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Türkei auf Konfrontationskurs zu BrüsselErdogan stellt der EU ein Ultimatum

Der Premier fordert eine Lösung des Zypernkonflikts, bevor die Zyperngriechen 2012 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Und nennt die EU "unaufrichtig".

Jubeln für Tayyip Erdogan bei seinem Besuch im türkischen Teil von Nikosia. Bild: dapd

ISTANBUL taz | "Sollte die EU im Juli 2012 die Ratspräsidentschaft an die griechischen Zyprioten übergeben, ohne dass zuvor eine politische Lösung zwischen Griechen und Türken auf Zypern erreicht ist, werden wir unsere Beziehungen zur EU für sechs Monate einfrieren." Das ist der Schlüsselsatz einer Rede, die der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan am Dienstagabend bei einem Besuch im türkischen Nordzypern hielt. Erdogan machte deutlich, dass er sich von den Inselgriechen auf Zypern nicht länger hinhalten lassen will und bezeichnete auch die Haltung der EU der Türkei gegenüber als "unaufrichtig". Der Besuch Erdogans auf Zypern galt dem Jahrestag des Einmarschs türkischer Truppen 1974, als diese zum Schutz der türkischen Minderheit den Nordteil der Insel besetzten.

Seine Rede auf Zypern kommt einem Ultimatum gleich. Wenn die EU sich nicht bewegt und die Griechen weiter nicht zu einem Abkommen mit den Inseltürken drängt, "werden wir uns auf keinen Fall mit einer EU-Ratspräsidentschaft an einen Tisch setzen, die wir als Staat nicht anerkennen". Erdogan machte auch deutlich, dass er die türkischen Zyprioten unterstützt, auf Zypern eine Förderation zweier Staaten auf Augenhöhe durchzusetzen. Die Konzessionen, die die Türkei im UN-Plan von 2004 gemacht hatte und die die Griechen in einem Referendum ablehnten, gelten nicht mehr. "Alles muss neu verhandelt werden."

Der Auftritt Erdogans war seine bislang harscheste Kritik an der EU seit dem Amtsantritt der AKP-Regierung vor knapp zehn Jahren. Die Regierung, aber auch der größte Teil der türkischen Bevölkerung, ist zutiefst frustriert, wie sie von der EU hingehalten werden. Seit der Beitrittsprozess 2005 offiziell begann, sind gerade einmal 10 von 34 Kapiteln, die verhandelt werden müssen, eröffnet worden. Seit einem Jahr herrscht kompletter Stillstand.

Nach seiner Wiederwahl am 12. Juni hatte Erdogan noch angekündigt, man werde einen letzten Versuch mit Brüssel machen. Im neuen Kabinett sitzt erstmals ein EU-Minister, um die Verhandlungen voranzutreiben.

Vor Erdogan hatte Außenminister Ahmet Davutoglu gegenüber EU-Erweiterungsminister Stefan Füle erklärt, dass Ankara eine Ratspräsidentschaft der griechischen Zyprioten ohne Lösung des Zypernkonflikts nicht hinnehmen könne. Füle nannte diese Ankündigung "nicht hilfreich". Brüssel reagierte zunächst nicht auf Erdogan.

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56 Kommentare

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  • B
    Boumedienne

    Die meisten Kommentare hier, beweisen nur eins: dass sich die Europäer in 600 Jahren nicht geändert haben - sie sind immer noch die größten Rassisten der Welt ! Besonders die Westeuropäer glauben immer noch, sie seien der Nabel der Zivilisation, und alle anderen Länder müssen sie als Referenz für Gleichheit und Menschenrechte annehmen...einfach lächerlich, ich schäme mich für euch !!!

  • S
    Sky_Line

    Wer will denn Heute noch in die EU? Pleite gehen kann man auch alleine!

  • E
    eukonform

    Erdogans Aussagen werden sicherlich gut geplant sein. Er wollte wohl damit nun auch offiziell den Aufnahmeprozess der Türkei in die EU beenden, was ich für beide Seiten als eine vernünftige Entscheidung ansehe. Die Gefahr, dass die Türkei Instabilität in die EU hineinbringt, kann nicht weggeredet werden. Die Osterweiterung und die Euroeinführung waren abenteuerlich genug. Weitere Abenteuer bloß nicht mehr, weder für uns, noch für die Türkei!

