: Beirat Neustadt: Nicht kleckern
■ A 281-Outfit und Zukunftsprogramm in der Neustadt vorgestellt
Eine „Schrägseilbrücke“ soll es sein: Mit einer Spannweite von 150 Metern und rund 50 Metern Höhe soll eine Hängebrücke die zukünftige Autobahn A 281 über die Kreuzung am Flughafendamm führen. Wie die Brücke aussehen soll und auch der Rest des zweiten Autobahnbauabschnitts, das wurde am Donnerstag auf einer Sitzung des Beirats Neustadt erstmals öffentlich vorgestellt.
Das Gestaltungskonzept für die Autobahn stellte Gottfried Zantke von BauManagement Bremen vor. Beteiligt waren außerdem das Architekturbüro Schulze und die Gesellschaft für Projektmanagement im Verkehrswegebau (GPV). Zantke erläuterte, die neue Brücke solle auch als Anhaltspunkt zur Orientierung in der Stadt dienen.
Er betonte, man habe in der Planung sehr viel Wert auf das Kriterium „Leichtigkeit und Transparenz“ gelegt. Deshalb habe man zum Ingenieursentwurf einen Architekten hinzugezogen. Möglicherweise wird die geplante Hängebrücke wirklich relativ „leicht und transparent“. Die Richard-Dunkel-Straße dürfte demgegenüber mehr denn zuvor ihrem Namen Ehre machen: Sie wird zwischen den Stelzen der darüber liegenden Autobahn verlaufen. Auch wenn Gottfried Zantke betonte, man habe mit einem besonders hellen Beton geplant und der zu verwendende Stahl solle in einem luftigen Grünblau gehalten sein, wird die Straße trotzdem einen Deckel aus Autobahn bekommen.
Auch im Zusammenhang mit dem Bau der A 281 hat der Beirat Neustadt ein umfassendes Paket mit so genannten „Kompensationsmaßnahmen“ vorgestellt. Unter dem Titel „Zukunftsprogramm des Beirats“ stellte ebendieser eine ganze Reihe von Forderungen an den Senat: Die Umgestaltung des Wendeplatzes der BSAG zu einem Marktplatz, die Weiterentwicklung der Kulturmeile Neustadt oder der Rückbau der Neuenlanderstraße sind nur wenige Beispiele aus einem ganzen Katalog. Auch ein Stadtteilmanager wird gefordert. Er oder sie soll zentrale Koordinationsstelle für Planer, AnwohnerInnen und die Stadt bei allen Baustellenproblemen werden.
Insgesamt fordern die Beiräte mindestens 80 Millionen Mark bis zum Jahr 2010, ohne sich auf diese Summe festlegen zu wollen. Beirat Karl H. Wichmann (SPD) betonte, die Summe sei genannt worden, „damit sich die Verwaltung dran gewöhnt, dass hier nicht über Pea-nuts geredet wird.“ Heiko Wenke vom Amt für Straßen und Verkehr warnte die Beiräte vor einer Bauchlandung mit diesen Forderungen: Auch im Senat könne niemand Geld drucken.
Der Beginn der Bauarbeiten für die erste Baustufe des zweiten Bauabschnitts vom Gesamtprojekt A 281 ist für Ende diesen Jahres oder Januar 2002 geplant. Für das 3,3 Kilometer lange Autobahnstück sind 395 Millionen Mark einge-plant. Die „Verkehrseröffnung“ soll nach Vorstellung der Planer im Jahr 2006/2007 sein.
Ulrike Bendrat
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen