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Zum 21. Tag der Deutschen EinheitDas ungelobte Land

21 Jahre Deutsche Einheit - Anlass für viele Deutsche, wieder über ihr Land zu meckern. Doch nach fünf Jahren im Ausland muss ich sagen: Es lebt sich gut in Deutschland.

Deutschland ist so liberal, dass es von einer kinderlosen Frau in zweiter Ehe, einem Rollstuhlfahrer, einem bekennenden Schwulen und einem vietnamesischen Bootsflüchtling regiert wird. Bild: dpa

Als wir nach fünf Jahren Paris wieder nach Berlin zurückzogen, war das ein herber kulinarischer und ästhetischer Rückschlag. Baguette, Wein und Käse sind an der Seine selbstverständlich deutlich besser. Und ein Blick auf das morgendliche Metropublikum im dezenten Chic kontrastiert doch sehr mit den tätowierten Bierflaschenschwenkern in der Berliner U-Bahn.

Aber dann komme ich nach Hause und trinke ein Glas Leitungswasser. Ohne Chlorgestank. Die Kinder fahren allein mit dem BVG-Bus zur Schule, die wir Eltern sogar betreten dürfen. Im Sportverein darf man einfach so mitmachen. Im Supermarkt stapeln sich Bioäpfel und Ökowaschmittel. Im Fernsehen werden Politiker von Journalistinnen interviewt, die nicht zu deren Freundeskreis gehören.

Fünf Jahre im Ausland, und ich merke: Es lebt sich gut in Deutschland. Umso befremdlicher ist das Meckern der Deutschen über sich selbst, quer durch die politischen Lager: Da schwärmen selbst Konservative über die New York Times - und vergessen, wie sich diese Zeitung im Irakkrieg blamiert hat; FDP und Wirtschaftskapitäne preisen den angelsächsischen Kapitalismus, der spätestens mit Lehman Brothers implodiert ist. Aber Weltniveau bei der Selbstgeißelung erreicht die Linke mit Slogans wie "Deutschland abschaffen", "Deutschland, halts Maul" oder Einkaufstaschen, auf denen steht: "Deutschland ist kotzescheiße" oder der These in einem taz-Text, es sei super, wenn sich Deutschland selbst abschaffe.

Meine Erfahrung ist da ganz anders. Je länger wir im Ausland waren, desto klarer wurde mir: Es muss nicht weh tun, Deutscher zu sein. Im Gegenteil: Unser Land ist weltoffen, reich, zivil, sicher, sozial, engagiert und selbstkritisch. Von außen betrachtet sind wir so, wie wir es uns von unseren Freunden wünschen. Ich bin nicht stolz, ein Deutscher zu sein - schließlich habe ich dafür nichts geleistet. Aber ich kenne ein paar kluge, gebildete Menschen im Ausland, die mich um meinen Pass beneiden.

Wir sind Weltmeister im Verreisen - aber an unseren positiven Vorurteilen über andere Länder ändert das nichts. Wer nach Frankreich fährt, genießt Strände und Speisekarte - dass er in einem zutiefst autoritätsfixierten Land Urlaub macht, wo Parlamente und Medien kaum Kontrollfunktionen ausüben und immer dieselbe Clique aus Eliteschülern Wirtschaft und Politik dominiert, ist ihm egal. Wer in die USA fährt, könnte über den blanken Hass zwischen den politischen und gesellschaftlichen Lagern erschrecken. In Großbritannien dürfte sich ein Tourist darüber Gedanken machen, wie das Mutterland der Demokratie gegen den erklärten Willen der Mehrheit in den Irakkrieg gehetzt wurde.

Lob auf deutsche Toleranz und Sozialstaat

Bild: taz
Bernhard Pötter

ist Redakteur im Ressort Wirtschaft & Umwelt der taz. Er studierte Politologie und Amerikanistik in Berlin und Bloomington, Indiana. Recherchen zum Thema Klima führten ihn unter anderem nach Brasilien, Bangladesch und Belgien. Von 2005 bis 2010 lebte er mit seiner Familie in Paris.

Wer mit offenen Augen durch Osteuropa fährt, könnte mit einem Lob auf deutsche Toleranz und Sozialstaat zurückkommen. Und in Italien und Russland wundert einen inzwischen ja gar nichts mehr. Selbst Skandinavien und Benelux, bisher ganz oben auf der liberalen Achse der Guten, bringen uns durch populäre Islamhasser und Fremdenfeinde ins Grübeln. Ein Blick in die Realitysoaps über deutsche Auswanderer zwischen Austria und Australien zeigt: Um eine bessere zweite Heimat zu finden, muss man ganz schön suchen.

Selbstverständlich hat auch unser Land seine Abgründe: Die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander; der Zugang zu Bildung hängt davon ab, was Papa verdient; ganze Landstriche werden von der NPD übernommen; unser Umgang mit Flüchtlingen und Zuwanderern ist manchmal beschämend, unser globaler Fußabdruck eine Katastrophe; und dass Günther Jauch als klügster Deutscher gilt, ist auch nicht schön.

Aber: Dieses Land funktioniert. Es garantiert uns ein Dasein, das im internationalen Vergleich luxuriös ist. Auch Kassenpatienten schlafen in der Regel nicht auf dem Krankenhausflur, wie es in den USA oder Großbritannien vorkommt. Wenn die Bahn sich verspätet, ist das ärgerlich, aber mit den spontanen Streiks der Pariser U-Bahn-Schaffner genauso wenig zu vergleichen wie mit dem Verkehrschaos in Mexiko-Stadt. Und wenn sich Bürger über den Abriss eines Bahnhofs empören, werden sie nicht massakriert, sondern tauschen bei nächster Gelegenheit bei freien und geheimen Wahlen die zuständige Regierung aus.

Deutschland hat sich von der Arschgeige der Staatengemeinschaft zum Nachhilfelehrer in Sachen Demokratisierung entwickelt. Unsere Großväter mordeten und ließen sich lieber erschießen, als Demokraten zu werden; unsere Mütter haben die 68er erst 98 verstanden. Aber heute sind wir deutschen Demokratie-Spätzünder zu einem Land geworden, das so oft auf der Seite der Guten steht, dass schon eine Enthaltung wie bei der Libyenresolution einen Aufschrei auslöst. Irgendwie gehen alle davon aus, dass Deutschland immer das Richtige mit den Richtigen tut. In der Eurokrise dürfen sich alle anderen Länder nationalen Eigensinn erlauben. Bei uns wird derartiges Verhalten von den Wählern mit 1,8 Prozent für die FDP abgestraft. Das ist doch schon mal was.

Auch sonst hat Schwarz-Rot-Gold eine Menge angenehmer Schattierungen: Deutschland ist reich, aber nicht geizig: Wir spenden hohe Millionenbeträge für Erdbebenopfer und Greenpeace, wir zahlen brav in alle UN-Töpfe. Deutschland ist ein ziviles Land, in dem das Militär gesellschaftlich kaum eine Rolle spielt - wie anders ist das in den USA, Frankreich oder Russland. Deutschland reflektiert so sehr über seine eigene Geschichte, dass praktisch auf jedem Gedenkstein ein hingespraytes "Denk mal!" steht und eine Sendung namens "Hurra Deutschland!" nur eine Satire sein kann.

"Deutschland, halts Maul!"

Deutschland ist so liberal, dass es von einer kinderlosen Frau in zweiter Ehe, einem Rollstuhlfahrer, einem bekennenden Schwulen und einem vietnamesischen Bootsflüchtling regiert wird. Deutschland ist so sicher, dass Berichte über "No-go-Areas" noch für Schlagzeilen sorgen. Deutschland ist so mutig, dass es gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohle aussteigen will, ohne zu wissen, woher der Strom kommen soll. Deutschland ist eine offene Gesellschaft mit Qualitätsmedien für die politische Hygiene, mit politischen Stiftungen und einer lebendigen Szene von Bürgerinitiativen und NGOs und mit einem breiten Konsens in Fragen wie Energiepolitik, Mindestlohn oder Militäreinsätzen.

Die Ätzkritik "Deutschland, halts Maul!" macht drei Fehler: Erstens ist sie national borniert und übersieht die Rolle, die unser Land weltweit spielt, wenn es um Verantwortung für internationalen Ausgleich und Fairness geht. Zweitens dreht sie den dummen Anspruch, man könne "stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein", einfach nur ins Negative, wenn sie behauptet, deutsch sei doof. Und drittens bremst sie das Engagement, die Zustände in diesem Land zu verbessern. Wer alles nur scheiße findet, hätte die deutsche Beteiligung am Irakkrieg nicht verhindert und nie die Ökorevolution durch das "Erneuerbare-Energien-Gesetz" begonnen.

"Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau", hat der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann gesagt. Ein wahrer Satz, für den der Präsident jedes anderen Landes wahrscheinlich seines Amtes enthoben worden wäre. Aber gerade diese Zurückhaltung, das Bewusstsein für unsere katastrophale nationale Geschichte, die Selbstzweifel und der Anspruch, es richtig zu machen, machen Deutschland lebens- und manchmal sogar lobenswert. Es muss ja nicht gleich Liebe sein. Kritische Sympathie zur Heimat reicht völlig aus.

Mein Vorschlag: Ein "Freiwilliges Ausländisches Jahr" für alle. Danach würde die Zufriedenheit mit dem Hier und Jetzt deutlich ansteigen. Ich jedenfalls würde sofort wieder aus Deutschland wegziehen. Aber nur mit Rückfahrkarte.

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157 Kommentare

 / 
  • MH
    Miss Hetty

    "Doch nach fünf Jahren im Ausland muss ich sagen: Es lebt sich gut in Deutschland... ein herber kulinarischer und ästhetischer Rückschlag. Baguette, Wein und Käse .. " (erstens kommt das Fressen...)und so weiter, blah, blah, blah. Welche U-Bahnlinie fährt der Herr Schreiberling eigentlich und zu welcher Uhrzeit?

    Wenn ich diesen merkwürdigen Artikel richtig verstehe, dann ist die Aussage: Alle Länder sind ganz schrecklich, es lebt sich nur in Deutschland gut. Soll das ein statement für ein vereintes Europa sein? Hatten wir so eine Einstellung nicht schon einmal? Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen... Heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt ... Führer befiel, wir folgen... Dieser Artikel ist eine einzige, unglaublich und unsägliche Hetze gegen alle Länder Europas und die dort lebenden Menschen und darüber hinaus. Wie eklig dieser Schreiberling.

    Ich lebte in Schweden, in Norwegen, in Finnland, in England, in den Niederlanden, in Spanien, in Italien und - in Fronkreich. Alles wunderbare Länder mit wunderbaren Menschen und alle Länder "funktionieren". Frankreich ist halt Frankreich, ist Frankreich ist Frankreich... Sie haben nichts verstanden Herr ... ehm, wie war der Name doch gleich?

  • A
    Anna

    soll der artikel provokant sein? informativ? was ist eigentlich die aussage? dass wir doch bitte schön zufrieden sein sollen mit deutschland, so wie es ist? herr pötter, es wäre interessant gewesen zu lesen, was für sie deutschland ist? ein staat, eine nation, eine gemeinschaft von menschen (welchen menschen, wer gehört dazu, wer nicht, wer bestimmt darüber?). auch wäre es informativer gewesen zu lesen wie menschen von frankreich aus "deutschland" sehen, was davon und vor allem was nicht... ein artikel über das ewige jammern der "deutschen" zu schreiben ist dagegen das langweiligste was man zu einem solchen tag schreiben kann. tausend mal gehört und immer gleich inhaltsleer. als ob es um das jammern an sich gehe und nicht um inhalte!

     

    wer hier lebt hat auch ein recht darauf kritik zu äußern und muss diese nicht zurückhalten angesichts der situation "anderswo". kritik darf provokant sein, sie soll gerade dazu führen, dass ein thema diskutiert wird. die positiven errungenschaften, die sie sehr eindimensional und unkritisch loben, sind auch deshalb erreicht worden, weil ihnen kritik am bestehenden vorausging. und diese kritik muss nun einmal nicht konstruktiv sein, um etwas zu bewirken. dass einem die art und weise, wie kritik geäußert wird nicht passt, ist eine sache. woraufhin sie inhaltlich zielt, wer sie äußert und warum sie zu einem bestimmten zeitpunkt aufkommt ist eine andere und auch die bedeutendere. was passiert denn gerade? wie wäre es mit einem artikel darüber? zum nächsten oktober hätten sie ja noch zeit für recherchen...

  • A
    AnneA

    Lieber Herr Pötter,

     

    Ich finde Ihren Artikel sehr gelungen und finde, er hat ausgezeichnet zum Tag der Deutschen Einheit gepasst!

     

    Ich für meinen Teil hatte Freude beim Lesen, habe mich in einigen Aussagen durchaus wieder erkannt und finde die Argumentation und den Aufbau sehr überzeugend!

     

    Schön, einen solchen Artikel in der taz zu lesen- bitte mehr davon! ;-)

  • R
    r.hour

    schau mal an....heute wurden die kommentare zu diesem aritkel freigeschaltet....und man staune was sich da alles angesammelt hat.

     

    vermute mal taz-zensur nach dem motto:

    kommentare (die nicht erwünscht sind) werden dann mal eben erst nach Verfallsdatum freigeschaltet...und das ist dann mal eben keine Zensur.

  • DN
    Der Name

    Schöner Bericht, der auch mal im Kontrast einige schöne Seiten Deutschlands hervorhebt. Klaro, hier ist es alles andere als perfekt und viel ist noch zu tun, doch was wir bereits erreicht haben ist auch nicht von der Hand zu weißen.

    Zudem, jeder der der Meinung ist, Deutschland solle das Maul halten, dem steht es ja offen zu gehen, niemand zwingt in hier in Deutschland zu bleiben (im Gegensatz zu anderen Staaten). Ohne solche Leute sähe die Bilanz Deutschlands wahrscheinlich noch weit besser aus, da solche Menschen kontraproduktiv zum Gemeinwohl beitragen.

  • BB
    Bruno Banane

    Was ein Schwachsinn in diesem Text steht. So engstirnigen Mist hab ich schon lang nicht mehr gelesen.

    Liebe TAZianer, bitter verschont uns mit so etwas!

  • Y
    Yadgar

    @Malehrlich:

    "Dieser Staat steht kurz vorm auseinanderbrechen, er zerbröckelt immer mehr, aber hier bekommt man ein Loblied auf den lisksgrünen Multikultistaat präsentiert."

     

    Was für ein Staat wäre Ihnen denn lieber? Etwa ein rechtskonservatives Zuchthaus, in dem Vatter bestimmt, wo es langgeht, wo niemand die harrrrrt arrrrrbeitenden anständigen Normalbürger nach Feierabend mit penetranter Hinterfragerei von allem und jedem nervt. in dem die Marschmusik knüppelt, das Wahlrecht nach Hubraum gestaffelt ist, Bekreuzigungspflicht vor BMWs (ab 7er Reihe) und Mercedessen besteht, die Tanzschulen voll sind, der Kuppeleiparagraph unnachsichtig durchgesetzt wird, Schwule, Emanzen, Ökos, Linke, Hartzer und sonstige Asoziale in geschlossenen Hungerlagern interniert sind und man in jedem Supermarkt in der Haushaltswarenabteilung Rohrstöcke kaufen kann?

     

    Offensichtlich reicht PI nicht aus, um Sie vor der gendermaingestreamten, durchgeschwulten und dhimmifizierten Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts sicher abzuschirmen, mein Rat daher: Kaufen Sie sich einen DeLorean DMC-12, stellen Sie "1955" als Zieljahr ein und sorgen sie dafür dass der Fluxkompensator immer genug Plutonium hat, damit Sie nie, nie, nie '68 und alles, was danach kam erleben müssen!

     

    Uärgl!

  • S
    suswe

    Schade nur, dass die relativ nette Situation in Deutschland auf den sattsam bekannten globalwirtschaftlichen Ungerechtigkeiten basiert.

    Was wird, wenn diese Wirtschaftsstruktur nicht mehr zu halten ist?

  • T
    Tolinaturas

    Herr Pötters Kernaussage wird ausschließlich durch verkürzende Darstellungen, fehlende Differenzierungen und polemische Spitzen untermauert.