  • EA
    Er Alemdar

    @ Jacek: Ja es stimmt, das Wort Menschenrecht ist in der Türkei ein Fremdwort. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Menschen in der Türkei menschlich und frei leben.

     

    Menschnechte gibt es nur in den Ländern, wo die Menschlichkeit kurz davor ist auszusterben. Einige Menschen haben dies erkannt, und die Menschenrechte in Europa hervorgebracht. Die Türken brauchen sowas nicht auf papier und im gesetzbuch. Die Türken sind vom Natur aus menschlich.

     

    @ Thantalas:

    Die Mehrheit der zypriotischen türken haben für eine wiedervereinigung gestimmt. diemehrheit der zyp. griechen sind gegen eine wiederv. Das Problem liegt bei den grie.

    Das es von der Türkei nicht anerkannt wir liegt darin, das der nördliche türkische Teil auch nicht von Griechenland anerkanntz wird. erstmal an der eigenen Nase anfassen dann sprechen.

  • A
    ATATÜRK

    Ja,Ja, die Türkei ist nicht nur in einer Nato-Falle

    sondern nun auch noch voll im Abseits durch die Politik mit und durch Erdogan.

     

    Die Welt brauch ja nur mal auf Istanbul zu schauen, um zu sehen, wie die Türkische Regierung sich, ja so gut, um sein eigene Volk kümmert.

     

    Was tut die Regierung, Profilakttisch, denn dort zum Schutz der Bevölkerung???, um für das Große Beben Gerüstet und bereit zu sein, dass dort langsam, oder auch schnell, aber ganz sicher kommen wird!

     

    GAR NICHTS!!!

     

    Illegaler und maroder Häuserbau findet in dieser Millionen Stadt nach wie vor statt, und beim Umgang mit den Kurden zeigt die Türkische Regierung, in ihrer verzehrten Wahrnehmung, ihr wahres Gesicht!!!

     

    Da darf Zypern auf gar nichts hoffen von Seiten der Türkei.

    Im Gegenteil, es wird mehr und mehr als Mahnmal, dafür stehen, was für eine rückständige Türkische Politik, die Türkei durch Erdogan zu bieten hat!

     

    Deshalb mein Appel an die Türkische Bevölkerung dort

     

    Raus aus der Türkei und rein in die Europäische Gemeinschaft, sonst geht die Türkei unter,

    deshalb bleibt nur noch soviel dazu zu schreiben:

     

    Dieses Schiff, Turkey, fährt ohne Rettungsboote und Ringe, in eine sehr, sehr düstere Zukunft!!!

  • N
    Nazi

    Wenn Türkei in EG, dann dürfen wir endlich ein Hitlermausoleum auf das Holaocaustmahnmal stellen.

    Dank Dir Atatürk!

  • A
    Artemis

    Die sollen erstmal die 8000 britischen Rentner, denen sie die griechische Grundstücke verkauft haben und an denen 2004 die Abstimmung scheiterte, ins Meer treiben.

    Türkei ist ja nicht soweit und Fett schwimmt oben.

  • DH
    Der Hellseher

    Die Europäer haben nicht mal Griechenland(Pleite) Problem gelöst.Die nächste Hiobsbotschaft wartet schon Irland,Portugal,Spanien und Italien lässt grüßen.Wenn Italien ,einer der größten

    Industrienation und nach Deutschland und Frankreich der größte Nettozahler Pleite geht , dann viel Spaß beim Lösung suchen..Die Türken brauchen wirklich kein EU.Die EU wird mit ihren neuen Mitglieder genügend Probleme haben apropos Probleme= Frankreich und Bulgarien. Früh oder Später geht die EU sowieso zugrunde .Um es zu verstehen braucht man kein Nostradamus zu sein.

    Die EU hat sich böse verkalkuliert.Ihr glaubt immer noch EU ist ein Schlaraffenland.

    Gott ,sei ihr witzig

  • P
    pipi.kaka.macherIn

    Europa kann nun echt froh sein,

    nicht noch so ein weiteren Eurofresser mit in die Staatengemeinschaft aufnehmen zu müssen!!!

     

    Und schon gar keines, deren Korrupte Politik(er)und deren Technologie zudem noch voll Rückständig ist und auch noch eines, eines auf Menschenrechte tretendes Land nämlich, so wie die Türkei eben ein solches ist, und Dank der Politik des Herren Erdogan, dieses auch in Zukunft, wohl, weiterhin bleiben wird!!!

     

    Arme Kurden sage ich da nur noch!!!

     

    Eigentlich muss Europa, der Politik des Herren Erdogan, sogar noch dankbar, dafür sein, dass er nun, EUROPA, diesen Riesengroßen Gefallen tut, sich selber mit seiner Türkei ins Abseits zu stellen und zu entsorgen!!!

     

    Wenn wir schon dabei sind, können wir doch gleich die Kurden zu Europäern machen, dann haben die wenigstens einen anerkannten eigenen Staat!!!

     

    Die hätten's echt mal verdient!!!

  • SL
    Sebastian Lammermann

    Ich kann die Position von Erdoğan sehr gut nachvollziehen, halte seine Vorgehensweise aber für taktisch unklug. Statt zu blockieren um die Union unter Druck zu setzen, hätte Ankara die zyprische Ratspräsidentschaft kreativ für einen neuen Dialog nutzen können. Ein Staatsbesuch mit dem zukünftigen Ratspräsident Christofias an der innerzyprischen Grenze in Nikosia wäre z. B. so eine Maßnahme gewesen.

     

    Wie auch immer, ich hoffe, dass der Konflikt bald gelöst wird. Meiner Einschätzung nach sind die Hürden gering wie nie, nur hätte die Union und auch die Internationale Gemeinschaft nach dem gescheiterten Referendum mehr Druck auf beide Seiten machen müssen.

  • I
    Ich

    "...als diese zum Schutz der türkischen Minderheit den Nordteil der Insel besetzten." Dann haben die Türken zum Schutz der Türken noch 300 000 anatolische bauern nach Zypern gekarrt, Kirchen zerstört und Zyprioten aus ihren Häusern vertrieben. Die Türken waren übrigens da, weil vorher die Osmanen die Insel besetzten. Wahrscheinlich auch irgendwie zum Schutz, der taz wird schon einfallen warum. Erdogan hält übrigens Konferenzen zur Turkisierung Deutschlands ab, lädt dazu Türken ein die in Deutschland in der Politik tätig und mit deutschem Pass ausgestattet sind, sein Außenminister sagt es sei unter osmanischer Besatzung sowieso allen Besetzten besser gagangen als heute und die taz schweigt. Sonst müsste man villeicht anfangen darüber nachzudenken was in Deutschland los ist. Die Türkei kann der EU nur solange drohen solange hier keine Interessensvertreter der bevölkerung sondern irgendwelcher in der Türkei billig produzierenden Lobbys an der Macht sind. Sobald man dies ändern würde wäre es vorbei mit den Muskelspielen.

  • E
    Erol

    Was viele Deutsche noch nicht verstanden haben ist, dass die Türkei schon längst nicht mehr in die EU will. Was die Türkei will ist der "Weg in die EU".

    Zypern, Kroatien oder Griechenland und Co. mit ihren geringen Bevölkerungszahlen, vielen unlösbaren Problemen und veralteten Strukturen unbedeutend für die EU. Hingegen wäre die Mitgliedschaft der Türkei ein Zugewinn. Erst dann würde die EU eine internationale Bedeutung und Handlungsfähigkeit erlangen. Sonst wird die EU ihre Rolle als eine Wirtschaftsmacht in der Welt kontinuierlich verlieren und sich gegen die aufstebenden Mächte aus Asien und Lateinamerika nicht behaupten behaupten können. Eine politische Bedeutung hat sie nie gehabt.

  • L
    ladida

    Ich hoffe Erdogan hält Wort. Wirtschaftswachstum das von der EU mitfinanziert wird und sonst vor allem durch Privatisierung vorangetrieben wird, kann nur so lang aufrecht erhalten werden, wie es noch öffentliche Besitztümer gibt. Die EU sollte für den Zeitraum des Schweigens einfach jegliche finanzielle Hilfe an die Türkei unterbinden. Einem Erdogan, der das Erbe Attatürks verspielt, sollte man in der Welt keine Bühne geben!

  • AK
    Alfred Klose

    Warum erwähnen die Medien im Westen nicht, dass gegebene Zusagen gegenüber der Türkei nicht eingehalten werden? Wo bleibt die Aufhebung der Blockade Nord-Zyperns, die man nach der Zusage zum Annan-Plan gegeben hat?

  • D
    dereine

    Im Jahre 2004 gab es auf der Insel bereits ein Referendum und nicht die Türken haben sich gegen eine Vereinigung ausgesprochen sondern die Griechen verweigerten die Zusammenarbeit! Anscheinend war es kein Problem für die EU dies so anzunehmen aber wenn die Türkei sich weigert heißt es: "Türkei ist nicht soweit in die EU einzusteigen" Nunja wir werden sehen wie lang die EU auf die Türkei verzichten kann :)

  • E
    EU-Schnecke

    Ich hoffe die EU wird nicht vor der Türkei einknicken.

  • M
    Marco

    Neo hat vollkommen recht. Die Mehrheit der Türken stehen einer EU Mitgliedschaft sowieso ablehnend gegenüber. Niemand will Mitglied einer Union sein, wo es vor Scheinheiligen nur so wimmelt.

     

    Einige Kommentatoren bezeichnen die Türkei als rückständig. Dann sollten sie mal durch die EU Staaten Rumänien und Bulgarien fahren. Die Türkei ist diesen Ländern wirtschaftlich und auch bezüglich der Infrastruktur Jahre voraus.

     

    In ein paar Jahren wird sich die Frage einer EU Mitgliedschaft sowieso von selbst lösen. Es wird dann keine EU mehr geben.

  • UW
    Uwe Wiesner

    Die Türkei gehörte nie, gehört nicht & wird nie zu Europa gehören. Die Beitrittsverhandlungen müssen sofort & endgültig beendet werden.

  • R
    ruvan

    deal! nordzypern an die türkei, dafür ende des eu-aafentanzes. ich denke 80% der türken würden bei einem referandum zum genannten vorschlag dafür stimmen!

     

    was die eu will sollte uns eh nicht mehr kümmern...

  • HS
    Hans Stoffel

    "unaufrichtig" ... was soll der Mann auch anderes sagen? Die Haltung der EU gegenüber der Türkei ist unaufrichtig.

     

    Das Hauptproblem ist inzwischen, das sich die EU der Türkei gegenüber so sehr ins unrecht gesetzt hat, das es inzwischen schwer ist, die Türkei und ihre Regierung an den Stellen zu kritisieren, an denen es notwendig wäre.

     

    Aber ein Europa ohne die Türkei ist einfach nicht vollständig.

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • J
    Jakob

    Wenn wir den Blick auf den HDI Index (Human Development Index) der den Grad der zivilisatorischen Entwicklung zeigt, werfen, sehen wir, dass die Türkei sich auf dem Platz 83 befindet (Tendenz absteigend) sie liegt sogar hinter Jordanien und Tunesien. Schon an diesem Beispiel kann man sehen, wie lächerlich der Gedanke ist, dass dieses Land eines Tages in die EU kommt.

  • N
    Neo

    "Erdogan machte deutlich, dass er sich von den Inselgriechen auf Zypern nicht länger hinhalten lassen will und bezeichnete auch die Haltung der EU der Türkei gegenüber als "unaufrichtig"."

     

    Wo Erdogan Recht hat, hat er Recht. Seit Jahrzehnten wird dem Esel (Türkei) die EU-Mohrrübe vor die Nase gehalten und der Beitrittsprozess für innenpolitische Profilierung (siehe CDU/CSU, Sarrazin, Sarkozy oder Wilders) missbraucht.

     

    Ich empfehle der Türkei der untergehenden, überalternden und pleitegehenden EU den Rücken zu kehren und seine Zeit den aufstrebenden Mächten wie China, Indien, Brasilien und Russland zu widmen. Ach ja, die Türkei ist längst dabei:

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-und-der-westen-die-nase-voll-von-europa-1.1107694

  • U
    Ugur

    Ich hoffe Türkei wird nicht vor der EU einknicken.

  • D
    Deniz

    Die Demokratie haben die Europäer ja wortwörtlich mit Löffeln gefressen.

    Es wird die kommen, da wird man auf Knien um die Mietgliedschaft betteln...

  • JF
    Jacek F.

    Ich kann nur hoffen, dass dieses rückständiges, asiatisches Land in dem das Wort Menschenrecht ein Fremdwort ist, samt seinem islamistsichen Führer NIE in die EU aufgenommen wird, somit kann ich die Pause bei den Aufnahmegesprächen nur begrüssen, möge diese ewig dauern.

  • T
    Thanthalas

    Zypern ist EU-Mitglied und anerkannter Staat außer von der Türkei. Die Türkei will in die EU, macht aber auf zickig wegen Zyperns Ratvorsitz...

     

    Erdogan hat mal wieder gezeigt wie demokratisch er in Wirklichkeit ist.

     

    Naja, immerhin werden wir nun 6 Monate Ruhe haben.

     

    Es soll endlich ein Volksabstimmung geben zum Beitritt.

  • G
    Geistreich

    Volsabstimmmung zum beitritt??????

     

    Lächerlich! Wo sehen Sie dass die Türkei überhaupt rein möchte? Sagen Sie mal, sind Sie blind?

  • N
    noevil

    Wissen sie was:

     

    Wäre ich Türke, ich wollte gar nicht mehr in die EU! Warum? Weil unser und der Umgang der EU mit der Türkei in diesem unendlichen, unsäglichen "Aufnahmeverfahren" mit seinen peinlichen Windungen um "priviliegierte Partnerschaft" ausserordentlich demütigend und von der Türkei schon längst glasklar durchschaut ist. Im Vergleich zu einer Menge maroder EU-Staaten wäre die wirtschaftlich relativ robuste Türkei ein Gewinnfaktor und kein Bittsteller.

     

    Im Übrigen müssen wir uns noch über so Einiges mehr klar sein: Zu unserem Nachteil hätte der Brückenkopf Türkei nämlich auch noch diverse andere geopolitische Optionen nach Nord- aber auch nach Südosten. Das könnte für uns recht schnell zu einer bösen Zwickmühle geraten.

    Zudem könnte sich die geographische Lage eines EU-Staates Türkei als NATO-Mitgliedsstaat als ausserordentlich wichtig für die EU im globalen Machtpoker erweisen!!

     

    Ich plädiere sehr dafür, dass wir Bürger der EU-Staaten uns nicht allzusehr auf das hohe Ross setzen. Es könnte passieren, dass wir sonst schneller als uns lieb ist, den Sattel selbst tragen müssen.

  • G
    Gerd
  • SL
    Simple Lösung

    Gäbe es Demokratie, wäre die Lösung einfach.

     

    Referendum in der Türkei

    Referendum in der EU

     

    Ergebnisse anschauen und dann eben Beitritt oder nicht.

     

    Leider ist der Wille des Souveräns in den Staatsformen die wir betreiben nicht vorgesehen.

  • B
    Boumedienne

    Die meisten Kommentare hier, beweisen nur eins: dass sich die Europäer in 600 Jahren nicht geändert haben - sie sind immer noch die größten Rassisten der Welt ! Besonders die Westeuropäer glauben immer noch, sie seien der Nabel der Zivilisation, und alle anderen Länder müssen sie als Referenz für Gleichheit und Menschenrechte annehmen...einfach lächerlich, ich schäme mich für euch !!!

  • S
    Sky_Line

    Wer will denn Heute noch in die EU? Pleite gehen kann man auch alleine!

  • E
    eukonform

    Erdogans Aussagen werden sicherlich gut geplant sein. Er wollte wohl damit nun auch offiziell den Aufnahmeprozess der Türkei in die EU beenden, was ich für beide Seiten als eine vernünftige Entscheidung ansehe. Die Gefahr, dass die Türkei Instabilität in die EU hineinbringt, kann nicht weggeredet werden. Die Osterweiterung und die Euroeinführung waren abenteuerlich genug. Weitere Abenteuer bloß nicht mehr, weder für uns, noch für die Türkei!

  • EA
    Er Alemdar

    @ Jacek: Ja es stimmt, das Wort Menschenrecht ist in der Türkei ein Fremdwort. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Menschen in der Türkei menschlich und frei leben.

     

    Menschnechte gibt es nur in den Ländern, wo die Menschlichkeit kurz davor ist auszusterben. Einige Menschen haben dies erkannt, und die Menschenrechte in Europa hervorgebracht. Die Türken brauchen sowas nicht auf papier und im gesetzbuch. Die Türken sind vom Natur aus menschlich.

