich zum König.”

     

    Quelle: http://blogs.taz.de/hausblog/2013/04/25/debatte-taz-lab-ines-pohl-jan-feddersen/#comments

     

    Das steht seit Anbeginn in dem BUCH " Pippi Langstrumpf geht an Bord" , Frau Otoo. Sollten Sie mal lesen....

  • DD
    DaWo DerPfeffer Wächst
  • H
    Hansowitsch

    Muahhaa.. Die Deutschen mit ihrer Grossmannssucht.. Wollen bei dem Kolonialschuld mitmachen? Deutsche, eure popeligen kleinen "Kolonialreiche" sind es nicht wert sich aufzuregen.

     

    In übrigen haben 70 % der Weissen bis in die 90er Jahre unter Sklaverei und Diktatur gelebt. Die mehrheit der Weissen Nationen haben nie Kolonialreiche besessen und waren selber versklavt.

     

    Die Osmanen haben gerne Weisse Sklaven verkauft... Bis 1850 übrigens.. Die Berber in Nordafrika auch. Ihr seit so lächerlich.

  • K
    Klartext

    "Adjektive wie z.B. arm, minderwertig, promisk, animalisch, aidskrank etc. koennen mit diesem einzigen wort transportiert werden."

     

    du hast ja eine blühende fantasie. aber gut. schauen wir uns z.b. mal das ganz übliche wort FRAU an. was transportiert das denn, wenn man deine methode anwendet?

     

    minderwertig, hysterisch, instinktgetrieben, inkompetent, promisk, hinterfotzig. alle das kann mit einem einzige wort transportiert werden. also sagen wir am besten nur noch F-wort.

  • P
    Pius

    von Butter bei die Fische: "Alles gesagt zu dieser Veranstaltung."

     

    „Fide, sed cui, vide.“ PAX

  • BB
    Butter bei die Fische

    http://grahamngraham.com/deniz-yucel-versagt-als-moderator/

     

    Alles gesagt zu dieser Veranstaltung.

  • B
    barbara

    warum so pathologisierend und diffamierend? warum darin das "gebrüll" wiederholen - seine souveränisierende position der anrufung von stärke - von dem der autor hier nur zu sagen weiß, dass es durch eine elegantere weise hätte vermieden werden sollen oder können?

     

    warum nicht darüber nachdenken, was es bedeutet, wenn abmachungen, vereinbarungen, versprechen oder ein quasivertraglich organisierter kommunikativer konsens im journalisitisch-medialen diskurs im namen der verletzlichkeit und sensibilität gebrochen werden?

     

    warum nicht fragen, ob das martinlutherking zitat des wortes "negro" im augenblick seiner "deutschen übersetzung" nicht einer revokation seines grausamen kolonialen gebrauchs ausgesetzt wird, dem die suprematiewünsche des autors nicht, aber die anwesenden doch kritisch entgegen stehen?

     

    warum im namen einer - in jeder faser der worte und der sache sehr diskussionsbedürftigen! - gegenstrebigkeit erzeugenden aufspreizung von politisierung und sozial-disziplinärer sprachgewissensnormativiierung diese psychoanalytische referenz? zwangsneurotiker, hysterikerinnen: der autor vermeint wohl, er säße am steuerrad dieser innanspruchnahme des psychoanalyitschen diskurses und seines vokabulars. den dunklen und wie mir scheint perversen fleck seiner kolumne vermag er damit gut abzuschattiern:

     

    denn während seine pathologiserendes tun den anderen vorwirft, in einer art ethischer praxis der herrschenden gouvernementalisierung schon oder noch an der macht/herrschaft teilzuhaben,gegen die sie sich kritisch wenden (den rücken zu, den raum verlassend),hat der autor alle antwort darauf in der form dieser üblen diffamierungen schon parat: zweifellos und einwandfrei: das ist die unerschütterliche position des (liberalkritischen) perversen, der nicht fragt, was sein gebrüll für den/die anderen war, sondern vor allem weiß, wer die zurück oder nicht-zurückbrüllenden anderen sind.

     

    keine künftige politiisierung wird die reklamation der verletzlichkeit des anderen so zurückweisen und diffamierend sie ausschliessen können, will sie sich wirklich an eine historisierung der herrschenden politik als gedächtnis und wiederholungsraum der souveränität über die frage des anderen und seiner und ihrer grausamkeit wagen.

     

    man unterstellt vielleicht nicht dieselbe teleologie der reinheit, wiederholt aber unbewusst die der narzisstischen einstimmigkeit, weiß man schon wo und wie er steckt, der scheinbar so (un)politische pfahl künftiger weisen von kritik im fleische der kapitalparlamentarischen diskurspolitik.

  • E
    Empörter

    Ich hab weitergelesen in diesem Kommentar, bis ich gefunden haben, was kommen musste: die Empörung des Bildungsbürgers. Nein, nicht darüber, dass man Gesprächspartner durch rassistische Sprache (im Wege des penetranten Zitats) beleidigt, sondern: dass die "Authentizität" des literarischen Textes gedisst wird.

     

    So weit ist es gekommen, kein Respekt mehr vor dem Bildungsgut nirgends - da hat der Kommentator schon recht, da muss man dazwischen fahren mit einem heiligen Furor, mit allen Mitteln (natürlich nur denen des Bildungsbürgers, den Worten nämlich, und zwar mit den authentischen).

  • B
    Bella

    Das lustige ist, dass sich der rassistische Yücel auf Ewigkeiten mit seinen Ausfällen und schlecht geschriebenen Artikeln so im www verewigt hat, dass auf google sein voller Name mit Rassismus und Rassist vorgeschlagen wird. Sehr gut!!! Tucholsky dreht sich im Grab!

     

    Von Kanackin zu Kanacke mal ein Tipp: Yücel geh Gurken pflücken oder Spreewald-Königinnen nominieren aber denk nicht Du hast das Talent zum Schreiben. Nicht selten ist das Gefühl des Fremdschämens da.

  • GH
    gehts hier wirklich um inhalte?

    Also nur kurz (denn mehr Zeit verdienen die so eben dahin geschmierten Zeilen des Autors nicht). Durch Tonfall und aufmüpfige Haltung soll hier irgendwie Aufmüpfigkeit und Radikalität (oder auch Klarheit der Argumente) suggeriert werden, die in der Sache der Argumentationsführung selber vergebens zu suchen ist. Toll provoziert zu haben, darauf brät sich Deniz Yücel ein Ei und ist auch noch Stolz darauf. Guter Junge?! Im Kern und vom Inhalt her einfach nur langweilig!

     

    Denk doch mal so lange nach, bis was Interessantes herauskommt und dann werden deine Texte auch gelesen, ohne dass fehlende Inhalte durch schöde Provokationen tuschiert werden müssen.

     

    Da in der taz ohnehin keine (links-)radikalen und interessanten Denkansätze diskutiert werden, im Rahmen derer Ansätze wie "critical whiteness" und in diesem Rahmen vorgetragene Argumente mit Sinn und Schärfe kritisiert werden könnten, soll hier wohl eine Debatte mit Unterhaltungswert geschürt werden, ohne zu irgendeiner Diskussion überhaupt im Ansatz beizutragen.

     

    Einfach öde! (Aber da ich's nun schon mal gelesen habe, wenigstens ein paar Zeilen Meinung dazu)

  • T
    Tatü-Tata

    Herr Yücel, hier spricht die Sprachpolizei. Sie sind verhaftet. Alles, was Sie sagen, kann und wird gegen Sie verwendet werden.

  • J
    Jeffrey

    Sprache drueckt immer auch herrschaftsverhaeltnisse aus, dessen muss man sich bewusst sein. Das N-Wort ist dafuer eine gutes beispiel. Einerseits ist es ein sammelbegriff fuer menschen eines bestimmten phaenotyps andererseits ist es ein schimpfwort wie es wohl kein zweites gibt. Adjektive wie z.B. arm, minderwertig, promisk, animalisch, aidskrank etc. koennen mit diesem einzigen wort transportiert werden.

     

    Der sinn von pc ist es gerade diese herrschaftsverhaeltnisse anzugehen indem die sprache diskriminierungsfrei wird. Wie wir uns einer person gegenueber verhalten haengt eben auch davon ab, wie sie im allgemeinen und individuellen sprachgebrauch verwendet wird. Die NPD benutzt nicht umsonst das N-wort. Sicherlich geht es den leuten der npd nicht um sprachfreiheit, sondern sie wollen ausdruecken, dass die menschen mit diesem phaenotyp minderwertig und zu verabscheuen sind.

     

    Martin Luther King war ein Kind seiner Zeit, aber auch schon zu seinen zeiten gab es genuegend dunkelhaeutige die fuer sich diese bezeichnung abgelehnt haben.

     

    Ich hoffe nur, dass die ganzen uneinsichtigen mal zur vernunftkommen und das es bald keine z-sauce mehr zu kaufen gibt, genauso wie der N-Kuss aus den regalen verschwunden ist

  • J
    jo*

    ich bin total schockiert, was für eine rechte scheiße in der taz steht. wie kann denn so eine rassistische und sexistische art als aushängeschild für eine zeitung benutzt werden, die sich als links versteht?!? und dass dabei überhaupt nicht bedacht wird, dass damit wirklich reale menschen verletzt werden...

     

    dass dem, der sich so herablassend und diskriminierend verhält dann auch noch der raum gegeben wird, sich über die davon betroffenen lustig zu machen und sich selbst als opfer zu imaginieren, finde ich absolut respektlos!

     

    aber vielleicht strebt die taz auch eine neue kund*innenschaft an? irgendwo rechts von der cdu?

  • R
    rhizom

    "Wird man ja wohl noch sagen dürfen!"

    http://www.youtube.com/watch?v=VB1ANs0dOac

  • N
    neubau

    "N-Wort" zu verwenden und genau zu wissen, was gemeint ist - das ist es, was Newspeak ausmacht. Das ist keine Lösung. Zu wissen, dass "Nigger" ein rassistisches Statement ist und ein Wissen um die Geschichte der Sklaverei sowie der Kolonialzeit - das könnte eine Lösung sein.

     

    Einem Text seine historische Komponente abzusprechen und zu fordern, ein Autor möge falsch zitiert werden (durch die Ersetzung mit "N-Wort") - das ist sprachwissenschaftlich gesehen Unsinn. Rassismus verschwindet nicht, indem man ein Wort auf seinen Anfangsbuchstaben verkürzt. Dann heißt's halt "N-Wort-Kuss" statt "Schokoschaumspeise", so what?

  • L
    libra12

    Wolfram Heinrich: danke für den Link, wunderbares Video!

  • S
    Sebi

    Oh Mann bzw. oh Frau, was habt ihr für Sorgen...

  • E
    Elani

    Ich sehe bei Ihnen Herr Yücel tatsächlich [d]ie totalitäre Unfähigkeit, etwas zu ertragen, das nicht [ihrer] eigenen Weltanschauung entspricht!!! Machen sie weiter so mit ihrem Kuschelkurs gegenüber weiß bürgerlich positionierten Meinungen und bestimmt erhalten sie demnächst wieder einen Preis.

     

    Der Kurt Tucholsky Preis sollte ihnen aber aberkannt werden - der gesellschaftskritische Tucholsky dreht sich sicherlich noch weiter im Grab bei dem Blödsinn, den sie schreiben, reden, weiterproduzieren. Wo steckt denn bei dem was sie bisher geschrieben haben ein kritischer Geist? Reine Reproduktion von Mainstream.

  • B
    Bayernprinzessin

    Manchmal wünsche ich dieser ganzen krampfhennigen Sprachpolizei, für ein paar Stunden wenigstens, ein paar echte Sorgen und Nöte an den Hals. Dazu einen Stall voll Kindern und jede Menge Bügelwäsche. Damit a Ruh is.

  • H
    Hund

    Bitte auch noch Kommentare in französisch, spanisch und für die Humanisten unter uns, lateinisch formuliert.

     

    Damit die Welt erkennt, wir Deutschen nehmen das Problem wirklich ernst. Dann eine Partei gründen und fleißig Stimmen sammeln gegen solche Burschen wie Deniz. Es fehlen nur noch die gut gemeinten Umerziehungslager für die unverbesserlichen Verwender des Wortes Neger.

  • S
    Saval

    Critical Whiteness: An Old Critique for a New German Debate

     

    Political activists in Germany are six steps behind again when it comes to discussions about racism and imaginations of Africa and Otherness at large that moved the US and UK, for instance, decades ago. And make the same mistakes again. The debate about “Critical Whiteness” is getting more and more a carneval of identity politics negatively connoted, self-flagellation and victimization.

     

    The latest example is the aggressive intervention of political activists at a taz-sponsored event on racism. There is antivenom against this kind of thinking, and it is out for eleven years now: Achille Mbembe’s “African Modes of Self-Writing”, still relevant and already a modern classic. Read it if you don’t know it!

     

    http://rubeneberlein.wordpress.com/2013/04/28/critical-whiteness-an-old-critique-for-a-new-german-debate/

  • L
    Leser

    Ich finde die Debatte sehr interessant, würde mir aber wünschen, dass sie von allen Beteiligten etwas weniger polemisch und bissig geführt würde. Aber das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.

  • M
    MyPunK

    Ach du scheisse, gehts noch? Ihr verdreht euch gegenseitig die Wörter im Mund oder verbietet ihn euch gegenseitig und verhindert so das beim eigentlichen Thema weitergekommen wird, und wundert euch dann dass die Mehrheit der Menschen in unserem Land euch "die Antifa" für Spinner hält?

     

    Ab und zu sollten gerade so intelligente und gebildete Menschen wie ihr hier vorgebt welche zu sein erst mal nachdenken was sie wirklich wollen und dann handeln.

     

    Mit schönem Gruß aus der Grauzone http://www.youtube.com/watch?v=mQiDPaXandY

  • SD
    Schuhe des Fischers

    @tdt

     

    Noch ein Nachtrag. Sie erwähnen den Fall des Lehrers an der Friedrich-Bayer-Sekundarschule und das Statement des Linguistikprofessors.

     

    Die Berliner Zeitung fasst es folgendermaßen zusammen: "Ein Sprachwissenschaftler hatte zuvor ausgeführt, dass ältere Menschen wie der Lehrer S. dieses Wort noch ohne Problembewusstsein benutzen, während es für junge Leute zum Unwort geworden sei. Sprache habe da eine ganz eigene Dynamik."

     

    Wenn Sie die Existenz dieser Dynamik anerkennen würden, wäre schon viel gewonnen...

  • SD
    Schuhe des Fischers

    @tdt: "Schuhe des Fischers" ist ungleich "Butter bei die Fische", das nur am Rande.

     

    Ich hätte nicht auf Ihren Versuch, die Verwendung eines Wortes im Deutschen mit einer (anderen) Verwendung in einer fremden Sprache gleichzusetzen, hereinfallen sollen. Ein letztes Wort dazu: Ich war kürzlich in Belgien und bekam in einem Gespräch mit, dass dort häufig von "Nijer" die Rede war (das soll der ärmliche Versuch einer Lautschrift sein). Waren die dort sprechenden Kollegen etwa Rassisten? Nein, denn laut der englischsprachigen Wikipedia gilt:

     

    "The Dutch word, "neger" is generally (but not universally) considered to be a neutral one, or at least less negative than "zwarte" (black one)."

     

    Auch wenn Sie uns gerne was anderes weismachen würden, gilt das im Deutschen nunmal nicht. Beispiele für diskriminierende Verwendung gibt es genug (siehe Asamoah). Aber auch von anderer Seite kann man das untermauern: Der Titanic-Titel "Warum nicht mal ein Neger?" funktioniert nur dann als Satire, wenn man sich der gängigen, herabsetzenden Verwendung des Begriffs bewusst ist.

     

    Da Sie schon fragen: Ich persönlich würde den Begriff "Schwarzer" für wertneutral und angemessen halten. Asamoah sieht das übrigens genauso (siehe Interview).

  • TH
    Tante Hildegard
  • OC
    Onkel Cem

    von Simone H. 25.04.2013 22:46 Uhr: "Herr Yücel, wie fühlen Sie sich als türkischer Verfechter der White Supremacy? Glauben Sie,dass Ihre Identifikation mit dem Aggressor Ihnen weiterhilft? Und was sagen Sie eigentlich Armenier_innen, die die mangelnde Aufarbeitung des Völkermords in der Türkei kritisieren? Auch alles "Ideologie"?"

     

    Ich hätte da ein paar Fragen, liebe Simone H.

     

    1. Sie sind sonst bestimmt der Meinung, dass die Einwander zu diesem Land gehören. Warum erklären Sie dann Deniz Yücel schon im ersten Satz zum Fremden?

     

    2. Was macht Sie so sicher, dass Yücel Türke ist?

     

    3. Warum können Sie nicht akzeptieren, dass es Migranten gibt, die nicht die Auffassungen vertreten, von denen Sie glauben, dass sie sie vertreten sollten?

     

    4. Finden Sie nicht, dass Sie Yücel mit der Formulierung "Identifikation mit dem Aggressor" jegliche Subjektivität und seinen Argumenten jegliche Rationalität absprechen? Finden Sie das nicht bevormundend?

     

    5. Woher wissen Sie, dass Deniz Yücel über den Umgang mit dem Völkermord an den Armeniern so denkt wie der Mainstream in Türkei?

     

    6. Merken Sie, dass Sie mit dieser Unterstellung, für die Sie keinerlei Indizien haben, genau das machen, das Sie als Antirassistin zu bekämpfen vorgeben?

     

    Sie behandeln Yücel nämlich nicht als Journalisten, dessen Artikel Sie gut oder schlecht finden. Sie sehen in ihm kein Subjekt, sondern bloß den Vertreter eines fremden Kollektivs. Antirassistisch ist das nicht. Eher das Gegenteil.

     

    PS: Dieser Kommentar von Simone H. ist nicht der einzige dieser Art. Die Titulierung von Yücel als "Onkel Ali" geht in dieselbe Richtung.

  • T
    taz-Abonnentin

    PS: Zu glauben, dass nur diejenigen links, progressiv etc. sind, die alles bis ins kleinste Detail genauso sehen wie man selber, ist Sektierertum.

     

    Alle Beteiligten und fast alle in diesem Forum sind überzeugte Antirassisten. An der Frage des Umgangs mit historischen Texten gibt es eben unterschiedliche Meinungen. Darüber können wir diskutieren. Aber bitte ohne die ganz schweren Geschütze!

     

    Das gilt natürlich auch für Herrn Yücel. So sehr ich sonst seine Scharfzüngigkeit schätze, muss ich sagen, dass Formulierungen wie "zwangsneurotisches Verhalten" und "inquisitorischer Furor" unnötig die Stimmung aufheizen und die Debatte weiterbringen.

  • T
    taz-Abonnentin

    Liebe Leute,

     

    ich war nicht bei dieser Veranstaltung und kann dazu nichts sagen. Aber zu diesem Text will ich jetzt doch etwas sagen: Man muss Yücels Ausführungen zur Kolonialgeschichte, "Critical Whiteness" usw. nicht zustimmen.

     

    Aber ihn darum als Rassisten zu beschimpfen? Geht's noch? Offenbar können nur die wenigsten unterscheiden, ob jemand einen - heutzutage! - abwertend empfundenen Begriff aktiv benutzt (was Yücel nicht macht), oder ob er diesen Begriff in Zitaten widergibt (was Yücel macht, vielleicht etwas mehr, als nach meinem Geschmack nötig).

     

    Und: Yücel spricht sich aus antirassistischen und antikolonialistischen Gründen dagegen aus, Literatur nachträglich zu säubern: "Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“, einem Buch, das (...) von einem kolonialistischen Weltbild durchzogen ist, welches sich nicht dadurch wegretuschieren lässt, indem man „Negerkönig“ durch „Südseekönig“ ersetzt."

     

    Man kann aus guten Gründen auch anderer Meinung sein. Aber Deniz Yücel darum zur Persona non grata zu erklären, ist unfair und unsinnig. Ich empfehle dazu auch den im Text erwähnten hervorragenden Kommentar von Bettina Gaus.

  • C
    Chris66

    Aber lusig und ein bisschen peinlich sind sie schon, die Studenten.

  • WH
    Wolfram Heinrich

    @Thorsten: "Und genau deshalb muss man die Feststellung treffen, dass manche Menschen offensichtlich nichts aus Auschwitz gelernt haben."

     

    Jetzt muß ich die Nazis doch mal in Schutz nehmen. Sprachpolitisch haben sie sich nichts zuschulden kommen lassen, sie haben die Juden (oder Jidden) politisch korrekt bezeichnet. "Jude" (oder "Jidd") ist die Selbstbezeichnung. Gut, das mit dem Umbringen war vielleicht ein bisserl kraß, aber pc-mäßig stehen die Nazis sauber da.

     

    P. S.: Mein blutiger Sarkasmus stößt mir selber sauer auf, aber ich denke, das mußte mal sein.

  • GG
    Gustav Gans

    Lieber Deniz, what shall´s - mach´s wie ich ;-)

     

    http://www.youtube.com//watch?v=aKd-63cIchU

  • E
    ezyG

    dizz niggah yücel he talks like a real mutha

  • A
    Apollo

    Leute, ich kann die Aufregung nicht nachvollziehen. Dabei hat das Propagandaministerium die Sache doch schon vor Jahren geklärt:

     

    "Neger sind minderwertig" ... ist rasstisch

    "Weiße sind minderwertig" ... ist antirassistisch

  • M
    Marco

    also Rassismus gegen Schwarze heißt die taz jetzt gut?

  • WH
    Wolfram Heinrich

    1985, bevor die Kultur des Mädchenpensionats von anno Heidi über uns hereingebrochen ist, konnte Otto in seinem ersten Spielfilm noch diese Szene aufnehmen, ohne daß ein Sturm der Entrüstung über ihn hereingebrochen ist.

     

    10 Jahre später wäre er dafür bereits gesteinigt worden. Das Drehbuch schrieb unter anderem Robert Gernhardt, in einer Nebenrolle war Horst Tomayer zu sehen. http://www.youtube.com/watch?v=M-57y72vq6U

  • WH
    Wolfram Heinrich

    Vor ca. 15 oder 20 Jahren hat man das anrüchig gewordene Wort "Ausländer" durch "Menschen mit Migrationshintergrund" ersetzt. Inzwischen taucht das Wort bereits auf einer Liste zu vermeidender Unworte auf.

     

    Das Schöne Neue Wort hat sich innerhalb weniger Jahre bereits verbraucht und ist seinerseits anrüchig geworden. Die Euphemismus-Tretmühle hat ihr Werk getan.

     

    "Die Euphemismus-Tretmühle (engl. euphemism treadmill) ist eine sprachwissenschaftliche Hypothese. Sie besagt, dass jeder Euphemismus irgendwann die negative Konnotation seines Vorgängerausdrucks annehmen wird, solange sich die tatsächlichen Verhältnisse nicht verändern.

     

    Häufig handelt es sich bei den betroffenen Ausdrücken um gesellschaftlich relevante und konnotativ aufgeladene Begriffe. So werden etwa ethnische Minderheiten wiederholt mit neuen Wörtern benannt, um negative Assoziationen zu vermeiden. Von anderer Seite wird die angestrebte Begriffsetablierung dann oft als übersteigerte politische Korrektheit kritisiert.

     

    Der Begriff der „Euphemismus-Tretmühle“ wurde von Steven Pinker eingeführt. Er beobachtete den Effekt, dass euphemistische Wortneubildungen alle negativen Assoziationen jener Wörter aufnahmen, die sie ersetzten, also eine Bedeutungsverschlechterung erlebten." (...)

     

    Häufig ist es der Fall, dass sich die Assoziationen des Wortes „Behinderter“ bei vielen Menschen nicht von denen unterscheiden, die man früher bei „Krüppel“ hatte. So wurde auch das Wort „behindert“ schon bald nach seiner Übernahme aus dem medizinischen Fachjargon in die Alltagssprache für viele Menschen zum Schimpfwort, wie es zuvor mit „Krüppel“ geschah. So entstand die Bezeichnungskette Krüppel → Invalide → Behinderter → Mensch mit Behinderung. (...)

     

    Die Bezeichnung für verschiedene Menschen als „Migrant“ oder „mit Migrationshintergrund“ wurde eingeführt, weil zwar viele der betreffenden Personen Staatsbürger eines deutschsprachigen Landes sind, aber die Bezeichnungen „Ausländer“ oder „Gastarbeiter“ als abwertend empfunden wurden. In der Folge bekam der Ausdruck „mit Migrationshintergrund“ rasch die implizite Nebenbedeutung von „in gewisser Weise sozial auffällig“, da der Begriff „Migrationshintergrund“ sehr häufig in solch negativem Zusammenhang benutzt wurde. Mittlerweile wird fallweise bereits über Alternativen zum Begriff „Migrant“ diskutiert." (aus der Wikipedia)

  • WH
    Wolfram Heinrich

    Ich glaube, daß diese ganze Umtauferei dazu dient, sich aus der historischen Verantwortung herauszumogeln, die eigene Geschichte der Weißen zu schönen. Mohrenwäsche.

     

    In den fünfziger und sechziger Jahren hat die Bürgerrechtsbewegung in den USA das Wort "negro" als stolze Selbstbezeichnung verwendet. Knapp 20 Jahre nach dem Kongokrieg beginnt man in Amerika und Europa damit, den Negern das zum Kampfbegriff gewordene Wort der Sklavenhalter aus der Hand zu winden. Zufall?

     

    Aus dem Neger wurden der Afroamerikaner, der Afroafrikaner, der Afroschwede etc. pp. Vielleicht hilft es ja und der amerikanische Neger verliert das Gefühl, Schicksalsgenosse des Watussi zu sein. Und dann gibt es natürlich noch die ganz Schlauen, die herausgefunden haben, daß es Rassen eigentlich gar nicht gibt, der Neger eigentlich sowieso ein Phantom ist. Mit dem Wort "Neger" nimmt man ihnen zugleich auch ihre gemeinsame Geschichte, ihre gemeinsame Identität.

     

    Der Weiße Mann hat dem Neger unglaublich viel Unrecht angetan. Wenn er nun (in Ansätzen) Abbitte dafür leistet, dann soll er dies gefälligst gegenüber dem Neger tun und nicht gegenüber irgendwelchen Afro-Phantomen. Und schon gar nicht, schon gar überhaupt nicht, soll er sich aus der Abbitte dadurch herauswinden, daß er den Neger einfach wegdefiniert.

     

    "Ich gehöre zur Rasse der Unterdrückten", schrieb einst Aimé Césaire. Hätte Aimé Césaire diesen Satz heute geschrieben, so hätten ihn politisch Korrekte bei den Ohren gepackt und ihm klargemacht, daß es gar keine Rassen gäbe, sondern lediglich Phänotypen, die aber nichts weiter zu bedeuten hätten. Wichtig sei doch, daß wir alle Menschen seien.

     

    "Junge", hätte man ihm gesagt, "entspann dich. Es gibt doch gar keine Rasse(n) der Unterdrückten. Kein Grund, sich aufzuregen." Wir sind dabei, im Sprachgebrauch die Unterdrückten wegzuphilosophieren.

     

    Der Neger hat noch einen Schuldschein bei sich daheim in der Schublade. Der ist ausgestellt auf den Neger, unterschrieben hat ihn ein gewisser "Weißer Mann" wegen Kolonialismus, Imperialismus, Sklaverei... eh schon wissen.

    Wenn jetzt der Neger den Schuldschein aus der Schublade zieht und vorlegt, stellt sich der Weiße Mann ganz dumm und sagt:

     

    "Liebe Neger, was muß ich hören? Ihr fühlt euch von Weißen ausgebeutet, drangsaliert und gedemütigt? Und schon eure Vorfahren und Vorvorfahren seien von Weißen ausgebeutet, drangsaliert und gedemütigt worden und ihr Neger wollt jetzt endlich Genugtuung? Was für ein Neger denn? Es gibt gar keine Neger nicht, es gibt überhaupt keine Rassen, hast du das nicht in der Schul gelernt? So, und eure Genugtuung könnt ihr euch sonstwohin stecken. Viele Grüße von eurem aufgeklärten Nicht-Rassisten."

     

    Jetzt merkt der Neger, daß man ihn wieder mal aufs Glatteis geführt hat, das er von Afrika her nicht kennt. Schlau ist er schon, der Weiße Mann. Vielleicht werden wir es nicht wirksam verhindern können, daß auch weiterhin Neger von Glatzen (sagt man jetzt noch "Glatzen" oder eher "Blankköpfe"?) durch die Straßen geprügelt werden. Aber es wäre doch schon mal eine gute Sache, wenn die Glatzen "Schwarzafrikaner" sagen, wenn sie sich zum Neger-Klatschen verabreden.

  • C
    claudia

    @Tim Leuther: >>Wenn Menschen irgendwo hungern dann am Fleischhunger vom "weißen Mann".

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Mir reichts: Damit ich in Zukunft das N-Wort nicht mehr hören muss, werde ich mir jetzt die Trommelfelle durchstechen. Und damit ich es nicht mehr lesen muss, werde ich gleich in einen Laser gucken. Ich bedauere Euch, die weiterhin mit dem Wort leben müssen.

  • T
    tdt

    @ Schuhe des Fischers alias Butter bei die Fische, nehme ich mal an, und wenn nicht, auch egal:

     

    Ja, Sie liegen völlig daneben, was die Entwicklung Entdeckungen/Sklaverei betrifft. Aber, so was von daneben. Bitte beachten Sie, dass die Portugiesen, die übrigens mit der Sklaverei zwischen Afrika und Amerika begannen, und auch als erstes Land die Sklaverei gesetzlich abschafften, nicht in jedem entdecktes Land die Sklaverei praktizierten, aber alle Menschen in Afrika als Neger bezeichneten. Das mag als Denkanstoß reichen. Vielleicht bemerken Sie den feinen Unterschied. Die Spanier hatte recht herzlich wenig mit der Sklaverei in Afrika zu tun.

     

    Habe nirgends Henry Thorau als Kronzeuge angeführt, und wenn ich mir was zulegen möchte, seien es nur Worte, dann mache ich das alleine.

     

    Ich sehe keine Alternativen für das Wort Neger. Würde aber gerne welche sehen, zumindest eine gleichbedeutende für den deutschsprachigen Raum. Schwarzer? Schwarzafrikaner? Farbiger? Sind das alles nicht Bezeichnungen die einen Menschen auf seine Hautfarbe reduzieren? Bezeichnet Neger nicht den Menschen als gleichwertiger Mensch?

     

    Wenn es unbedingt sein muss, konsultieren Sie bitte den Fall des Lehrers an der Friedrich Bayer Sekundarschule/Steglitz. Interessant dabei ist lediglich die Stellungnahme des gerichtlich bestellten Linguistikprofessors. Ob Gerichte nun Neger für verwerflich halten oder nicht, das rüttelt nicht an die wahre Bedeutung des Wortes.

     

    Ich gehe mal davon aus, bald geht es den Ländernamen Niger oder Nigeria an den Kragen. Und der Fluss Niger, ursprünglich auch nur für die Mitte des Flusses benutzt, der seinen Namen dem Einfluss des lateinischen „niger“ verdankt, wird demnächst farbiges Gewässer genannt. Niger-Kongo-Sprachen? Verboten. Diskriminierung von gleichwertigen Sprachen.

     

    Frage mich nur, wann man sich an die Bezeichnung „Äthiopier“ ran wagt? Hier liegt die ursprüngliche Bedeutung wirklich am Rande des Tolerierbarem.

     

    Ich sehe lediglich eine englische Schriftstellerin, die in Berlin lebt, und sich darüber aufregt, dass das Wort Neger verwendet wird. Aber, welche Alternativen hat die Dame angeboten? Und die afrikanischen Schriftsteller, die immer noch vehement behaupten, dass Schwarzer eine Beleidigung ist, werden gänzlich ignoriert, denn meine Güte, afrikanische Schrifsteller … Was ist das schon? Alles klar.

     

    Es wäre ein Wunder, wenn Asamoah anders empfinden würde. Dürfte ich ebenfalls bereits eine Leserin hier erläutern. Ja, Neger ist und bleibt ein Fremdwort im deutschsprachigen Raum. Der deutscher Begriff dafür war, und ist Mohr. Schmeckt nicht? Einfach nicht essen.

  • A
    allesnurgeklaut

    "Der große Zauberer Petrosilius "Deniz Yücel" Mann saß in seinem Wäschezimmer und bügelte sein Hemd für seinen Auftritt beim taz-lab. Er war ein großer und wortgewaltiger Zauberer, aber Hemden glatt zu zaubern war ihm trotz vielfältiger Bemühungen noch nie gelungen.

     

    So bügelte er äußerst verdrossen sein verdammtes Oberhemd und hatte keine Zeit, sich angemessen auf das Thema der Veranstaltung und die teilnehmenden Gäste vorzubereiten...

  • P
    Prian

    von audience: "Er hat Jehova gesagt!"

     

    Genau, prügelt den Purschen zu Poden!^^

  • B
    Bügelbrett

    Copy & Paste aus der Diskussion im Hausblog

     

    Buenaventura says: "Oha, jetzt soll der Yücel schon 13 bis 14jährige zum Bügeln aufgefordert haben, war eigentlich jemand von der “Mädchenmannschaft” (...) auf der Veranstaltung? Also die Aufforderung ging eindeutig an die blonde, weiße Frau mit rotem Schal, die schreiend und wild gestikulierend direkt vor der Bühne stand."

     

    Ich war da und habe das genauso wahrgenommen.

  • HB
    Helmut Becker

    Ich schätze mal, Ines Pohl bügelt die Hemden von Yücel.

  • EW
    Erik Weber

    Danke Deniz Yücel, damit ist der "Stinkstiefel" vergeben und vergessen. Ich kann jetzt wieder taz lesen.

  • D
    David

    Wenn die taz noch einen Rest Glaubwürdigkeit als linke, antirassistische, antisexistische Zeitung behalten will, muss sie sich von diesem Mitarbeiter trennen.

  • JM
    John McClane

    "Ich hasse Nigger!", steht auf dem Schild, mit dem der Writer John McTaz (Deniz Yüzel) durch Harlem läuft. Nicht freiwillig: Die kleine Hexe droht, das Pressehaus in die Luft zu jagen, falls McTaz nicht mitspielt. Die kleine Hexe hetzt McTaz mit literatischen Rätselaufgaben durch Berlin - im Wettlauf gegen die Shitstorms …

  • TL
    Tim Leuther

    Das ganze Antikolonialismismusgequatsche ist nicht nur rassistisch weil es auf der Erbschuld aufbaut, sondern vor allem inkonsequent.

     

    Jeder Konflikt lässt sich irgendwie auf die Grenzziehungen vom "weißen Mann" zurückführen. Wenn Menschen irgendwo hungern dann am Fleischhunger vom "weißen Mann". Aber Kunstdünger, ohne denen 90% aller Menschen hungern würden, und Medikamente, ohne die die Lebenserwartung wohl nirgends an die 40 Jahre kommen würde, sind natürlich von Himmel gefallen.

     

    Also: Auch die die "Antirassistisch" sein wollen, sollten Antirassismus nicht mit "der weiße ist an allem Schuld" verwechseln. Und wenn ihr schon Rassisten sein wollt die die Erbschuld peinlich auf die Nachfahren rechen, dann macht es richtig und seht ein das Fritz Haber "Satt" erfunden hat, und das es ohne Penecilin und co kein "Ü40" gäbe.

  • P
    Pirad

    Schön, dass die taz auch solche Artikel veröffentlicht. Hätte ich ihr gar nicht zugetraut!

  • SD
    Schuhe des Fischers

    @Serdar: We shall overdone.

     

    "--> das ist eine Formulierung, die Yücel Leuten in den Mund legt, die sich auch sonst nicht für Ästhetik und Grammatik interessieren, sondern nur eine saubere Sprache wollen."

     

    Aha - und was will er uns mit diesem Satz sagen? Rein inhaltlich, meine ich?

  • T
    Thorsten

    @von Butter bei die Fische: Danke für die eindrucksvolle Bestätigung meiner These! Wie führen Sie so treffend aus: "An mir geht das glatt vorbei."

     

    Genau das ist das Problem! Und genau deshalb muss man die Feststellung treffen, dass manche Menschen offensichtlich nichts aus Ausschwitz gelernt haben.

  • GW
    Großer weißer Jäger

    Nach dem Lesen dieses Artikels hab ich beschlossen, von nun an bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit dem Begriff "Neger" zu verwenden, nur um sogenannte Antirassisten zu ärgern. Ist ja schließlich nicht verboten! Dafür dürft Ihr mich dann auch als "Rassist" beschimpfen.

  • HM
    Herr Meyer

    "Political correctness" habe ich schon seit jeher für den sicheren Weg in den Untergang gehalten.

     

    Obwohl ich mit konservativem Gedankengut sonst eher nicht viel anfangen konnte und die schlechteste Regierung der Nachkriegsgeschichte mir täglich neue Beispiele für die Richtigkeit dieses Gedankens liefert, empfinde ich die Beschneidung (Achtung - thematische Vieldeutigkeit) der deutschen Sprache als einen Auswuchs vorauseilender Anpassung, den man einfach nicht hinnehmen darf.

     

    Pieptöne in öffentlichen Diskussionsrunden wären sonst noch ein Ausweg. Die gab es bei Charlotte Roche und Jan Böhmermann auf zdf. kultur schließlich auch als so eine Art politisch korrekten Notausknopf.

     

    Dann würde als hübscher Nebeneffekt die Amerikanisierung Deutschlands endlich auch politisch korrekt in der Alltagssprache abgebildet. Bisher haben die Anglizismen uns ja eher Schimpfworte und Worthülsen gebracht. Der Piepton als finaler Anglizismus wäre doch ein echter Fortschritt.

  • P
    P.Haller

    @Fabian

     

    Mann, was haste bloss für ein Problem mit den Penissen ? Mit deinem auch, oder warum schlägst du mit Penissen nur so um dich ? Tut dir dein Pullermann weh?

    Ich glaube, dass es für solche Probleme auch professionelle Hilfe irgendwo gibt!

  • F
    Fischer

    @Butter bei die Fische

     

    Geh bügeln, du Opfer!

  • C
    Cicero666

    Danke Deniz Yücel!!!!

     

    Noch nie wurden diese wohlfeile Erregungsindustrie und ihre Jünger/innen ironischer, treffender und eleganter demaskiert.

     

    Überhaupt fällt mir auf, dass Deniz Yücel einer der wenigen Journalisten in der gesamten Presselandschaft zu sein scheint, der Dinge auf ihre Bedeutung und ihren Kern zurückführt, ohne in die ansonsten allgemeingültige, aber bedeutungslose PC- Sprache zu verfallen.

     

    Man muss seine Meinung nicht teilen. Aber es ist immer eine fundiert begründete Argumentationskette vorhanden, mit der man sich auseinandersetzen kann. Das begegnet einem heute im glatt gebügelten Mainstream- und Gefälligkeitsjournalismus nur noch selten.

     

    Auch deshalb sterben wohl immer mehr Zeitungen. Weil die Menschen ohnehin schon beim nahezu jedem Thema ahnen, was der Autor schreiben und moralinsauer als allgemeingültige Wahrheit verkünden wird.

     

    Wie eine poltische Talkshow ist der deutsche Journalismus vorhersehbar und damit sterbenslangweilig geworden. Jeder halbwegs politisch Gebildete kann die Argumente und deren moralischen Anspruchshaltung herunterbeten. Einer der wenigen Lichtblicke ist diese Kolumne!!!!

  • R
    Rita

    von Fabian: "Auf Augenhöhe werden wir niemals mit Deniz Coolen Kids sein."

     

    @Fabian, Halloooo, da fühle ich mich ja direkt angesprochen und du hast völlig Recht. I´m the queen and you´re not ;-)

  • LL
    Lothar Lammfromm

    Der Vorschlag mit der Contenance war kein schlechter, aber vieles im Artikel verweist darauf, dass beim Schreiben die Contenance *nicht* gewahrt wurde. Im Übrigen teile ich das Unbehagen an CWS-Apologeten, die sich selbst Welterklärungspotenz zubilligen, und allen Übrigen nur noch ein "Fresse halten".

     

    Anyway, das Video zum großen Thema "Mimimi" bei MM fand ich sehr schön, und bin sehr dankbar darüber, dass ich es in Folge von diesem, äh, Diskurs finden durfte.

     

    Noch eins: Viele der derzeigen Autorinnen der "Mimimi-Mannschaft" haben ein erhebliches Problem mit Andersmeinung. Wobei ich im Fall von Deniz mir nicht so sicher bin, ob er den besseren Argumenten "bleicher Studierender" gegenüber aufgeschlossen ist. Wie auch immer. Wollte halt mal was dazusenfen. Möge es nutzen. Oder so.

  • PT
    Peter Traurig

    Ich kann Morgenstern als alter Linker nur beipflichten. Die Beschränkheit dieser "Aktivisten" ist bizarr.

     

    Ich fürchte allerdings, dass ich die früher nur deshalb nicht gemerkt habe, weil ich selbst so beschränkt war. Naja, jeder lernt auf seine Weise...

     

    P.S. Ein Video, wo sie sich die Ohren zuhalten bitte mal auf Youtube posten, das ist doch sicher lustig.

  • D
    Diskursurferin

    Wisst ihr, wasam Ende eindeutig für Deniz spricht? Dass er es ganz offensichtlich zulässt, dass bei seinen Texten offene Debatten geführt werden, wie sonst nur selten.

     

    Hier scheint jede und jeder alles dürfen, natürlich auch Deniz beschimpfen. Überzeugender kann man gegen Diskurspolizisten aller Art nicht auftreten.

     

    Schon darum ist Deniz Yücel der mit Abstand beste Autor de taz.

  • BB
    Butter bei die Fische

    @Thorsten

     

    "Es gab und es gibt zu jeder Zeit Menschen, die ihre Meinung als absolut ansehen. Andersdenkenden wird kurzerhand das Menschsein abgesprochen."

     

    Genau. Indem man sie z.B. als "Neger" bezeichnet. Oder als "Zigeuner". Oder als "Schwuchteln". Oder als "Fotzen". Oder als "Saujuden". Oder...

     

    Das hat doch alles denselben Ursprung. Und der liegt bei Yücel und seinen Froinden. Als Du Deine "Analyse" verfasst hast, hast Du nur in den Spiegel Deiner eignene Seele geschaut. An mir geht das glatt vorbei. Du willst den Spiess umdrehen, der Dich schon längst durchbohrt hat. Alberne Selbstverleugnung, mehr fällt einem dazu nicht ein.

     

    @Butterkeks

     

    Danke. Mein reden. Keine Argumente, aber davon reichlich.

  • F
    Fabian

    Wow, bei der TAZ darf wohl jeder eine Kolumne darüber schreiben, wie ihm die kleinen Nachbarsmädchen die Schippe weggenommen haben. Liebe Nachbarsmädchen: Ihr dürft doch Deniz Yücel nicht die Moderatoren-Schippe stehlen - auf einer öffentlichen Veranstaltung, wo das alle sehen können. Davon wird doch sein Penis ganz klein!

     

    Der Deniz hat sich die Schippe verdient, denn er ist klug. Sonst lässt einen ja auch keiner auf eine Uni ein Politikstudium anfangen. Dort hat der Deniz dann genug Medizin und Psychologie studiert um Zwangsneurosen diagnostizieren zu können. Und Literatur und Kunstgeschichte, um Wörter wie „inhaltistisch“ aufzuschnappen. Er hat natürlich auch Soziologie und SPIEGEL-ONLINE studiert und kann aus allem, was er sieht, ein Phänomen herausarbeiten. Und down mit Dr.Dre ist er natürlich auch! Dem Deniz macht keiner was vor.

     

    Denn alles, was der Deniz von sich gibt, ist Teil der subversiven Strategie „Satire“. Und allen, die auf seiner Seite sind ebenso. Wenn man in diesem Club Der Coolen Kids ist, wird alles auf wunderbare Weise zu Satire, Aneignung und Umdeutung.

     

    Auf Augenhöhe werden wir niemals mit Deniz Coolen Kids sein. Wir sind Terroristen, die dem Deniz seine Veranstaltungen sprengen! Ja sprengen. Ein Veranstaltung auf der wo der Deniz die Moderator-Schippe wie ein Zepter trägt, ist immer von einer Dimension, die nur sprengsüchtige Terroristen als Gegenpart zuläßt.

     

    Lieber Deniz: Ist OK seinen Schrumpfpenis hinter eine Kolumne zu verstecken, bzw. ihm damit wieder Blut zuzuführen - dafür haste ja studiert. Aber verarsch doch uns unstudierte Terroristen nicht mit deinem War on Terror für die Freiheit. Uns fehlt nicht der Respekt vor der Authentizität von Texten, sondern vor dem dicken Sandkastenkind, das Textauthentizität zum Ego-/Penisstreicheln benutzt und dann noch mit Dreck nach uns wirft, wenn wir ihm die Schippe aus den Gnubbelfingern nehmen.

  • K
    Kosmonaut

    Sehr interessanter Artikel. Noch interessantere Kommentare. Ähnlich wie im Kontext Sexismus gilt auch hier: Wer möchte, dass Mitmenschen kritisch über ihren Sprachgebrauch nachdenken, sollte denselben im ruhigen Ton vorgetragene rationale Argumente dafür geben. [Ein gutes Beispiel dafür ist der Vortrag von Anatol Stefanovitsch auf dem 29C3 (Youtube-> "Sprache, Ungleichheit und Unfreiheit")]

     

    Brüllen, Kreischen, Saal verlassen - wenn das das Methodenrepertoire unserer AntiRa-FreundInnen ist, so braucht man sich über Artikel wie diesen nicht wundern. Zumal ich mich frage, wie die Welt dadurch besser werden soll, dass man Dr. M.L. King nicht im Original zitiert. Wir wissen doch alle, in welchem Kontext er das Wort "Negro" benutzt hat. Wir wissen doch auch alle, dass die Verwendung eines solchen Wortes - als Teil eines Original-Zitats - auf einer linken Veranstaltung - schwerlich den nächsten Genozid heraufbeschwören wird.

     

    Ähnlich alberne Reaktionen darauf hat man ja auch schon bei Tarantinos "Django unchained" erleben dürfen. Interessant wird es, wenn man hier einen Vergleich anstellt und dieses erwünschte Verhalten auf die Sexismus-Debatte ausweitet. Wird dann jede/jeder niedergeschrien, der in einem Zitat vergisst, das Binnen-I zu verwenden?

     

    Die Frage bleibt: Wer gibt den selbst ernannten Anwälten der N-Wörter eigentlich das Recht, darüber zu entscheiden, wie ich meine Sprache zu benutzen habe? Vielleicht mag ich es politisch unkorrekt zu schimpfen? Vielleicht liegt mir auch viel an Satire? Vielleicht scheiße ich auch auf PC und bringe dies durch derartigen Wortgebrauch zum Ausdruck? Vielleicht möchte ich euch auch einfach nur ärgern?

     

    Wie wird aus einem Antirassisten - der lediglich in einem klar definierten Kontext ein Wort *ausspricht* - ein Rassist? Dieser Unfug erinnert doch sehr an die Antisemitismus-Vorwürfe der Bahamas. Und an dieser Stelle offenbart sich die Nähe der CW-Gestalten zum Stalinismus. Da wo Ideologie-Treue wichtiger ist als die freie Meinungsäußerung fühlt sich der radikale Teil der deutschen außerparlamentarischen Linken leider am wohlsten.

     

    In diesem Sinne: http://youtu.be/j4kai-E_Xu0

  • C
    Chamberlain

    Dazu gibt es nur eines zu sagen: http://youtu.be/GryQiamGxpY

    :)

  • S
    Serdar

    von Hans Meier: ""We shall overdone." Hu?? Lassen Sie die Englische Sprache in Zukunft besser sein, oder besuchen Sie eine Englisch-Schule."

     

    --> Herr Hans Schlaumeier, das ist eine Formulierung, die Yücel Leuten in den Mund legt, die sich auch sonst nicht für Ästhetik und Grammatik interessieren, sondern nur eine saubere Sprache wollen.

     

    von Holkan: "Mittlerweile scheint nur noch die taz nicht zu wissen, dass Lübke keineswegs von Negern sprach."

     

    --> Ach wirklich? Es ist ein geflügeltes Wort geworden - und eines, das damals Lübke ohne weiteres zugetraut wurde. Ich empfehle hier Yücels Abrechnung mit Lübke und (fast) allen anderen Bundespräsidenten: Vollpfosten in Amt und Würden

  • S
    Serdar

    von Oi!: "Lustig finde ich, dass Kommentatoren, die zu heulen beginnen, wenn sie "Neger" hören, offenbar keine Probleme damit haben, Deniz Yücel als Scheisstürken zu bezeichnen."

     

    That's the point. Yücel muss nicht nur auf taz.de regelmäßig die übelsten und ganz eindeutig rassistischen Tiraden über sich ergehen lassen. Aber anders als so viele andere Elite-Migranten (und alle Beteiligten hier gehören zur gebildeten Elite), macht er sich nicht in der Opferrolle gemütlich, sondern haut zurück.

  • W
    Webghul

    Ich finde diese Diskusion ebenso albern, wie die Bad-Word-Funktion in Foren, oder der Selbstzensur von Forenusern, die dann halt Sch*isse schreiben. Man liest dennoch Scheiße.

     

    Für mich war das Wort Neger immer nur die optische Beschreibung von starkpigmentierten Menschen, die außerdem auch entsprechende physiologische Merkmale (platte Nase z.B. haben.

     

    Man, was hab ich mich gerade politisch korrekt ausgedrückt. Und nein, als Kind dachte ich beim "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann" nicht an einen Neger, sondern an einen weißen Mann, der in schwarze Kleidung verhüllt war. Mir einem schwarzen breitkremprigen Hut und einem schwarzen Umhang... Soweit ich weiß, haben sich meine Spielkameraden den schwarzen Mann genauso vorgestellt. Andernfalls hätte das Spiel im übrigen in meiner Generation "Wer hat Angst vorm Mohr" heißen müssen.

  • T
    Thorsten

    Deniz Yücel spricht ein wichtiges Problem an: Es gab und es gibt zu jeder Zeit Menschen, die ihre Meinung als absolut ansehen. Andersdenkenden wird kurzerhand das Menschsein abgesprochen.

     

    Es ist genau dieser Typ Mensch, der guten Gewissens als Aufseher in KZs und Gulags "gearbeitet" hat. In der vollen Überzeugung als Guter ja nur (!!!!!) die Bösen zu töten. Und da die ohnehin nicht als Mensch anzusehen sind, ist das ja auch kein Problem. Erschreckend, dass dieser Typ Mensch nicht einmal aus Ausschwitz etwas gelernt hat.

     

    Wer sich die Aggresivität, aber auch die Methodik (Sprache als Herrschaftsinstrument, Unterdückung anderer Meinungen auch mittels Gewalt) ansieht, der weiß, das Deniz Yücel hier exakt mit dem Typ Mensch konfrontiert war aus denen sich menschenverachtende Mörderbanden wie die SS rekrutiert haben.

     

    Und jetzt gibt es gleich einen gaaaaaaaannnnnz großen Aufschrei gegen diesen Beitrag. Denn die Guten brauchen ihr Denken und Handelns ja nicht reflektieren. Sie haben immer recht, die anderen sind böse und daher argumentationslos niederzumachen. Also: Legt los! Ich freue mich auf die Bestätigung meiner vorgenannten These.

  • B
    Butterkeks

    @Butter bei die Fische

     

    blabla

  • O
    Oi!

    Lustig finde ich, dass Kommentatoren, die zu heulen beginnen, wenn sie "Neger" hören, offenbar keine Probleme damit haben, Deniz Yücel als Scheisstürken zu bezeichnen. Rassismus? Wir nicht, aber die anderen auch...

  • A
    audience

    "Er hat Jehova gesagt!"

  • L
    Lady

    von Butter bei die Fische: "Und wenn sich ein Herr Yücel keinen mehr darauf herunterholen kann, dass die Schlampe schwarz ist, dann doch wenigstens darauf, dass er sie - ganz der Mann im Haus - wenigstens noch "zum Bügeln" schicken kann. Ganz grosses Kino, Deniz. Der deutsche Biedermeier steht hinter Dir und wichst eifrig um die Wette mit."

     

    Quo vadis, taz...? QUO VADIS, NETIQUETTE...?

  • BB
    Butter bei die Fische

    @Andreas

     

    Da liegst Du weit daneben. Du kannst schliesslich auch nicht zu jemandem "Arschloch" sagen und hinterher behaupten, der andere wüßte ja gar nicht was Du persönlich dabei empfunden oder gedacht hast. So funktioniert Sprache nunmal nicht.

     

    Die "Agumente" der Pro-Yücel-Fraktion sind im wahrsten Sinne des Wortes Kinderkacke. Es geht nicht darum herauszufinden, was mit dem Wort vor drei- oder vierhundert Jahren eventuell mal ausgedrückt hätte werden sollen. Es geht verdammt noch mal darum, was mit diesem Wort geprägt durch den Verlauf der letzten drei- oder vierhundert Jahre Imperialismus und Kolonialismus, Rassismus, Unterdrückung und Ausbeutung HEUTE! JETZT! ausgedrückt WIRD.

     

    Und wer behauptet, das sei eine vollkommen wertneutrale und unbelastete Bezeichnung, obwohl diejenigen, die so bezeichnet werden sollen, immer wieder sagen, dass sie eben aufgrund der Geschichte so nicht (mehr) bezeichnet werden wollen, der verabschiedet sich aus jeder ernsthaften Diskussion zu diesem Thema.

     

    Aber um die geht es Yücels neuem Freundeskreis ja auch gar nicht. Es geht um "Deutungshoheit", um die Definitionsmacht am Stammtisch und darum, dass der weisse Mann nach 30 Jahren ENDLICH wieder "Neger" sagen darf, ohne dafür schräg angesehen oder gar kritisiert zu werden. Die Welt von heute mit den Worten von vorgestern beschreiben und dabei nicht zuletzt die feuchten Träume des tausendjährigen Irrsinns bedienen, DAS ist die eigentliche Agenda der Claquere.

     

    Die vielbeschworene "Freiheit Andersdenkender" schliesst die Narrenfreiheit für Rassisten und Nazis nicht mit ein. Respekt und Toleranz sind keine Einbahnstrassen, jeder erhält nur das was er - ohne Ansehen der Person und ihrer Ethnie - selbst zu geben bereit ist.

     

    Und wenn sich ein Herr Yücel keinen mehr darauf herunterholen kann, dass die Schlampe schwarz ist, dann doch wenigstens darauf, dass er sie - ganz der Mann im Haus - wenigstens noch "zum Bügeln" schicken kann. Ganz grosses Kino, Deniz. Der deutsche Biedermeier steht hinter Dir und wichst eifrig um die Wette mit.

     

    Quo vadis, taz...?

  • G
    Georgia

    von Holkan: *Mittlerweile scheint nur noch die taz nicht zu wissen, dass Lübke keineswegs von Negern sprach.*

     

    Lübke und die Neger

     

    Das berühmte Zitat findet sich weder auf der Schallplatte ... redet für Deutschland noch in dem Bändchen Worte des Vorsitzenden Heinrich. Wolfgang Koßmann vom Bundespresseamt, der selbst seit Jahren nach einer Quelle forscht, hält den Ausspruch denn auch für "gut erfunden". http://www.zeit.de/2002/14/200214_stimmts_luebke.xml

     

    Was genaues weiß man nicht. Deniz Yücels Worte wurden auch nicht aufgezeichnet....

  • E
    Ex-Berliner

    Ein sehr schöner Artikel. Die TAZ sammelt bei mir langsam Sympathiepunkte. Dennoch: es ist erschreckend, wie radikal intolerant die sich als absolut tolerante deutsche Linke zeigt.

     

    Bedenke: Das Wort "Neger" ist ebensowenig diskriminierend wie "Frau", "Auto", "Welthungerhilfe" oder "Zigeuner". Das Wort "Neger" wird nur von einer sichselbstreproduzierenden Kaste von selbstgerechten Berufsbetroffenen zu einem "Unwort" diskriminiert.

     

    Aber so sindse nun mal, unsere linken Freunde, die Schrebergärtner als "Gartennazi" bezeichnen und im eigenen Pachtgarten jedes Unkräutlein zwischen den Biozwiebeln radikal ausrotten und zuhause im Schlafzimmer Mücken vergasen.

  • WR
    weißer rasta

    Herzlichen Glückwunsch zu diesem weisen und differenzierten Kommentar, Deniz!

     

    Man möchte den “bleichen Mädchen“ empfehlen, sich unter Schwarze zu begeben, die sich nicht nur in Feierlaune am liebsten mit, ähm, “ hi you fuckin N-WORD“ anreden und dabei wenig unterdrückt oder gestrig sind... Chapeau!

  • D
    dr.b.

    Vielen Dank für diesen präzise formulierten und analysierenden Artikel. Wer "Die kleine Hexe" verbieten / verbiegen will, hat nicht erkannt, dass "aus der Geschichte lernen" nicht heisst Geschichte "verbieten" oder "ignorieren"... "sag das Wort nicht" ist absolut lächerlich!

  • RH
    Ruben Hackler

    Ich war bei der Veranstaltung nicht dabei, habe aber ein paar Artikel dazu gelesen. Keine Ahnung, warum dieser Text abgedruckt wurde: anderen Intoleranz vorwerfen, aber selbst anscheinend nicht so gut zuhören können; andere für Selbstherrlich erklären, obwohl das eigene Ego auch mal einen kleinen Dämpfer vertragen könnte; aus den Erlebnissen von zwei, drei, von mir aus auch vier Veranstaltungen ein Gesamturteil über Critical Witheness ableiten - dazu gibt es nicht viel zu sagen außer:

     

    Deniz, immer mit der Ruhe, ein paar Nächte über die Sache schlafen und dann nachdenken, ob die eigene Person wirklich so wichtig ist. Am Ende kommt raus: ist sie nicht. Dann kannst du dich entschuldigen, ohne dass dir gleich ein Zacken aus der Krone bricht.

  • CK
    Christian Kober

    Vor 30 Jahren konnte man den rechten Spiesser und Altnazi mit ein paar wohlplazierten Worten in Rage bringen, denken wir doch an Thomas Bernhards 'Heldenplatz'.

     

    Heutzutage hat eine buergerliche Regierung einen schwulen Aussenminister, einen Wirtschaftsminister der auch nicht dem Bild eines Ariers entspricht und der bayerische Ministerpraesident diskutiert ueber die Schwulenehe. Die klassische Rechte ist damit fast provokationsresistent geworden, denn wie soll man noch provozieren wenn selbst im Theater, Hort buergerlichen Kulturguts, jedes Stueck mindestens eine Nacktszene enthaelt?

     

    Zum Glueck sind heutzutage die Linken deutlich erregbarer geworden. Somit muss heutzutage die Provokation dem linken Publikum gelten, dessen Moral- und Anstandsgefuehl so leicht zu treffen ist wie das Moralempfinden des Buergertums in den 50er Jahren. Wer heutzutage einen Eklat im Theater erzielen will, Buh-Rufe, Mahnwachen etc. sollte keine Sexszenen mehr zeigen. Lieber den Hauptdarsteller 'den Neger' nennen und die Atomkraft loben.

  • T
    TGIF

    Gibt es tatsächlich kein Video von diesem Abend?

  • M
    Morgenstern

    Ich komme ja aus dem "linken Lager". Punk, Antifa, kritische Bücher, Frauenbewegung usw... alles vor 20 Jahren begonnen und 15 Jahre mitgemacht und alles zu seiner Zeit auch wichtig. Aber es ist erschreckend, wie sehr "Linke" heute zu Spießbürgern verkommen sind.

     

    Diese Bewegung ist genau zu dem geworden, was sie jahrzehntelange bekämpft hat: ein sexistischer (radikaler Feminismus) rassistischer (Critical Whiteness) prüder (#Aufschrei) und anti(basis)demokratischer (Schreidemos bei nicht genehmen Veranstaltungen) Haufen, der keinerlei Weitsicht mehr hat und für den Demos, Vorträge und sogar Wortmeldungen nur dann ok sind, wenn sie von der eigenen Seite kommen.

     

    Schade, dass die neue/alte Linke so wenig reflektieren kann. Der neue Spießbürger ist geboren und glaubt dabei, er wäre der Fortschritt. Traurig.

  • M
    Maya

    Weise Worte, weise Worte. Danke.

  • A
    Arcy

    Er hats bis in die Pi(pi) News geschafft:

     

    "Deniz Yücel quält Linke/TAZ-ZwangsneurotikerInnen halten sich die Ohren zu/Deniz Yücel ein Neger-Rassist?"

  • B
    Bravo

    Ein sehr schöner Artikel, da wäre man glatt gerne vor Ort gewesen.

     

    Tatsächlich ist es echt fasts chon lächerlich wie sich manche Leute über Literatur aufregen können. Aber wer weiß, wenn wir alle N-Wörter aus der Literatur verbannen können wir Weißen in 50 bis 100 Jahren vielleicht wieder aufatmen, wenn keiner mehr weiß was mal passiert ist und das Geschichtsbild endlich wieder grade gerückt wurde!

  • K
    Kastanie

    Entpuppen sich Bekannte (bei Freunden weiß man ungefähr, wie sie ticken) in einer harmlosen Diskussion, schlimmer Plauderei beim Essen als mainstreamige Totschlagsargument-Gutmensch-Populisten ist jedes weitere Gespräch unmöglich. Kritik ist meist eingleisig wortbezogen und nicht konstruktiv-weiterführend. Außer dem Wetter bietet sich bald kein Thema mehr, bei dem man nicht belehrt wird.

     

    Obwohl....das hat bestimmt auch mit der Ausbeutung bestimmter Volksgruppen durch den weißen Menschen zu tun (Klima-Erwärmung, etc.). Als entwaffnend erweist es sich bestürzenderweise zu sagen: Du hast vollkommen recht, recht, recht, darf ich Dich zu einem Rosé-Champagner einladen.

  • A
    Andreas

    Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal einem Artikel von Herrn Yücel zustimmen würde - so kann man sich irren.

     

    Und an die "N-Wort"-Feinde: Es kommt nicht darauf an, welches Wort man sagt, es kommt darauf an, was man zu diesem Wort DENKT! Und wenn ihr das "N-Wort" durch "Blumentopf" ersetzt, was glaubt ihr wohl, DENKT ein Rassist, der "Blumentopf" hört?

  • H
    Holkan

    Mittlerweile scheint nur noch die taz nicht zu wissen, dass Lübke keineswegs von Negern sprach. Ein bisschen mehr historische Akkuratesse stünde einer Tageszeitung gut zu Gesicht. Von journalistischem Handwerk mag ich gar nicht erst sprechen, da glänzt die taz ja eh nicht sonderlich.

  • H
    Helene

    @BenjaminDurau, ich tippe auf Johann Wolfgang von Goethe :-)))

  • GG
    Gustav Gans

    von FRITZ: "Geht bügeln." War vermutlich nicht mal sexistisch gemeint."

     

    Sehe ich auch so. Der Yücel hätte sonst "Geh ficken" gesagt. Bedeutet zwar das gleiche aber dem Thema der Veranstaltung entsprechend sehr elegant gelöst rofl

  • HM
    Hans Meier

    "We shall overdone." Hu?? Lassen Sie die Englische Sprache in Zukunft besser sein, oder besuchen Sie eine Englisch-Schule.

  • M
    Mensch

    Liebe taz und liebe taz-Leser,

     

    Ich bin neu hier und wollte mich dafür bedanken, dass ich von dem Artikel, aber mehr noch von den Leserbriefen, so viel lernen konnte, themennahes und themenfernes. Ich werde öfter vorbeischauen

  • A
    Alex

    Schon damals, als Deniz Yücel seine seltsamen Hass-Texte zur Frauenfußball-WM verfasst, war mir klar, dass seine Texte eben nicht lustig oder satirisch von ihm gemeint waren (tatsächlich lustig oder satirisch waren sie ja nie). Ich hatte vielmehr das Gefühl, dass hier kein Journalist schreibt, sondern ein türkischer Pascha seine tatsächlichen wirren Gedanken und seine Verachtung gegen deutsche Frauen ablassen wollte.

     

    Dass er nicht nur kein fähiger JOurnalist ist, sondern auch ein völlig unfähiger Moderator, hat er uns jetzt auch bewiesen. Vielleicht sollte jemand Herrn Yücel erkären, dass "Publikum beschimpfen" nicht zum Job eines Moderators gehört.

  • B
    ben

    deniz yücel, sauber! richtig gutes statemement nach der situation, vor allem das entschärfende ende.

     

    monty python, say it loud:

    http://www.youtube.com/watch?v=KLWsV1hewYA

  • B
    bouleazero

    Leute, Leute, Ihr habt Probleme !! Hysterische Schreihälse sind genau der Grund, warum ich keine einzige Fernseh-Serie mehr angucke. Die leben doch davon, dass sich irgendwelche Geiferer gegenseitig hassen und anschreien. Aber anscheinend wollen die Leute sich genau das ansehen. Wieso sollte es der Taz besser gehen??

     

    Und mir geht es mit dem Fernsehen genau wie mit der Taz. Ich versuche, mir das 'Gute' rauszuziehen, erleb aber immer mal wieder die Kollateralschäden mit, denen ich mich nicht rechtzeitig entziehen kann.

  • PJ
    Paul Jung

    Deniz Yücel, danke, danke, danke. You´re the man!

  • J
    Jaja

    Bei Yücel geht mal wieder die Post ab. Was würde die taz bloß ohne den machen?

  • B
    BenjaminDurau

    @kolja: Zerbrochene Körper, bluterstickt, erloschener Blick?

     

    Ich tippe auf F22 oder F23 nach ICD-10.

  • SH
    Simone H.

    Herr Yücel, wie fühlen Sie sich als türkischer Verfechter der White Supremacy? Glauben Sie,dass Ihre Identifikation mit dem Aggressor Ihnen weiterhilft? Und was sagen Sie eigentlich Armenier_innen, die die mangelnde Aufarbeitung des Völkermords in der Türkei kritisieren? Auch alles "Ideologie"?

  • D
    DasKleineTeilchen

    endgeiler text dude. um auf southparkniveau zu bleiben. würde uns allen mal gut tun. sehr schön daß du nicht vor diesen gender-rasism-kackscheisse-brüllende faschisten einknickst, sondern mal verbal zu brüllen anfängst. schön kompromisslos und böse. anders gehts offensichtlich nicht mehr und deine schonungslose ansage kann ich extrem gut nachvollziehen.

     

    danke nochmal.

  • M
    Markus

    Hut ab, Deniz Yücel! Das hätte ich nicht erwartet. Danke, alles Gute und gute Nerven [bei dem was jetzt noch kommt]

  • T
    Timo

    Deniz Yücel und die taz hatten nur eine Chance, halbwegs glaubwürdig aus dieser Nummer herauszukommen: Eine bedingungslose Entschuldigung ohne Wenn und Aber.

     

    Stattdessen: Windelweiches Blabla der Chefredakteurin Ines Pohl und Möchtegern-Intellektuelles Blabla von Yücel. Peinlich!!!!

  • I
    Ilja

    Die Deutschen waren schon immer ein extrem reinliches Volk. Mit derselben Verbissenheit, mit der sie einst Rassenhygiene betrieben, betreiben sie heute Sprachhygiene. Und immer waschen sie ihre eigenen Hände in Unschuld.

     

    Das passende Zitat dazu, ganz aktuell im Wagnerjahr: "Deutsch sein, heißt einer Sache um ihrer selbst willen zu tun." Es geht doch nicht um die N... oder deren Anliegen, nein, es geht darum mit Hilfe derselben Sekundärtugenden (Fischer) wie einst jedes Unwort auszumerzen. Man könnte den Worten kleine gelbe Sterne aufmalen, damit man sie erkennt und die Straßenseite wechseln kann, wenn man ihnen begegnet.

     

    Die Frage nach dem Sinn dieser Sprachhygiene ist doch die: Glaubt mann denn ernsthaft, dass, wenn man dem Menschen die Worte wegnehmt, dass sie dann aufhören sich zu beleidigen? Dass sie keine neuen erfinden werden?

  • N
    Nele

    Yücel, geh selber bügeln!

     

    Merkt die taz eigentlich, wie viel Frauenverachtung eines Paschas in diesem ach so lustigen Satz steckt?

  • AB
    Autoritärer Bockmist

    Ob sich jemand verletzt fühlt oder nicht, kann ein anderer Mensch nicht beurteilen. Herr Yücel hat schlicht nicht genug Arsch in der Hose, sich für seinen peinlichen Ausraster zu entschuldigen. Lieber rationalisiert er mäandernd zwischen eigenen drolligen Erkenntnissen und wissenschaflich verbrämten Glaubensbekenntnissen feiner Freunde in heiliger Selbstüberzeugungskunst.

     

    Ähnliches durfte die glücklich verarschte Leserschaft schon in der nachgeschobenen laschen tazhausblog-Rechtfertigung seines Todeswunsches für Sarrarazin lesen.

  • W
    WampenPaule

    Monthy Python, Ritter der Kokosnuss: Nie.. Nie.. Nie..

     

    http://schwertasblog.wordpress.com/2012/07/10/die-ritter-vom-nie/

  • T
    tommy

    @kolja: "Erfreuen Sie sich des Frühlings und schreiten Sie hocherhobenen Hauptes, ihre feinen, weißen Kinderchen an den Händen haltend, über die zerbrochenen Körper derjenigen hinweg, die Sie besiegt haben und deren Stimmen im eigenen Blut ersticken, deren Blick erlischt."

     

    Gehts noch pathetischer? Bei Ihrem Gefasel von "zerbrochenen Körpern, deren Stimmen im eigenen Blut ersticken" könnte man meinen, Sie schreiben über Neonazis, KKK-Mitglieder oder sonstige Rassisten, die gerade ihre Opfer totgeprügelt haben - und nicht nur über Internet-Kommentare, deren Inhalt Ihnen missfällt.

     

    Einige von Euch "Antirassisten", "Critical-Whiteness"-Anhängern etc. haben doch echt einen Sprung in der Schüssel und ein gestörtes Verhältnis zur Realität.

  • K
    kostbar

    Mmmmmh, dieses Wort, man muss es nur denken, da fühlt man es schon, sich so genüsslich auf der Zunge zergehen zu lassen, wissend, dass es nur Auserwählten so gut schmecken kann. Hat halt jeder einen anderen Geschmack, nicht wahr?

     

    Das Spiel mit diesem Wort, das doch inzwischen so harmlos ist, weil doch bekannt ist, dass es so nicht gemeint ist. Und gerade deshalb tut es irgendwie gut, diese Vergangenheit ab und an mal wieder in den Mund zu nehmen. SO ein bisschen nachzuschmecken, wie sich das angefühlt hat, als das Wort noch salonfähig war.

     

    Willkommen im Club der Auserwählten, Sie haben den Integrationstest bestanden.

  • DA
    der alte Fritz

    Deniz Yücel würde ich für den Nobelpreis vorschlagen und was muss ich grad' in den Schlagzeilen lesen: GNTM 2013: Rassismus Verdacht bei "Germany's Next Topmodel", oh nein, nee, nee...*kopfschüttel*.

     

    Stimmt, "geht bügeln" ist sexistisch. Aber "geht kacken, das macht das Hirn frei", wäre doch geschlechtsneutral und der pc entsprechend...

     

    Gerne zitiere ich noch einmal einen Kommentar von dem Leser "Teermaschine" zur Veranstaltung: "Nie waren Max und Moritz subversiver!

     

    Unter der Tyrannei menopausierender MigrantInnen auf Östrogen-Entzug verwandeln sich Klassiker der Weltliteratur zur "heißen Ware", die nur noch beim Dealer ihrer Wahl unterm Ladentisch erhältlich ist."

     

    Das zergeht wie Butter auf der Zunge. Vielleicht hätte Deniz Yücel statt dieser Dame jemanden einladen sollen, der sich damit auskennt und nicht ständig dieses Betroffenheitsgejohle von sich gibt. Z.B. wie den schwarzem Entertainer Ron Williams, der im Interview mit dem Deutschlandfunk - wo häufiger von "Farbigen" die Rede war - darauf hinwies, dass er nicht "farbig" genannt werden wolle. Er hat auch kein Problem damit Neger genannt zu werden. Übrigens 2008 übernahm Ron Williams die Patenschaft für das Albert-Einstein-Gymnasium in Frankenthal (Pfalz) im Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. 2004 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für sein Engagement ausgezeichnet.

     

    Ich jedenfalls werde weiter mein Negerkussbrötchen essen und auch meinen Kindern weiterhin aus den politisch unkorrekten Büchen mit Wonne vorlesen. Bätsch! :-p

     

    Negerkönig aus Taka-Tuka-Land und Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraims Tochter Langstrumpf hört sich sooo VERBOTEN wesentlich besser an.

     

    Man hortet am besten alle Kinderbücher aus den 50'ern und 60'ern für nachfolgende Generationen und ich zitiere hier aus 62'er Originalausgabe von A. Lindgrens: "Lotta aus der Krachmacherstraße":

     

    ... Anna-Klara sagte, das wäre gut, denn nun könnte Lotta ein gefangener Negersklave sein, den wir befreien wollten. Und Lotta schmierte sich noch mehr mit Ruß ein, damit sie ein richtiger Negersklave wurde. Aber Totte weinte, weil er dachte, Negerslaven sind gefährlich. ...

     

    Und dann sang Lotta, genau wie Mama uns immer vorsingt:

    "An des Kindleins Bettchen

    Halten Gottes Engel Wacht

    Breiten schützend ihre Flügel,

    Bis vorüber ist die Nacht."

    "Und das tut Lotta auch", sagte Lotta. "Und kein schwarzer Negersklave." ...

    STIMMT! Das Buch gehört verboten und auf jeden Fall auf den Index!

     

    Gruß der alte Fritz - nur echt mit dem Sarottimohr

  • B
    broxx

    Oh Deniz, Du dämlicher Schmock! Jetzt haste Autobahn gesagt und kannst keine Tagesschausprecherin mehr werden... Ihr Linken habt sie doch nicht mehr alle...

     

    In diesem Sinne "geht bügeln" (der war echt geil, Deniz!)

  • M
    Marc

    Deniz, Mann, eigentlich mag ich deine Kolumnen. Aber sorry, das hier ist rechter Mainstream im Stil von Broder, Fleischhauer et. al.

  • P
    Pius

    @kolja, theatralischer ging´s nicht ? in wie vielen anderen TAZ Artikeln wollen Sie noch auf die Tränendrüse drücken ?

     

    PAX

  • L
    Lupo

    "Er hat Jehova gesagt, er hat Jehova gesagt"

     

    Das Leben des Brian sollte Pflichtprogremm werden.

    Wobei diese Realsatire ja fast noch besser ist.

     

    Zugegebenermaßen hab ich, nachdem ich den Kommentar hier gelesen hab, noch ein paar andere Artikel über diesen Vorfall gelesen ... es klang mir zu unglaubwürdig.

    Um so erstaunter war ich als sich sich der hergang als korrekt wiedergegeben herrausstellte.

     

    Die kommentare hier legen (teilweise) sogar noch eins drauf. Hätten sich die Pythons nich besser ausdenken können

  • M
    Michael

    Jedes Mal, wenn eine überaufgeklärte politisch beneidenswert korrekt agierende Person das Wort "qua" spricht oder schreibt, schnürt es mir als dumpfem Bürger, frei jeglicher Bildung, das Herz zu vor Schmerz.

     

    Das ist so entsetzlich... Bitte streicht das Q-Wort aus allen Texten und vergesst es! Mitleid dem Gemeindumpf!

  • S
    supmac

    ich habe angefangen Bücher zum verbrennen zu sammeln.

    Eines fehlt mir noch:

    1984 von George Orwell ....

  • J
    jensmichael

    Klasse! Danke taz, danke Denis Yücel!

  • SD
    Schuhe des Fischers

    @tdt:

     

    Ich hatte mir schon vorgenommen, diesen Thread nicht weiterzuverfolgen, aber Ihre Einlassungen sind einfach zu köstlich.

     

    Wollen Sie uns damit etwa weismachen, die Portugiesen (und Spanier) hätten bereits im 15. Jahrhundert die Menschen in Subsahara-Afrika als "gleichwertig" angesehen, so wie wir es heute mit Menschen unterschiedlicher Hautfarbe tun?

    Passt nicht ganz zusammen mit der Kolonialgeschichte, aber gut...

     

    Der von Ihnen als Kronzeuge angeführte Henry Thorau (ich kann nur vermuten, dass es der Gleiche ist) schrieb bereits 1994 im Kontext einer Buchkritik: "Schweigen wollen wir auch von der mittleren Romanepisode um Miss Mona (Lisa), verlassen wir Weihnachtstafel und barocke Emblematik, jedoch nicht, ohne Übersetzer und Lektor den häufigen Gebrauch der Begriffe „Neger" und „Negerin" vorzuhalten."

     

    http://www.zeit.de/1994/41/havanna-intim/seite-2

     

    Wenn Sie wissenschaftliche Quellen mit Substanz zu bieten haben, nur zu. Damit meine ich aber kein "Namedropping".

  • D
    Dafe

    Sind hier eigentlich alle verrückt geworden? Kann doch nicht Alles "das Praktikumswesen" geschrieben haben.

     

    Jehova, jehova undsoweiter...

  • M
    Marco

    Herrn Yücel outet sich als afrophober n-wört(er) sagender Rassist

     

    was ist nur aus der taz geworden das sie meint so einen rassistenschund verbreiten zu müssen

  • N
    NYC
  • K
    kolja

    An alle Verteidiger und Verteidigerinnen der White Supremacy: Geben Sie doch Ruhe! Sie haben doch schon gewonnen. Sie behalten Ihre Vormachtstellung. Sie behalten Ihre Privilegien. Genießen Sie die Gewissheit, daß das Abendland auch diesmal nicht untergangen ist, kein Miniwahr gegründet, kein Neusprech eingeführt wurde.

     

    Erfreuen Sie sich des Frühlings und schreiten Sie hocherhobenen Hauptes, ihre feinen, weißen Kinderchen an den Händen haltend, über die zerbrochenen Körper derjenigen hinweg, die Sie besiegt haben und deren Stimmen im eigenen Blut ersticken, deren Blick erlischt. Gehen Sie in Ihr feines, weißes Heim und stellen sie Ihren neugewonnenen White-First-Pokal an einen prominenten Platz auf Ihrer feinen, weißen Anrichte.

  • R
    rudi

    nein, nein, nein!!! ich will in der taz keinen rassismus - auch nicht, wenn er von einem türkischen autor verbreitet wird.

  • K
    klartext

    "und obwohl, im deutschen Sprachgebrauch IMMER der Geschmack von "Sklave" und seit den Nazis auch "Untermensch" mitschwingt?"

     

    das ist unsinn. sklaverei und rassentrennung sind keine deutschen phänomene.

  • T
    tdt

    @ Butter bei die Fische : und nun, das Pendant vom Wiki-Artikel dazu, aber auf englisch: "Around 1442 the Portuguese first arrived in sub-Saharan Africa while trying to find a sea route to India. The term negro, literally meaning "black", was used by the Spanish and Portuguese as a simple description to refer to people..."

     

    Möchte Ihnen damit nur nahelegen, Quellen mit Substanz zu konsultieren, also Quellen, hinter denen konkrete Forschungsarbeit steht.

     

    Wahrscheinlich ist das ein Grund dafür, dass Wiki mit der Qualitätssicherung nicht nachkommt. Nun ja, dort ist Kolon immer noch Kolumbus und in Genua geboren. Also, wem wundert es.

  • DY
    Deniz Yücel for President

    Absolut treffend. Danke!

  • HB
    Helmut Becker

    „Diese Leute haben keinen Respekt vor der Authentizität von Texten“. Ein echter Brüller aus der Feder von jemandem, der keinerlei Respekt vor anderen Menschen hat. Unglaublich, wie hasserfüllt es auf dieser taz-Seite zugeht.

  • M
    Micha

    Ganz großartig, Yücel!

     

    Dein Kommentar trifft die Sache genau. Als Student fühl ich dir nach, auch die Wut, die hochkommt, wenn nur noch jene sprechen und stets empören, die sich wie selbstverständlich auf einer höheren moralischen Ebene befinden wissen wollen. Da gehts dann nicht um den Blick auf das Thema, sondern einzig um die Darstellung eigener Eitelkeit. Absolut ärgerlich.

     

    Ich hoffe, die Taz lässt sich davo nicht ein, auch wenn sie selbst immer mehr in jene Richtung tendierte.

    Grüße

  • H
    HamburgerX

    Wie pisageschädigt kann man sein, dass man ein Wort auf Zitatebene verbieten will? Das ist Orwelldenken, Sektentum, nichts anderes, mit wissenschaftlichem Diskurs hat das nichts zu tun.

     

    Auch diese Sekte aber wird sich mit eigenen Mitteln schlagen: Wie sollen die Kinder dieser Sekte vor einem Wort gewarnt werden, das nicht ausgesprochen oder ausgeschrieben wird? Stoßen Sie dann tatsächlich irgendwann auf "Neger", könnten sie das Wort gar nicht identifizieren.

     

    Das Wort in der Alltagssprache oder gegenüber Schwarzen nicht gebrauchen zu wollen, finde ich vollkommen in Ordnung, aber eine Meta- bzw. Zitatebene ist etwas völlig anderes.

  • SD
    Schuhe des Fischers

    @Blond

     

    Und was ist jetzt die Aussage dieses Posts? Weil man nicht alle Rassismus-Probleme auf einen Schlag lösen kann, kann man rassistisches Vokabular ruhig beibehalten? Toll! Mit dieser Argumentation lassen sich praktisch alle Initiativen für oder gegen irgendetwas schlechtmachen.

     

    Im Übrigen geht es hier nicht um Kinder- oder sonstige Bücher, sondern darum, dass manche Menschen es entweder nicht verstehen oder bewusst ignorieren, dass manche Vokabeln von anderen als diskriminierend und herabsetzend empfunden werden. Meines Erachtens hilft einem das Beispiel aus dem Asamoah-Interview, diese Gefühle zu verstehen, auch wenn man selbst nie von rassistischer Diskriminierung betroffen war.

  • YD
    Yeniz Dücel

    Klasse, Deniz!

  • DC
    Danke Christina

    @Christina

     

    Superkommentar: Genau, erschreckend wie der "weißdeutsche Stammtisch" Yücel "beispringt". Und genau so erschreckend, dass sein Verhalten " bis heute weder bei der taz noch im restlichen Mainstream irgendwie schlimm gefunden wird), "Ihr seid die eigentlichen Rassisten" etc. pp."

  • BB
    Butter bei die Fische

    @tdt

     

    Sie sind ganz offensichtlich keine besonders helle Kerze auf der Torte.

     

    "Neger (span. negro, frz. nègre von ursprünglich lat. niger für schwarz) ist ein im 17. Jahrhundert in die deutsche Sprache eingeführter Begriff, der Menschen dunkler Hautfarbe bezeichnet und mit ihnen weitere Merkmale verbindet. Das Wort fand zunächst begrenzt Verwendung. Erst mit Etablierung der eng mit der Geschichte von Kolonialismus, Sklaverei und Rassentrennung verbundenen Rassentheorien und der inzwischen überholten Vorstellung einer „negriden Rasse“ bürgerte es sich ab dem 18. Jahrhundert in der Gelehrten-, wie auch in der Literatur- und der Alltagssprache ein.

     

    Nach dem Ende des Kolonialismus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es zu einem Bedeutungswandel vom deskriptiven zum wertenden Begriff. Seitdem ist seine Verwendung stark zurückgegangen und beschränkt sich heute im Wesentlichen auf die Umgangssprache. Insbesondere in rechtsextremen und rassistischen Diskursen ist die Bezeichnung unverändert Bestandteil des Vokabulars.

     

    (...) Es wird seit Mitte der 1970er Jahre zunehmend als rassistisch und abwertend konnotiert beschrieben und von vielen der so Bezeichneten öffentlich abgelehnt. Vor dem Hintergrund dieser Bewusstseinsentwicklung gilt Neger zumindest seit einigen Jahrzehnten als Schimpfwort. Daneben gibt es Stimmen, die das Vermeiden des Wortes für übertriebene Political Correctness oder Moralismus halten. (...)

     

    Der im englischen und amerikanischen Bereich verwendete Begriff Negro hat eine andere Herkunftsgeschichte als der deutsche Begriff. (...) Der Gebrauch auch als Eigenbezeichnung war bis zur Amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, zum Beispiel bei Martin Luther King weit verbreitet. Versuche, den Begriff positiv zu besetzen, wurden später zugunsten des heute weiter verbreiteten Black (schwarz) oder Afro aufgegeben."

     

    Nun sollen sich also die "deutschen Neger" mal nicht so haben, weil ihre amerikanischen Brüder sich ja schliesslich auch mal selbst so bezeichned haben - auch wenn das schon über 50 Jahre zurückliegt und obwohl, im deutschen Sprachgebrauch IMMER der Geschmack von "Sklave" und seit den Nazis auch "Untermensch" mitschwingt?

     

    Mir ist da mehr als klar, wer sie "nicht mehr alle" hat. "Schade schade" bringt es auf den Punkt.

  • B
    Blond

    "http://www.zeit.de/sport/2013-01/gerald-asamoah-rassismus-ballack "

     

    Ich mag ja nur eine einfache und schlicht denkende Blondine sein, aber ob sich das saublöde Verhalten einiger Fußball Fans wirklich ändert, wenn man das Wort Neger aus alten Büchern entfernt, das wage ich doch sehr zu bezweifeln. Und dass sich Türsteher vor Discos und andere Menschen danach besser benehmen, das glaube ebenfalls nicht.

  • SD
    Schuhe des Fischers

    @tdt

     

    Ob eine Erklärung made in Germany oder sonstwo ist, interessiert mich herzlich wenig. Genauso wenig wie der Nachname des Autoren dieser Kolumne. Dass manche Kommentatoren diesen zum Anlass für rassistische Ausfälle nehmen, finde ich beschämend.

     

    Aber das hier so heiß diskutierte Wort als "Fremdwort" zu bezeichnen, welches "keinerlei gleichbedeutende Alternativen benötigt und auch nicht hat", ist schlicht und einfach Quatsch.

     

    Vielleicht ist Ihnen aufgrund Ihrer vielen Reisen die übliche Verwendung im deutschen Sprachraum nicht (mehr) so bewusst. Zu diesem Thema empfehle ich ein Interview mit Gerald Asamoah:

    http://www.zeit.de/sport/2013-01/gerald-asamoah-rassismus-ballack

  • G
    GG

    Quod erat demonstrandum: Yüzel ist nicht beim Schreiben unflätig - ich erinnere an seine Ausfälle gegen den Papst, Gauck etc. oder sein Abfeiern der sinkenden Geburtenrate - er benimmt sich auch so ("Geh bügeln). Dieser Schreiberling glaubt scheinbar, er kann sich mit seinem Migrantenbonus alles erlauben.

     

    Wenn die taz Yüzel jetzt endlich rausschmeißt, war die Diskussion nicht umsonst. Allein: ich wage es nicht mehr zu hoffen...

  • M
    Mann-o-Mann

    Ich hab mir unter "Mädchenmannschaft" - der Name legt das nahe - immer eine Art Fan-Club für Sportereignisse vorgestellt. Dabei geht's nicht um's Denken, Ausreden lassen oder Diskutieren: Der eigene Club ist der Beste! Basta. Punkt.

  • L
    Luise

    Hätte ich ein taz-Abo, würde ich es nach diesen Entgleisungen von D.Yücel kündigen.

  • T
    tdt

    @Schuhe des Fischers: Mitten in der Nacht bei Ihnen, die beste Zeit für Fischer.

     

    Wer sich anmaßt über ein Fremdwort zu urteilen, mit Betonung auf Fremdwort - sollte sich die Mühe machen, die Ursprünge des Wortes zu kennen. Alles andere ist lediglich Selbstbefriedigung. Und ja, Neger ist ein Fremdwort in deutschsprachigen Raum, das keinerlei gleichbedeutende Alternativen benötigt und auch nicht hat.

     

    Dass in den genannten Ländern nicht deutsch gesprochen wird, stimmt zwar nicht, aber ist hierbei auch völlig irrelevant. Was soll das auch für ein Argument sein? In Namibia, wo auch deutsch gesprochen wird, existiert ein Stamm namens Ovambo … den Rest kann man sich ausdenken.

     

    Was soll danach folgen? Kryoulen pfui, Afroabkömmlinge ui? Ist doch eine Schraube ohne Ende, denn der Begriff „Afro-“ kann auch Menschen einschließen, die wir bis jetzt noch als Asiaten, Inder, Weiße bezeichnen können.

     

    Aber wenn man dazu gezwungen wird, auf die Hautfarbe zu achten, dann fällt schon angenehm auf, das man ausgerechnet in vormals Kolonialländer, wo der Dämonisierung des Wortes noch nicht die geforderte Aufmerksamkeit gegeben wird, auf eine beachtliche Anzahl Neger als Ärzte, Rechtsanwälte, Banker, Polizisten, Minister, Lehrer usw. antrifft. Nur wenn man dazu gezwungen wird, auf die Hautfarbe zu achten.

     

    Kontaktieren Sie Prof. Dr. Henry Thorau, wenn es unbedingt eine Erklärung made in Germany sein muss. Ja, Weltreisende und das sogar von Berufswegen. Und kann nur empfehlen: Reisen, reisen und nochmals reisen. Dann erledigen sich viele Ansichten von selbst.

     

    Versuchen Sie zu verstehen - nur versuchen, bitte -, dass ich die Ignoranten nicht ernst nehmen kann, die sich hier gegen Diskrimierung und Rassismus geben, aber den Namen Yücel als Grund nehmen, um zu zeigen, dass die so gezeigte Empörung lediglich eine inhaltslose Trotzreaktion ist.

  • A
    arek

    Lübke hat den Satz nicht gesagt - das war eine von Linke Kampagne um ihm zu schaden! Sollte man besonders bei der TAZ wissen!

  • T
    Tupac

    Wortkunde mit Tupac:

     

    "Nigger - A black man with a slavery chain around his neck.

    Nigga - A black man with a gold chain on his neck."

  • H
    hoelz

    und dabei wurde

     

    "Neger die sind dunkel

    im Dunkeln läßt sich's munkeln.

    An der Macht da sind die Weißen

    darauf reimt sich sch..."

     

    anscheinend noch nicht einmal erwähnt... Skandal!!!

     

    ansonsten hat es "Hund" (11.23 Uhr) schon ziemlich genau auf den Punkt gebracht wenn es schon sonst keine Probleme gibt in diesem Land (das könnte jetzt Ironie gewesen sein), dann muß man eben notfalls "Probleme" erfinden

     

    aber was soll's...

    Silvester gießen wir Blei ;-)

  • T
    Tschakka

    Danke, Deniz Yücel!

  • J
    Jeeves

    "Gender Studies" - den Quatsch gibt's immer noch? Ich dachte der ist seid Harald Eia endlich weg vom Fenster?

  • O
    Omti

    Wow... ich kann dem Artikel eigentlich fast nur noch zustimmen. Was einmal links war, mehr Rechte und Freiheiten und zugang zu versorgungsmöglichkeiten für alle ist nun in eine Vertretung von ultimativ fragmentierten Partikularinteressen zersplittert.

     

    Die Grünen sind von Frauenquoten und generellem Spießertum gelähmt, die Linken sind so radikal und fragmentiert, dass man nicht weiß, was da eigentlich rumkommt. Und die SPD ist so mainstream, dass es da eigentlich keinen unterschied mehr gibt.

     

    Und was macht die Jugend? Streitet sich darum ob man den Schwarzen nun Neger nennen darf oder Maximalpigmentierter nennen muss. Vielleicht wäre auch er-dessen-Farge-nicht-genannt-werden-darf ganz gut.

     

    Ist es euer Ziel dass ich als weißer junger Mann mir einfach nur denke fickt euch, mit euch will ich nichts zu tun haben, wenn ich wieder so einen übertrieben politisch korrekten scheiss lese? Man kann die Sprache verändern wie man will, solange die Idee hinter dem Rassismus verbleibt bleibt auch die verachtung da.

     

    Nebenbei erwähnt, "Neger" ist die korrekte Übersetzung für "Negro". "Bimbo" ist das deusche Wot für "nigger". Aber das nur am Rande. Im Grunde genommen weiß ich nicht ob ich gehässig sein soll, dass hier mal ein politisch Korrekter der political correctness zum Opfer gefallen ist, oder dem Autor gratulieren soll, dass er das Problem auf den Punkt gebracht hat.

     

    Lassen sie sich nicht von den kreischenden Kampfemanzen entmutigen. Die Leute die ihnen hier beipflichten sind keinenfalls Rechte, sonder eine Menge eigentlich links eingestellter Menschen die diesem political correctness Wahn nur noch Kopfschüttelnd gegenüber stehen.

     

    Gleichberechtigung und Respekt ist Links (oder sollte es sein). Privilegien und Verachtung ist Rechts.

  • CJ
    Carl Jung

    Wenn ich Schwarze nicht mag, dann nützt es auch nichts, wenn ich sie Afrogermanen nenne. Früher hieß die Frau Weib, jetzt gilt Weib als Abwertung. Na wenn die Schwarzen nicht Neger genannt werden wollen, dann eben nicht.

     

    Wir sind alle Rassisten, weil wir nämlich bei der Begegnung mit dem Mitmenschen, seine Rasse oder sagen wir besser, seine fremdländische Physiognomie nicht übersehen können. Auch ich würde in Kenia kaum als Ureinwohner durchgehen. Die Franzosen nennen in launiger Stimmung die Deutschen Boche. Das geht mir glatt am Arsch vorbei. Man darf mich auch Fritz oder Kraut nennen. Hauptsache man bemerkt, dass ich Deutsch bin.

     

    Wäre ich schwarz, wäre ich stolz darauf. Es ist Teil meines Wesens, warum sollte ich nicht stolz darauf sein. Ich bin weiß, nehme leider gar keine Bräune an, worunter ich früher gelitten habe. Inzwischen ist mir das schnurz. Sollen sich die Leute doch ihr Maul verreissen, ich bin adelig blass. Auch als Weißer erlebt man Diskriminierung und dumme Sprüche, so what.

     

    Der Wert eines Menschen hängt wirklich nicht an der Hautfarbe oder der Physiognomie. Wie man ihn nennt ist egal. Entscheidend ist, wie man sich ihm gegenüber verhält.

     

    Carl Jung

  • K
    klartext

    "Und wie man an den Kommentaren sieht, gibt es ja eine Menge licht- und arbeitsscheues Gesindel, dem man einfach nur noch attestieren kann, dass sie ihr Grosshirn völlig zu Unrecht von der Natur geschenkt bekommen haben und dass das Rückenmark eigentlich ausgereicht hätte für ihre intellektuelle Verweigerungshaltung, ihr fehlendes Verantwortungsbewußtsein und ihren Mangel an Respekt anderen gegenüber."

     

    GENAU! alles arschlöcher, die die neger beleidigen wollen.

  • F
    FRITZ

    Hihi. Da wäre ich gerne dabei gewesen. Das war sicher sehr lustig. "Geht bügeln." War vermutlich nicht mal sexistisch gemeint.

     

    PS: Es muss ganz arg anstrengend sein, wenn man sich wie Yücel als ziemlicher Schlaui (nicht ganz so schlau, wie er selbst glaubt, aber doch ziemlich schlau) unter vielen Mittelschlauis und Doofis ein berufliches Habitat gesucht hat. Man spürt geradezu, wie er darunter leidet. Irgendwann musste es ja mal aus ihm rausbrechen.

     

    Yücel, wenn Sie was anständiges gelernt hätten, könnten Sie jeden Tag mit Schlauis sprechen, die Sie verstehen. Der Nachteil ist natürlich, dass man einen bürgerlichen Beruf ergreifen muss und daher häufig nicht nach Berlin ziehen kann, wo (bürgerliche) Berufe ja nicht so en vogue sind.

  • SD
    Schuhe des Fischers

    Da hat sich ein "tdt" aber eine Menge Mühe gegeben mit seinem Beitrag - und dann auch noch mitten in der Nacht.

     

    Schade, dass in keinem der erwähnten Länder deutsch gesprochen wird. Von daher sind die ganzen tollen Beispiele, die dieser Weltreisende zusammengetragen hat, völlig irrelevant für die hiesige Diskussion.

  • D
    dieter

    Für Moderatoren gilt: Die Peinlichkeiten der Teilnehmer sind auszuhalten! Deniz, ich hoffe dir fällt auf, dass deine natürlichen Gegner plötzlich Alle auf deiner Seite sind?!

     

    Du hast da was Doofes gemacht, und anstatt die Größe zu haben dich zu entschuldigen, rechtfertigst du deine Überforderung in der Situation. Du hast ja Recht mit deiner Kritik an den Ideologen, nur in der Form (Niederbrüllen) stärkst du deren Position und schwächst unsere.

     

    Besser: Du moderierst nicht mehr (moderat steht dir eh nicht). Geh schreiben!

  • AF
    Alter Freund

    von Schade schade: "Und wie man an den Kommentaren sieht, gibt es ja eine Menge licht- und arbeitsscheues Gesindel, dem man einfach nur noch attestieren kann, dass sie ihr Grosshirn völlig zu Unrecht von der Natur geschenkt bekommen haben und dass das Rückenmark eigentlich ausgereicht hätte für ihre intellektuelle Verweigerungshaltung, ihr fehlendes Verantwortungsbewußtsein und ihren Mangel an Respekt anderen gegenüber."

     

    Lieber/Liebe Schade schade, darf ich Ihnen zu Ihrem großartigen Beitrag gratulieren ? Selten habe ich solch treffsichere und ausgewogenen Argumente gelesen. Kühn aber geschmacklos kann ich nur sagen. Weiter so

  • T
    talon

    Genau wie im Feminismus. Schlagwort: Kritische Männlichkeitsforschung.

     

    Alles, wirklich alles wie im Feminismus, sich postilieren als opfer, obwohl man keines ist, niederbrüllen, gefakte Statikstiken, ein Ideologisches festzementiertes Weltbild, die Forderung, alle müssen sich ändern, nur man selbst nicht.

     

    Hier sagt eine Kampfkünstlerin genau das richtige dazu, geht zwar um sexismus, aber im Kern genau das gleiche, wie hier:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=bcwS5IzPiKM

  • C
    Christiana

    War ja klar, dass früher oder später der weißdeutsche Stammtisch hier einfällt und Yücel beispringt. Glückwunsch zum Ankommen, Deniz, jetzt bist auch Du "deutsch, vom Ohr bis zum Arsch".

     

    Nachdem Yücel selbst schon unglaublich originell mit Martin Luther King aufgewartet ist (dem Lieblingsschwarzen der in Punkto Rassismus Halbgebildeten – natürlich nicht mit dessen späterer Distanzierung vom N-Wort) (voll clever, Spitzenpointe, hat noch keine Schwarze Person in Deutschland je gehört), bleibt kein Bullshit-Bingo-Feld leer: der lateinische Ursprung, "I don't see color", "totalitär", "Zensur", "Ideologie" und munter herumgeworfene Faschismusvergleiche (natürlich unter Ignorieren der Tatsache, dass die "gefährlichen Ideolog_innen" von Yücel schlicht niedergebrüllt und bügeln geschickt wurden und dass das bis heute weder bei der taz noch im restlichen Mainstream irgendwie schlimm gefunden wird), "Ihr seid die eigentlichen Rassisten" etc. pp.

     

    Und Ihr wundert Euch, dass die Diskussion nicht voran geht? Hätte Yücel das Podium verlassen, hätte es wirklich noch interessant werden können...

  • G
    gesche

    damit, dass dies von seiten der taz scheinbar das einzige statement dazu bleiben soll, offenbart sie, mit wem sie eigentlich sympathisiert: mit dem sexistisch-rassistischen beleidiger.

     

    dies wundert nicht wirklich, da die taz doch häufig genüßlich ihre political incorrectness zelebriert und auskostet und sich darin als besonders freiheitlich gefällt, aber dass das so offensiv verteidigt wird, ist neu.

     

    ich bin schon seit langem auf der suche nach einer anderen mindestens mal halbwegs linksalternativen tageszeitung. diese hier ist das ja nur noch in ausnahmefällen, wenn sie sich ihres rufes besinnt und was für's image tun will.

  • H
    Hund

    Solange es für diese Pseudo Welt und Sprachverbesserer keine wichtigeren Probleme als das Wort Neger in der Literatur gibt, so lange ist man nicht um den Schlaf gebracht in unserem Land.

     

    Mag es Arbeitslosigkeit und einen Bayern Sieg geben, na und, Hauptsache man kann krakeelend das umschreiben der Literatur verlangen. Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Bügeln könnt ihr wahrscheinlich auch nicht.

  • D
    D.J.

    Einer der klügsten Beiträge, die ich seit langem in der taz, nein, in der Presse überhaupt gelesen habe. Danke. Es gibt sie also doch noch: Linke in diesem Land, die nicht den Verstand verloren haben. Beruhigend.

     

    Sollte mal wieder zahlen.

  • ???

    das einzige selbstherrliche Subjekte scheint mir hier herr yücel zu sein. ich möchte die taz auch daran erinnern, worauf sie bei den leserkommentaren hinweist: "taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren."

     

    sollte auch für ihre kolumnen-schreiberlinge und moderationen auf kostenpflichtigen veranstaltungen gelten. pfui spinne!

  • L
    Laura

    Peinlich, einfach nur peinlich und auch nicht durch einen "Wutanfall" zu rechtfertigen. Eine Zumutung ihr Publikum samt Kinder zu beleidigen. Die Freiheit der Kunst besteht, doch auch die Freiheit zu sagen: "Die Vorstellung war S-Wort ".

  • P
    Peder

    Huch, ein Artikel der taz, dem ich nur 100% zustimmen kann... Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder. Geht morgen die Welt unter?

  • SS
    Schade schade

    Wahrscheinlich die überflüssigste Meinungsäußerung mit journalistischen Mitteln zu einer persönlichen Verfehlung seit Margarethe Schreinemakers tränenreichem "Ich-hab-doch-gar-nichts-Böses-gemacht"-Statement Mitte der neunziger Jahre in eigener Sendung zur eigenen Steuerhinterziehungsaffäre.

     

    Schade, dass die taz da mitmacht und zusieht, wie ihre Strukturen zur Verfolgung eines subjektiven Einzelinteresses mißbraucht und pervertiert werden. Mit seriösem Journalismus hat das nicht mal in Ansätzen mehr etwas zu tun. Ich würde erwarten, dass den so Angegriffenen von dieser Zeitung der gleiche Raum in gleicher Aufmachung zur Darstellung ihrer Sichtweise eingeräumt wird. Solange das nicht geschieht hat hier bloß EINER einen "an der Waffel" - und das ist der befangene Autor Deniz Yücel selbst.

     

    Zwar können nach Fanny van Dannen "auch schwarze, lesbische Behinderte ganz schön ätzend sein", aber in Abwandlung eines Zitats von kettcar ist Rassismus "nicht was wir fühlen, sondern was wir tun". Deniz Yücel geht davon aus, dass auf dem Podium "erkennbar kein Rassismus" anwesend gewesen sei - nur: wie kommt er eigentlich darauf? "Rassismus" ist kein wildes, menschenscheues Raubtier, dass irgendwo im Dschungel der grauen Vorstädte lebt, weit weg von den guten, bürgerlichen Verhältnissen.

     

    Rassismus Ernst nehmen bedeutet in erster Linie, sich ein Leben lang mit sich selbst auseinanderzusetzen, seine Gedanken und Handlungen stets zu hinterfragen und zu prüfen. Und wie man an den Kommentaren sieht, gibt es ja eine Menge licht- und arbeitsscheues Gesindel, dem man einfach nur noch attestieren kann, dass sie ihr Grosshirn völlig zu Unrecht von der Natur geschenkt bekommen haben und dass das Rückenmark eigentlich ausgereicht hätte für ihre intellektuelle Verweigerungshaltung, ihr fehlendes Verantwortungsbewußtsein und ihren Mangel an Respekt anderen gegenüber. Leider muss man nun wohl auch einen Deniz Yücel zu diesem Kreis zählen.

     

    Kein guter Tag für den deutschen Journalismus. Und sicherlich keiner für die taz.

  • B
    Besserwessi

    Die Wahrheit: Die ultimative Worthoheit haben die Zensurhohemeister der TAZ-Ordensburgzinne ( aka Elfenbeinturm) , was aber dem TAZ Wiederholungstaeter-Leser bereits hinlaenglich ( und schmerzlich ) bekannt ist…

     

    Deniz (der!) darf Hitler in den Mund nehmen, der gemeine Leser (moi) darf das nicht.

     

    Zum Thema; Ich denke, das Problem ist, dass der! (Deniz) sich eines sehr heiklen Themas angenommen hat, ohne die dafuer notwendige Qualifikation zu besitzen.

     

    Daher konnte der! (Deniz!!!) diverse Problemchen, die im Laufe des Abends auftraten, nicht richtig einschaetzen und folglich hat der! auch nicht ganz korrekt reagiert. Anders gesagt, der! hat mit einem falschen Denk-Ergebnis ( seine Lageeinschaetzung: die spinnen alle etwas ) munter weiter moderiert,

    da kann das Endergebnis natuerlich nicht stimmen.

     

    Als ich (moi) klein war, habe ich mir auch die Ohren zugehalten, wenn jemand das Wort “Rauchen” in den Mund nahm. Auch konnte ich dann nichts mehr essen, was meine Spielkameraden (die) natuerlich besonders lustig fanden.

     

    Kurzum, ich (moi) war durch meine rauchenden Eltern so traumatisiert, dass allein schon durch die blosse Erwaehnung des Wortes “Rauchen” oder “Zigarette” in mir psychologisch und physiologisch der gleiche Effekt zutage trat ( Angst, Appetitverlust)), als wenn jemand sich tatsaechlich eine Zigarette anzuendete.

     

    Der Grund fuer solch eine Reaktion laesst sich uebrigens ganz gut in dem hervorragend geschriebenen Buch “Thinking, fast and slow” von Daniel Kahnemann nachlesen. ( Ja, wir “denken” gewohnheitsmaessig zuerst schnell, dann erst gruendlich !!!)

     

    Dort wird verdeutlicht, dass es in subjektiv wahrgenommenen Bedrohungssituationen gar nicht einer realen Gefahr ( bzw. hier der absichtlichen Beleidigung ) bedarf, um psychologisch die gleiche Wirkung im Gehirn zu erzielen “..the same full response”.

     

    Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass es Frau Otoo letztendlich aehnlich erging, trotz der fuersorglichen Tatsache, dass der! (Deniz !!!!, hergottnochmal) die Erwaehnung des N-Wortes zuvor mit Fr. Otoo abgesprochen hatte

     

    Darauf deutet ja auch ein anderer Kommentar bereits hin. Demnach hat Frau Otoo ja im Verlauf der Diskussion gesagt, dass jede Erwaehnung des N-Wortes ihr weh tut. Und dies geschieht ganz subjektiv, vom Verstand ist das gar nicht kontrollierbar.

     

    Es gab also einige Teilnehmer, die wurden in ihrem Leben wahrscheinlich X Mal bedroht ( oder haben die Situation als Bedrohung wahrgenommen bzw. waren koerperlich/verbal wehrlos) und als Neger beschimpft. Voila, schon reicht die blosse Erwaehung des N-Wortes, um dieselbe kalte Angst wieder hochsteigen zu lassen. Ist eigentlich gar nicht so schwer nachzuvollziehen. Zumal, wenn man von Weissen umzingelt ist, dazu noch in einem Raum.

     

    Ist halt nicht jeder so rational und uber-cool wie Migranten-Unser-Deniz oder Otto Durchschnittsmichel.

     

    (P.S. Ich hatte mal einen schwarzen Kumpel. der ist schon bei dem Wort “Mega” jedesmal zusammengezuckt.)

     

    Wenn der! (Deniz) die automatischen Ablaeufe im menschlichen Gehirn besser gekannt haette, dann haette der! auch ganz andere Handlungsmoeglichkeiten gehabt.

     

    Der! (Deniz) haette Frau Otoo und anderen Farbigen signalisieren koennen, dass er ( ja, der !) zumindest teilweise nachvollziehen kann, was in ihnen vorgeht, ihnen die weitere Teilnahme freistellen koennen und sie bei Bedarf ganz galant a la Thomas Gottschalk aus den Saal begleiten koennen. Alternativ haette der! (Deniz) auch anbieten koennen, das N-Wort etwas zu vernuscheln.

     

    Leider hat der! (Deniz) so reagiert, wie es seinen Moeglichkeiten entsprach.

    Wobei ich das gar nicht soooooo abwertend meine, da man in Leben meist nur durch Zufall zu bestimmten Erkentnissen gelangt.

     

    So habe auch ich (moi) erst im Ausland festgestellt, dass eine andere Sprache manchmal einfach auf die Nerven geht. Zuvor habe ich deutsche Mitbuerger, die sich darueber aufgeregt haben, wenn ich in den Oeffis mit Auslaendern in einer asiatischen Fremdsprache gesprochen habe, fuer verkappte RaSSisten gehalten.

     

    Heute, durch meine eigene Erfahrung im Ausland, weiss ich, eine fremde Sprache KANN ganz schoen nerven, weil das Gehirn unweigerlich “ mithoert”, aber nichts versteht und somit ausgelaugt wird. Ab sofort sind solcherlei Beschwerden also null Problemo fuer mich.

     

    Kurzum,manchmal hilft ein schlaues Buch, Einarbeitung in die Materie, manchmal brint nur der Zufall gewisse Erkentnisse. Offensichtlich war der! (Deniz), altes Klein’stanbuler Ghettokind, den Anforderungen seines hochtrabenden Berufes nicht gewachsen und somit an dem besagten Abend meeeega ueberfordert.

     

    Warum die Bleichgesichter auch mit den Haenden an den Ohren herausgelaufen sind, kann ich mir allerdings nicht erklaeren. Ich habe zwar meine Vermutung, aber vielleicht ist das ja auch nur ein Schnell(denk)schuss.

     

    Zum Abschluss ein HEIL Dir im Siegerkranze. Na? Automatisch kurz zusammengezuckt !? Ist doch nur ein Wort…

  • T
    tdt

    @von Katharina Not amused, wenn ich mich für die Hintergründe des Wortes Sauerkraut interessieren sollte, dann würde ich dort forschen, wo es hergekommen ist. Es dürfte also legitim sein, für das Wort Neger, die Quellen zu bemühen.

     

    Der Soziologe Clóvis Moura, zum Beispiel, hat sehr einleuchtend über genau diese Thematik geschrieben. Bis heute hat kein Mensch es gewagt, ihn als Rassist zu bezeichnen. Gut, er kennt manche Leser der TAZ nicht …

     

    In Angola, zum Beispiel, ein Land, das nun wirklich nicht von Sklaverei verschont blieb, wird noch heute das Wort Neger im ursprünglichen Sinn verwendet – und das mit einer Selbstverständlichkeit, die ein Genuss ist.

     

    In der Karibik, auch nur als Beispiel, versteht sich, hört man täglich „mein Negerlein hier, mein Negerlein dort“ (Negrito). Klar, nur unter Einheimische. Air Berlin Kunden neigen zwar zu All-Inklusive, aber so was ist nicht im Preis inbegriffen. Und siehe da, immer wenn diese einheimische rassistische Kariber das Wort „Negrito“ verwenden, dann, weil sie jemanden besonders gerne haben. So ein Mist aber auch … Das geht gar nicht. Da schreib ich doch gleich ein Brief an die naheste Goetheschule.

     

    Brasilien? Vielleicht in ganz Brasilien, keine Ahnung. Verdammt großes Land. Ich höre immer wieder nur „negrao“ hier und „negrao“ dort, und zwar wenn ein Freund/guter Bekannter von großer Statur ist. Dann wagen diese Brasilianer sich auch noch mit „meu negro“ zu begrüßen (mein Neger). Meistens, wenn zwei Freunde sich treffen. Brasilien? Sklaverei? Shit … Wie soll das nun zusammenpassen? Das geht gar nicht. Brasilianer, die zwanglos mit dem Wort Neger umgehen? Da müssen wir aber Missionsarbeit leisten. Zugegeben, man hört es nicht grade in der Stadt Blumenau. Keine Ahnung warum. Ok, dort ist der 20. April so was wie ein besonderer Tag.

     

    Verehrte Katharina, lassen Sie mich mal ganz kurz überlegen, warum die Seefahrer die Menschen Neger genannt haben … Ach ja, um die Menschen in Subsahara-Afrika zu bezeichnen.

     

    Aber, wir sollen ja bei Afrika bleiben. Der mosambikanischer Schriftsteller Mia Couto würde Ihnen, liebe Katharina, eine Lektion erteilen, von der sie noch nicht mal mit einer Überdosis Baldrian runterkommen würden.

     

    Kap Verde? Neger hin, Neger her – ohne irgendwelche Voreingenommenheit. Kapverdier in Deutschland werden sagen, Neger sei eine Beleidigung. Warum hier aber nicht in der Heimat? Weil alle hier es so sagen.

     

    Und dann diese verdammten Franzosen. Da pochen sie tatsächlich auf die Bezeichnung „Négritude“, um die Gemeinschaft von außerordentlichen Autoren zu bezeichnen die halt Neger sind. Und diese idiotischen Franzosen, die nun wirklich keine Ahnung von Afrika haben, wagen es tatsächlich aus der Gemeinschaft „Négritude“ eine Hoffnung für Afrika zu machen?

     

    Mali? Schrieb Amadou Hampaté Ba nicht über Neger? Er war nun wirklich nicht Europäer. Hieß ein afrikanisches Reich nicht mal Land von Maqzara der Neger? Nur dumm, dass die Bezeichnung nicht von Sklavenhändler, sondern von Ard Maqzarati es Soudan bestimmt wurde.

     

    Ghana? Tanzania? Uganda? Äthiopien? ... Ja, was fällt denen ein, so sorglos mit dem Wort Neger umzugehen? Tja, da marschieren wir aber noch einmal rein, bis sie es kapieren. Warum überwiegend portugiesische Kolonien genannt? Weil die Portugiesen es waren, die das Wort "damals" in Europa so richtig bekannt machten.

     

    Das Problem ist, dass die sprachlich einzig relevante Bedeutung des Wortes und die einzig legitime Verwendung des Wortes nichts mit dem zu tun hat, was irgendwelche kurzfristige Geltungshungrige Versager daraus gemacht haben. Wir alle wären lieber Kinder Abels … Sind wir aber nicht. Und wenn US-Amerikaner meinen, das Wort sei rassistisch, dann weil sie daraus ein rassistischer Begriff gemacht haben. Und wenn irgendwelche Myopen in Deutschland meinen, das sei rassistisch, dann sollen sie es halt nicht verwenden, und endlich davon Abstand nehmen, ohne das geringste Basiswissen, die legitime Bedeutung des Wortes in Frage stellen.

     

    Mir ist nur eins aufgefallen: In jene Länder, in denen das Wort Neger ohne diskriminierenden Hintergrund verwendet wird, kennt man den Unterschied zwischen Nigerianer und Südafrikaner, zum Beispiel. Und dort, wo die Meinung herrscht, dass alle Chinesen Kung-Fu können, dass alle Kubaner politisch verfolgte sind, hat man noch nicht kapiert, dass Afrika ein Kontinent und kein Land ist.

     

    Es war Adolf Lüderitz, der Namibia als "Herrenloses Land" kaufte. Die Entdecker, also die Portugiesen, haben das Land nie als "Herrenlos" gesehen, aber die Bevölkerung auch dort als Neger bezeichnet. Tja, wo steckt mehr Diskrimierung...

  • A
    Antifaschist

    Mich macht immer wieder fassungslos, daß diese radikalen Feministinnen sich offenbar nie mit Faschismus und seinen totalitären Methoden auseinandergesetzt oder mal einen Blick ins Grundgesetz geworfen haben. Ideologisch unerwünschte Äußerungen werden niedergebrüllt - klar doch, ist politisch korrekt. Meinungs- und Redefreiheit - natürlich für die, die richtig denken und sich ausdrücken können.

  • T
    TLA

    Deniz Yücel wehrt sich mit dem Vorschlaghammer und bringt dabei in den Trümmern der gefloppten Veranstaltung vor allem sein Ichbezogenheit und Ignoranz zu Tage. Was er bei der Diskussion durch unangebrachte Reaktionen auf die Kritik aus dem Publikum angefangen hat, führt er hier einfach weiter.

     

    Daniel schrieb: " JedeR hat zu akzeptieren, was der oder die andere als diskriminierend empfindet." Das gilt auch für Diskussionsrunden, oder vielleicht besonders dort. Wenn auch nur ein Mensch, der bereits selbst negative Erfahrung mit Rassismus gemacht hat, fordert ein bestimmtes Wort nicht zu benutzen, dann hat kein Moderator das Recht diese Forderung niederzuschmettern.

     

    Auch wenn gleichzeitig 20 andere Menschen aus Solidarität mit buhen und sich die Ohren zu halten, was den Moderator ärgert. Diese Fehlreaktion jetzt mit dieser plumpen Zusammenstellung von Klischees über die Critical Whiteness Bewegung oder dem Argument, dass die Rede Kings in der offiziellen Übersetzung der US-Botschaft (allseits bekannt durch ihre antirassistische Aufklärungsarbeit) vorgelesen wurde, überspielen zu wollen ist so unangemessen wie peinlich.

     

    Schade, dass Yücel sein Ego nicht genügend bändigen konnte, um einen konstruktiven Dialog über die Verflechtungen von Sprache, Macht und Diskriminierung zu ermöglichen. Dass dies keinesfalls überflüssig, sondern dringend notwendig ist, beweist der Moderator selbst durch sein Verhalten und nun auch noch mit dieser "Kolumne".

  • F
    FF

    warum lässt die taz einen krawallheini wie deniz yücel eine veranstaltung zu diesem hochsensiblen thema moderieren? ich habe dafür nur eine erklärung: um das thema lächerlich zu machen. dafür spricht auch der unsägliche titel der veranstaltung.

  • RR
    Robin Renitent

    Und während Ihr hier diskutiert kaufe ich alle Werke in den Originalausgaben auf. Mit all den "schlimmen" Worten, unbearbeitet und so wie dem jeweiligen Autor die Gedanken zwischen die Buchdeckel flossen.

     

    Es wird ein finanzielles Fest in den Antiqariaten dereinst. Yuchheeeeeee

  • M
    MartinM

    Ich finde es schon interessant, das Yücel sich nun auf der Seite der "das wird man doch noch sagen dürfen"-Fraktion wiederfindet.

