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Uringate um Papst BenediktSelige Einnässung

Die heiligen Leberwürste sind damit durchgekommen: Der Pinkelpapst darf nicht auf dem Cover der Satirezeitschrift „Titanic“ zu sehen sein.

Clevere Bildpolitik des Vatikans: Vor dem Schritt des Papstes hat stets ein Bischof zu sitzen. Bild: dapd

Meine erste Assoziation war ein recht bekanntes Foto aus dem Jahre 1992: Am Rande der rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen hebt ein Betrunkener im Deutschlandtrikot den Arm zum Deutschen Gruß, während sich vorn auf seiner Jogginghose deutlich ein großer Pissfleck abzeichnet.

Gewiss hatten auch die Macher des Satiremagazins Titanic dieses Bild im Kopf, als sie auf dem neuesten Cover Papst Benedikt XVI. mit einem gelben Fleck vorne sowie einem braunen hinten auf dem Kittel abbildeten: „Halleluja im Vatikan – Die undichte Stelle ist gefunden!“

Vordergründig eine Anspielung auf den Enthüllungsskandal „Vatileaks“, liegen doch die Parallelen zum Lichtenhagener Pogrom klar auf der Hand. Eine Symbolfigur homophober, sexistischer und sonstiger faschistoider Ausgrenzungsstrategien soll durch die schlichte Dokumentation des Faktischen vorgeführt und lächerlich gemacht werden; in der Machart vielleicht nicht ganz fair, doch in der Absicht mehr als ehrenwert.

Das Problem im Fall des Pinkelpapstes besteht nun freilich darin, dass er auf Schritt und Tritt von rudelweise Wächtern, Aufpassern, Reinigern, Warnrufern und Kittelwechslern umgeben ist. Unter derart erschwerten Bedingungen war es dem Fotografen des Satireblattes verständlicherweise unmöglich, den Moment und die Folgen der seligen Einnässung abzupassen – eine Montage musste her.

Die gefiel offenbar nicht jedem. Benedikt ließ klagen. Laut einem Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, „verletzen Titelbild und Rückseite der aktuellen Titanic-Ausgabe den Heiligen Vater in seinen Persönlichkeitsrechten.“ Diese Aussage weist natürlich einen immanenten Logikbruch auf: Wenn Gott so groß und allmächtig ist, wie soll man ihn da beleidigen können? Was kümmert es die stolze Eiche, wenn sich ein Schmierfink an ihr wetzt? Und dasselbe gilt erst recht für den selbsternannten Stellvertreter Gottes auf Erden, denn wer so weit aus dem Fenster ruft, sollte gefälligst auch das Echo vertragen können.

Das Landgericht als Pfaffenhure

Aber nein. Die heiligen Leberwürste kamen auch noch damit durch. Dass das Landgericht Hamburg sich mit der einstweiligen Verfügung gegen die Titanic zu einer billigen Pfaffenhure gemacht hat, würde im Ernst natürlich niemand behaupten, der nicht selber mit einer solchen überzogen werden will.

Angesichts des Medientrubels rund um die päpstliche Urinaffäre verwundert es, dass einschlägige Marken wie „Dixi“, „Pampers“ (Stichwort: „Heiliger Stuhl“) oder „Granu Fink“ nicht längst ausgiebigen Werbenutzen daraus gezogen haben. Besonders Letzterem, zuständig für altersbedingte Probleme mit dem Wasserlassen, bietet sich die einmalige Gelegenheit, ihrem Produkt ein unverwechselbares Branding zu verschaffen.

Auf seiner Homepage schreibt der Hersteller von einem „unangenehmen Restharngefühl“. Damit kann nur der Effekt gemeint sein, wenn die angenehme Wärme auf und unter der Soutane einer klammen Feuchtigkeit weicht. In diesem Punkt haben Landgericht und Bischofskonferenz immerhin recht – das ist nun wirklich gar nicht mehr lustig: Wie Hechtsuppe zieht es durch die Benediktionsloggia am Petersdom, dem Kirchenfürst droht eine kombinierte Blasen-Lungen-Harnleiter-Entzündung und damit akute Lebensgefahr.

