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Racial Profiling bei der Polizei„Igittigitt, das ist Rassismus“

Polizeigewerkschafts-Chef Rainer Wendt spricht über die Konsequenzen der NSU-Affäre und Racial Profiling. Er warnt vor Pauschalkritik.

Polizisten bei einer Demo gegen rassistische Polizeigewalt in Berlin. Bild: dpa
Daniel Bax
Interview von Daniel Bax

taz: Herr Wendt, der Untersuchungsausschuss des Bundestags hat in seinem Abschlussbericht zur NSU-Affäre vorgeschlagen, die Polizei solle bei jeder Tat gegen Migranten künftig festhalten, ob einem möglichen rassistischen Hintergrund nachgegangen wurde. Wie finden Sie das?

Rainer Wendt: Von mir aus kann man das dokumentieren. Damit habe ich kein Problem, vor allem, wenn sich die Polizei dadurch von dem Verdacht freimachen kann, sie würde nicht in jede Richtung ermitteln. Aber die Politik muss dann auch die Frage nach den Ressourcen beantworten. Es heißt ja auch immer, dass wir zum Beispiel in den ostdeutschen Ländern die Präsenz in der Fläche sicherstellen müssen, um dort, wo es rechtsextreme Tendenzen gibt, sofort vor Ort zu sein. Aber zugleich sollen in den fünf neuen Bundesländern jetzt über 9.000 Planstellen gestrichen werden. Da ärgern mich so wohlfeile Forderungen natürlich.

In seinem Abschlussbericht hat der Untersuchungsausschuss einmütig festgestellt, die Polizei habe in der NSU-Mordserie einseitig ermittelt. Ist das nicht eine schallende Ohrfeige?

Dieses Fazit macht uns natürlich nicht glücklich, aber ich warne vor Pauschalkritik. Daran, dass wir von Anfang an nicht in die richtige Richtung ermittelt haben, haben viele mitgewirkt. Ich vermisse in dem Bericht einen Hinweis darauf, dass sich auch die, die die Sicherheitsbehörden kontrollieren, nicht mit Ruhm bekleckert haben.

Bleiben wir bei der Polizei: Dass in neun von den zehn Mordfällen des NSU einseitig ermittelt wurde, führt der Ausschuss auf ein „strukturelles“ Versagen zurück. Was sagen Sie dazu?

Das sehe ich anders. In Bayern wurde 2006 durchaus auch in Richtung Rechtsextremismus ermittelt. Es war aber nicht falsch, auch in andere Richtungen zu ermitteln. Das macht ja Polizeiarbeit aus: dass in alle Richtungen ermittelt wird.

Die Ermittlungen haben sich fast ausschließlich auf das Umfeld der Opfer konzentriert, wie sich auch beim NSU-Prozess in München zeigt. Warum können Sie da bei der Polizei keinen blinden Fleck erkennen?

Die Politik hat hier zu schnell eine Erwartungshaltung formuliert und unmittelbar nach den Taten einen rechtsextremen Hintergrund ausgeschlossen. Das passiert ja jetzt noch. Wenn es irgendwo Hinweise auf Rechtsextremismus gibt, dann findet sich sofort ein Innenminister, der sagt: „Das stimmt doch alles gar nicht, das ist nicht so schlimm.“ Dieses Beschwichtigen ist weit verbreitet. Dass sich die Polizei von der Politik hat leiten lassen, war ein großer Fehler. Ich hätte mir hier ein größeres Selbstbewusstsein der Behörden gegenüber der Politik gewünscht.

Bild: dpa
Im Interview: Rainer Wendt

56, ist seit 2007 Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Mit rund 94.000 Mitgliedern ist die DPolG die zweitgrößte Polizeigewerkschaft des Landes. Zuletzt schaltete sich der Polizeihauptkommissar aus Duisburg in den Streit um unverhältnismäßig harte Polizeieinsätze in Fußballstadien ein und kritisierte Fans und Fußballfunktionäre. Wendt ist Mitglied der CDU.

Der Untersuchungsausschuss hat gefordert, in der Polizeiausbildung solle künftig mehr „interkulturelle Kompetenz“ vermittelt werden. Mangelte es der Polizei bisher daran?

Sie können sicher sein, dass Menschenrechtsbildung, Rassismusforschung und interkulturelle Kompetenz bei der Polizeiausbildung schon jetzt ganz oben stehen. Sonst könnten sie doch heute manchen Einsatz, etwa bei häuslicher Gewalt, gar nicht mehr bewältigen.

Der Ausschuss war sich auch einig, dass die Sicherheitsbehörden mehr Mitarbeiter mit Migrationshintergrund brauchen.

In etlichen Bundesländern wirbt die Polizei schon seit Jahren massiv um solche Bewerberinnen und Bewerber. Ich hatte in meiner aktiven Zeit auch schon viele türkische und italienische Kollegen. Das ist in der Tat eine Bereicherung. Aber wenn Sie zur Polizei wollen, müssen Sie sehr hohe Anforderungen erfüllen, mancherorts brauchen Sie Abitur. Leider ist es so, dass viele Menschen, die eine Zuwanderungsgeschichte haben, diese Anforderungen nicht erfüllen, weil sie zum Beispiel sprachliche Defizite haben. Das ist ein Problem der Schulen.

Vielleicht schreckt manche potenzielle Bewerber auch das Image der Polizei ab?

Die Polizei genießt in Deutschland ein sehr hohes Ansehen, das gilt auch für den zugewanderten Teil der Bevölkerung. Sicher hat die NSU-Affäre keinen Beitrag geleistet, um das Vertrauen zu stärken. Wir haben aber viele Bewerber mit ausländischen Wurzeln. Beim Staat anzufangen ist für viele junge Leute mit einem hohen Maß an Anerkennung verbunden. Die sind sehr stolz darauf, wenn sie Polizist geworden sind.

Als Konsequenz aus der NSU-Affäre fordern viele jetzt, eine Beschwerdestelle für polizeiliches Fehlverhalten einzurichten. Sie auch?

Nein, das wird es mit uns nicht geben. Wir haben unabhängige Untersuchungsstellen, die heißen Staatsanwaltschaften. Wir wollen keine Tribunale, die von Parlamentsmehrheiten und damit von Parteifunktionären abhängig sind, denen sich die Polizei permanent unterwerfen müsste.

Derzeit verlaufen die allermeisten Verfahren gegen Polizisten im Sande. Versagt da die Kontrolle durch die Justiz?

Es gibt jedes Jahr etwa zweieinhalbtausend Strafanzeigen gegen Polizisten, davon werden 95 Prozent von den Staatsanwaltschaften eingestellt. Von den verbleibenden fünf Prozent, bei denen es zur Anklage kommt, wird ein Drittel verurteilt. Normale Strafanzeigen gibt es acht Millionen im Jahr, und davon werden achtzig Prozent eingestellt. Von den verbleibenden zwanzig Prozent werden zwei Drittel verurteilt. Die Dimensionen sind also vergleichbar.

Die Einstellungsquote bei der Polizei ist deutlich höher. Warum?

Das liegt daran, dass die meisten Anzeigen Gegenanzeigen sind: Wer Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte begangen hat, der versucht, sich durch eine Anzeige gegen die Polizei in eine bessere Verfahrensposition zu bringen.

Oder umgekehrt.

Die Polizei muss ja Anzeige erstatten, wenn sie den Verdacht einer Straftat hat.

Dann steht Aussage gegen Aussage.

Wenn sich zwei Aussagen gegenüberstehen, ist aber egal, wer das untersucht. Was soll eine Kommission denn anderes ermitteln als eine Staatsanwaltschaft und ein Gericht? Hat die eine höhere Eingebung oder was?

Eine unabhängige Kommission könnte die Polizei von dem Verdacht entlasten, dass sie etwas zu verbergen hat.

Nein, ich glaube, wir würden dort sehr viel Unrecht erfahren, weil dort nicht mit juristischer Expertise, neutral und professionell, sondern parteipolitisch und ideologisch motiviert ermittelt würde. Wir würden dort nicht entlastet, sondern permanent am Pranger stehen. Das hat die Polizei nicht verdient.

