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Online-Petition für dunkelhäutige EmojisMehr Abwechslung auf dem Display

Miley Cyrus forderte auf Twitter mehr dunkle Emoji-Gesichter, Tausende unterstützen sie per Online-Petition. Apple reagiert auf die Kritik.

Bald neue Gesichter im Emoji-Universum? Tabelle: taz

Glitzernde Weihnachtsbäume, applaudierende Hände, knutschende Smileys – hunderte kleine bunte Emojis kann man per Textnachricht verschicken. Unter den Bildchen sind auch kleine Gesichter, allerdings sind die fast alle hellhäutig.

Dafür gibt es nun Kritik: Initiatoren einer Online-Petition auf dem Portal dosomething.org fordern den I-Phone-Hersteller Apple dazu auf, die Emoji-Auswahl ethnisch diverser zu gestalten. Das Unternehmen solle „Farbige als Menschen anerkennen – und als Emojis.“ Momentan stünden nur zwei nicht-weiße Gesichter zur Auswahl: Ein Mann mit asiatischen Gesichtszügen und ein dunkelhäutiger Turbanträger.

Die Initiative schlägt vor, das Angebot zu erweitern. Konkret sind dafür auf der Website der Petition vier Entwürfe für Gesichter abgebildet. Zwei davon sind männlich, zwei sind weiblich, alle sind nicht weiß. „Wenn die Emojis Standard in Textnachrichten und Twitter sind, sollten sie die Diversität der Menschen, die sie benutzen, besser abbilden“, fordern die Initiatoren. Unterschrieben haben bislang über 4.200 Menschen.

Mit Emojis oder Emoticons können Menschen in Textnachrichten ihre Stimmung ausdrücken, sagt Sabrina Eimler von der Universtät Duisburg-Essen. Außerdem könne man damit Missverständnisse vermeiden. „Man kann zum Beispiel mit einem Zwinker-Smiley etwas als Scherz kennzeichnen. Die Zeichen haben die gleiche Funktion wie ein Lächeln im Face-to-Face Kontakt“, erklärt Eimler. Inzwischen seien die kleinen Zeichen weit mehr als eine bunte Spielerei in Textnachrichten. „Die Gesichter sind ein Teil unserer Sprache geworden. Wir setzen sie ein, ohne groß darüber nachzudenken.“

„Moby Dick“ auf Emoji

In Deutschland seien die Emoji-Gesichter allerdings nicht sehr weit verbreitet, so Eimler. Hierzulande wird mit Abstand am häufigsten der grinsende, der traurige und der zwinkernde gelbe Smiley verschickt.

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In den USA sind die kleinen stilisierten Gesichter gebräuchlicher. Herman Melvilles Klassiker „Moby Dick“ etwa ist komplett auf Emoji übersetzt worden: Eine Version des Romans, nur mit kleinen, bunten Bildchen erzählt, steht in der Library of Congress in Washington, D. C. Die Debatte über ein Update der Emoji-Auswahl wird schon länger geführt - auch auf Twitter. Den Startschuss dazu hatte vor über einem Jahr Miley Cyrus gegeben. Über 6.000 Follower sind ihrem Aufruf gefolgt.

Apple hat nun dem Musiksender MTV gegenüber Stellung bezogen. Eine Sprecherin schrieb, dass die Emojis auf dem einheitlichen Unicode Standard basierten. Nur so könnten die kleinen Bilder auf unterschiedlichen Geräten richtig dargestellt werden. Das heißt: Das seit 1991 bestehende Unicode Consortium in Kalifornien liefert eine Art Blaupause für die Emojis, auf die mehrere Unternehmen zurückgreifen. An der Non-Profit-Organisation sind alle großen Computerfirmen wie Microsoft, Adobe, Google und eben Apple beteiligt.

Auf der Website der Online-Petition heißt es jedoch, Apple könne die Bilder trotzdem individuell gestalten – immerhin gebe es sogar ein Emoji, das ein I-Phone abbildet. Das Unicode Consortium bestätigt das: Auch mit veränderter Haut- oder Haarfarbe entsprächen die Gesichter dem einheitlichen Code, heißt auf deren Homepage. Nichtsdestotrotz sei man aber dabei, die Auswahl diverser zu gestalten, weil das für viele Menschen ein Anliegen sei.

Und zwar offenbar zusammen mit Apple: Der Kritik an der einseitigen Emoji-Auswahl stimmt die Sprecherin des Unternehmens zu: „Es muss mehr Diversität im Emoji-Set geben“, schreibt sie und bestätigt die Zusammenarbeit mit dem Unicode Consortium. Aber wann die neuen Gesichter bei den Kunden ankommen – das macht Apple fast so spannend wie die Präsentation eines neuen I-Phones.

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1 Kommentar

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  • Es ist immer lustig, wenn Journalisten aus lauter Bockigkeit, nur um ja nicht die Begriffe des verhassten, großen, mächtigen Apple-Konzerns zu benutzen, Produktnamen wider besseren Wissens falsch schreiben: Das Ding heißt, wie jeder, der nicht die letzten sieben Jahre im Koma lag, weiß: "iPhone" und nicht "I-Phone".