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Prozess gegen Lothar KönigAufschlussreiche Aufnahmen

Der Jenaer Jugendpfarrer König soll zur Gewalt aufgerufen haben. Seine Verteidigung kann die Vorwürfe widerlegen. Ein Lehrstück aus der sächsischen Justiz.

Der Jenaer Jugendpfarrer Lothar König im April im Dresdener Gerichtssaal. Draußen protestieren an jedem Verhandlungstag seine Unterstützer. Bild: Foto: dpa

DRESDEN taz | Der Prozess, sagt Lothar König, habe biblische Dimensionen. „Wir haben es mit dem Bösen zu tun.“ Und fügt schnell hinzu: „Damit meine ich nicht das Amtsgericht an sich, sondern die Strukturen.“ Am Anfang kokettiert er noch ein bisschen mit seiner Rolle.

Es gibt auch später Momente, in denen er scherzt. In anderen klingt er wie ein trauriges Kind: „Kann ich bitte den Lauti wiederhaben?“, fragt er leise und meint den Lautsprecher-VW-Bus, den die sächsischen Ermittler vor zwei Jahren beschlagnahmten. Die meiste Zeit aber ist Lothar König schlicht genervt, am liebsten würde er rausgehen. Als Angeklagter darf er das nicht.

Lothar König ist evangelischer Stadtjugendpfarrer in Jena. Häufig fährt er mit Mitgliedern seiner Jungen Gemeinde Stadtmitte zu Demonstrationen. Er begleite die jungen Leute, sagt er, damit sie keine Dummheiten machen. So auch am 19. Februar 2011 in Dresden, als dort tausende Menschen gegen den größten Nazi-Aufmarsch Europas auf die Straße gingen.

Geht es nach der Staatsanwaltschaft Dresden, ist König ein Straftäter. Er soll zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen haben. Sein Lautsprecherbus, so lässt sich die Anklageschrift zusammenfassen, soll die Zentrale der gewaltbereiten Gegendemonstranten gewesen sein. Verhandelt wird unter dem Aktenzeichen 200 Ls 205 Js 19573/11. Hauptvorwurf: „besonders schwerer Landfriedensbruch“.

Großer öffentlicher Andrang

König ist seit der Wende der erste Pfarrer der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, der vor Gericht steht. Damit möglichst viele Zuschauer Platz haben, hat das Amtsgericht Dresden den Prozess in den größten Saal im Landgericht verlegt. Im Saal A 2.133 gibt es 117 Sitzplätze, 38 sind für Journalisten reserviert. Die Gerichtsöffentlichkeit, sie ist größer als beim NSU-Prozess in München.

Seit Anfang April wird verhandelt, an fünf Tagen bislang. Eigentlich sollte am Donnerstag das Urteil ergehen. Aber nun stehen noch vier Prozesstage an, am 5. Juli will das Schöffengericht das Urteil sprechen. Höchststrafe: vier Jahre Haft.

Lothar König ist 59 Jahre alt, und es sagt einiges über ihn aus, dass es die Reporter in ihre Artikeln erwähnen, wenn er ausnahmsweise Strümpfe in seinen Sandalen trägt. Vor Gericht möchte er erst einmal einiges geraderücken. Es sei doch keine gewaltbereite Menge gewesen, damals in Dresden. „Wir brauchen doch Leute, die Demokratie inhaltlich füllen, die ihr Herzblut dafür hergeben.“

Unerlaubter Liveticker

Solche Sätze kommen gut an bei den Zuschauern im Saal. Denn die allermeisten sind auf seiner Seite. Viele sind aus Thüringen mit dem Reisebus gekommen, junge Frauen im Punker-Look, Senioren. Vor dem Gerichtsgebäude haben seine Unterstützer an jedem Prozesstag eine Demo angemeldet. Und drinnen bringen sie den Richter und die Staatsanwältin zwischendurch fast zur Verzweiflung.

Ulrich Stein, seit 22 Jahren Richter, wirkt im Umgang mit der Öffentlichkeit etwas unbeholfen. Am ersten Prozesstag unterbricht er aufgeregt die Sitzung. Er hat, wie sich später herausstellen wird, mitbekommen, dass die JG Stadtmitte einen Liveticker aus dem Prozess befüllt. Direkt aus dem Saal sei das nicht erlaubt.

Auf der anderen Seite ist es dem Richter wichtig, dass die Zuschauer alles mitbekommen. Videos sollen auf einer großen Leinwand gezeigt werden. Dafür nimmt er auch in Kauf, dass Probleme auftreten wie bei einem Referat im Uni-Seminar. Das Bild bleibt schwarz. „Wir haben das falsch gemacht“, sagt der Richter. „Man muss erst den Beamer und dann den Laptop anschalten.“ Dann hat er erst das falsche Programm angeklickt. Das Video läuft kurz, stockt dann wieder.

Die Videos, die die Verteidigung in den Prozess einbringt, sind Aufnahmen, die das Potenzial haben, König vor dem Gefängnis zu bewahren. Die JG Stadtmitte hat sie selbst gemacht. Schon lange filmen sie ihre Aktionen. Eigentlich wollten sie nie, dass das Bildmaterial in die Hand von Behörden gelangt. Sie haben lange diskutiert und dann möglichst kurze Ausschnitte ausgewählt, die Gesichter von Unbeteiligten wurden verpixelt.

Abweichende Erinnerung

Legt man die Anklageschrift zugrunde, müssen die Aufnahmen aus einem Paralleluniversum stammen. Vor Gericht läuft das dann immer so ab: Der Verteidiger befragt Polizisten, und die sind sich mit ihrer Aussage ganz sicher. Das Video wird gezeigt. Die Polizisten sagen dann: Da ist meine Erinnerung anders.

Bert E. etwa. Der Führer einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit beschreibt, wie König versucht haben soll, einem Steinewerfer bei der Flucht vor der Polizei zu helfen. Der junge Mann fuhr ein Stück außen an Königs VW-Bus mit. Zwei von E.s Leuten verfolgten ihn. Natürlich hätten sie ihn vor der Festnahme angesprochen, sagt E. aus. Einen Schlagstock? Daran könne er sich nicht erinnern.

Das Video zeigt, wie einer der Polizisten den Mann ohne Vorwarnung mit dem Schlagstock auf Kopf und Schulter schlägt, bis er auf den Boden fällt.

Oder Alexander E., Leiter einer Einsatzhundertschaft der Bundespolizei. Er ist sich ganz sicher, dass er eine Durchsage aus Königs blauem VW-Bus gehört hat: „Deckt die Bullen mit Steinen ein!“ Das Video zeigt eindeutig: Zur fraglichen Zeit ist der VW-Bus längst an E.s Polizeiauto vorbeigefahren. Es gab auch keine Durchsage, sondern es lief Musik: „Bella Ciao“.

Der Richter muss zugeben: „Das war sehr aufschlussreich, was Sie uns da gezeigt haben.“

Gezielte Pöbeleien

Das ist ein Satz, wie ihn Johannes Eisenberg gerne hört. Der Berliner Anwalt (der auch regelmäßig die taz vor Gericht vertritt) ist ein Strafverteidiger mit Überzeugungen, für die er lautstark einsteht. Die gezielte Pöbelei hat er zu seinem Markenzeichen gemacht. Gemeinsam mit seiner jungen Kollegin Lea Voigt treibt er die Staatsanwaltschaft vor sich her.

Eisenberg pflaumt einen Polizisten an, der als Zeuge aussagt: „Werden Sie nicht frech, Freundchen!“ Dem Richter wirft er vor, Akten bewusst vorzuenthalten und voreingenommen zu sein. Die Staatsanwältin bekommt besonders häufig seinen Unmut zu spüren („Die hört ja Stimmen“). Diese wiederum beschwert sich regelmäßig, dass das Publikum klatscht und lacht. „Wir sind hier nicht im Fernsehen“, schimpft sie. Aber wer den Prozess in Dresden verfolgt, dem kommen die Gerichtsshows im Privat-TV nicht mehr so realitätsfremd vor.

Familienstand unbekannt

Ute Schmerler-Kreuzer, die Staatsanwältin, ist seit Jahren im Bereich Staatsschutz der Staatsanwaltschaft Dresden tätig. Sie hält eisern an den Vorwürfen gegen König fest, auch wenn diese sich nach und nach in Luft auslösen. Eine Dame in Kostüm und Stöckelschuhen. Bevor sie die schwarze Robe überstreift, zieht sie ihre Jacke aus.

Dass ihre Anklageschrift wenig überzeugend wirkt, fängt bei Kleinigkeiten an. „Familienstand unbekannt“ hat sie über König vermerkt. Dabei ist er verheiratet. Von „Musik mit aggressivem, anheizenden Rhythmus“ schreibt sie und weiß gar nicht, was gespielt wurde. Etwa die Rolling Stones mit „Paint it Black“.

Als ein Video zeigt, dass König nicht ein Polizeiauto rammen wollte, als er mit seinem Bus leicht nach links zog, sondern einem Mann ausgewichen ist, sagt die Staatsanwältin: „Auf dem Video ist zu sehen, dass die Ampel rot war.“ Nur: Um diese Frage geht es gar nicht.

Verschiedene Welten

Was treibt die Staatsanwältin an? Es ist unbestritten, dass es am 19. Februar 2011 auch zu Gewalt von Gegendemonstranten kam. Es scheint, als müsse unbedingt ein Organisator als Schuldiger gefunden werden. Die Staatsanwältin will sich außerhalb der Verhandlung nicht äußern. Spricht man sie an, sagt sie nur: Sie habe noch nie eine Gerichtsverhandlung erlebt, bei der sie derart persönlich angegriffen worden sei.

Vor dem Amtsgericht in Dresden treffen unterschiedliche Welten aufeinander. Für Lothar König, seine Verteidiger und seine Unterstützer ist demonstrieren ein uneingeschränktes Grundrecht, auch und vor allem demonstrieren gegen Nazis.

Auf der anderen Seite steht eine Staatsanwaltschaft, die härtere Kriterien anlegt. Die von einer „Aufenthaltsverbotszone“ spricht, obwohl selbst der sächsische Innenminister längst klargestellt hat, dass es die gar nicht gab. Unterstützt wird sie von Polizisten, die Anti-Nazi-Demonstranten pauschal als „schwarzen Mob“ bezeichnen und denen der Zusammenhalt unter Kollegen wichtiger ist als die Wahrheit.

Wie reagiert die Kirche?

Da Lothar König Pfarrer ist, wurde auch die Kirche mit hineingezogen in diesen Konflikt. Unter den Prozesszuschauern ist Oberkirchenrat Michael Lehmann, Personaldezernent der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Bislang habe er nichts gesehen, was eine Verurteilung rechtfertigen würde, sagt er. Aber sollte König zu mindestens einem Jahr Haft verurteilt werden, müsse er entlassen werden. Es sei denn, die Kirche komme in einem Disziplinarverfahren zu einem anderen Schluss.

Nicht nur die Kirche, auch die Politik beschäftigt sich mit König. Am Samstag bekam er den „Thüringer Demokratiepreis“ vom Landessozialministerium verliehen. Am Donnerstag wird er dann wieder auf der Anklagebank sitzen im Saal A 2.133 in Dresden. Lothar König sagt, es gehe längst nicht mehr um ihn.

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38 Kommentare

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  • SE
    Sebastian Erb

    @Stones @Ulrich @Dude: Sie haben natürlich Recht, was den Liedtitel angeht. Es hat leider ein bisschen gedauert, aber wir haben das jetzt verbessert.

     

    @freundlichundbestimmt:

    Ich habe mich nicht darüber moniert, dass Kollegen über Königs Kleidungsstil schreiben. Ich habe es auch an anderer Stelle schon selbst getan. Eine Reportage lebt von Beschreibungen, auch von Kleidung. Suggerieren will ich damit gar nichts, es ist lediglich eine Szene, die immer so ablief. Wie im Text schon steht, wollte die Staatsanwältin nicht mit mehr sprechen. Deshalb konnte ich über Gedanken und Ansichten leider auch nichts schreiben.

     

    Viele Grüße

    Sebastian Erb

  • C
    cometh

    @Jungspund,

     

    naja, "ertappen" meint hier wohl eher selbst-hinein-tappen und: Derartige Formulierungen wurden im größeren Stil zuerst wohl vom unsterblichen Heinrich Heine verwendet. Und was Mielke angeht: Wenn es eine Hölle gibt, hat er dort einen bevorzugten Platz, sicher auch mit Schreibtisch, obwohl: Er liebte uns ja alle so wie die Schläger und Steinschmeißer uns ja alle befreien wollen.

  • J
    jungspund

    @comet: Ihre Äusserung: "Der "Jugendpfarrer"und seine Schläger haben für mich den gleichen Stallgeruch. Sie riechen schlecht, das ist alles."

     

    Ohne Ihre selbstentlarvende Äußerung weiter zu kommentieren, möchte ich dem nur einen Ausspruch von einem der grössten Menschenschinder der DDR entgegenstellen:

     

    Erich Mielke: "Wir riechen nicht gut, haben aber einen guten Riecher !" (zit. nach Jens Gieseke, Die Stasi 1945-90, Pantheon-Verlag)

     

    Ertappt !

  • S
    Sigmund

    @ Dresdener

    Danke für die Infos.

     

    Das Verfahren gegen die beiden Polizisten wird, darauf wette ich, schneller zu Ende sein als das gegen König.

  • C
    Cometh

    Danke, @Dresdner, für die - sehr nachvollziehbaren - Erläuterungen.

  • E
    eva

    Das erinnert in seiner Groteske an den Tierschutzprozess in Österreich, bei dem 4 Jahre lang nichts Belastendes zustande kam - und den Beklagten statt tatsächlicher Straftaten dann eben zuerst die "Bildung einer kriminellen Vereinigung" vorgeworfen wurde, für die man keine Straftat begangen haben muss, und nun legale Kampagnen, angemeldete Demonstrationen und Protestaktionen zur Nötigung und gefährlichen Drohung erklärt werden, www.tierschuztpozess.at.

    Bis vor kurzem hätte ich gedacht, dass so etwas in Deutschland nicht möglich sei.

    Der Prozess gegen Pfarrer König scheint leider das Gegenteil zu beweisen!

  • D
    Dresdner

    @ Cometh:

     

    Ja, der "Flüchtende", der sich am Fahrzeug festhält, hat nachgewiesensermaßen einen Gegenstand in Richtung der Polizei geworfen (nicht gegen diejenigen, die ihn festnehmen) und ist dafür bereits verurteilt worden (Wurfhandlung in einem anderen Polizeivideo erkennenbar).

     

    Das Festhalten an einem Fahrzeug, welches sich mit Schrittgeschwindigkeit bewegt und von den LKA-Beamten ohne Probleme eingeholt werden kann, als Fluchtversuch zu bezeichnen und Herrn K. auch noch als Fluchthelfer ist in meinen Augen jedoch äußerst absurd.

