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Naziaufmarsch und BlockadeDie Lügen von Dresden

Die Diskussion über den Naziaufmarsch und dessen Blockade wird nicht ehrlich geführt. Ein Plädoyer gegen den Selbstbetrug von Antifaschisten und Behörden.

Wer sich offensiv der Großeltern und Kinderwagenschieber in den eigenen Demoreihen rühmt, muss auch zum Steinewerfen eine Position beziehen. Bild: dpa

Da lacht der Nazi, und der Antifaschist wundert sich: Es ist Februar. Es ist wieder Nazi-Aufmarsch in Dresden; am 13. und wohl auch am 18. Februar. Und wieder wird es in der sächsischen Landeshauptstadt zu Auseinandersetzungen kommen.

Nein, nicht nur zwischen Demokraten und Neonazis. Sondern insbesondere zwischen Demokraten, die auf der Straße Neonazis blockieren wollen, und den selbst ernannten Oberdemokraten in Sachsens Behörden. Längst ist der Konflikt über die Gedenkpraxis zum kulturellen Kleinkrieg verkommen. Der Grund dafür ist die Ignoranz, mit der Behörden und AntifaschistInnen sich bewusst missverstehen wollen. Es ist an der Zeit, das Lügen zu beenden.

Dresden-Demos

13. Februar: Am Jahrestag der Bombardierung kamen in den vergangenen Jahren Hunderte bis Tausende Neonazis nach Dresden. Wie viele diesmal kommen, ist noch schwer einzuschätzen. Die Landesregierung ruft zu einer symbolischen Menschenkette auf. Das Bündnis "Dresden Nazifrei" will den Naziaufmarsch blockieren.

18. Februar: Am ersten auf den Jahrestag folgenden Wochenende riefen die Neonazis zuletzt zum Großaufmarsch mit Tausenden Teilnehmern - die in den letzten beiden Jahren erfolgreich blockiert wurden. Beobachter gehen daher davon aus, dass die Rechten sich diesmal auf den 13. Februar konzentrieren.

Dieser Wahlspruch ist der falsch verstandene Grund allen Übels. Denn in Dresden überwog jahrelang die Trauer um die deutschen Opfer. Die Ausgangsgründe von Weltkrieg Nummer zwei - Adolf Hitler, die willige Nation und ihre Opfer - kamen dagegen etwas kurz. Das war eine Einladung für rechtspopulistisches und rechtsextremes Gebaren. Heute rufen die Neonazis zum "Trauermarsch", und die rechtspopulistische und islamfeindliche Partei "Die Freiheit" rät in Dresdens Fußgängerzone den Bürgern: "Bleiben auch Sie zu Hause und zünden Sie eine Kerze für die Opfer der Bombennacht an - Lassen Sie sich nicht missbrauchen!"

Missbrauchen aber lässt sich, wer meint, dass es mit dem Anzünden einer Kerze schon getan wäre. "In Würde gedenken" geht nämlich im Februar in Dresden nicht passiv. "In Würde gedenken" heißt, aktiv zu verhindern, dass der braune Mob in der Stadt wieder aufmarschieren kann. Das Märchen vom stillen Gedenken ist die größte Gefahr in Dresden.

taz

Diesen und viele andere spannende Texte lesen Sie in der sonntaz vom 4./5. Februar 2012. Am Kiosk, eKiosk und im Wochenendabo. Für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Weil nun einige die Neonazis, die mit Holzknüppeln und Pflastersteinen anreisen, ihrerseits mit Holzknüppeln und Pflastersteinen von ihrem "Trauermarsch" abhalten wollen, sucht die Dresdner Staatsanwaltschaft eine vermeintliche kriminelle Vereinigung, die sie inmitten der Demonstranten verortet.