Doch dagegen gibt es zum Glück ein Mittel. Was nicht die einzige gute Nachricht bleibt: „Negative Einflüsse auf die Potenz sind nicht bekannt“, schreibt der Hersteller. Der Papst kann somit bedenkenlos zugreifen.

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63 Kommentare

 / 
  • DA
    Dieter Aschoff

    Schon der Titel und die Stichworte im Untertitel („Urinaffäre“, „die heiligen Leberwürste“, „Pinkelpapst“) versprechen nichts Gutes, der Artikel löst dies aber leider voll und ganz ein. Seine entmenschlichende Verächtlichmachung erinnert fatal an das, was man von rassistischen Hetzern her kennt. Falls der Autor der Ansicht sein sollte, es handle sich dabei um Satire, ist ihm dies ordentlich daneben gegangen. Man stelle sich einmal vor, der Artikel hätte nicht den Papst zum Gegenstand, sondern einen hohen islamischen Geistlichen oder Herrn Graumann; Bezeichnungen wie etwa ‚heilige Rindswürste’ oder ‚Pinkeljude’ bzw. ‚Pinkelmuslim’ lösten nicht nur einen Sturm der Entrüstung aus, sie würden vielmehr in einem taz-Artikel überhaupt nicht erscheinen. Anscheinend gelten bezüglich der katholischen Kirche und ihrer Vertreter nicht dieselben ethischen Standards, wie sie sonst bei der taz üblich sind.

     

    Der Autor meint, „heilige Leberwürste“ und die ihnen vorstehende „Symbolfigur homophober, sexistischer und sonstiger faschistoider Abgrenzungsstrategien“ hätten keinen Anspruch auf Persönlichkeitsrechte, ja, er glaubt sogar ironisierend, einen angeblichen „immanenten Logikbruch“ zu entdecken, indem er urplötzlich eine Beleidigung Gottes ins Spiel bringt, den man ja nicht beleidigen könne; dasselbe gelte „erst recht“ für den Papst. So einer ist dann, angeblich „selbsternannt“, logischerweise gar kein richtiger Mensch mehr. Ein wenig Sachkenntnis sollte man schon mitbringen, auch wenn man eine Glosse schreibt. Dass dann das Hamburger Gericht als „billige Pfaffenhure“ auch noch sein Fett abbekommt – sprachlich so verpackt, dass es juristisch nicht angreifbar ist – verwundert nicht, ist aber einfach nur dummdreist, wie auch die folgenden abgeschmackten Phantasien über „Dixi“, „Pampers“, „Heiligen Stuhl“, Granufink, Ausscheidungen und klamme Feuchtigkeit unter der Soutane.

     

    „Das ist nun wirklich gar nicht mehr lustig“ schreibt Herr Hannemann. Das finde ich allerdings auch. Ich habe mein taz-Abo gekündigt.

  • J
    Jiri

    @ ion:

     

    Zugegeben, als ungebildeter titaniclesender und zur Zeit noch -schätzender Narziss(-t) (-> siehe auch hierzu die gute Kolumne unter http://www.taz.de/Kolumne-Bestellen-und-versenden/!97000/)) musste ich erstmal nach der Wortbedeutung präpotent im bösen Google nachschlagen:

     

    präpotent:

    anmaßend, arrogant, aufdringlich, aufgeblasen, dominant, hochfahrend, hoffärtig, selbstgerecht, überheblich, überlegen, übermächtig

     

    Wenn ich mich gemäß Ions Vorstellungen als daueronanierender Titanicleser oute, soll ich also diese Eigenschaften haben?

     

    Ich wusste gar nicht, dass das Lesen (mit den gemäß Ion zugehörigen Begleithandlungen) der Titanic dem Fahren eines Audi Q8, dem Ausüben einer Managertätigkeit bei der Deutschen Bank, dem Bauen einer Luxusvilla im Hamburger Süden oder dem Ausüben eine Ausüben eines Erzbischofsamts gleichhzusetzen ist.

  • I
    ion

    @ Jiri (14.07.2012 07:12),

     

    Vielen Dank für Ihre präpotente, anlasslose Empathie.

     

    "Ich kann noch daueronanieren, nehme aber nicht die Titanic als Vorlage."

     

     

    Ja, ich auch nicht, allenfalls im Notfall wisch’ ich meinem Hund den A**** mit jener!

     

     

    (17.07.2012 16:06)

  • M
    Michael

    Für die Titanic sieht es mittlerweile ganz gut aus: http://www.fischfresse.de/2012/07/sensation-im-fall-papst-benedikt-gegen-titanic/

  • J
    Jiri

    @ion:

     

    Wenn du nicht mehr onanieren kannst, tut es mir leid für dich.

     

    Ich kann noch daueronanieren, nehme aber nicht die Titanic als Vorlage.

  • W
    welli

    Der Untergang der Titanic....

    ....ist vorher bestimmt.Da hilft auch keine momentane vielleicht? hohe Auflage. Mit Bahnhofschmierereien Geschäfte zu machen ist nicht von langer Dauer. Absolut unterste Schublade!

  • I
    ion

    @ Leser (12.07.2012 12:27),

     

    Sie haben ja wohl ’nen Triller unterm Pony, falls Sie diese, Ihre Worte:

     

    "(....), ist was anderes als die Persönlichkeitsrechte eines lebenden Menschen zu verletzen, der niemals auch nur einer Fliege was zu Leide getan hat.",

     

    dem HErrn Pinkel-pope zudenken.

     

    Wie wären wohl einem "Menschen" "Persönlichkeitsrechte" zuzusprechen, der qua 'Amt' eher keiner (mehr) sein will und definitiv jeden Realitätsbezug verloren hat; im hier Bezug genommenen Fall sind ja wohl bereits beide "abgenippelt", wohingegen man sich über den Pappkameraden aus dem Vatikan eher ein Urteil erlauben kann, als über den Ihrer Meinung nach "schwerstkriminellen Irren" – aber Sie werden für Ihre dumm-verächtliche Denunziation sicherlich genügend belastbare Fakten vorlegen können?

     

    "Im Übrigen" teile ich weitestgehend den Tenor der L.kommentare von:

    attatta, gesche, kiddylein, Jonas, Martin321, yato, u.a.;

    Die Titanic ist m.M.n. ohnehin ein irrelevantes Printfossil aus den Zeiten von daueronanierenden Pseudodurchblicker-"Jungs", die sich, wie Sie schon ganz richtig erkennen, tag aus, tag ein: 'abarbeiten'; insofern ist das kassierte Cover vermutlich eine interne, nur versehentlich publizierte W**vorlage‽

  • U
    Uli

    Ich möchte an die goldene Regel erinnern: "Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg auch keinem andern zu!", schon gar nicht einem gebrechlichen alten Mann, und wenn es der Papst ist. Sachliche, auch satirische Auseinandersetzung sieht anders aus.

  • H
    Halunke

    Wie dem auch sei!ich habe den "Heiligen Stuhl"auf meiner Facebookseite verewigt...lol...:)

  • Y
    yato

    Tucholsky sagte: "Satire darf alles!"

     

    das landgericht hamburg, das im übrigen auch für ekelhafte urteile zu GEMA & co aufgefallen ist, ist deutschlandweit eines der ganz wenigen gerichte, die offensichtlich probleme mit der demokratie und ihrem zentrum der meinungsfreiheit haben.

     

    ein paar leute verbreiten hier "im namen des volkes" ihre ultrakonservative willkür und es wird zeit, das dieses volk hier aufhört sich das schweigend gefallen zu lassen.

     

    ein gelber fleck im schritt mag geschmacklos sein, wie geschmacklos aber ist die gnadenlose borniertheit eines papstes, der gegen schwule hetzt und der mit seinem kondomverbot tausende auf dem gewissen hat. wieso schreitet hier kein gericht ein und verbietet die kirchlichen zeitungen der unwahrheit und verdummung?

     

    ...und vom thema des kindsmissbrauchs der "kath. hassenden christen" haben wir hier noch gar nicht gesprochen...

  • J
    JFSebastian

    sehr schöner artikel nicht der allerbeste aber doch gut gemacht :) dankeschön und ein hoch auf die freie meinungsäußerung und mitleid für die menschen die das nicht verstehen.

     

    ich verstehe zb nicht warum das titelbild so schlimm sein soll fand den wortwitz herlich und hab schon echt schlimmeres gesehen. aber vielleicht fühlt sich der pabst so getroffen weil er wirklich an inkontinez leidet? das is ja schon peinlich und da kann ich verstehen das dies nicht in die öffentlichkeit gehört aber das war ja nicht die idee des covers.

  • W
    willy

    @P.Haller:

     

    Da werden die doch wohl nicht hin wollen, oder!

    Hier sind sie mir lieber, werden noch gebraucht!

  • H
    Häberle

    Lange nicht mehr ein so erbärmliches, niveauloses Gegeifer gelesen wie in dieser Offenbarung journalistischer Inkompetenz. Jedes weitere Wort wäre zuviel der Ehre.

  • I
    imation

    Wenn ihr einen Arsch in der Hose hättet würdet ihr so einen Artikel mal über einen Vertreter der "Religion des Friedens " machen.

    Habt ihr aber nicht!

  • J
    @Jacholke

    "Gotteslästerung hochstilisiert wird (???),nur weil es sich dabei um eine "Symbolfigur" handelt,die in bigotter Marnier,als unantastbar bestimmt wird,

     

    Wer tut dies?

     

    "aber noch mehr,da es sich um eine Symbolfigur,von "Mammon anbetender Scheinchristen handelt" "

     

    Mein Tipp: Selbstgerechter evangelikaler Katholikenhasser?

  • D
    D.J.

    "Eine Symbolfigur homophober, sexistischer und sonstiger faschistoider Ausgrenzungsstrategien"

     

    Man kann auch als Atheist wie ich die Faschismuskeule hinsichtlich des Papstes für ziemlich dämlich halten. Wieder mal ein trauriges Beispiel dafür, dass außer hohler Phrasen viele Linke derzeit nicht viel zu bieten habem. Aber zur Titanic: Obwohl Links, keine Feiglinge, da auch Richtung Islam austeilend.

  • P
    P.Haller

    @willy

    naja, töten werden die sie evtl. nicht, obwohl man ja nicht weiss, wo der Vatikan überall seine Finger drin hat (thüringer Verfassungsschutz ???).

    Aber dass die Titanic-Fuzzies auf keinen Fall in den Himmel kommen werden, darauf kann man einen lassen...

  • K
    kwitt

    mehr von dieser art satire .....

  • G
    gast2

    Wer sich über die Reaktion des Vatikan auf das Titelbild der "Titanic" mokiert, verkennt die religiösen Gefühle von Millionen Gläubigen. Sie müssen sich nicht im Namen der Toleranz verhöhnen lassen.

  • B
    broxx

    Na Uli, Festeinstellung oder immer noch Praktikant?

  • L
    Leser

    @ion

     

    einen schwerstkriminellen Irren mit der Moral einer tollwütigen Kanalratte zu karikieren, der vor 1400 Jahren abgenippelt hat, ist was anderes als die Persönlichkeitsrechte eines lebenden Menschen zu verletzen, der niemals auch nur einer Fliege was zu Leide getan hat.

     

    Im Übrigen sollte man nicht auf den Jungs von der Titanic rumhacken, die haben sich auch an den Moslems abgearbeitet ("Mohammed-Ähnlichkeitswettbewerb" :D), die haben definitiv Eier in der Hose.

  • T
    Thomas

    Selten so gelacht.

     

    Ja, das wäre mir in der Tat etwas wert, TAZ!

  • L
    lenja

    wer sich scheiße verhält, darf auch so abgebildet werden...satire ist nicht dazu da, menschenrechtsverletzer wie ratzinger in watte zu wickeln, sondern dazu da, darauf aufmerksam zu machen, was schiefläuft und das auf spaßiger basis. muss nicht jeder witzig finden, nicht jede satire ist für jeden.

    ich find den taz-artikel klasse, @attatta, ja, mir ist sowas was wert...dieser artikel ist niveauvoller als vieles, was ratzinger in seinem amt so von sich gibt. wenn der papst sich von einem genialen, aber doch nicht internationalen wadenbeißer wie der titanic an die kleider pinkeln lässt, ist das satire hoch 2.

    der papst hat anderweitig ja auch nichts wichtigeres zu tun als sein image entpinkeln zu lassen, es gibt schließlich keinen kindesmissbrauch in der kath. kirche, keine diskriminierungen ohne ende und keine angestiegenen aidsraten.

    @andere kommentatoren: wieso witze über muslime? ratzinger richtet im moment vermutlich größeren schaden auf g*ttes schöner welt an als jeder imam.

  • A
    ama.dablam

    @attatta:

     

    Verbalinjurien und Fäkalsprache statt Argumente, der "Gegner" wird einfach verunglimpft und lächerlich gemacht. Man kann den Sabber des Schreibers förmlich aus den Mundwinkeln triefen sehen.

     

    Kann man mit dem "Stürmer" vergleichen, muss man aber nicht. Die taz ist eine professionell gemachte Schülerzeitung, mehr nicht.

  • P
    Piet

    Als Niederländer in Deutschland bin ich immer wieder erstaunt wie leicht es hier ist das Gesetz zu benutzen um Leute zum schweigen zu bringen. Es scheint als ob Deutsche Richter nicht verstehen wie wichtig Freiheit von Meinungsäußerung und Pressefreiheit für ein richtig funktionieren der Demokratie sind.

  • M
    Martin321

    Die TAZ wärmt eine Titaic Satire auf... peinlich

  • AT
    ach TAZ.....

    ob niveaulos oder nicht, oder gar ein Fall für Gerichte ist Ansichtssache - bzgl des Titanic-Titels.

    Aber der vielleicht ach so lustig gemeinte Artikel in der Taz ist es (m.E.;)auf jeden Fall! Niveaulos, meine ich.

    Gibt genug zu kritisieren am Pabsttum, aber der Artikel hat damit ja nun rein gar nichts zu tun...

    Dieser peinliche Versuch, aus dem Verbot des "nassen" Pabsts nun eine verhinderte "Tatsachenbehauptung" zu konstruieren mit seinen an den Haaren herbeigezogenen Vergleichen zu einem sich vollpissenden Neonazi(?) geht voll einfach unter die Gürtellinie!

     

    Aber der Autor wird ja vielleicht auch mal alt ;))

    Und vorher vielleicht bitte noch mal nen Praktikum bei der taz machen,wie man auf wunderschön spassige, ironische, ätzende Art treffende Kritik in nen Artikel packt!

     

    Was stand unter dem Artikel so schön - wenn auch in anderem Zusammenhang: "Für eine "Kultur der Fairness"..." ;)

  • A
    agtrier

    Wird im Falle einer Hauptverhandlung der Papst eigentlich eine Eidesstattliche Erklärung vorlegen, dass er NICHT unter Inkontinenz leidet?

     

    Ich frag' ja nur…

     

    ag.

  • MM
    Marc-Andre Meyer

    Jaja liebe taz, bezgl. Mohamed würde sich diese Zeitung solche Artikel nicht trauen, aber den obersten Vertreter zumindet der katholischen Christenheit kann man ja genuesslich besudeln..

  • M
    Mensch

    Oftmals dient die Fotomontage der Satire.

    Wenn nun die in Bayreuth entstandenen Schweissflecken unter den Armen der Bundeskanzlerin retuschiert werden, ist die Abbildung dann eine Satire?

     

    Bei den vielen Fotomontagen die uns täglich begegnen, ist die Welt doch lustiger als gedacht.

  • I
    ion

    Interessant – die Bombenkopf-Mohammed-Karikatur (2005) öffentlich zu zeigen ist (bis heute) erlaubt, die Pinkel-Pope-Fotomontage wird innerhalb kürzester Frist verboten.

    Das ist dann wohl gewohnt arrogant angewandte christlich-europäische Rechts-'Kultur'.

  • S
    Siegfried

    Oh Leute, selten so gelacht. Einfach Klasse!!

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Super, besonders

     

    -Symbolfigur homophober, sexistischer und sonstiger faschistoider Ausgrenzungsstrategien und

    -Pfaffenhure

  • W
    wessinger

    Ich wiederhole:

    Schreibt sowas über irgend einen islamischen Würdeträger und es ist die Hölle los.

    Das traut Ihr Euch nicht, ihr Feiglinge!

    Aber auf dem friedlichen lieben fast trotteligen alten Papst los zu gehen, und nachtreten, das könnt ihr.

    Feiglinge!

    Wirklich abscheulich, dieser Artikel.

  • OK
    Oma Kruse

    Man sollte nicht vergessen: Auch der Papst ist nur ein Mensch wie du und ich und man sollte Menschen nicht so erniedrigen, wie es die Titanic getan hat.

  • K
    Karras

    Ein Kommentar, der mich entfernt an das Sprichwort über den Spiegel erinnert, welches da lautet: "Wie baut man einen Artikel auf? Einfach: Szenischer Einstieg, maßlose Übertreibung, Häme, Häme, Häme."

    Gut kopiert soweit, keine Frage. Aber, zur Klarstellung: Der Papst ist nicht "Vertreter Gottes auf Erden", sondern der Nachfolger Petri im Amt des Erhalters der Lehren Jesu. Soweit die Theologie. Desweiteren: Für mich spricht aus diesem Artikel mal mehr, mal weniger, der blanke Hass. Wie auch immer man zur Darstellung des Papstes in der Satire stehen mag, aber

    „Negative Einflüsse auf die Potenz sind nicht bekannt, schreibt der Hersteller. Der Papst kann somit bedenkenlos zugreifen," geht zu weit.

    Ein wenig zuviel des Guten, denken sie nicht auch?

  • A
    Agnostiker

    Herrlicher Artikel!

    Zwar mag es sein dass das Persönlichkeitsrecht des göttlichen Sprachrohrs tangiert ist, jedoch müssen sich Personen des öffentlichen Lebens etwas mehr gefallen lassen als die Normalbürger Frida oder Hans.

     

    Dass unser katholisches Oberhaupt Mitschuld an der Aids-misere in Afrika ist durch seine Anti-kondom Beiträge, er die minderbemittelten homophoben Gesellschaftsschichten unterstützt durch seine schwulenfeindlichen Äußerungen, er rassistische Organisationen wie die Piusbrüderschaft wieder mit in sein Boot nimmt oder pädophile Priester vor Strafverfolgung schützt sind meines Erachtens nach schlimmere Vergehen als das der senile Kerl mit den üblen Augenringen seine Blase nicht mehr im Griff hat...

  • U
    Urinella
  • SJ
    Siegfried Jacholke

    Ich frage mich schon,in was für einem Land wir langsam leben,wo "infamste Beleidigung gegen den Islam,unter Pressefreiheit abgetan wird",dagegen aber schon geradezu harmlose Satire,im Zuge einer Berichterstattung,zu hahnebüchenen Vorgängen in der katholischen Kirche,als Gotteslästerung hochstilisiert wird (???),nur weil es sich dabei um eine "Symbolfigur" handelt,die in bigotter Marnier,als unantastbar bestimmt wird,aber noch mehr,da es sich um eine Symbolfigur,von "Mammon anbetender Scheinchristen handelt",die es sonst,mit Verunglimpfungen,in der Hauptsache "Wehrloser",überhaupt nicht so genau nehmen!

     

    Da steigt in mir der Ekel immer höher an,als getaufter Christ,durchs Leben zu müssen!

  • WB
    Wolfgang Banse

    Kein Respekt mehr

    Wer hat heutzutage noch Achtung und Respekt in einer säkularisierten,glaubensarmen Zeit,was Geistliche ,hier Papst Benedikt XVI betrifft?!

  • P
    PeterWolf

    Im Vatikan gabs aber mal bessere Berater.

    Das Bild finde ich auch nicht gerade besonders humorvoll oder gar geschmackvoll.

    Aber das mit irdischer Justiz statt mit einer Bulle zu ahnden, läßt doch sehr an der Autorität des Vatikans zweifeln.

  • J
    Jonas

    naja kommt, so gern ich teilweise Titanic lese hab - Sie legen sich doch ziemlich oft mit solchen, ähm ja nicht gerade tiefsinnigen Methoden, mit Leuten an. Ob dass dann gute Satire ist sei mal dahin gestellt.

    Klar hätte der Papst das ganze vielleicht ignorieren können...

    Mir geht nur ein wenig die "Titanic Schiene" auf die Nerven "Komm wir provozieren jemanden und wenn er ein Problem damit hat, flehen wir noch lauter rum in der Öffentlichkeit rum"

    Sorry das Konzept wird seit Jahrzehnten als einziges durchgezogen, wenn das alles ist was die Titanic kann, zeugt dass nicht gerade von mehr Einfallsreichtum als eine Nachmittags-Sendung auf RTL2.