     

    @ Thantalas:

    Die Mehrheit der zypriotischen türken haben für eine wiedervereinigung gestimmt. diemehrheit der zyp. griechen sind gegen eine wiederv. Das Problem liegt bei den grie.

    Das es von der Türkei nicht anerkannt wir liegt darin, das der nördliche türkische Teil auch nicht von Griechenland anerkanntz wird. erstmal an der eigenen Nase anfassen dann sprechen.

  • A
    ATATÜRK

    Ja,Ja, die Türkei ist nicht nur in einer Nato-Falle

    sondern nun auch noch voll im Abseits durch die Politik mit und durch Erdogan.

     

    Die Welt brauch ja nur mal auf Istanbul zu schauen, um zu sehen, wie die Türkische Regierung sich, ja so gut, um sein eigene Volk kümmert.

     

    Was tut die Regierung, Profilakttisch, denn dort zum Schutz der Bevölkerung???, um für das Große Beben Gerüstet und bereit zu sein, dass dort langsam, oder auch schnell, aber ganz sicher kommen wird!

     

    GAR NICHTS!!!

     

    Illegaler und maroder Häuserbau findet in dieser Millionen Stadt nach wie vor statt, und beim Umgang mit den Kurden zeigt die Türkische Regierung, in ihrer verzehrten Wahrnehmung, ihr wahres Gesicht!!!

     

    Da darf Zypern auf gar nichts hoffen von Seiten der Türkei.

    Im Gegenteil, es wird mehr und mehr als Mahnmal, dafür stehen, was für eine rückständige Türkische Politik, die Türkei durch Erdogan zu bieten hat!

     

    Deshalb mein Appel an die Türkische Bevölkerung dort

     

    Raus aus der Türkei und rein in die Europäische Gemeinschaft, sonst geht die Türkei unter,

    deshalb bleibt nur noch soviel dazu zu schreiben:

     

    Dieses Schiff, Turkey, fährt ohne Rettungsboote und Ringe, in eine sehr, sehr düstere Zukunft!!!

  • N
    Nazi

    Wenn Türkei in EG, dann dürfen wir endlich ein Hitlermausoleum auf das Holaocaustmahnmal stellen.

    Dank Dir Atatürk!

  • A
    Artemis

    Die sollen erstmal die 8000 britischen Rentner, denen sie die griechische Grundstücke verkauft haben und an denen 2004 die Abstimmung scheiterte, ins Meer treiben.

    Türkei ist ja nicht soweit und Fett schwimmt oben.

  • DH
    Der Hellseher

    Die Europäer haben nicht mal Griechenland(Pleite) Problem gelöst.Die nächste Hiobsbotschaft wartet schon Irland,Portugal,Spanien und Italien lässt grüßen.Wenn Italien ,einer der größten

    Industrienation und nach Deutschland und Frankreich der größte Nettozahler Pleite geht , dann viel Spaß beim Lösung suchen..Die Türken brauchen wirklich kein EU.Die EU wird mit ihren neuen Mitglieder genügend Probleme haben apropos Probleme= Frankreich und Bulgarien. Früh oder Später geht die EU sowieso zugrunde .Um es zu verstehen braucht man kein Nostradamus zu sein.

    Die EU hat sich böse verkalkuliert.Ihr glaubt immer noch EU ist ein Schlaraffenland.

    Gott ,sei ihr witzig

  • P
    pipi.kaka.macherIn

    Europa kann nun echt froh sein,

    nicht noch so ein weiteren Eurofresser mit in die Staatengemeinschaft aufnehmen zu müssen!!!

     

    Und schon gar keines, deren Korrupte Politik(er)und deren Technologie zudem noch voll Rückständig ist und auch noch eines, eines auf Menschenrechte tretendes Land nämlich, so wie die Türkei eben ein solches ist, und Dank der Politik des Herren Erdogan, dieses auch in Zukunft, wohl, weiterhin bleiben wird!!!

     

    Arme Kurden sage ich da nur noch!!!

     

    Eigentlich muss Europa, der Politik des Herren Erdogan, sogar noch dankbar, dafür sein, dass er nun, EUROPA, diesen Riesengroßen Gefallen tut, sich selber mit seiner Türkei ins Abseits zu stellen und zu entsorgen!!!

     

    Wenn wir schon dabei sind, können wir doch gleich die Kurden zu Europäern machen, dann haben die wenigstens einen anerkannten eigenen Staat!!!

