Die Literataz zur Leipziger Buchmesse 2024 richtet ihren Blick auf eine aktuell bittere Realität: sexuelle Gewalt als Kriegswaffe. Eingesetzt gegen Frauen im russischen Angriifskrieg gegen die Ukraine und eingesetzt von der Hamas gegen Jüdinnen. Die Sachbücher und Romane, die die literataz ausgewählt hat, greifen das Thema auf vielfältige Weise auf, die Autor:innen sind divers, vor allem aber weiblich: Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann, Nicole Seifert, Ulrich Peltzer, Ronya Othmann, Paul Murray, Edo Popović, Gerhard Henschel, Benny Morris, Philipp Lenhard, Lea Ypi, Nora Krug, Alexandra Schauer, Andrea Löw, Daniel Mullis, Sofi Oksanen, Frauke Rostalski, Didier Eribon, Bell Hooks.
Die literataz richtet ihren Blick aber auch auf die kommenden Monate hierzulande, die geprägt sein werden von den wichtigen Landtagswahl in Ostdeutschland. In den Büchern, die den Osten beleuchten, geht es um den Alltag in der DDR, der nicht nur eng und repressiv war, sondern auch den Ideen des Sozialismus widersprach: Sie stand der im „Kommunistischen Manifest“ geforderten freien Entfaltung eines jeden entgegen.
Deportation von deutschen Jüd*innen: Die Historikerin Andrea Löw hat eine eindrucksvolle historische Zusammenstellung vorgelegt.
Bei der 357.000. Vorstandssitzung des Wahrheitklubs knallte der Orangenlikör und ließ einen Iren über die Leipziger Buchmesse hoppeln.
Das Motto der Leipziger Buchmesse war arg defensiv, die Eröffnung fragwürdig. Doch zum Glück fiel die Messe selbst um einiges lebendiger aus.
Im „Schelmenroman“ von Gerhard Henschel arbeitet der Held bei der „Titanic“. Auch die taz spielt darin eine entscheidende Rolle.
Das Projekt „Stolpertexte“ erzählt Geschichten von Verfolgten des NS-Terrors. 30 Autorinnen und Autoren beteiligen sich bislang daran.
Der kroatische Autor Edo Popović ist ein Rebell. Wie er das eigene Spiel nach einer Chemotherapie weiterspielt, erzählt er in „Das Leben: es lebe!“.
Die Leipziger Buchmesse besteht aus mehreren Klimazonen. Und man erfährt Neues aus Ungarn und vom Schreiben im Angesicht des Krieges.
Paul Murrays Familienroman „Der Stich der Biene“ spielt in einer heilen irischen Kleinstadtwelt. Bis alles in der Finanzkrise zusammenbricht.
Warum ist die Rechte in Krisen so erfolgreich? Abstiegsangst, Privilegienverlust – Daniel Mullis hat die Angst der politischen Mitte untersucht.
Der Wahrheitklub tagt auf der Leipziger Buchmesse und sorgt für knallige Orangen. Fallen doch die Holländer ein! Und der Löwe von Flandern ist los!
In einer großen literarischen Recherche dokumentiert Ronya Othmann die Verfolgung der Êzîden. Ihre Ich-Erzählerin sucht nach Spuren im Irak.
Die Autorin Barbi Marković bekommt den Preis der Leipziger Buchmesse für ihren Roman „Minihorror“. Er handelt vom Alltag im Spätkapitalismus.
Sind wir verletzlicher geworden? Scheitern deshalb Debatten? Frauke Rostalski gleicht die Debattenkultur mit demokratischen Prozessen ab.
Am Mittwoch begann die Leipziger Buchmesse mit der Preisverleihung an den Philosophen Omri Boehm. Auch mit dabei: unsägliche Störer.
Ein Spielsüchtiger, der als Finanzberater tätig ist und im Knast Lyrik entdeckt: Ulrich Peltzers Roman „Der Ernst des Lebens“ ist furios wie glaubwürdig.
Zwischen Gewalt in der Familie und Liebe für Literatur – in „Bone Black“ erzählt die US-amerikanische Feministin bell hooks von ihrer Kindheit.
Die Eröffnungsrede des Bundeskanzlers bei der Leipziger Buchmesse wurde von Aktivisten unterbrochen. Ihnen ging es wohl um die deutsche Unterstützung für Israel.
Ein Zahnarztbesuch muss nicht nur Schmerz bedeuten, er kann auch Erhellendes bereithalten über analoge Netzwerke und Kartoffelsalat mit Mayonnaise.
Dass bei der Gruppe 47 auch Autorinnen vorlasen, ist fast vergessen. Nicole Seifert erzählt von ihnen und analysiert den damaligen Literaturmachismus.