: „Nie negativ geäußert“
Wer hat wen wann angeschwärzt? Ein Blick hinter die Kulissen des FC St. Pauli
Der Präsident ist in Rage. Dass ihm die Kronzeugen für den Rauswurf von Trainer Dieter Demuth von der Stange gingen, sei unwahr. Die taz hatte berichtet, dass Koch gegenüber der Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM) die Entlassungen auch mit harscher Kritik des Physiotherapeuten, des Mannschaftsrates und des Trainer-Praktikanten und Ex-Profis Stefan Studer an der Arbeit des Coaches gerechtfertigt hatte. Alle Angesprochenen hatten sich davon aber distanziert und die ihnen zugeschriebenen Äußerungen von sich gewiesen.
Koch hingegen behauptet, insbesondere Studer hätte sich nie distanziert: „Er hat mir gegenüber den Zustand der Mannschaft unter Demuth kritisiert und steht zu jeder seiner Äußerungen.“ Studer hingegen betont, „dass hier krampfhaft versucht wird, eine Entlassung zu rechtfertigen, die andere Gründe hat. Ich habe mich gegenüber dem Präsidenten vor der Entlassung von Demuth nie negativ über ihn geäußert. Herr Koch muß offenlegen, welche konkreten Äußerungen er mir zuschreibt.“
Das tut Koch: „Herr Studer hat mir berichtet, dass es Neuzugänge geben würde, die nicht wüssten, auf welcher Position sie zu spielen hätten. Daraus habe ich interpretiert, dass sich das Team in schlechtem Zustand befindet.“ Demuth betont, dass Studer ihn angerufen und sich „ausdrücklich dagegen verwahrt hat, von Koch in dieser Form instrumentalisiert zu werden“. Demuth: „Studer hat mir versichert, dass er gegenüber Koch keine Kritik an meinen Trainingsmethoden oder dem Zustand des Teams geäußert hat.“ Studer bestätigt: Ein solches Gespräch zwischen ihm und Demuth habe stattgefunden. MAC
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