Migrantenverbände und Opferangehörige fühlen sich in ihrer Kritik an der Polizei durch den Untersuchungsausschuss bestätigt. Muss man sie nicht ernster nehmen?

Das tun wir. Wir müssen aber das Handeln der Polizei besser erklären, die Sicherheitsbehörden müssen ihre Öffentlichkeitsarbeit professionalisieren. Es reicht nicht mehr, wenn sich eine Staatsanwaltschaft und eine Polizei nach einer Tat mit einem möglicherweise rassistischen Hintergrund hinstellen und sagen: „Zum laufenden Verfahren äußern wir uns nicht.“

Im Rahmen der Aufarbeitung der NSU-Affäre wurde bekannt, dass zwei Polizisten in Baden-Württemberg einmal beim Ku-Klux-Klan waren. Wie können Sie da ausschließen, dass es bei der Polizei Rassisten gibt?

Ich kann nicht in die Köpfe von über 260.000 Menschen gucken. Aber was ich ausschließen kann, ist, dass wir dieses Thema vernachlässigen. Dieser Vorwurf ist heftig, schmerzhaft und bösartig. Er trifft ja auch die Bundespolizei mit ihren verdachtsunabhängigen Kontrollen. Hier wünschte ich mir auch, dass die Politik uns mehr in Schutz nimmt.

Kritiker sprechen bei diesen Kontrollen von „Racial Profiling“, weil man allein aufgrund seiner Hautfarbe ins Visier der Polizei geraten kann. Muss das sein?

Wenn die Politik nicht möchte, dass die Polizei illegale Zuwanderung in dieser Form bekämpft, dann muss sie uns diesen Auftrag entziehen. Dann werden wir das nicht mehr tun.

Im vergangenen Jahr sind über eine halbe Million Menschen in solche Kontrollen geraten. Nur drei Prozent davon waren illegal Eingereiste. Da kann man sich schon fragen, ob das verhältnismäßig ist, oder?

Wenn die Politik sagt, das brauchen wir nicht mehr, dann haben wir damit kein Problem. Dann würde aber auch die erfolgreiche Arbeit der Bundespolizei bei der Bekämpfung der illegalen Migration beendet sein. Die Politik kann uns jedoch nicht den Auftrag und die Befugnisse geben und hinterher sagen: „Igittigitt, das ist Rassismus.“

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39 Kommentare

 / 
  • H
    Halit

    Rainer Wendt warnt vor Pauschalkritik - die hat es in der Form wegen der NSU nie gegeben.

    Das sollte Wendt auch mal klar auseinanderhalten. Aber nehmen wir mal Süleyman Tasköprü aus Hamburg: Die Polizei hat regelrecht einen erweiterten Bekannten- und Familienkrei abgefilmt, mitgeschnitten und fotografiert ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Wie ist das denn zu erklären?

    Das hat weniger etwas mit Rassismus zu tun, als mit einer Haltung der Ermittler. Wenn es keine Spur gibt, dann ist das Fakt. Dann müsste man reagieren und sich etwas anderes überlegen. Aber das fand nicht statt. Ohne das abgebrannte Wohnmobil würde noch heute ein Wust an Vermutungen umherkreisen, wer die Ceska-Mörder sind. Dabei gab es aus den USA durchaus Fälle, wo Serienmörder aus politischen und rassistischen Motiven heraus intelligent getötet hatten.

    Ein guter Kriminologe hätte darauf jedenfalls kommen können, immerhin hatte Beckstein seiner Soko aufgetragen, in einem rechten-politischen Hintergrund auch zu ermitteln. Das landete aber schnell im Müll. Auch Zeugenaussagen gab es. Da muss man grundsätzlich fragen, wie gut die Polizeit mit so einer Aufgabenstellung umgeht, Rassismus, aber auch schlichte Fremdheit und Distanz zu Migranten sind definitiv ein Teil des Problems. Und da kann die Gewerkschaft auch ansetzen und von sich aus mehr tun. Darüber redet das CDU-Mitglied Wendt aber weniger.

  • BB
    Butter bei die Fische

    Hätte ich meinem Mathe-Lehrer gesagt "1:5 ist ungefähr dasselbe wie 1:20" wäre ich wohl von der Schule geflogen.

