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Kommentar rechtsextreme GewaltFatale Gleichsetzung

Andreas Speit
Kommentar von Andreas Speit

Neuerdings wird versucht, objektive Differenzen zwischen rechter und linker Gewalt zu nivellieren. Das ist gefährlich. Denn rechte, gegen den Menschen gerichtete Gewalt wird verharmlost.

S chon wieder Mügeln: In der sächsischen Kleinstadt, in der vor gut zwei Jahren rechtsmotivierte Täter indische Mitbürger jagten, rechnet der Verein "Vive le Courage" täglich mit rechtsextremen Übergriffen. Seine Mitglieder kommen nur hinter verbarrikadierten Türen zusammen. Doch bis heute mag Mügelns FDP-Bürgermeister Gotthard Deuse nicht von einer rechten Szene vor Ort reden. Als "Problem" macht er vielmehr all jene aus, die in der Stadt nicht über den Rechtsextremismus schweigen, sondern sich dagegen engagieren wollen.

Die Situation in Mügeln ist nicht einmalig. Die Bedrohung, die von rechtsextremen Kreisen ausgeht, zeigt auch exemplarisch den Unterschied zwischen linker und rechter Gewalt. In mancher Hinsicht, vom Dogmatismus bis zur konkreten Aktion, mag es Parallelen geben, doch darüber wird in der linken Szene ständig diskutiert. Die "Gewaltfrage" ist da weder neu noch tabu.

Neu ist hingegen die Vehemenz, mit der neuerdings versucht wird, die objektiven Differenzen zu nivellieren. Wenn die neue CDU-Familienministerin Kristina Köhler etwa auf den Anstieg linksextremer Straftaten verweist und fordert, gegen jeglichen Extremismus gleich stark vorzugehen, hat das mit der Bedrohung, die davon für andere Menschen ausgeht, wenig zu tun. Vielmehr wird rechte Gewalt damit verharmlost.

Von den über 20.000 rechtsextrem motivierten Straftaten, die im Jahr 2009 gezählt wurden, ging eine "besondere Gefahr für Leib und Leben" der Opfer aus, betont etwa der Chef des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke. Zum rechten Weltbild der "Herrenmenschen" gehört Gewalt gegen andere Menschen schlicht dazu. Linke Gewalt dagegen ist selten lebensbedrohend und trat 2009 vermehrt im Zusammenhang mit Demonstrationen auf - auch gegen rechts.

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Andreas Speit
Autor
Rechtsextremismusexperte, Jahrgang 1966. In der taz-Nord schreibt er seit 2005 die Kolumne „Der Rechte Rand“. Regelmäßig hält er Vorträge bei NGOs und staatlichen Trägern. Für die Veröffentlichungen wurde er 2007 Lokaljournalist des Jahres und erhielt den Preis des Medium Magazin, 2008 Mitpreisträger des "Grimme Online Award 2008" für das Zeit-Online-Portal "Störungsmelder" und 2012 Journalisten-Sonderpreis "TON ANGEBEN. Rechtsextremismus im Spiegel der Medien" des Deutschen Journalistenverbandes und des Ministeriums für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt. Letzte Bücher: herausgegeben: Das Netzwerk der Identitären - Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten (2018), Die Entkultivierung des Bürgertum (2019), mit Andrea Röpke: Völkische Landnahme -Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos (2019) mit Jena-Philipp Baeck herausgegeben: Rechte EgoShooter - Von der virtuellen Hetzte zum Livestream-Attentat (2020), Verqueres Denken - Gefährliche Weltbilder in alternativen Milieus (2021).
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51 Kommentare

 / 
  • TS
    Thomas Schöffel

    Hallo „von Art“

    ich finde, Sie drücken sich hier ein wenig um die Antwort auf eine direkte Frage. Der Kioskbesitzer, der seine Verkaufsbude abgefackelt vorfindet, hat von den guten Absichten der Feuerteufel erstmal garnichts. Ob das nun gute linke oder böse rechte Absichten waren. Kaputt ist kaputt. Sie sagen weiterhin, daß Ihnen Abfackler lieber sind als Schläger. Ich muß sagen, daß das recht beliebig klingt. So nach dem Motto: Lieber nur eine Atombombe als zwei. Nach was für Kriterien messen Sie das denn ? Sorry, aber wissenschaftlich fundiert klingt das ja nicht gerade. Machen wir doch nun mal ein kleines Gedankenexeriment: Nehmen wir mal an „gute“, also antifaschistische Gewalt würde mich auf einer Demo versehentlich treffen und verletzen. Würde denn dann die gute Gewalt, in dem Moment, in dem sie mich träfe, schlechte Gewalt ? Trotz der guten Absicht. Und würde der Werfer bestraft ? Jetzt winden Sie sich mal nicht raus, sondern antworten direkt bitte.

  • A
    Art

    "Sie wollen mir also allen Ernstes weismachen, daß Gewalt, die aus guter Absicht heraus geschieht, anders zu bewerten sein soll, als Gewalt, die aus schlechter Absicht heraus geschieht ? Ja, wie um Himmels Willen wollen Sie denn herausfinden, aufgrund welcher Absicht etwas geschieht ?"

     

    Das ist eine ganz andere Frage, nämlich ein Erkenntnisproblem. Das es im Einzelfall schwierig sein kann, die Handlungsmotive von Menschen definitiv festzustellen, ändert nichts an der unterschiedlichen Verwerflichkeit von Gewalt aus guter und aus schlechter Absicht.

