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Radaktivist über Autofahrer-Lobby„Wir nehmen uns die Straße“

Eine Initiative von „Kampfradlern“ ruft Radfahrer zu zivilem Ungehorsam im Verkehr auf. Der Aktivist Bernhard Stoevesandt erklärt warum.

Viele Ampeln seien „sehr fahrradfeindlich geschaltet – mit Wartephasen, die keinem Auto zugemutet würden“, sagt „Kampfradler“ Stoevesandt. Bild: glashaut/photocase.com
Christian Jakob
Interview von Christian Jakob

taz: Herr Stoevesandt, Sie haben eine Kampagne gestartet, bei der sich Radfahrer als „Kampfradler“ outen sollen – was bezwecken Sie damit?

Bernhard Stoevesandt: Wir bekennen uns dazu, die Verkehrsregeln so lange zu übertreten, bis es gleiche Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer gibt. Radfahrer werden von der Verkehrspolitik nicht mitgedacht, die Regeln sind so gemacht, dass die Leute Auto fahren sollen. Deshalb haben Radler oft gar keine Möglichkeit, sich an die Verkehrsordnung zu halten. Darauf wollen wir hinweisen.

Sie rufen also zu einer Art zivilem Ungehorsam im Straßenverkehr auf?

Ja, genau. Wir haben es satt, als Randerscheinung wahrgenommen zu werden und uns den Autos und Lkws unterordnen müssen. Wenn die Radwege schlecht sind, nehmen wir uns die Straße. Wir wollen Druck auf die Politik machen, damit die Bevorzugung des Autos ein Ende hat.

Wobei werden Radfahrer Ihrer Meinung nach denn konkret benachteiligt?

Zum Beispiel sind viele Ampeln sehr fahrradfeindlich geschaltet – mit Wartephasen, die keinem Auto zugemutet würden. An manchen Kreuzungen müssen Fußgänger und Radler an drei verschiedenen Ampeln warten, damit die Autos in alle Richtungen abbiegen können. Wenn es Radwege gibt, sind die oft viel schlechter als die Straßen, zu schmal oder ständig zugeparkt. Solche Dinge wollen wir auf unserer Webseite dokumentieren.

privat
Im Interview: BERNHARD STOEVESANDT

42, ist diplomierter Physiker und lebt in Bremen. Jetzt hat er die Initiative „Ja, wir sind Kampfradler_innen“ mitgegründet – aufgrund eigener Erfahrungen.

CSU-Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer fordert, „der Verrohung der Kampfradler Einhalt zu gebieten“. War das der Auslöser für Ihre Aktion?

Ja, das hat uns wahnsinnig aufgeregt. Dahinter steht ja ein Konflikt um den Verkehr: Wohlstand in Deutschland hatte ganz lange mit dem Autofahren zu tun, die Industrie und die Autofahrer haben eine wahnsinnig starke Lobby. Die Zeiten ändern sich aber und aufgrund der Klimaverhältnisse werden wir uns nicht mehr leisten können, dass die Leute überall mit dem Auto hinfahren. Dem Fahrradverkehr kommt deshalb in Zukunft eine viel größere Bedeutung zu. Ein Minister, der sich damit profiliert, auf den Radfahrern rumzuhacken, ist da total unproduktiv.

Was wäre denn stattdessen produktiv?

Die gesamten Verkehrsvorschriften sind nicht mehr so richtig zeitgemäß. Sie kommen aus einer Zeit, als es viel weniger Radfahrer gab als heute. Wir fordern, allen Verkehrsteilnehmerinnen gleich viel Raum einzuräumen, allen die gleichen Ampelzeiten zuzuweisen – und eine Verkehrsplanung, die Fahrräder insgesamt als gleichwertig betrachtet.

Da sind Sie ja ganz nah beim ADFC – wollen Sie mit dem zusammenarbeiten?

Nein, der ist uns viel zu defensiv. Der stellt sich hin und kontrolliert selber die Radfahrer, damit die sich an die Regeln halten. Das ist das falsche Signal.

