Whisky trinken auf dem taz.lab: Das Verhängnis für Genießer
„Taste the Doom“: Die Verkostung edler Whiskysorten zu schweren Beats. Wer einen Sinn für das Dunkle hat, ist hier genau richtig. Ein Panel für Kenner.
Alkohol ist schon vielen zum Verhängnis geworden. Auf diesen tristen Befund kann man in unterschiedlicher Form reagieren. Die naheliegendste Variante besteht womöglich darin, vor den Gefahren übermäßigen Trinkens zu warnen. Man kann jedoch ebensogut das Positive sehen und den Untergang mit Stil inszenieren. Für letztere Option hat sich anscheinend der Künstler Peter Votava mit seinem Partner Lars Lundehave Hansen entschieden.
Votava, der – insbesondere unter dem Künstlernamen Pure – Drone-Musik produziert, also Sinn für das Dunkle und das sich dabei langsam aufbauende, zugleich wohlig warm brummende Unheil hat, wird mit „Taste the Doom“ (in etwa: „Schmeck das Verhängnis“) eine so stimmige wie ungewöhnliche Whiskeyverkostung für aufgeschlossene Schwelger zelebrieren.
Musikalisch untermalt er seinen Umtrunk nämlich mit Doom-Metal. So wie die mal torfigen, mal rauchigen, mal fast lakritzigen Getreidebrand-Spielarten der von Votava handverlesenen Whiskysorten im Körperinneren allmählich ein Feuer entfachen, das nach außen drängt, lassen die beharrlich sägenden, in der Tiefe bohrenden Liegetöne des Doom die Grenzen des Körpers nach und nach mit den rauen Schwingungen in der Luft eins werden - zumindest beinahe.
Gemütlichkeit ist eben immer eine Frage des Standpunkts. Auf Englisch würde man vermutlich sagen: an acquired taste; zu Deutsch: etwas für Kenner.
„Taste the Doom“ wird als Veranstaltung Teil des taz.lab-Abendprogramms sein und um 21 Uhr im Zelt 3 auf dem Dach des Hauses der Kulturen der Welt stattfinden. Die Plätze sind leider begrenzt, daher wird ab 11 Uhr am Infostand der taz im Foyer eine Anmeldeliste ausliegen. Wir bitten um einen Unkostenbeitrag von 10 Euro.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin