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Syrische Rebellen zuversichtlich„Der Sieg ist nah“

Ein Kämpfer auf Fronturlaub in der Türkei wartet ungeduldig auf das letzte Gefecht gegen das Regime Assads. Für ihn ist der Präsident erledigt.

Trainingslager der Freien Syrischen Armee (FSA) in der Nähe von Idlib. Bild: dapd

BOHSIN taz | Wie lange wird es noch dauern, bis das Regime von Baschar al-Assad besiegt ist? Tage, Wochen oder gar Monate? Vor zehn Tagen klangen die Rebellen im türkisch-syrischen Grenzgebiet beinahe verzagt. Seit dem Anschlag auf die Militärführung am vergangenen Mittwoch in Damaskus ist die Frustration jedoch wie weggewischt.

„Der Sieg ist nah“, sagt Zakaria Omer. Durch den Anschlag verlor Assad vier führende Personen aus dem Sicherheitsapparat. Noch immer ist das Regime den Rebellen mit seiner Luftwaffe und Panzern haushoch überlegen, doch Kämpfer wie Omer sind sich sicher: Die Tage von Assad sind gezählt.

Vor zehn Monaten hat sich Omer der Freien Syrischen Armee (FSA) angeschlossen, gerade hat er einen dreimonatigen Kampfeinsatz hinter sich. Jetzt erholt sich der ergraute 42-Jährige in einem Flüchtlingslager östlich der südtürkischen Provinzhauptstadt Antakya.

Auf einem Gehöft in dem Weiler Bohsin sitzt er im Schatten eines Baumes und erzählt, wie das brutale Vorgehen des Regimes in den vergangenen Monaten immer mehr Zivilisten wie ihn in die Arme der Rebellen getrieben hat.

"Sie schossen auf uns"

„Ich wollte nicht kämpfen“, sagt Omer. „Aber wo immer wir für Freiheit demonstrierten, schossen sie auf uns, so viele wurden getötet.“ Allein aus seiner Verwandtschaft säßen heute 400 Personen im Gefängnis. „Irgendwann sagte ich mir, es reicht, und griff zur Waffe.“

„Liwa Tahrir“, Brigade der Befreiung, nennt sich die 150 Mann starke Einheit, der Omer angehört. Wie er stammen die Kämpfer aus der Gegend von Idlib, und wie er hatten die meisten keine Ahnung, wie man gegen eine übermächtige Armee Krieg führt.

Panzerfäuste und Sprengfallen

Omer hat keinen Beruf gelernt, seine siebenköpfige Familie brachte er jahrelang als Hilfsarbeiter auf den Baustellen des Libanon durch. Heute weiß seine Truppe, wie man einen Hinterhalt legt, Panzerfäuste abfeuert und Sprengsätze baut.

Die selbst gebauten Sprengfallen sind inzwischen eine der wichtigsten Waffen der Aufständischen. Benutzt wird alles, was der Schwarzmarkt hergibt oder nach Überfällen auf Munitions- und Warenlager erbeutet wird: Schwarzpulver, Dynamit, Plastiksprengstoff und Düngemittel.

Es sei ein Lernen durch Praxis gewesen, sagt ein anderer Kämpfer. Wie seinerzeit im Irak machen die Kämpfer in Syrien mit den Sprengsätzen einen Teil ihrer militärischen Unterlegenheit wett.

Militärexperten schätzen, dass inzwischen ein Viertel der Verluste auf Seiten der Armee auf ihr Konto gehen.

Waffen aus dem Ausland

„Die meisten unserer Waffen haben wir erbeutet“, sagt Omer. Darüber hinaus habe seine Einheit in den letzten Wochen aber auch Waffen aus dem Ausland erhalten. Es seien vor allem leichte Waffen wie Kalaschnikows und Panzerfäuste vom Typ B7 gewesen.

