piwik no script img

Neue Umfrage zur Berlin-WahlPiraten bei 6,5 Prozent

Laut der jüngsten Umfrage von infrast-dimap, zieht die Piratenpartei sicher ins Abgeordnetenhaus ein. SPD sackt leicht ab. Grüne hinter der CDU.

Im Anmarsch: Die Piratenpartei in Berlin Bild: Reuters

BERLIN dapd/dpa/taz | Eineinhalb Wochen vor der Wahl in Berlin kann sich die Piratenpartei gute Chancen ausrechnen, in das Abgeordnetenhaus einzuziehen. In einer Infratest dimap-Umfrage im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" kommt die Piratenpartei auf 6,5 Prozent der Stimmen und würde damit erstmals in einem Bundesland die Fünf-Prozent-Hürde überspringen.

Die SPD erreicht demnach 29,5 Prozent. Die CDU kommt auf 22 Prozent, die Grünen liegen bei 20 Prozent. Die Linke kommt auf elf Prozent. Die FDP würde mit drei Prozent den Wiedereinzug in das Abgeordnetenhaus verpassen.

Damit wäre eine rot-grüne Koalition ebenso möglich wie eine große Koalition, eine Fortsetzung des rot-roten Senats dagegen nicht. Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge von Dienstag bis Donnerstag dieser Woche 1.000 Wahlberechtigte in Berlin telefonisch befragt.

Knapp die Hälfte der Berliner (49 Prozent) ist der Ansicht, dass eine rot-grüne Koalition aus SPD und Grünen "gut für Berlin" wäre. Über eine rot-rote Koalition aus SPD und Linken denken dies 33 Prozent, über eine große Koalition aus SPD und CDU 32 Prozent. Dass eine schwarz-grüne Koalition unter Führung der CDU "gut für Berlin" wäre, finden 22 Prozent der Wahlberechtigten. Über eine grün-schwarze Koalition unter Führung der Grünen denken dies 13 Prozent.

Vor allem Anhänger der Grünen plädieren für eine Zusammenarbeit mit der SPD. Von ihnen bevorzugen 80 Prozent eine rot-grüne Koalition, nur 11 Prozent wollen ein Bündnis mit der CDU. 9 Prozent ihrer Anhänger würden die Grünen am liebsten weiterhin in der Opposition sehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

11 Kommentare

 / 
  • B
    BoBo

    @Klaus

     

    Das hat doch Philip Rösler genau so gemacht - als Neu-Ökonom.

     

    Sein Dilemma: Er ist Wirtschaftsminister - weiss es aber leider nicht.

  • K
    klaus

    Keine Ahnung von der Wirtschaft - da muß ich mich erst einlesen meint der Sptzenkandidat der Piraten.

     

    Na dann viel Spaß

  • B
    Blackbeart

    Die Piraten sind genauso planlos wie die Grünen, die SPD, die SED(Likspartei) oder die CDU. Sie treten allerdings für Meinungsfreiheit und Demokratie ein. Ernsthaft nicht nur auf dem Papier. Demokratie bringt bei offener Debatte allerdings Ergebnisse die weder wirtschaftlichen Lobbygruppen noch ideologischen Lobbygruppen passen. Von Hotelerbensteuerbefreiung bis Multikulti ist da eine Palette die sämtlichen alten Parteien nicht passt. Man fürchtet das Volk, welchem man sich letztendlich geistig überlegen fühlt. Die Piraten tun das nicht, deshalb wähle ich sie. Weder links noch rechts noch Mitte. Abstimmen nach Thema und Sachlage. Bei freier Debatte in freien Medien. Etwas ganz Neues. Das passt weder dem altlinken Establishment in Medien (damit auch der taz nicht), Bildungseinrichtungen, Kultur und Politik noch den CDU-Kofferträgern. Direkte Demokratie funktioniert in der Schweiz seit ewigen Zeiten. Würde man die Öffentlich-Rechtlichen vom Sprachrohr der Altparteien zu wirklich öffentlich-rechtlichen Medien umgestalten, dann hätten wir die in der Schweiz fehlende Komponente zur wirklichen Demokratie. Wie es um eine faire Debatte auch zu umstrittenen Thesen steht konnte man an der vorab abgesprochenen medialen Hinrichtung Eva Herrmans sehen. Über die Sarrazin-Debatte gar nicht zu reden. Das waren mediale Massaker ausgeführt von den Meinungshoheitswächtern und keine Debatten. Es gäbe auch unangenehme Ergebnisse aber in der Summe würde das Volk besser entscheiden als die selbsternannten Bescheidwisser. Fehler kann man übrigens korrigtieren wenn man sie nicht zu ideologischen Komponenten und damit zur Grundlage der politischen Existenzberechtigung macht. Es ist übrigens viel ehrlicher wenn Spitzenkandidaten der Piraten mal sagen "keine Ahnung" als wenn die Kandidaten der Altparteien so tun als wären sie Fachleute auf allen Gebieten. Fachleute holt man sich wenn es darum geht Fachthemen abzustimmen und dies dann umzusetzen. Voraussetzung für dies ist aber erst einmal echte Demokratie. Das ist Schritt Nr.1 und der kommt nur mit den PIRATEN. Arrrrr, geht wählen!

  • B
    Bernd
  • I
    iBot

    Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg ist bei den Grünen und besucht das Land! Was denkt Deutschland dann über BaWü?

  • F
    franko

    Tja, die FDP wird aufgespalten. Menschen, für die liberal die Verteilung von unten nach oben bedeutet und die ein Finanzsystem aufgebaut haben und fördern, dessen Gier gerade den halben Globus in den Abgrund reisst, wählen FDP.

     

    Aber solche, für die "liberal" Freiheit und Offenheit bedeutet, können jetzt mit den Piraten ihre Überzeugung zum Ausdruck bringen.

     

    Die Frage ist, ob die FDP das überlebt.

  • M
    madtrapper

    @ a.w.g.

    ...ist ja bei einer Kanzlerin Murkel fast ein Selbstläufer, der bessere Vertreter zu sein. Leere Wortblasen mit Phrasen füllen - gegen jemanden, der auch was zu sagen hat. Trotzdem werden immer wieder die Phrasen gewählt, egal welcher Politikertruppe sie angehören. Schon seltsam.

     

    und @ garcon:

    da inzwischen ein zunehmender Teil der Grünen auch nur noch Politikersülze absondert, würde "die Welt" wahrscheinlich überhaupt nichts über Deutschland denke, was sie nicht auch jetzt schon meint...

     

    Wenn zum Beispiel Cem Özdemir ungestraft in der Tagesschau Jesus zitiert, kann ich mich nur mit Mühe des selben Brechreizes erwehren, der mich auch bei der Merkelin heimsucht, bevor ich sie schnellstmöglich mittels Fernbedienung der Stimme beraube.

    Ach, wenn das doch auch in Wirklichkeit so einfach wär!

    (*träum*)

     

    Grüße vom Exilberliner aus Rheinhessen, wo man sich am liebsten gar nicht mehr politisch umschauen möchte. In Berlin gibt's wenigstens noch ein bißchen Spannung, dank Piraten und Co.

  • G
    garcon

    Der Kanzler von Deutschland ist bei den GRÜNEN und besucht die Welt! Was denkt die Welt dann über Deutschland.

  • A
    a.w.g.

    @Tom:

     

    mal ganz ehrlich, von jedem Provinzpiraten würde ich mich eher vertreten fühlen als von Angela Merkel.

  • T
    Tom

    Der Kanzler von Deutschland ist in der Piratenpartei und besucht die Welt! Was denkt die Welt dann über Deutschland.

  • UF
    Um frage

    Helmut Kohl dachte auch, er würde über Schröder siegen.

    Gibt es Analysen über Politik-Macherei bzw. Wähler-Beeinflussung mithilfe Umfrage-Ergebnissen ? Wer FDP wählen würde, wird seine Stimme wohl nicht wegwerfen wollen und dann vielleicht CDU wählen.

    Die Fehler der letzten Wahl sollte man Statistikern immer vorhalten und der Leser soll davon die Qualität der jeweiligen Aussagen abschätzen lernen.

    Aber schon die Grafiken am Wahlabend sind pseudo-imposant wie aufgespritzte Lippen, könnten aber deutlich informativer sein. Als ob man das Volk dumm halten wollte.

    So funktionieren auch Powerpoint-Verwirrungs-und-Desinformations-Vorträge.