     

    Dass ich mit so einem Unsinn noch ungestraft Polizeihauptkommissar und Chef der Polizeigewerkschaft werden kann, darauf wäre ich nicht gekommen.

  • H
    Hans

    Was spricht gegen eine unabhängige Untersuchungskomission bestehend aus Juristen. Ähnlich wie bei einer Schlichtungsstelle. Ich denke, da kann man für die nötigen, unabhängigen Kompetenzen sorgen.

  • R
    @roterBoskop

    Die Polizei hat sich an Gesetzen zu orientieren und nicht an der Politik! Das sind die erbärmlichsten Ausreden die ich seit langem gehört habe. Da spricht jemand der genau weiß das es anders ist.

  • P
    Peter

    Mir fehlt das Verständnis für den Vorwurf des "racial profiling". Wenn in Zentralafrika, Indien oder auf Indonesien nach illegalen Einwanderern gesucht würde, dann würden die dortigen Polizisten halt auch vor allem die "Bleichgesichter" kontrollieren. Und wenn in Mitteleuropa nach illegalen Einwanderern gesucht wird, macht es wenig Sinn, hellhäutige Blondinen zu kontrollieren, sondern dann richtet sich die Suche AUTOMATISCH nach Leuten, die nicht dem durchschnittlichen mitteleuropäischen Aussehen entsprechen. Ich wurde auch schon mal kontrolliert, und möglicherweise aufgrund meiner dichten schwarzen Haare und meines etwas dunkleren Teints. Na und?

    Wer hier laut "Rassismus" ruft, will wohl nur auf der Schiene der political correctness solche Kontrollen generell abschaffen. Da sage ich nur "Nein Danke!"

    • @Peter:

      Ihnen ist schon klar, dass ihr Kommentar totaler Quatsch ist!

      Welche Einwanderer in Zentralafrika, Indien oder Indonesien meinen sie denn? Also Indien hat viele illegale Einwanderer aus Bangladesch. Die unterscheiden sich optisch durch....gar nichts von einem Inder. Und die "Bleichgesichter" aus Zentralafrika winken beim übersiedeln aus Europa den Flüctlingen aus Afrika nach Europa bei der illegalen Überquerung zu... Erst einmal nachdenken, statt posten.

       

      P.S. Ich bin mir sicher, dass wenn sie regelmäßig wegen ihres Aussehens kontrolliert werden würden, nicht das Ganze mehr so locker sehen würden. Jede Kontrolle beweist, sie sind anders als die Anderen. Das grenzt aus. Wenn man Integration fordert aber ausgrenzt, grenzt dies an Schizophrenie.

      • @denol:

        Er hat ja gesagt "Wenn ... gesucht ... würde".

    • B
      Balduin
      @Peter:

      Auch hellhäutige Blondinen können illegal einwandern. Nach deutschem Gesetz sind Menschen nicht anhand ihres Aussehens, sondern anhand konkreter Verdachtsmomente juristisch anzugehen. Wenn Sie mit dem deutschen Gesetz nicht klarkommen, weil es Ihnen nicht rassistisch genug ist, sollten Sie dahin auswandern, wo es ein rassistischeres Gesetz gibt. Vielleicht probieren Sie es mal in Saudi-Arabien.

      • @Balduin:

        Nö, braucht nicht immer konkrete Verdachtsmomente. Z.B. bei Routinekontrollen auf Alkohol im Straßenverkehr.

         

        Wie sollten im Fall des illegalen Aufenthaltes konkrete Verdachtsmomente auch aussehen...

        • B
          Balduin
          @Viccy:

          Es Fahrzeug- und Verkehrskontrollen, diese setzen aber keinen Straftaten voraus, sondern maximal Ordnungswidrigkeiten. Routinemäßige Alkoholkontrollen gehören ins Reich der Legenden regelmäßiger Alkoholfahrer.

           

          Wie sieht´s nun aus? Haben Sie schon über Saudi-Arabien nachgedacht? Da gibt es schöne gesetzlich verankerte Benachteiligungen für Einwanderer. Das wäre doch ganz nach Ihrem Geschmack, oder?

