Leichte Besserung

Arbeitslosenzahlen sind in Hamburg stärker gesunken als im Bund. Noch weit weg vom Aufschwung

Nicht gut, aber auch nicht mehr ganz so schlecht: So ungefähr bewertet Arbeitsamtschef Rolf Steil die neuen Arbeitslosenzahlen für Hamburg. Die Zahl der Menschen ohne Arbeit sank stärker als im Bund, allerdings liegt man mit einer Quote von nun 10,1 Prozent immer noch deutlich über dem Bundesschnitt. „Ich bin zufrieden, weil wir in Hamburg gegen den Trend schwimmen, aber ein konjunktureller Aufschwung existiert noch nicht“, fasst Steil zusammen.

77.153 Menschen haben in der Hansestadt keinen Job, das sind immer noch 7200 HamburgerInnen mehr als im August des vergangenen Jahres. Hamburg nimmt damit unter den westlichen Bundesländern einen mäßigen sechsten Tabellenplatz ein. „Wie soll der Arbeitsmarkt auch brummen, wenn die Wirtschaft nicht brummt?“, fragt Steil. Es gebe zwar Anzeichen für eine Erholung der Konjunktur, doch die sei noch auf einzelne Branchen beschränkt.

So muss sich das Arbeitsamt nach wie vor mit einer Gruppe von Arbeitslosen beschäftigen, die noch vor Jahresfrist nicht daran dachten, mal ohne Beschäftigung zu sein. Die Krise der Medien, der IT-Branche und anderer Dienstleistungen hat dafür gesorgt, dass auch jüngere, gut qualifizierte Arbeitskräfte mittlerweile ohne Job da stehen. Steil geht allerdings nicht davon aus, „dass diese Gruppe in die Langzeitarbeitslosigkeit geht“.

Angespannt ist auch noch die Lage auf dem Ausbildungsmarkt: Aktuell stehen 1500 BewerberInnen nur noch 387 offene Plätze gegenüber. Dabei gibt es immer noch Berufsbilder, in denen Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen und nicht genutzt werden. Das Arbeitsamt nennt hier unter anderem GärtnerInnen, Einzelhandelskaufleute, Hörgeräte-AkustikerInnen, ZahnarzthelferInnen oder Systemgastronomen. PETER AHRENS