: Wer hat wannwie viel gewusst?
Am 1. und 2. November 2001 geht bei der GS agri eine nitrofenverseuchte Getreidelieferung ein, die aus dem brandenburgischen Stegelitz-Flieht stammt.
Der Babynahrungshersteller Hipp findet Anfang des Jahres in Geflügelfleisch Nitrofen. Er informiert den Hersteller Grüne Wiese in Vechta, bei dem Hof, Boden, Wasser und Futter untersucht werden. Die Futterprobe ist positiv.
Grüne Wiese informiert GS agri, die sofort Proben in Auftrag gibt und am 11. März ein positives Ergebnis erhält.
Grüne Wiese gibt am 28. Januar auch bei der Bundesanstalt für Fleischforschung ein Gegengutachten in Auftrag. auch das ist positiv. Der Betrieb schaltet den Anbauverband Naturland ein, der den Fall lediglich intern behandelt.
Die bayerische Verbrauchergemeinschaft Tagwerk findet nach einem Tipp Anfang April nitrofenbelastete Putenprodukte. Tagwerk ruft die Produkte zurück, informiert Hersteller und die Lebensmittelaufsicht in Augsburg.
Die Rostocker Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt untersucht Mitte April den Betrieb in Stegelitz, findet aber nichts. Unklar ist, wer die Untersuchung in Auftrag gab.
Am 2. Mai stellt ein niedersächsischer Betrieb bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg Selbstanzeige wegen Verseuchung. Andere Bauern mit demselben Problem informieren die Veterinärbehörden der Landkreise Ammerland (am 2. Mai) und Cloppenburg (am 6. Mai). Diese reagieren nicht.
Anfang Mai werden bei der GS agri neuerlich nitrofenbelastete Lieferungen festgestellt.
Der Öko-Anbauverband Bioland gibt dem Bundesverbraucherministerium einen Tipp. Renate Künast verlangt daraufhin vom niedersächsischen Kollegen Uwe Bartels Aufklärung. Der geht schließlich am vergangenen Freitag an die Öffentlichkeit. RENI
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