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HausbesetzungBesetzt ins neue Jahr

Die Polizei räumt ein kurzzeitig besetztes Haus am Ostbahnhof.

Protestdemo gegen die Räumung des besetzten Hauses in der Brunnenstraße im November 2009 Bild: DPA

Gerade mal einen Tag hat die Hausbesetzung gedauert: Am Donnerstag hatte eine Gruppe Männer und Frauen eine leerstehende Fabrikhalle am Stralauer Platz in Friedrichshain besetzt. In der Silvesternacht drang die Polizei in die Halle ein und nahm die Personalien von 15 BesetzerInnen auf. Nach Polizeiangaben seien danach alle wieder entlassen und die Räumungsaktion am Neujahrsmorgen friedlich beendet worden.

Die Fabrikhalle steht auf dem Mediaspree-Gebiet, auf dem ein umstrittenes Wohn- und Büroviertel entlang der Spree entstehen soll. Die HausbesetzerInnen waren am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. In einer Presseerklärung vom Donnerstag präsentierten sie eine lange Liste der Misstände, gegen die sie mit ihrer Aktion demonstrieren wollen. Dazu gehören die steigenden Mieten und die Verdrängung einkommensschwacher Menschen in Kreuzberg und anderen Stadtteilen, die Einsparungen im Bereich der Jugend- und Sozialkultur vor allem in Mitte und die Räumung des Hausprojekts in der Brunnenstraße 183 im November.

Die HausbesetzerInnen, zu denen offenbar auch ehemalige BewohnerInnen der Brunnenstraße gehören, veröffentlichten ebenfalls am Donnerstag einen Offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). "Für uns alle war dieses Weihnachtsfest keine Zeit der Besinnung, sondern eine Zeit des täglichen Überlebenskampfes" heißt es darin. Sie fordern einen Ersatz für das geräumte Haus. Gerade der dort untergebrachte und nun geschlossene Umsonstladen sei ein existentieller Verlust für viele einkommensschwache Menschen. kaf

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1 Kommentar

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  • B
    Besetzerin

    Von wegen nach Personalienfeststellung wieder entlassen! Zwei Menschen haben ihre Nacht in der Gesa verbracht.