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41 Kommentare

 / 
  • G
    Gesges

    Was für ein riesiger Vollidiot, Kampfradler sind das Dümmste und überflüssigste , was es gibt, solche gehören komplett von der Straße geholt.

  • S
    Sasha

    Für alle, die nicht glauben wollen, dass RadfaherInnen im Straßenverkehr und auch in der StVO systematisch benachteiligt (wenn nicht Schlimmeres) werden, verweise ich auf den Artikel von RA Dr. Kettler aus Kiel in der "Neuen Zeitschrift für Verkehr": www.adfc-schwerin.de/wp-content/uploads/2009/04/radf-bessere-menschen.pdf. Bitte weiterverlinken und Link herumschicken, insbesondere an RedakteurInnen - der Krieg wurde nicht von den RadfahrerInnen begonnen, sie erlauben sich bloß, jetzt mal mehr Selbstbewusstsein zu zeigen und auf die unhaltbare Lage auf unseren Straßen hinzuweisen. Dass das, was da draußen los ist, als "normal" gilt, ist der Fehler.

    Sasha

  • H
    Hannover

    Der Radfahrer wählt also nun den Freitod um seine Ziele durchsetzen zu wollen?

     

    Gleichberechtigung fängt beim Geldbeutel an:

    Also gleiche Strafen für Falschfahrer, Rotlichtsünder, Drängler und Radfahrer mit Ohrstöpseln oder Handy am Ohr! Dann ist auch Geld für Radwege da!

     

    BTW: Es ist fast schon witzig, dass die Öko-Lobby daran festhält, dass CO2 und damit Autos dem Klima schaden. Ein Gerücht der Atom-Lobby wurde Leitbild aller Naturfetischisten.

  • NO
    nd online

    "Zudem ist in dem Manifest der 'Kampfradler' nur an wenigen Stellen von der zweiten, größeren Gruppe, die in der Verkehrspolitik benachteiligt wird, die Rede: den Fußgängern. Dabei müssten diese eigentlich Verbündete sein, wenn es darum geht, den motorisierten Verkehr in die Schranken zu weisen. Die Leerstelle ist vielleicht kein Zufall. Denn im Alltag werden von nicht wenigen Radfahrern auch Fußgänger als lästige Konkurrenten behandelt, und das nicht nur, wenn sie nicht schnell genug den Fahrradweg freimachen. Gerade ältere oder in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Menschen drohen dann im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder zu kommen."

     

    http://nd-online.de/artikel/801910.html

  • V
    VeloRoadster

    Ich kann das nicht gutheissen. Seit ich selbst zwei Kinder habe halte ich mich an die Verkehrsregeln. Ich bin davor auch absichtlich "gegen das Auto" gefahren aber heute denke ich, es muss einen Konsens geben. Wenn Meister Stoevesandt meint jetzt sei der richtige Zeitpunkt um das AUge um Auge Prinzip zu propagieren, dann ist er 10 Jahre zu spät dran. Heute ist das Auto zwangsläufig auf dem Rückzug, auch wenn man noch nicht spürbar ein Zeugnis davon erhält. Das Auto in seiner jetzigen Form wird es in zehn Jahren nicht mehr geben, ganz einfach. Jetzt geht es darum die Leute auf unsere Seite zu ziehen und das schaffen wir nicht mit Gewalt. Ich bin lieber defensiv und unterstütze den ADFC.

  • J
    Jan

    Gute Initiative - ADFC ist eben viel zu defensiv. Warum die Radfahrer sich nicht an die Verkehrsregeln halten? Ja, Gadaffi hatte im Libanon seine Gesetze - und so auch Hussein im Irak............

    Könnte man bloß nur ein einziges Mal erleben, dass die Polizei rechtsabbiegende Autofahrer kontrolliert. Falls Autofahrer hier die Vorfahrt der Radfahrer missachten, ist das als Mordversuch einzustufen - und muss natürlich mit vielen Jahren hinter Gittern bestraft werden. Aber das hat trotzdem bei der Polizeit keine Priorität - oder habe ich nur Pech gehabt?

  • W
    Wurzelkoch

    Es gibt da so ein Klischee, das ich (auch bei mir selbst) immer wieder beobachte:

     

    Autofahrer fahren nach den Regeln, egal ob die Situation es zulässt.

    Radfahrer fahren so, wie es für die Situation günstig ist, ohne sich um die Regeln zu scheren.

     

    Und: Bußgelder sind nach dem zu erwartenden Schaden berechnet, darum gerechtfertigterweise niedriger.

    Man kann sich zwar an die Regeln halten, muss dann aber meist solche Umwege und Wartezeiten in Kauf nehmen, dass man doch deutlich läünger braucht, als nötig. Auch wenn man sich auch beim Abkürzen an die Geschwindigkeiten hält.

  • O
    Oststädter

    @Norbert Masson:

     

    Zitat:

    "Wir nehmen uns die Straße, weil die Regeln gegen uns sind. Wenn Autofahrer, und gegen die gibt es viele unsinnige Regeln, so reagieren würden?

    Bei unsinnigen Geschwindigkeitsbeschränkungen einfach schneller fahren, Parken wo es für den Fahrzeuglenker am meisten Sinn macht, blödsinnige Einbahnstraßen ignorieren usw."

     

    Aber genau das machen viele Autofahrer doch schon lange. Und oft mit Erfolg: Dort wo vielen Radfahrern die Vorfahrt genommen wird, steht dann bald ein "Vorfahrt achten" für Radfahrer, wo viel falsch geparkt wird entstehen neue Parkplätze oder wird das Fußwegparken legalisiert usw...

  • A
    Autofreier

    @ onefuckinggear:

     

    Sie schrieben u.a.:

    " ...die ach so armen Fußgänger gemeint die scheinbar auch keine StVo-Kenntnisse besitzen).

    Mein Tip, einfach mal die StVo googeln, die Vorschrift runterladen und durchlesen und verstehen!"

     

    Könnten Sie konkret werden? Welche Teile der StVO sollen Fußgänger lesen und wie sollen sie sie verstehen?

     

     

    -Enthält die StVO eine Definition von "Gehweg" (oder "Fahrbahn")?

     

    -Fußgänger sollen Fahrzeugverkehr "beachten". Das geschieht schon wegen der Geräuschkulisse i.A. zwangsläufig. Und nun?

     

    -Wissen Sie was ein verkehrsberuhigter Bereich ist und dass es unbeendete v.B. gibt?

     

     

    Was halten Sie davon die StVO abzuschaffen? Dann gilt im wesentlichen nur noch das StGB, welches töten. verletzen, nötigen etc. bestraft.

    Wäre das gut oder schlecht für Fußgänger?

  • O
    Ott-one

    ALS ERSTES SOLLTE SICH MAL JEDER VERKEHRSTEILNEHMER DEN §1 DER STRASSENVERKEHRSORDNUNG WIEDER INS GEDÄCHTNIS RUFEN!!! DANN DANACH HANDELN, DANN WIRD ES WIEDER FÜR ALLE FRIEDEN AUF DEN STRASSEN GEBEN!!

    Denkt mal darüber nach, wer Autofahrer ist, fährt auch Fahrrad, das ist so. Also, wer ist der Kampfradler?

    Platt gesagt, wer ein Ramboautofahrer ist, verhält sich genauso, wenn er Fahrrad fährt oder umgedreht.

    Fußgänger und Radfahrer sind doch schon länger lästig auf der Straße für viele Autofahrer.Doch leider haben beide Gruppen keine Knautschzone, das vergessen die meisten Autofahrer. Der Kräftigere sollte mal seinen Verstand gebrauchen! Auch mit Gelassenheit kommt man ans Ziel.

    Leider ist das so gewollt, JEDER GEGEN JEDEN!Ansonsten hätte man schon einiges unternehmen können, damit wieder RUHE und GELASSENHEIT auf der STRASSE herscht!

  • O
    onefuckinggear

    Was soll ich sagen?

    A.I.A.I.: All Idiots Are Idiots,

    egal welches Verkehrsmittel benutzt wird (damit sind auch die ach so armen Fußgänger gemeint die scheinbar auch keine StVo-Kenntnisse besitzen).

    Mein Tip, einfach mal die StVo googeln, die Vorschrift runterladen und durchlesen und verstehen!

    Es gibt auch Seiten im www wo die einzelnen Gebots-, Verbots- und Zusatzschilder erklärt werden, kann ja nicht schaden.

     

    greetz!

     

    PostSkriptum::

    Auch Fahrradfahrer bekommen bei Regelverstößen Punkte in Flensburch!

  • S
    silkroad-project.eu

    Das spricht uns aus der Seele!

     

    Nach 427 Tagen auf dem Fahrrad haben wir einen dazu passenden Aufruf verfaßt: 10 goldene Regeln fuer den Umgang mit ReiseradlerInnen

     

    http://silkroad-project.blogspot.de/2011/07/10-goldene-regeln.html

  • M
    Mario

    Und ich dachte die Aktion gäbe es schon seit Jahren in Bremen, als Fußgänger muss man sich jedesmal rechtfertigen warum man auch dem Fußgängerweg unterwegs ist. Bevor die Radfahrer sich echauffieren sollte einige erstmal darüber nachdenken wie sie sich im Straßenverkehr benehmen und anfangen Rücksicht auf Fußgänger zu nehmen. Auch eine Aktion "Kampffußgänger" liegt im Bereich des möglichen und dann gibt es ne Menge fliegende Radfahrer...

  • D
    Demokratie-Troll

    Wenn sie es nur mal endlich einsehen würden - diese "Kampfradler" - dass sie auf die Straße gehören, statt auf den Fußgängerweg.^^ Das Fahrrad ist ein Fahrzeug, es gehört auf den Fahrweg, auf Fußgängerwegen hat es nichts zu suchen! Da fahren sie nämlich die Fußgänger um! Also bitte liebe "Kampfradler", fahrt dann doch lieber die Autofahrer um!^^

  • R
    Renni

    Irgendwelche oder gar alle Regeln missachten bringt bei Radlern oft mit sich, auch andere zu gefährden: ohne Licht fahren, Gehewege ohne Warnung kreuzen, schräg über Kreuzungen fahren - und auch rote Ampeln missachten. Ein Helm reicht da nicht. Meiner Meinung nach grenzt das an Dummheit. Eine solche Aktion müsste konkret auf eine Regel bezogen sein.

  • NM
    Norbert Masson

    Wir nehmen uns die Straße, weil die Regeln gegen uns sind. Wenn Autofahrer, und gegen die gibt es viele unsinnige Regeln, so reagieren würden?

    Bei unsinnigen Geschwindigkeitsbeschränkungen einfach schneller fahren, Parken wo es für den Fahrzeuglenker am meisten Sinn macht, blödsinnige Einbahnstraßen ignorieren usw.

    Wenn Radfahrer sich nur zu 10 Prozent an Regeln halten würden, wäre schon viel für die Sicherheit erreicht. Übrigens wo ist der Busgeldkatalog, wenn Radfahrer Regeln missachten? Lächerliche „Strafen“, kein Eintrag in Flensburg, selbst die Kontrolle durch die Polizei ist faktisch nicht vorhanden.

    Radfahrer haben sich hierzulande eine Wildwestmentalität zu gelegt, die Ihres gleichen sucht.

    Um für Faire Bedingungen auf der Straße zu sorgen muss man lediglich zwei Dinge tun. Zum einen die Führerscheinpflicht mit Mindestalter 7 Jahre. Der zweite Punkt, der fast noch wichtiger wäre, eine Versicherungspflicht für Fahrräder mit den entsprechenden Haftpflichtsummen und der Kennzeichenpflicht für Räder!

