Wulffs Privatkredit: Neue Fragen aus der Heimat
Die Grünen in Niedersachsen haben 100 Fragen zu dem Hauskauf von Christian Wulff gestellt. Die wichtigste Frage: Hat Wulff damals gegen Gesetze verstoßen.
HANNOVER taz | In Hannover fordert die Opposition weiterhin von der schwarz-gelben Landesregierung Aufklärung über die Vorwürfe gegen Bundespräsident Christian Wulff (CDU). Die Grünen haben am Freitag eine Anfrage mit 100 Fragen zur Finanzierung von Wulffs Hauskauf bis zu seinen Verbindungen zu Unternehmern eingereicht.
"Kardinalsfrage" für die Grünen: ob Wulff als Ministerpräsident mit der Annahme von Krediten, Sonderkonditionen und Gratisurlauben gegen das niedersächsische Ministergesetz verstoßen hat.
Als "merkwürdigen Vorgang, der Gegengeschäfte vermuten lässt, die aufgeklärt werden müssen", bezeichnete Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel auch die Berufung der Oldenburger Mittelstandsunternehmerin Mirja Viertelhaus-Koschig in den Aufsichtsrat der Norddeutschen Landesbank durch das Land von 2009. Ihr Vater Jürgen Viertelhaus hat seit 2006 regelmäßig zu Veranstaltungen des "Clubs 2013" eingeladen, bei denen spendable Unternehmer auf LandesministerInnen treffen konnten.
Linken-Fraktionschef Hans-Henning Adler, der einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss beantragt hat, sieht bei der Postenvergabe "die Frage aufgeworfen, ob Qualifikationen die maßgeblichen Kriterien waren". Für die SPD wird mit dem "Club 2013" die "Verknüpfung von Parteispenden mit Regierungsinformationen aus erster Hand mehr als deutlich".
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Wahlprogramm von CDU und CSU
Der Zeitgeist als Wählerklient
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Keine Konsequenzen für Rechtsbruch
Vor dem Gesetz sind Vermieter gleicher
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen