: was macht eigentlich... … Manfred Butzmann?
Schluss mit lustig
Denn der Berliner Plakatmacher wird 60. Und kein bisschen ruhiger, muß man dazu sagen. „Schluss mit lustig“ ist sein neuestes Oeuvre, mit dem er sich erneut in die Politik einmischt. Eine große 18, in einem blauen Kreis auf gelbem Grund. Hier watscht Manfred Butzmann, einen Verfassungsschutzbericht aufgreifend, die rechte und die rechtsblinde Szene gemeinsam ab. Denn die Zahlen stehen unter Rechten für A und H – Adolf Hitler. Die meisten Schüler wüssten dies, ist sich Butzmann sicher. Die meisten Lehrer allerdings nicht. Auch nicht die FDP, stichelt der Pankower Grafiker. „Die Störenfriede von gestern, sind auch die Störenfriede von heute“, hat Kollege, Freund und Grafiker Klaus Staek einmal über ihn gesagt. Ein Wolf Biermann der grafischen Kunst? International bekannt wurde der Provokateur zu Wendezeiten mit einem Fresko auf der Berliner Mauer: In den gelben Himmel springen karottenförmige Hasen zwischen Sternen. „Hase sein für immer“ war Butzmanns Credo. Er untermalte das Bestreben der ostdeutschen Künstler pazifistisch zu bleiben. Seine Hasen haben ihre Geschichte. 1972 erkämpften sich die Eltern der Pankower Parkstraße einen Spielplatz für ihre Kinder. Zu DDR-Zeiten unerhörter bürgerlicher Ungehorsam. Butzmann entwarf zum Einweihungsfest eine Fahne. Statt Hammer und Sichel gab es einen weißen Hasen auf grün-rotem Grund. Der Hase als Zeichen angstvoller Machtlosigkeit und Unschuld. Seitdem heißt das jährliche Fest „Kirmes der Hasen“. AW/FOTO: PRIVAT
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