     

    Die hätten's echt mal verdient!!!

  • SL
    Sebastian Lammermann

    Ich kann die Position von Erdoğan sehr gut nachvollziehen, halte seine Vorgehensweise aber für taktisch unklug. Statt zu blockieren um die Union unter Druck zu setzen, hätte Ankara die zyprische Ratspräsidentschaft kreativ für einen neuen Dialog nutzen können. Ein Staatsbesuch mit dem zukünftigen Ratspräsident Christofias an der innerzyprischen Grenze in Nikosia wäre z. B. so eine Maßnahme gewesen.

     

    Wie auch immer, ich hoffe, dass der Konflikt bald gelöst wird. Meiner Einschätzung nach sind die Hürden gering wie nie, nur hätte die Union und auch die Internationale Gemeinschaft nach dem gescheiterten Referendum mehr Druck auf beide Seiten machen müssen.

  • I
    Ich

    "...als diese zum Schutz der türkischen Minderheit den Nordteil der Insel besetzten." Dann haben die Türken zum Schutz der Türken noch 300 000 anatolische bauern nach Zypern gekarrt, Kirchen zerstört und Zyprioten aus ihren Häusern vertrieben. Die Türken waren übrigens da, weil vorher die Osmanen die Insel besetzten. Wahrscheinlich auch irgendwie zum Schutz, der taz wird schon einfallen warum. Erdogan hält übrigens Konferenzen zur Turkisierung Deutschlands ab, lädt dazu Türken ein die in Deutschland in der Politik tätig und mit deutschem Pass ausgestattet sind, sein Außenminister sagt es sei unter osmanischer Besatzung sowieso allen Besetzten besser gagangen als heute und die taz schweigt. Sonst müsste man villeicht anfangen darüber nachzudenken was in Deutschland los ist. Die Türkei kann der EU nur solange drohen solange hier keine Interessensvertreter der bevölkerung sondern irgendwelcher in der Türkei billig produzierenden Lobbys an der Macht sind. Sobald man dies ändern würde wäre es vorbei mit den Muskelspielen.

  • E
    Erol

    Was viele Deutsche noch nicht verstanden haben ist, dass die Türkei schon längst nicht mehr in die EU will. Was die Türkei will ist der "Weg in die EU".

    Zypern, Kroatien oder Griechenland und Co. mit ihren geringen Bevölkerungszahlen, vielen unlösbaren Problemen und veralteten Strukturen unbedeutend für die EU. Hingegen wäre die Mitgliedschaft der Türkei ein Zugewinn. Erst dann würde die EU eine internationale Bedeutung und Handlungsfähigkeit erlangen. Sonst wird die EU ihre Rolle als eine Wirtschaftsmacht in der Welt kontinuierlich verlieren und sich gegen die aufstebenden Mächte aus Asien und Lateinamerika nicht behaupten behaupten können. Eine politische Bedeutung hat sie nie gehabt.

  • L
    ladida

    Ich hoffe Erdogan hält Wort. Wirtschaftswachstum das von der EU mitfinanziert wird und sonst vor allem durch Privatisierung vorangetrieben wird, kann nur so lang aufrecht erhalten werden, wie es noch öffentliche Besitztümer gibt. Die EU sollte für den Zeitraum des Schweigens einfach jegliche finanzielle Hilfe an die Türkei unterbinden. Einem Erdogan, der das Erbe Attatürks verspielt, sollte man in der Welt keine Bühne geben!

  • AK
    Alfred Klose

    Warum erwähnen die Medien im Westen nicht, dass gegebene Zusagen gegenüber der Türkei nicht eingehalten werden? Wo bleibt die Aufhebung der Blockade Nord-Zyperns, die man nach der Zusage zum Annan-Plan gegeben hat?

  • D
    dereine

    Im Jahre 2004 gab es auf der Insel bereits ein Referendum und nicht die Türken haben sich gegen eine Vereinigung ausgesprochen sondern die Griechen verweigerten die Zusammenarbeit! Anscheinend war es kein Problem für die EU dies so anzunehmen aber wenn die Türkei sich weigert heißt es: "Türkei ist nicht soweit in die EU einzusteigen" Nunja wir werden sehen wie lang die EU auf die Türkei verzichten kann :)

  • E
    EU-Schnecke

    Ich hoffe die EU wird nicht vor der Türkei einknicken.

