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Einsame Hüpfburg

Wahlkampf ohne Wahlvolk mit acht Kindern, 150 Polizisten und 200 Autonomen: SPD wollte gestern im Park hinter der Roten Flora für sich Werbung machen

Man hat die Geschichte für sich sprechen lassen. Vor der „Roten Flora“ im Schanzenviertel wurde gestern Nachmittag ein Film darüber gezeigt, wie der SPD-Senat vor elf Jahren den Park hinter dem Stadtteilzentrum am Schulterblatt hatte räumen lassen. Und damit das Bild erklärt, das sich zeitgleich hinter der Flora bot: Ein SPD-Stand mit dem Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs, eine Hüpfburg, ungefähr acht Kinder und rund 150 PolizistInnen um sie herum.

Es wurde ein Kinderfest ohne Kinder und Wahlkampf ohne Wahlvolk. Denn rund 200 Autonome hatten die Wahlkampfveranstaltung an diesem Ort als Provokation verstanden und waren ebenfalls in den Flora-Park gekommen, um Kahrs mit einem lauten „Hau ab“ zu begrüßen.

Im Aufruf dazu hatte es geheißen, es sei „ein Zynismus, der seinesgleichen sucht“, dass Kahrs sich gerade den Flora-Park mit seiner Geschichte „aussucht, um dort auch seine rassistischen Thesen über die Innere Sicherheit, Ausländerpolitik oder out-of-area-Einsätze der Bundeswehr zu verbreiten“. Dass die SPD vor dem Hintergrund der zu erwartenden Auseinandersetzung Kinder zu ihrem Fest eingeladen hatte, sei eine „Instrumentalisierung von Kids für die eigenen Wahlkampfinteressen“.

Aufgrund dieses Aufrufs hatte die SPD die Polizei angefordert, die schließlich das Bild im Schanzenpark dominierte und dem Fest jeglichen Festcharakter nahm. ELKE SPANNER

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