     

    Im Übrigen ist die Erkenntnis m.E. auch nicht so schwierig, wie Sie glauben. Häufig ergeben sich die Motive ja schon aus den Umständen. Und es stimmt auch nicht, dass Absichten nicht justiziabel sind, wie Sie schreiben. Es gehört zu jedem Strafprozess dazu, die Beweggründe des Täters zu beleuchten, die dann bei der Strafzumessung auch sehr wohl berücksichtigt werden.

     

    Ein weiteres Differenzierungskriterium ist übrigens (Sie haben es mit Ihren Beispielen ja schon angedeutet) das Tatobjekt. Gewalt gegen Personen und Gewalt gegen Sachen ist offensichtlich nicht dasselbe. Autos abfackeln um Gentrifizierung zu bekämpfen finde ich auch scheiße, aber die Leute sind mir allemal lieber als rechte Schläger.

     

    Linke Gewalt ist erfahrungsgemäß in der Regel entweder antifaschistisch motivierte Gewalt gegen Personen oder Gewalt gegen Sachen. Rechte Gewalt dagegen ist in erster Linie Gewalt gegen Menschen, die zufällig die "falsche" Hautfarbe oder Religion haben. Diese erheblichen Unterschiede mit der Behauptung "Gewalt = Gewalt" wegzuwischen, ist für mich jedenfalls nicht akzeptabel.

  • TS
    Thomas Schöffel

    Sie wollen mir also allen Ernstes weismachen, daß Gewalt, die aus guter Absicht heraus geschieht, anders zu bewerten sein soll, als Gewalt, die aus schlechter Absicht heraus geschieht ? Ja, wie um Himmels Willen wollen Sie denn herausfinden, aufgrund welcher Absicht etwas geschieht ? Wenn jemand mit einer Hakenkreuzarmbinde und einem Revover herumläuft, ist die Sache einfach. OK. Aber wenn ein Kiosk abgefackelt wird bei dem linke und rechte Zeitungen verkauft werden, was dann ? Ich weiß nicht, wer von uns beiden sich die Sache zu einfach macht. Wenn es nach Ihnen ginge, würde doch Jeder seine guten Absichten behaupten. Wie wollen Sie unterscheiden, ob das Abfackeln eines Autos nicht der behauptete (!) Kampf gegen irgendein System ist, sondern vielleicht nur versteckter Neid, der dem Feuerteufel nicht mal bewußt sein mag. Neineinnein. Eine Absicht ist nicht justiziabel zu machen.

  • A
    Art

    @ Thomas Schöffel:

     

    "Was Sie aber wieder nicht begriffen haben ist, wie Sie denn sicher begründen wollen, daß Ihre Gewaltausübung zur Verhinderung sog. rechter Gewalt beiträgt."

     

    Es scheint Ihre Masche zu sein, die Aussagen anderer zu verdrehen, um Anknüpfungspunkte für Ihre schwache Argumentation zu finden. Ich habe weder geschrieben, dass ich Gewalt gegen Rechts generell gut heiße, noch dass Gewalt in jedem Fall dazu geeignet ist, rechte Gewalt zu verhindern. Mir ging es lediglich darum, dass die Anwendung von Gewalt rechtlich und moralisch angemessen sein kann und die Aussage "Gewalt = Gewalt" mithin vereinfachend und irreführend ist.

     

    Zu ihrem Beispiel: Wenn jemand zu Ihnen nach Hause kommt und Ihnen "die Fresse poliert", weil er glaubt, er verhindere damit eine Gewalttat, deren einziges Motiv der Hass auf Schwarze/Moslems/Juden usw. ist, dann handelt er vielleicht falsch, aber in guter Absicht. Und genau das ist der Unterschied zwischen faschistischer und antifaschistischer Gewalt (was nicht heißen soll, dass ich letztere in jedem Fall gut heiße): Faschistischer Gewalt liegt ein verwerfliches Motiv zugrunde, antifaschistischer Gewalt i.d.R. nicht. Wer in Anbetracht dessen "Gewalt = Gewalt" sagt, macht es sich zu einfach (oder will rechte Gewalt verharmlosen).

  • TS
    Thomas Schöffel

    Lieber Von Art.

    Nein. Natürlich ist Gewalt immer Gewalt. Wie wollen Sie das denn unterscheiden ? Ein rechter oder ein linker Arschtritt sind als solche nicht unterscheidbar. Aber, die Anwendung von Gewalt ist streng geregelt und das ist gut so. Die Notwehrsituation ist so ein erlaubter Fall von Gewalt oder aber auch die Ausübung staatlicher Gewalt, sichtbar im waffentragenden Polizisten. Hätten wir diese Regeln nicht, hätten wir wohl das Chaos, weil jeder seine persönliche Gewaltausübung durchführen wollte. Über veränderte Regeln kann man natürlich sprechen. Was Sie aber wieder nicht begriffen haben ist, wie Sie denn sicher begründen wollen, daß Ihre Gewaltausübung zur Verhinderung sog. rechter Gewalt beiträgt. Schauen Sie, Sie könnten zu mir nach Hause kommen, mir die Fresse polieren und sagen, daß diese Aktion zur Verhinderung rechter Gewalt dient und als Beweis führen Sie dann an, daß ich am nächsten Tag auch keine rechte Gewalt ausgeübt hätte. So geht das nicht, mein Lieber.

  • AB
    alles beim Alten

    @kleiner Unflat

    "Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Wer das Gelesene versteht hat noch mehr davon."

     

    Man sollte Ratschläge, die man gibt, auch vorleben, sonst wirkt man unglaubwürdig.