    Vermisse da irgendwie eine scharfsinnigere, kreativere Methode der Kritik als einfach nur Piss- und Scheiße Flecken - jaja der wirklich gut Wortwitz ist auch noch dabei

  • T
    Tip

    Ich emfehle dem Autor eine bestimmte Karikatur zu zeichnen. Die taz kann sie veröffentlichen. Eventuell findet man dann beiderseits die "heiligen Würste" nicht mehr so intolerant.

  • RM
    Roman Morweiser

    Ich finde diesen Artikel in der Machart unfair und in der Absicht ehrlos, phrasenhaft in der Sprache und perfide in der Argumentation. Weil Benedikt sich qua Amt als "Stellvertreter Gottes auf Erden" verstehe, habe er jede primitive Beleidigung hinzunehmen? Gehts noch? Ein vor Häme triefendes Machwerk, in dem die grammatischen Bezüge verloren gehen; oder wer möchte mit einer "Pfaffenhure" überzogen werden?

  • G
    G.Threepwood

    FULL ACK!

    Danke!

    :-)

  • W
    willy

    Das Gute daran ist: Die Scherzbolde der Titanic wird deswegen Keiner zu töten versuchen!

  • R
    redl

    in welchem Zusammenhang steht jetzt dieser überzogene Text zum Thema? oder wollte der Autor nur ausdrücken, dass Männer in Röcken keine Persönlichkeitsrechte haben sollten?

  • M
    Markus

    Danke für 5 Minuten Lesevergnügen!

  • M
    Mart

    Was soll das denn sein? Ein Kommentar, eine Glosse oder der Versuch das geistige Niveau des praepubertären Pissen-ist-lustig-Witzversuchs der Titanic locker zu unterfliegen? Vieles am Gehabe der "Rechtgläubigen" ist skandalös und reaktionär, aber Herrn Ratzinger mit einem verpissten Feierabendnazi zu vergleichen ist einfach nur mies. Ach ja: und sich über die im Alter weitverbreiteten Schließmuskelschwächen lustig zu machen, das ist genau so übel wie Türken- oder Judenwitze - um im Jargon des Artikels zu bleiben: irgendwie faschistoid. Hoffentlich trifft den Autor nicht irgendwann dieses üble Schiksal - zusätzlich zu seiner geistigen Inkontinenz

  • TA
    Thomas aus dem Westen

    Treffer, versenkt; schöner Text

  • K
    kiddylein

    Die vielen undichten Stellen bei Titanic aufzuspüren ist einfach, jedoch sinnlos.Gegen Hirnstamm-Steuerung ist kein Kraut gewachsen.Der Kontrollverlust wird uns als Satire verkauft, was offenbar niemanden stört.

    Ach doch, der Papst glaubt ja bekanntlich noch an das Wunderwerk "Hirn" und daran, dass auch auf der Titanic etwas davon hängenbleiben könnte, ließe ein gnädiger Gott ein wenig davon herab rieseln.

  • MF
    Marc Finke

    Na, was ist denn hier schon wieder los? Der Thilo und der Benedikt machen einen U-Turn! Waren sich doch die Rechtskonservativen noch vor ein paar Monaten recht einig, dass die Muselmanen lernen müssten, die Zeichen der Zeit richtig zu deuten: Mohammed Karikaturen sollte der aufgeklärte Muslim aushalten: Meinungs- und Pressefreiheit seien ein hohes Gut! Das 21. Jahrhundert wurde ausführlich vom Mittelalter abgegrenzt. Satire müsse in einer aufgeklärten Gesellschaft ohne Sanktionen möglich sein. Die Kopftuch-Mädchen in die rechte Spur gebracht. Man müsse sich den Gegebenheiten anpassen. Assimiliert Euch! Blaaaa, blaaa.

     

     

    Doch jetzt ist der Papst angepisst und Thilo empört und bemühen die Anwälte, weil TITANIC und TAZ – die sich beide nicht getrauen einen gestandenen Propheten zu beleidigen – an B- und C-Promis abarbeiten.

     

     

    P.S.: Spaß beiseite, man sollte sich wirklich einmal die O-Töne der Beteiligte anschauen, die im Rahmen der sogenannten Mohammed-Karikaturen abgesondert wurden…

  • U
    uff-tata

    Cool, sehr schöner Artikel.

