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Sechs Monate nach FukushimaAufstand der Amateure

Ein halbes Jahr nach dem Unglück im AKW Fukushima erhebt sich in Japan eine neue Protestbewegung. Doch strukturell steckt sie noch in den Kinderschuhen.

Gehen jetzt häufiger für ihre Belange auf die Straße: JapanerInnen. Bild: reuters

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11 Kommentare

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  • ペーター

    @Ernie:

    1. Als Folge des Unfalls bei der Brennelemente-Firma JCO im Herbst 1999 sind zwei Arbeiter duch akute Verstrahlung verstorben. http://www.nuketext.org/jco.html

     

    2.Greenpeace Japan engagiert sich gegen Atomkraft. http://www.greenpeace.org/japan/ja/

  • T
    Tobias

    Der Artikel ist sehr informativ und gut recherchiert. Schade nur, dass er aus mir unerklärlichen Gründen nicht auch in der gedruckten taz erschienen ist. Vielleicht könnt ihr das ja noch nachholen. Oder betrachtet ihr Fukushima und seine Folgen bereits als Nischenthema?

  • G
    Gonzo

    Zu Besserwessi: Der Name passt! "Genpatsu, iranai!" genau wie "Genpatsu, okotowari!" sind die beiden zurzeit verwendeten japanischen Versionen des Spruchs "Atomkraft? Nein danke!" und im Japanischen benötigt man keine Fragezeichen. Das sind nämlich westliche Sprachelemente. Im Japanischen wird soetwas durch Intonation oder einen speziellen Fragepartikel gemacht. Die Versionen stammen von Japanern, also beschwer dich bei denen :)

     

    Zu Fazleser: Ja, in den 1970er Jahren demonstrierten betroffenene Bürger, vor allem Bauern/Landwirte gegen den Bau des Toykoter Flughafens Narita. Aber das war eine lokale Bewegung und keine landesweite, wie es die Anpo-Bewegung und die Studentenproteste nunmal noch waren... Aber netter Versuch ^^

     

    Zu Coupier: Ich glaube auch nicht, dass der Text hier davon aus geht, dass in Deutschland alles besser ist. Aber die Mobilisierung funktioniert hier nunmal besser. Was man ja an Stuttgart 21 gesehen hat. Ob es was bringt, steht auf einer ganz anderen Seite!

     

    Zu Ernie: So ein Quatsch verzapft mal lieber alleine auf dem Klo, Alter!

    Selbst wenn Greenpeace pro-atom sein sollte, wurde hier Greenpeace als treibende Kraft erwähnt? Im Gegenteil, während sich neue Organisaionen gründen und die Protestbewegung tragen, steht Greeanpeace Japan zurzeit noch am Rand.

    Und woher du deine ach so genauen Zahlen hast würde ich mal gerne wissen. Keiner schreibt hier, dass die Bewegung die Mehrheit darstellt und die in diesem Text erwähnte Umfrage einer japanischen Zeitung hast du wohl auch überlesen. Bei solch Ego-Futzis wie dir, die hier eh nur ihre Einsamkeit zu bekämpfen suchen, kein Wunder. Aber danke für die Beteiligung an der Diskussion ^^

     

    Und Vlad: Jaja, blabla. Lies doch BZ, wenn dir die Artikel hier nicht gefallen...Keiner behauptet in diesem Text, dass etwas gut, richtig oder besser ist. Wo lest ihr das nur alles? Oder denke ihr das selbst und projeziert das da rein??? Ich finde es sogar sehr lobenswert, dass sich die Protestler eher friedliche Proteste und Diskussionen einlassen, anstatt zur Gewalt zu greifen.

    ----------------------------------------------------

    Ich fand den Artikel sehr gut und denke, dass es wichtig ist, dass diese neue BEwegung auch mal Erwähnung finden. Neben all dem Eurozentrismus über "stoisch gelassene" und "obrigkeitshörige" Japaner.

    Danke!

  • B
    Besserwessi

    "Genpatsu iranai!" ("Atomkraft? Nein, danke!")

     

    Wie soll das gehen ? Wo ist das Fragezeichen im Japanischen ? Oder ist das ein zweites Klagenfurth ?

  • F
    fazleser

    "In Japan sind mehr als 10.000 Demonstranten eine Sensation. Die letzten großen Demos hatte es in den 1960er Jahren gegeben"?

     

    War da nicht was in den 70ern? Tokio, Flughafen, Narita?

  • C
    Copieur

    "Das grundlegende Problem ist die Struktur der japanischen Gesellschaft, wodurch Fukushima überhaupt erst möglich wurde" [...]

     

    Man könnte genau dasselbe über D schreiben, und auch über viele Länder. Es geht in erster Linie um Machtverhältnisse, um nicht um "Bedürfnisse".

     

    Wie kann man sonst immer wieder ein sinnloses Vorhaben nach dem anderem durchboxen, wie z.B. S21, A100, Gorleben, usw usw usw...

  • V
    vic

    Super, gemeinsam gegen Atomkraft.

    Wie ähnlich wir uns doch sind - sogar der Umgang mit den Rechten gleicht sich.

  • E
    Ernie

    Japan hat 130 Millionen Einwohner - von denen sind, vorsichtig geschätz, 129 Millionen eindeutig pro Atomkraft, denn noch nie ist ein Japaner durch einen Atom-Unfall ums Leben gekommen, deshalb regen die sich auch über kleinere Störfälle in japanischen AKWs nicht wirklich auf, das tun nur dumme Völker wie die Deutschen. Die Deutschen haben eine seltsame Wahrnehmung bzgl. Japans - und aufgrund der abstoßenden Ego-Zentriertheit der Deutschen versteht dieses dumme Volk auch nicht, dass es mit seinem Nein zur Atomkraft aus guten Gründen weltweit alleine steht. In Japan ist übrigens auch Greenpeace eindeutig pro Atomkraft.

     

    Und die Provinzialität der taz ist ja schon erschreckend, dagegen hat echt ein Brunnenfrosch einen breiten Horizont - typisch deutsch eben, die taz.

  • AT
    Ama teure

    "und erhalten in der Regel keine Unterstützung von den Gewerkschaften."

    Wenns den Arbeitern schlecht geht, sind die Gewerkschaften schuld. Die werden nämlich dafür bezahlt und liefern nicht. Lohn-Erosion betrifft jeden früher oder später.

     

    Davon abgesehen sieht man mal, wie anständige Demos laufen. Gewalt ist die Sprache des Feindes und nicht die eigene. Das verstehen Attac und andere halt nicht und spielen dem Feind in die Hände.

  • Z
    zengakuren

    endlich mal ein informativer artikel über die soziale und umweltprotestbewegung in japan! wunderbar!

  • VM
    Vladimir Meier

    "Doch strukturell steckt sie noch in den Kinderschuhen."

     

    Das stimmt, erst wenn auch in Japan ein sozialistisch-grünes Gutmenschenbiotop samt seinem antifaschistischen Straßenmob etabliert wurde, wird es auch dort möglich sein die einzig wahre Lehre zu verkünden und "Demokratie" in einen Zustand umzudeuten, in welchem alle "links" sind und alle sich an Lichterketten gegen "rechts" beteiligen. Eventuell könnte die TAZ ein Entwicklungshilfekommando zusammenstellen, welches sich aus um einen Euro bettelnden PunkerInnen, dauerbetroffenen HeulsusInnen, arbeitsscheuen Hausbesetzer-FaulpelzInnen und heldenhaft Auto-abfackelnden Antifa-RevoluzerInnen besteht. CHE lebt!