  • M
    Marco

    Neo hat vollkommen recht. Die Mehrheit der Türken stehen einer EU Mitgliedschaft sowieso ablehnend gegenüber. Niemand will Mitglied einer Union sein, wo es vor Scheinheiligen nur so wimmelt.

     

    Einige Kommentatoren bezeichnen die Türkei als rückständig. Dann sollten sie mal durch die EU Staaten Rumänien und Bulgarien fahren. Die Türkei ist diesen Ländern wirtschaftlich und auch bezüglich der Infrastruktur Jahre voraus.

     

    In ein paar Jahren wird sich die Frage einer EU Mitgliedschaft sowieso von selbst lösen. Es wird dann keine EU mehr geben.

  • UW
    Uwe Wiesner

    Die Türkei gehörte nie, gehört nicht & wird nie zu Europa gehören. Die Beitrittsverhandlungen müssen sofort & endgültig beendet werden.

  • R
    ruvan

    deal! nordzypern an die türkei, dafür ende des eu-aafentanzes. ich denke 80% der türken würden bei einem referandum zum genannten vorschlag dafür stimmen!

     

    was die eu will sollte uns eh nicht mehr kümmern...

  • HS
    Hans Stoffel

    "unaufrichtig" ... was soll der Mann auch anderes sagen? Die Haltung der EU gegenüber der Türkei ist unaufrichtig.

     

    Das Hauptproblem ist inzwischen, das sich die EU der Türkei gegenüber so sehr ins unrecht gesetzt hat, das es inzwischen schwer ist, die Türkei und ihre Regierung an den Stellen zu kritisieren, an denen es notwendig wäre.

     

    Aber ein Europa ohne die Türkei ist einfach nicht vollständig.

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • J
    Jakob

    Wenn wir den Blick auf den HDI Index (Human Development Index) der den Grad der zivilisatorischen Entwicklung zeigt, werfen, sehen wir, dass die Türkei sich auf dem Platz 83 befindet (Tendenz absteigend) sie liegt sogar hinter Jordanien und Tunesien. Schon an diesem Beispiel kann man sehen, wie lächerlich der Gedanke ist, dass dieses Land eines Tages in die EU kommt.

  • N
    Neo

    "Erdogan machte deutlich, dass er sich von den Inselgriechen auf Zypern nicht länger hinhalten lassen will und bezeichnete auch die Haltung der EU der Türkei gegenüber als "unaufrichtig"."

     

    Wo Erdogan Recht hat, hat er Recht. Seit Jahrzehnten wird dem Esel (Türkei) die EU-Mohrrübe vor die Nase gehalten und der Beitrittsprozess für innenpolitische Profilierung (siehe CDU/CSU, Sarrazin, Sarkozy oder Wilders) missbraucht.

     

    Ich empfehle der Türkei der untergehenden, überalternden und pleitegehenden EU den Rücken zu kehren und seine Zeit den aufstrebenden Mächten wie China, Indien, Brasilien und Russland zu widmen. Ach ja, die Türkei ist längst dabei:

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-und-der-westen-die-nase-voll-von-europa-1.1107694

  • U
    Ugur

    Ich hoffe Türkei wird nicht vor der EU einknicken.

  • D
    Deniz

    Die Demokratie haben die Europäer ja wortwörtlich mit Löffeln gefressen.

    Es wird die kommen, da wird man auf Knien um die Mietgliedschaft betteln...

  • JF
    Jacek F.

    Ich kann nur hoffen, dass dieses rückständiges, asiatisches Land in dem das Wort Menschenrecht ein Fremdwort ist, samt seinem islamistsichen Führer NIE in die EU aufgenommen wird, somit kann ich die Pause bei den Aufnahmegesprächen nur begrüssen, möge diese ewig dauern.

  • T
    Thanthalas

    Zypern ist EU-Mitglied und anerkannter Staat außer von der Türkei. Die Türkei will in die EU, macht aber auf zickig wegen Zyperns Ratvorsitz...

     

    Erdogan hat mal wieder gezeigt wie demokratisch er in Wirklichkeit ist.

     

    Naja, immerhin werden wir nun 6 Monate Ruhe haben.

     

    Es soll endlich ein Volksabstimmung geben zum Beitritt.