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MedienBeim "tip" ist guter Rat zu teuer

Beim Stadtmagazin "tip" sollen mindestens 17 Mitarbeiter entlassen werden - etwa ein Viertel der gesamten Belegschaft. Einen ähnlich rigiden Sparkurs verfolgt der Eigentümer Mecom auch bei der "Berliner Zeitung".

Beim Veranstaltungsmagazin tip sollen Stellen abgebaut und 17 oder 18 Mitarbeitern betriebsbedingt gekündigt werden. Das entspricht etwa einem Viertel der Belegschaft. Zudem steht der tip-Laden in der Potsdamer Straße, neben dem Tagesspiegel-Gebäude, "ernsthaft zur Disposition", wie es aus tip-Kreisen heißt.

 

Erneut wird damit ein Berliner Medium, das Teil des britischen Medienkonzerns Mecom ist, heftig verschlankt. Neben dem tip gehören auch die Berliner Zeitung und der Berliner Kurier (sowie die Morgenpost aus Hamburg) zu dem Konzern. Vor allem die Redaktionen der Berliner Zeitung und der Morgenpost machten seit der Übernahme durch die Mecom 2005 immer wieder durch Proteste gegen die Sparpolitik der Eigner von sich reden. Die Berliner Zeitung beklagt einen Exodus qualifizierter Journalisten, der Kündigungen unnötig macht. Zuletzt hatte die Hamburger Morgenpost gegen Personalabbau protestiert.

 

In einer Betriebsversammlung am Mittwoch habe Robert Rischke, einer der Geschäftsführer des tip, die Belegschaft von den Sparplänen in Kenntnis gesetzt, heißt es aus dem Betriebsrat, der bereits am Vortag informiert worden war. Rischke selbst war für eine Stellungnahme am Donnerstag nicht zu erreichen. Betroffen von den Kürzungsplänen sind nach taz-Informationen 15,7 Stellen, unter anderem im Verlag und im Layout, die von 17 oder 18 Mitarbeitern ausgefüllt werden. Angestrebt würden Synergien mit dem Berliner Verlag, in dem die Berliner Zeitung erscheint - die Arbeit bliebe damit im Haus, auch der tip sitzt im Verlagshochhaus am Alexanderplatz. "Was hier zugemacht wird, übernimmt der Berliner Verlag", so ein Betriebsrat. Über einen Sozialplan, der von der Geschäftsführung in Aussicht gestellt wurde, will der Betriebsrat nächste Woche verhandeln. "Noch gibt es nichts Konkretes", sagt ein Redakteur; die Kündigungen seien noch nicht ausgesprochen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass uns das droht, ist aber sehr hoch."

 

Für den tip ist diese Sparrunde die zweite innerhalb von zwei Jahren. Damals wurden laut dem Konzernbetriebsrat bereits etwa 10 Stellen gestrichen. Ziel sei, "alles so schlank zu machen, wie es nur irgendwie geht", sagt ein Mitarbeiter - was der Mecom-Linie entspräche. Der Konzern hat hohe Renditeforderungen an seine deutschen Medien gestellt, um die Erwartungen der Aktionäre befriedigen zu können. Der Redaktionsausschuss der Berliner Zeitung beklagt, es sei angesichts der Tatsache, dass der Berliner Verlag Gewinne mache, absurd zu sparen: Die Renditeerwartungen an die Zeitung liegen für 2008 bei 18 bis 20 Prozent.

 

Beim tip ist die Situation anders: Das Veranstaltungsmagazin ist, wie es aus der Belegschaft heißt, derzeit "nicht wirklich" profitabel.

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