          • @Balduin:

            § 316 StGB (Straftat) ist ein Massendelikt, das vor den Amtsgerichten verhandelt wird. Wie kam das wohl im Regelfall zur Kenntnis der Staatsanwaltschaft?

             

            Im Übrigen ist Ihre Argumentation reichlich widersprüchlich. Denn wenn schon wegen bloßen Ordnungswidrigkeiten Routinekontrollen durchgeführt werden können - wie Sie ja sagen -, dann erst recht bei Straftaten.

             

            Mit Deutschland hab ich kein Problem, ich bleib gerne hier. Wüsste nicht, wo ich lieber leben würde, Sie wohl auch nicht, sonst wären Sie ja woanders.

  • A
    Achim

    Ich finde die Einstellungsquote bei Polizisten nicht überraschend:

    Im Wort "Gewaltmonopol" ist die Gewalt schon enthalten, d.h. nur die Polizei darf legal Gewalt/Zwang anwenden. Das ist für die Betroffenen natürlich erst einmal nicht akzeptabel, daher werden die Maßnahmen gerne überprüft.

    Dafür gibt es zwei Wege:

    1) Verwaltungsrecht, was aber nicht so einfach ist oder

    2) Strafanzeigen, die man ganz schnell stellen kann.

     

    Viele Anzeigen gegen Polizisten werden aus einer persönlichen Emotionalisierung und Unkenntnis der Rechtslage gestellt. Wenn die Sachverhalte dann von Fachleuten geprüft werden, müssen viele Anzeigen als unbegründet durch die Staatsanwaltschaft eingestellt werden.

  • DW
    Die Wahrheit tut weh...

    Unter den Migranten/Innen herrscht die einhellige Meinung, dass mindestens 80% aller Polizisten/Innen Rassisten sind!

    Das würde aber keine offen zugeben!

    • @Die Wahrheit tut weh...:

      Ein Statistiker! :D Ich behaupte, dass mindestens 99% der männlichen Deutschen einen kleinen Penis haben. Das würde aber keiner zugeben. :P

      Ihre Zahl ist haltlos und vollkommener Quatsch.

  • M
    mc

    Rassismus besteht nicht alleine darin, dass die Polizei "Racial Profiling" anwendet, sondern auch darin wie erniedrigend viele dieser Untersuchungen durchgeführt werden. Um herauszufinden ob jemand den "richtigen Pass" hat, reicht es den Pass zu kontrollieren! Dabei bleibt es allerdings NIE!

  • C
    Charlene

    Meine Güte, was für dumme, oberflächliche Fragen...

  • D
    Demogänger

    Untersuchungen gegen Polizisten sollten vielleicht nicht durch die Staatsanwälte erfolgen, die Tag für Tag auf die Zusammenarbeit mit der Polizei angewiesen sind. Dann muss sich ein gewöhnlicher Staatsanwalt auch nicht fragen, ob sich ein Verfahren gegen einen Polisten nachteilig auf seine Arbeit auswirkt.

    Ebenso ist es fragwürdig dass Polizeibehörden ihre eigenen Vergehen untersuchen sollen - wie oft fehlen bei der Auswertung von polizeilichem Videomaterial 'zufällig' die entscheidenen Sequenzen?

    Dazu kann Herr Wendt sich mal äußern.

  • P
    Peter

    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum die taz solche Interviews führt. Für das Verbreiten von Rechtfertigungen der Polizeistrategen und CDU-Mitgliedern gibt es so viele andere Möglichkeiten. Ich würde hier lieber Analyseartikel mit Entkräftungen dieser Ideologieplatitüden lesen. Sowas scheint aber mittlerweile Lesersache zu sein.

  • TL
    Tim Leuther

    "Im vergangenen Jahr sind über eine halbe Million Menschen in solche Kontrollen geraten. Nur drei Prozent davon waren illegal Eingereiste."

     

    -Findet ihr 3% nicht viel? Ich finde das gar nicht so wenig.

  • "Im vergangenen Jahr sind über eine halbe Million Menschen in solche Kontrollen geraten. Nur drei Prozent davon waren illegal Eingereiste. Da kann man sich schon fragen, ob das verhältnismäßig ist, oder?"