    Es bezeichnet dabei bereits in der Einleitung jede Äußerung die nicht dem allgemeinen "wir feiern Deutschland" Diskurs folgt – egal ob sie von rechts, links, oder aus einem vermeintlich unpolitischen Lager kommt – tendenziell als 'Meckerei'. Damit stellt er sich selbst weit in die rechte Ecke; und in dieser darf zwar ab und zu Kritik geübt werden, aber eben nur um das bestehende zu Verbessern. Für grundlegende emanzipatorische Kritik ist leider kein Platz.

    Ein wenig 'meckern' darf Pötter dann auch in seinem Artikel. Über störende Kleinigkeiten an denen sich bürgerliche Schreiberlinge halt so kratzen. Gut nur, dass es in anderen Ländern noch mehr Anlässe gibt seine bourgeoise Borniertheit kundzutun. Beispielsweise die Einschränkung der eigenen Flexibilität, wenn mal wieder die blöden U-Bahnfahrer in Paris streiken (was fällt denen auch ein einen Arbeitskampf zu führen?!).

     

    Was das ganze soll bleibt unklar. Bei den kleineren Anmerkungen (der Vollständigkeit halber) was in der BRD nicht so toll ist - neben Günther Jauch auch die Flüchtlingspolitik... - und scheinbar beliebig heraus gepickten Beispielen, fällt das Fehlen der Auseinandersetzung mit tiefrgreifender Gesellschaftskritik nicht auf. Muss ja auch nichts sein, ist ja eh alles das Selbe gemeckere.

     

    Geradezu unverschämt wird Pötter bei seiner 'Gegenkritik'. Wenn er etwa behauptet die Linke übersähe Deutschlands Rolle in der Welt fehlen mir die Worte - denn genau diese Rolle ist Gegenstand der Kritik in unzähligen Publikationen.

    Abschließend hält er die Restauration als Höchstes Gut hoch und bestätigt damit pi-news in der Einschätzung, dass dieser Artikel - bis auf ein paar Sätze - auch in der JF hätte erscheinen können. Anscheinend tut 'Deutschen' ein Parisaufenthalt nur gut, wenn dieser unfreiwillig statt findet.

    Fazit: Weck mit der Pilsette; Herr Pötter, Sie trinken gefälligst Wein!

  • L
    Lydia

    Deutschlandabgefeiere bei gleichzeitigem Reduzieren bzw ausblenden der von Staat und Nation auf die Parole "Deutschland, halts Maul"?? Bei soviel Arroganz, Schwarzweißdenkens und Dummheit und teils absichtlicher Falschdarstellungen von der Kritik an der (deutschen) Nation bleibt einem echt die Spucke weg und es bleibt nur noch zu sagen: "Bernhard Pötter, halts Maul!!" In diesem Sinne ist diese Parole leicht verständlich UND eindeutig!

    Dieser Text ist die perfekte Erklärung warum ich (und viele andere)die taz nur online lese und nicht abonniere!

    Ein Gutes hat der Text dann doch: Er selbst ist ein weiterer Grund warum es nichts tolles an Deutschland und seinen Fans gibt!

     

    By the way: Nur weil es sich hier besser leben lässt als anderswo, ist es hier noch lange nicht gut oder gar super! Einfach nur asozial bis zum Gehtnichtmehr den Leuten einzureden "wie Super sie es doch haben", nur weil es hier "besser als anderswo" sei, das traurigste daran ist aber das die meisten Menschen auf so einen Schund reinfallen, zumal selbst wenn es uns so Super gehen würde wäre es dennoch kein Grund zu feiern das es dann trotzdem noch über 6Milliarden Menschen nicht Gut geht!

  • A
    asrerwer

    ihr seid einfach mal so scheiße und arm, dass hier keine Kommentare veröffentlicht werden!

    Ich weiß von 3 Menschen, die einen geschrieben haben, aber alle 3 kommen hier einfach nicht vor!

  • H
    herbert

    Sehr geehrter Herr Pötter,

     

    recht haben Sie! Fragen sie mal die hier lebenden "Ausländer" (nicht die Türkdeutschen, sondern Leute, die tatsächlich die meiste Zeit ihres Lebens im Ausland verbracht haben) - von den meisten werden sie kein schlechtes Wort über Deutschland hören. Als mit einer solchen "Ausländerin" verheirateter Mann, weiss ich wovon ich rede. Und jetzt, wo Götze, Özil und Boateng (bitte Jogi: Innenverteidigung - nicht Aussen! Danke!) für Deutschland spielen, kann eigentlich nix mehr schiefgehen. Die Deutschfeindlichkeit der deutschen Linke ist ein Ausdruck von spießiger Verklemmtheit, nix weiter. Leider sind die Herren Seehofer und Friedrich genauso verklemmt, ansonsten hätten wir schon ein Zuwanderungsrecht, was den Namen verdient - und dann könnten sich die USA dann mal wirklich warm anziehen. Schade! Aber 2013 haben wir ja dann eine andere Regierung, die wird das dann wohl übernehmen...

  • H
    halbrenner

    Ein guter Artikel, schön, diesen in der taz lesen zu können, freue mich auf weitere Kommentare.

     

    Zum Satz "Ich bin deutsch ein Stolzer zu sein" oder andersrum sollte hingewiesen werden, das dieser von Willy Brandt ausgesprochen wurde und der als Emigrant, Bundeskanzler und Nobelpreisträger sicherlich nicht das schlechteste Aushängeschild des Nachkriegsdeutschland ist.

  • E
    Earthhawk

    Ich glaube, mich tritt ein Pferd. Die taz - und solch ein patriotischer Artikel!?

     

    Ob die taz da nicht von den üblichen Deutschlandhassern noch den Buckel vollkriegt?

     

    Jedenfalls: mein Kompliment und Dank sind ihr gewiss.

  • G
    Garom

    Nicht besonders schlau, was?

    Es ist bereits der 22. Tag der deutschen Einheit.

    1990(Wiedervereinigung): Erster Tag der Deutschen Einheit

    1991: Zweiter Tag der Deutschen Einheit, ABER Deutschland ist erst seit einem Jahr wiedervereinigt.

    ...

    2011: 22. Tag der Deutschen Einheit, ABER Deutschland ist erst seit 21 Jahren wiedervereinigt.

     

    Geschichtsnote 6

  • IN
    Ihr NameBeverley Stewart

    Ihren Kommentar hier eingeben I'd be interested to read what you might say about Canada, one country you have neglected to criticize. As a Canadian who has taught English in Germany, I would say there is truth in both the criticisms and the praise of Germany in your piece. I'm always relieved to be back home in Canada, but after a while miss the intellectual discussion in Europe.

  • O
    Oliver

    Lieber Herr Pötter,

    sollten sie nicht gerade als erfahrener Journalist, auch im politischen Bereich, kein einseitiges Essay, das vor Patriotismus und Polemik nur so trieft schreiben, sondern vielleicht sachlich bleiben und nicht alles in das von Ihnen gewünschte Licht rücken?

     

    Vielleicht lebt es sich im Vergleich zu anderen Ländern hier besser als anderswo, aber deswegen bleibt's hier trotzdem genauso mies... In einem der neueren Bundesländer wird fast eine ganze Abteilung vom Verfassungsschutz in den Streifendienst versetzt, weil jemandem hohes die strafrechtliche Verfolgung einer Blood & Honour Gruppierung nicht gepasst hat. Hier wird groß in der Zeitung kritisiert, das in Frankreich Cinti und Roma abgeschoben werden. Die meisten Roma haben hier nur ein Aufenthaltsrecht, dass Ihnen jeden Moment entzogen werden kann. Arbeiten dürfen sie mit diesem aber nicht. Die Ehen dieser Menschen werden hier nicht anerkannt, weswegen Familien teilweise auseinandergerissen und in verschiedene Länder ausgewiesen werden.

     

    Sie kritisieren die New-York-Times wegen schlechter Berichterstattung, aber die Bild ist das am meisten gelesene Magazin in diesem Land...

     

    Gerade Ihr Beispiel, wie naiv wir Deutschen über die anderen europäischen Länder denken, zeigt doch einfach nur diese deutsche selbstgefällige Mentalität, die sich durch unsere kompletten Medien und die von unserer Wohlstandsgesellschaft fetten Bäuche zieht, die sich nur nach dem abendlichen Bier in der Kneipe und irgendwelche schwarz-rot-goldenen Flaggen bei Fußballspielen sehnen. Sobald man im Urlaub ist, is es egal, ob da vorne die Obdachlosen verprügelt werden. "Oh, da ist der Strand!" Warum ist man hier so dick gefüttert? Richtig, unser tolles Wirtschaftssystem.... Wir denken ja sooooo sozial, zahlen gerne in die UN-Kasse, die damit zahlreiche Kriege unterstützt und Menschen tötet. Ohne zu murren! Ist ja auch nicht schlimm, das Geld hohlen wir uns ja mit unseren Waffenfabriken wieder. Danach essen wir leckere Billig-Tomaten, die von Kindern aus der dritten Welt extra für uns mit ihren kleinen Händen von den Sträuchen gepföückt wurden.

    Untersuchen sie mal die tollen Bio-Produkte in unseren Supermärkten. Kleiner Tip, das ist hier in Deutschland so üblich: Sie werden verarscht. In den wenigsten Sachen wo Bio draufsteht ist wirklich Bio drin. Es ist schön wenn der Hühnerstall auf nem Gelände steht, dass eine Fläche hat, die für das Bio-Siegel ausreicht, aber 3/4 der Fläche nicht nutzbar sind.

     

    Ich bin auch beruhigt, dass wir hier eine tolle Demokratie haben... Holen Sie doch mal bitte eines der alten Bücher aus ihrem Studium nochmal raus. Wir leben hier in keiner Demokratie, das ist das beste Beispiel einer gewählten Oligarichie, von der wir hier reden...

     

    Ich habe leider keine Zeit mehr, hätte aber einiges zu sagen. Deutschland spielt den Schiedsrichter, aber nur für die westliche Welt, die anderen Länder werden von uns genauso asoozial und scheiße ausgebeutet, wie von jedem anderen Land der "ersten" Welt. Ihre Frau können Sie in Paris allerdings genauso lieben wie hier, da brauchen sie doch hoffentlich keinen Herren Heinemann...

     

    Abschließend möchte ich nur noch anmerken, dass sie bestimmt ähnlich wie mein Großvater reagiert hätten, hätte man ihr Gehirn sonst an der nächsten Scheunenwand verteilt vorgefunden, wegen einem winzigen Funken Demokratiegedanken.

     

     

    Ich habe eine sehr hohe Meinung von der TAZ, aber dieser Bericht hier war genauso objektiv wie gehaltvoll...

     

    Ich bin jünger als Sie, habe kein abgeschlossenes Studium und sie sind mir bestimmt rhetorisch überlegen und können jeden Satz von mir auseinandernehmen und als den größten Schwachsinn darstellen - ist ok. Aber Ihr Artikel wird dadurch nicht besser.

     

    Hochachtungsvoll, Oli

  • JS
    jochen spindler

    Hallo Bernhard Pötter!

     

    Nur eines:

    Sie schreiben mir so aus der Seele......

    Es denken, glaube ich´; Millionen Deutsche so!

     

    MfG

    Jochen Spindler

  • F
    Friedrich

    "...Deutschland ist so sicher, dass Berichte über "No-go-Areas" noch für Schlagzeilen sorgen. Deutschland ist so mutig, dass es gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohle aussteigen will, ohne zu wissen, woher der Strom kommen soll...."

     

    Der Autor möge diese Sicherheit doch mal in Brandenburg, Eberswalde, Frankfurt/Oder,Cottbus,Guben, Eisenhüttenstadt,Werder/Havel einmal asutesten. Und das ist Sicherheit???

     

    Ausstieg aus Atomkraft und Kohle ist durch ein ca. 1.000seitiges Gutachten des Sachverständigenbeirates für Umwelt für technisch machbar befunden worden. Und das muss man einem Autor der TAZ noch sagen?

  • L
    Lillia

    Bravo! Ich kann diese Erfahrung nur bestätigen. Bereits nach einer Woche Studienreise in Paris, war ich froh wieder nach Berlin zurückzukommen. Ich war von dem öffentlichen Raum der Pariser Metropole mehr als entäuscht. Natürlich abgesehn von den kulturellen Erlebnissen. Fährt man mit der U Bahn in Richtung Außenring,tauscht sich das Publikum einmal komplett aus. Vom gut angezogen Boulevardbewohner zum Ausländer mit vier Taschen aus denen er lebt. Den Supermarkt durfte man nur betreten, nachdem einen der Rucksack mit Kabelbinder verschlossen wurde. Ganz zu schweigen davon, dass die öffentlichen Verkehrsmittel für Rollstuhlfahrer oder Müttern mit Kinderwagen nicht benutz werden können. Wir wissen oft gar nicht zu schätzen wie gut es uns in Deutschland geht und wie viel Freiheiten wir hier genießen können.

  • RG
    Ruben Gläser

    Ihr Wort in den Ohren Ihrer Stammleser...

  • N
    NRW

    Ich war diesen Sommer drei Wochen in Thailand. Als ich nach Deutschland zurückkam, schlug mir der allgegenwärtige Tabakqualm ins Gesicht. Dieses Land hier ist ein großer Aschenbescher – und die Deutschen lieben das und mißachten meine Rechte.

    Sollte es jemals möglich sein für mich, dann heißt es: Weg hier und woanders hin, wo es zivilisiert ist!

  • Y
    Yadgar

    Wartet nur, bis Peak Oil in den 2020ern ("Decline") so richtig zuschlägt - dann ist es auch in Deutschland für immer vorbei mit Wohlstand, Menschenwürde und Toleranz, dann beginnt der barbarische Überlebenskampf aller gegen alle, dann verspeisen Eltern ihre eigenen Kinder, um ein paar Tage später zu verhungern, dann stechen sich Freunde wegen einer toten Ratte oder ein paar Kakerlaken gegenseitig ab, dann türmen sich die Leichenberge in den Straßen unserer Städte wie einst in Treblinka!

     

    MENSCHHEIT VERRECKE!!!

  • A
    anonymus

    also ich würde jederzeit verreisen, auch ohne rückfahrkarte. auf so eine lobhudelei bin ich auch nicht angewiesen, schade um meine zeit...

  • S
    Steinfeder

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Beim ersten Durchlesen dieses Artikels glaubte ich, daß es sich um eine Satire handelt. Erst beim zweiten Mal war mir klar, daß Bernhard Pötter das alles in vollem Ernst meint. Ja wo hat er sich denn in Paris versteckt? Hat er Zeitungen gelesen, TV geschaut, sich informiert, was in diesem land los ist?

    Hat er schon mal was vom 30.September 2010 in Stuttgart gehört? Weiß er, was da passiert ist? Vor der Abwahl der damaligen Landesregierung gab es einen Tag, an dem Stuttgarter Schüler und Bürger brutal zusammengeschlagen wurden, Wasserwerfer Menschen schwerverletzt haben und hunderte von Menschen mit Pfefferspray traktiert wurden, weil sie ihre Stadt vor gierigen Spekulanten schützen und erhalten und keine Milliarden für ein unsinniges Projekt S 21 vergraben sehen wollten.

    Solche Artikel hätte ich nicht in der taz erwartet,

    ich bin empört.

  • MD
    Marlene Dietrich

    Am deutschen Wesen soll die Welt genesen, oder wie? Entschuldigung aber, der Herr soll doch bitte, mit Deutschland zusammen, einfach mal das Maul halten!

    Das ist ja wirklich große kotzescheiße sowas zu schreiben... Und dann auf so einem Kindergartenniveau á la die anderen sind doch viel schlimmmer... Na das hält er bestimmt für adressatengerechtes Schreiben. Die Leser_in da abholen, wo sie stehen. Dabei steht er selber mit beiden Beinen in der selbstgefälligen Mittelschicht und holt jede_n mit solchem Geseier nur dahin.

     

    Taz? Danke nein!

    Deutschland? Nie wieder!

  • BH
    Bettina Harnischfeger

    Ja, lieber Herr Pötter. Es ist mutig, aber auch mal nötig, die Lebensumstände in Deutschland zu loben. Denn das, was wirklich schlecht ist in diesem Land, das sind die ständigen Miesepeter.

    Man verarbeitet die schuldhafte Geschichte der Deutschen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht durch Gegenwartsmiesepeterei, sondern nur durch engagierte Kritik und Freude am Erreichten.

    Ich lebe seit über 15 Jahren in Polen. Ich lebe gern hier, es verbindet mich viel mit diesem Land, seiner Landschaft, Geschichte, Kultur und mit seinen so herzlichen und fröhlichen Menschen. Ich möchte hier wirklich auch gern weiterleben und möglichst auch hier sterben.