     

    Auch die Behauptung des LKA, der Flüchtende habe Widerstand geleistet, ist mit den am Fahrzeug befindlichen Extremitäten kaum möglich und nicht erkennbar.

     

    Und das Problem mit der Anrede des Flüchtigen ist weniger, dass diese nicht erfolgt ist, sondern das der LKA-Hundertschaftsführer im Zeugenstand widerrechtlich ausgesagt hat, diese habe definitiv stattgefunden und ein Schlagstock sei nicht im Einsatz gewesen.

     

    Überhaupt ist das Vorgehen der LKA-Beamten mit dem Schlagstock am Kopf in nahezu jedem Fall unrechtmäßig (außer bei Notwehr), selbst wenn der Verdächtige vorher einen Polizisten angezündet hätte. Die Strafe erfolgt durch die Justiz und nicht durch die festnehmenden Beamten.

     

    Immerhin hat sich die Staatsanwältin durch das Zeigen des Videos im Gerichtssaal mittlerweile genötigt gefühlt, Anzeige gegen die beiden Beamten zu erheben. Ich hingegen bin immernoch schockiert, von der Reaktion des Zugführers im Zeugenstand, der sich nach Ende des Videos das Grinsen und Lachen nicht verkneifen konnte.

     

    Objektive Grüße aus Dresden

  • R
    Rose

    @Ingenieur Politik

    Zur Information:Dresden ist die Landeshauptstadt von SACHSEN.Jena liegt in Thüringen.Ja,die Staatsanwälte wollen einen ev.Jugendpfarrer einsperren!Zur Abschreckung!Die sind übrigens 100% West-import ,sozusagen "Entwicklungshelfer".Aktenfälschung,Beweismitteluntrdrückung usw als Werkzeug haben die dort gelernt.Siehe Bayern:Fall Mollath!Auch die Juristen,die in die "Sachsen-Sumpf" Affäre verwickelt sind ,kommen von dort!

    Justiz,Politik und organisierte Kriminalität Hand in Hand.Bisher wurden die Journalisten,die über dieses Netzwerk berichteten und die Zeuginnen,die als Kinder/jugendliche Zwangsprostituierte in einem Bordell von hohen Justizbeamten missbraucht wurden,verurteilt.Von eben diesen Juristen... Realität in der BRD! Und nun träumen sie weiter von einem Rechtsstaat!!!

  • IP
    Ingenieur Politik

    Soso, die thüringische Staatsanwaltschaft möchte also einen 59 jährigen evangelischen Jugendpfarrer verurteilen, der angeblich Jugendliche zur Gewalt

    aufgerufen hat?

    Meine ersten Gedanken dazu wahren: Ist der Polizei und der Staatsanwaltschaft eigendlich klar, das Thüringen jetzt zur BRD gehört?

    Man muß Pfarrer nicht mehr einsperren!

    mfg, Thomas

  • RB
    Rainer B.

    @ Cometh

     

    Das Video spricht doch für sich, da brauchen Sie die sächsischen Neonazi-Postillen garnicht mehr zu Hilfe nehmen.

     

    Schauen Sie sich das Video in Ruhe an und notieren Sie sich nur das, was Sie darin gesehen haben.

    Wenn Sie dann immer noch Dinge im Kopf haben, die im Video aber nirgends zu sehen sind, wenden Sie sich damit an einen Arzt Ihres Vertrauens.

     

    Seit wann sollen Knüppelschläge auf den Kopf ein geeignetes Mittel zur Identitätsfeststellung sein? Mag ja sein, dass das in Sachsen so üblich ist bei Leuten, die auch sonst erstmal die Tür eintreten, bevor sie klingeln, aber die empfohlene und geeignete Vorgehensweise ist das ganz sicher nicht.

  • C
    Cometh

    Dann hatte er ja keinen Grund, sich - verkehrsordnungswidrig - an das von Herrn K gelenkte Fahrzeug zu klammern und sich seiner Festnahme/Identitätsfeststellung zu widersetzen. Der hat doch Heldentaten begangen, für die er sich nicht schämen muss, oder?

     

    Im übrigen ist es in der übrigen Presseberichterstattung völlig unstreitig, dass das tatsächlich ein Steinewerfer war. Ich weiss allerdings nicht, ob der inzwischen verurteilt wurde und habe auch keine Lust mich solch unerträglichen Typen zu befassen. Unschuldsvermutung ? - das ist fast so heuchlerisch wie bei Drogendealern, die in Parks herumstehen und das Zeug an 12 jährigen verticken, aber nicht erwischt werden können, weil sie vor der Festnahme alles verschlucken. Ich habe auch noch nie etwas zur Unschuldsvermutung für Frau Z gelesen.

     

    Abgesehen davon: Die Regeln gelten natürlich immer nur für die anderen.

     

    Ist Steineschmeißen oder sich einer Identitätsfeststellung durch Flucht an ein Fahrzeug zu klammern verhältnismäßig? Hätten die NSU-Spinner ihre Opfer besser steinigen sollen? Fragen über Fragen...

  • RB
    Rainer B.

    @ Cometh

     

    Das Video zeigt keinen "Steineschmeißer", sondern einen jungen Mann, der von einem Polizisten brutal niedergeknüppelt wird. Auch Polizisten haben Regeln zu beachten, insbesondere darf ihr Tun nicht unverhältnismäßig sein.

     

    Wenn Sie hier behaupten, der Mann habe vorher Steine geschmissen, dann sollten Sie das auch notfalls beweisen können. Ansonsten gilt in einem Rechtsstaat die Unschuldsvermutung.

  • C
    Cometh

    Dann wird es wohl nicht das Video sein, das ich kenne. Da hat sich ein Steineschmeißer, der festgenommen werden soll, an ein Auto geklammert, das Herr K steuert. Polizisten laufen hinterher. K denkt nicht daran, anzuhalten (offizielle Version: Ich bekam vor lauter Konzentration einfach nix mit) und der Typ klammert sich weiter fest und versucht zu entkommen.

     

    Der Vorwurf gegen die hinterherlaufen Polizisten ist offenbar, dass sie den Steineschmeißer in dieser Lage nicht höflich ansprachen: Lieber unbekannter Herr Steineschmeißer, Sie wollten uns durch Steinwürfe verletzen oder sogar töten. Könnten Sie sich bitte festnehmen lassen? Bitte geben Sie auf und lassen Sie los! Falls Sie sich weiter festklammern, müssen wir unseren Schlagstock einsetzen, damit Sie aufgeben. Seien Sie doch bitte so lieb. Wir können leider nicht davon ausgehen, dass Sie sich später stellen und ihre Heldentaten freimütig bekennen.

     

    Und natürlich hätte der Steinschmeißer bei diesen Worten sofort aufgegeben. Herr K hätte angehalten. Sie hätten sich bei den Polizisten entschuldigt und alles wäre prima gewesen.

  • RB
    Rainer B.

    @ Cometh

     

    Das Video zeigt nur einen Schläger. Ein Polizst, der mit einem Knüppel völlig unverhältnismäßig auf Kopf und Rücken eines wehrlosen Demonstranten einschlägt. Soviel ist zweifelsfrei erwiesen. Das ist versuchter Totschlag und ich hoffe sehr, dass dieser Beamte mindestens aus dem Dienst entfernt wird.

     

    Was die Anschuldigungen gegen Herrn König betrifft, so bewegen die sich auf einem ähnlich unterirdischen Niveau, wie die undifferenzierten, diffusen und pauschalen Ressentiments, die Sie hier ständig meinen, ausbreiten zu müssen.

  • C
    Cometh

    1989 gingen wir auf die Strasse, @Bernd, weil wir keine Lust mehr hatten, von einer Clique verarscht zu werden und uns ausbeuten zu lassen, andere vielleicht aus anderen Gründen.

     

    Die Typen, die damals ein ganzes Volk um die Freiheit und Glück betrogen und ihre Schreier-/Schlägerbanden gibt es noch heute. Sie sind schamlos, ihr Abgott ist der ach so witzige Gregor, das alternde Luxusweib heißt Sarah.

     

    Der "Jugendpfarrer"und seine Schläger haben für mich den gleichen Stallgeruch. Sie riechen schlecht, das ist alles.

  • L
    lowandorder

    @21.06.2013 19:40 UHR

    von Cometh:

     

    nochens!

    Herr - wirf Hirn vom Himmel.

     

    Oder mit Wolfgang Neuss:

    " Es reicht nicht, keine Gedanken zu haben,

    - man muß auch unfähig sein,

    sie auszusprechen."

  • BG
    Bernd Goldammer

    @Cometh

    Peinlich, aber Ihr Text liest sich sehr nach einem enttäuschtem Polizisten, der sich nicht mehr daran erinnern kann, mal einen Eid auf die Verfassung der BRD geleistet zu haben.Draufhauende Polizei und dummdreiste Staatsawälte möchte ich mit meinen Steuergeldern nicht ernähren.Polizei und Staatsanwälte sollen doch nur wirkliche Straftäter vor Gericht bringen.Statt dessen blamieren sie unseren gesamten Freistaat mit falschen Anklagen und polizeilichen Falschaussagen.Pfarrer Jochen König hatte es mit Sicherheit nicht darauf angelegt, sich mit der Gewalt des sächsischen Freistaates anzulegen. Er ist nun ihr Opfer geworden. Ein freier Bürger, der sich nicht einschüchtern lässt, geht es in Dresden wieder an den Kragen.Für diese Ideale ging man 1989 mal auf die Straße.Schon vergessen?

  • C
    Cometh

    Ich kann die Weltverschwörer, @Järg, nicht verstehen. Entweder es gelingt der Nachweis, dass K zur Gewalt aufgerufen hat - und so wie ich es verstehe, spricht dafür sehr viel - oder aber der Nachweis gelingt nicht, dass ist K freizusprechen.

     

    Mich ärgert allenfalls, dass Typen wie K, nur weil sie eine radaumachende Schlägerbande, vulgo Sturmtruppe, hinter sich haben, davonkommen. Aber K ist ohnehin unwichtig, der soll mal im gänzlich atheistischen Osten Jugendpfaffer sein, vielleicht gehört Radale statt Glockenläuten einfach dazu...

  • J
    Jörg

    @Cometh

    "Der Rauschebart ist auf einmal die verfolgte Unschuld." Nein nicht "auf einmal", er war die ganze Zeit die, wie Sie es nennen, "verfolgte Unschuld".

    Auch steht es Ihnen nicht zu Herrn König als "Rauschebart" zu bezeichnen. Trollen Sie doch woanders herum.

  • Z
    Zarl

    In dem Zusammenhang finde ich es bemerkenswert, dass Nebenkläger (und deren Anwälte) des Münchner NSU-Prozesses sich mittlerweile mit König solidarisiert und seinen Freispruch gefordert haben. Tolle Geste, wie ich finde. Unter ihnen übrigens RA Angelika Lex, die ganz nebenbei auch Mitglied des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs ist.

  • C
    Cometh

    Jeder weiß dass man jeden Zeugen mit Videos verunsichern kann. Das liegt in der Natur unserer Erinnerung. Der Rauschebart ist auf einmal die verfolgte Unschuld.

     

    Und ach ja: Gewalttaten gab es, heißt es. Wie wäre es denn, wenn sich die Aktivisten einmal stellen würden ?- Bildmaterial scheint es ja genug zu geben ... War natürlich alles provoziert. Schön wenn man Mitglied einer Schlägerbande ist, man kann immer auf andere zeigen ...

  • W
    Weinberg

    Ist ganz Sachsen ein Irrenhaus und ist in Dresden gar die Zentrale?

  • L
    lowandorder

    Zusammenfassung? aber - noch drei Verhandlungstage?

     

    Wie das - nach allem? nach dem Video!?

    Was geht da erkennbar schief!?

    Die Frau Staatsanwältin fühlt sich - bedrängt,

    schlecht behandelt?

     

    Ok. Von vorn.

    Staatsanwälte sind - leider immer noch und

    anders als Richter - weisungsabhängig und

    Vertreter der Exekutive.

    Sollen aber gleichzeitig neutral ermitteln mit

    Hilfe ihrer ebenso verpflichteten " Kavallerie" - der Polizei.

    ( da dieser erkennbare Spagat nur wenigen

    behagt, wird frauman mit entsprechenden Noten meist lieber

    was anderes).

     

    Dabei lauern gleich zwei Gefahren für eine 'deformation professionell'.

    eine "berufliche Blindheit".

    Man übernimmt mehr oder weniger unbewußt,

    die Denkweise der " Verfolgten" - auch der unterstellten!

    Und - entwickelt eine Huntermentalität.

    Beides ergänzend gefährlich

    ( bei der Polizei ähnlich anzutreffen)

    und entgegenwirkende Supervison - ein rares Gut;

    zumal sich bei Demonstratonen - anders als meist sonst -

    Polizei und Bürger als Akteure gegenüber stehen!

     

    Hier nun: - genau das aber könnte nämlich erklären,

    warum hier noch verhandelt wird.

     

    Denn - wenn ein Einsatzleiter erst ein nichtssagendes Protokoll

    verfertigt ( das zudem vorübergehend verschwindet),

    im Rahmen seiner gerichtlichen Aussage aber ein Video

    deutlich macht, daß nichts strafrechtlich relevantes

    von seinen Angaben/ und damit der Anklage

    übrig bleibt; im Gegenteil!

    er vielmehr an einer (un)eidlichen Falschaussage

    gnädig vorbeischrammt;

    die vorgeworfene Aufforderung zum Steinewerfen

    sich als " Bella Ciao" entpuppt;

    ja dann - klappt ein kluger Staatsanwalt sine ira et studio

    die Akte zu;

    vulgo - wischt sich den Schaum vom Mund,

    um weiteren Schaden von seiner Behörde und seinen

    Hilfstruppen abzuwenden!

     

    Aber vor allem - um einen ganz offensichtlich unbescholtenen

    Bürger, der lediglich von vornehmsten Recht dieser

    Republik - der Meinungs- , Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit

    Gebrauch gemacht, von jedem Verdacht zu befreien.

     

    " Der getroffene Hund bellt" - sagt man gewöhnlich

    zu solch hilflosen Verhalten der Anklagebehörde,

    wenn ihr jegliiche Substanz zerrinnt, wegschmilzt

    wie Schnee in der Sonne.

     

    ps das mit den Stones geht in Dunkeldeutschland

    schon in Ordnung;=> Full Metal Jacket;

    hielt der Vatikan ja auch längere Zeit diese

    Garagenband für Anhänger eines Teufelskults!

    - klar: Sympathie vor the devil.

  • S
    Stones

    Das Lied heißt "Paint it black".

  • TK
    Thomas K.