  • V
    vantast

    Wir erinnern uns: vor den Autos liefen Fußgänger und fuhren Pferdekarren durch die Straßen. Als die Autos mit großem Getöse auftraten, mußte jemand mit einer roten Warnfahne vorneweggehen. Historisch haben Fußgänger (und Radfahrer) das frühere Recht, die Autos als Nachgeborene nur ihre größere Stärke und die Unterstützung des Staates, der diesen verwerflichen Zweig förderte und damit die Städte ruinierte.

  • E
    Elbläufer
  • W
    Wahrheitsliebender

    Ich habe schon seit längerem eine sogenannte Laufradklingel im Einsatz. Ich fühle mich damit sicherer, denn sie konnte mich schon in so mancher Gefahrensituation bemerkbar machen. Damit kann man sogar schon mal einen Bus des ÖPNV zur Korrektur bewegen, der einen gerade "versehentlich" beim Losfahren aus der Haltebucht über 2 Fahrspuren nach links abdrängt.

    Leider sind die aber verboten. Der offizielle Grund: Man könne sie ja mißbrauchen. ...und wie ist das dann mit den Autohupen?

     

    Ich denke schon seit längerem, ob man nicht eine Änderung in der Bedeutung der Ampelfarben vornehmen sollte, sozusagen eine wechselnde Vorfahrtsregelung: Grün bedeutete dann lediglich Vorfahrt, und rot eben warten bis frei wird ...und das für alle, nicht nur für die Radfahrer, die's unbeobachtet meist eh tun. Man könnte ja klein anfangen: Rot+Gelb gleichzeitig bedeutet "Vorfahrt achten", von mir aus im Sinne des Stop-Schilds. Könnte man im vornehmen Düsseldorf schon sofort mit anfangen, denn da gibt es schon heute gelb auch für die Fußgänger.

    Millionen von Anwohnern würden aufatmen, weil sie nicht mehr ewig lang knatternde Fahrzeuge vor ihrem Schlafzimmer ertragen müßten.

    Würde man es tagsüber bzw. bevorzugt nur den Fußgängern und Radfahrern erlauben, dann würden sicher sogar noch mehr Kraftfahrer, sowohl von PKW als auch Bus, umsteigen, da sie einen erheblichen zeitlichen und auch Sicherheits-Vorteil davon hätten. Die einzigen, die neben der Kraftfahr-Lobby davon einen Nachteil hätten, wären die Fitness-Studios, und natürlich die Ärzte, die die Bewegungsmangel-Kranken immer wieder aufpäppeln müssen.

  • HS
    Hari Seldon

    Wenn ich daran denke, dass In Asien (zB., in China) sind die Menschen froh, dass endlich den Fahrrad auf Auto tauschen können... Vielleicht hat Kohl damals Recht gehabt: Unsere Gesellschaft hat eine gewissen Grad von Dekadenz erreicht. Fahrradfahrer: Ich denke an die Fahrten zum Bahnhof und dann mit Zug morgens. Die Strassenbahn und Zug sind voll mit frisch gekleideten und geduschten Menschen. Dann kommen die Übermenschen mit den schmutzigen Fahrräder, und bumm, in die Mitte der Menschenmasse. Falls jemand wagt, und sagt, dass diese egoistische Vorgehensweise nicht ganz in Ordnung wäre, kommt die arrogante Belehrung: Wir sind die Fahrradfahrer, die Zukunft, wir wissen sowieso alles besser, wir haben Recht und Anspruch auf alles, Klimaschutz, usw. Dann sollten diese Damen und Herren ausschliesslich mit Fahrrad ohne Strassenbahn und Zug fahren. Wieder ein Interview mit einem eingebildeten Übermensch. der denkt, dass er den Passatwind blast....

  • B
    Bumm

    "auch Füßgänger mal eine ähnliche Aktion starten" ich hab diesen Sommer 5 Radfahrern auf dem Bürgersteig meinen Ellenbogen bei vollem Tempo in die Seite gerammt: jedes Mal kam es zu einem Asphalt-Kuß ;-) ...und sollte die Polizei antanzen: Der Herr hat *mich* angefahren, und ist anschließend auf die Fresse geflogen - Ja, ich möchte Anzeige wegen Verstoßes gegen die StVo und fahrlässiger Körperverletzung stellen ... und mein Arm tut auch weh, ich glaub ich muß mich krank schreiben lassen - mein Anwalt wird sich mit Ihnen in Verbindung setzten bezüglich meines Verdienstausfalles. Einem Radfahrer kann man bedenkenlos auf die Fresse hauen ...

  • TF
    Thomas Fluhr

    Viele Radfahrer nehmen sich doch so wie so die Strassen wie sie Lust haben. Rücksicht ihrerseits aus Schwächere, z.B. Fußgänger, fehl anzeige. So schnell wie möglich, jederzeit die Spur wechseln und immer die grüne Ampel, egal ob Strasse oder Fußgänger, oder gleich über rot.

  • D
    Dirk
  • D
    D.J.

    Ich habe ein gewisses Verständnis für die Aktion (O.K., ich fahre auch nie Auto). Andererseits sollten auch Füßgänger mal eine ähnliche Aktion starten - gegen Assiradler auf Fußwegen (häufig auch unmittelbar neben Radwegen).

  • D
    Dirk

    Eine schöne Initiative. Dem Unsinn von Ramsauer kann gar nicht genug entgegengestellt werden.

     

    Nur die Aussage "Wenn die Radwege schlecht sind, nehmen wir uns die Straße." finde ich für einen Kampfradler erstaunlich defensiv. Die Fahrbahn ist immer sicherer, schneller und komfortabler als ein Radweg. Für das regelhafte Benutzen der Fahrbahn gibt es die Kampagne "Ab auf die Straße". Zu finden unter www.facebook.com/abaufdiestraße

  • WN
    Wolfgang Nowak

    Bei der irrwitzigen und menschenverachtenden Blindheit der vom Auto und seiner Lobby hypnotisierten Verkehrsplaner wundert es mich kein bischen, dass irgendwann die Vertreter modernerer Mobilitätssysteme ungehalten werden.

     

    Wo Radfahrer und Fußgänger mit Hilfe eines kurzen, grünen Aufblitzens der Ampeln bösartig gehindert werden, voranzukommen, gut dressierte Autofans mit Hilfe der Rechtsabbieger-Grünpfeile erfolgreich Jagd auf selbstbewegende Verkehrsteilnehmer machen, Radwege eigentlich nur mit einem Trecker zu befahren sind und in vielen Städten von militanten Autofahrern als prima Parkplatz genutzt werden, Radwegweiser einen auf schotterige Rundkurse um den Wald schicken, statt in die nächste Ortschaft und in den Medien Radfahrer als leicht bescheuerte Deppen, bestenfalls als Rüpel, dargestellt werden, weil die Schreiberlinge zu betriebsblind sind, die gesamte Verkehrsplanung einfach mal aus anderer als Autofahrerperspektive anzugucken, ist es nur korrekt, wenn "Occupy Verkehrsnetz" aufmuckt.

    Wer's nicht glaubt, möge doch einmal mit dem Rad versuchen, unattackiert, unverletzt, legal und ohne in den Graben oder an eine Mauer gedrängt zu werden als nicht Ortskundiger durch Köln zu radeln.

     

    Grummelnd,

     

    Wolfgang Nowak

  • V
    Velozipistin

    Die meisten Verkehrsvorschriften für (gegen) Radfahrer stammen aus der Nazizeit, in der dem Ausland gezeigt werden sollte, dass hier der Autoverkehr ungehindert durch die lästigen Radfahrer_innen fließen kann (blaue Lolli zur Olympiade 1936)!

     

    Tolle Aktion!

     

    Dass der 'ADFC zu defensiv (lahm) ist, ist genau meine Meinung!

    Mit Sternfahrten und schönen Reden ist nichts für uns Radlern getan!

  • AG
    Anton Gorodezky

    Wenn diese Bewegung sich demnächst also dazu entschließt, im Innenstadtverkehr rote Ampeln zu missachten wird es sie möglicherweise bald nicht mehr geben. Setzt bitte einen Helm auf!

  • M
    mati

    Sehr gut, diese Aktion, mit schön provokativem Namen und Zielen, die eindeutig zukunftsweisend sind.

    Hier ist der (im Artikel leider fehlende) Link zur Seite der Initiative:

    http://kampfradler.blogsport.de/

  • H
    Hochrad

    ihr habt meine Unterstützung! Lasst euch nicht von LKW- und Autofahrern überfahren.

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Sehr gutes Interview!

     

    Ich bin auch bekennender Kampfradler und empfinde gegenüber den Autofahrern nichts als Verachtung.

  • M
    Micha

    Als Fahrradfahrer nerven mich auch die Autofahrer, die rowdyhaft fahren. Aber als Autofahrer sind die "Kampfradler" ein nicht zu unterschätzendes Unfallrisiko. Dass man Verkehrsregeln nicht einhalten "kann", ist absoluter Blödsinn - der Herr will wohl nicht einhalten, dabei dienen sie der Sicherheit aller. Sicherlich kann er sich den Verkehrsraum Straße für SEIN Fahrrad erobern. Vielleicht sollte er sich mal ansehen, wie ein Fahrrad nach dem Unfall mit einem LKW aussieht, bevor er schlaue Sprüche äußert! Ich frage mich, ob dem bei seiner Fahrweise überhaupt etwas an seiner Gesundheit liegt. Diese Einstellung ist keine Zivilcourage, das ist reiner Blödsinn.

  • M
    mr.spock

    so viel kann ich gar nicht kampfradeln, wie ich gerne täte, denn wenn ich nicht extrem aufpassen würde, würden mich täglich mehrere autofahrer-deppen totfahren! in braunschweig wurde grade eine radfahrerin von einem LKW beim abbiegen getötet! man kann gar nicht aufhören zu kotzen. und die autolobby will noch mehr autos unters volk bringen....

  • AM
    Alexander Morsey

    Frage:

    Warum benutzen Rennradfahrer egal wo eigentlich GRUNDSÄTZLICH NIE den Radweg?

  • KK
    Kein Kunde

    Radfahrer brauchen nun wirklich keinen Aufruf um sich nicht an Verkehrsregeln zuhalten.

     

    Die innerstädtische Ampel beispielsweise, an der Radfahrer sich als vollwertige Verkehrsteilnehmer benehmen und nicht entgegen der STVO sich neben den anderen Verkehrsteilnehmern an die Haltelinie und im toten Winkel in weitere Lücken schleichen, ja diese Ampel zeige mir mal bitte einer.

  • HK
    Herr K.

    Radfahrer, die glauben das sie sich an keine Regeln halten müssen, sind sehr schnell tote Radfahrer.

  • M
    maiqi

    ein Blick in die Schweiz, vor allem Basel, lohnt da. Dort funktioniert das Beieinander von Rad, Kfz und Tram(!) wunderbar auf engstem(!) Raum. Habe das selbst ein ajhr lang ausgiebig er(rad)fahren dürfen^^ :)

     

    Da können sich unsere Damen und Herren Verkehrsplaner noch was abschauen

  • R
    robert

    Link?

  • F
    FaktenStattFiktion

    Die typische linke Anmaßung: Linke dürfen und sollen jede Regel brechen, und seien es Verkehrsregeln. Nur wenn der Kampfradler dann einem PKW die Vorfahrt nimmt, st das Geschrei groß.

  • KG
    kein Geld für Radwege

    die CDU hat in Stuttgart KEINEN EINZIGEN Radweg gebaut.....Fahrrad-Feindlicher als Stuttgart geht nicht....

  • PV
    Prima Vorbild

    hoffe, daß seine Kinder/ Nichten/ Neffen als erstes platt gefahren werden, wenn sie sich an ihm ein Beispiel nehmen.

     

    Selten blöde Idee das Ganze!

    Hätte kaum gedacht, daß man sich noch unter das Niveau von Ramsauer begeben kann.