Ausgabe vom 25./26. Oktober 2014: Ein Bauer und seine Revolution

Vorm Gesetz werden Schwule und Lesben immer gleicher. Aber manchmal kommt die Gesellschaft nicht ganz mit. Wie ein Landwirt seine Familie herausfordert, weil er Männer liebt.

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Land: „Man hätte ja einen Sohn verloren“, sagt die Mutter vom Altschorenhof am Bodensee. Sie melkte gerade Kühe, als Andreas ihr sagte, er trenne sich jetzt von seiner Frau. Er sei schwul. Wie sich eine Familie von Traditionen verabschiedet – und warum Dörfer nicht alleine Schuld daran tragen, wenn Homosexuelle in die Stadt ziehen.

Jede Woche stellen wir eine Streitfrage, auf die Politiker, Wissenschaftlerinnen, Leserinnen und Prominente antworten. Die Diskussionen und den jeweils aktuellen Streit finden Sie unter taz.de/streit. Diskutieren Sie mit!

Wolke: Am 17. September 2013 simulierten die deutschen Behörden den Super-GAU des Kernkraftwerks Emsland. Interne Dokumente zeigen: Die geheime Übung ging gründlich schief. Die Menschen hätten erst davon erfahren, als die radioaktive Wolke längst übers Land zog.

Wunde: Engerhafe, ein Dorf in Ostfriesland, kleine Häuser, große Kirche: 1944 war hier ein KZ. Ein Außenlager von Hamburg-Neuengamme, nur zwei Monate stand es, 188 der mehr als 2.000 Gefangenen starben. Vergangenes Wochenende trafen sich die Angehörigen und feierten das Leben.

Krieg: Der Vormarsch des Islamischen Staats scheint unaufhaltsam. Muss man sich der Terrorgruppe nicht entgegenstellen? Die Streitfrage „Pazifismus adieu?“ beantworten unter anderem Josef Joffe, Herausgeber der Zeit, und Historiker Michael Wolffsohn.

Kampf: „Die Umstände seiner Kindheit machen es verständlich, dass aus Bin Laden ein rachsüchtiger Mensch geworden ist“, sagt der Psychoanalytiker Vamik Volkan. Ein Gespräch über Selbstwert - und über die Gruppendynamik radikaler Muslime.

Essen: Michael Pollan gilt als politisch wichtigster Food-Philosoph der USA. Sich die Kontrolle über sein Essen zurückzuholen, sei wichtiger als fast alles andere, sagt er, und: „Was ist Currywurst?“

Eile: „Spiegel Online“ ist nun schon seit 20 Jahren am Netz, will ausgeruhter sein, dabei aber gleichzeitig der Taktgeber der Nation bleiben. Kann das funktionieren?

Mit Kolumnen von Christel Burghoff, Wolfgang Gast und Peter Unfried.