     

    Wohl nicht der beste Beitrag aller Zeiten, aber lecker frech dahingerotzt, ein bisserl subversiv & anti - so mag ich dich, taz!

    Halleluja!

  • JZ
    jan z.

    Ein schwerer Fehler welche in den naechsten Jahren noch manche Sorgen fuer demokratische Deutsche bereiten wird: Die katholische Kirche unterschaetzen! In den kommenden Jahren verschwindet der ulkige Alte von Bayern - und die Machiavellis im Vatikan werden einen nicht-weissen ultrareaktionaeren Kardinal von auserhalb Europa auf den Thron setzen. Dann wird as wegen der "political correctness" sehr schwer in Europa gegen den Vatikan zumeckern. (Wie Reaktion plant merkt man jetzt in USA durch den ultrareaktionaeren "African-American" Republican Abgeordneten ALAN WEST - welcher sogar al Vizepraesident-Kandidat erwaehnt wird... )

  • BA
    begeisterte Atheistin

    Uli Hannemann ich danke Dir für die Wörter und Worte: "Pissfleck", "Lichtenhagener Progrom", "Symbolfigur homophober, sexistischer und sonstiger faschistoider Ausgrenzungsstrategien", "Pinkelpapst", "Logikbruch", "Pfaffenhure" in der insgesamt stimmigen Darstellung des Sachverhalts.

     

    Na, da werden sicher einige, die nicht(s) wissen, aber wie verrückt glauben, ihr ganzes Repertoir an persönlichangreifenden ,pseudointellektuellen Fäkalausdrücken ablassen.

     

    Meinungsfreiheit bedeutet eben, daß DIE auch 'was sagen dürfen.

    Das werden DIE , aber nie schnallen, daß ihre eigene Freiheit in der Freiheit der Äußerung einer anderen Meinung ist.

     

    Ich freu' mich schon auf die Kommentare und schlage in Anlehnung an legendäre Leistungen die Veröffentlichung unter dem Titel "Gläubische beschimpfen die TAZ" vor.

     

    Uli, Deine Wut ist so nachvollziehbar.

    Das Urteil hat 'was von Zensur,

     

    Für die endgültige Trennung von Staat und Religion, äh..Justiz und Religion, äh...von der Religion und für den Geist !!!!!

  • F
    Felix

    ...ein Traum!

  • S
    Simax

    Als absoluten Coolnesstest empfehle ich der von mir durchaus geschätzten Titanic mal ein paar Witzchen mit einigen führenden muslimischen Kameraden. Die Wahabiten geben dafür ja nun mal wirklich genug Vorlagen. Dann schau`n wir mal wie dick die Eier tatsächlich sind.

  • G
    gesche

    so überflüssig/schädlich ich den Papst finde, so unwitzig ist diese Art von "Humor". Der Erkenntniswert davon ist lediglich, dass die Titelblattmacher geistig irgendwo im Kindergarten stehen geblieben sind, als es provokativ war, laut"Kacka!" und "Pipi!" zu sagen.

  • A
    Auxarmes

    Hätten sie lieber mal ein paar Mohhamed Karikaturen aufs Cover gemacht, dann hätte sie die gesamte freiheitlich christliche Gesellschaft hochleben lassen. Aber wenn man statt dem Prophet der Moslems, den Leader der Katholiken beleidigt, da hört die Meinungsfreiheit schnell auf.

  • EL
    Ernst Lehmann

    Die Redaktion des "Stürmers" hätte eine wahre Freude an einem Artikel wie diesen gehabt.

  • D
    deviant

    Wenigstens kennt jetzt, wo der Heilige Stuhl in allen Medien ist, jeder das Titanic-Cover. Danke liebe Bischofskonferenz für die kostenlose und unbezahlbare Werbung für dieses aufklärerische Werk.

  • V
    Vati

    Danke, ich fürchtete schon, Bosbach und empörte Katholiken wären die einzigen Wortmeldungen. Pressefreiheit, Du hohes Gut!

  • A
    attatta

    Und nun meint die taz allen Ernstes, so ein Artikel wäre den Lesern auch noch was wert?