     

    500.000 Menschen kontrolliert und 15.000 "Illegale" (wenn man sie so nennen will) aufgefunden, das ist doch wohl eine beachtliche Menge an absoluten Zahlen. Fünfzehntausend!

     

    Wer auf die Erfassung dieser 15.000 Menschen verzichten will, möge das doch offen sagen oder aber, falls er das nicht möchte, eine Alternative zum "racial profiling" vorschlagen, die ebenso effektiv ist.

    • B
      Balduin
      @Viccy:

      Ich verzichte auf die Erfassung dieser Menschen, da sie nicht mal 0,2 Promille der Gesamtbevölkerung darstellen. Da ist es mir wichtiger, die 10 bis 20% zu erfassen, die latent rechtsradikaler Gesinnung sind.

      • @Balduin:

        Immerhin eine klare Antwort.

  • MC
    Ömür Cömür von Cölün

    "Herr Wendt, der Untersuchungsausschuss des Bundestags hat in seinem Abschlussbericht zur NSU-Affäre vorgeschlagen, die Polizei solle bei jeder Tat gegen Migranten künftig festhalten, ob einem möglichen rassistischen Hintergrund nachgegangen wurde."

     

    LOL !

    Was soll das bringen? Das ist doch völlig unrealistisch, da man gezielt kritiklose Rekruten mit einem Höchst-IQ von 60 Punkten bei der Polizei sucht.

     

    Neulich erst durfte ich eine Quasi-Einkesselung von Demonstranten sehen.

    Ich fragte einen der Polizisten (der mich mißtrauisch ansah, weil er mich für einen Sympathisanten hielt), worum es gehe - er wußte es nicht. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen, mal einen der Typen zu fragen, wofür oder gegen sie demonstrieren.

     

    Solche idealen Polizisten fragen nicht, sie tun einfach, was man ihnen befiehlt. Egal, was für eine Scheiße das ist.

     

    Solche Leute braucht eine Regierung. Egal, was für eine das ist.

    • @Ömür Cömür von Cölün:

      Bullen müssen auch bei Nachtschicht um 4 Uhr morgens nach einer Schlägerei auf dem Kiez noch einen halbwegs gescheiten Einsatzbericht schreiben. Das geht nicht mit einem IQ von 60.

  • D
    DDHecht

    Rainer Wendt zerschneidet auch schon einmal Schweinehälften mit Plastikschildern, um zu zeigen, wie gefährlich Namensschilder bei Polizisten sind! Der ist einfach peinlich und wirklich nicht ganz bei Sinnen! Es gibt Cops, die über den nur lachen können und welche, die dieser groteske Lobbyistenfigur widersprechen!

    www.Kritische-Polizisten.de

    Artikel:"Struktureller Rassismus bei der Bundespolizei"

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Es gibt jedes Jahr etwa zweieinhalbtausend Strafanzeigen gegen Polizisten, davon werden 95 Prozent von den Staatsanwaltschaften eingestellt. Von den verbleibenden fünf Prozent, bei denen es zur Anklage kommt, wird ein Drittel verurteilt. Normale Strafanzeigen gibt es acht Millionen im Jahr, und davon werden achtzig Prozent eingestellt. Von den verbleibenden zwanzig Prozent werden zwei Drittel verurteilt. Die Dimensionen sind also vergleichbar."

     

    moment:5 prozent der verfahren gegen polizisten werden nicht eingestellt und davon nur 1/3 verurteilt.

    also werden nur 1,6 prozent der angezeigten polizisten verurteilt!

    von 20 prozent der normalen verfahren werden 2/3 verurteilt.

    macht 13,2 prozent.

     

    13,2 prozent gegnüber 1,6 sind also vergleichbar?

    will herr went uns für blöde verkaufen?

    zumal zu den "normalen" strafverfahren die eingestellt werden auch kleinere beträge an geldschulden etc zählen,die aussergerichtlich geregelt werden.

    anzeigen gegen polizeibeamte innerhalb der ausübung ihres berufs(darum geht es nämlich)sind eine ganz andere nummer und haben meistens etwas mit gewalt zu tun.

     

    frei nach dem motto:traue niemals einer statistik die du nicht selbst gefälscht oder intepretiert hast.

    nicht mit mir,herr went!