    Aber............Ich möchte auch immer wieder nach Deutschland fahren und dort einige wirklich nur dort zu erhaltenden bürgernahen Annehmlichkeiten betrachten und genießen. Und hier, von Polen aus, nutze ich die deutschen Medien. Fernsehen ist Schrott, sagen oft die deutschen Freunde voll Verachtung. Wer Besseres zu tun weiß als fernzusehen-- wohl ihm! Aber wissen diese Deutschen überhaupt, was sie am öffentlich rechtlichen Fernsehen haben???? Da kenne ich ganz anderen Schrott. Die deutschen öffentlichen Programme sind z.B. Weder Staatssender noch völlig abhängig vom Kommerz. Und das spürt man. Sie spiegeln für mich deutsche Alltagsprobleme wieder. Man bekommt ein differenziertes Spektrum der Meinungen. Ich fühle mich durch diese Programme durchaus weiterhin drin im deutschen Geschehen. Da kenne ich hier ganz anderes Seifenblasen-Fernsehen oder pure Staatspropagnadaprogramme

    All das, was in Deutschland funktioniert, in Selbstverständlichkeit und ruhiger Bürgerfreundlichkeit (doch, doch!) muss gelobt werden, wenn man andere Alltagsverhältnisse kennt.

    Nur mal so als Beispiel: die Deutsche Bahn. Der Lieblings Boxball der Deutschen. All diese Leute waren wohl noch nie auf einem polnischen Bahnhof, kennen dieses Gefühl der völligen Orientierungslosigkeit nicht. Information für den Bürger, den simplen Nutzer und Zahler----- Glücksache--- wie ein Sechser im Lotto.

    Und ein benutzbares Klo gibt es auch in allen deutschen Zügen, und die Türen öffnen sich, wenn man aussteigen wil......

    War vielleicht jemand schon mal auf einem polnischen Amt? Gebückte Untertanenschlangen mit viel Geduld fürs Warten und Hin-und Hergeschickt werden. Der selbstbewusste Bürger wagt sich hier erst ganz langsam und zaghaft hervor. Der Untertan hat immer noch viel zu viel Respekt vor der „Obrikeit“, über die er zwar den ganzen Tag meckert, aber doch vor ihr zusammenzuckt und sich möglichst unsichtbar macht. Das alles findet seine Begründung in der Geschichte und deshalb auch mein Verständnis --- nicht immer aber meine Geduld. Diese Mentalität wird weiterhin kräftig ausgenutzt von allen, die Macht haben -- und sei es auch nur das Stückchen Macht des kleinen Schalterbeamten.

    Ich bin im Krieg in Niederschlesien geboren und in Westdeutschland in den Nachkriegsjahrzehnten aufgewachsen. Ich kann ein Lied davon singen, wie es noch in den Fünfzigern und Sechzigern zuging - auch in Deutschland. Und ich weiß, was sich dann nach und nach, aber doch radikal änderte. Wir hatten unser 68, das bei all seinen waghalsigen Saltos doch so notwendig war und so nachhaltig ist. Es hat sich enorm viel getan in einer einzigen Lebenszeit, nämlich in meiner-- und bei aller weiterhin bestehenden kritischen Haltung (sonst wäre ich ja wohl auch keine Taz-Leserin) , muss ich genauso wie Herr Pötter feststellen: die Richtung stimmt, und einige wichtige Bahnhöfe auf der Strecke zu wahrhafter Demokratie und Humanität sind schon passiert in Deutschland. In Polen auch, aber es sind bisher noch viel, viel weniger Stationen, die hier hinter uns liegen auf dem Weg zu freier Verantwortung in der Gesellschaft und zum Bürgerstaat.

    Also, feiern wir mal schön, die großen und die kleinen Errungenschaften!

    Prost und na zdrowie!

  • CS
    C. Sierich

    Schön geschrieben! Macht sehr nachdenklich.

  • A
    Andreas

    nach 4 Jahren Amsterdam spricht mir dieser Text direkt aus dem Herzen. Gut so!

  • G
    Gene

    Lustig, das hier keine Kommentare stehen. Diese Sprachlosichkeit spricht für sich.

    Huch ... der Author ist stolz ein Deutscher zu sein. (Genau das ist er nämlich, trotz aller Distanzierung von diesem Satz). Schön, das man das hier lesen darf. Schön in diesem Land zu Leben ...

  • AB
    Alex B.

    Immer öfter denke ich, dass der einzige Grund, die taz noch zu lesen, der Mangel an einer Alternative ist.

     

    Was meckern die Leute, die ihr Essen von der Tafel bekommen, was motzen die 6 mio. Kinder, die unter die Definition von "Kinderarmut" fallen, die ganze Zeit eigentlich!? Sie können doch den ganzen Tag im Supermarkt "Bioäpfel und Ökowaschmittel" kaufen! Und für Greenpeace spenden, wann immer sie mögen. So sieht die Welt halt aus, wenn man sie durch die Bionade-Flasche betrachtet. "Qualitätsmedien" (die gibts? In Deutschland?) und Chlorgeschmack des Trinkwassers sind die Probleme, die die Menschen bewegen.

     

    Gottseidank für den Herrn Pötter gabs den Brevik. Denn abgesehen von diesem einzelnen Irren hätte er wohl keine Begründung gefunden, gleich ganz "Skandinavien" abzuqualifizieren. Sonst kommt hinterher noch irgendwer auf die Idee, sich zu fragen, warum es z.B. in Dänemark eigentlich eine kostenlose Krankenversicherung geben kann, wogegen die hier im Moment klammheimlich immer mehr den Arbeitnehmern aufgebürdet wird.

  • M
    marg

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Ein guter Artikel, der gerade jetzt, wo es Mode scheint, an Deutschland alles schlecht zu finden genau paßt.

    Als ehemaliger DDR Bürger, weiß ich die neu gewonnenen freiheiten zu schätzen, leider scheinen das einige total vergessen zu haben.

    Mode ist jetzt der Wutbürger, der sich über alles aufregt, an allem was immer passiert der jetzigen Regierung die schuld gibt und mit seiner permanenten Negativhaltung allen fortschritt in Deutschland verhindert.

    Wie meinte doch der Autor, ein "freiwilliges Auslandsjahr" würde allen Berufsmeckerern guttun.

    prima, aber dann vorzugsweise in Rußland, Weißrußland Rumänien oder Bulgarien.

  • FI
    Freiwilliger im Ausland

    Nach ein paar Monaten im Ausland, kann ich ihnen nur Recht geben.

    Meine bisher noch nicht formulierte Meinung kann ich hier mit vielen weiteren Anhaltspunkten bereichert wiederfinden. Ich bin froh Deutscher zu sein. Danke.

  • A
    Andreas

    Dieser Artikel deckt sich mit meiner Erfahrung.

     

    In ein paar Jahren wird sich Frankreich fragen woher die Deutschen nur wussten dass die erneuerbaren Energien ein weltweiter Erfolg werden.

  • S
    Stephan

    Hervorragender Artikel!

  • K
    Knorrkator

    Ich bin 12 jahre meines Lebens nur gereist und auch ich kann sagen, ja Deutschland ist absolut lebenswert. Ich gehe sogar so weit zu sagen das ich patriot bin und bin dennoch politisch links. Die Deutschlandhasser unter den politisch Linken habe ich nie verstanden.

  • R
    r.hour

    frei mach dem Motto:

     

    sei zufrieden - anderen gehts noch schlimmer.

     

    Solche TotschlagArgumente als Analysen (wenns denn eine wäre) in der Taz ist erschreckend.

  • AM
    Andreas Müller

    Der 'meistgelesene' Artikel und kein einziger Kommentar? Wem wollen Sie das glaubhaft machen? Sie haben sich nicht zu rechtfertigen? 'Natürlich' nicht-, denn wer mit den herrschenden Gewalten im Bunde steht, der braucht keine Argumente, sondern nur das oder, wie der Riesenstaatsmann Schröder in die Welt posaunte, nur Glotze und 'Blöd' zum Regieren. Dementsprechend fielen auch die rot-grünen Staatsgeschäfte aus, mit kräftigem propagandistischem Flankenschutz von seiten Ihres Intelligenzlerblattes. Tja-, um als Journalist unter den obwaltenden Bedingungen nicht zum Lumpen zu werden, bedarf es schon eines sehr festen Charakters. Wer kann sich den schon leisten?

    Mit freundlichen Grüßen in die tazsche Zensurbehörde

    Andreas Müller

  • R
    Richterlich

    Super Artikel! Denke aber, wird einigen der TAZ-Leser nicht gefallen!

  • EP
    Emil Peisker

    Es sind tatsächlich die Erfahrungen die man macht bei Reisen, die einen erst auf die deutsche Realität und die im Gegensatz dazu "positiven Vorurteile" gegenüber "Traumstaaten" aufmerksam werden lassen.

     

    Wie geschockt war ich, als ich 1978 bei meiner ersten Reise in die USA, die kilometerlangen Slums-Straßen in Chicago sah.

    Das Problem der Niedrigsteinkommen und der damit verbunden Problem mit Kosten für Krankenversicherungen.

     

    Ich war auch in verschieden Staaten Ostasiens, im Nahen Osten und Mittelamerika.

     

    In den skandinavischen Staaten und natürlich in GB.

     

    Und immer wenn ich nach Hause zurück kam, wurde ich mir darüber klar, dass ich das bundesdeutsche System zwar nicht als perfekt aber ausgewogen und gerecht erlebte.

     

    Guter Beitrag zum heutigen Tag.

  • C
    Consuela

    Ist ja alles schön und gut, aber der Trend geht in eine andere Richtung. Wenn sie in einer angenehmen Gegend wohnen (wenige Migranten), dann ist es auch schön in Deutschland, aber die Leute, welche es sich nicht leisten können in eine bessere Gegend zu ziehen, dann sieht Deutschland schon nicht mehr so rosig aus. Sie werden schon noch merken, dass Migranten nach der Sharia abgeurteilt werden und nicht nach den Gesetzen des Gastlandes(Deutschland). Sie werden merken, wie gebürtige Deutsche verprügelt werden und die Prügler sich totlachen über die deutschen Richter (welche gegen das Gesetz verstoßen) die ihnen dann zum x-ten Mal Bewährung zugestehen, da die Kultur eine andere ist als wir es gewöhnt sind. Sie werden merken, dass, wenn die Zuwanderung nicht gestoppt wird, ihr Kind in einer Zeit aufwachsen wird, wo Toleranz nur für Türken (etc.) gilt, aber nicht für die eigenen Bürger. Es ist schön für sie, wenn sie die Dinge durch eine rosa Brille betrachten, aber sie werden noch aufwachen, nur dann ist es zu spät. Sie werden mal ihren Kindern erklären müssen, dagegen nichts unternommen zu haben. Warum Toleranz nur für Moslems gilt!!!!!!!

  • L
    LobgesangaufsVaterland

    Deutschland ist reich? Man merkt, wie die Elite nur noch in ihren Spießerhochburgen herumkommt - dann kommt man auch auf die Idee, dass Deutschland reich ist.

     

    Und zu ihrem zwar gut gewählten Einstieg, dass das "liberale" Deutschland von Rollstuhlfahrern und Vietnamesen regiert wird: vielleicht haben Sie gemerkt, dass es sich dabei um konservative/neoliberale politiker handelt, die sich bisher weder für Migranten, noch für Behinderte stark gemacht haben.

  • B
    Basti

    Sehr guter Kommentar, danke Herr Pötter! Ich habe ebenfalls 5 Jahre im Ausland gelebt, und dadurch gemerkt, wie gut wir's hier in Deutschland haben.

     

    Ich würde mir wünschen, dass es mehr linke Patrioten gäbe.

  • J
    Jappie

    Aus eigenem Erleben unterstütze ich den Vorschlag eines "Freiwilligen Ausländischen Jahrs" * - vor meiner Zeit im Ausland war ich meiner Heimat gegenüber nur kritisch, danach habe auch ich eine "Kritische Sympathie" entwickelt (wovon ich selber sehr überrascht war).

    * wie ich einer Reportage gesehen habe, gibt es die Option eines "Freiwilligen Ausländischen Jahrs" bereist: Das FSJ kann wohl auch im Ausland abgeleistet werden.

  • SL
    Susanne Leipold

    Soviel ist mir selten aus dem Herzen gesprochen worden wie in diesem Artikel.

  • H
    Helmut

    Rechtspopulismus in der taz.

    Deutschland schafft sich ab

  • D
    derrusse

    …niedlich-niedlich…

    einzige, was ich von Autor (oder andere Deutsche) als Erklärung bekommen möchte, ist Antwort auf eine einfache Frage: warum heute mehrere Deutsche mit Schaum am Mund gegen einen sch… Bahnhof protestieren, aber als Hitler mit seiner Clique die ganze Juden vernichtete niemand hatte ein Ton gesagt oder etwas unternommen? Sind das andere Deutsche, oder ein Bahnhof ist wichtige als Millionen von Menschen?

  • R
    Ruhig_die_Wahrheit_aussprechen

    Selbstverständlich hat auch unser Land seine Abgründe: ...ganze Landstriche werden von der NPD übernommen;...

     

    Wo soll denn das sein? In einem Dorf in MeckPomm vielleicht.

     

    Apropo Abgründe in diesem Land, zu ergänzen wäre: mangelhafte Integrationsbereitschaft von Zuwanderern, wachsende Parallelgesellschaften von muslimischer Einwanderern, die in Bildung und Beschäftigung der Durchschnittsbevölkerung hinterherhinken, zunehmende Gewalt- und Bandenkriminalität sowie Geburtenschwäche bei Akademikern...

     

    sind weitaus schlimmere Abgründe als ein paar NPD-Hanseln irgendwo in der ostdeutschen Pampa.

  • S
    Sabine

    Zitat:"Unser Land ist weltoffen, reich, zivil, sicher, sozial, engagiert und selbstkritisch."

     

    Das ist richtig. Nur ist das ein Momentanzustand, und dieser muss tagtäglich wieder neu erkämpft bzw. verteidigt werden. Wenn man diese Werte nicht auch bereit ist zu verteidigen, dann sind sie schneller wieder weg, als man denkt. Zur Erinnerung: Die Ostdeutschen haben noch vor 21 Jahren einen Teil dieser Werte nicht gehabt.

    Niemand garantiert uns, dass sie in 20 Jahren auch noch da sind. Nur wenn wir intollerant gegenüber den Intolleranten aus rechts, links und islamistischer Seite sind, können wir unsere Werte verteidigen.

    Dies ist leider nicht der Fall und genauso deshalb vollzieht sich die schleichende Abschaffung dieser Errungenschaften. Dagegen muss angekämpft werden. Sarrazins Buch, die Partei DIE FREIHEIT, kritische Blogs im Internet sind alles demokratische Mittel unsere Errungenschaften zu schützen.

  • G
    gaian

    Danke für den guten Blick! Hoffe jedoch auch, wir bestünden mehr auf unserer mühsam errungenen Läuterung zur Demokratie und bremsten etwas die Brutalisierung und Verdummung unserer Mitbürger. Vielleicht auch etwas weniger kodierte und buchhalterische Sprache bei Politikern ..

  • S
    Sundermann

    Danke für diese Gegenmeinung zum Vorurteilsmainstream!

    Nur eine Anmerkung zum Abschnitt über unsere Liberalität und von welch' gemischter Truppe wir darum regiert werden : "Aber wie"!!! Das war natürlich überhaupt nicht Ihr Thema!

  • K
    klaer64

    ...jawohl! sehr gut getroffen.

    ich sachs ja imma wieder,hier jammern einige auf hohem niveau...

    weiter so

  • S
    S.Presso

    "Das ungelobte Land" - nach diesem Artikel nun nicht mehr.

     

    Bei dem staatstragenden Grundtenor gehen die zahlreichen Ungereimtheiten fast unter. Ohne jetzt auf einzelne davon eingehen zu wollen, kann man wohl als Fazit festhalten:

    "Es lebt sich gut in Deutschland" ... wenn man reich ist!

  • EW
    Eva Willig

    Schön, wenn die taz so zivil ist, dass sie jungen Familienvätern ein Einkommen zum Auskommen bezahlt, welches ihnen ermöglicht, wenig selbstkritisch auf dieses Land zu lobhudeln.

    Für mich war immer Griechenland die Wiege der Demokratie, aber wenn ein Land medial niedergemacht werden soll, wird dieses Alleinstellungsmerkmal einfach umgewidmet.

