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Farbe unerwünscht

Schwarzafrikaner nicht qualifiziert, sagte studentische Jobvermittlung. Prompte Entschuldigung nach Kritik

Die studentische Jobvermittlung „Heinzelmännchen“ hat per Aushang und im Internet Sicherheitskräfte für einen Aussteller der Internationalen Funkausstellung (IFA) gesucht. Und dazu geschrieben: „Der Auftraggeber sieht von der Einstellung farbiger Studenten ab.“ Daher bräuchten sich Schwarzafrikaner gar nicht erst zu bewerben. Schockiert waren nicht nur Studierende wie Peter Hartig vom Asta der Humboldt-Uni. Auch der HU-Arbeitskreis Kritischer Juristen war entsetzt. „Wir haben gedacht: Das kann doch nicht wahr sein“, sagt Arbeitskreismitglied Michael Plöse. Man habe sofort das Gespräch mit dem Studentenwerk Berlin, dem Träger der Jobvermittlung, gesucht.

Das Studentenwerk hat die Stellenanzeige daraufhin sofort zurückgezogen und sich entschuldigt. „Ein studentischer Mitarbeiter hat etwas falsch verstanden“, erklären die stellvertretende Geschäftsführerin Agnes Böhler und Pressesprecher Jürgen Morgenstern unisono. Der Auftraggeber, eine kleine Sicherheitsfirma bei Hannover, habe „sehr gute Deutschkenntnisse“ gefordert und von einem Mitarbeiter aus Kamerun erzählt, der nicht so geeignet gewesen sei. Das alles habe der studentische Mitarbeiter „missverstanden“ und eigenmächtig den Anzeigentext formuliert. Anschließend sei der Mitarbeiter in den Urlaub gefahren. „Der Text widerspricht der Philosophie unseres Hauses vollkommen“, beteuert Morgenstern und verweist sofort darauf, dass 66 Prozent der vermittelten Jobs an Ausländer gingen, im vergangenen Jahr über 12.000.

Das Studentenwerk will nun „den Einzelfall analysieren“, mit den Mitarbeitern sprechen und sie anhalten, künftig „bei sensiblen Texten“ zum Vorgesetzten zu gehen.“ RAFAEL BINKOWSKI

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