    Mir scheint, in dieser Debatte fehlt vor allem die Bereitschaft, zuzuhören. Auf beiden Seiten. Ich versuche es mal, in dem ich auf den Beitrag von

    "von wut ohne ende" (23.04.2013 11:25 UHR) eingehe:

     

    1.) Kings Rede: Habe ich den Punkt richtig verstanden, dass das alleinige Bezeichnen von Schwarzen als solche "gewaltvoll" ist?

     

    2.) Respekt: Hier stimme ich zu. Yücel zeigt keinen Respekt vor seinen Mitdiskutanten. Um "Neger" geht es dabei meiner Meinung nach gar nicht. Er hätte auch Zitate zu "Brüsten" zitieren und sich dann wundern können, warum die weibliche Zuhörerschaft irgendwann sauer wird. Provokation ist ja ok, aber es gibt auch noch so etwas wie Höflichkeit und "auf den anderen eingehen". Wobei die angeblichen Zwischenrufe (ich war nicht dabei) auch von mangeldem Respekt des Publikums zeugen. Aber schon schade, dass er sich nicht zu einer klareren Entschuldigung hat durchringen können.

     

    3.) Critical Whiteness: Ich halte CW für ein nutzloses Konzept, weil scheint's jeder was anderes darunter verstehen kann. Die Welt in Weisse und People of Colour aufzuteilen erscheint mir einfach absurd und in der Tat rassistisch. Man mag einwenden, dass ich nicht genug weiss. Nun, ich habe recherchiert und keinen Grund zum weiterlesen gefunden.

    Das bedeutet aber nicht, das die Beschäftigung damit per se Unsinn sein muss.

     

    4.) Ruanda: Meinen Recherchen zufolge haben Deutsche und Belgier die Einteilung in herrschende Tutsi und beherschte Hutu genutzt und verstärkt. Aber sie war schon vorher da. Und so verstehe ich Yücel auch: Bei all den Fehlern der Kolonialzeit waren die Kolonien vorher eben keine blühenden Landschaften, wo alle glücklich beieinander lebten, bevor die bösen Weissen kamen. Indien fällt mir hier ein: Die Engländer haben das Kastensystem nicht eingeführt und das demokratische Indien schafft es seit 1950 nicht, dieses endlich wirklich abzuschaffen.

     

    So, das waren ein paar Gedanken dazu. Ganz bewusst ungegendert. Ich bin nämlich der Meinung, dass Frauen in unserer Gesellschaft ausreichend sicht- und hörbar sind. Sie brauchen mich dazu nicht.

     

    Herrschaftsfreie Sprache gibt es sowieso nicht. Wenn Yücel rumschreit oder das Publikum dazwischen redet, dann wird versucht, Macht auszuüben. Egal, wieviele Binnen-I's oder N-Wörter eingebaut oder weggelassen werden. Ich hätte mir gewünscht, Yücel hätte seine Macht hier weiser eingesetzt. Aber man kann nicht alles haben.

  • A
    aka

    "geschlossenes Weltbild" - so ists! Danke Herr Yücel!

  • K
    Katharina

    Klasse Artikel, nur mit einem kleinen Irrtum: so schnell schreibt niemand ein wunderbareres Kinderbuch als 'Die kleine Hexe'. Wer sich mit der Ethymologie nicht auskennt, sollte erst lesen und dann reden (oder oder schreien oder schreiben).

  • E
    Earendil

    Hier fehlt wirklich ne vorangestellte Triggerwarnung: Achtung, entsetzliche Dummheit in jedem Absatz, extrem hoher Fremdschämfaktor!

     

    Der Text besteht ausschließlich - na gut, seien wir gerecht: zu 90% - aus dem ewiggleichen, ignoranten, schon hundertfach widerlegten rechten Gesülze: Der N... soll sich nicht so anstellen; was ein Schimpfwort ist, bestimme immer noch ich; ML King und Dr. Dre haben das Wort auch schon benutzt, also darf ich das ja wohl auch (wen kümmern schon Zeit, Kontext und Sprechposition), von Dreijährigen kann man ja wohl erwarten, dass sie das Vokabular ihrer Gute-Nacht-Geschichten historisch-kritisch einordnen können, außerdem sollen sie gefälligst Respekt vor der Authentizität des Textes haben... (Mein Gott, selbst mit Authentizität kommt der Kerl jetzt schon an... Musst du denn echt jede regressive Dummheit mitnehmen, Deniz?)

     

    Die deutsche Durchschnittsrassistin und der gewöhnliche Uncritical-Whiteness-Vertreter werden sich freuen, dass ihnen auch mal "so einer" nach dem Mund redet. Trotzdem bleibt der natürlich "einer von denen".

     

    Ich frage mich allerdings auch, was Veranstalter_innen dazu bewegt, ausgerechnet einen bekannten Provo-Heini wie Deniz Yücel zum Moderator zu machen...

  • FR
    Fight racism!

    Na Deniz, endlich angekommen im A... der Mehrheitsgesellschaft? Es ja nicht so, dass die gar keine Türken leiden mag. Mit einem Onkel Ali wie dich, der die White Supremacy legitimiert kann sie was anfangen.

  • S
    SDVJ

    Danke. Es ist absurd, Literatur nachträglich umzuschreiben. Das wäre, als würde man dem David von Michelangelo nachträglich eine Hose anziehen.

     

    Das sind echt totalitäre Methoden,so etwas kennt man sonst nur aus Diktaturen. Verfolgt man diesen Gedanken weiter, müsste jede Zeitung, jedes Buch und jeder Film über den Tisch mit einem Zensor mit einem dicken, schwarzen Edding. Diese Leute dürfen nicht den Diskurs bestimmen.

  • N
    noevil

    Solidarität mit Deniz Yücel!

     

    Kann es sein, lieber Deniz, dass Sie ein winzigkleines bisschen vergrätzt sind? Verdenken kann ich es Ihnen nicht. Aber Sie haben es in Ihrem Artikel ja wieder einmal auf den Punkt gebracht - pointiert.

  • G
    Gast

    Hey,

     

    mal wieder ein gelungener Artikel. Eine Frage an einige Kommentatoren_innen:

     

    Was ist an "Geht bügeln" sexistisch? Es steht nirgendwo, dass er dass zu einer reinen Frauengruppe sagt. Wie soll er also etwas auf ein Geschlecht reduzieren, wenn es eine gemischtgeschlechtliche Gruppe war?

  • H
    Horsti

    "Was für ein Genuss, inmitten des allgemeinen Toleranz-Blablas einen gebildeten Rassisten zu treffen!"

     

    -Michael Klonowsky-

  • J
    Jehova!

    "Er hat Jehova gesagt!", http://www.youtube.com/watch?v=2haQJ-dfNFE

     

    Mehr fällt mir nicht dazu ein.

     

    Ich finde es übrigens bezeichnend, was sich hier für ein faschistisches Rassistenpack heruntreibt und den Autor als Rassisten bezeichnet. Wir erinnern uns? Nach Albert Memmis allgemein anerkannter Definition ist Rassismus das vermeindliche Schließen von ungleichem Wert oder ungleicher Berechtigung eines Menschen aufgrund tatsächlicher oder zugeschriebener Unterschiede.

     

    Dass hier grundsätzlich von Linksfaschisten denjenigen Menschenrechte wie Meinungsfreiheit, Würde und im Alltag auch oft sogar körperliche Unversehrtheit abgesprochen wird, welche eine andere Meinung vertreten, ist nicht nur übelst rassistisch, die Art der Durchsetzung (Brüllen, Schreien, körperliche Gewalt) ist zudem äusterst faschistisch.

     

    Dazu passt es prima, dass besagte Linksfaschisten anscheinend am liebsten alle Bücher, in denen irgendein "politisch unkorrektes" Wort vorkommt, verbrennen wollte. So etwas hatten wir seit den 30ern auch lange nicht. Keine Chance den Faschisten und Rassisten. Egal ob aus dem rechten oder dem um einiges übleren, da aktiveren und gefährlicheren, linken Lager!

     

    Zum Thema: Neger bedeutet auf Deutsch "Schwarzer". Ein Negerkuss beispielsweise ist ein schwarzer Schokokuss. Die Porta Nigra ist das schwarze Tor. Und ein Neger als Mensch ist ein "Fabiger", ein "Maximalpigmentierter". Wo letztere Umschreibungen angeblich besser sind, die nicht nur sachlich falsch sind, sondern auch äußerst lächerlich klingen und das bezeichnete Individuum damit lächerlich machen, müsste mir noch einmal jemand erklären.

     

    Ebenso müsste mir noch einmal jemand erklären, warum die Bezeichnung eines Schwarzen als Schwarzen, oder auf Pseudolatein "Neger", rassistisch sein soll. Glauben diejenigen, die dies behaupten, etwa, die Hautfarbe mache den Wert des Menschen aus? Ich nicht! Und deshalb ist die Hautfarbe für mich ein ebenso gutes Unterscheidungsmerkmal wie die Haarfarbe, die Körpergrüße oder die Farbe des Pullovers.

     

    Und bevor wieder irgendein Schwachmat kommt von wegen "die bösen Sklaventreiber von vor Äonen von Jahren haben das Wort verwendet, deshalb ist das Wort jetzt pöhse": Besagte Sklaventreiber haben auch Wasser getrunken. Und oh Schreck: Auch Stalin und Hitler haben Wasser getrunken! Verbieten wir jetzt auch Wasser?

  • M
    Markus

    Tja, Yüxel, jetzt verscherzen Sie sich Ihre allerletzten Freunde. Recht so!

  • JM
    John M. Keynes

    *Achtung: Triggerwarnung* hätte diesem Artikel voran gestellt werden sollen. Dann hätten sich gewisse Kreise vom Grauen gepackt sofort abgewendet und einen anderen Artikel gelesen.

     

    So hingegen ist der absolute Super-GAU eingetreten: Weiss, männlich, heterosexuell und das N-Wort- das alles ist ja wirklich kaum zu ertragen..!

  • GM
    Gernot meyer

    Wenn der Mann aus Braunau diese PC-Tubbies noch hätte erleben dürfen, ich bin sicher, er hätte vor Rührung weinen müssen.

  • E
    ello

    Geh bügeln, das ist gut! Oder Max Goldt: Abtreibung ja, abwaschen aber auch...

     

    "Kritische Weißseinsforschung": das ist der mit Abstand größte Schwachsinn, den ich seit langem gehört habe. Eine traurige Linke ist das, die keine Perspektive, nur Besserwisserei, keinen Mut, nur Gruppendynamik, keinen Humor, sondern nur den Geifer kennt.

  • S
    Schneeweisschen

    @ all die käsebleichen Bügeleisen

     

    Was soll Fakt sein? Deniz Yücel soll nicht schreiben können? Nur weil er, wie Kim Schicklang hier zu Beginn des Stranges richtig bemerkte, es gewagt hat den Anfängen dieser PC Schickeria zu wehren und ihren unsäglich menschenverdummenden Kreischereien ein Stop entgegen zu setzen?

     

    Jetzt kommt aber mal wieder auf den Boden der Tatsachen runter.

     

    Man muß Deniz Yücel nicht immer in allem zustimmen im Laufe der Zeit, aber eines ist Fakt. Schreiben kann der Gute und es wäre schön, wenn es in der deutschen Presselandschaft noch mehr wie ihn geben würde.

  • B
    Butzele

    @noname, Deniz Yücel ist der TAZ Gott und wir sind seine Götterfunken.

     

    Geh uns nicht auf den Sack / Muschi

  • S
    SomaRiot

    Immer wieder ein Genuss, wenn Deniz Yücel schreibt.

     

    Die KritikerInnen tun mir leid. Sie haben bestimmt nicht viel Freude, bei so viel verbiesterter Humorlosigkeit.

  • KK
    kuscheliger koala

    Kein Wort ist illegal... nicht mal die Bösen. Also: alle bösen Worte vergeusen!

    http://de.wikipedia.org/wiki/Geusenwort

     

    Das macht mehr Spaß und ist auch noch einfacher als ein Wort zu verbieten. Und letztlich relevant ist eh nur die Intention... und das man spätestens da mit verbieten nicht weiter kommt ist ja wohl klar.

  • T
    tommy

    Krass, ich hätte nicht gedacht, dass einmal ein Antideutscher mit türkischem Hintergrund wie Yücel die nötige Kritik an "Critical whiteness" und ähnlichem Obskurantismus äußert. Wenn Yücel sagt

     

    "Demnach ist alle Geschichte Kolonialgeschichte, egal ob in den USA, Großbritannien oder Deutschland. Und darin sind Täter und Opfer, Gut und Böse sauber verteilt."

     

    dann ist ihm zuzustimmen - hier wird doch im Grunde ein manichäisches Weltbild produziert, bei dem alle weißen Europäer (also z.B. auch Iren, Polen, Letten etc., Nationen, die in ihrer Geschichte selbst Opfer von Unterdrückung und Kolonialismus waren) auf ewig "privilegierte" Täter sind, während "people of color" auf ewig Opfer sind, ohne wirkliche Verantwortung für ihr eigenes Handeln.

     

    Im Grunde ist das eine Fortschreibung der kolonialen Situation um 1900 bis in alle Ewigkeit, obwohl die Welt heute eine andere ist und die Weltherrschaft der Weißen weitgehend beendet ist. Von daher, auch wenn Yücel oft Unsinn schreibt (wie neulich zu dem Nordkorea-hoax), hier ist ihm zuzustimmen!

     

    Die "progressive" Ecke wird ihn dafür natürlich verdammen...von daher muss sich Yücel wohl bald nach einem neuen Job umsehen...vielleicht nimmt ihn ja die Welt?

  • R
    ReVolte

    @Blaque

     

    Bei Leuten wie Lopez bleibt in der Regel nur das gespiegelte Totschlagargument. Und spätestens dann kommt wie das Amen in der Kirche: getroffene Hunde bellen oder ähnlicher Bullshit. Hoffnungslos.

  • N
    noname

    Vielen Dank für diesen Artikel. Wäre der Autor aber ein weißerheterosexuellermann, würden die Reaktionen vermutlich weit negativer ausfallen. Gruß

  • AV
    an von selberkäsebleich

    @SELBER KÄSEBLEICH

     

    Genau! Ich vermute, der Herr Yücel hat da sogar zum ersten Mal einen Menschen gesehen, der nicht weiß war!

  • F
    Fröhlich

    @Bügeleisen und @selber käsebleich

     

    Der Herr Yücel hat einen fabelhaften Artikel geschrieben, für den man ihm garnicht genug danken kann. Endlich einer, der die Absurdität dieser PC Jünger/innen in vollem Umfang aufzeigt.

  • K
    klartext

    "Das N-Wort verletzt mich sehr, wenn ich es höre, weine ich, weil ich doch auch so gerne aussehen würde wie die anderen."

     

    klar, du bist 4 jahre. nehmen wir mal an, das stimmt. was genau verletzt dich denn nun? das wort oder dass gern so aussehen würdest wie die anderen?

  • DL
    danke lopez - buh ReVolte

    Lopez hat Recht! Danke! ReVolte ist peinlich, aber wie heißt es so schön? "Getroffene Hunde bellen!"

  • SK
    selber käsebleich

    Der Herr Yücel isch halt als "hysterischer käsebleicher Student" nid aus Heppeheim - wie er es den BesucherInnen des taz-lab vorwirft - sondern seiner Geburtsstadt Flörsheim (!!) am Main. Er isch in´d große Schdadt zum schdudiere komme, gell. Und do hed der Bue dann erschdmol sein Leben "aufgepeppt" und immer wieder "Neger Neger" sage müsse.

  • B
    Bügeleisen

    Der Herr Yücel sollte mal sein Hirn bügeln gehen: Ich find ihn mit seinen sexistischen Ausrutschern "geht bügeln" echt richtig peinlich. Oben stand, er ist ein weißer alter Sack, ja, echt, stimmt.

     

    Er fand sich wahnsinnig witzig. Fakt ist doch, er kann nicht gut schreiben und das macht er durch Krawallmacherei wett.

  • B
    Blaque

    @lopez und @ReVolte: Schluß jetzt, Kinder!

     

    Lopez, es geht hier nicht im geringsten darum, daß irgendwer schwarze Menschen Neger nennen will. Man ist sich einig, daß das Wort als Bezeichnung nicht okay ist, um es gelinde auszudrücken. Aber es kann nicht sein, daß man nicht einmal mehr eine Textpassage mit diesem Wort z i t i e r e n darf, ohne als schlimmster menschenverachtender Rassist niedergebrüllt zu werden.

     

    Und ReVolte: wer Broder nicht mag, ist noch lange kein Antisemit. Deine Taktik ist ähnlich beknackt wie die der in Yücels Artikel beschriebenen PoC.

  • SF
    Sturzhelm Friedrad

    @Laurie: "Ich könnte wirklich nur kotzen..."

     

    Mach das doch mal, danach geht es mir meistens besser.

     

    Viele Grüße

    dein Sturzhelm

  • B
    Bayernprinzessin

    Du, Südseeprinzessin,

     

    ich bin auch vier Jahre alt und im Kindergarten.

    Und mit jemand wie dir, die so einen Käse schreibt, würde ich auch nicht spielen wollen, nicht mal, wenn sie grün wäre.

     

    Sag deiner Mutter, sie soll bügeln gehn.

  • K
    klartext

    "Es spricht ja schon Bände, wenn die einzige schwarze Frau in der Runde die Diskusion verlässt. Wie können Sie da noch behaupten, im Recht zu sein?"

     

    @m_l

     

    welche beweiskraft hat das jetzt genau, dass die einzige schwarze frau die diskussion verlässt?

  • R
    ReVolte

    "Broder ... geifernder alter Mann."

     

    Und Sie, lopez, verbreiten den Pestgestank des Antisemitismus, der Altersdiskriminierung und generell der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit.

  • F
    Friesen_Junge

    Liebe südseeprinzessin,

     

    Du musst nicht traurig sein, nur weil die Kinder Dich nicht mitspielen lassen wollen. Das machen Sie auch mit der Dicken von nebenan, mit der kleinen Brillenschlange und dem Dürren mit den dünnen Beinen.

    In ein paar Jahren werden die Jungens, die Dich jetzt nicht mitspielen lassen wollen, vor deiner Tür stehen und Dich begehren. Die Mädchen werden Dich beneiden und Du wirst über alle nur müde lächeln. Bis dahin: "Wer schweigt, stimmt nicht zu. Er hat nur keine Lust, mit Idioten zu diskutieren"

  • S
    sumpfmull

    wenigstens läßt sich hier schön sehen, in welchem Sumpf die taz sich mitterweile bewegt...

  • H2
    Hubert 2

    Was steckt in der Absicht, ein Wort wie "Neger" partout als Diskriminierung ausgeben zu wollen?

  • WG
    was gesagt werden muss

    hallo deniz,

     

    du hast recht, auch wenn du hierfür wahrscheinlich mal wieder beifall von den falschen bekommst.

  • L
    Liebe

    von südseeprinzessin: "ich bin vier Jahre alt und liebe die Geschichten von Pipi Langstrumpf. Ich bin braun und im Kindergarten gibt es Kinder, die mich deshalb nicht mitspielen lassen."

     

    Liebe Südseeprinzessin, nicht traurig sein. Dafür, dass du nicht mitspielen darfst, kannst du schon sehr schön schreiben für eine Vierjährige. Das können die anderen Kinder sicherlich noch nicht.

  • S
    Spinozafreund

    Danke. Sehr gute Analyse. - Gruselig, wenn man bedenkt, dass Menschen dieses totalitären Geistesschlages immer häufiger in Parteien, Gremien, Instituten, Ämtern und Redaktionen zu finden sind, als Meinungsmacher agieren und die Politik mitbestimmen...

  • L
    lopez

    Interessant und erschreckend, wie sehr es auch in taz-Kommentaren ganz schnell nach Broder, Sarrazin und all den anderen geifernden alten Männern duftet, die immer mit dem Argument: ich lasse mir den nicht Mund verbieten, man wird doch wohl noch sagen dürfen, etc. ihr chauvinistisches Weltbild verteidigen.

     

    Der gemeine weiße deutsche Mensch/Mann wird im Handumdrehen zur Furie, wenn seine Deutungs- und Sprachhoheit von irgend jemand in Frage gestellt wird, insbesondere, wenn dieser jemand nicht weiß, männlich und deutsch ist.

  • M
    Mephisto

    "Eher soll die Welt zum Teufel fahren, als daß man den Teufel selbst nicht beim Namen nennen dürfe" Nebenbei: "Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix" (Bitte geben Sie hier das Wort ein..."vierbeinigiger, nichtmenschlicher Begleiter" (PC-Neusprech) vulgo "Hund")

  • C
    club_mate

    Liebe Laurie,

     

    also, dieser Kommentar (und nicht nur dieser)... Wenn Sie diesen Artikel als Rassismus empfinden, empfehle ich Ihnen mal einen Besuch im Südharz, vor Mitglieder freier Kameradschaften gerne mal mit Reichskriegsflagge über den Schützenplatz laufen und die Einzigen, die Notiz davon nehmen, sind ein paar pubertierende Punker.

     

    Und genügend von diesen im wahrsten Sinne hinter dem Mond lebenden NPD-Wählern würden das Wort 'Neger' übrigens nicht verwenden, weil man das nämlich nicht tut, weiß ja jeder. Aber neben dem Schwarzafrikaner wohnen wollen sie deshalb trotzdem nicht.

     

    So. Und wenn die vierjährige Südseeprinzessin nun nicht mehr das N-Wort von ihren Kindergartenfreundinnen hören muss, sondern zur 'Schwarzen'oder 'Farbigen' wird aber vielleicht trotzdem nicht mitspielen darf, weil die Kinder vielleicht dumme Eltern haben und entsprechend grausam sind, wie man es als Kinder nunmal leider allzu häufig ist... meinen Sie, dann fühlt sich die Prinzessin besser?

     

    Nein, denn sie wird trotzdem noch anders aussehen als alle anderen. (Und das ist auch völlig okay so, ich habe auch eine andere Nase als meine Freunde...) Und wenn nicht plötzlich ganz viele kleine dunkelhäutige Mädchen in die Kindergartengruppe kommen, dann wird sich das auch nicht ändern. Schön wären Kinder, die bemerken, dass das Mädchen anders aussieht, als sie selbst, Fragen stellen, lernen - und die sie nett finden und sich mit ihr anfreunden oder eben nicht, unabhängig von ihrer Hautfarbe.

     

    - Dass man niemanden öffentlich 'Neger' nennen sollte (macht ja auch keiner. oder haben Sie in der letzten Zeit mal einen erntgemeinten Artikel gelesen, in dem so etwas stand wie: Unter den 20 Unfalltoten waren drei Neger? Ne, oder??), das ist normaldenkenden Menschen klar. Wie man aber derartige Panik wegen der Aneinanderreihung von fünf Buchstaben geraten kann, das will mir einfach nicht in den Kopf und ich frage mich 'geht's noch'?

     

    Oh Mann. Da will man ganz laut Neger rufen, um zu zeigen: Guckt mal, es passiert gar nichts!

  • S
    Splash

    Ein Artikel, der einfach mal geschrieben werden musste! In Ordnung, da ich weiß bin, weiß ich jetzt wirklich nicht, wie es sich anfühlen würde, schwarz zu sein und an jeder Ecker würde mir "Negerlein" oder "Nigger" oder sonstwas entgegenschallen. Andererseits: Häufig sind es nicht Worte, die verletzen, sondern TATEN. Als Frau beleidigt es mich nicht, wenn in einem Text auf geschlechtsneutrale Sprache verzichtet wird.

     

    Es kränkt mich aber, wenn mich jemand mit aller Macht als "hirnloses Dummchen" hinstellen will. Und es ist sogar richtig schlimm, wenn jemand zB zwar artig von "Sinti und Roma" spricht, dann aber Leute, von denen er annimmt, sie gehörten dieser Gruppe an, als "Zigeuner" behandelt...

     

    Außerdem: Bei manchen "Critical People" fragt man sich wirklich, ob sie rassistische/sexistische/antisemitische STRUKTUREN bekämpfen oder zu bestimmten Leuten "nett" sein wollen, weil sie denken, dass sie das als besonders tolerant/gebildet/menschlich dastehen lässt.

     

    Für solche Leute sei hinzugefügt, dass zB auch das Apartheitssystem in Südafrika eine Form der "positiven Diskriminierung"/des "Empowerments" darstellte und dass Rassismus/Xenophobie leider so ziemlich überall auf der Welt existieren, also auch zB unter Türken, Schwarzen, Juden,....

     

    Das soll es nicht relativieren, aber klarmachen, dass es im Wesentlichen darum geht, Menschen nicht im Vorfeld zu verurteilen und eigene Vorurteile auch mal zu überprüfen, nicht darum, überall und jederzeit so "korrekt" wie möglich zu sein und andere mit dem erhobenen Zeigefinger zu nerven!

  • I
    Ingo

    Ich habe schon lange das Gefühl, daß es mit der Political Correctness (in Deutschland) zu weit geht. Daß jetzt sogar die Taz darüber schreibt, ist für mich ein weiterer Beweis.

     

    Wer sich bei einer Diskussion die Ohren zuhält, um (vermeintlich beleidigende) Wörter nicht zu hören, befindet sich auf dem Entwicklungsstand eines 5-Jährigen.

     

    @Klartext: Da hast Du recht, das hätte Deniz besser machen können. Wobei ich den Verdacht hatte, er wollte sie einfach so zur Weissglut bringen, daß sie den Raum verlassen und nicht mehr stören.

     

    @Falmine, @Ben: Zustimmung!

     

    @Louis: Wie jetzt? Ein Weißer darf einen Schwarzen nicht zitieren? Generell nicht, oder gilt das nur für Texte in denen das N-word vorkommt? Bitte um Erklärung.

  • B
    Bart

    Boah, hier geht's aber ab... Ich wäre auch gerne dabei gewesen, denke nur nicht, dass ich die Situation da hätte ernst nehmen können.

     

    Alle Männer sind genauso automatisch qua Geburt Sexisten wie alle Nicht-Farbigen (oder wie das korrekt heißt) deshalb automatisch Rassisten sind?

    Wenn man verschiedene Wörter verbietet, zerstört man damit bestimmte Denkweisen und Einstellungen?

     

    Daran glaube ich so wenig, wie daran, dass es ironisierte Beschimpfungen (wie die von Herrn Yücel) gibt. Solche Strategien führen doch eher dazu, dass weißMann sich auch noch freiwillig ein schlechtes Gewissen wegen seinen Körpermerkmalen einreden muss, aufgrund der Tatsache, was andere Leute mit den gleichen Merkmalen früher so alles angestellt haben.

     

    Zu studentisch verschwurbelt kommt mir die Argumentation dieser "Weiße sind Scheiße"-Gruppe da vor, zu viel Foucault gelesen, über die Macht von Worten und durch diese ausgedrückte Verhältnisse undundund. Gut und schön, nur leider wenig Praktikables für die Wirklichkeit dabei. Oder nennt die MMannschaft die Aktion auch noch gelungen?

     

    UND zum N-Wort (natürlich vorausgesetzt, es wird eben nicht als Schimpfwort, sondern eben in älterer Literatur verwendet): Wie übersetzt es denn jede_r für sich in seinen Gedanken, wenn der/die Gegenüber eben "N-Wort" sagt? Hm? Eben in das Wort, für das es steht. Nur weil du dich nicht traust das Wort auszusprechen, muss ich es in meinem Kopf aussprechen. Das soll ein Fortschritt sein? Das ist feige und/oder faul.

  • S
    slasher

    @Louis: Dein Argument ist einfach nur dumm und grenzt schon fast an geistiger Behinderung. Das Wort Nigger oder Neger als Rassismus zu kategorisieren (du magst Recht haben), sich selbst und "Gleichfarbige" bei jeder Gelegenheit so zu nennen, aber "Andersfarbigen" in jedem Kontext verbieten zu wollen ist nicht rassistisch?

     

    Ist das denn in irgendeiner Form logisch? Genau diese (schwachsinnige) Einstellung hat anscheinend dazu beigetragen dass Leute mit gleichen Absichten keine Diskussion führen konnten weil man das Wort, und sei es zu demonstrativen Zwecken des Sprachgebrauchs, nicht aussprechen darf. Ich bin als jugendlicher mit Rap-Musik aufgewachsen, hatte keine "schwarzen" Freunde und dachte wirklich mal dass Nigger ein cooles Wort wär, weil plötzlich alle Jungs sich gegenseitig im Alltag anfingen Nigger zu nennen.

     

    Eine ganze Subkultur und Industrie schien auf diesem Wort aufgebaut... Als Jugendlicher wusste man es halt nicht (besser) zu Zeiten wo es kein Internet gab und die entsprechenden Referenzpersonen gefehlt haben. Und genau dieselbe Einstellung ist für mich als Außenstehenden ein Witz und lässt mich das Streben der "Schwarzen" gegen Rassismus einfach nicht ernst nehmen, sorry.

     

    Diese Leute die so argumentieren wie du ziehen sich selbst ins Lächerliche und schießen sich ins Abseits. Wer soll solche Leute denn ernst nehmen? Und dann sich wundern dass man durch das Wort Nigger/Neger diskriminiert wird im Alltag, ihr macht es den Leuten doch vor. Schade, es hätte ja alles anders laufen können mit der Diskussion, ...

  • FT
    Frank Tsappa

    Wer ein bisschen Zeit und Muße und der englischen Sprache mächtig ist, kann sich mit folgendem "Interview" mit Frank Zappa vergnügen. Dabei geht es um die Benutzung von "harter Sprache" in Musik und um Zensur.

    http://www.youtube.com/watch?v=8ISil7IHzxc

     

    Des Weiteren möchte ich meine Meinung zum Ausdruck bringen.

    1. "They are just words." (Frank Zappa, Interview oben verlinkt)

    2. Respektiere die Selbstbezeichnung und den Wunsch, auf bestimme Weise nicht bezeichnet zu werden.

  • S
    sascha

    Diese CW-Sekte, maßgeblich Suaheli- und Bantu-Studentinnen mit Anschluss an dunkle Kneipen in x-berg 61, treiben nicht nur in Berlin ihr Unwesen. Als in Halle "Othello" aufgeführt wurde, musste sich das Theater wochenlang mit diesem hysterischen Mob, ihre Beschimpfungen und Defamierungen herumärgern. Warum? Weil Shakespeares Untertile "the moor of venice" mit "venedigs neger" übersetzt wurde. Keine dieser wutschnaubenden Ideologinnen hatte die Aufführung gesehen - denn die Premiere war noch nicht gelaufen.

    Ich saß dann in der Aufführung. Und sah ein kreidebleich geschminktes Ensemble und einen mitteuleuropäisch blassen, ungeschminkten Othello.

     

    Zur Diskussion über theatrale Zeichen, den weiblichen Jago und die Zuweisung von Opferpositionen kam es nicht. Denn diese eitle, hysterische Meute hatte natürlich die Aufführung boykottiert. So gab es auch keine Diskussion übers white-facing und das black-bellying, denn - und dafür hätte ich die Dramaturgie und die Regie küssen können, bevor sich Othello erstach, schmierte er sich den Bauch schwarz und schließlich rot.

     

    Nunja, man wird diese anti-künstlerischen mao-inspirierten Sturmtruppen, die im Halbschlaf immer noch Ho-Ho-Ho Schi Min summen, nie mit einem ernsthaften Gespräch zur Kunstfreiheit kommen können. Man kann sie aber den Zumutungen der Moderne aussetzen und darauf hoffen, dass, wenn der erste pubertäre Flaum sich zum Bart mausert und der erste Rastazopf rausgewachsen ist, sie sich einem Mindestmaß diskursiver Redlichkeit nicht mehr verschließen und von ihrem Propagandageschwätz abstand nehmen.

  • VH
    Von Harry Potter lernen ...

    Ich habe die Diskussion am Samstag live und in Farbe erlebt und staune nach der umfangreichen Diskussion hier.

     

    Die N-Worte gehen gar nicht. Farbig, schwarz, etc. ist alles irgendwie negativ besetzt und rasssistisch (zumindest wenn ein Nichtschwarzer oder Nichtfarbiger so etwas sagt). Afrodeutscher, Afroamerikaner? Und was ist mit australischen Ureinwohnern?

     

    Bleibt übrig: Menschen, deren Hautfarbe nicht genannt werden darf.

  • HR
    HP Remmler

    Besonders toll fand ich die Stelle hier: "Das Credo dieser Leute ...lautet: „Ich bin schwarz, darum weiß ich Bescheid. Du bist nicht schwarz, darum weißt du nicht Bescheid. (Dieses Credo haben sie freilich nicht exklusiv: Du bist Christ, Deutscher, Europäer, Heterosexueller, Mann, darum weißt du nicht Bescheid.)

    ...

    Es ist das Auftreten selbstherrlicher Subjekte, die die Integrität ihrer Person und die Unbestechlichkeit ihrer Urteile per Definition für sich reklamieren."

     

    Bloß blöd, dass Yücel vor wenigen Monaten, anlässlich seines strunzdummen Artikels zum Thema Beschneidung, allen Inhabern eines ganz bestimmten Passes (!) schon jede Meinungsäußerung zu diesem Thema (Beschneidung) wie auch zu eigentlich allen anderen Themen untersagt hat.

     

    Soviel zu den "selbstherrlichen Subjekten".

  • WU
    W. Umbaba

    Ich möchte nicht "Weißer" genannt werden. Ich bin ein Individuum und keine Farbe. Ich erwarte das Frau Otoo und ihresgleichen in Zukunft nur noch das "W-Wort" verwenden. Ich erwarte auch das sie ihre Ideologie umbennen. Critical W-Wort-ness von mir aus.

  • D
    Daniel

    ... Teil III

     

    Ähnlich sieht es mit "innerafrikanischem" (komisches Wort) Rassismus aus (der wird dann meist "Ethnozentrismus" genannt und existiert immer nur bei der jeweils anderen Gruppe).

     

    Dabei wird dann häufig genau von diesen (europäischen) Leuten, den Afrikanern (hier tatsächlich mal so allgemein) die eigene Handlungsfähigkeit abgesprochen. Soll heißen: Wer Afrikanern immer und in allen Situationen Recht gibt, ist nicht in erster Linie rassistisch Europäern, sondern Afrikanern gegenüber, da diese als dadurch ausschließlich passiv oder reagierend wahrgenommen, dargestellt und behandelt werden.

     

    Zum Schluss noch eine Bemerkung zu Herrn Yücels "Türkentum": Herr Yücel hat noch nie überempfindlich auf irgendeine sachliche oder unsachliche Kritik an Türken hier oder in der Türkei reagiert.

     

    Ich würde ihm eher umgekehrt bisweilen eine übertriebene Distanz und Kühle attestieren. Die Rolle des "Türken" bekommt Herr Yücel allein durch die Projektionen einiger Leserbriefschreiber, ähnlich wie es vielen AfrikanerInnen und schwarzen Deutschen oft wiederfährt.

     

    Freundliche Grüße an alle und Dank für konstruktive Reaktionen,

    DP

  • MP
    Matthias Pfahl

    Die Verlagerung der Diskussion um Unrecht auf den Kampf um Wörter greift viel, viel zu kurz! Sie lenkt ab vom eigentlichen Problem und ist kontraproduktiv.

     

    Wer meint, Gleichberechtigung ließe sich auf ein paar wenige Sprachregelungen reduzieren, der macht es sich zu einfach!

     

    Einen Einwand habe ich jedoch: "Die kleine Hexe" ist und bleibt ein phantastisches Kinderbuch.

  • D
    Daniel

    ... Teil II

     

    Generell gilt (und eigentlich ist das gar nicht so schwer): JedeR hat zu akzeptieren, was der oder die andere als diskriminierend empfindet. D.h. mitunter, dass man in unterschiedlichen Konstellationen anders reden kann.

     

    Das N-Wort hat nur dann noch einen Wert, wenn man damit die dahinterstehende Weltsicht benennen und kritisieren will. Vor einigen Jahren stand z.B. in der taz der Satz "Alle Neger trommeln!" - und der war genial!

     

    Er bringt mit drei Worten die klischeebehaftete (eigentlich rassistische) Sicht vieler Europäer auf den afrikanischen Kontinent zum Ausdruck, der vielen immer noch als geschichtslos, "ursprünglich", wild und ordnungslos erscheint, bei dem man sich keine Länder/Staaten merken kann und muss (außer bei großen Sportveranstaltungen, ansonsten kommen die meisten Deutschen mit "Afrika", Südafrika und Kenia gut über die Runden) und wo natürlich alle trommeln d;-).

     

    Bei weißen Deutschen (es ist wichtig, zwischen schwarzen Deutschen und Afrikanern* zu unterscheiden) hat dieses "Ohren Zuhalten" u.ä. allerdings eine etwas seltsam anmutende identitätsstiftende Seite - eine Art missverstandener Überidentifikation mit "Afrikanern" als Opfern (vielleicht grob parallel zum Israel-Spleen der Antideutschen).

     

    Mit solchen Leuten (und einigen, vor allem in Europa lebenden Afrikanern) die Verantwortung afrikanischer Eliten und deren Interesse und horrenden Profit am Sklavenhandel zu diskutieren, ist ein Himmelfahrtskommando.

     

    ...

     

    *Für die bessere Schreib- und Lesbarkeit (bei den schon zahlreichen Klammern und Relativsätzen) verwende ich hier bisweilen nur die dominante maskuline Form, die hier mal für beide Formen gelten soll. In einer gedruckten Veröffentlichung würde ich das anders machen. Ich erbitte dafür eine gewisse Kulanz!

  • D
    Daniel

    Teil I

     

    Toller Text, Herr Yücel!

     

    Vielleicht vorne und hinten etwas polemisch, aber diesen Text sollten Sie aufheben und vielleicht mal (ggf. etwas neutralisiert) drucken!

    Das bedeutet nicht, dass Ihr Verhalten auf dem Podium goldrichtig war (ich war nicht dabei, die verschiedenen Stellungnahmen lassen jedoch den Schluss zu, dass dem nicht ganz so war).

     

    @Sula (u.a.)

     

    Die Hintergründe des Genozids in Ruanda (spielen sie auf die imperialistisch Sprachpolitik von Franzosen und Briten in Afrika an?) haben mit Herrn Yücels Argumentationslinie rein gar nichts zu tun - es ging ihm um die unterschiedliche Aufmerksamkeit, die verschiedene Ereignisse und Prozesse hierzulande bekommen und die häufig nicht in Relation zur Relevanz (zum Schrecken) dieser Ereignisse steht.

     

    Auch Ihre Erwähnung der Tatsache, dass schwarze Menschen nicht mit dem N-Wort bezeichnet werden und es im Alltag nicht hören wollen, ist löblich und andernorts sehr wichtig, hier geht sie jedoch am Thema vorbei. Denn diesen Aspekt sieht Herr Yücel sicher genau wie Sie!

     

    Die Diskussion in diesem Rahmen war aber genau kein Alltag. Wie viele Texte mit den berüchtigten Begriffen vorgelesen wurden, kann ich nicht beurteilen. Es ist richtig, dass man das (aus Rücksicht) beschränken kann! Gleichzeitig ist das Ohren Zuhalten tatsächlich eher demonstrierte Parteinahme und unsachlich als irgendetwas sonst.

    ...

  • S
    südseeprinzessin

    Sehr geehrter Herr Yücel,

     

    ich bin vier Jahre alt und liebe die Geschichten von Pipi Langstrumpf. Ich bin braun und im Kindergarten gibt es Kinder, die mich deshalb nicht mitspielen lassen. Das N-Wort verletzt mich sehr, wenn ich es höre, weine ich, weil ich doch auch so gerne aussehen würde wie die anderen.

  • N
    NeoVG

    Dem Artikel ist eigentlich kaum noch etwas hinzuzufügen. Natürlich wird er exakt NICHTS bewirken, da die angesprochenen Personen die totale moralische Überlegenheit für sich in Anspruch nehmen: Uns kann man nicht kritisieren, denn jede Kritik bestätigt uns.

     

    "Es geht nicht um Gefühle, es geht um Ideologie." IMO noch nicht einmal um die Inhalte einer Ideologie, sondern das Durchsetzen derselben. Sich aufregen, Einfluss nehmen, sich über andere Menschen stellen, kurz gesagt: Macht ausüben.

     

    Das findet man überall dort, wo das Thema an sich breite Unterstützung findet, so dass sogar extreme Varianten immer "die richtige Seite" für sich reklamieren können. Typisch sind eben die Themen Feminismus und Rassismus, aber auch Tierrechte. Allen gemeinsam ist auch, dass man im Dienste (angeblich) Benachteiligter seinen latent vorhandenen Menschenhass ausleben kann, indem man auf "die Bösen" drischt.

     

    So bringen diese Leute Unruhe in die Gesellschaft, schüren den Streit wo es nur geht, zerstören ganze Parteien, Freundeskreise, Familien. Alles im Sinne des eigenen Anspruchs, Recht zu haben.

  • DF
    Dein Freund Harvey

    von Branko "In diesem Zusammenhang dann doch noch das Wort "Intellektuell" zu benutzen, muß man Herrn Yücel großen Respekt, unendliche Geduld und extrem viel Tolranz anrechnen."

     

    Pipifax - habe schon lange kein gutes, altmodisches Menschenopfer mehr erlebt.

     

    AB MIT DEM KOPF rofl

  • S
    SchwarzerRauch

    Man mag zu Herrn Yücel stehen, wie man will. Ich z.B. sehe ihn durchaus kritisch, aber dieser Beitrag:

     

    SENSATIONELL! Eine intelligente und offenbarende Speerspitze gegen die Political Correctness (auch die der taz)! Ich möchte fast dafür bezahlen.

  • W
    Wollo

    Servus,

     

    war schön mal wieder von Euch allen zu lesen, aber sorry, ich muss jetzt kochen. Grüße

  • L
    Louis

    Als schwarze kenne ich nur eine Wahrheit: Wenn ein Weißer das N-Wort benuzt, dann ist es immer beleidigend. Schwarze dürfen dann natürlich beleibig benutzen. Der Author ist weder MLK noch Dr Dre und kann sich daher nicht erlauben diese Leute zu zitieren. Also wenn du (Author) irgendwann Schwarz wirst, kann darfst du natürlich das N-Wort benutzen

  • H
    hans

    Peinliches Weltbild, Herr Yücel. In Ihrer berechtigten Abscheu gegen die pubertierend hysterischen Kunstfälscher, offenbaren Sie gleich mal auch Ihre Abscheu gegen "Moralisierung", Kommunisten und Naturvöker. Primitiv.

  • B
    Branko

    Interessant auch, daß diese "Typen" (siehe meinen vorigen Beitrag) sich selbst nicht ihres eigenen Rassimus bewusst sind. Sie benutzen die Gruppe, die sie beschützen/emanzipiert betrachtet sehen wollen, um sich selbst gegen Anfeindungen zu verteidigen.

     

    "Wenn du mich kritisierst, bist du Rassist." "Hä? Nein! Du bist ein Schwachkopf. Das hat absolut rein gar nichts mit Schwarzen/Juden/Türken/.... zu tun"

     

    Ich erinner mich an noch viel hanebüchenere Diskussionen in den späten 80ern und frühen 90ern, in den das "böse J-Wort" tabu war.

     

    Gespräche gingen dann ungefähr wie folgt:

     

    "Also, die Juden... - " skeptische Blicke mit aggressiver Kampfbereitsschaftshaltung

     

    "Ich habe nichts gegen Juden. Ich bin auch kein Nazi." erleichtertes Aufatmen und entspanntes Zurücklehnen

     

    "wurden also in Ägypten gefangen gehalten. Und als die Juden dann..." skeptische Blicke mit aggressiver Kampfbereitsschaftshaltung

     

    "Ich habe nichts gegen Juden. Ich bin auch kein Nazi." erleichtertes Aufatmen und entspanntes Zurücklehnen

     

    "... unter Moses..." ...

     

    "Du Branko, du würdest uns allen - und auch den betroffenen Menschen - echt einen voll großen Gefallen tun, wenn du das böse J-Wort einfach nicht mehr benutzen würdest."

     

    "Hä? Was ist denn an 'Jude' schlimm?" "Komm, lass es. Er kapiert's nicht, daß er Rassist ist." kopfschüttelndes weggehen, mit spürbarer Verachtungshaltung

     

    Solch geführte Gespräche waren KEINE einzelne Ausnahme, sondern die Regel! Daß "Neger" ein auf's Übelste abwertendes, menschenverachtendes Wort ist, muß man mit mir nicht diskutieren. Aber die Reflexe in dieser Debatte und das dabei fehlende Hirn dürften bei vielen diesen "Typen" dasselbe Muster aufweisen.

     

    In diesem Zusammenhang dann doch noch das Wort "Intellektuell" zu benutzen, muß man Herrn Yücel großen Respekt, unendliche Geduld und extrem viel Tolranz anrechnen.

  • C
    CharliesMutter

    Jawohl, man muss unbedingt alle Schriften und Bücher auf politische KoRRRektheit überprüfen. Mit Entsetzen habe ich gerade das sogenannte Gedicht eines gewissen Herrn Schiller gelesen. Das Lied von der Glocke. Ganz schlimm. Dies hier zum Beispiel:

     

    "Mit züchtigen, verschämten Wangen

    Sieht er die Jungfrau vor sich stehn"

     

    Sexistisch!!!! Oder dies hier, noch schlimmer: "Da werden Weiber zu Hyänen". Da sieht und hört man ja Yüzels ungeladene Gäste vor sich stehen.

     

    Das sind nur wenige Beispiele. Das Gedicht ist eigenlich gegen sämtliche Werte unserer Demokratie. Es muss sofort verboten werden!

  • D
    Dark_Tigger

    Ist das wirklich so schwer? Jemand persönlich als (Ihr wisst schon was) bezeichnen geht gar nicht, weil der sich beledigt fühlen könnte.

     

    Beim zitieren eines historischen Textes der das Wort enthält dieses Wort zu benutzen, ist etwas anderes. Vor allem wenn man über Rassismus debatiert.

     

    Man kann nicht über Rassismus reden, ohne sich mit den Gedanken des Rassismus auseinander zu setzen. Jeder der das anders sieht tut mir persönlich Leid.

  • L
    libra12

    Zum Thema "Sprachreinheit": Die Ausmerzung politisch nicht korrekter Begriffe aus der Literatur ihrer Zeit ist für mein Gefühl ungefähr so, wie wenn z.B. die Naziherrschaft verarbeitet werden soll, indem jeder Hinweis darauf aus dem kollektiven Gedächtnis verbannt wird. Das Wort "Jude" oder "KZ" darf nicht mehr verwendet werden, weil es ja jemanden verletzen könnte.

     

    Ich denke, in dem Maße, wie wir die Erinnerung an "alte Sünden" auslöschen, riskieren wir, dass sie sich wiederholen, eventuell in schlimmerem Maße.

  • F
    Facepalmolive

    @Laurie:

     

    Deniz Yücel ist nicht weiß, er ist Türke! Aber läßt schon tief blicken, Dein Kommentar. Hauptsache, niemand nimmt schwarzen Frauen das Privileg, jetzt aber wirklich die am schlimmsten unter den weißen heterosexuellen Männern leidende Opfergruppe zu sein. Relativ zu dieser Position, durch die den Betroffenen "PoC" ja schon qua Geburt unsagbares Leid zugefüht wird, ist halt auch ein Türke ein privilegierter weißer Mann, nicht wahr?

  • L
    libra12

    Lieber Deniz, Herr Yücel, hab wieder herzlich abgelacht über (den größten Teil) deine® Kolumne, Dank dafür!

     

    Nun, wo ich nicht ganz einer Meinung bin mit dir, ist z.B. das Thema Ruanda und allgemein die politischen Wirren und Unruhen in den ehemaligen afrikanischen Kolonien und das dies alles nichts zu tun haben soll mit den westlichen Mächten und der ehemaligen Kolonisation - naja, das ist ein anderes Thema, darüber können wir gern mal streiten. Auch über die Bedeutung des amerikanischen "negro".

     

    Wie dem auch sei - das Erstere wär ein Thema, über das es sich zu streiten lohnt. Aber in Anbetracht des erneuten Proteststurmes der Anti-Diskriminierungs-Front wollte ich einfach mal eines meiner Erlebnisse mit der "Vereinigung schwarzer Deutscher" zum Besten geben.

     

    Es war vor etwa 25 Jahren(!) in Berlin. Da gab es eine Veranstaltung, auf der "afrodeutsche" Kinder etwas über die Lebenswirklichkeit afrikanischer Kinder erfahren sollten. Ich war zu der Zeit sehr interessiert an afrikanischer Musik und Kultur und mein kleiner Sohn hatte auch einige "afrodeutsche" Freunde, und so wollte ich mit ihm da hin. Dort wurde mir dann allerdings beschieden, dass ich mit meinem "weißen" Kind da nichts zu suchen habe. Soviel denn mal zu "rassistischer Diskriminierung".

     

    Und dieser ganzen Diskussion entnehme ich, dass sich bei diesen Leuten im Wesentlichen nicht viel geändert hat, deshalb habe ich mich nun an diese Episode erinnert.

     

    Nun, inzwischen habe ich ja selbst einige bunte Kinder (und darf deshalb mitreden); die sind allerdings selbstbewusst genug zu unterscheiden, wann welches Wort beleidigend gemeint ist und wann nicht und können sich im Übrigen auch ganz gut gegen diskriminierendes Gerede wehren (falls denn mal so was vorkommt).

     

    Und ich möchte meinen, es sind die Eltern, die hier in der Pflicht sind, den Kindern ein vernünftiges Selbstbewusstsein zu vermitteln. Schließlich leben wir nicht mehr in einer Welt, in der jedes nicht-eheliche Kind oder solche, die irgendwie anders aussehen, automatisch ausgegrenzt werden, wie das in den 60igern, 70igern weitgehend noch der Fall war.

  • OA
    Onkel Ali

    Charlotte: "Liebe TAZ, ich wuerde mich sehr ueber eine Stellungnahme freuen. Vertritt Deniz Yuecel mit diesem Kommentar eine innerhalb der TAZ akzeptierte Position?"

     

    Nie im Leben würde die taz biodeutschen AutorInnen erlauben, was sie Deniz Yücel erlaubt - und das nicht erst bei diesem Artikel (siehe z.B. seine rassistisch und sexistischen Fußballkolumnen).

     

    Aber als Onkel Ali der taz darf er das - entweder, weil die taz sich nicht traut, einen Türken "zum Bügeln" zu schicken oder weil sie sich hinter ihrem Assimili-Ali versteckt.

     

    (Das gilt bestimmt nicht für Daniel Bax. Aber der scheint in einer Minderheitenposition zu sein.)

  • S
    Staycool

    Ich fasse kurz zusammen: ein leicht überforderter Moderator, der sich die Verwendung des Wortes „Neger“ nicht verbieten lassen will. Ein Teil des Publikums, welches daraufhin, aus welchen Gründen auch immer, den Saal verlässt. Ein bisschen Rumgebrülle, Unhöflichkeiten, ein wenig schmeichelhafter Abgang. Das wars. So what ?!

     

    Herr Yücel hat das Recht (Recht im juristischen Sinne) das Wort „Neger“ zu verwenden. Grundsätzlich so oft und wann er will. (Für Nicht-Juristen: Grundsätzlich bedeutet, dass es Ausnahmen geben kann.) Punkt.

     

    Alle Menschen die sich dadurch beleidigt fühlen, können dem räumlich ausweichen. Grundsätzlich wann und wohin sie wollen. Punkt.

     

    Meinungen, die das Verhalten und Vorgehen von Herrn Yücel als „rassistisch“ einstufen sind hinzunehmen. Punkt.

     

    Dem sollte aber auch entgegengehalten werden, dass „Rassismus“ (oder was dafür gehalten wird) bis zu einem gewissen Maße hingenommen werden MUSS. Die Grenzen dessen, legt aber weder Herr Yücel, noch Podiumsteilnehmer oder Studenten aus Hildesheim oder Heppenheim fest, sondern einzig das geltende RECHT. Punkt.

     

    Subsumtion: Mag sein das Herr Yücel sich rassistisch geäußert hat. Es ist auch völlig irrelevant, da eine gewisse Erheblichkeitsschwelle nicht überschritten wurde. Alles dazwischen Liegende sind hinzunehmende Meinungsäußerungen. Mit diesem Grundkonsens vor Augen sollten alle Beteiligten sich noch mal an einen Tisch setzen und dieses Thema etwas entspannter angehen. Und wer das nicht aushalten kann, der sollte halt nicht hingehen.

  • E
    Ernstzunehmende_r

    Als weiße, heterosexuelle Frau, die inzwischen darunter leiden muss, dass sie auch gerne mal ein Brot backt, ohne es nur für die eigene Karriere zu tun (und dieses Brot sogar Männern zu essen gibt! Igitt!!), muss ich sagen: Danke.

     

    Danke für einen Artikel, der zwar einige Defizite aufweist, letztlich aber mal den Punkt trifft. Man muss sich nicht immer chronisch angegriffen fühlen. Bei allem. Und jedem. Rassismus ist nicht cool. Da sind wir uns alle einig.

     

    Aber ich bin auch niemand, der zu einem Farbigen hin geht und sagt "hey Neger". Vielleicht sollte sich 1. mit dem Thema nicht nur die vermeintliche deutsche (darf man das noch sagen?) Bildungselite auseinandersetzen, sondern auch mal die Leute, die bisher gar nicht wussten, dass in der "kleinen Hexe" überhaupt ein böses Wort steht, weil sie in ihrer Kindheit nicht mal Eltern hatten, die ihnen das Buch hätten vorlesen können, und die bis heute keine zwei Sätze ohne Grammatikpatzer hinbekommen.

     

    Mich als Akademikerin ankotzen lassen zu müssen, weil auch ich der Meinung bin, dass man Rassismus überhaupt erst weiter schürt, indem man ihn überall sieht und jedem dafür auf die Finger klopfen muss, ob zurecht oder unrecht, ist nicht cool. Ich bin nicht rechts, dafür habe ich Freunde, die schwarz, schwul und sogar kleinwüchsig sind. Die sehen das alles komischerweise nicht so eng wie all die anderen weißen, heterosexuellen Affen ohne Behinderung, die sich hier das Maul zerreißen.

  • D
    Dustin

    @Laurie

    Ich fühle mit dir.

     

    Muss für AntirassistInnen wie dich ganz schrecklich sein, solche bösen Worte wie Neger und Zigeuner nicht nur hören zu müssen, sondern sogar zu lesen. Und das auch noch in der taz. Schockschwerenot.

     

    Dennoch wäre es gut, wenn du mal in ein seriöses Lexikon, egal ob in elektronischer oder in Papierform schaust, dort nachschlägst, was die Begriffe „Rassismus“ und „rassistisch“ eigentlich bedeuten und dann vielleicht lernst, dass man solche Wörter nicht immer und überall vorsätzlich als Kampfbegriffe falsch und missbräuchlich anwenden sollte, nur um damit Andersmeinende, deren Sicht der Dinge einem selbst nicht passt, mundtot zu machen.

     

    So was ist in Diktaturen gängig, siehe „Volksschädling“ oder „Kulak“ oder „Revisionismus“, sollte in einer Demokratie, wo man sich mit den Argumenten des Gegenüber auseinandersetzt, aber eigentlich unüblich sein.

  • NE
    Noch ein Leser

    Ein wunderbarer Text.

     

    Wenn historische Reden wie die großartige von Martin Luther King, bei der es mir immer noch ob ihrer Wortgewalt und ihrer andauernden Gültigkeit ob ihrer zutiefst menschlichen Wünsche kalt den Rücken herunterläuft, verfälscht werden sollen, nur weil da ein bestimmtes Wort vorkommt, dann hat das nichts mehr mit den Rechten von Minderheiten und dem Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus zu tun. Im Gegenteil.

     

    Solche "Aktivisten" erweisen ihrer Sache mit solchen Aktionen einen Bärendienst. Disqualifiziert hat sich nicht der Moderator, sondern diejenigen, die meinen, anderen ihre Einstellung und ihre politischen Ansichten lautstark aufoktroyieren zu müssen und dafür auch Weltliteratur verfälschen wollen.

  • BB
    Bernd Berndsen

    So viel Popoweh und so viel Mett, einfach nur köstlich.

  • C
    Charlotte

    Liebe TAZ,

     

    ich wuerde mich sehr ueber eine Stellungnahme freuen. Vertritt Deniz Yuecel mit diesem Kommentar eine innerhalb der TAZ akzeptierte Position?

     

    Ich sehe Sexismus, Spott ueber Menschen mit wenig Bildung, Verspottung von traumatisierten Menschen. Die Kommentare zum Kolonianismus sind falsch und menschenverachtend.

     

    Ich will das gar nicht diskutieren oder Beispiele nennen, dass haben schon viele vor mir getan. Ich moechte einfach wissen ob die TAZ Redaktion das fuer in Ordnung haelt.

  • WO
    wut ohne ende

    Herr Yücel,

     

    ist Ihnen irgendwann mal in den Sinn gekommen, dass Denken eigentlich einer journalistischen Tätigkeit immanent sein müsste? Bitte machen Sie Ihre Hausaufgaben, bevor Sie noch einmal etwas schreiben.

     

    1.) Die Übersetzung von Kings Rede ist in Bezug auf das N-Wort schlecht, wenn nicht fatal. Das deutsche N-Wort war nie wertneutral, weil allein schon die Praxis einer Fremdbezeichnung an sich gewaltvoll ist. Dass etwas gebräuchlicher war, heißt nicht, dass es deswegen nicht diskriminierend war.

     

    2.) Sie werfen Menschen vor, keinen "Respekt vor der Authenzität von Texten" zu haben - finden es aber überhaupt nicht schlimm, dass Sie selbst kein bisschen Respekt für andere Menschen aufbringen können. Was auch immer diese nicht näher definierte "Authenzität" sein soll.

     

    3.) Was es mit Critical Whiteness auf sich hat, haben Sie leider auch nicht verstanden. Ein kleiner Tipp: Machtpositionen zu benennen ist etwas ganz anderes, als das von Ihnen imagnierte "Täter Opfer" Bild. Damit Sie nicht auch noch behaupten, CW wäre aus Versehen aus den USA importiert worden und wäre in Deutschland irrelevant, lesen Sie doch einfach "Deutschland Schwarz Weiß" von Noah Sow oder den Sammelband "Mythen, Masken und Subjekte" - da müssen Sie noch nicht mal eine Transferleistung erbringen.

     

    4.) Wenn Sie schon mit historischen Referenzen kommen, dann holen Sie bitte vorher ein paar Geschichtsstunden nach oder googlen wenigstens kurz mal Ruanda - dann wird Ihnen nämlich auffallen, dass Ruanda von den Deutschen kolonisiert wurde, nicht zuerst von den Belgiern. Und dreimal dürfen Sie raten, wer angefangen hat, verschiedene Gruppen von Menschen in diesem Gebiet nach dem Teile-und-herrsche-Prinzip zu behandeln, inklusive Nasenvermessung (und danach können Sie dann nochmal einen Blick auf 1994 werfen).

     

    Und auch wenn es Sie jetzt wieder ärgert: J., weiß, cis-frau, lesbisch, mittelschicht

  • B
    Branko

    Endlich mal jemand, der sich traut, diese selbstgerechten "ich definier mich dogmatisch als Gutmensch, und wer es wagt was anderes zu denken oder zu sagen, als das, was ich als richtig definiert habe, wird vollkommen zu recht aggressiv niedergeknüppelt"-Typen anzugehen.

     

    Genau diese Typen mit ebendieser Denkweise, die sich vorsätzlich allergische Reaktionen auf bestimmte Äußerlichkeiten antrainiert haben, haben mir vor zwanzig Jahren erfolgreich eingebläut, daß man auch nicht Schwarzer sagen darf - das sei diskriminierend.