    Vielleicht sollte dieser spießbürgerliche Schreiber sein luxuriöses Dasein mal in die hiesigen Niederungen verlagern, damit sein Luxuskörper am eigenen Leib erfährt, wie sicher, weltoffen und sozial sich Durchschnittsbürger gegenüber reichen und engagierten, glücklichen Zeitgenossen verhalten können.

  • F
    Friedrich

    "...Deutschland ist so sicher, dass Berichte über "No-go-Areas" noch für Schlagzeilen sorgen. Deutschland ist so mutig, dass es gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohle aussteigen will, ohne zu wissen, woher der Strom kommen soll...."

     

    Der Autor möge diese Sicherheit doch mal in Brandenburg, Eberswalde, Frankfurt/Oder,Cottbus,Guben, Eisenhüttenstadt,Werder/Havel einmal asutesten. Und das ist Sicherheit???

     

    Ausstieg aus Atomkraft und Kohle ist durch ein ca. 1.000seitiges Gutachten des Sachverständigenbeirates für Umwelt für technisch machbar befunden worden. Und das muss man einem Autor der TAZ noch sagen?

  • K
    Kalle

    Ab wann darf man denn meckern? Wenn wir die gleichen Zustände erreicht haben wie Frankreich, England oder Russland? Anderswo arbeiten die Menschen für 2 Dollar am Tag da kann man doch über 6,60 Euro pro Stunde nicht meckern.

    Aber solange die Tafeln noch ein warmes Mittagessen für unsere Kinder haben gehts und ja gut.

    Sie haben nichts verstanden!

  • A
    and

    lieber bernhard pötter, liebe alle,

     

    vielen herzlichen dank für ihren artikel! ich kann in allen punkten nur zustimmen, da auch ich im ausland gelebt habe (irland, england) und viel mit offenen augen gereist bin (europa, amerika, asien).

    nachdem ich mich früher geschämt habe, deutsche zu sein (nicht zuletzt durch die kohl-ära), habe ich im ausland gelernt, deutschland für vieles zu schätzen. und dadurch auch zu schätzen, was ich durch meine deutsche sozialisierung gelernt habe. andere länder haben ihren bürgerinnen und bürgern auch dinge mitgegeben. aber ich freue mich über das, was ich hier in diesem land gelernt und geübt habe.

    neben allem, was Sie bereits aufgelistet haben, sind das für mich strukturiertheit, weitsicht, durchhaltevermögen, verantwortungsbewusstsein, zuverlässigkeit, ganzheitliches denken, tiefgang und reflektiertheit. nicht zuletzt ökologie und auch ökonomie. und die gleichberechtigung als frau (auch wenn bei einigem noch luft nach oben ist ...).

    ich möchte nicht auswandern, sonst hätte ich das schon getan. ich lebe in deutschland, weil es für mich mit meinen persönlichen bedürfnissen die beste wahl ist. zur zeit auf jeden fall. und deutschland heisst in meinem fall: berlin.

     

    und last but not least ist das für mich der große vorteil der globalisierung, des im ausland-lebens, reisens und in-berlin-lebens: die dinge, an denen es deutschland mangelt, kann ich mir durch leben und reisen in andere länder und durch ausländerInnen in deutschland ansehen und wenn ich mag, ausprobieren, üben, aneignen. so sehe ich mich auf der basis deutscher sozialisierung angereichert mit englisch-USamerikanisch-japanisch-skandinavisch-französisch-schweizer-österreicherisch-chinesisch-mongolisch-indisch-etc einschlag.

    und ich bin mir sehr bewusst, dass das ein luxus ist, der nicht allen menschen offen steht. und ich kann ihn haben, weil ich deutsche bin. und darüber freue ich mich sehr.

  • MN
    Mein Name, nech

    Denn am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Bernhard Pötter hätte '33 sicherlich ganz vorne mitgemischt.

  • H
    Henning

    Herrlich netter artikel über Deutschlands ewige Pessimisten, die eigenen Bewohner. Viele dieser Dinge habe ich auch in den letzten Jahren auf Reisen zu schätzen gelernt...

  • A
    anke

    Nun ja. Aus der Entfernung sympathisiert es sich leichter, das ist keine ganz neue Erkenntnis. Der Artikel wird trotzedem gefallen. Gut, schließlich, muss man nicht sein. Hauptsache, man ist besser.

  • S
    Sich.-Ing.J.Hensel

    "Deutschland hat sich von der Arschgeige der Staatengemeinschaft zum Nachhilfelehrer in Sachen Demokratisierung entwickelt."

     

    Dieser Artikel ist kaum zu ertragen und kann nur von einem Menschen geschrieben werden, der diesem Land für mehrere Jahre fernblieb und die schleichende Entwicklung des Unternehmens BRD in eine Diktatur überhaupt nicht realisiert hat oder realisieren will, weil es ihn nicht interessiert. - So fällt es natürlich leicht, Lobeshymnen über dieses grundrechtefreie Land in die Welt zu posaunen. - Was meint der Autor eigentlich mit Demokratisierung angesichts des Niedergangs des Grundgesetz im Jahre 1990 (Artikel 4 Ziffer 2 Einigungsvertrag). Also was bedeutet Demokratisierung angesichts der katastrophalen Rechtsfolgewirkungen, wie Beseitigung der Ordnung gem. ehem. Art. 20 GG, keine gesetzlichen Richter mehr (ehem. Art. 101 GG), keine Grundrechtsbindung und angesichts der Tatsache dass es in der BRD keine Staatsgerichte mehr gibt(vgl. Artikel 15 GVG). - Alles wider dem UN Zivilpakt, der EMRK, der Charta der Grundrechte u.a.m.. - Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. - Ist das jetzt der Tenor der taz bei der Beleuchtung des eigenen Landes ? Das wäre schlimm. http://menschenrechtsverfahren.wordpress.com/

  • KM
    kerstin mahr

    Was soll diese undifferenzierte Deutschlandbejubelei?

     

    Es lebt sich also gut in Deutschland. Das Land, so Herr Pötter, garantiert uns ein Dasein, "das im internationalen Vergleich luxuriös ist". Warum nur stellte die OECD dann kürzlich fest, daß im vergangenen Jahrzehnt Einkommensungleichheit und Armut in Deutschland stärker als in jedem anderen ihrer Mitgliedsstaaten gewachsen ist?

     

    Es lebt sich also gut in Deutschland. Warum nur machen Depressionen dann nach dem Tk-Report 2011 den höchsten Anteil an Krankschreibungen aus?

     

    Es lebt sich also gut in Deutschland. Offensichtlich habe davon die Menschen die aus Deutschland auswandern noch nichts gehört. Seit 2001 wächst die Zahl der Auswanderer aus Deutschland kontinuierlich und übertrifft die Zahl der Einwandernden. So standen zum Beispiel im Jahr 2009 721 000 Einwandern 749 000 Auswanderer gegenüber.

     

    Und Deutschland "hat sich von der Arschgeige der Staatengemeinschaft zum Nachhilfelehrer in Sachen Demokratisierung entwickelt". Das werden sicher auch diejenigen finden, die bei der Wahrnehmung ihrer verfassungsgemäßen Rechte im letzen Jahr im Stuttgarter Schloßgarten verletzt, verätzt, blind gemacht worden sind und von deren die Staatsmacht repräsentierenden Mißhandlern noch keiner verurteilt worden ist.

     

    Hier wird vom saturierten Milieu einer grünen Mitte in Marketing-Manier ein Deutschlandbild in Szene gesetzt, dessen Ziel die Affirmation der bestehenden Verhältnisse ist.

  • JT
    Jörg Tauss

    Natürlich ist ein Blick aus "dem" Ausland auf Deutschland durchaus an vielen Stellen erfreulich. Auch ich wollte derzeit nicht auswandern. Aber der Blick für das Positive sollte nicht den Blick auf das Negative verstellen. Die Übernahme ganzer Landstriche durch die NPD wird im Artikel ja geradezu als folkloristische Randnotiz dargestellt. Über 100 Tote in Folge dieser Übernahme werden geflissentlich verschwiegen. Ebenso der schleichende Demokratieverlust und die systematische Umwandlung des Rechtsstaats in einen Präventions- und Überwachungsstaat. Deutschland lebt im inneren Frieden und baut dennoch aus Angst vor "Terror" Demokratie und Freiheit ab. Parlamente sind zunehmend und nicht nur beim Symbolthema Stuttgart 21 lobbygesteuert und der Exekutive in einer Form untergeordnet, dass selbst der Präsident des Bundestages es langsam aber sicher bemerkt. Das Grundgesetz wird bestenfalls noch durch das Bundesverfassungsgericht, aber nicht mehr von einer Mehrheit gewählter Bundestagsabgeordneter oder gar durch Innenminister geschützt. Insofern ist die Formulierung "Es lebt sich gut in Deutschland" so richtig wie lieb wie nett wie sinnlos. Die eigentliche Herausforderung ist, dass es dabei bleibt. Und da sehen alle Zeichen eher bedenklich aus.

     

    JörJörg Tauss

    MdB von 1994 - 2009

  • T
    tauss

    Natürlich ist ein Blick aus "dem" Ausland auf Deutschland durchaus an vielen Stellen erfreulich. Auch ich wollte derzeit nicht auswandern. Aber der Blick für das Positive sollte nicht den Blick auf das Negative verstellen. Die Übernahme ganzer Landstriche durch die NPD wird im Artikel ja geradezu als folkloristische Randnotiz dargestellt. Über 100 Tote in Folge dieser Übernahme werden geflissentlich verschwiegen. Ebenso der schleichende Demokratieverlust und die systematische Umwandlung des Rechtsstaats in einen Präventions- und Überwachungsstaat. Deutschland lebt im inneren Frieden und baut dennoch aus Angst vor "Terror" Demokratie und Freiheit ab. Parlamente sind zunehmend und nicht nur beim Symbolthema Stuttgart 21 lobbygesteuert und der Exekutive in einer Form untergeordnet, dass selbst der Präsident des Bundestages es langsam aber sicher bemerkt. Das Grundgesetz wird bestenfalls noch durch das Bundesverfassungsgericht, aber nicht mehr von einer Mehrheit gewählter Bundestagsabgeordneter oder gar durch Innenminister geschützt. Insofern ist die Formulierung "Es lebt sich gut in Deutschland" so richtig wie lieb wie nett wie sinnlos. Die eigentliche Herausforderung ist, dass es dabei bleibt. Und da sehen alle Zeichen eher bedenklich aus.

     

    JörJörg Tauss

    MdB von 1994 - 2009

  • B
    Björn

    "Deutschland ist eine offene Gesellschaft mit Qualitätsmedien für die politische Hygiene, mit politischen Stiftungen und einer lebendigen Szene von Bürgerinitiativen und NGOs und mit einem breiten Konsens in Fragen wie Energiepolitik, Mindestlohn oder Militäreinsätzen."

     

    Wenn dieser Satz stimmen würde, hätten wir keine 360 Grad Drehung in Sachen Atompolitik gemacht, dann hätten wir den Flächendeckenden Mindestlohn seit Monaten, wenn nicht gar seit Jahren und wir wären nie mit nach Afghanistan gezogen.

    Denn auch wenn es fast überall schlimmer ist als hier. Auch wenn wir auch sehr hohem Niveau jammern. Wir müssen es! Denn wir werden auch hier von den großen Konzernen und den superreichen regiert. Aber nur weil wir, obwohl es selbst den meisten mit Hartz-IV noch ganz gut geht, nicht aufhören zu jammern, gehen wir nicht unter. Sollten aber die Neiddebatte nicht langsam als Lügenmärchen abgeheftet, die Lobbyisten aus Berlin vertrieben und die Qualitätsmedien wieder zu Qualität verpflichtet werden, bringt auch das jammern nicht mehr viel.

  • N
    noevil

    Wie wäre es, wenn wir an die Stelle von Stolz, Überheblichkeit und Besserwisserei ganz einfach ein einziges Wort setzen würden:

     

    Selbstbewusstsein

     

    Und wenn wir es positiv mit all dem besetzen würden, was der Autor so bildhaft vor Augen führt?

     

    Wenn wir uns nicht in langweiligen feierlichen Festreden in steifen Roben bei ebensolcher Musik erschöpfen, sondern uns an einem Tag im Jahr über das freuen und das feiern würden, was wir als offene Gemeinschaft geleistet haben, leisten können und -hoffentlich- werden.

  • KB
    Kerstin Barthel

    Ich kann diesem Artikel nur zustimmen. Wenn man möchte, kann man immer haufenweise Fehler finden zum Meckern und für die schlechte Laune und negative Grundstimmung. Und es ist ja auch gut, die Mängel zu sehen, damit man sie beheben kann. Aber wenn man sich der Qualitäten gar nicht bewusst ist, die uns wohl so selbstverständlich sind, dass sie uns anscheinend gar nicht auffallen, kann man auch nichts dafür tun, dass es zumindest so bleibt wie es (noch) ist. Damit wir nicht eines Tages feststellen müssen, dass wir all die vielen Möglichkeiten mal gehabt haben. Es ist gut, zu sehen, was sich alles an Gutem getan seit 1945 - das muss ja nicht wieder in blinden Nationalismus ausarten.

     

    Auch ich habe viele Jahre in Frankreich gelebt, übrigens sehr gern! Aber die Rückkehr habe ich dann schließlich nicht bereut.

  • DW
    DIETER WOLF

    Ich beglückwünschen Sie zu Ihrem Beitrag.

     

    Saludos aus Südamerika

  • G
    GreenLime

    Lieber Herr Pötter,

     

    in Ihrem Artikel rund um dem Tag der deutschen Einheit, schlüsseln sie sehr dezidiert die positiven und negativen Aspeckte Deutschlands auf. Trotzdem kann ich mich Ihnen in ihrem positiven Fazit nicht anschließen.

    Zum einen lassen sie außer Acht, dass sich Kritiken an Deutschland oft und tlw. auch zurecht nicht auf die inhaltlichen Zustände beziehen. Vielmehr wird eine Identifikation mit Nation und Staat kritisiert. Diese ist immer exkludierend und trägt nicht zu einer offenen und lebenswerten Gesamtgesellschaft bei.

    Zum anderen - und dies ist der wahrscheinlich wichtigere Punkt - bewerten sie Zu- und Umstände anderer Länder. Sicherlich können Sie sich teilweise im Sinne einer funktionierenden Weltgemeinschaft auf einige Universalien wie Demokratie oder soziale Gerechtigekeit berufen, doch ist die genaue positive Ausformung von Staat und Gesellschaft immer durch unsere Sozialisation bedingt. Wir sollten es uns also nicht anmassen, andere Staaten bewerten zu wollen. Dies geschieht immer durch die Brille unserer Vorprägung und die - wie sollte es anders sein - sieht natürlich als positiv an, was sie sowieso schon gewöhnt ist.

    Aus diesem Grund muss ich selbst diese vermeindlich aufgeklärte Art des Patriotismus ablehnen.

  • IG
    Ingo Ganz

    Bravo! Ein hervorragender Artikel!

    Ich habe selbst in zwei verschiedenen skandinavischen Ländern gearbeitet sowie einige Monate in Russland und einem weiteren osteuropäischen Land gelebt. Ich kann der Sichtweise des Autors absolut zustimmen:

    Deutschland ist nicht perfekt, aber andere Länder sind das auch nicht und meistens sogar noch weniger.

    Wer als Deutscher Deutschland abschaffen will, hat von Politik nicht viel verstanden. Wer hingegen sieht, dass nicht nur Anlass sondern auch Spielraum für Verbesserungen gegeben ist, kann dazu beitragen, dass unser Land einmal so wird, wie wir es gerne hätten.

    Dabei helfen längere Auslandsaufenthalte enorm, um einerseits neue Ideen für Verbesserungen zu bekommen als auch zu verstehen, wieviel Gutes es in Deutschland gibt, auf das wir ungern verzichten würden.

  • E
    Edo

    "geh doch nach drüben" - reloaded. fröhliche einheit!

  • EK
    Erika Koeltzsch

    Ich lebe seit 8 Jahren in der Schweiz, arbeite in Zürich und wohne in der Nähe und kann die Beobachtungen des Autors nur bestätigen. Deutschland ist besser als sein Ruf, reich an unterschiedlicher Kultur und offenem Denken. Das lernt man erst, wenn man im Ausland ist.

  • A
    atze2

    sehr schoen geschrieben - mit viel Wahrheit.

    Ich war 10 Jahre in den Niederlanden und musste mit ansehen, wie aus dem Land der Toleranz ein Land der Ignoranz und Arroganz geworden ist.

    Freunde und Familie dort schaemen sich fuer die derzeitige Regierung.

    Nicht, dass unsere Kaspertruppe so toll waere, aber eine Duldungung der Regierung durch einen rechtspopulistischen Dummschwaetzer waere hier wohl unmoeglich.

  • GR
    Guillermo Riera Knorrenschild

    Der Beitrag von Bernhard Pötter hat mich sehr berührt, denn er trifft ein mir oft unbekanntes Gefühl, mich zu Hause zu fühlen. In den vielen Jahren als "Grenzgänger" pendelte ich zwischen zwei mir gelichemaßen unbekannten Landstrichen, die durch eine Grenze getrennt waren, zwischen Wohn- und Arbeitsplatz täglich hin und her. Jeden Tag fühlte sich das Rückkehren nach Deutschland wie ein Aufatmen, eine Befreiung von einer großen Last an. Dabei gefiel mir die Arbeit sehr und die meisten Schweizer waren nett. Es ist die von dem Autor beschriebene Toleranz, die ich hier wie in sonst keinem Land in dieser Ausprägung erfahren habe, das Gefühl, sein zu dürfen wie ich bin. Ein Gefühl, das auch mein Heimweh nach Spanien immer wieder rasch hinter mir läßt. Ein Stück Freiheit. Und dazu gehört auch ein Gefühl, aufgefangen zu werden in einem sozialen Netz wenn alle Stricke reißen.

    Grumete.

  • L
    Linkshirnextremist

    Also das mit dem ausländischen Jahr habe ich schon hinter mir, sogar zwei mal in Norwegen und der Schweiz; hatte beides seine Licht und Schattenseiten, aber:

     

    "Unser Land ist weltoffen, reich, zivil, sicher, sozial, engagiert und selbstkritisch."

     

    WTF?!?

     

    UNSER Land - gibt es gar nicht, die Volksgmeinschaft ist ein nationale Psychose

    WELTOFFEN - fragen sie dazu doch mal 'nen Neger

    REICH - es gibt viel Geld hier, aber wie ist es verteilt

    ZIVIL - so zivil, dass "Staatsbürger in Uniform"mit Fackeln durch Städte marschieren und Fahneneide schören, und "Jugendoffiziere" in Schulen unterrichten, und menschliche Wracks, die aus dem AfgahnistanKrieg zurückkehren ne Medaille kriegen, dafür das sie sich und andere vernichtet haben

    SICHER - ja, im Vergleich zu Somalia, aber auch nur solange man keinen Kontakt mit der deutschen Polizei hat

    SOZIAL - sehr witzig

    ENGAGIERT - klar, engagierte Besitzstandswahrung im In- und Ausland, durch asoziale Bildungspolitik und Waffenexporte in Kriesenregionen

    SELBSTKRITISCH - meinen sie diesen Talkshowzirkus oder oder das Elend in der Presse, die flächendeckend nur noch als Delay für dpa-Ticker fungiert?

     

    Der einzige interessante Punkt im Artikel ist, dass eine reine Antihaltung die Verbesserung der Verhältnisse unterbindet, das ist einerseits wahr, aber andereseits auch irrelevant, denn als Linker will ich ja nicht ein besseres Deutschland, sondern ein besseres Leben, also:

    DEUTSCHLAND HALTS MAUL!

  • W
    winter

    Diese Anmerkungen/ Beobachtungen zu Frankreich kann ich nur aus ganzem Herzen unterstützen, das ist keine Demokratie jenseits des Rheins, grundsätzlich entartet jeder Zentralismus früher oder später in eine -"wie auch immer sich selbst bezeichnende" - Diktatur...

    Siehe unseren untergegangenen Arbeiter- und Bauernstaat

  • M
    McNoise

    schönfärberei herr Pöter ... ein bisschen zu viel des guten ... die politik/der staat in diesem land ist der größte scheiss ... vielleicht besser als woanders, aber sicherlich kein grund loblieber bzgl. demokratie anzustimmen ... und weltoffen? also ich weiss ja nicht wo sie schon alles waren, aber von weltoffenheit spürte ich bisher im ausland den tag und hier in deutschland die absolut dunkle nacht. es gibt sicherlich ausreichend menschen, die glücklich(er) in einem anderen land geworden sind und auch noch werden und nach 5 jahren ausland sagen: nie wieder deutschland. zumindest jene, die sich einen entspannteren und natürlicheren lebensalltag wünsch(t)en. wo lebenshaltungskosten nicht den großteil, des monatlichen einkommens auffressen ... denn eines ist in deutschland leider nicht oder nur sehr schwer möglich: arm aber glücklich. in unserem ach so schönen reichen (!) land, kostet ALLES geld ... und wer das hat, ja der kann deutschland sicherlich ne menge abgewinnen.

  • DF
    dieter fauler

    nach zwei jahren im ausland kann ich bestaetigen: aus der fremde lebt es sich am besten im eigenen land.

  • G
    Genau

    ... würg ...

  • R
    Robert

    Danke für diesen schönen Artikel! Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, Deutschland nach längerer Zeit im Ausland besser schätzen zu können.

  • ND
    Norddeutscher Däne

    Ich kann mich dem Artikel von Bernhard Pötter nach 18 Jahren in verschiedenen Ländern Afrikas, Asiens und Europas und aktuellen Lebensmittelpunkt in Dänemark nur anschliessen: Das heutige Deutschland ist nicht mehr das Dritte Reich, und mag uns die Politik, das soziale Gefälle, vorhandener Rassismus etc. auch noch so nerven und abstossen, ist es doch kein Vergleich zu England, dem mittleren Osten oder Russland.

  • B
    Brez

    wiederlicher text

  • S
    Sandor

    Danke für diesen schönen, angenehm meckerfreien Text! Und das in der TAZ! Es geschehen noch Wunder! :-)

  • A
    Aldo

    Dieser Artikel scheint mir ein Beispiel für eine ausgewogene, politisch korrekte Berichterstattung zu sein, wo man alles so belassen solte wie es ist. Mag sein, dass diese Weltsicht aus der Warte eines taz -Redakteurs," das Sein bestimmt das Bewusstsein",so ein freundliches Urteil über Deutschland hervorbringt. Es lebt sich gut in Deutschland, wenn man Geld hat, sollte man hinzufügen.

    Die Niederungen von Hartz IV, die Millionen in Armut gestürzt haben, scheint dieser Redakteur nicht zu kennen, genausowenig, die Tatsache, dass Deutschland von einer unfähigen korrupten Elite regiert wird, deren einziges Ziel die Machterhaltung um jeden Preis zu sein scheint. Die Medien sind weitgehend gleichgeschaltet und preisen das Loblied auf den entfesselten Kapitalismus, der dabei ist, die Errungenschaften ders Sozialstaates an die Wand zu fahren. Deutschland ist Weltmeister in der Einführung von Niedriglöhnen, was konkret bedeutet , dass immer mehr Menschen nicht mehr von ihrer Arbeit leben können.Ein solcher lobpreisender Artikel wäre früher zu zu alten taz- Zeiten kaum möglich gewesen, aber wie es heißt doch so schön in einem Bob Dylan Song.;"the times they're changing" ...

  • RS
    rochus stordeur

    bernhard pötters artikel über deutschland ist nicht nur das beste, was ich seit jahren über deutschland gelesen habe, sondern auch der richtige ton zu dem merkwürdig tonlosen feiertag, den wir heute - mit solchen gedanken - begehen sollten.

  • C
    Corinna

    Ich finde das ist der schönste und ehrlichste Artikel über Deutschland den ich bisher gelesen habe.

     

    Vielen Dank!!!

  • KK
    Karl Krüger

    Ein sanfter Patriotismus...Patriotismus im besten Sinne des Wortes. Respekt!

  • FA
    Florian Axt

    Danke, danke danke lieber Herr Pötter für diesen Artikel.

    Ich startete heute morgen meinen Computer mit der Hoffnung nicht wieder Schreckensmitteilungen und Kleinbürgerliches Genörgel zu vernehmen und lese dann das was ich seit Jahren denke und fühle.

    Denn draussen vor meinem Fenster da gibt es Mord auf offener Strasse, hungernde Menschen die im Müll Anderer nach Essen suchen und nicht zögern ihre Kinder betteln zu schicken. Diese Menschen würden ihr letztes Hemd dafür geben nach Deutschland zu kommen.

    Ich schlage jedem vor der es in Deutschland nicht mehr aushält nach Afrika zu kommen. Hier meckert niemand rum wenn er mal zwei Stunden im Wartezimmer einer Artztpraxis warten muss. Es gibt nämlich keins.

     

    Mit freundlichen Grüssen,

    Florian Axt

    Nacala, Mozambique

  • T
    TomAC

    Herr Pötter vielen Dank. Sie haben recht und doch ... es ist nicht alles so golden, was Sie so glänzend beschreiben. Und damit meine ich gar nicht die Frage ob und in welchem Maße es in Deutschland eine ausgewogene Presse gibt, sondern vielmehr,ob sie nicht etwas zu sehr beschönigen. Deutschland ist bisweilen auch immer wieder ein Land des Stillstands (vor allem wenn die CDU regiert) und der Bevormundung gerade unserer europäischen Freunde. So drängt man in Berlin darauf, dass in Belgien (wo ich derzeit lebe) die althergebrachte Lohnindexierung abgeschafft wird, die praktisch allen Belgiern eine Art Inflationschutzschirm beschert. Mit welchen recht ist Deutschland so lehrmeisterlich? Sollte mamn sich in Europa wirklich an arbeitsmarktpolitishcen Entscheidungen orientieren, die Armut schaffen heute und in Zukunft? In einem wie Sie so richtig bemerken reichen Land. Nun, wir sind sicherlich besser als unser Rufudn besser als wir uns manchmal selber sehen, aber es gibt doch auch große Herausforderungen und da kann manchmal der Blick über den Tellerrand nicht schaden.

  • HA
    Hermann Augustin

    Herr Pötter sieht dieses Land durch seine rosarot gefärbte Mittelschichtbrille. Wird er demnächst auch Wahlkampf für Frau Merkel ("Uns geht es doch gut") machen? Das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes wurde in den letzten Jahren ausgehöhlt, denn mehr als 10 Mio Menschen müüssen in meistens unverschuldeter Armut leben. Während Hunderte von Milliarden für die Rettung der Banken bereitgestellt wurden, fand eine beschämende Diskussion über eine Hartz IV-Erhöhung von 5 € statt. Herr Pötter sollte mal einen Monat von 132 € (Satz für Ernährung) leben müssen! Er sollte Deutschland nicht mit Großbritannien sondern mit den skandinavischen Ländern vergleichen. Dort gibt es keine Kinderarmut!!Auf Dauer ist der soziale Frieden nur zu gewährleisten, wenn die Umverteilung von unten nach oben umgedreht wird und das Primat der Politik über die (Finanz) Wirtschaft wiederhergestellt wird.

  • R
    Ralph

    Endlich!

    Ich habe schon gar nicht mehr geglaubt, dass ich das noch einmal erleben darf.

     

    Wenn an dem heutigen Tag dieser Kommentar von einem TAZ-Mitarbeiter geschrieben wird, ist das wirklich ein verdammt gutes Zeichen für eine gesellschaftliche Veränderung zum Besseren. Dann scheinen wir endlich wieder mit uns im Reinen zu sein. Wir sind wieder frei.

     

    Endlich.

  • YL
    yael Landsberger

    Sehr schöne Artikel was die Verhältnisse in Frankreich angeht.

     

    Danke schön.

  • C
    Cartoffel

    Ich stimme voll zu. Ich glaube dass wir uns oft nicht bewusst sind wie gut wir es im Vergleich zu anderen, selbst westlichen Ländern haben. Ich lebe seit 11 Jahren im Ausland und jedesmal wenn ich zu Besuch zurück komme habe ich genau die gleichen Eindrücke wie der Autor. Es gibt immer viel zu verbessern, aber das sollte nie in überschwenglicher schwarz-weiss Malerei enden. Ich habe mich auch von jemandem, der in den 90'er Jahren nur zögernd und heimlich seinen Pass an der Ausweis-Kontrolle rausgeholt hat, zu einem der sich jetzt überhaupt keinen Kopf mehr darum macht, gewandelt. Und der Vergleich mit dem trotzdem liebenswerten Frankreich ist sehr treffend.

  • D
    Dirk

    Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Bin jetzt 10 Jahre aus Deutschland weg, und obwohl ich über mein Zielland, die Niederlande, reichlich desillusioniert bin, kommt mir eine Rückkehr nach Deutschland unvorstellbar vor. Zum einen könnte ich mir die Krankenversicherung als Kleinverdiener gar nicht mehr leisten. Mindestens das Fünffache dessen bezahlen zu müssen, was in Holland fällig ist, würde mich umgehend vor die Türe des Sozialamts schicken. Schwererwiegend ist, dass sich am entscheidenden Grund meiner "Flucht" aus Deutschland, dem Dauermobbing durch deutsche Behörden, auch nicht das geringste Bisschen geändert hat. Obwohl das Gesetz es vorschreibt, hat die deutsche Beamtenschaft eine Regelung für eine inzwischen gar nicht mehr so neue Neuentwicklung noch immer nicht zustande gebracht, sodass mich 10 Jahre nach dem Fortgehen noch exakt derselbe Stress bei der RÜckkehr erwartete. Ich kann gar nicht mehr aufzählen, wie oft mein Kleinbetrieb behördlich geschlossen wurde, weil ich Auflagen nicht erfüllte, die gar nicht bestanden (Türen in Arbeitsräumen müssen im rechten Winkel zu einander stehen, kein Scherz). In NL bekam ich die Zulassung für meine Firma am Tage der Anmeldung. Worum es sich bei den von mir hergestellten Produkten handelt, ist hier bereits seit Mitte der 80er des vorigen Jahrhunderts geregelt. Statt mir alberne und unnötige Auflagen aufzubürden, unterstützt mich das Land sogar (finanziell).

    Gut, wenn ich Holländern sage, sie lebten in einem Paradies, was die Bürokratie angeht, halten die mich für mindestens leicht durchgeknallt, aber im Vergleich zu den Verhältnissen in Deutschland ist das nicht übertrieben. Die Zeit, die ich in 10 Jahren NL in Behörden zugebracht habe, entspricht der von wahrscheinlich weniger als einem Jahr D.

    Was mich hingegen wirklich stört an NL, ist, dass man Fehler lieber selber macht, als aus denen der Nachbarn zu lernen. Ein Drittel der Wählerstimmen für jemanden, dessen politisches Rezept allein darin besteht, eine Bevölkerungsgruppe zum Sündenbock auszurufen und in deren Vertreibung das allein selig machende Heilmittel zu sehen, das tut weh.

  • KS
    Kai Shek

    Hallo Herr Poetter,

     

    Ich lebe seit 3 Jahren im Ausland und kann Ihnen in den meisten Punkten nur zustimmen. Sehr guter Artikel!

     

    Gruss aus Taiwan

  • R
    Robert

    Auch taz-Papier bzw. -Pixel halten alles aus.

  • KS
    Kai Shek

    Hallo Herr Poetter,

     

    ich lebe seit 3 Jahren im Ausland und kann Ihnen in den meisten Punkten nur zustimmen. Sehr guter Artikel!

     

    Gruss aus Taiwan

  • PM
    Philippe Miseré

    Sehr guter Ratschlag am Schluß des Textes. Es bringt aber nichts, wenn man, so wie der Autor, mit geschlossenen Augen durch die Welt reist. Und durch die falschen noch dazu.

     

    Ansonsten ist das aber sicherlich eine super Idee. Man wird Unterschiede im menschlichen Miteinander erkennen. Vorausgesetzt man hält sich nicht nur in Ur-Kapitalistischen Staaten auf.

     

    Und man wird sich irgendwann fragen warum es uns Deutschen Bürgern eigentlich so gut geht, während der Großteil der Menschheit in fürchterlicher Armut vor sich hinvegetiert.

     

    Aber anstatt die Lösung zu suchen, kauft man sich dann einfach ein Rückflugticket und genießt unser tolles Leben weiter. Hach, ist das einfach!