     

    Der Begriff "töten" stand stets in Anführungsstrichen, da es symbolisch gemeint war. Denn man kann Menschen auch mundtot machen oder Gesellschaftlich isolieren und auf diese Weise "töten".

     

    Ansonsten legitimierst du Gewalt gegen andere, indem du die Träger bestimmter Attribute einer Gruppe zuordnest und diese Gruppe pauschal als unwert deklarierst. Damit bist du keinen Deut besser als die Rassisten (ob links oder rechts), die du so gerne...

  • J
    Jack

    @ Seitkurzemtazleser:

     

    "Interessant wie man sich über ein Phantom unterhalten kann. Denn die sagenhafte „Rechte Gewalt“ ™ hat doch bisher noch niemand gesehen, geschweige denn erlebt."

     

    Wenn das ein Witz sein soll, ist es ein schlechter! Schämen Sie sich!

  • K
    Kunigunde

    ....vielleicht brauchen manche Menschen einfach ein Forum/einen Kampfplatz etc., um sich die "Hörner" abzustossen.

    Die mitunter "Jungen Wilden" mögen eben Gewalt und das halt nicht nur im Kino, sie möchten diesen Thrill eben auch im Alltag. Außerdem gibt es doch viele Dinge in diesem Land, die "andersdenkenden" enorm gegen den Strich gehen.

     

    Sowohl Kirche , als auch der Staat und auch nicht die Arbeitgeber werden ja i.d.R. nicht mehr als gerechte "Institutionen" respektiert.. ( warum wohl ???)

    Mitten drin, statt nur dabei, ist da wohl für Manche die einzige Option, um sich noch in diesem Land irgendwie "lebendig" zu fühlen.

    Man will seine Grenzen kennenlernen. D.schungelcamp mal links, mal rechts.

    Und wenn das so ganz ohne Risiko ist.., macht es eben nur halb so viel Spass.

     

    Darum schlage ich vor, das sich alle, die Gewalt mögen, mal selbst organisieren mögen.., um sich dann mit anderen Gewalttätigen zu verabreden. Man könnte ja auch noch ein paar Regeln verabreden & ja sogar-ähnlich wie bei den Gladiatorenkämpfen ..Eintritt nehmen und/oder.das Ganze ..von SAT1 , Pro7 und Co übertragen lassen.

     

    Schlag den Linken / Schlag den REchten usw.

     

    Alle, die da nicht mitspielen möchten, müssen aber in Ruhe gelassen werden, sonst bleibt ja nur das Gefängnis und entsprechender Schadensersatz.

     

    Tja, wußtest Ihr Intellektuellen denn nicht, das der Mensch zwar gerissen,.., aber im Grunde doch sehr primitiv ist.

    Hey,. so haben unsere Vorfahren überlebt.., jedenfalls Einige.

     

    Anstatt die Erde zu retten & Mitmenschlichkeit zu üben...bleibt es also doch für die allermeisten beim alten...-

    Es ist ein Hauen und Stechen...und wer übrigbleibt , hat gewonnen.

     

    Schöne Weihnachten dann noch

  • S
    Seitkurzemtazleser

    Interessant wie man sich über ein Phantom unterhalten kann. Denn die sagenhafte „Rechte Gewalt“ ™ hat doch bisher noch niemand gesehen, geschweige denn erlebt.

    Alle in den letzten Jahren an die medial große Glocke gehängten Fälle haben sich ja als Fälschung herausgestellt. Halle, Potsdam, Sebnitz, Fürstenzell, Göttingen, Düsseldorf, Backnang und - Mügeln! Es ist schlicht falsch, wenn hier Mügeln als die Stadt beschrieben wird, „in der vor gut zwei Jahren rechtsmotivierte Täter indische Mitbürger jagten“. Die Staatsanwaltschaft musste alle diesbezüglichen Vorwürfe fallen lassen. Und der Verein "Vive le Courage" ist auch nur einer dieser steuerzahlerfinanzierten „Initiativen“, deren Verschwinden ernsthaft niemand bedauern würde.

     

    Was aber sichtbar ist, ist die linke Gewalt. Klar, die richtet sich nicht gegen Menschen, sondern nur gegen Dinge. Gern werden von den linken Schlägern diese Polizeidinger verle ..., äh, wollte sagen: beschädigt. Und auch Dinger, die andere politische Ansichten als die linken Schläger vertreten.

     

    Beispiele?

    Leute, wollen wir wirklich wieder die Orte aufzählen, in denen in diesem Jahr die linken Schläger gewütet haben? OK, wenn es sein soll: Dresden, Hamburg, Dortmund, Berlin ...

  • KU
    kleiner Unflat

    @ Von alles beim Alten

     

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Wer das Gelesene versteht hat noch mehr davon.

    Ich habe den begriff "töten" mit Absicht nicht verwendet weil politische Morde idiotisch sind.

    Und Manager können sich ändern, Politiker können sich auch ändern und sogar Religionsvertreter können ihre predigt modernisieren.

    Aber man kann von niemandem verlangen seinen Glauben aufzugeben,heterosexuell zu werden,nach Spontanheilung aus dem Rollstuhl zu springen, seine Herkunft zu verleugnen oder gar für intolerante Paranoiker das Land zu verlassen.

    "Gewalt ist die letzte Zuflucht der Unfähigen" aber genau das sollte einem zu denken geben !

    .....und sogar Jesus hat die Geldwechsler (die heutigen Banker) mit Gewalt aus dem Tempel vertrieben !!!