     

    Richtig muß es "Farbiger" heißen. "Son Quatsch - niemand ist grün oder blau..." "Nein, nein, das heißt Farbiger! Schwarzer sagt man nicht! Das ist diskriminierend."

     

    Ich warte nur darauf, daß diese Typen den Schwarzen verbieten schwarz zu sein - weil sie sich mit ihrer Hautfarbe selbst diskriminieren.... Aber daß "schwul" oder "Spast" völlig 'normale' Schimpfwörter im alltäglichen Umgang sind, ist dann auch wieder egal. Ne, ist klar geworden so weit.

  • K
    Kritiker72

    Sehr guter Artikel, beschreibt das Problem zu 100%!

  • S
    siegi

    wenn dies das analytische Talent der "linken" Intelligenz ist, haben wir nicht viel zu befürchten

  • B
    Besserwessi

    Tja, Deniz, als Migrant dauert es eben eine Weile, bis man Deutschland versteht. Schoen, dass jetzt auch bei dir der Groschen gefallen ist. Wer kann, hat das Boot schon verlassen.

  • A
    aujau

    Fast alle sind mal Opfer und mal Taeter. Fuer die Bewertung einer Situation kommt es darauf an, was leichter ist. Iman Attya

     

    Dank an Hubert, jetzt gehe ich buegeln.

  • T
    tazitus

    @Olympiade: "..Und wenn ich ein Buch lesen will, da will ich das Original mit allen Wörten drin, unangetastet..."

     

    Dann lesen Sie doch bitte mal Schillers Räuber im Original.

     

    @Popcorn: Warum "ungern"?

     

    Ich habe diesen Yücel mit Vergnügen und Respekt! gelesen. Ich sehe nicht nur Besserwisserei und Nachkarten, sondern auch (Selbst)Reflexion und ein wenig Zerknirschtheit.

  • F
    Falmine

    Noch einmal für diejenigen, die so gern einen Text von Otfried Preussler kritisieren. "Die kleine Hexe" trifft in der Geschichte die unterschiedlichen Kulturen nicht real, sondern stößt auf eine Gruppe Grundschulkinder, die sich zum Fasching verkleidet haben: als Indianer, Chinesenmädchen und Negerlein.

     

    Heutzutage käme ich nicht auf die Idee, einen Menschen 'Neger' zu nennen und ich mag Schokoküsse. Kein Problem. Aber jahrzehntealte Kinderliteratur zu tippexen, weckt ungute Parallelen zu den faschistischen Aktionen, in denen Bücher verbrannt wurden.

     

    Diese Form politischer Korrektheit überschreitet meiner Meinung nach eine unsichtbare rote Linie, die ich bisher immer heftig bekämpft habe. Ich will auch dann kein totalitäres System, wenn es doch nur mein Bestes will!

     

    Ja, wehret den Anfängen! Yücels Kolumne muss sein!

  • LB
    Luther Blissett

    Da schreibt der Herr Yücel, mal einen Text, der sagen wir mal, sachlicher ist als seine Kolumnen sonst und dann ist es auch nicht gut. Hervorragender Artikel.

     

    Alle anderen: "Geht bügeln"

     

    Hochachtungsvoll.

    Luther Blissett

  • L
    Laurie

    Liebe taz,

     

    das kann doch nicht euer Ernst sein?!?! Ich könnte wirklich nur kotzen, nachdem ich diesen Artikel gelesen habe. Das ist keine Satire, sondern purer Rassismus - und das sieht man u.a. auch an den Kommentaren, die diesen Artikel bejubeln und an den Namen der jeweiligen Autor_innen.

     

    Es ist einfach nur noch peinlich, dass "political correctness" auch bei euch als Schimpfwort gebraucht wird...ihr lebt echt noch alle hinterm mond. Aber naja, wer brauch das schon, wenn man weiß, männlich, heterosexuell ist und kein handicap, aber dafür eine coole sonnenbrille hat.

  • F
    Friesen_Junge

    Habt Ihr eigentlich sonst keine Probleme? Ich werde auch weiterhin Negerküsse essen und an der Eisdiele ab und zu ´mal ´nen Eisneger bestellen. Also bin ich deswegen gleich ein Rassist?

  • L
    Lea
  • T
    TheBug

    Das Problem mit diesen Berufsbetroffenen ist, dass diese oft in die Politik gehen und ihren Müll dann in Gesetzesform bringen. Der Nachwuchs an vollständig unfähigen Politikern, die inhaltlich von nichts Ahnung haben, aber ganz starke Meinungen vertreten ist leider dauerhaft gesichert :(

  • BO
    Bir Osmanli

    Der Völkermord in den Kolonien des Osmanischen Reiches durch Knabenlese wird überhaupt nicht erwähnt

  • AA
    Axel Arend

    Tahir, es heißt "nachtreten".

  • L
    Lobo

    da ist ja ein Steit im Gange.... können sich nicht mal alle locker machen, als sich um Kleinigkeiten zu streiten? Wenn Nigger in einem Kinderbuch steht dann erklär ich das dem Kind. Das sollte wohl jeder Erwachsene hinbekommen.

     

    wenn ich mich unter Linken befinde habe ich kein Problem damit mal Herrn A.H. zu intonieren. Jeder weiß wie es gemeint ist, keiner nimmt es ernst. In konservativen Kreisen geht das natürlich nicht, da bekäme man am Ende noch Zuspruch zu so einem Unsinn.

     

    So jetzt mal den Schnuller aus dem Mund und die Wut-Tränchen weggewischt. Kann ja wohl nicht sein dass sich die Linke Szene selbst zerfleischt über so einem Kleinkram, wären das konservative Gesocks sich die Hände reibt. Denn wer nur in seinem kleinen Kreis denkt (Hautfarbe, Geschlecht, Nahrung, sexuelle Präferenz, Tierart, ...) verhält sich ebenso wie dämlich wie ne Glatze die Deutschland schreit.

  • FW
    Frank W

    Hihi, das erste was mir zu dieser peinlichen Debatte eingefallen ist war: http://www.youtube.com/watch?v=2haQJ-dfNFE

     

    Mal schauen, wann wir wieder bei der Steinigung landen, angeblich kommt jeder Trend ja irgend wann mal wieder ;o)

  • M
    m_l

    Sie sollten sich eingehender oder überhaupt mal mit Kolonialergeschichte beschäftigen. Dann würden Sie auch nicht auf die Idee kommen zu behaupten, dass die Kolonialmächte nicht an den post-kolonialen Ereignissen in Sub-Sahara Afrika Schuld wären. Solche Fakten sollte der "Moderator" einer solchen Podiumsdiskussion eigentlich abrufen können.

     

    Zudem ist es traurig, wie Sie Kritik aus dem Publikum an Ihrem unzureichenden Fachwissen mit dem hämischen Kommentieren des Erscheinungsbildes einiger Studierender abtun. Sie haben einfach keine Ahnung und augenscheinlich auch keinen Bock sich zu ändern. Es spricht ja schon Bände, wenn die einzige schwarze Frau in der Runde die Diskusion verlässt. Wie können Sie da noch behaupten, im Recht zu sein?

  • D
    Dhimitry

    Geil, ich wär gerne dabei gewesen! Realsatire in Reinform, und das trotz Leo Fischer...

  • P
    popcorn

    ich sage es ungern aber das haben sie auf den Punkt formuliert, Respekt! Die Anzahl der negativen Pöbeleien spricht für sich.

  • F
    frank

    Schmeisst doch diesen Typen endlich mal raus. Es ist so langweilig einfach, durch die Beleidigung von Minderheiten Aufmerksamkeit zu generieren. Dem geht es nun wirklich ausschließlich um seine Eitelkeit. Es ist so billig..

  • O
    Oachkatz

    Das Thema ist das eine - und ich verstehe nicht, warum es so schwer fällt, einfach die Bezeichnungen für eine Gruppe von Menschen zu verwenden, die sie sich selbst dafür aussuchen.

     

    Ich möchte doch tatsächlich die Oberhoheit darüber haben, wie ich angesprochen werde. Und wenn mich jemand durchweg mit einem für mich beleidigenden oder gar verletzenden Namen anspricht, ich ihm das auch so gesagt habe und derjenige nicht aufhört, ich im gegenteil das Gefühl habe, es geht ihm jedes Mal einer ab, wenn er wieder so toll politisch unkorrekt das verbotene Wort ausspricht, werde ich mich so einem kindisch-ignoranten Gehabe nicht weiter aussetzen, sondern die Kommunikation abbrechen.

     

    Aber hier liegt nur ein Teil des Problems. Ihre Meinung zum Thema sei Ihnen unbenommen, Herr Yücel. Aber Sie haben es nicht kapiert: Sie waren der Moderator. Es ging gar nicht um Ihre Meinung, sondern um die der geladenen Diskussionsteilnehmer. Sie sollten auf möglichst neutrale Weise eine kontroverse Diskussion, in der sicher - vielleicht in weniger aggressiver Form - Ihre Meinung zum Ausdruck gekommen wäre, das Potential war ja anwesend.

     

    Es ging nicht um Sie. Aber es wundert mich nicht, dass sie Schwierigkeiten haben, sich auf so eine Weise zurückzunehmen. Das zeigt Ihr neuester Erguss, den ich auch in der Kategorie 'Nachtreten' einordnen würde, ziemlich deutlich. Ärgerlich finde ich, dass sie dafür so viel Raum bekommen in der Zeitung.

  • FB
    Fili Buster

    interessant, interessant, warum wurde dieser Kommentar hier veröffentlicht? Fühlt Sie sich eigentlich jemand in seiner "Meinungsfreiheit" bedroht? Warum eigentlich und von wem?

     

    Ich fasse zusammen, was ich verstehe. Erstens der Moderator himself kommentiert. Zweitens wurden Texte zitiert, die eines gemeinsam hatten - nämlich die Verwendung des N-Wortes. Drittens, der Moderator hat es nicht bei einem Zitat belassen, sondern gleich mehrere - um am Ende behaupten zu können - das waren doch alles Zitate(wer war hier Moderator?).

     

    Diese Zitate wurden doch nur alle benutzt, um zu provozieren, um dann behaupten zu können "seht her, wie die sich alle aufregen, ich habe doch nichts gemacht".

     

    Und nun komme ich zu einem Punkt, an dem ich die TAZ nicht verstehe. Hr. Yücel darf die Rolle des enfant terrrible spielen, mit seinen bissigen satirischen Texten die Leute aus ihrere komfortablen Zone holen, auch wenn hier hin und wieder engstirnige Besserwisserei zum Vorschein kommt.

     

    Aber ich verstehe nicht, dass die TAZ Hr. Yücel als Moderator einsetzt *und* Ihnen dann auch noch soviel Platz auf hier einräumt. Sollen hier neokonservative Logiken von "political correctness" salonfähig gemacht werden? Ich frage mich nur, wer profitiert von Ihren Provokationen, außer Ihnen selbst, wenn Sie nun wieder im Mittelpunkt stehen und sich selbst als Opfer begreifen (fraglich wer hier die Viktimisierungskeule schwingt), wer noch?

     

    Welches Geschmäckle diese Provokationen anzieht sieht man über mir, die deutschen (i guess weißen) Wutbürger - à la "endlich sagt es mal einer". So schon wie Sarrazin, ach ja, da war doch noch was mit der UN-Rüge und dass Deutschland in puncto Rassismus noch Nachhilfebedarf hat.

  • K
    Klartext

    "klar, rassistische Begriffe sind Rassismus, egal in welchem Kontext"

     

    das ist keineswegs klar. ob etwas rassismus ist, bestimmt der kontext.

    der fluß, der ort und der herr namens neger sind z.b.kein rassismus.

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Neger_(Begriffsklärung)

  • S
    Soulrighter

    Der einzige der Anscheinend den Knall nicht gehört hat ist der oben genannte Hr. Yücsel. Die Mädels haben nicht gekreischt - Hr. Yücsel seinerseits hat wie blöde rumgebrüllt, wenn mann seine Rechtfertigung hier liest, könnte man meinen es wäre anders gewesen.

     

    War es aber nicht (!) und wenn man Zwischrufe, als Moderator (?) nicht aushält, ist dies anscheinend der falsche Platz für denjenigen. Schliesslich sollte es eine Debatte sein und kein Diavortrag. Um mal den polemischen Stil dieses Nicht-Knall-Hörers zu bedienen:

     

    Hr. Yücel setzt die Abschaffung der Todesstrafe mit der Erschiessung der Gegner der Abschaffung der Todesstrafe durch!

  • JL
    Julia Louise

    Wichtig ist hier festzuhalten: D. Yücel ist

     

    1. natürlich objektiv, er hat

     

    2. keine irgendwie eingeengte oder begrenzte Perspektive, er folgt

     

    3. NATÜRLICH ÜBERHAUPT KEINER IDEOLOGIE und reagiert

     

    4. auch nicht zwangsneurotisch auf die Vorstellung oder Bitte, er selbst könne andere Perspektiven zulassen oder gar etwas lernen oder seinen kuscheligen Kolumnenelfenbeinturm, von dem es sich bequem auf die schießen läßt, die qua ihrer Expertise in einem Blatt wie der taz nichts sagen dürfen, verlassen.

     

    Sie tun mir leid, Herr Yücel.

  • T
    Tada!

    Lieber Autor, lies das mal und denk darüber nach!

     

    http://motmw.blogsport.de/2013/04/11/kommen-zwei-schwule-in-eine-bar/

  • W
    Wolfgang

    Wenn die TAZ so weitermacht, werd ich nicht nur zum LEser sonder auch gleich zum Bezahler... Wow - der Artikel sticht wirklich aus dem Einheitsbrei aus PC heraus!

  • H
    H...sohn

    Danke du alter K.... Wieso darf so ein intelligenter Mensch eigentlich in so einem Blatt schreiben? Ihr seid doch schliesslich das Kirchenblatt für die geistigen Jainisten. Hat bei euch am Ende doch einer Humor?

  • J
    jutu

    Mal kurz zur Sachlichkeit der Beschreibung: direkt vor Martin Luther King wurde ein inhaltlich recht redundanter Ausschnitt aus einem Adrono-Text zu Jazz vorgelesen, in dem das N-Wort unverhältnismäßig oft vorkam und meines Erachtens von Herr Yücel ganz genüßlich betont vorgelesen wurde.

     

    Kurz zuvor hatte Frau Otoo ganz unkonfrontativ kommuniziert: jedesmal, wenn ich dieses Wort hören muss, tut es mir weh und tut es meinen Kindern weh. Darauf würde überhaupt nicht eingegangen, was für mich der wahre Ausgangspunkt des Eklats war.

     

    Rhetorisch auszunutzen, dass diese Erruption nun mit dem King-Zitat zusammenfiel (um strategisch die Protestierer als unlogisch hinzustellen), finde ich äußerst unangemessen.

  • PW
    Philipp Weidemann

    Es bleibt zu hoffen, dass Herr Yücel noch zu der Einsicht kommt, dass seine Haltng so gar nicht progressiv und non-konformistisch ist, sondern einfach nur stereotyp bestehende Diskriminierungsstrukturen fest- und fortschreibt.

     

    Vll. wär das was gewesen, noch mal ein bißchen Kulturwissenschaften zu studieren, oder einfach nur aufmerksamer zuzuhören, z.B. bei der Podiumsdiskussion, die ja offensichtlich als Selbstdarstellung des Moderators missverstanden wurde.Bildung ist bekanntlich in der Lage zu umfassenderen Einsichten zu führen.

     

    Also Herr Yücel, auf jeden Fall ein CW Seminar besuchen, und sich nicht von den eigenen kognitiv gesteuerten Reflexen in's Boxhorn jagen lassen.

     

    Oder eben einfach besser zuhören. Da wär schon was gewonnen und Sie könnten sich den dumpfen Buchstabensalat sparen und stattdessen etwas dazu beitragen, dass alle Beteiligten etwas von ihrem Geschreibe haben.

  • C
    club_mate

    Fantastischer Artikel, umso treffender und witziger, wenn man selbst diverse Male Teilnehmer studentischer Versammlungen war...

     

    Allzu oft verstehe ich den Missmut der Betroffenen nicht; ich verstünde ihn, wenn noch heute Bücher und Artikel gedruckt würden, in denen man ganz selbstverständlich das Wort 'Neger' verwendete und es somit Teil des alltäglichen Sprachgebrauchs wäre. In Bezug auf in anderen Zeiten gedruckte Werke verstünde ich es ebenfalls, wäre das Unwort auf diffamierende Weise gebraucht oder gar in eine Hetzschrift eingebettet worden.

     

    Dass aber ausgerechnet die an den Pranger gestellt werden, die den zu jenen Zeiten nicht unüblichen, beschreibenden Begriff gebrauchten und die, so nehme ich es mal an, reflektiert genug gewesen wären, ihn heute n i c h t mehr zu gebrauchen, da sich die Zeiten nun einmal geändert haben... das will mir einfach nicht klar werden.

     

    Dass man jene kritisiert, die ganz offensichtlich keine Rassisten sind - wobei doch ganz gewiss tief in ihrem Inneren aufgrund ihrer Weißheit (das sz ist wichtig!) irgendwelche rassistischen Abartigkeiten schlummern, die es zu finden und zu eliminieren gilt... - das veranlasst mich wiederholt dazu, mich möglichst inkorrekt auszudrücken, während ich genau weiß: Insgeheim bin ich gar kein Rassist, reingefallen!

     

    So leicht ist es nämlich einfach nicht, wenngleich es natürlich schön wäre, wenn die Dinge so einfach wären. Nichtsdestotrotz denke ich doch, dass der Protest zumeist die falschen Adressaten besitzt. Besser als eine Veranstaltung zu stören, bei der die Vortragenden eigentlich die gleiche Meinung haben, wie man selbst und zu der noch dazu ein Satiriker gehört, sollte derartiges Verhalten vielleicht mal beim Stammtisch, im ländlichen Kegelclub, bei Burschenschaftsfeiern und und und an den Tag legen.

  • PK
    Pete Klein

    Soll das Ihre Rechtfertigung für ein maßlos autoritäres und arrogantes Verhalten als "Moderator" einer "Diskussion" sein, Herr Deniz Yücel ??? Ihr Verhalten empfand ich mehr als peinlich - immerhin waren sie doch mehrfach gebeten worden, auf weitere "Beispiele" für die Verwendung des "N-Wortes" zu verzichten.

     

    Als "Moderator" aber auch jetzt mit Ihrem platten Rechtfertigungsversuch haben Sie sich als Journalist total disqualifiziert. Gut, dass ca. 1/3 der Zuhörer so konsequent waren, diesen Ort unter Protest fluchtartig zu verlassen. Wehret den Anfängen!!

  • O
    Olympiade

    Vielen Dank, werter Meister!

     

    Ich brauche in meiner Sprache jedes einzelne Wort. Und wenn ich über einen Witz lachen will, da lach ich, und wenn ich ein Wort sagen will, da sag ich's. Und wenn ich ein Buch lesen will, da will ich das Original mit allen Wörten drin,

    unangetastet.

     

    Der Rest kann bügeln gehen und kacken. Was für eine Scheiss(auf der blöden Froschfressertastatur ist kein Eszett, wenn man`s grad braucht)welt, in der man immer wieder bei Null anfangen muss.

     

    Nochmal Danke.

  • S
    Siegfried

    Danke Deniz für diesen Klasse Artikel. Du bist eine echte Bereicherung in der Pressewelt, auch wenn viele Leserkommentare das ganz anders sehen.

     

    Doch mach Dir nichts draus. Viele Deiner Leser sitzen gemütlich eingepackt in der Watte einer noch friedlichen Gesellschaft. Sie müssen nicht, wie viele andere auf unserer Welt, jeden Tag auf´s Neue ihr Überleben sichern. Solche Menschen haben keine Zeit um sich über jeden noch so kleinen Kram aufzuregen.

     

    Sich zu engagieren ist eine tolle Sache. Wäre halt nicht schlecht den Fokus mehr auf die wirklichen Probleme dieser Welt zu setzen. Und die heißen z.B.: Überbevölkerung und die daraus resultierende Vernichtung unserer Natur. Aber so sind wir Menschen: Lieber Augen zu und durch!! Da regt man sich lieber mal über einen Deniz auf, der zum Glück seine gezielten Worte in so manche Wunde legt.

  • DS
    Der Schorsch

    Recht hat er, der Deniz. Auch wenn er kein feministischer Neger ist - aber immerhin hat er einen türkischen Namen, dann darf er das. Ich finde es faszinierend, dass die Kommentare von merk- und humorbefreiten Lesern auf Satireseiten manchmal schon besser sind als der eigentlich Beitrag (Z.B. beim Postillon).

  • GG
    Gustav Gans

    Deniz Yücel: "Die Gruppe beginnt einen Tumult, brüllt und wird von einem die Contenance nicht mehr ganz wahrenden Moderator (auch ich) niedergebrüllt („Geht bügeln!“)"

     

    Hi Yücel, MÖGE DIE MACHT MIT DIR SEIN rofl

  • C
    chef

    um ein eventuelles Missverständnis auszuräumen:

     

    ich bin auf der Veranstaltung nicht gegangen, weil es eine schlechte Moderation war, obwohl sie es war, sondern weil Herr Yücel mich peinlich berührt hat, ich Fremd-schämen nicht gut ertrage und er mir einfach nur Leid tat, wie er sich da aus Unsicherheit und Überforderung zum Dackel gemacht hat. Also bitte: schickt Ihn in die Wüste.

  • R
    rhizom
  • MT
    Mark Twain

    Wenn Menschen nicht mehr zwischen historischen Zitaten und einem aktiven Gebrauch eines Begriffs unterscheiden koennen, dann sind wir echt in Schwierigkeiten.

     

    War ja bei Papst Benedikt genauso. Er hat nur aus einer historischen Quelle zitiert. Das Resultat waren zig Tote bei islamischen Protesten gegen das Vorlesen aus historischen Quellen. Absolut voraufklaererisch und duemmlich.

  • S
    SunJohann

    Bei aller Liebe zur Sowjetunion, läßt sich das so zusammenfassen: einfach nur krank, und zwar alle!

  • I
    ion

    Herr Yücel, Chapeau! Und zu Ihrem Artikel nur dies: nihil obstat !

     

    Anm.: Gibt's von dem taz.lab ’n video-mitschnitt im web ?

  • B
    BasementBoi (@BasementBoi)

    Oh, Herr Deniz Yücel, wem streiten sie heldenhaft als nächstes die Kompetenz ab?, ihren Hausarzt, Automechaniker oder ihren Elektriker? Das geht doch nicht!

  • T
    Taib

    Wenn der Kommentar nicht freigeschaltet wird, habt ihr meine ewige Verachtung.

     

    Ich schreib hier was zu nem Deniz Yücel-Text, was ungefähr die polemische Singularität ist. Ich persönlich finde das ja wunderbar, aber unter dem Artikel von jemandem der ab und zu fordert, man möge dieses oder jenes Kirchenoberhaupt an die Wand stellen (again, won´t see me arguing), muss nicht jede Zeile sachlich sein.

     

    klar, rassistische Begriffe sind Rassismus, egal in welchem Kontext, aber die Schlussfolgerung daraus sollte eher sein, dass man keinen rassismusfreien Diskurs über Rassismus führen kann solange man in einer rassistischen Welt lebt.

     

    Sprechen über Brutalität kann nicht unbrutal sein. Trotzdem hast du es mit deinem Artikel geschafft die unterste Schublade der Wutbürger anzusprechen, die Leute die SOFORT ganz vorne mit dabei sind die übertriebene PC "des" Feminismus zu bashen und der Kritik "das sagst du als weißer Mann" natürlich SOFORT einen Beweis für rassistischen Verhalten sehen. Wem gegenüber? Dem unterdrückten weißen Mann? ICH GLAUB ICH HÖR NICHT RECHT!

     

    @ KLAUS REINERT: Der Mann hat vielleicht gerade nen weniger hellen Artikel geschrieben und war offensichtlich noch ZIEMLICH wütend oder besoffen als er das verfasst hat, aber deswegen heißt das NOCH LANGE nicht dass er weniger Mist reproduzieren darf als andere (du) weil er nen türkischen Namen hat.

     

    "Wie würden Sie es denn finden, wenn ich hier Kanacke schriebe", damit meinst du doch eigentlich "Du als Ausländer". Wenn du das denkst, wie kannst du dich dann nicht-rechts nennen? Wenn dus nicht kannst, was machst du dann noch hier? Ich sag dir mal was, dir als weißem Mann: Geh Bügeln!

  • T
    T.V.

    Es fing gut an, dann wurd doch ein wenig viel Verachtung gegenüber den 'Ohrenzuhaltern' sichtbar.

     

    Offensichtlich haben die "Aktivisten" ein Wort und dessen Bedeutung verwechselt, die zwingend mit dem Kontext zu tun hat. Offensichtlich wird hier Trotzverhalten mit Aktivismus verwechselt und auf beiden Seiten 'diskutieren' mit 'sich anschreien'.

     

    Es ist eben ein Unterschied ob es ein schwarzer Hiphopper aus einem amerikanischen Ghetto, ein Bürgerrechtler, ein deutscher Präsident oder ein Moderator in einer Diskussion zum Thema sagt. Entscheidend bleibt doch, wie der Sprechende darüber denkt.

     

    Besser: Im richtigen Moment schweigen. Selbstironie und -reflexion mal ausprobieren.

  • T
    Trittbrettfahrer

    "..das darf man ja wohl noch sagen dürfen!"

     

    Der Herr Türcksel jetzt auch auf demm Zug gesprungen. Ich weiß schon, warum ich für die TAZ NICHT bezahlen werde...

  • MS
    Michael Schmidt

    @Klaus Reinert: Sprechen Sie bitte nicht im Namen der "Leserschaft", da mich dies mit einschließt. Um Sie aber zu erhellen: Wie Herr Yücel auf die regelmäßigen rassisitischen Angriffe auf ihn zumindest hier im Forum reagiert, weiß ich als regelmäßiger Leser. Gar nicht. Und damit souverän.

     

    Was Sie aber alles so zu wissen glauben, ist schon erstaunlich.

  • TH
    Thomas H

    Äußerst treffend auf den wunden Punkt gebracht, ganz ohne bauchlinke Paranoia und Projektion.

     

    Danke dafür, werter Deniz Yücel!

  • U
    Universalhass

    wer stoppt die Neusprechspackos? Menschen sind Müll - findet euch damit ab .

  • HL
    Hauke Laging

    "Und das schreibst Du als der taz-Meinungstürke!" – natürlich der pure Neid. Aber man stelle sich für einen Moment vor, was los wäre, hätte er das aus der Position des Klischee-Weltunterdrückers geschrieben. Er wäre wohl zum Briefbomben freigegeben worden.

     

    Anfangs dachte ich irritiert, wie kann er nur bei pöbelnden studentischen Veranstaltungsstörern, die jeden, der dasselbe mit ihnen machte, als faschistischen Meinungsunterdrücker titulieren würden, an Intellektuelle denken? Nur weil die sich gelegentlich im selben Gebäude aufhalten?

     

    Aber dann wurde schnell deutlich, dass er diese Meute durchaus korrekt einzuschätzen weiß. Man möge ihm ein Denkmal setzen.

  • B
    Bodenheim

    Was soll man dazu groß sagen, Bekloppte unter sich. Der Autor scheint allmählich zu begreifen, in welchem Milieu er sich bewegt.

  • H
    huh

    ...hat man gar nicht erwartet: Manchmal meint man, man wäre der einzige Linke, dem dieses Konzept von critical whiteness und die damit einhergehenden Täter-Opfer-Aufteilungen entlang vager Rassensemantik überhaupt nicht passt...

  • KR
    Klaus Reinert

    Hallo Herr Yücel,

     

    ihre Leserschaft würde es brennend interessieren, wie SIE reagieren würden, wenn Menschen in ihrer Umgebung ständig die Begriffe Kanacke, Muselmane, Türkenschwein oder sonstige hübsche Begriffe verwenden würden?

     

    Über die Empfindlichkeiten ANDERER Menschen lachen und sie lächerlich machen ist sehr einfach. Da sie offenbar die Fähigkeit nicht besitzen, sich in andere hineinzuversetzen, versetzen sie sich mal in die Situation, in der alle Menschen in ihrer Umgebung abwertende und beleidigende Begriffe für Türken verwenden.

     

    Na, wie reagieren SIE dann? Wollen sie uns weismachen das juckt sie nicht oder sie würden alle sogar noch ermuntern, möglichst abwertende Bezeichungen zu verwenden, da die Sprache ihrer Meinung nach völlig egal ist?

  • B
    Ben

    Großartiger Artikel, wobei ich gern bei der Veranstaltung anwesend gewesen wäre, um mir eine eigene Meinung bilden zu können.

     

    Meines Erachtens erfüllt der Argumentationsgang der Critical-Whiteness-Aktivisten aber wiederum genau die Kriterien für eine rassistische Argumentation: Weißen, heterosexuellen Männern wird aufgrund dieser ihnen angeborenen Eigenschaften die Fähigkeit abgesprochen, kompetent argumentieren zu können.

     

    Über diese Inkonsequenz des eigenen Gedankenganges sollten CW-Vertreter mal nachdenken, ein vernünftiger Diskurs ist nur dort möglich, wo sich die Sprecher auf einer hierarchiefreien Ebene gegenseitig akzeptieren (siehe Habermas).

  • S
    SuchDirEinenNamenAus

    Ich danke Ihnen für diesen treffenden Text. Dass viele der Feministinnen und stark linksgerichteten Kräfte keine konstruktiven Diskussionen fördern, sondern ihnen meist im Weg stehen, sollte langsam allgemein bekannt sein. Teilweise übertreibt man es hierzulande mit der "political correctness".