  • WB
    Westdeutscher Beobachter

    @Autor

    Meine Zustimmung haben Sie. Nach zunächst 27 Jahren Deutschland, anschließend 40 Jahren Niederlande, zwischendurch 6 Monaten auf einer kleinen Karibikinsel und jetzt seit 4 Jahren Dominikanische Republik sehe ich das genau so, auch in den Details. Und was in Deutschland nicht in Ordnung ist, ist anderswo kaum besser. Aber daran kann im Prinzip gearbeitet werden, denn es gibt in Deutschland eine funktionierende Protestkultur, vielerorts eine ordentliche Diskussionskultur und immerhin eine Handvoll Qualitätsmedien.

     

    Allerdings irritieren mich zwei Begriffe im Artikel. Erstens "Heimat": Trägt der Autor etwa Gene der Deutschen Eiche in sich? Zweitens "... aus Deutschland wegziehen nur mit 'Rückfahrschein' ". Also weder Abenteurerblut in den Adern, noch Europäer, und schon gar nicht Weltbürger? Schade. Sobald ich die blaue Europaflagge habe, wird sie gehisst. Schon um den Holländer hier im Dorf, der 24h / 7d seine Nationalflagge zeigt, auf seinen begrenzten Horizont hinzuweisen.

     

    Die Versuchung, aus Anlass dieses Beitrags mal so richtig die Sau rauszulassen - über die Missstände in Deutschland oder/und den Autor - dürfte bei vielen Lesern recht groß sein. Wie wär's, Herr Pötter, mit einem Artikel zum Thema: "Warum Menschen aus Deutschland wegziehen, viele sogar ohne Rückfahrschein, obwohl dieses Land doch so toll ist?" Ein solcher Beitrag könnte Sie ggf. etwas entlasten. Mich dürfen Sie ruhig fragen; ggf. gibt die Redaktion meine E-Mail-Adresse (wäre hiermit genehmigt). Allerdings könnte es danach vielleicht Ärger geben mit den Frauen in der Redaktion. Wenn schon Männer und Frauen sóóó gleich sind, wieso sollen dann Frauen in anderen Teilen der Welt so anders sein können? Die bekannte Tatsache "Andere Länder, andere Sitten" (im engeren Sinne) - hätte, wenn sie denn ein Politikum ist (ich bin da ganz sicher), bereits im vorliegenden Artikel an passender Stelle thematisiert werden können.

  • P
    Petermann

    Ich lebe seit nunmehr 4 Jahren in den USA (Utah). Ich bereue nur eins - nicht schon früher ausgewandert zu sein. Mich wird Deutschland nie wieder sehen. So empfindet halt jeder anders.

  • U
    Uli

    Genau, wir Deutsche meckern gerne. Manches kotzt uns einfach an, zum Beispiel Korruption. Was ich sagen will - eben unser ständiges Gemeckere und unsere Empörbarkeit trägt dazu bei, dass vieles in Deutschland relativ ok ist (wenn auch bei fallender Tendenz). In China nehmen die Menschen fast alles hin, und entsprechend sind die Zustände. Man muss den Prüfer bestechen, um den Führerschein zu bekommen? Aha, na ja, ist eben so. Daher immer schön weiter meckern und sich nichts bieten lassen. Beharrlich bleiben. Die Gefahr ist, dass wir uns irgendwann daran gewöhnen, dass Politiker ihre Doktortitel erschwindeln usw., und immer weiter abgleiten.

  • HW
    Hans Wollmann

    Ihren KommentMensch, Bubi, was glaubst du, was hier gerde verspielt wird?! Guck mal Priol undPispers oder lies tadema und Nachdenkseiten. Dann weißt du, was in der Anstalt los ist!

  • SR
    Sote Rocke

    Bei so viel reaktionärer Prenzlauer Berg Mami-Papi-Kind Neo-Hurra-Bürgerlichkeit kann man ja nur kotzen! So einen Artikel kann nur jemand zu stande bringen, der überhaupt keine Ahnung hat von den sozialen Problemen dieses Landes, von den katastrophalen Löhnen und dem als Kulturalisierungsscheiße verpackten Klassenkampf von oben. Von jemand, der durch die Weltgeschichte fährt, um als Gutmensch jenseits von Afrika dann wieder schön ins Kissen zu pupen und zu denken: Mann wat sind wir Deutschen geil mit unserer Aufgeklärtheit wegen der wir in Afghanistan rumballern dürfen und Waffen an alle Welt exportieren dürfen!

    Ich war auch viele Jahre im Ausland und sehe bei Rückkehr was anderes: In Deutschland ist die Kacke am dampfen. Und durch politische Korrektheit kriegt man die soziale Krise in diesem Land bestimmt nicht hin. Was es da noch zu jubeln gibt und was dieses reaktivieren vom 80er Jahre Neonazi-Aufnäher-Stolzsein soll, liebe TAZ, hätte ich gern gewußt. Ist das jetzt in Euren kreisen der neue Trend: Nationalökologisch? (Würg)

  • B
    [Balthazar]

    Es ist zwar spät am Abend, aber grade deshalb, oder hoffentlich trotzdem, kann ich nur zustimmen!

  • AM
    Andreas Müller

    Ich bin erschüttert-, einen solch dämlichen, unkritischen, die wahren deutschen Zustände verschleiernden Artikel findet man selbst in der taz nicht alle Tage. Er ist so blamabel, dass es sich nicht lohnt, ihn einer wirklichen Kritik zu unterziehen, weshalb ich es bei einigen Anmerkungen belasse.

     

    Der Autor glaubt, die "Ätzkritik 'Deutschland halt's Maul'", die doch wenigstens mal ein Anfang ist, "übersieht die Rolle, die unser Land weltweit spielt, wenn es um Verantwortung für internationalen Ausgleich und Fairness geht". Ist Herrn Pötter wirklich nicht bewusst, dass er hier - Antreten zur Jebetsmühle! - nur die staatsoffizielle Propaganda nachplappert, die zur Rechtfertigung der Militarisierung der deutschen Außenpolitik dient. Dies sei polemisch? Aha-, wenn freilich Ihre hausinterne Diva, Frau Bettina Gaus ein solches Urteil in Deutschlandradio Kultur äußert, tja, dann ist das selbstverständlich etwas ganz Anderes. Es kommt ja schließlich nicht darauf an, was gesagt wird, sondern wer das wo wie artikuliert. Außerdem gilt selbstversändlich gerade in Kreisen der gebildegten Stände der Grundsatz: 'Quod licet Jovi, non licet bovi!', nicht wahr, Herr Pötter? Im übrigen ist ihre-, nun, Argumentation will ich nicht sagen, aber ihr Statement ist zirkulär: Sie setzen immer schon voraus, was ja gerade in Frage steht, die weltpolitische Rolle Deutschlands und der Charakter seiner Außenpolitik; und das, was als Voraussetzung in Ihre Apologetik der herrschenden Zustände eingeht, ist nichts anderes als die herrschende Ideologie. Wer damit im Bunde steht, befindet sich immer schon auf der rechten Seite, weshalb eine argumentative Begründung politischer Urteile gar nicht mehr vonnöten, eher hinderlich oder gar gefährlich ist, schließlich gehört es zu den unschlagbaren Eigenschaften der menschlichen Sprache, dass sie die wahren Absichten über die vorgeschobenen Rationalisierungen hinweg zutage fördert.

     

    Ihnen genügt, dass die Inzucht von Medien und Politik in diesem Lande nicht buchstäblich in Verwandtschaftsgraden zu messen ist. Das vollständige Versagen einer kritischen, republikanischen Öffentlichkeit in der Berichterstattung über den Besuch des HEILIGEN VATERS, seiner buchstäblich reaktionären Rede vor dem Bundestag, den dafür erforderlichen Verfassungsbruch durch den Erfinder der deutschen Leitkultur, den unsäglichen Norbert Lammert, dem Thomas E. Schmidt in der aktuellen Ausgabe der Zeit einen kongenial dämlichen Artikel widmet-, dieses vollständige Fiasko der deutschen Presse von taz (von den Artikeln Philipp Gesslers einmal abgesehen) bis SZ fällt Ihnen natürlich nicht auf. Sie werden daran nichts auszusetzen haben. Machen Sie sich auch die Philippika Ihres früheren taz-Kollegen Patrik Schwarz gegen außerehelichen Sex zueigen? Auch die war in der 'Zeit' zu lesen, die unter dem famosen Giovanni Lorenzo endgültig zu einer reaktionären Hauspostille der gebildeten Stände verkommen ist. Und daran soll die Welt genesen? Ach, du lieber Himmel, welch eine Bankrotterklärung, Herr Pötter.

    PS.: Um die taz-spezifische license for censorship von vornherein zu unterlaufen, stelle ich diese Anmerkungen auf meine Facebook-Seite

  • L
    Lisa

    Welch ein peinlich-krampfhafter Versuch, sich der Nation anzubiedern. Wie tief will die TAZ noch sinken?

     

    Es ist ein ekelhaftes Machwerk. Schon die Überschrift verkündet es. Die Projektion des deutschen Michels, sein Scheißland doch auch mal gutfinden zu dürfen. Ein Tabu wird gebrochen, das nicht existiert, weil von Bild oder TAZ genauso wie von vermeintlich seriösen Medien dies nur erfunden wurde, um den eigenen Mut, der nichts als national-kollektive Feigheit ist, zu demonstrieren.

  • S
    Streberin

    Guter Artikel und in manchem sicherlich wahr. Aber in Libération, einer respektablen französischen Tageszeitung, kann über einen mutmaßlich korrupten leitenden Kripo-Beamten geschrieben werden "Superpoulet sur le gril". Das möchte ich mal sehen, hier in Deutschland, dass in der Zeitung über einen Polizeibeamten steht "Bulle am Spieß"

  • H
    Hello

    Das ist ja mal wieder eine tolle Sammlung billiger Vorurteile.

    - Frankreich ist autoritätsgläubig

    - In Italien sind alle so wie Berlusconi

    - In USA arbeiten alle an der Wall Street

    Einfach nur peinlich, wie oberfächlich hier über andere Länder nachgedacht wird.

     

    Ich selbst lebe seit 10 Jahre in England und freue mich jeden Tag, nicht in Deutschland zu sein. Ich glaube es gibt einen Grund, warum alle Deutschen verreisen oder auswandern wollen.

  • S
    sinolog

    Als Politikwissenschaftler sollte Herr Pötter den Unterschied zwischen einem Bootsflüchtling und einem Adoptivkind kennen, und auch wissen, in welche Kategorie Rösler gehört.

  • P
    patrick

    Hier wird die Kritik, die durch Anti-Deutsche Parolen artikuliert werden soll verdreht. Es geht nicht um Kritik an einzelnen Missständen sondern um eine viel fundamentalere Kritik nationalstaatlicher bzw kapitalistischer Ordnung an sich. Sicher sind die Verhältnisse in Frankreich und Großbritannien beschissen, aber in Deutschland sind sie eben nicht besser. Darüber können auch marginale gesellschaftliche Unterschiede nicht hinwegtäuschen. Das Deutschland im Vergleich mit autokratischen Staaten gut abschneidet ist sicher erfreuliche. Die Vorzüge einer bürgerlich-liberalen Gesellschaft sollen auch nicht völlig negiert werden. Ein Argument diese Gesellschaft nicht radikal zu kritisieren darf es aber nicht sein. Das Deutschland so explizit abgelehnt wird ist selbstverständlich historisch begründet. Jeglicher positiver Bezug auf ein Land das über sechs Millionen Menschen vernichtet kann nur illegitim sein!

  • AK
    Andreas Kopf

    Lieber Herr Pötter,

     

    vielen Dank für diesen super Artikel, er spiegelt in ausnahmslos jeder Hinsicht meine eigene Meinung wieder. Und dass jeder Deutsche ein (freiwilliges) ausländisches Jahr nötig hätte, dachte ich mir seit dem ersten Absatz mit den "(...)tätowierten Bierflaschenschwenkern" - und das war dann das abschließende Fazit :)

     

    Ich habe mehrmals im Ausland gelebt und bin vor kurzem erst wieder aus meinem FSJ in Paraguay zurückgekommen, wo ich ein Jahr lang Musik unterrichtet habe. Zurück in Deutschland freue ich mich über alles: Muttis Gemüsesuppe, gemeinsame Essenszeiten, sicheren Ausgang, feste Fahrpläne, Gerechtigkeit, ja sogar über die scheinende Sonne, und nahezu unbegrenzte Möglichkeiten für alle, die etwas erreichen wollen. Ich wünsche meiner Generation die Erkenntnis, dass eine Gesellschaft über kurz oder lang gesehen nicht über seine Verhältnisse leben kann. Hingegen lege ich jedem ans Herz, nach einer bodenständigen Berufsbildung unser jetziges Deutschland in jener Form zu unterstützen, die man am besten beherrscht.

     

    Im Rahmen meines Studiums plane ich schon jetzt meinen nächsten Auslandsaufenthalt - mit gebuchtem Rückflugticket :)

     

    Vielen Dank für die Denkanregung!

    Andreas Kopf

  • P
    Phillip

    Der Verfasser des Artikels ist ein Rassist.

    Nennt einfach unseren Wirtschaftsminister einen "vietnamesischen Bootsflüchtling". Ja gehts noch?

  • E
    else

    ein schöner und dennoch ehrlicher artikel.

     

    ja, es gibt tatsächlich noch einiges zu tun, aber eigentlich geht es uns relativ gesehen auch verdammt gut!

     

    manchmal ist auch das wichtig, sich vor augen zu führen, damit dann demnächst die gesellschaft wieder weiter kritisiert und aktiv verbessert werden kann.

     

    und das ist auch gut so! es bleibt zu tun...

  • H
    hermanator

    dass ich da jemals so mehr oder weniger zustimmen würde, hätte ich mir auch nie träumen lassen, aber nachdem ich ca ein viertel meines lebens im ausland, davon 13 jahre in u.k. gelebt habe, denke ich mittlerweise ähnlich. nicht nur: " anderswo ist's auch scheisse" sondern " anderswo ist eher noch schlimmer ".....

  • KM
    kerstin mahr

    Was soll diese undifferenzierte Deutschlandbejubelei?

     

    Es lebt sich also gut in Deutschland. Offensichtlich habe davon die Menschen die aus Deutschland auswandern noch nichts gehört. Seit 2001 wächst die Zahl der Auswanderer aus Deutschland kontinuierlich So standen zum Beispiel im Jahr 2009 721 000 Einwandern 749 000 Auswander gegenüber.

     

    Es lebt sich also gut in Deutschland. Warum nur machen Depressionen dann nach dem Tk-Report 2011 den höchsten Anteil an Krankschreibungen aus?

     

    Es lebt sich also gut in Deutschland. Nur warum ist dann das Ausmaß an Verschreibungen stimmungsaufhellender Medikamente so groß?

     

    Deutschland, so Herr Pötter, garantiert uns ein Dasein, "das im internationalen Vergleich luxuriös ist" .Warum nur stellte die OECD dann kürzlich fest, daß im vergangenen Jahrzehnt Einkommensungleichheit und Armut in Deutschland stärker als in jedem anderen ihrer Mitgliedsstaaten gewachsen ist?

     

    Und Deutschland "hat sich von der Arschgeige der Staatengemeinschaft zum Nachhilfelehrer in Sachen Demokratisierung entwickelt". Das werden diejenigen sicher auch finden, die bei der Wahrnehmung ihrer verfassungsgemäßen Rechte im letzen Jahr im Stuttgarter Schloßgarten verletzt, verätzt, blind gemacht worden sind und von deren die Staatsmacht repräsentierenden Mißhandlern noch keiner verurteilt worden ist.

     

    Hier wird vom saturierten Milieu einer grünen Mitte in Marketing-Manier ein Deutschlandbild in Szene gesetzt, dessen Ziel die Affirmation der bestehenden Verhältnissse ist.

  • LK
    Lara Kneisler

    Bei anderen Zeitungen hätte ich solch einen in weiten Teilen erschreckend unreflektiert patriotischen Artikel wohl einfach nur als ärgerlich abgetan. Dass er aber ernsthaft von der taz veröffentlicht wird, lässt mich ziemlich sprachlos zurück. Das sitzt. Es bleibt mir nur zu hoffen, dass es bei diesem einen Ausrutscher bleiben wird.

  • M
    Maike

    Mir geht es genauso. Ein halbes Jahr in Irland (und oh, wie ich Irland und die Iren liebe!) und man kommt nach Hause und weiß, man lebt im Luxus. Und nicht den Luxus, den man mit Geld kaufen kann, sondern gerade den, der mich keinen Pfennig kostet, an jeder Ecke, einfach so, Lebensgefühl umsonst.