  • A
    Art

    @ Thomas Schöffel

     

    "Sie versuchen uns zu sagen, daß Gewalt, die rechte Gewalt verhindert, gut sei."

     

    Das hat Martin nicht geschrieben. Er hat geschrieben, dass es einen UNTERSCHIED gibt zwischen rechter Gewalt und Gewalt, die rechte Gewalt verhindern soll. Insofern geht Ihre Argumentation ins Leere.

     

    Im Übrigen ist es doch offensichtlich, dass die Aussage "Gewalt = Gewalt" Blödsinn ist. Gewalt kann selbstverständlich auch gerechtfertigt sein, sowohl staatliche als auch private. Das dies allgemein anerkannt ist zeigt schon ein Blick ins Gesetz (z.B. § 32 StGB, § 127 Abs. 1 StPO, §§ 227, 229 BGB usw.) und dürfte nur von eingefleischten Pazifisten bestritten werden. Und selbst bei (rechtlich) ungerechtfertigter Gewalt sind sehr wohl die Umstände und Motive zu berücksichtigen.

  • W
    watnu09

    Ein Hurra auf die Relativierer und Selbstlegitimierer! Jeder linke Trottel darf hier mal wieder die Mär von der "guten" linken Gewalt von sich geben. Ihr seid doch lediglich Gesinnungsfaschisten!

  • H
    Hallap

    Gewalt ist nicht gleich Gewalt.

    Aber eine Unterscheidung zwischen rechts und links ist hier meines Erachtens fehl am Platz. Eher sollte man sich über die Beweggründe ausgeübter Gewalt Gedanken machen:

     

    Wird sie als Mittel zur Machtausübung eingesetzt oder als Kompensationsversuch gegenüber Ohnmachtgefühlen.

    Ersteres ist eindeutig abzulehnen. Im zweiten Fall liegen die Möglichkeiten freilich in einem weiten Spektrum:

     

    Beginnend vielleicht mit harmlosen Diskussionen oder Leserbriefschreiben, über Sitzblockaden oder Steineschmeissen endet das dann am extremen Ende mit z.B Hungerstreik oder Selbstmordattentaten.

     

    Welche Form im jeweiligen Fall genutzt wird hängt dann wohl hauptsächlich von der Leidensfähigkeit des Betroffenen und dessen Einschätzung der Erfolgsaussichten ab und wäre dann im Einzelfall zu beurteilen.

     

    Liebe Grüße

  • TS
    Thomas Schöffel

    Lieber Martin,

    bemerken Sie denn nicht die Lücke in Ihrer Argumentation ? Sie versuchen uns zu sagen, daß Gewalt, die rechte Gewalt verhindert, gut sei. Nur, wie wollen Sie denn beweisen, daß - nehmen wir an, Sie hätten in Ihren Augen gerechtfertigt zur Gewalt gegriffen, um etwas Rechtes zu verhindern - die Gewalt ohne Ihre Verhinderung denn tatsächlich auch ausgebrochen wäre ? Ihre Argumentation stützt sich nur durch sich selbst. Ebensogut könnte ich sagen, daß ich gestern Ihr Leben gerettet habe. Beweis: Sie leben ja noch. Lieber Martin, so einfach geht das nicht. Die Mißbrauchsmöglichkeit in Ihrer Argumentation liegt natürlich darin, daß beliebig zur Gewalt gegriffen werden könnte mit dem Argument, daß man dadurch etwas Schlimmeres (hier: Rechtes) verhindern wolle. Und so rechtfertigt jede Diktatur Ihre Übergriffe ! Vielleicht wollten Sie etwas Gutes tun, Martin, aber Sie sind nolens volens der Gewalt auf den Leim gekrochen.

  • P
    phyra

    @Xtian

    Schön das Ihnen die Einhaltung von bewährten Regeln der Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik so wichtig ist. Mir nicht. Wahrscheinlich ist Ihnen die Einhaltung von allerlei Regeln generell wichtig, weswegen Sie vermutlich die taz kaufen. Ich lese sie kostenlos im Internet.

    Wenn Sie sich fragen was dies mit rechter und linker Gewalt zu tun hat...genauso viel wie Hakenkreuz schmierende Araber mit Rechtsextremen übergriffen in einer deutschen kleinstadt...

    ...das sie sofort mit dem finger auf Andere zeigen, eine Minderheit zu dem, zeigt doch wessen geistes Kind Sie sind...

    ...ja in meinen Augen sind Sie ein "Brauner Nasen Troll". Eine Spezies die im zuge eines Politischen Klimawandels hoffentlich ausstirbt.

  • AB
    alles beim Alten

    "Auch in braunen Nasen fließt rotes Blut."

     

    Immer die selbe beschissene Argumentation. Bei den "linken" wie den "rechten" Extremisten. Es handelt sich beim jeweiligen Gegenüber um Menschen. Leider scheinen das die beteiligten Seiten gerne zu vergessen.

    Wer seine Mitmenschen mittels Gewalt "überzeugen" will steht in einer Linie mit allen politischen Mördern der Welt. Und wer diese Gewalt irgendwie legitimiert und verteidigt, ist ein Gehilfe und williger Vollstrecker im Geiste.

     

    Allein diese unsinnige Unterteilung nach "Die einen "töten" Menschen für das was sie tun, die anderen "töten" Menschen für das was sie sind". Um sagen zu können, man "tötet" einen Menschen für das was er TUT, muss man Einblick in sämtliche Beweggründe und Handlungen des Opfers haben. Das ist aber (fast) nie der Fall. In der Regel wird das politische Opfer "getötet" für das was es IST.