Finanziert werden die Waffenlieferungen von den reichen Golfstaaten. Ausgezeichnet nennt er die Unterstützung aus Saudi-Arabien, Katar, den Vereinigten Emiraten, aber auch der Türkei. „Vor vier Tagen haben wir acht Panzer zerstört“, sagt Omer. „Die meisten Gebiete um Idlib und Aleppo sind befreit.“

Am Freitag nahmen Kämpfer der FSA den wichtigen Grenzübergang an der Straße zwischen Aleppo und Antakya ein. Beobachter bestätigen, dass die Regimegegner inzwischen etliche Landstriche um Aleppo und Idlib kontrollieren. Geschlagen ist die Armee aber noch nicht.

Die Moral sinkt

Dörfer würden manchmal innerhalb weniger Tage abwechselnd von den Rebellen und der Armee kontrolliert, berichten syrische Aktivisten. Doch die Moral unter den Soldaten und Offizieren sinkt. Dutzende Soldaten und Offiziere haben sich vergangene Woche in die Türkei abgesetzt, unter ihnen mindestens vier Generäle.

Mit ihren Kenntnissen tragen die Deserteure nicht nur zur Verbesserung der Schlagkraft der Rebellen bei, sie versorgen sie auch mit wichtigem Insiderwissen der Armee. Obwohl es mittlerweile in Ansätzen so etwas wie eine Kommandostruktur gibt, operieren viele Rebellengruppen unabhängig voneinander.

Die Siegesgewissheit von Omer schmälert das nicht. „Baschar ist erledigt“, sagt er. „Ob es 24 Stunden oder 24 Tage dauert, ist nicht wichtig.“

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20 Kommentare

 / 
  • A
    Ant-iPod

    @Toyak:

     

    sie hatten um Links gebeten, wo die Schabiha gezeigt wird. Ich verstehe noch nicht so ganz, wieso Sie diese unter YouTube nicht selbst gefunden haben, wenn Sie Schabiha (oder Shabiha) als Suchbegriff eingeben.

     

    Da finden Sie zahllose verweise und deswegen hier exemplarisch nur wenige - allerdings sehr unschön anzusehende:

     

     

    http://www.youtube.com/watch?v=2WCJvq0CW64&feature=related

    http://www.youtube.com/watch?v=ClQKq1Zrvjc&feature=related

    http://www.youtube.com/watch?v=85gTZ3HBI9s&feature=related

    http://www.youtube.com/watch?v=l0IhAy0Og3s

    http://www.youtube.com/watch?v=9e0UIq1rnWY

    http://www.youtube.com/watch?v=VuF9eVML6po

    http://www.youtube.com/watch?v=7iiguPPJ80Y

    http://www.youtube.com/watch?v=sRYeAIpGU-4&bpctr=1343605391&skipcontrinter=1

     

    In manchen Fällen ist die Abgrrenzung zwischen Militär und Miliz nicht immer ganz eindeutig - was anscheinend vom Regime auch so gewollt ist, da es die Milizen mit Waffen, Uniformteilen etc. ausrüstet.

     

    Der Vollständigkeit halber:

    Mir ist durchaus bewusst, dass man dort auch die Videos über die Taten der Anderen sieht - aber Sie wollten ja Videolinks zur Schabiha.

    Wie gesagt, werden Sie bei YouTube zahllose finden und auf den Facebookseiten der Revolution werden diese aktualisiert.

  • A
    Ant-iPod

    @Toyak:

     

    Auf die Links komme ich nochmals zu sprechen, wenn gewünscht, denn die müsste ich einzeln auf den einschlägigen YouTube und Facebook-Seiten heraussuchen.

    Das können Sie aber auch selbst.

     

    Sie Fragen, was an Syrien anders ist? Ich sage Ihnen, dass die Gewalt des Regimes eine andere ist, als in den von ihnen genannten Staaten und Beispielen.

    Würden die mit gleicher härte über den gleichen Zeitraum gegen das eigene Volk vorgehen, gäbe es dort auch vergleichbare Entwicklungen.

     

    Saudi-Arabien hat aufgrund der energiepolitischen Wichtigkeit für die USA hier ggf. eine Sonderrolle, der Rest nicht.

    Das nehme ich nicht in Schutz, sondern - wie Sie - fassungslos zur Kenntnis.

     

    Sie sagen das so einfach dahin, dass sie den Tyrannen ertragen würden...

    ich weis nicht, ob ich das könnte?

     

    Was ich aber tatsächlich glaube ist, dass die Syrer nicht dumm sind.

    Das sie Saudi-Arabien keinen Blankoscheck ausstellen.

     

    Ein historisches Beispiel:

    1773-1776 erhoben sich in Nordamerika Kolonisten gegen ihren König Georg. Sie hätten vermutlich verloren, hätte nicht ein gewisser absoluter Monarch aus Frankreich massive Unterstützung geleistet.

    Ich kann aber von 1776 bis heute nicht erkennen, dass die USA ein Vasallenstaat Frankreichs sind - sie etwa?

     

    SA ist hinreichend damit gedient und die fühlen sich offensichtlich hinreichend "bezahlt", wenn Assad weg ist und die Achse mit dem Iran zerbricht.

     

    So schätze ich es ein - und wenn wir beide hier unterschiedlicher Auffassung sind, so ist dies Ausdruck guter demokratischer Kultur.

    Genau das wünsche ich mir für Syrien auch - und dem steht Assad im Weg, leider!

    Ich möchte, dass sich zu Meinungen Mehrheiten bilden, die in einem Parlament entscheiden können und der "unterlegene" muss diese dann auch mittragen.

    Warum wünschen Sie das den Syrern nicht und wollen stattdessen lieber unter dem Tyrannen leben?

  • T
    toyak

    An Ant-iPod:

    "Ich halte die Syrer nicht für so dumm, das sie willfährige Marionetten ausländischer Mächte sind und die Saudi's gewinnen hinreichend Vorteil, wenn Assad die Macht verliert.

    Die Gefahr eines Gottesstaates auf syrischen Boden mögen Assad's Medien gerne herbeireden - mit der Wirklichkeit am Boden hat dies nichts zu tun."

     

    Dass die Regierungen im Nahosten Marionetten der USA und ihren Verbündeten (Frankreich, Italien, Großbritannien usw.) sind, wollen Sie doch ernsthaft nicht bestreiten oder?

    Haben Sie Mubarak, Ben Ali, Gaddafi, Saleh, die Saudis vergessen?

    Erfahrung lehrt doch, was die Muslimbrüder anstreben oder?

     

    Zitat: "Ich kann aber nicht erkennen, inwiefern Sie ein Risiko für die syrische Demokratiebewegung im saudischen Engagement sehen?"

    Sind Sie so naiv? Denken Sie, dass die Saudis die Unterstützung ohne Gegenleistung erbringen? Sie irren sich gewaltig, wenn Sie glauben, dass die Saudis in Syrien Demokratie wollen. Es geht Ihnen um die Schwächung von Iran. Ob dabei die 21 Millionen Syrerinnen und Syrer ermordet werden, ist Ihnen doch egal. Wenn Sie so sehr demokratiefreundlich waren, hätten sie doch Ihre Soldaten nicht auf Bahrain geschickt, um die Demonstrationen gegen den sunnitischen König niederzuschlagen oder?

     

    Vor ca. 10 Tagen wurde eine Demonstration im Osten Saudi Arabien von Soldaten brutal aufgelöst. Dabei wurden drei Teilnehmer erschossen und ein schiitische Geistliche bei der Festnahme verletzt. Haben Sie davon gehört?

     

    In Ägypten ist man im Westen nicht auf die Gedanken gekommen, die Demonstranten zu bewaffnen, ebensowenig in Tunesien, Jemen und Marokko hat man die Oppositionellen nicht bewaffnet.

     

    Warum werden ausgerechnet in Syrien die Oppositionelle bewaffnet?

     

    Ja, ich würde den Tyrannen ertragen und von solchen Verbrechern keine Hilfe annehmen.

     

    Sie reden von Schabiha, bitte liefern Sie mir Quellen. Auch von Vergewaltigungen auf der anderen Seite zu hören, da schrecken die "F"SA-Anhängern davor nicht.

     

    Die modernsten Waffen kommen doch nicht von syrischen Armee oder?

    Sie glauben doch nicht, dass alle Waffen erbeutet wurden. Die Rebellen werden aus der Türkei heraus sehr gut mit Waffen versorgt. Für Medikamenten, Lebensmittellieferung hat man ja keine Zeit, soweit zu der friedlichen Seite der "F"SA.

    Über die von "F"SA überfallenen LKWs möchte ich nicht schreiben.

  • A
    Ant-iPod

    @toyak:

     

    Wir beide sind uns dahingehend sehr einig, das der Zweck nicht alle Mittel heiligt.

     

    Das Mittel hier sind die Waffen, bzw. das Geld für Waffen.

    An anderer Stelle hatte ich bereits gesagt, das ich Waffengewalt ablehne und es nur eine Berechtigung für deren Einsatz gibt: Um noch mehr Waffengewalt zu verhindern!

     

    Ich halte die Syrer nicht für so dumm, das sie willfährige Marionetten ausländischer Mächte sind und die Saudi's gewinnen hineichend Vorteil, wenn Assad die Macht verliert.

    Die Gefahr eines Gottesstaates auf syrischen Boden mögen Assad's Medien gerne herbeireden - mit der Wirklichkeit am Boden hat dies nichts zu tun.

     

     

    Der Langen Rede kurzer Sinn:

    Wir beide sind uns bei der Beurteilung der Saudischen "Regierung" sicher sehr einig.

    Ich kann aber nicht erkennen, inwiefern Sie ein Risiko für die syrische Demokratiebewegung im saudischen Engagement sehen?

    Im Gegenteil haben die Saudis gerade gestern im Rahmen der arabischen Liga sich für die syrische Demokratiebewegung ausgesprochen und strengen heute in der VN-Vollversammlung eine Abstimmung an.

     

    Das sich die Saudi's dereinst vielleicht darüber ärgern werden, wenn es um die Demokratie in ihrem eigenen Land geht, steht auf einem anderen Blatt.

     

    Zur endlosen Gewalt, die Assad zu verantworten hat, habe ich wohl genug geschrieben - um diese abzustellen hat sich das syrische Volk gegen den Despoten erhoben. Um die Endlosigkeit der Gewaltorgie gegen das eigene Volk zu beenden - dafür kann ich eine Gegengewalt akzeptieren.

     

    Es ist naiv anzunehmen, dass der Tyrann ohne die Opposition plötzlich zum Friedensengel wird. Das Vorgehen der Schabiha und der Geheimdienste, die übervollen Gefängnisse, die Folter und der Mord sprechen seid Anbeginn der Assad-Herrschaft eine andere Sprache.

     

    Das ist überhaupt der Grund, warum zu Beginn des Aufstandes - als noch niemand einen Regierungswechsel überhaupt erdacht hat - die so genannten Sicherheitskräfte Kinder fast zu Tode gefoltert haben, die Parolen aus dem Fernsehen nachplapperten.

    Das können Sie nicht allen ernstes Verteidigen!

  • D
    D.J.

    @Anti-iPod,

     

    "Ich hätte da mal eine Frage an die große Fraktion der Assad-Liebhaber hier unter den Kommentatoren."

     

    Dieser Dualismus ist ziemlich demagogisch. Ich halte Assad für einen Verbrecher - doch immer noch harmlos im Vergleich zu dem Abschaum, der teilweise gegen ihn kämpft (wobei ich weiß, dass dieser Abschaum nicht unbedingt die Mehrheit ist, aber bedenken Sie bitte die Entwicklung im Iran nach 1978).

    Im Übrigen habe ich mich mehrfach deutlich gegen Waffenlieferungen an die Saudis ausgesprochen, die ich für ein Verbrechen halte.

    Übrigens habe ich Ihnen auch noch eine Antwort im Aleppo-Beitrag gepostet.

    Nebenbei - ich lege keinen gesteigerten Wert darauf, Recht zu behalten.

  • T
    toyak

    An: Ant-iPod

     

    Zitat: "Wenn Ihnen dann ausgerechnet die Saudi's Hilfe zur Gegenwehr anbieten... würden Sie dann sagen: "Also der Assad muss schon weg... aber bevor ich mir von Dir helfen lasse, ertrage ich lieber den Tyrannen???"

     

    Ja, eindeutig sage ich ja. Ich würde den Tyrannen ertragen. Ich würde mich mit den Nazis auch nicht reihen, um Israel-Politik zu kritisieren, weil ich einen ganz anderen Ausgangspunkt habe, als die Nazis.

     

    Warum sollte ich gerade mit den faschistischen USA zusammenarbeiten, um einen "Tyrannen" zu bekämpfen. Sie gehen von dem Grundsatz "Zweck heilt das Mittel". Dieser Grundsatz ist bereits im Ansatz falsch.

    Zu Ihren weiteren Behauptungen werde ich noch ausführlich Stellung nehmen.

  • A
    Ant-iPod

    @suri:

     

    Können Sie mir bei der Quellensuche behiflich sein?

     

    Ich habe keine glaubwürdige Quelle gefunden, welche Ihre Angaben verifiziert.

    Vielleicht haben Sie einen Tip?

     

    Ich lande da immer bei SANA, dem syrischen Staatsfernsehen, Al-Manar und Berichten, die sich auf die genannten berufen.

    Diese haben jedoch keine Glaubwürdigkeit, weil sie bsw. direkt auf Weisung des syrischen Innenministeriums arbeiten. Das ist auch einer der Gründe, warum diese Pseudo-Medien bis heute verschweigen, dass es überhaupt eine zivile, politische, innersyrische Opposition gibt.

     

    Vielleicht haben Sie da bessere Quellen gefunden?

    Für diese wäre ich sehr dankbar.

  • A
    Ant-iPod

    Ich hätte da mal eine Frage an die große Fraktion der Assad-Liebhaber hier unter den Kommentatoren:

     

    Was ist denn - unter Berücksichtigung der Unterdrückung und Ausbeutung des eigenen Volkes durch das Assad Regime - die Alternative zum bewaffneten Widerstand?

     

    Ist es Ihnen lieber, man ändert nichts und lässt sich weiter vom Diktator schlachten?

    Oder soll man sich weiter wie eine Zitrone ausquetschen lassen? Das eigene Volk willkürlich verhaften und foltern lassen?

    Das war und ist nunmal die Realität unter der Regentschaft der Assads.

     

    Mir ist nicht klar, wie man diesen Menschenschlächter auch noch verteidigen kann, der seit über einem Jahr absolut nichts gegen die immer weiter eskalierende Gewalt in "seinem" Land unternimmt?

    Im Gegenteil, betreibt er mit Armee, Schabiha-Milizen und Geheimdiensten ja eben diese Eskalation.

     

    Ihre romantische Verklärung Syriens als säkularen Staat aufgeklärten Bildungsbürgertums, der nun von einer Horde wilder Religionsfanatiker in Geiselhaft und Not genommen wird... ist Ausdruck blühendster Phantasterei.

     

    Diese Diffamierung der Opposition, die bei all ihren sicher vorhandenen Fehlern und Unzulänglichkeiten, ein neues und freies Syrien aufbauen will, ist schwerlich zu ertragen.

    Sie zeugt von einer überheblichen Arroganz, die ihresgleichen vergeblich sucht.

    Sie hören den Menschen dort offensichtlich nicht zu, hören nicht die Parolen, welche die Demonstranten rufen - ja, da gibt es vereinzelt auch Racheaufrufe, aber die Masse ruft nach Freiheit und Demokratie.

     

    Diese Angstmache vor den angeblichen Steinzeitislamisten ist Grundfalsch - die Syrer leben seit Jahrhunderten im wesentlichen friedlich in zahllosen Ethnien und Religionsgemeinschaften miteinander - und zwar nicht erst dank der Assads. Eine solche Geschichtsklitterung ist schlichtweg unredlich.

     

    Selbst wer "nicht für Assad" aber gegen die Opposition ist, möge bitte einmal erklären, was denn in der durch Assads Regentschaft herbeigeführten Lage die Alternative zum bewaffneten Widerstand ist?

     

    Und noch etwas:

    Kein klar denkender Mensch verteidigt hier die Machenschaften Saudi-Arabiens oder Katars - wobei mich wundert, wo Ihre Kritik an bsw. Deutschland bleibt, welches eben diese Länder gerade aufrüstet?

     

    Wenn Sie die Wahl hätten, sich mit Hilfe der Saudi's eines Regimes zu erwehren, welches ihre Familie und Nachbarn schlachtet, Ihr Eigentum und ganze Stadtviertel zerstört, Ihnen keine Zukunftsperspektive bietet, Ihre Frauen, Mütter und Schwestern vergewaltigt, Ihre Freunde verhaftet, foltert und mordet und sich seit Jahrzehnten persönlich bereichert auf Kosten der Entwicklung des Landes, eines Regimes, welches durch Korruption und Vetternwirtschaft, Geheimdienste und Schabiha, Gewalt und Angstmache seine Herrschaft ausübt und Sie unterdrückt... Wenn Ihnen dann ausgerechnet die Saudi's Hilfe zur Gegenwehr anbieten... würden Sie dann sagen: "Also der Assad muss schon weg... aber bevor ich mir von Dir helfen lasse, ertrage ich lieber den Tyrannen???"

     

    Zu guter letzt:

    Trotz Unterstützung der Saudis, der Kataris, der USA und was weis man nicht wer noch alles? - gehen alle mir bekannten Berichte nach wie vor davon aus, dass der überwiegende Anteil der Bewaffnung der FSA aus erbeuteten bzw. durch Deserteure mitgenommenen, syrischen Beständen besteht.

    Nur um den vermeintlichen und angeblichen ausländischen Einfluss noch mal ins recht Licht zu Rücken!

  • Z
    özgür

    ich würde mich freuen, dass die taz mal über die fragwürdige FSA berichtet !

     

    die scheinen mir auch nicht ganz koscher zu sein !

  • S
    suri

    So ist die Bilanz der Terrorbekämpfung in Damaskus:

    Verhaftung von 640 nicht syr. Terroristen mit Nationalitäten aus Afghanistan, Maroko, Libyan, Tunesian, Saudi, Kuwait, Libanon, Jemen, Somalia, Irak, einige von ihnen mit europäischen und westlichen Pässen.

    Verhaftung von 18 ausländischen und westlichen Geh. dienstoffiziere, einige von ihnen Hochrangig, mit dem Auftrag die Operation logistisch zu leiten und hatten einige Befehle gehabt von ihren Obersten um einige Codes zu entschlüssen.

    Töten von mehr als 4000 Terroristen, die nicht syr. und syr. Identiät haben.

    Verhaften und sich Ergeben von mehr als 7465 Terroristen.

    Entdeckung und Beschlagnehmen von Waffen und Kommunikationsgeräte via Satellit und Medien und Ausrüstung.

    Der Sieg ist Nah????

  • T
    toyak

    Es ist echt erstaunlich, wie offen die TAZ und deren "Journalisten" die Terroristen in Syrien unterstützen und mittlerweile deren Pressesprecher geworden sind.

    Die syrische Regierung und der Präsident Assad wird durch diese Terroristen nicht gestürzt. Trotz dieser Propaganda und offene Solidarität mit Mördern wird die Wahrheit nicht geändert.