  • I
    ich

    "Zweitens dreht sie den dummen Anspruch, man könne "stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein", einfach nur ins Negative, wenn sie behauptet, deutsch sei doof."

     

    Falsch. Linke wissen sehr genau, warum der Stolz auf einen Staat falsch ist und argumentieren weiß Gott nicht mit "deutsch = doof". Vielleicht Antideutsche, aber das sind sowieso total verdrehte Typen.

  • R
    Robert

    Ein hoch auf die deutsche Nation, denn sie steht hoch über Allen. Ist es das was Bernhard Pötter den Leser_innen vermitteln möchte?

     

    Nein Danke, ich lasse mich davon nicht beeindrucken und lehne die Nation als Identifikationsmerkmal ab.

     

    Kapitalismus ist auch in DEutschland doof, da hilft nicht der Zusatz "deutsch" davor. Ausbeutung, soziale Ausgrenzung und ARmut sind nicht weniger schlimm nur weil du lieber Bernhard dich in Berlin wohler fühlst als in Paris.

     

    Ich kann ebenfalls die verallgemeinerte Form wir und das "uns" nicht nachvollziehen. Meinst du auch mich, weil ich einen Pass der BRD habe?

     

    Ich sehe es nicht wie du und kann nicht nachvollziehen warum du den NAtionalismus, den deutschen Nationalismus, in deinem FAll hofieren möchtest.

     

    Antinationale Grüße

    Robert

  • S
    Stefan

    Einfach nur: DANKE für diesen Artikel. Wer gerade aus Somalia kommt oder aus anderen Hungergebieten oder aus Ländern, in denen Kritiker verschwinden, zum Tode verurteilt werdenusw...der hat im Moment vielleicht nicht die Worte um es so zu formulieren aber er weiß was gemeint ist.

  • K
    kerstin

    das ist ja mal einer der schlechtesten Artikel, welcher seit Langem bei diesem Schundblatt veröffentlicht wurde!

    Das die Taz nicht "mehr" links ist... soweit so klar (also das Faktum, der Grund nicht) aber jetzt nationalistische Artikel! Da sind wir doch fast bei dem ach so spinnefeinden Blatt "Bild", nur dass sich hier alle juppie-Akademiker*innen an dem ach so interlektuellen Niveau ergötzen können.

    Ich kann garnicht so viel essen wie ich kotzen möchte!

  • M
    Margaretha

    Nach noch mehr Jahren im europäischen Ausland:

    Deutsch ist cool. Wir sind glücklich in Deutschland leben zu dürfen. Yeah!

  • D
    Danke

    Sehr nett und amüsant!

  • D
    dielendieb

    Wenn wir anfangen, zufrieden zu sein, hören wir auf, besser zu werden. In gewisser Hinsicht bin ich Hitler dankbar, hat er uns doch gebrandmarkt und uns damit die Möglichkeit gegeben, vollkommen anders zu sein, als all die anderen so genannten Nationen mit ihrem Stolz und Patriotismus, deren Sinn mir auch nach so und so viel Jahren noch niemand plausibel erklären konnte. Da braucht man gar nicht Lukas 18 zu zitieren; es reicht die Erkenntnis, dass die Verhältnisse nach wie vor ungenügend sind. Eine Nuancierung in "ganz gut" oder "fast perfekt" oder "besser als die meisten anderen" ist unnütz und fehl am Platze. Wenn sich so etwas einschleicht, wird Deutschland irgendwann wie alle anderen und dann wird es irgendwann auch Ihnen, werter Autor, hier nicht mehr besser gefallen als anderswo. Dass die Verhältnisse in Frankreich und Birma übler sind als hier, heißt doch nicht, dass wir unser Engagement (so es denn ein nennswertes gibt) nach dorthin verlagern sollen, sondern, dass wir es nach dorthin ausdehen müssen. Mit Verlaub, das war ein Schuss in den Ofen.

  • M
    Martin

    och wie schön. dann ist ja alles gut. diese ganzen linken stresser sollten nur mal sehen was sie eigentlich haben...

     

    *kotz*

  • J
    Jörg

    "Kritische Sympathie zur Heimat reicht völlig aus." Ich sehe den Begriff Heimat eher in kleineren Größenordnungen angesiedelt. Heimat ist der Ort an welchen man sozialisiert worden ist, freilich ist dies für die meisten von uns der Föderalstaat Deutschland, jedoch eher das jeweilige Bundesland, die Region, die Stadt, der Kreis, die Gemeinde, der Stadtteil, das Viertel, der Kiez. Diese gehören gewiss zu Deutschland, doch kaum Jemand wird überall in Deutschland sozialisiert worden sein. Deutschland ist also ein fester Überregionaler politisch, wirtschaftlich und rechtlich definierter Raum, der gewiss ausreichend gut ist, um nicht schlecht zu sein, jedoch noch lange nicht gut genug ist um beruhigt zu sein.

  • S
    Shefmeister

    >> Mein Vorschlag: Ein "Freiwilliges Ausländisches Jahr" für alle.

  • H
    Holländer

    Einverstanden.

     

    Nationalstolz ist eine komische Sache. Nur etwas für Leute selbst nichts haben um Stolz über zu sein. Aber man darf gerne sagen, dass Deutschland im internationalen Vergleich ein sehr gutes Land um zu leben ist.

     

    Wenn man sieht wie Bonn dieser Tagen zu Muster-Polizeistaat umgebaut wird, hat man aber fast wieder Lust um gegen diese Fete zu demonstrieren. "Freude, Freiheit und Einheit" werden in in Bonn mit Fussen getreten.

  • M
    Mirko

    "(...)m Fernsehen werden Politiker von Journalistinnen interviewt, die nicht zu deren Freundeskreis gehören.(...)"

     

    Von Sandra Maischberger und Angela Merkel einmal abgesehen.

     

    "(...)bringen uns durch populäre Islamhasser und Fremdenfeinde ins Grübeln."

     

    Willkommen zuhause. Das heimisch werden, wird wohl noch eine Weile dauern, aber wird schon. ;-)

     

    Aber ansonsten schöner Artikel, der nicht in das alte 'Im Ausland hast nur Elend, also bleiben wir lieber hier' abgleitet.

     

    Aber...:

     

    "(...) unser globaler Fußabdruck eine Katastrophe."

     

    Und das ist auch gut so, und bleibt auch hoffentlich wie es ist!

  • TL
    Torben Lüth

    Solche dämlichen Artikel, meine Güte, will die taz wirklich Wolfgang Pohrt immer und immer wieder Recht geben?

  • G
    Gregor

    Herr Pötter, zu dieser Ansicht Deutschland von aussen zu betrachten möchte ich Ihnen gratulieren. Ich, selber als EU-Ausländer in Deutschland ab der Grundschule integriert, habe in meinem Heimatland studiert, da ich wissen wollte, wer ich bin und wo ich hingehöre. Die 2 Jahre, die das Studium gedauert hat, zeigten mir dass es Deutschland ist. Ich kann Sie nur bekräftigen in der Aussage, dass jeder Deutsche ein freiwilliges Ausländisches Jahr machen sollte. Vieleicht als Anlehnung an das freiwillige soziale Jahr.

    Beste Grüße,

    Gregor.

  • MB
    Michael Bilharz

    Oho, Bernhard Pötter - und das in der taz?

    Das ist doch mindestens ein "rechtspopulistischer"

    Artikel! Bringen Sie Ihr Auto in Sicherheit!

  • A
    Amerikanist

    "Auch Kassenpatienten schlafen in der Regel nicht auf dem Krankenhausflur, wie es in den USA oder Großbritannien vorkommt."

     

    Warum sie jemals im Ausland auch physisch?

    Es gibt in Großbritannien keine Kassenpatienten, genausowenig wie in den USA.

    In Großbritannien gibt es ein einheitliches mit Steurgeldern finanziertes Gesundheitswesen, in den USa gibt es private Krankenversicher, Unversicherte und Menschen die arm genug sind um sich für das staatliche Gesundheitssystem zu qualifizieren.

     

    Sie sollten aufhöhren Deutsche Standards aufs Ausland zu übertragen, sie verraten sich sonst als Simpelton.

  • HD
    hallo deutschland

    lieber herr pötter,

     

    wie kommen sie darauf, dass hierzulande politiker nicht genauso von journalistinnen interviewt werden, die zu ihrem freundeskreis gehören...sie müssten es doch am besten wissen! meinen sie mit qualitätsmedien für die politische hygiene z.b. die taz? das gewissen des neoliberalen kapitalismus, der, ob grüne oder cdu regieren - dazu braucht es keine fdp - nicht mehr zu stoppen ist? ach ja und wurde nicht direkt in der weltweiten immobilien-finanzkrise die fdp nach jahrtausenden wieder mit in die bundesregierung gewählt? Bei uns? stimmt, verchlortes wasser müssen wir - noch - nicht trinken. aber woher kommen eigentlich die tonnen von bioäpfeln und das ganze ökowaschmittel? also bitte, da glauben sie doch nicht wirklich dran, oder herr pötter? klar, in den gummibärchen sind ja auch keine farb- und konservierungsstoffe mehr enthalten, nicht wahr;-)natürlich, wenn man mal alle augen und hühneraugen und katzenaugen und...naja eben fünfe grade sein lässt, dann funktioniert dieses land. für sie. für mich. für uns weiße biodeutsche mit hohem bildungsabschluss und papi...ach ja und übrigens: auch schwarze lesbische behinderte können ätzend sein!

  • C
    Charlotte

    "unser Umgang mit Flüchtlingen und Zuwanderern ist manchmal beschämend"; das Wort "manchmal" finde ich an dieser Stelle sehr prekär, wo doch Deutschland in Sachen Selektion und Abschiebung einer der Spitzenreiter ist. Anlässlich der nationalen Feierlichkeiten am morgigen Tag finde ich den Zeitpunkt, diesen Artiekel zu veröffentlichen, sehr unpassend. So geht er nämlich einfach in der Reihe der Lobeshymnen unter, obwohl durchaus plausible Argumente erwähnt wurden.

  • M
    Malehrlich

    Die herrschende Klasse lobt ihren Staat,

    Dieser Staat funktioniert eben nicht, und eine Demokratie gibt es in Deutschland keine.

     

    Dieser Staat steht kurz vorm auseinanderbrechen, er zerbröckelt immer mehr, aber hier bekommt man ein Loblied auf den lisksgrünen Multikultistaat präsentiert.

     

    Euere schöne BRD zerbröckelt immer mehr es ist nur eine Frage der Zeit,bis dieser Staat Geschichte ist.

  • GW
    Gina Wiesmann

    Ja. So ist es. Ich lebe seit 20 Jahren in Spanien und bin froh, daß ich im nächsten Jahr wieder zurückziehen werde nach Deutschland.

    Damals zog ich aus weil ich dieses Deutschland so schwierig fand. Politisch frustriert und auf der Suche nach einem besseren Sein.

    Heute aber: Deutschland ist ein wundervolles Land geworden, genau wie der Autor schreibt. Schon ein Vorbild, allerdings ohne moralinsauer zu sein. Ich freue mich sehr, bald wieder "zuhause" zu sein.

  • UB
    ungelo bt

    Evolution=Anpassung an den Lebensraum. Ein Pinguin lebt an der Antarktis auch besser als in der Sahara-Wüste.

     

    Wenn man nicht programmiert, kann man hier vielleicht gut leben. Ansonsten kann man alle seine Verbesserungs-Projekte nämlich wegen Abmahnungen und Trivialpatenten vergessen und Gesundheitskarte, Toll-Collect oder Elena oder Spürpanzer und Drohnen programmieren. Oder man hat was geisteswissenschaftliches studiert und muss im Hartz4-Amt als Betreuer arbeiten.

     

    Das man Kritik übt, sollte nicht bedeuten, das man alles pauschal ablehnt. Hintenrum wirken Volksunzufriedenheit auch auf Politiker. Und ob die Presse oder die Verwandten vom Minister auf Probleme hinweisen ist egal, wenn deutsche und ausländische Politiker ihre überwiegend selbstverschuldeten Probleme nie geregelt kriegen sondern nur noch mehr Lobbyismus einführen.

    Wenn man eine Länder-Vergleichs-Webseite zum Vergleich einführen wollte, würde man möglicherweise von irgendeinem Tourismusverband gleich existenzvernichtend abgemahnt. Nur mal ein Beispiel wo Deutschland wirklich gut ist.

    Als Pirat werden sicher alle Telefonate abgehört. usw.

    Die meisten Demokratien sind nur Familien-Oligopole zur Selbstbedienung.

    Wer eine schöne Festanstellung hat, den interessiert das nicht.

     

    Deutschland sollte ständig überall besser werden. Daran arbeitet aber keiner. Auch Piraten und Linke und Grüne wollen erst gewählt werden und 100.000 Parteipöstchen verteilen bevor sie das Volk verbessern. Obwohl das ohne gewählt zu sein schon heute problemlos ginge. Aber halt nicht von Privatpersonen die man schnell mundtot machen könnte, sondern von Parteien, Gewerkschaften usw. die schon dafür bezahlt werden, die Strukturen aber anscheinend nicht verstehen.

     

    Man sollte froh sein wenn Kritik geübt werden kann. Allerdings passiert niemals etwas daraus. Und eine angepasste Agentur-Copy-Cat-Presse die nur die Hausfarbe (links, rechts, neoliberal, keynsanistisch,...) verkündigt, kann ich auch die Gaddaffi-Post oder Murdochs-Mag lesen.

     

    Ein gutes Team erkennt die Fehler und wird besser. Daher wird Formel-1 jede Saison jedes Rennen schneller während Deutschland jedes Jahr noch mehr problemlos vermeidbare Schulden macht und der Hofstaat die Luft zum Leben nimmt wie überall sonst halt auch ist.

     

    Wer davon eine totalitäre Frage nach dem einzig wahren und allerbesten aller Staaten machen will, macht was falsch.

    Besser wäre eine Vergleichswebseite wo jedes Land lernen kann, wie und wo man besser werden kann. So lange es dafür keine Parteipöstchen gibt, ist sowas natürlich unerwünscht.

    Die Erweiterung des Horizontes ist kein Ziel keiner mir bekannten Presse.

    Und ein Land in dem es den Staatsschutz nicht interessiert, das der Präsident möglicherweise rausgemobbt wurde, erscheint mir nicht gerade lobenswürdig.

    Gute Politiker sind dafür da, das es dem Volk besser geht. Machen Sie doch mal eine Liste dieser Länder.... .

    In bösen Diktaturen sind Politiker gleich und wirtschaften sich wie Sklaventreiber, Adelige und Fabrikbesitzer und Boni-Banker fett und feist und immer dreist in die Taschen.

    Aber auch für eine Webseite mit Exekutiv-Politikern die für das Wohl des Volkes arbeiten könnte man wohl abgemahnt werden.

  • DN
    die neue enge

    Bertolt Brecht

     

    Kinderhymne

     

    Anmut sparet nicht noch Mühe

    Leidenschaft nicht noch Verstand

    Daß ein gutes Deutschland blühe

    Wie ein andres gutes Land

    Daß die Völker nicht erbleichen

    Wie vor einer Räuberin

    Sondern ihre Hände reichen

    Uns wie andern Völkern hin.

     

    Und nicht über und nicht unter

    Andern Völkern wolln wir sein

    Von der See bis zu den Alpen

    Von der Oder bis zum Rhein.

     

    Und weil wir dies Land verbessern

    Lieben und beschirmen wir's

    Und das liebste mag's uns scheinen

    So wie andern Völkern ihrs.

     

    (1949)

  • U
    Uwe

    Ein bisschen Patriotismus vor dem einschlafen beschert mir nur Alpträume. Ich verstehe nicht, wer hier mit "wir" und "uns" gemeint ist. Ich gehöre jedenfalls nicht zur dekadenten Yuppie-Gesellschaft, der es in ihrer Fantasiewelt "gut" geht und die sich nicht mit dieser "Demokratie" zufrieden geben, sie sogar loben. Freuen wir "uns", dass "wir" all das haben, konsumieren dürfen und uns dabei in Genugtuung baden dürfen. Wen interessiert schon, um welchen Preis dieses "Gutgehen" für einige wenige gelobt werden darf, hauptsache mir gehts gut. Super Artikel, alles durchschaut, sogar die Sprüche gegen "Deutschland", bemerkenswert.