     

    Antikapitalisten (egal ob "linke" oder "rechte") "töten" Menschen, weil ihre Opfer Manager SIND.

    Gentrifikationsgegner (egal ob "linke" oder "rechte") "töten" Menschen, weil ihre Opfer wohlhabend SIND.

    Nationalisten (egal ob "linke" oder "rechte") "töten" Menschen, weil ihre Opfer im falschen Land SIND.

    Politische Fanatiker (egal ob "linke" oder "rechte") "töten" Menschen, weil ihre Opfer der falschen Meinung SIND.

     

    Alle Fanatiker (egal welcher Gruppierung) "töten" Menschen, weil in ihren Augen ihre Opfer unwert SIND!!!

  • PP
    Peter P.

    "die neue CDU-Familienministerin Kristina Köhler etwa auf den Anstieg linksextremer Straftaten verweist und fordert, gegen jeglichen Extremismus gleich stark vorzugehen"

     

    Das ist interessant. Wo hat die das denn gesagt? Wer aus der CDU hat jemals gefordert, gegen die Extremismen "gleich stark" vorzugehen? Man hat gefordert, gegen jeglichen Extremismus vorzugehen (was natürlich diejenigen ablehnen, die das Extremismuskonzept ablegen, kann man machen). Das ist offensichtlich was anderes. In jedem Fall heißt es nirgendwo, dass man "gleich stark" vorgehen will. Warum dann diese dreiste Hetze? So eine Angst, dass die eigene Klientel in den Fokus gerät? Absurdes Schauspiel...

  • J
    Jack

    @ Xtian:

     

    "Ich lese täglich (allein schon aus beruflichen Gründen) zum Beispiel taz, faz, pi-news, die Linke Zeitung und die Homepage von Claudia Roth."

     

    Geben Sie es doch zu: Sie lesen täglich pi-news und klicken dort auf die Links zu taz, faz, Linke Zeitung und (natürlich) der Homepage von Claudia Roth, um in den jeweiligen Kommentarbereichen ihre Ansichten (bzw. die von pi-news) zu verbreiten. Oder?

  • H
    Hatem

    Linke Gewalt ist selten menschenbedrohend?

     

    Zählen Polizisten für die taz nicht mehr als Menschen???

     

    *kopfschüttel*

     

    (Die Ärzte: Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man dir das nicht erklärt...)

  • M
    Martin

    Gewalt sollte nie ein Mittel sein.

     

    Aber warum sehen die Politiker nicht ein, dass es einen Unterschied gibt zwischen rechter Gewalt und der Gewalt, die versucht, diese zu verhindern? Selbst der Verfassungsschutz erkennt das in seinem Jahresbericht an.

  • A
    Aldinger

    Gewalt = Gewalt, weil, ganz egal, warum einer zuschlägt, Gewalt nicht das geeignete Mittel ist eine Diskussion zu führen. Es ist wieder das alte Lied das hier gespielt wird "... was ich mach ist richtig, und alle, die nicht meiner Meinung sind, bekommen einen aufs Maul..."

  • L
    Luftschloss

    Alles in allem sind Kommentare wie dieser überflüssig. Sie bringen keine neuen Bereicherungen für die Thematik.

  • KU
    kleiner Unflat

    @ Rolf Sternberger

    "Naja, selbst wenn ich Ihrer Argumentation folge, bleibt doch die Frage: Warum ist es legitim, Menschen mittels Gewalt dazu zu zwingen, sich zu ändern"

     

    Es ist nur dann legitim,wenn man selbst bedroht und ausgebeutet wird und jede Form von demokratischer Einflussnahme gescheitert ist.

     

    Ich finde das auch die letzte Lösung,weiß auch wie schwer die Dynamik später zu stoppen ist.

    Aber wenn man sich die gesellschaftlichen Zustände anschaut oder schlimmer, davon in mehrfacher Hinsicht betroffen ist, nach Kopenhagen guckt und sich über die Finanzpolitik im Lande schlau macht, hat man doch unweigerlich das Gefühl das Gewalt im Raubrittertum Notwehr ist.(!)

    Wenn das Gewaltmonopol des Staates mißbraucht würde (!)(um Menschen zu selektieren und in verschiedene Kasten zu pressen), dann würden wahrscheinlich selbst Sie ihren Unmut anders als mit Mahnwachen deutlich machen oder ?

    Sozialmedizinisch erwiesen ist, das in der niedrigsten sozialen Schicht die höchste Sterblichkeitsrate ist.

    Durch härtere Arbeiten, schlechte Ernährung, schlechte med. Versorgung, kein Urlaub, kein Airbag, leben die Armen nunmal nicht so lange wie die Reichen. Aber das der obszöne Luxus der Einen das Leben der Anderen verkürzt ist eben nur bis zu einem gewissen Grad erträglich. Die Umweltverschmutzung/ausbeutung ausschließlich zur Bereicherung, mit Leukämiezuwachs,vergiftetem Essen usw. tut dann den Rest ! Auf Desillusionierung und Isolation folgt Frustration ....folgt Aggression !

    Ps.:(und brennende Autos sind da eigentlich nur der Anfang, noch könnte ganz easy ein Konsens hergestellt werden )

  • RB
    R. Braun

    Leute jetzt glaubt doch endlich der taz:

     

    "Linker Terror ist guter Terror"

     

    Wollt ihr das nicht endlich mal begreifen.

  • RS
    Rolf Sternberger

    @kleiner Unflat:

     

    Naja, selbst wenn ich Ihrer Argumentation folge, bleibt doch die Frage: Warum ist es legitim, Menschen mittels Gewalt dazu zu zwingen, sich zu ändern. Ich bin - wie aus meinem ersten Beitrag zu entnehmen ist - gegen die Gleichsetzung rechter und linker politischer Aktionen. Doch habe ich bei den angeblich Linken das böse Gefühl, ihre eigene Wahrheit steht immer über der Freiheit des Anderen. Wer aus einer solchen Logik Gewalt ausübt hat zumindest meine Solidarität nicht verdient.

  • T
    Tommy

    Wenn Gewalt immer abzulehnen ist ... dann Polizei und die ganzen Schergen abschaffen !

    Was staatlich-Bedienstete an Gewaltexzessen treiben ist auch nicht zu verachten !

    Aber PapaStaat darf das ja ...

  • TS
    Thomas Schöffel

    Wir machen da mal einen ganz objektiven Test: Sie verbinden sich die Augen und unterscheiden dann, ob der Arschtritt von einem Linken oder einem Rechten kam. Wer das sicher unterscheiden kann, dem glaube ich, daß es einen signifikanten Unterschied zwischen rechter und linker Gewalt gibt.

  • M
    Mao

    Gewalt ist nicht gleich Gewalt. Es macht einen Unterschied ob ich jemanden prügele weil er anders aussieht, oder ob ich jemanden verprügele, der Andere nur aus dem Grund (Hautfarbe) verprügeln will.

    Oder ist es auch das Gleiche, wenn Männer Frauen schlagen?

  • X
    Xtian

    @ phyra / 21.12.2009 02:03

     

    Wieso ist es "erschreckend wie sich das erscheinen von 'braunen nasen trollen' auf der taz seite häuft"?

     

    Erstens bin ich seit ehedem taz-Leser und -Käufer.

     

    Zweitens bin ich der taz dankbar, dass hier auf diesen Seiten auch andere Sichtweisen der Welt zu Wort kommen dürfen.

     

    Drittens gehört es zu meinem Verständnis von Meinung, die gegründet sein will, dass man sich umfassend informiert. Ich lese täglich (allein schon aus beruflichen Gründen) zum Beispiel taz, faz, pi-news, die Linke Zeitung und die Homepage von Claudia Roth. Und wenn man mich läßt, kommentiere ich dort auch. (Übrigens unter Einhaltung von bewährten Regeln der Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik.)

     

    Bin ich deswegen ein "brauner nasen troll"?

  • KU
    kleiner Unflat

    Der Unterschied zwischen Linksextremen und Rechtsextremen liegt in der Motivation

    Die extreme Linke bekämpft ihre Gegener für das was

    sie TUN z.B.die Politiker(lügen), Kirche (heuchelt und hetzt)und Kapital (ausbeutet)

    Die extreme Rechte aber verfolgt ihre Gegner allein für das was sie SIND !!!

    ( Ausländer,Homosexuelle, Andersgläubige, Behinderte )

    Erstere " Opfer "können sich wenigstens theoretisch ändern !

  • J
    Jack

    Die Aussage "Gewalt ist Gewalt" ist an Oberflächlichkeit nicht mehr zu überbieten. Natürlich macht es einen Unterschied, ob Farbbeutel geworfen oder Menschen totgeschlagen werden, weil ihre Haut die "falsche" Farbe hat. Wer linke und rechte Gewalt gleichsetzt, verharmlost den Rechtsextremismus und spuckt dessen Opfern ins Gesicht.

  • RS
    Rolf Sternberger

    POlitisch motivierte Gewalt - und vor allem die diversen Debatten über deren Sinn und Unsinn - sind immer schon ein Zeichen dafür, dass die jeweiligen politischen Inhalte nicht mehr vermittelt werden können.

    Eine Unterscheidung zwischen rechtsextremen politischen Inhalten und Gewalt, die aus diesem Spektrum verübt wird und linken politischen Aktivismus ist wichtig und richtig. Doch wer sie auf die Dimension der Gewalt verengt hat sich apriori auf eine Diskussionsgrundlage gestellt, in welcher alle Argumente immer auch in ihr Gegenteil gedreht werden können. In einigermaßen funktionierenden Gesellschaften - also solchen, in denen es keine revolutionären Umsturzabsichten gibt - ist politische Gewalt immer in erster Linie "normale" Gewalt. Eine Aufrechung nach dem Motto, die rechte Gewalt ist aus den und den Gründen viel schlimmer als linke Gewalt mutet absurt an. Angriffe auf Menschen bleiben erstmal Angriffe auf Menschen - ob diese nun eine Uniform tragen oder nicht.

    Wer sich wirklich für die wichtige Trennung zwischen linken und rechten politischen Aktivismus aussprechen will, sollte dies auf inhaltlicher Ebene tun. Hier werden schnell unterschiede und klare Grenzen zwischen beiden sichtbar.

    Aber eine linke Szene, die sich zunhemend wieder in Gewaltdiskussionen und auch der direkten Ausübung von Gewalt annähert, kann zumindest meine Solidarität nicht mit dem kruden Hinweis auf die bessere Gewalt zurückerobern.