    Von dem Verbrechen, das von dieser Terroristengrupp "FSA" tagtäglich begangen wird, wird irgendwann diese verlogene Medien einschließlich TAZ berichten, allerdings erst, wenn zu spät ist, wenn Syrien ein Land wird, in dem keine ethnische Minderheit mehr existiert. Wenn alle Christen, Alawiten vernichtet werden, wird diese Propaganda aufhören.

    Daran werde ich Frau Inga Rogg erinnern.

     

    Welche geistige Haltung der Verfasserin zu diesem Terroristen pflegt, zeigt bereits die Wortlaut bei der Beschreibung von Terrorakten.

     

    Der Terrorist zieht sich nach Antakya zurück, wo die Mehrheit Alawiten sind. Wenn die Alawiten so sehr Verbrecher sind, warum sucht man in Antakya Zuflucht?

  • B
    blakkorange

    FSA = gut , syrische Armee = schlecht...

     

    Ihr macht es euch zu einfach bei der TAZ.

  • P
    Paul

    Detaillierte Informationen von den "Siegen" der Arabischen Frühlinge in Libyen, Ägypten,...? Völlige Fehlanzeige. Könnte es sein, daß da gar nichts gewonnen wurde?

     

    Und hier nun wieder so ein 0815-Artikel. Gibt es diesen Omer wirklich? Er sollte vielleicht mal gefragt werden, wie sein oder ihr "Sieg" aussehen soll. Und die Frage "Warum plötzlich die Waffen und das Geld aus dem Ausland kommen?" ist m.W. auch noch nie gestellt worden. Was hat die große Demokratie Türkei jetzt auf eimal gegen Assad? Welche Interessen verfolgen die anderen Regimewechselunterstützer in der Region?

     

    Ich bin ja gespannt, ob ich noch eine Art zweite Wende erleben werde. Deutscher Frühling! Warum nicht? Manches spricht dafür. Aber was haben wir hier für Vorstellungen für die Zeit nach einem "Sieg"? Wahrscheinlich genauso wenig, wie die da unten.

  • R
    Rocora

    "Das letzte Gefecht" wird wohl noch ein Weilchen auf sich warten lassen. Und wer dann siegt, ist offen - Assad oder die Rebellen.

     

    Fällt das Regime Assad, ist das Gleichgewicht der Region gestört, siegen die Rebellen, ist es auch gestört...

     

    Wichtig ist, was danach kommt. Und da gibt es bislang kein erkennbares Konzept.

  • J
    Jupp

    Auch nach dem dritten Blick steht in Spiegel online heute (24.07.12):

    "Aleppo war lange Zeit von dem Aufstand gegen Assad verschont geblieben. Die Gefechte dort begannen am Wochenende, als Regimegegner erklärten, die Stadt befreien zu wollen. Mehrere Rebellengruppen schlossen sich dazu nach eigenen Angaben in einer neuen Allianz, der Brigade für die Vereinigung, zusammen."

    Haben die Bürger der größten Stadt Syriens nach den "Befreiern" gerufen?

    Wer sind diese "Befreier"?

    Wer hat sie geschickt, Krieg und Not nach Aleppo zu bringen?

    Das "Regime", der "Assad-Clan"?

    Oder nicht doch das steinzeit-islamistische Herrscherhaus der Saudis, das mit freundlicher Unterstützung der Nato Geld und Waffen liefert......an wen wohl?

    Einen laizistischen Staat in der Nachbarschaft können die fanatischen Diktatoren in den Palästen von Saudiarabien und Bahrain nicht länger dulden!

    Und unser Nato-Partner Türkei unter AKP-Führung (gemäßigt islamisch, gelle!)wohl auch nicht!

    Wo sind die kritischen Stimmen unserer demokratischen Regierungen,?

    Was sagt unsere freie Presse?

    Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen leider nur "regierungsoffizielles".

    Und die TAZ gehört nur selten zu den Ausnahmen............Schade!

    Das ist KEINE Verteidigung der Regierung Assad!