    Es geht nicht um "Selbstgeißelung", dafür müsste man sich ja dazu zählen. Es geht um die Skandierung dieser absolut ungerechten, illegitimen, totalitären und machtfixierten (geopolitischen) Herrschaftsform, nicht darum ob "Deutschland" "besser", oder "schlechte" sein könnte (was es im Übrigen gar nicht sein kann, da es ein Konstrukt ist, dass nur durch solche Fantasten überhaupt bestehen kann). Es geht darum diese Form des Zwanges anzuprangern und gemeinsam zu überwinden. Doch so lange es Leute gibt, die es nicht einmal so weit durchschaut haben, als dass das Wort "Profiteur" zutreffen könnte, da sie nur im Glauben sind zu profitieren, bleibt alles so wie es ist und alle "lieb gemeinten" bürgerlichen und naiven Vorstöße helfen niemandem weiter. Trotz süßer Begründung kann ich nur mit Schopenhauer schließen: „Jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz seyn könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu seyn.“

  • Y
    youcomment

    Deutschland ist also nett. Toll.

    Wenn ich aus dem Ausland zurückkomme, fällt mir die Borniertheit der Deutschen ins Auge.

    So so. Deutschland ist fortschrittlich wegen einer "kinderlosen Frau" an seiner Spitze. Ich sehe das ganz anders: Wir lassen tatsächlich eine Frau mit borderline-Syndrom und starken inszenierenden und projektiven Persönlichkeitsanteilen unser Geschick lenken.

    Ich finde, der taz-Autor verdrängt auf psychologischer Ebene, ihm geht es gerade mal (im Gegensatz zu vielen hier) wohl auch finanziell etwas besser und möchte nur gerade nicht, dass man ihm etwas neidet. So eine subjektive, kleine Momentaufnahme jedenfalls nicht.

  • KS
    Kein Schöner Land

    Vielleicht. Aber da muss man sich nicht festlegen. Jedenfalls muss ich zugeben, dass ich die buckeligen Hügel und sanft umschließenden Wälder meines Heimatdörfchens durchaus schätzen und lieben gelernt habe. Hier gibt es viele Menschen des einfachen Gemüts, wenig Hektik, kuscheliges Beisammensein; mein Gott, ich bin, du weißt es genau, eine seltsam treulose Tomate, doch warst du mir darum nie böse: bei aller Stammzeltgarnitur und derber Gutmütigkeit, man muss sich hier nicht über Politik unterhalten, wenn man nicht möchte. Wir Deutschen meckern viel und diskutieren gerne über alles, was uns nicht passt. Das Gesetz ist immer dann falsch, wenn es gegen unsere individuellen Interessen geht und ist da ein Mensch, der es gegen uns verteidigen muss, er ist der gemeinste Sophist, niederträchtig, ungerecht. Wenn wir eine Vertragsklausel übersehen haben und nun durch den Verlust eines Anspruchs gedemütigt werden - der Fehler lag dann gewiss nicht bei uns. Schön ist natürlich, dass wir uns sofort beschweren können, bei dem Beamten, der dann den Rest des Tages eine so miese Laune haben wird, das jeder weitere Bittsteller, sei er noch so unschuldig, eine Potion unseres Zorns zu spüren bekommen wird. Wir machen uns das Leben gegenseitig nicht gerade leicht, indem wir unsere Laune, grad wie es uns passt, stets an den Anderen weitervererben. Und auf den deutschen Straßen fahren dann ein paar wutgedrillte Zombies durch die Gegend, die nur darauf warten Stress zu erzeugen. Stress, den man sich hätte sparen können und der gewiss, in Zusammenklang mit userer ausgewogenen Ernährungsweise, das Herzinfaktrisiko erhöht, die Lebenserwartung senkt - was zugegeben nicht schlecht ist, denn wir werden ohnehin viel zu alt hier in Deutschland, was aber leider horrende Kosten verursacht. Es geht eben nicht anders. Aber das ist es eben, was wir Deutschen, der Autor des obigen Artikels hat es erfasst, auch ganz gut können: Nörgeln und wehleidig tun. Sehen wir es etwas anders: Wie wäre es, wir würden uns nicht stets über alles beklagen? Das kann man womöglich gar nicht sagen. Jetzt werde ich sehr parlamentarisch, ich lege mich nicht fest, leite jedoch mit einer gewissen Konjunktion einen Nebensatz ein und postuliere: Ohne Nörgelei würde man uns noch viel stärker bescheißen, als unser gesundes Maß an Intuition es uns erahnen lässt, dass man es tut. Natürlich, das ist Rebellion, sie ist auch bei uns Deutschen noch nicht ganz ausgestorben, nur leider lässt dieselbe sich oft auf ein Niveau herab, das dem der dümmsten Eintagsfliege unserer vorbildlichen menschlichen Zivilisation, man sollte es meinen, nicht gerecht werden kann. Eine Meinung, die in sich widerspruchsfrei ist, muss man akzeptieren, auch wenn sie nicht mit der eigenen zusammenfällt, denn gegen sie gibt es kein Argument, es sei denn, die Anwendung von Polemik gilt als solches. Deshalb gibt es ja auch Verträge zwischen uns und

    zwischen uns und dem Staat. Wir legen uns auf einen bestimmten Satz von Paradigmen fest. Stimmen wir darin nicht mit unserem potentiellen Vertragspartner überein, dann sollten wir auch den Vertrag nicht unterschreiben. Zugegeben, dass wird schwierig, wenn es um den Gesellschaftsvertrag geht, der in eher abstrakter weise zwischen uns und dem (deutschen) Staate besteht und den wir praktisch willenlos bei unserer Geburt abschließen. Hier muss deshalb gelten: Wer nicht damit zufrieden ist, der kann noch kündigen. Aber auch das ist wohl eher Theorie, als irgendetwas, dass man sinnvollerweise tuen sollte. Nun ja, nun leben wir aber nicht in Jemen und wir müssen auch nicht um Leib und Leben fürchten, wenn wir mal ein patzige Antwort auf ein politisches Kalkül geben. Wir dürften daher doch recht zufrieden sein, mit einem gewissen Basissatz demokratischer Freiheit (ja, sogar demokratisch). Um dies zu erhalten wiederum, müssen wir auch meckern. Wir dürfen nicht zulassen, dass man vergisst, dass es uns gibt, denn dann wird man uns sicherlich auch ignorieren. Nur sollten wir achtgeben, was wir sagen und gegen wen wir uns denn eigentlich richten. Das ist keine erschreckend neue Erkenntnis, noch ein Allmanch zwischenmenchlischen Umgangs, sondern vielmehr eine Erinnerung, die ich, zugegeben, auch an mich richten muss. Erhöhen wir das Niveau, auf dem wir meckern, ersetzen wir Polemik durch Argumente, versuchen wir, die Argumente unseres Gegenüber lieben zu lernen, weil er uns ein Sichtweise liefert, die uns neu ist, uns neue Möglichkeiten eröffnet. Das trägt dann auch womöglich zum besseren gegenseitigen Verständnis und einer ehöhten Lebenserwartung bei. Leider nur ist es nicht ganz einfach.

  • S
    stefan

    Das alles ist auf Pump finanziert und funktioniert nur wegen der tumben deutschen Obrigkeitshörigkeit. Ich möchte im Leben stehen und nicht verwaltet werden.

     

    Wir müssen sehr viele Mauern einreißen. Mitbestimmung, Abschaffung des Beamtentums, Solidarität von allen in den Sicherungssystemen wie in Skandinavien.

     

    Man merkt, daß Analyse nicht die Stärke des Autors ist, sondern Beschreibung von

    Lebensausschnitten.

  • K
    Kotzen

    Sehr denkwürdiges Zitat "Aber: Dieses Land funktioniert."

     

    Messen Sie den Grad der Zufriedenheit eines Menschen, den Grad der Entwicklung eines Staates daran, dass er "funktioniert"??? Ist für Sie die Tatsache, dass immer mehr Menschen in einem System in ihrer Zahnrädchenfunktion "funktionieren" müssen ein Zeichen von Fortschritt bzw. etwas Positives??

     

    Meinen Sie nicht, dass es einfach auf den Blickwinkel ankommt bei Ihrer Beurteilung von Deutschland? Wie wäre es, wenn Sie fünf Jahre nach Schweden ziehen oder fünf Jahre nach Kanada? Ich wette, dann haben Sie wieder eine andere Meinung...

     

    Geht es nicht darum, die jetzigen Zustände zu betrachten und zu sehen, dass Menschen hier leiden? (und ja, Leiden ist relativ. Und nein, diese Relativität des Leidens darf nicht dafür herhalten, dass wir dem leidenden Menschen an den Kopf werfen, er solle sich mal nicht so haben, da es dem Menschen dort noch viel dreckiger geht.)

     

    Geht es nicht darum, wenn wir feststellen, dass Menschen leiden, dass wir alles daran setzen sollten, um dies abzuschaffen? Wieso schauen wir nicht dorthin, wo die Dinge besser laufen, die Menschen glücklicher sind? Wieso setzen wir nicht alles dran, dass wir diese besseren Zustände ÜBERALL durchsetzen!?

     

    Schade dass Sie mit Ihren Ländervergleichen die (Länder-)Schranken in den Köpfen der Menschen weiter aufrechterhalten. Zielführender wäre eine Berichterstattung die nicht darauf hinausläuft, dass Menschen voneinander separiert werden (die "Deutschen", die "Franzosen" usw.), sondern die die Zustände so sieht wie sie sind, und alles daran setzt, um möglichst vielen Menschen (!) ein besseres Leben zu ermöglichen. Hierzu ist es erforderlich, dass wir uns zusammenschließen und als eine Weltbevölkerung sehen.

     

    Und ja, es gibt in Deutschland immer noch sehr viel zu verbessern und alle die, die mir jetzt an den Kopf werfen, uns ginge es hier doch sooo gut, hat meinen Bericht in keinem Punkt verstanden.

  • L
    Lorenz

    Nur weil die anderen so schlecht sein sollen sind wir noch längst nicht gut. Ganz netter Text aber sehr subjektiv ohne wirklich gute Argumentation nur so: "Schau mal da! Da ist es viel schlechter" und die Proteste zwecks Stuttgart 21 wurden durch die Wortwahl "werden sie [Die Bürger] nicht massakriert" doch arg geschönt, man erinnere sich an den Schwarzen Donnerstag!

  • FD
    Florence Debray (FLOH)

    Tja, das ist schon du "cocorico!" à la Deutsch.

  • ND
    Nicht Deutschland

    Herzlichen Glückwunsch,

    der Artikel ist so zum kotzen, dass ich meine taz-Genossenschaft kündigen werde. Willkommen in der Reaktion!

     

    "Deutschland muss sterben, damit ich leben kann."

     

    http://friede-freude-eierkuchen.net/

     

    Gute Nacht taz, spätestens ab jetzt bist du raus!

  • PG
    Peter Greif

    viel zu oberflächlich, der autor hat sich anscheinend kein stück mit den kampagnien, die hinter der "Ätzkritik" stehen beschäftigt.

  • HU
    Hartmann Ulrich

    Vielen Dank für diesen Artikel, der hoffentlich viele aufmerksame Leser findet!

    Nicht als Kritik, nur als Ergänzung: "Ich liebe nicht den Staat" hat Heinemann so nicht gesagt, er hat auf die Frage, ob er den Staat liebe, geantwortet "Ich liebe meine Frau". Was sein Verhältnis zu Deutschland als Nation angeht, ist ein anderes Zitat von ihm wichtiger und bis heute aktuell: "Es gibt schwierige Vaterländer. Eines davon ist Deutschland. Aber es ist unser Vaterland. Darum wollen wir unseren Beitrag für die Menschheit durch dieses unser Land leisten."

  • V
    vic

    Ich bin hier geboren worden, ist nunmal so.

    Und ich habe keinen Grund, deswegen auf irgendwas stolz zu sein.

    Einigkeit? Mit wem?

  • T
    Torsten

    Endlich mal einer, der schreibt, was ich denke.

    Aber hier darf man nicht zeigen, daß einem Deutschland gefällt, schon wird man als "Nazi" oder ähnliches tituliert - obwohl ich alles andere als "braun" bin.

    Sicher hat Deutschland viele Fehler und vieles ist verbesserungswürdig, auch ich bin bereits in vielen anderen Ländern gewesen und deshalb kann ich sagen, daß ich gerne in Deutschland lebe.

     

    Ein klein wenig mehr Selbstbewusstsein und Patriotismus täte uns sicherlich gut, ohne das dies gleich ausarten muß.

  • BM
    Bernardo Mare

    Ich lebe seit fast zehn Jahren im weiter westlichen Ausland und kann Bernhard Pötter nur zustimmen - mit der Ergänzung, daß besonders Berlin gewonnen hat. Bei meinem letzten Besuch im Juni war ich überrascht bis bewegt von seiner Weltoffenheit und Lebendigkeit.

  • SS
    Sidolin Streifenfrei

    Ja das Leitungswasser, da ist Deutschland Weltmeister. Aber nicht mehr lange, der Untergrund ist durchlöchert wie'n Schweizer Käse, von Kohle- und Kupferabbau, atomaren Endlagerstätten sowie pharmazeutisch-menschlicher Endprodukte. Und wenn das Wasser nicht nach Chlor stinkt, dann sprudelt es demnächst, durch die Kohlendioxidverpressung aus Kraftwerken. Die Süßwasserinsel der Deutschlandglückseligen ist eine Illusion. Man nehme hartes Brunnenwasser zum Gießen des Ökoobst's, das geht ein wie ne Primel, weil zu kalkhaltig. Das weiche Regenwasser ist ideal für Kohlrabi und Co, aber seitdem die Kerosinkondensationskeime hierzulande überhand nehmen, gibt es auch bunten Kohl. Der Artikelautor bläst in's gleiche Horn wie Helmut Kohl: "Deutschland ist mein Vaterland", weit gefehlt, Deutschland's Feld und Flur stinkt nach Gülle, pünktlich zur Herbsteszeit. Die einzigen Wasser , die noch ungefiltert genießbar, sind doch die Hundertwasser, und das mußte mal gesagt werden, meine sehr vererbten Damen und Herrn

  • C
    Claude

    Danke Herr Poetter, fuer diesen Beitrag - er spricht mir wirklich aus der Seele.

    Ich verbringe gerade ein Auslandssemester in den USA und merke - so schoen es hier auch ist - immer mehr, welches Glueck es doch ist, danach wieder nach Deutschland kommen zu duerfen.

    Die (staatliche) Universitaet ist top, aber unbezahlbar. Der Besuch einer Grossstadt laesst einen erschaudern ob der sozialen Gegensaetze. Gleichzeitig liest und hoert man die Republikaner davon traeumen, den Rest Sozialstaat zusammenzustreichen.

    Solange sich noch jede Partei, ja auch die FDP, zu unserem Sozialstaatsmodell bekennt, Unis nahezu kostenlos sind (dafuer wird man hier unglaeubig bestaunt/belaechelt) und die politische Kultur nicht verroht ist, scheint doch noch Hoffnung zu bestehen.

  • CK
    C. Krieger

    Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

    Soziologen beklagen eine in Deutschland überausgeprägte Islamophobie, die schon fast die Levels des alten Antisemitismus reisst. Das ist nicht zu vergleichen mit der Meinung des Volkes über Moslems in Dänemark und Frankreich, die durchweg weltoffeber sind. Es scheint, die alte Idee von ein Volk, eine Religion, ein Boden ist in D stärker verwurzelt als in westlichen Ländern.

    Dass es noch keine rechtpopulistische Strömung in D gibt, liegt eher an der Konfusion innnerhlab der rechten Szene, die das Völkisch-genetische betont und nicht das Kulturelle.

    Die Ökos und Klimaspinner in D sind eher auf Seiten der Natur als auf Seiten der Menschheit und bewundern die Idianer, die in der Steinzeit leben, wie die Nazis und reissen "Fremdpflanzen" auf der schwäbischen Alb aus.

    Dort wurde scheins vor 40.000 Jahren die Kunst erfunden, was man heute bei einer dortigen extrem geistfeindlichen Bevölkerung aber nicht mehr merkt.

  • K
    Kiezman

    Wer dieses Land in einer EU-Diktatur auflösen will, wie auch die Leute von der taz, wird erst merken, was zerstört wurde, wenn es nichts mehr zu reparieren gibt. Die Verächter des Deutschen Modells reflektieren nicht.

  • A
    anti

    Selbst wenn Sie es gut meinen, erzeugen sie allein durch das "wir" sagen, ein gefährliches (nationales) Kollektiv, das keinen anderen Zweck als herrschende Verhältnisse zu verteidigen.