  • C
    Crapberry

    Vielleicht ist es ja ganz einfach so, dass es sich wohlgenährt im warmen Nest leichter aufregt. Da kann man im Zweifelsfall auch schon mal Haare spalten und dabei glauben die Welt zu retten.

     

    Hat man es den anderen mal wieder gezeigt, kann man sich zufrieden auf die Schulter klopfen. Hauptsache mal darüber geredet...

  • KP
    Krischan Piepengruen

    Wieso regen Sie sich auf, Yücel? Das sind Ihre Leser!

  • DE
    Dr. El Hadj Malick Sy Konare

    Echt geschmacklos!

  • EF
    Errol Flynn

    Das N-Wort zu benutzen ist laut Ministerium für Liebe Doppelungut.

  • A
    Anni

    Schon komisch, Schwarze und Frauen müssen sich von Yücel alles gefallen lassen, nur Türken stehen unter Artenschutz. Wer den Islam kritisiert, wird übrigens von den von Yücel kritisierten Leuten wie ihm selbst sofort abgewatscht inklusive Beleidigung.

     

    Allein zu glauben, dass Türken wie Yücel nicht rassistisch sein können, ist der Hohn. Immerhin ergeben in der Türkei stattfindenden Umfragen regelmäßig, dass Türken vor allem nur eine Gruppe grün ist: Die Türken selbst. Juden, Schwarze, Christen etc. diskriminiert man.

     

    Tja Herr Yücel... so Unfehlbarkeit mit der eigenen Herkunft zu verbinden... so fühlt es sich halt an.

  • J
    Jugurtha

    Yücel, Sexist, ist es in deiner Wahrnehmung eigentlich auch ok, wenn ich vor jungen Menschen mit türkischem oder libanesichem Familienbackground unentwegt Kanacke, Kanacke schreie, oder Texte vorlese, in denen dieses Wort steht, nur weil es ursprünglich ein Begriff war, der für eine Gruppe Inselbewohner_innen eine neutrale Selbstbezeichnung war?

     

    Ich habe letzte Woche noch mit einer Gruppe solcher Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren aus Neukölln zusammengearbeitet, und für die war das nicht ok, sie haben sich durch den Begriff ausgegrenzt, beleidigt, um ihr in Deutschland leben und ihre Teilhabe beschissen gefühlt. Aber wahrscheinlich sind das auch nur vorgegriffene Sudentinnen aus Hildesheim und Berufsbetroffene, oder was?

     

    Was Du nicht checkst: auch wenn Du das Oh-Nein-meine-Deutungshoheit-geht-verloren-Verteidigungsgehabe von alten weißen Säcken, die für Die Zeit schreiben dürfen, imitierst, Du wirst nie dazu gehören, egal wie laut Du rumkrakeelst. Bist halt kein Weißbrotdeutscher, zudem das "z" und das "ü" in deinem Namen. Bleibst halt nur ein modernisierter Onkel Tom.

  • S
    Sula

    Gibt mir wer Geld, wenn ich all die historisch unvollständigen und verdrehten Referenzen in diesem Text wieder gerade rücke? Vielleicht wär' das ja auch sowieso mal erfrischend für die taz...

     

    Also warum das deutsche N-Wort nicht einfach mit dem Amerikanischen Begriff "Negroe" übersetzt werden kann, oder was es historisch mit dem Genozid in Ruanda auf sich hat. Aber dann würde sich ja Deniz Argumentationslinie in Luft auflösen und all die Weißen, die ihm hier dafür auf die Schulter Klopfen, dass er (nur zwei Tage nach seinem letzten Auftritt) Schwarzen Menschen ins Gesicht rotzt würden vor Angst zurück zu B.Z. wechseln.

     

    Und nur, weil ja immer alle ganz fest daran glauben, dass diejenigen, die das N-Wort im Alltag nicht mehr hören wollen eigentlich nur weiße "Gutmenschen" sind und weil heute noch keiner geschrien hat:

     

    "Ich habe aber einen Schwarzen Freund und der findet das nicht schlimm..." aber das garantiert noch kommt: Ich bin eine Schwarze Frau mit vielen Schwarzen Freund_innen, und wir finden das N-Wort Scheiße, wollen so nicht genannt werden, wollen es nicht Lesen und nicht hören müssen. Wir wollen nicht, dass unsere Kinder so genannt werden oder dass sie es in ihren Schulbüchern oder ihrer Unterhaltungsliteratur hören müssen. Nur damit es keine Missverständnisse gibt. Selbstverständlich können wir es keinem verbieten. Aber wir können euch dann halt trotzdem scheiße finden.

  • H
    Hubert

    Noch was: "Negro" lässt sich nicht so einfach mit "Neger" übersetzen. Zwischen beiden liegen Welten, was Gebrauchskontext und Konnotationen angehen!

  • H
    Hubert

    Wo liegt das vermaledeite Problem, auf ein Wort wie "Neger" zu verzichten?

  • R
    Ralf

    Großartiger Text! Normalerweise schmarotze ich ja hier die Texte, dafür wird aber direkt mal 50€ gespendet.

     

    1A, bitte mehr von sowas.

  • AL
    Alec LeFag

    oi, vll les ich den kompletten text morgen. der ist ja mächtig lang. ich wollt aber sagen, dass ich gehört hab, dass das 2weite n-wort das wörtchen "normal" sei. iwi was dranne.

  • OL
    och langweilig

    Tja Yücel,

     

    da ihre Artikel jedesmal der gleiche selbstgefällige Schrott ist unter dem Motto. Ihr habt mich kritisiert also seid ihr Idioten. Und es selbst nach offensichtlicher schlechter Recherche, wie im Fall von vermeintlicher Nordkoreapropaganda ihnen nicht einfällt zu sagen: Hm ist halt doof gelaufen.

     

    Werde ich jetzt mal lieber keine Artikel mehr von ihnen lesen. Sollten sie mal etwas tatsächlich satirisches schreiben werd ichs wohl leider verpassen.

  • A
    Anne

    Ein sehr guter Artikel. Vielleicht sollte man sich erst mal um die wirklichen Verhältnisse und das soziale Miteinander kümmern, als um das Feintuning der Sprache. Diskriminierungen existieren im Handeln, ob mit N-Wort oder ohne - das sollte Gegenstand der Kritik sein!

  • F
    futurista

    Gratulation! Ich bin begeistert! Super Kommentar, gut geschrieben und gut analysiert. Es geht um Ideologie, auch in den Siebzigern weit verbreitet in vermeintlich fortschrittlichen Gruppierungen, von den K-Gruppen bis zu Teilen der Frauenbewegung.

     

    In Bonn gibt es den Kabarettisten Dave Davis, der geht als Klomann Motombo Umbokko auf die Bühne und bezeichnet sich als extrem pigmentierten, wobei er - im Gegensatz zu seiner Umwelt - mit seiner dunklen Hautfarbe im Reinen ist. www.dave-davis.de

  • SD
    Schuhe des Fischers

    Auch wenn dieser Erguss kaum einen Kommentar wert ist, mal ein Zitat aus der englischsprachigen Wikipedia zum Eintrag "Negro":

     

    "Negro" superseded "colored" as the most polite terminology, at a time when "black" was more offensive. This usage was accepted as normal, even by people classified as Negroes, until the later Civil Rights movement in the late 1960s. One well-known example is the identification by Martin Luther King, Jr. of his own race as 'Negro' in his famous 1963 speech I Have a Dream.

     

    Würde man das über das Vokabular sagen können, dass die von Herrn Yücel verlesene Übersetzung verwendet? Wohl kaum, zumindest, wenn man heutige Maßstäbe anlegt.

     

    Interessant finde ich außerdem den vorletzten Satz. "We shall overdone." Grammatikalisch falsch und sinnlos - oder ein geniales Wortspiel? Erklärung gesucht!

  • E
    Else

    @nameless - spricht mir aus der seele. weil bezüglich der "harten" bereiche ohnmacht herrscht, bekämpfen wir uns auf dem feld der sprache und der kunst. traurig.

     

    ich bin etwas verstört über die vehemenz der auseinandersetzung - das ist doch irgendwie narzisstisch und selbstreferentiell von allen beteiligten. wie denis yücel ja selber schreibt: "Alle auf dem Podium wissen um den Zusammenhang von Sprache und Herrschaft, niemand bestreitet das Fortleben von Rassismus."

     

    ja, und dem publikum gehts nicht anders, würde ich meinen. wieso wird sich dann nicht um die gekümmert, von denen man das nicht sagen kann? und wieso ist einer moderator, von dem vorher geahnt hätte werden können, dass er nicht ganz "unparteiisch" ist? weil er ja tatsächlich von zeit zu zeit irgendwelchen bornierten humorfreien,überzogenen vorwürfen ("inhaltistischer") kunst- und satirebanaus_innen)ausgesetzt ist.

     

    anderereits: hats denn wirklich der wahrheitsfindung gedient, die anscheinend ja doch recht umfangreiche zitatensammlung mit den ganzen vielen n-wörtern drin? vielleicht eher nicht. und die ganzen genderstudies in einem nebensatz abzuqualifizieren? och schade.

  • K
    Katholik

    Sehr geehrter Herr Yücel,

     

    im Normalfall sind wir sehr weit voneinander entfernt - in disem Fall jedoch gebe ich Ihnen Satz für Satz recht. Auch die Intention der Aussage über katholische Nonnen ist korrekt, wenn auch die wenigsten der Nonnen, die ich kenne, Schnappatmung bei Youporn bekommen würden.

     

    Sie heißen es nun einmal nicht gut, und dass fällt unter Meinungsfreiheit. Ich bin überrascht, dass ein solcher Artikel auf der taz veröffentlicht wird und bedanke mich herzlich dafür.

  • R
    ridicule

    Tja - Herr wirf Hirn vom Himmel.

     

    Da insoweit Nietzsche recht hat, wird sich nix ändern. Egal - also wird in besonders hartmäuligen Fällen auch mal gebrüllt werden, der Kragen platzen und in die " geht gar nich Kiste" gegriffen werden. Von wem auch immer - niemand ist verpflichtet, durchgängig den Ölgötzen zu geben.

     

    Sich dennoch zu entschuldigen, geht in Ordnung; is frauman der wohlverstandenen Erziehung, vor allem aber dem Dennoch-Respekt schuldig, (auch nicht grenzenlos, aber hier wohl schon).

     

    Also - alles im Lack. Bis auf die Trümmer - aber die sind ja leicht erkennbar ein schwerverdauliches Gesamtkunstwerk. Ahls wigger, ahl Hessebub.

  • Y
    YMMD

    Danke für diese Kolumne. Man zweifelt wirklich oft an der Zurechnungsfähigkeit einiger Mitmenschen.

     

    Witzig, dass hier einige Leute von Totalitarismus schreiben und gar nicht merken, wie totalitär sie selbst sind. Wahrscheinlich weil sie gar nicht wissen, was das Wort bedeutet. Hoffentlich hat das Lesen dieses Textes einigen Mitmenschen geholfen.

  • PD
    paul der mops

    Worte allein können niemals diskriminierend, gut schlecht oder sonst wie moralisch eingeordnet werden, aber Gedanken, Meinungen, Weltanschauungen kann man moralisch bewerten .

     

    Ich kann nicht verstehen, wieso man immer wieder versucht, Worte zu diskriminieren, zu diskreditieren und aus der Sprache zu verbannen. Selbst sogenannte Schimpfwörter sind nicht per se solche, die man aus der Sprache tilgen sollte, man braucht sie.

  • B
    Broderick49

    LOST IN TRANSLATION?

     

    Offenbar hat jemand 'Neger' schlecht uebersetzt. Die Bezeichnung 'Neger' (wie von M.L. King benutzt) soll man mit 'Negro' uebersetzen. Unmodisch heutzutage aber damals ziemlich normal. Und nicht mit dem 'N___ Wort' wie von dem Klu Klux Klan usw angewandt.

     

    Ich habe damals 1963-66 mit vielen Leute 'If you miss me at the back of the bus' 'We shall overcome' 'Ballad of Hattie Carroll'usw usf. mitgesungen.

  • F
    Freespech

    Kein Wort ist illegal!

  • F
    franca

    als teilnehmerin des podiums bin ich schlichtweg entsetzt von diesem artikel. einfach mal polemisch alles umdrehen, was passiert ist und sich selber als eigentliches opfer stilisieren. erbärmlich.

     

    es ist höchste zeit für eine stellungnahme von seiten des oragateams der taz, die ja irgenwie doch immer noch ein "linkes" medium sein will. ich fass es nicht...

  • LC
    Lou Cypher

    Ich kann es nicht fassen, dass ich diesen Schrott zuende gelesen habe. Eine unfassbare Peinlichkeit für die taz.

  • MM
    Max Müller

    Ja, an meinem Institut gab's auch rassistische Antirassistinnen. Wir nannten sie scherzhaft "N-WörtlerInnen"! XD

  • KN
    Katharina Not amused

    tdt du drehst ja wohl völlig am Rad. Deine Umfrage will ich mal sehen, dass Afrikaner_Innen sich lieber als N* als als Schwarz bezeichnen lassen... haste dir fein ausgedacht.

  • H
    hupe

    Boah! Wollen Sie sich mit der ganzen Welt anlegen?

     

    Und was ist eigentlich Ihre Alternative? Und wie passt sowas wie Rücksichtnahme auf andere in diese Alternative rein?

     

    Ich finde den Text aus so vielen Gründen ungut, die ich aber nicht mal alle ausdrücken könnte, da ich im Studium zu viele Seminare verpasst habe, weil ich bügeln musste. Also lasse ich es lieber.

  • N
    nameless

    Ich kann die Critical Whiteness-Leute dahingehend verstehen, dass sie frustriert sind. Weil die Verhältnisse, was Rassismus in Deutschland anbetrifft, derart unbeweglich sind, kann ich auch verstehen, dass man

     

    1. laut wird

    2. sich ein Feld aussucht, auf dem vermeintlich einfach Siege einzufahren sind, weil sie im Gegenatz zu harten Feldern wie Politik und Wirtschaft weiche Ziele sind: Kunst & Sprache

     

    Nur tut man Sprache und Kunst damit leider gar keinen Gefallen.

  • T
    tdt

    Bin nicht immer bzw. meistens nicht mit Yücel's satirische Darstellung der Dinge einverstanden, vor allem weil er immer noch nicht kapiert hat, dass SouthPark die einzig richtige Darstellung von Tucholskys Maxime über Satire ist. Diesmal aber hat man ihm unrecht getan. Wahrscheinlich schon öfters, nur habe ich es nicht mitbekommen – weil SouthPark lief, nehme ich mal an.

     

    Tja, die liebe Studentenklientel. Immer gegen USA, aber als Erste das aufsaugen, was USA ohne Grüne Punkt in die Welt exportiert. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ein Professor an der Uni Bochum ein identisches Problem. Bekam ebenfalls einen Chilischarfen Kontra seiner Studentenklientel zu spüren.

     

    Über Nacht ließ der Professor in der Mensa Laufgänge aus Spanngurten aufstellen und darüber zwei Schilder, die die Frühstückskundschaft zwischen Deutsche und Ausländer auf ihrem Weg zum Fressnapf trennen sollte.

     

    Ein voller Erfolg, der sich darin zeigte, wie die tags zuvor noch empörte Studentenklientel lediglich einige Stunden später peinlichst darauf achtete, dass die Hinweisschilder befolgt werden.

     

    Es musste doch zum Nachdenken anregen, warum Länder, die mal Kolonien in Afrika hatten, die Menschen dort als Neger bezeichneten. Dass irgendwelche Unifuzzis aus USA daraus die Auslegung machten, dass Neger für Sklave stand, ist einfach falsch. Sklaven nannte man Sklaven. Aber, und wie konnte es anders sein, die Auslegung aus Übersee wurde von Unifuzzis hier im gescheiten Europa übernommen.

     

    Hat man sich erst einmal daran gemacht, den Grund für die Bezeichnung Neger herauszufinden, wird man darauf stoßen, dass in jenen Ländern, die Bezeichnung Schwarzer eine unerhörte Beleidigung ist. Man bekommt umgehend die Antwort, dass es keine schwarze Menschen ist. Denn schwarz steht für alles Übel, das man hier aus unerfindlichen Gründen dem Wort Neger zuschreibt.

     

    Was sind die Alternativen der Elite von Morgen? Farbiger? Klasse. Besser noch: Schwarzafrikaner. Demnächst: Gelbeuropäer, Schwarzeuropäer, Weißeuropäer … Eine schöne bunte Welt. Hauptsache schön in Kategorien selektiert, denn auch der Untergang soll einen geordneten Ablauf bekommen.

     

    Zugegeben, die US-Abwertung des Wortes Neger hat inzwischen auch die sogenannten typischen Kolonialländer erreicht – wie das Trinken von heißem Kaffee beim Gehen oder das Laufen mit Wasserflasche in der Hand -, aber Fakt ist doch, dass gesunde Muttersprachler dort es immer noch verwenden – und das ohne einen Hauch Rassismus.

  • C
    Christiana

    "Die totalitäre Unfähigkeit, etwas zu ertragen, das nicht der eigenen Weltanschauung entspricht"

     

    Das schreibt jetzt echt der Moderator, der ausgerastet ist, weil die Zwischenrufe ihm nicht gepasst haben? Auf einer Veranstaltung, auf der es um gesellschaftliche Veränderungen geht?

     

    Und ist beleidigt, weil (neben selbst für Jazz-Kenner obskuren und zur Diskussion kein Jota beitragenden Adorno-Zitaten) seine durch sicher unglaublich mühsamer Recherche herausgesuchte Martin-Luther-King-Referenz nicht gewürdigt wurde, weil er nicht geschnallt hat, dass es etwas anderes ist, ob Schwarze oder weiße das Wort aussprechen, dass die Rede bald 40 Jahre alt ist und in den USA unter anderen Umständen gehalten wurde? Sowas kann man sich gar nicht ausdenken, das ist echt eine ganz und gar unglaubliche Geschichte!

  • S
    SchnurzelPu

    Danke Türke.

  • W
    Wolke

    Deniz Yücel ist ein Populist Ein Populist wie man ihn in jeder Partei hat und in jeder Zeitung. Die Taz hat auch einen.....er ist ein brillianter Schreiber, wie auch andere Populisten in anderen Zeitungen nur dieser spricht halt die niedrigen Instinkte von Leuten aus dem linken Spektrum an.

     

    Besserwisserei und Selbstgerechtigkeit eine linke Krankheit, nach dem Motto "ich bin gegen Rassismus also kann ich das Wort N.... nicht rassistisch meinen und deshalb lasse ich mir das N... Wort nicht verbieten schon gar nicht von einem N......

     

    Man sollte seine Nerven schonen und mit solchen Leuten nicht diskutieren - ich schicke auf diesem Weg den Leuten, die sich für eine rassismusfreie Sprache einsetzen und sich immer und immer wieder solchen Diskussionen aussetzen meine Unterstützung. Was Dr. Martin Luther King anbelangt, so würde er Euch auch unterstützen.

  • C
    Charlotte

    @gesche

     

    Oh, ein Artikel vom Blog Mädchenmannschaft, das gibt der Debatte ja jetzt nen ganz objektiven touch...

     

    Da sind ja auch schon alle mit anderer Meinung gegangen...

     

    http://jungle-world.com/artikel/2012/42/46413.html

  • K
    Kimme

    Danke für den interessanten Artikel Herr Yücel. Besonders zwei Auszüge sprechen mir aus der Seele:

     

    "Es ist das Auftreten selbstherrlicher Subjekte, die die Integrität ihrer Person und die Unbestechlichkeit ihrer Urteile per Definition für sich reklamieren."

     

    "...geschlossenes Weltbild, Auftritte in Rudelform, uniforme Redebeiträge und die totalitäre Unfähigkeit, etwas zu ertragen, das nicht der eigenen Weltanschauung entspricht."

     

    Leider gewinnt diese Minderheit mittlerweile eine Deutungshoheit, da sie einfach am lautesten und aggressivsten Auftritt. Ein Dialog ist mit ihnen in 90% der Fälle nicht mehr möglich.

  • KN
    Katharina Not amused

    Das ist einfach nur peinlich, Herr Yücel ... ihr Geschwurbel zeigt immerhin, dass Sie verunsichert sind, nutzen Sie doch die Gunst der Stunde und das mal wieder kostenlos angebotene Expertinnenwissen und bilden Sie sich fort.

     

    Z.B. bei einem achtung, böses Wort, critical whiteness seminar. Juhu! Die Kosten könnte doch glatt ihr Arbeitgeber übernehmen. Hat man sich eigentlich mittlerweile bei Frau Otoo entschuldigt?

  • K
    Klartext

    guter text. aber "geht bügeln" geht nicht. ist sexistisch. "geht kacken" wäre ok gewesen.

  • T
    Tom

    Es geht um Moral, Denunziation und totalitäre Rechthaberei.

     

    Treffer versenkt. Danke.

  • C
    cllrdr

    Völlig unabhängig von der Veranstaltung, über die ich als nicht Anwesender nichts sagen kann, vielen Dank für diesen Text.

  • H
    hesse

    Ich fasse es nicht. Was für Schwachmaten waren denn da im Raum. Kunst besitzt ihr eigenes Recht. Aber das werden Anti-Ästheten wie jene da vor Ort nie begreifen.

  • R
    Rita

    Was wollt ihr denn noch? Der Yücel hat sich doch entschuldigt.

     

    Deniz Yücel: "Dennoch wäre es eleganter gewesen, wenn der Moderator (also ich) auf Gebrüll nicht mit Gebrüll reagiert hätte und stattdessen der Forderung der Aktivisten nachgekommen wäre."

     

    Deniz, komm bei Rita auf Schoß

  • L
    Leser

    Das Problem ist nicht die Critical Whiteness-Forschung, das Problem ist, wie sie in Deutschland typisch deutsch gründlich und akkurat umgesetzt wird, bis von allem anderen nichts mehr übrig bleibt.

     

    die leute, die da am samstag im hkw waren und sich die ohren zugehalten haben (es wäre zum lachen, wenn es nicht so traurig wäre), haben wenigstens eine gewissheit. menschen wi sie finden zu jeder zeit einen job. in einer demokratie als schärften gegener, in einer dikatur als ihre wärter

  • DU
    Der Uli

    Also, nein. Da muss ich widersprechen: Das Brüllen war besser!

     

    Nicht nur, weil man (also: Ich) brüllen möchte bei der Konfrontation mit solchen ... Besserwessis, würde ich ja sagen, wenn das Schicksal mir die Gnade der östlichen Geburt vergönnt hätte ... Leuten halt, sondern, weil es so zweckfrei ist, wenn man (also: Ich) das tue.

     

    Wenn der Moderator einer TAZ-Veranstaltung (also: du) aber brüllt, dann hört man (diesmal: nicht nur ich) das gut - und der Begründung zu, außerdem.

     

    Also: Gut gebrüllt, Löwe! Danke dafür.

  • AR
    alter Rammler

    Yücel, Mensch, ich wusste schon immer, dass mehr in dir steckt. Chapeau!

  • M
    mudo

    Herrlich! Er hat es wieder getan! Yücel trolliert immer auf so unterhaltsame Weise die ewig Verbohrten, die sich wie Geier auf den Splitter im Auge stürzen, statt sich um ihren eigenen Balken zu kümmern. Weiter so!

  • G
    gesche

    yücel, ich hab den ganzen schmodder nicht gelesen, aber mir fiel das wort "aneignung" auf und die klage, räpper würden das ja auch auf sich anwenden. gut, dass du zwar eine diskussion zum thema "moderieren" kannst, aber null ahnung von aneignung hast...

  • S
    Seehaus

    Deniz , hoil doch!

  • M
    miri

    "Die totalitäre Unfähigkeit, etwas zu ertragen, das nicht der eigenen Weltanschauung entspricht", bietet ja aber immer die schöne Option der Rumpelstilzchen-Lösung: Man bringt diese Leute so lange zur Weißglut (was leider keine große sportliche Herausforderung ist), bis sie sich vor Wut selbst mitten entzwei reißen.

     

    Herr Yücel kennt sich mit dem Provozieren ja aus -- vielleicht kriegt er sie ja so weit.

  • G
    gesche

    taz, wenn einer der beteiligten, nämlich der rumbrüllende moderator, seine (natürlich völlig objektive) sicht der dinge darlegen darf, wird das hoffentlich auch den anderen von der veranstaltung angeboten?

     

    falls das nichts wird: http://grahamngraham.com/deniz-yucel-versagt-als-moderator/

     

    und:

     

    http://maedchenmannschaft.net/13jaehriger-schlaegt-vor-sag-doch-einfach-n-wort-deniz-yuecel-flippt-aus-impressionen-vom-tazlab/

     

    yücel: lies doch mal die kritischen kommentare unter dem anderen artikel zur veranstaltung durch und versuche, sie zu verstehen. damit wäre der menschheit mehr gedient als mit diesem weiteren beweis deiner selbstgerechtigkeit.

  • E
    Edna

    @Deniz Yücel, geh bügeln

  • A
    Alex

    Vielen Dank für diesen wirklich sehr guten Kommentar Herr Yücel!

     

    - Ein Hip Hopper, der das N-Wort schon lange mit ganz anderen Augen sieht.

  • TB
    T. Bellinghoff

    Ich frage mich immer noch warum Menschen für das Verfassen solcher Texte bezahlt werden... und hoffe insgeheim sie werden es nicht.

     

    Vollkommen überflüssiges, selbstgerechtes, unkreatives, ignorantes, langweiliges Gesäusel! Bitte weniger davon!

  • K
    Kati

    Danke für diesen Kommentar. Ich kann nicht verstehen warum - meist sehr gebildete - Leute nicht in der Lage sind zu differenzieren in welchem Text und Kontext Worte wie "Neger" oder "Nigger" vorkommen.

     

    Eine historische Rede von Martin Luther King zu ändern ist nun einmal Geschichtsverfälschung. Jede/r die/der sich mit dieser Rede auseinandersetzt, weiß um die historischen Rahmenbedingungen.

     

    Einen Roman wie Huckleberry Finn umzuschreiben, ist ebenso wenig nachvollziehbar, der Roman spielt in einem eindeutigen historischen Kontext, der in dem Roman auch thematisiert wird.

     

    Bei 'Der Kleinen Hexe' ist es nun einmal etwas ganz anderes. Das ist ein Kinderbuch, es hat keine explizit historischen Bezug oder Kontext. Das Wort hat hier keinen 'Mehrwert' wie historischen Bezug. Daher finde ich es vertretbar, das Wort hier zu ersetzen. Aber bitte nicht in historischen Dokumenten oder Romanen mit Zeitbezug.

     

    Wieso muss man das alles gleichbehandeln? Es sind sehr verschiedene Texte. Wenn man darauf hin wirkt, dass diskriminierende Worte in der jetzigen Zeit nicht mehr als Bezeichnung für Menschen(gruppen) verwendet werden, ist schon sehr viel gewonnen. Aber rückwirkend historische Texte bearbeiten ist schon arg grenzwertig.

  • WM
    weißer Mohr

    Da in dem Beitrag das Stichwort „Critical Whiteness“ fiel: Es lohnt sich, dazu mal mit den Stichworten „No-border camp“ und „köln 2012“ zu googeln. Da hatte nämlich eine solche Berliner CW-Sekte (anders sind diese offensichtlich gehirngewaschenen Schwätzer nicht zu charakterisieren) Kommando und Deutungshoheit auf dieser Veranstaltung übernommen.

     

    Für einen unbeteiligten, normal tickenden Außenstehenden lesen sich die Berichte darüber wie Realsatire. Einige engagierte Campteilnehmer, die sich den Luxus einer von CW auch nur in Nuancen abweichenden Meinung erlaubten und deshalb später vom Gelände geschmissen wurden, werden angesichts von Aussagen, dass alle Weißen bereits qua Hautfarbe und Geburt Rassisten seien, „People of colour“ immer recht hätten und schon der Hinweis an ein „People of colour“, es hätte in der Podiumsdiskussion die vereinbarte Redezeit überschritten, sei rassistisch, fassungslos danebengestanden haben.

     

    Vielleicht wäre es das beste, solchen unausgelasteten und verbiesterten PC-Fundis mal eine geregelte Erwerbstätigkeit nahezulegen.

  • P
    Peer

    Ich habe nicht geglaubt, dass ich das mal über einen Artikel in der taz sagen würde: Präzise analysiert und ausgedrückt! Respekt!

  • OT
    Onkel Tom

    Hirnlosigkeit die mit selbsterklärtem Bessersein kaschiert wird, ist leider "links" nicht selten. Debatten zu führen mit Leuten die nur Brüllen können und letztendlich nicht nur dumm sondern auch rassitsich sind scheint für den Autor eine neue Erfahrung zu sein.

     

    Ich habe gelernt, daß die einzige Antwort ein Rauswurf solcher Leute ist. Schwarze Rassisten können bei uns schalten und walten wie sie wollen weil die Schuldkultur eine Möglichkeit für Deutsche ist sich moralisch über andere Deutsche zu stellen. Letztendlich geht es bei dem ganzen Spiel nur um dieses Bessersein. Darauf einen Negerkuß.

  • TD
    Tahir Della

    das einzig wahre an ihrem Artikel ist das die Veranstaltung eskaliert ist; das warum und das Sie es waren, der durch seine Inkompetenz dazu beitragen hat, verschweigen Sie natürlich und nach dem wie sich selber disqualifiziert haben kann ich das schon fast wieder verstehen.

     

    Das Sie nun aber noch mal "nach treten' ist unverschämt und belegt nur noch mal wie ungeeignet Sie sind und welch ein Fehler es war Sie die Runde moderieren zu lassen.

     

    Tahir Della

  • KS
    Kim Schicklang

    Die Unsichtbarmachung von Menschen ist immer ein Teil von Totalitarismus. Es fängt mit Worten an und endet mit Menschen. Dieser Rassimus sollte einem zu denken geben. Danke für den Artikel. Ich werte in als Teil der Reihe "Wehret den Anfängen!"