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Naja, wenn Anzeigen - egal, gegen wen - in der Regel eingestellt werden (immerhin 80%! bei den "normalen Anzeigen"), dann ist da schon eine gewisse Vergleichbarkeit (wenn auch nicht: Gleichheit) gegeben.

  • H
    Hans

    Das sollte demonstrativ "racist profiling" genannt werden.

  • G
    ganjaman

    "interkulturelle kompetenz" und "häusliche gewalt" stehen also für den oberpolizisten in direktem zusammenhang. aha. "deutsche" paare schlagen sich also nicht?

    da hab ich andere erfahrungen. meine mutter hat meinem vater oft "eine mitgegeben". er, der schlappschwanz hat sich aber nie gewehrt. und meine familie hat keinen migrationshintergrund!

    • J
      Johnny
      @ganjaman:

      Und bei dir konnten die Polizisten sicher leichter vermitteln als bei einer Familie, in der die Eltern kaum bis nur gebrochen deutsch können.

      Darum geht's doch. Wenn die Polizisten sich auf deutsch nicht verständigen können, ist's essig. Und wenn sie dazu noch kulturelle Eigenheiten nicht berücksichtigen, können sie auch nicht deeskalieren.

  • D
    DJ_rainbow

    Müsste dann nicht auch bei jeder Tat ein - sofern vorhanden - migrantischer Hintergrund des Täters festgehalten werden?

     

    Oder war das SO mal wieder nicht gemeint, PolcorGenosse Wendt? Aber was will man von einem Gewürgschaftler - noch dazu von einem, dessen sog. Ordnungshüter-Kollegen in Aachen rennen wie die Hasen, während sie sich mit ihrer Radarpistole hinterm Busch allmächtig fühlen - schon erwarten.

     

    @ taz*Innen-Zensurschlumpf:

    Das veröffentlicht ihr sowieso nicht. Ich wette einen Kasten Bier.

  • E
    emil

    hübsches zwiedenk: klar ist die polizei aufgeklärt und in puncto rassismusforschung vorne mit dabei. wenn allerdings rassistische praktiken von der polizei gefordert werden, ja dann wird dem natürlich auch nachgekommen.

  • A
    Anti-Nazi

    Eine Studie der FH Köln (Sozialwissenschaften) aus dem Jahre 2000 konnte belegen, dass 68% aller NRW-Polizisten ausländerfeindlich eingestellt sind! Das sind Fakten!

    In jedem Ausweis eines Ausländers, der nach 1999 den deutsche Personalausweis erhalten hat und nicht in Deutschland geboren ist, ist ein versteckter, für jeden Polizisten eindeutig sofort erkennbarer

    "Türkischer/Arabischer... Judenstern".

    • @Anti-Nazi:

      Fragt sich noch, was Ursache und was Wirkung ist...

      • A
        Atmender
        @Viccy:

        Ursache ist der verbreitete Rassimus in Deutschland, insbesondere der Behörden.

        • @Atmender:

          Und der Rassismus steckt in den Genen, wa?

          • A
            Atmender
            @Viccy:

            Nein, in den Köpfen.

            • @Atmender:

              Gute Antwort. Bliebe noch die Frage, wie er dahin kommt.

  • "Ich hätte mir hier ein größeres Selbstbewusstsein der Behörden gegenüber der Politik gewünscht."

     

    Das ist ein weit verbreitetes Problem im Lande, das Selbstbewustsein fehlt und man sich der Lächerlichkeit preis gibt.

     

    Vollkommen unnötig, nicht umsonst ist die Polizei von der Politik getrennt und haben wir es mit Beamten zu tun.

    Wenn diese sich jedoch selber nicht mehr ernst nehmen, dann kommt das raus.

    Eine Polizei, die sich selber ernst nähme, die würde übrigens auch regelmäßig gegen schwarze Schafe in den eigenen Reihen (erfolgreich) ermitteln.

    Wenn all dies jedoch ausbleibt, und es lässt sich nicht nur bei der Polizei beobachten, dann ist am Ende ein Supergau zu erleben.

    Dort sind wir noch lange nicht, was uns keinesfalls beruhigen sollte.