  • T
    toyak

    Es ist echt erstaunlich, wie offen die TAZ und deren "Journalisten" die Terroristen in Syrien unterstützen und mittlerweile deren Pressesprecher geworden sind.

    Die syrische Regierung und der Präsident Assad wird durch diese Terroristen nicht gestürzt. Trotz dieser Propaganda und offene Solidarität mit Mördern wird die Wahrheit nicht geändert.

    Von dem Verbrechen, das von dieser Terroristengrupp "FSA" tagtäglich begangen wird, wird irgendwann diese verlogene Medien einschließlich TAZ berichten, allerdings erst, wenn zu spät ist, wenn Syrien ein Land wird, in dem keine ethnische Minderheit mehr existiert. Wenn alle Christen, Alawiten vernichtet werden, wird diese Propaganda aufhören.

    Daran werde ich Frau Inga Rogg erinnern.

     

    Welche geistige Haltung der Verfasserin zu diesem Terroristen pflegt, zeigt bereits die Wortlaut bei der Beschreibung von Terrorakten.

     

    Der Terrorist zieht sich nach Antakya zurück, wo die Mehrheit Alawiten sind. Wenn die Alawiten so sehr Verbrecher sind, warum sucht man in Antakya Zuflucht?

  • T
    toyak

    Es ist echt erstaunlich, wie offen die TAZ und deren "Journalisten" die Terroristen in Syrien unterstützen und mittlereweile deren Pressesprecher geworden sind.

    Die syrische Regierung und der Präsident Assad wird durch diese Terroristen nicht gestürzt. Trotz dieser Propaganda und offene Solidarität mit Mördern wird die Wahrheit nicht geändert.

    Von dem Verbrechen, das von dieser Terroristengrupp "FSA" tagtäglich begangen wird, wird irgendwann diese verlogene Medien einschließlich TAZ berichten, allerdings erst, wenn zu spät ist, wenn Syrien ein Land wird, in dem keine ethnische Minderheit mehr existiert. Wenn alle Christen, Alawiten vernichtet werden, wird diese Propaganda aufhören.

    Daran werde ich Frau Inga Rogg erinnern.

     

    Welche geistige Haltung der Verfasserin zu diesem Terroristen pflegt, zeigt bereits die Wortlaut bei der Beschreibung von Terrorakten.

     

    Der Terrorist zieht sich nach Antakya zurück, wo die Mehrheit Alawiten sind. Wenn die Alawiten so sehr Verbrecher sind, warum sucht man in Antakya zuflucht?

  • O
    osman

    man gewinnt den eindruck, als wünsche sich die taz assad weg. was kommt danach? die rebellen bestehen aus islamisten, die von den sunnitischen saudis und türken und den usa finanziert werden. assad ist alawit. er sorgte für religionsfreiheit, im übrigen war dies auch in libyen, irak und größtenteils ägypten und tunesien der fall. das ergibnis lässt sich "leider" nicht leugnen. assad soll weg, damit der weg nach iran frei ist. die saudis wollen die vormachtstellung.

    wie kann man es nur begrüßen, dass das menschenverachtenste in anderen ländern einzug erhalten soll?

    die taz steht doch sonst immer an erster stelle, wenns um diskriminierung und rassismus geht.

    das ist paradox!

  • J
    Jojo

    Na, dass sind aber mal wieder Durchhalteparolen. Ich dacht nach dem Vulkan in Damaskus sei der Endsieg schon sicher?

    Schon blöd gell, da hatten die Terroristen gedacht das Volk steht hinter Ihnen - Pustekuchen.

     

    Auf den Terror kann man wirklich verzichten, nun ja vielleicht die TAZ nicht.

  • D
    D.J.

    Nun, dann bereiten wir uns mal auf den Ansturm von Säkularen, Liberalen, Christen, Drusen, Alawiten nach Europa vor. Sie sind mir herzlich willkommen. Handlanger der saudischen Religionsfaschisten nicht.