    In diesem Sinne bin ich immer bereit über politische Inhalte zu streiten, mich für sehr viele der genuin "linken" politischen Ziele auch einzusetzten, aber ich werde mich dabei niemals auf die Stufe stellen, eine Gewalttat zu legitimieren, weil sich ja angeblich für die richtige Sache ist. Wer seine politischen Ziele mittels Gewalt verwirklichen will, denkt im Prinzip totalitär, in dem Sinne, dass diese Menschen ihre eigenen politischen Vorstellungen für so unangefochten wahr halten, dass sie im Namen dieser politischen Wahrheit Gewalt gegen andere Menschen verüben. Wer sich seiner eigenen Wahrheit so sicher ist, diese als eine objektive Wahrheit voraussetzt, wird immer im NAmen dieser bereit sein, diese anderen Menschen für verbindlich aufzuzwingen - der lezte Schritt dieses Zwanges zur Wahrheit ist dann Gewalt.

  • CA
    Christian Alexander Tietgen

    Die CDU fixiert sich doch nur so auf Linksextremisten, weil sie selbst eher rechts als links ist.

  • A
    Aldinger

    Gewalt bleibt Gewalt, es ist scheinheilig da nach der polit. Richtung zu unterscheiden.

  • C
    carn

    Die linksextremistische Gewalt beinhaltet auch das Werfen von Molotovcocktails, dass kann auch zu toten fuehren.

    Am 1. Mai in Berlin hat zumindest ein von unbekannt, aber eher linksextremistisch, geworfener Molli die Polizisten verfehlt, aber dafuer eine unbeteiligte Frau getroffen, die sich ueber Verbrennungen 3. Grades freuen durfte.

     

    Die Rechtsextremisten sind gefaehrlicher, aber harmlos sind die anderen dadurch auch nicht, bekaempfen muss man beide.

  • C
    carn

    @Lumumba

     

    Also wenn sich jemand selbst ein Hakenkreuz ins Bein ritzt und behauptet es waeren Neonazis gewesen, dann ist das auch eine rechtsextremistische Straftat?

     

    Schwachsinn!

    Ob eine Straftat rechtsextremistisch ist oder nicht haengt vom Motiv ab. Zwar ist eine rechtsextremistische Motivation bei einem Hakenkreuz wahrscheinlich, aber sicher ist das nicht.

    Es koennte auch ein Linksextremist gemalt haben, der jemanden als Nazi denunzieren will oder der die Nazigefahr aufbauschen will.

    Somit wissen wir nicht, ob 80%, 90% oder 99% aller Hakenkreuze rechtsextremistisch motiviert sind.

  • M
    Matze1968

    JEDE gegen Menschen gerichtete Gewalt ist gleich zu bewerten - egal ob es rechsextreme oder linksextreme Gewalt ist.

     

    Und:

    Das Verharmlosungsargument ist gefährlich: Es gibt ja Menschen, die weisen jeden Vergleich zeitgenössischer Vorgänge mit dem Nazi-Terror zurück, weil dann ja die Einzigartigkeit des Nazi-Regimes relativiert werden würde.

     

    Bloß:

    - Wie will man denn dann neuen gefährlichen Tendenzen begegnen, die ähnlich Schlimm sind / zu werden drohen ? Mit dem Argument kann man gleich jeden Antifaschiusmus beerdigen, denn heutigen Faschismus darf es dann ja nicht geben / bzw. man darf ihn nicht so nennen!

    - Ist es nicht eher so, daß einige Menschen sich selber damit eine Beruhigungspille verabreichen, in dem sie an dem Glauben festhalten, das personifizierte Böse (in Gestalt Hitlers) habe unser Land heimgesucht, und es kann und wird NIE mehr schlimmer werden, weil das damalige Böse ja als ABSOLUT aufgefasst wird ? Und man deswegen keine Vergleiche ziehen darf mit damals (weil die ja RELATIVIEREN würden) ???

     

    Von daher halte ich so eine Argumentation für ziemlich fragwürdig...

  • N
    Nick

    "Von den über 20.000 rechtsextrem motivierten Straftaten, die im Jahr 2009 gezählt wurden, ging eine "besondere Gefahr für Leib und Leben" der Opfer aus, (..) Linke Gewalt dagegen ist selten lebensbedrohend."

     

    Das ist unsauber argumentiert: Sie behaupten dass alle > 20000 rechten, aber nur sehr wenige (von wievielen?) linken Straftaten lebensgefährlich waren. Stützen die tatsächlichen Zahlen ihre These nur unbefriedigend, oder kennen Sie diese einfach nur nicht? Oder erscheint Ihnen gar Ihre Behauptung so dermaßen plausibel dass ein empirischer Beleg dafür überflüssig wäre?

  • TF
    the fnord

    @ Narban:

     

    Mord und schwere Körperverletzung (rechte Gewalt) und Sachbeschädigung (linke Gewalt) sollte man vielleicht etwas differenziert betrachten...

  • V
    vic

    @ Xtian

    Oh, ein Hakenkreuzforscher. Halten sie uns unbedingt auf dem Laufenden in dieser Sache...

  • J
    Justyn

    Gewalt ist Gewalt und es gibt nicht die harmlose linksextreme und die angeblich gefährlichere rechte Gewalt.

     

    Solange wir immer von der linken und rechten Gewalt sprechen und nicht alle Gewaltakte scharf verurteilen und die Täter verfolgen und bestrafen, solange wird sich nichts ändern, weil die Linken auf die Rechten zeigen und die Rechten auf die Linken und beide Seiten fühlen sich im Recht.

     

    Herr Speit präsentiert uns Lösungen und Ansichten von gestern, was wir aber brauchen, ist ein neuer Ansatz und neue Lösungen und nicht diese stupide Mantra "Kampf gegen Rechts" die dazu führt, dass Linksextreme selbständig definiert, was rechts ist und sogar alte Opas die gegen Moscheen protestieren, als Nazis verunglimpft und mit Steinen beworfen werden. Statt Dialog und Diskussion wählen die Linksextremen Gewalt und Verunglimpfung, was nur zu einer Gegenreaktion und neuer Gewalt führt.

  • RD
    Richard Detzer

    Offensichtlich ist die Gewalt links wie rechts die gleiche. Lediglich Behandlung, Bewertung und Liebäugelung der Gewalt rechtfertigen sich unterschiedlich zum Schaden der jeweils anderen Klasse.

    Was erwarten Sie eigentlich. Stellen protzig einen Verein gegen rechte Gewalt in einem gemieteten Haus auf, verbieten gleichzeitig rechte Versammlungen an jeder sich bietenden öffentlichen, halböffentlichen und privaten Stelle.

    Gewalt ist gleich, ist immer. Blickt man in das Ergebnis der Antifaschismus Diskussion, muß man Nazis nach modernen Regeln einen immensen Emanzipationsbedarf und Gleichstellungsrecht einräumen.

    Nazifaschismus wurde möglicherweise von den Opfern gedanklich insofern übernommen, als nun die Umkehrung dessen erkennbare Pflicht ist. Ein Staat der das nicht aufräumen kann, ist ein vergangener, ideologischer und halbidiotischer Dummkopf Staat.

    So retten sich derzeit viele Staatengebilde aus der Vergangenheit in eine Zukunft, die möglicherweise schon heute von solchen Staatengebilden nichts mehr wissen will.

  • N
    nordlicht

    Linke Gewalt ist "selten" menschenbedrohend? Steinwürfe und Brandsätze bei Demos? Angezündete Autos in Wohngebieten? Oder sind Polizistinnen und Polizisten keine Menschen? Wer Gewalt abstuft und relativiert, öffnet ihr alle Türen, bis hin zum wahnsinnigen Terrorismus. Auch Andreas Baader und Ulrike Meinhof haben mal damit angefangen, über Gewalt zu diskutieren ...

  • J
    john

    Also, fassen wir mal zusammen:

     

    Passiert ist offenbar nichts. Und weil nichts passiert, geht die Antifa zur taz und sagt: Wir rechnen täglich mit Anschlägen. Dann schreibt die taz einen Artikel darüber und leitet mit "Schon wieder Mügeln..." ihren Bericht ein. So, als wenn etwas passiert wäre.

     

    Das ist ja eine wunderbare Symbiose...

  • B
    Bastian

    "Jedes an die Wand geschmierte Hakenkreuz zählt als rechtsextremes Propagandadelikt."

    Ist es doch erstmal auch, egal welche Staatsbürgerschaft der Nazi hat.

     

    Mal ne andere Sache:

     

    Jedes brennende Auto wird durch Polizei, die meisten Medien und in der Statistik erstmal den Linken angelastet, obwohl dem einzigen in den letzten Jahren Verurteiltem trotz aller Bemühungen keine Kontakte zu linksradikalen KLreisen nachgewiesen werden konnten, sondern aus reiner Zerstörungswut gehandelt wurde.

     

    Ähnlich verhält es sich doch mit dem 1. Mai, wo es für viele junge Menschen mittlerweile ein "Volkssport" ist, Steine zu schmeißen, unabhängig von politischer Motivation.

  • P
    phyra

    Es ist erschreckend wie sich das erscheinen von "braunen nasen trollen" auf der taz seite häuft... Schießt die anti-antifa zurück, oder gehören die "herrschaften" zur stammleserschaft? würde dem Begriff Autonome-Rechte einen neuen aspekt hinzufügen...

    Rechte Gewalt läßt sich durch das zitieren linker gewalt oder arabischen na®zismus nicht negieren, das Problem ist Gewalt an sich...so lange das die meinungsfreudigen vertreter aller kulturen und idiotologien nicht erkennen, besteht wenig hoffnung für die welt.

  • N
    narban

    wird mal wieder linksextreme gewalt verharmlost?!! wie ähnlich sich doch die links- und rechts-aussen sind, nur noch an der farbe ihrer hemden sind sie zu unterscheiden! ich drehe mich, angewidert von diesem kommentar, ab und hoffe endlich mein mir gegebenes versprechen einzulösen, dieses "blatt" nicht mehr zu lesen!

  • H
    Hessebub

    Ja, ja, jetzt jault ihr Linken auf, weil auch eure extremistische Gewalt bekämpft werden soll! Gewalt ist Gewalt, da kann man nicht so rumeiern und relativieren wie der Herr Speit!

  • L
    Lumumba

    @xtian

     

    jedes an die wand geschmierte hakenkreuz IST ein rechtsextremes propagandadelikt!

  • F
    fcsp

    @ Xtian: Faszinierend dass es Menschen gibt die Schreiben können trotz der offensichtlichen Leseunfähigkeit.

  • X
    Xtian

    Jedes an die Wand geschmierte Hakenkreuz zählt als rechtsextremes Propagandadelikt.

     

    Bestimmt auch meine beiden "Lieblings"-Hakenkreuze:

     

    Das eine haben arabische Nachbarn in der Bonner Straße einem bekannten Alt-Godesberger ans Hoftor geschmiert, weil sie nicht wollten, dass er in "ihrer" Straße lebt.

     

    Das andere war (gleich dem dem Marwa-Prozeß) an der Dresdner Synagoge zu sehen. Auch dieses Hakenkreuz, das zunächst für viel Aufsehen sorgte, bis man herausbekommen hatte, von wem es stammte, war von arabischer Hand gezeichnet worden.

     

    Weiter also im "Kampf gegen Rechts" ...