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Asyl unter ObdachlosenIntegration statt Isolation

Kommentar von Uta Gensichen

Wer Asylsuchende in die Provinz abschiebt, verunmöglicht, was ihnen immer wieder abverlangt wird: Integration. Wer zudem auch noch glaubt, sie hätten die selben Bedürfnisse wie Obdachlose, der ist naiv.

S ich ein Dach über dem Kopf zu teilen, ist etwas anderes, als in einer Gemeinschaftseinrichtung zu leben. Das Beispiel Langeln macht diesen Unterschied schmerzhaft deutlich. Nicht nur, dass Obdachlose in die Provinz abgeschoben werden, um dort sich selbst überlassen zu werden. Vor allem wird die völlig verfehlte Asylpolitik einzelner Kreise durch diese Geschichte ans Tageslicht befördert.

Denn durch die Isolation der Asylsuchenden wird genau das Gegenteil von dem erreicht, was wir so oft von Ausländern verlangen: Integration. Auf so manchem Dorf sitzen sie stattdessen ihre Zeit ab und warten auf die Entscheidung der Justitia.

Naiv ist zudem die Annahme, Obdachlose und Asylbewerber hätten die gleichen Bedürfnisse. Die einen waren jahre- und jahrzehntelang auf der Straße auf sich gestellt. Das Leben in einer größeren Gemeinschaft ist ihnen oft fremd geworden. Asylbewerber jedoch kommen oft als Familie hier an oder suchen als Einzelkämpfer die Zukunft der daheim Gebliebenen zu sichern.

Steckt eine Kommune all diese Menschen unter ein Dach, verlieren sie alle. Während die einen von der Gesellschaft schon vor langer Zeit abgeschrieben wurden, will man die anderen am liebsten gar nicht herein bitten. In Langeln ist damit wirklich das Ende der Welt erreicht, denn weiter hinaus geht es von dieser Unterkunft aus wirklich nicht.

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Hamburg-Redakteurin
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