Streik steht an
Bei der BVG wird wohl ab Dienstag gestreikt - wenn ein Gespräch mit Sarrazin am Montagabend dies nicht verhindert.
Der drohende Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) kann laut der Gewerkschaft Ver.di nur verhindert werden, wenn sich beide Seiten in den für heute geplanten Gesprächen zumindest auf eine "faire Verhandlungsbasis" verständigen. "Die entscheidende Lösung kann am Montag aber noch gar nicht gefunden werden", sagte Ver.di-Sprecher Andreas Splanemann am Sonntag. Am Wochenende hätten die Arbeitgeber kein neues Angebot vorgelegt. Der Streik soll nun unter der Beteiligung von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) in letzter Minute abgewendet werden.
Heute Abend wollen sich die Berliner Ver.di-Vorsitzende Susanne Stumpenhusen und BVG-Chef Andreas Sturmowski mit Sarrazin treffen, um über eine Lösung des festgefahrenen Tarifkonflikts zu beraten. Der Termin soll auf Initiative von Ver.di zustande gekommen sein. 2005 hatte eine ähnliche Runde einen angekündigten Streik gestoppt.
Bereits heute Mittag wollen Vertreter von Ver.di, des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV) und der BVG zu einem weiteren Sondierungsgespräch zusammenkommen. Sollte hierbei wie erwartet keine Annäherung erzielt werden, will die Gewerkschaft ab dem frühen Dienstagmorgen den Streik ausrufen. Ob es tatsächlich zum Streik kommt, dürfte sich aber erst am späten Montagabend entscheiden.
BVG-Sprecherin Petra Reetz sagte: "Ich habe die große Hoffnung, dass der Streik vermeidbar ist." Mit Rücksicht auf die Fahrgäste bereite man sich aber vor. Um einen Ersatzverkehr für die wichtigsten U-Bahn-Strecken einzurichten, seien aber 24 Stunden Vorbereitungszeit nötig, sagte Reetz.
DPA