    Herr König, der tapfere Jugendpfarrer, dienst als Ablenkung. Es soll ein Exempel statuiert werden. Einige Staatsbedienstete wollen zeigen, dass sich Gewalt auf Demonstrationen nicht lohnt und dass der Staat gegen jeden vorgeht. Da wird auch vor Symbolfiguren wie einem christlichen Jugendpfarrer nicht halt gemacht. Er soll verurteilt werden, damit sich die konservativen Beamten stark fühlen können. sie haben es den illoyalen Elementen gezeigt. Nur Gehorsam zahlt sich aus. Ich lehne Gewalt ab. Man kann seine Ziele auch friedlich erlösen. Ziviler Ungehorsam gehört dazu. Ich war bei Nazis blockieren dabei und werde es wieder sein. Friedlich, aber ungehorsam. Faschismus hat auf unseren Straßen keinen Platz.

    Ich hoffe, dass Pfarrer König freigesprochen wird und einen Dank an diejenigen, die das Video freigaben. Sie halfen damit dem Pfarrer sicherlich.

  • S
    strukturbanause

    es sind die strukturen, dito. als die ersten christen roms zirka 200 jahre lang bei beiberhaltung ihres glaubens den tieren zum fraß vorgeworfen wurden, war es eine kampf für "menschlichkeit" im namen des "sohnes . . ." danach kamen die strukturen, vatikan bis zum heutigen tage. religion ist glaubensmißbrauch in struktur.

  • U
    Ulrich

    Das Stones-Stück heißt nicht "Painted Black sondern "Paint It, Black". Ist auch schon etwas älter ;-)

  • A
    atze2

    Lieber Sebastian Erb,

     

    bitte lesen und korrigieren Sie Ihren Artikel nochmals.

    Herr König hat es verdient.

  • RB
    robert beilngries

    "Die Staatsanwältin will sich außerhalb der Verhandlung nicht äußern. Spricht man sie an, sagt sie nur: Sie habe noch nie eine Gerichtsverhandlung erlebt, bei der sie derart persönlich angegriffen worden sei."

     

    Lothar König hat noch nie eine Anti-Nazidemo miterlebt, nach der er gemeinschaftlich von Polizei und StA derart kontrafaktisch verunglimpft und verleumdet wurde !

     

    Der Ausgangspunkt des als "Strafverfahren" getarnten politischen Prozesses ist der Kriminalisierungswille der sächsischen Strafverfolger gegenüber den antifaschistischen Demonstranten. Die Polizei lügt koordiniert wie gedruckt, die Verteidigung entkräftet die Vorwürfe überzeugend, der Richter wundert sich, aber vereidigt die Lügenpolizisten nicht, sodass man sie nicht für ihre dreisten Falschaussagen persönlich haftbar machen kann. Und der Staatsanwältin ist nichts, aber auch rein gar nichts peinlich. Sie grinst nur, wenn grad keine Kamera läuft, von der sie sich sonst bedroht fühlt.

     

    Der Prozess gegen Lothar König ist so absurd, dass sich dem Betrachter Parallelen zu dem grössten politischen Prozess gegen Tierschutzgruppen in Österreich aufdrängen. Dort brach die Anklage trotz jahrelanger,ständig verschärfter Ermittlungen und massiven Spitzeleinsatzes gänzlich zusammen. Selbst zwei Spitzel mussten wahrheitsgemäß aussagen, dass keine Straftaten irgendwo begangen wurden. Beamte und Leiter diverser österreichischer Dienststellen konnten sich auf Befragen an absolut nichts Gescheites mehr erinnern, wurden aber im Anschluß an das Verfahren befördert. Die sämtliche Angeklagten freisprechende Richterin indes wurde rasch an einen Nirwana-Posten versetzt. Die Staatsanwaltschaft, die den ganzen Prozeß über völlig nackt ohne die Spur eines Beweises dagestanden hatte, ging natürlich in Revision und wurde für ihre aus der Luft gegriffenen Falschbehauptungen nie belangt. Vorausgegangen war der Kriminalisdierungsaktion ein nachweisliches Treffen des österr.Innenministers, Polizeiführern, Staatsanwaltschaft und Textilmagnaten, in dem man Ermittlungsziele festlegte.

     

    Genau dieser Nachweis für die Absprachen im Vorfeld des politischen Lothar König-Prozesses fehlt noch, dann ist endgültig alles klar.

  • OO
    Oliver Orwell

    Tja..es sollte ein Exempel statuiert werden..und ist zum Schauprozess geworden..der mehr unsere Gerichtsbarkeit und die Glaubwürdigkeit ihrer Amtsinhaber in Frage stellt..

  • F
    freundlichundbestimmt

    Bitte lieber Sebastian Erb,

     

    ich finde es wunderbar, dass Sie darüber berichten, aber wie können Sie sichd arüber monieren, dass andere Kollegen den Kleidungsstil von Lothar König beschrieben (Socken in Sandalen) und später die Staatsanwältin, so komisch ihre Einstellung und Verhalten auch zu sein scheint, ähnlich auf Äusserlichkeiten pointieren ("Eine Dame in Kostüm und Stöckelschuhen. Bevor sie die schwarze Robe überstreift, zieht sie ihre Jacke aus."

     

    Wollen sie, weil sie ein Köstüm trägt und Stöckelschuhe anzieht etwas suggerieren?

     

    Das ist jetzt nicht wirklich taz-würdig.... meiner Meinung nach. Zumindest gehört es nicht in die Artikel, die mich zum taz-Abonennten machen.

     

    Ansonsten finde ich es hervorragend, dass die taz über die Verhandlungen berichtet.

  • R
    Ralf

    Ich bin entsetzt. Ich hatte Vertrauen in Polizei und Justiz. Wollte es auch haben. Ich war - angesichts diverser polizeiliche Brutalität dokumentierender Videos sogar ein Stück weit bereit zu akzeptieren, dass es in großen Organisationen wie der Polizei auch zu Einzelfällen von ungerechtfertigter Gewalt kommen kann - so schlimm das für die Betroffenen ist. Sofern dies unzweifelhaft geahndet wird. Aber wenn ein Gerichtsverfahren über so lange Zeit mit falschen Behauptungen von Staatsbediensteten geführt wird, die bisher zu keinen angemessenen Konsequenzen führten, dann ist das kein "bedauerlicher Einzelfall bei dem ein übermüdeter Beamter nach einem Angriff auf ihn" überreagiert hat. Auch wenn ich sicher weiss, dass Steinewerfen falsch ist, mein Mitgefühl mit brutalen, mit Macht ausgestatteten und lügenden Polizisten ist gesunken.

  • R
    RedHead

    Lothar wird dann wohl nach einer langen, zähen Verhandlung sicherlich frei gesprochen werden. Vielleicht nicht in Sachsen, aber dann in einer höheren Instanz. Wenn man sich aber überlegt, wie es Leuten ergeht, die ihre Unschuld nicht beweisen können, wird einem das Ausmaß des Problems erst klar. Polizisten genießen vor Gericht eine erhöhte Glaubwürdigkeit und sie lügen durchgehend. Wie viele Leute wurden eigentlich schon aufgrund von Zeugenaussagen von Polizisten verurteilt?

     

    An Lothar: Die Linke Szene braucht keinen kirchlichen Aufpasser, der dafür sorgt, dass sie nichts dummes anstellt. Trotzdem wünsche ich dir in dieser Sache viel Erfolg!

  • T
    thogo

    "Sie habe noch nie eine Gerichtsverhandlung erlebt, bei der sie derart persönlich angegriffen worden sei."

    Ihren Opfern (aka "Angeklagten") nehmen Verhandlungen sicherlich auch immer nur auf professioneller Ebene war, da geht es ja nie um persönliches und gerade der Herr König wird ja auch sehr persönlich angegriffen in der Anklageschrift.

     

    Hätte sie persönlich ihren Job besser gemacht und ergebnisoffen recherchiert hätte sie sicherlich auch auf professioneller Ebene eine bessere Figur gemacht. Dem Verteidiger macht sie die Aufgabe auch eher leicht damit.

     

    Naja, meiner Meinung nach wurde die politische Justiz in Sachsen schon vor einiger Zeit wieder eingeführt. Dieser Prozess ist nur ein besonders wiederliches Zeugnis davon. Das Urteil gegen König steht sicherlich schon (+/- einer gewissen Bandbreite) sicherlich schon fest.

  • D
    Dude

    Ein guter Artikel. Nur eine Kleinigkeit: Der Rolling-Stones-Song heißt "Paint It, Black" - das sollte man richtig schreiben, wenn man damit auf die Ahnungslosigkeit Anderer hinweisen will.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Dieser Prozess ist längst zur Affenschande für die ganze deutsche Rechtspflege geworden.So wird er auch in die Geschichte eingehen.Wenn Einschüchterung der Bevölkerung das geheime Hauptziel des Verfahrens ist,dann hat die Staatsanwältin alles richtig gemacht!

  • A
    anke

    Da hat er wohl recht, der Jugendpfarrer. Um Lothar König allerdings scheint es auch früher nie gegangen zu sein. Vermutlich sollte hier von Anfang an ein Exempel statuiert werden, wie "der Lateiner" sagt. Die Staatsanwaltschaft will ein warnendes Beispiel schaffen. Ein Muster dafür, was engagierten Bürgern blüht, wenn sie legal und legitim verwechseln. Die Nazis, schließlich, werden noch ein paarmal wieder kommen nach Dresden. Genau wie ihre Gegnern. Und wenn die Staatsanwaltschaft jetzt nicht einen Schlussstrich zieht, muss sie womöglich demnächst anfangen, ordentlich zu arbeiten. Wer könnte das schon wollen?

     

    Ich finde, man muss der Dresdner Staatsanwaltschaft dankbar sein für ihre Bemühungen und den sogenannten Rechtsstaat. Auch, wenn sie sich mit Lothar König ausgerechnet einen Mann ausgesucht hat, der im Ring bzw. auf der Bühne eher einen David abgibt als einen Goliath. Gerade deswegen. Halte durch, Lothar! Du weiß doch, wie die Geschichte damals ausgegangen ist!

  • F
    frederik

    Ich schäme mich, hier wie auch in diesem NSU-Gemunkel, dass Sachsen und Thüringen zur Deutschen Gemeinschaft gehören. Möge Herrn König der Knast erspart bleiben und er anschließend freundlichere Gesellschaft finden!