Dieses Konstrukt war der Grund für die massive Überwachungspraxis, mit der im vergangenen Jahr die Daten tausender Menschen in die Polizeicomputer gelangten. Doch die Lüge von der kriminellen Vereinigung ist ein billiges Hilfskonstrukt: Auch in den Ermittlungsakten, in die die taz Einsicht hatte, sind die Bezüge der Verdächtigen zueinander äußerst vage. Natürlich gibt es militante Autonome. Diese verabreden sich aber nicht in Clubhäusern und wählen Vorsitzende. Die Strukturen sind fließend und klandestin.

Es ist völlig abwegig zu glauben, dass ein Ganovenkönig eine "Vereinigung" von Militanten steuert. Das Märchen von der kriminellen Vereinigung muss ein Ende haben, denn es hat nur ein Ziel: Es nimmt den Scheinverdacht zum Anlass, mit heftigsten Ermittlungsmaßnahmen eine ganze Protestbewegung in Sippenhaft zu nehmen.

Mit dieser Parole machen die sächsische Landesregierung und die Polizeiführung in den letzten Wochen wieder Stimmung. Der Vorwurf: Das Bündnis "Dresden Nazifrei" mit seinem Aufruf zur Blockade des Neonazi-Aufmarsches bringe die Militanten nach Dresden. Wer so argumentiert, ist auf den Ohren taub und den Augen blind: In Dresden rufen Gewerkschaften und Kirchengruppen, Grüne und Sozialdemokraten zu Blockaden auf.

Und es ist ein Unterschied, ob SPD-Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse es für legitim hält, sich an einer Sitzblockade zu beteiligen - oder ob klandestine Linksradikale im Windschatten ihre Steinenummer abziehen. Das Bündnis "Dresden Nazifrei" ruft allein zu Ersterem auf. Und so liegt der Logik der sächsischen Konservativen ein gefährlicher Fehler inne: Wenn jeder ein Linksextremist ist, der sich als Antifaschist bezeichnet, dann ist es nur noch Konservativen gestattet, sich gegen Neonazis zu engagieren. Dass das nicht geklappt hat, das sehen wir ja. In Dresden, in Zwickau und überall.

Es stimmt aber auch, dass das Bündnis "Dresden Nazifrei" sich selbst und die Öffentlichkeit ebenso belügt. Zum Aktionskonsens des Bündnisses gehört die Formulierung: "Von uns geht keine Eskalation aus". Dieser Spruch ist ein Kompromiss. Er heißt übersetzt: Wir schlagen nicht zu, aber wenn wir zuerst gehauen werden, dürfen wir uns wehren.

Peinlich genau achten die Organisatoren nun darauf, dass von diesem Bündnis keine Spuren zur Organisation der sogenannten Sportgruppen führen, also den militanten Steine- und Flaschenwerfern. Die selbst rühmen sich übrigens ganz gern damit, dass auch die friedlichen Sitzblockierer von ihrem Einsatz profitieren - weil sie die Polizei ablenken.

Das Bündnis "Dresden Nazifrei" sagt: Wieso sollten wir uns von Leuten distanzieren, mit denen wir nichts am Hut haben? Was das Bündnis nicht sagt: Diese Leute sind es, die ganz bewusst im Windschatten der friedlichen Sitzblockierer nach Dresden reisen - und deren Verhalten auch ganz bewusst nicht kommentiert wird. Die Logik dahinter lautet: Je länger wir weggucken, desto weniger kritische Fragen gibt es.

Noch geht diese Strategie auf: Hätten die staatlichen Behörden im vergangenen Jahr allerdings nicht einen ernst zu nehmenden Datenskandal produziert, dann hätte auch das gemäßigte Spektrum ganz anders über die Gewalt sprechen müssen, mit der es in Dresden im Februar vergangenen Jahres tatsächlich auch zur Sache ging. Wer sich offensiv der Großeltern und Kinderwagenschieber in den eigenen Demoreihen rühmt, muss auch zum Steinewerfen eine Position beziehen.

Alles andere ist Selbstbetrug.

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20 Kommentare

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  • C
    Cartouche

    @Tobias:

    wer in seinem Büro in Frankfurt Zeit und Muße hat, die TAZ zu lesen und dann auch noch einen Kommentar dieser Qualität zu verfassen, der scheint mit Arbeit nicht so weit zugeschüttet zu sein, als daß er sich gar nicht mehr zu helfen weiß. Daß die Bündnisleute auch einem geregeltem Berufsleben nachgehen müßten Sie erst einmal widerlegen, was Ihnen in gänzlichem Umfang unmöglich sein wird. Von daher wäre etwas mehr Lockerheit von Ihrer Seite das, was ich mir wünschen würde ;)

  • J
    Jakob

    @Tobias gewaltbereite idioten sind auf unseren Blockaden die Miderheit und werden, so gut es geht ausgeschlossen, lass Dir bitte von Ihnen nicht das Bild unseres friedlichen Protests zerstören.

     

    Im Prinzip verstehe ich Deinen Standpunkt, nur bedenke solche und ähnliche Meinungen, wie sie von der extremen Rechten propagiert werden, waren bereits einmal Mindermeinung, und wurden dank wegsehen und machen lassen zum schlimmsten Verbrechen unserer Geschicht.

     

    In diesem Sinne:

     

    Keinen Fuß breit den Faschisten!

  • T
    Tobias

    Ich arbeite hier jetzt in Frankfurt in meinem Büro. Und die Berufsdemonstranten der Antifa haben an einem solchen Arbeitstag nichts besseres zu tun, als ihre Zeit mit der Planung von gewalttätigen Aktionen zu verbringen. Das finde ich unglaublich!

     

    Warum bitteschön kann man nicht mit Gelassenheit eine Mindermeinung, die auch mir oft nicht passt, von ein paar Leuten in unserer offenen Gesellschaft hinnehmen?

     

    Etwas mehr Ruhe und Gelassenheit würde ich mir wünschen - statt der Planung von Gewaltexzessen und der verklausulierten Unterstützung durch TAZ und diverse Gruppierungen!

  • A
    aleister

    @ HinzundKunz:

     

    DANKE für Deinen Post... tut immer gut, so klare, engagierte und differenzierende Worte zu lesen.

  • I
    IhrName

    Das alles sind nur Zeichen der Oberflächlichkeit in unserer "Kultur". Wird einer krank, bekommt er Schmerztabletten. Wird einer "Extremist", wird draufgehauen ... statt nach den Ursachen für Etwas zu suchen, wird überall nur an den Auswirkungen herumgedocktert.

     

    Viel wichtiger wäre doch, mal zu schauen, warum und wie denn ein "Extremist" erst extremistisch wurde. Es könnte allerdings sein, dass man dann auf unangenehme Dinge stößt. Vielleicht eine grundfalsche oder ungenügende soziale Bildung(spolitik)? Vielleicht eine grundfalsche Erziehung(spolitik)? Vielleicht ungenügende oder gar fehlende Zukunftsperspektiven und die damit verbundenen Ängste? Vielleicht auch eine falsche Einwanderungs- und Integrationspolitik? Ich denke, es wird von allem etwas sein.

     

    Ich persönlich sehe die Gründe vor allem in einer mangelnden sozialen Erziehung und Bildung. Im Sandkasten wird der Grundstein dafür gelegt, ob jemand sich sozial verhalten kann, ob er sich mit anderen arrangieren-, sich auf andere Meinungen und Sichtweisen einlassen- und seine eigene Meinung auch ohne Gewalt vertreten und verteidigen kann. Dazu bedarf es in erster Linie Freiheit, möglichst viele, andere Kinder verschiedenen Alters und keine diktatorischen und ängstlichen Eltern, Erzieher und Lehrer. Ich spreche nicht von antiautoritärer Erziehung sondern von vernünftiger und menschlich-artgerechter Erziehung und Bildung.

     

    Wie sollten Kinder sich sozial richtig entwickeln wenn früher Lehrer und Eltern und Militär bedingungslosen Gehorsam einforderten (und notfalls mit Rohrstock, Hosengürtel und Zuchthaus durchsetzen)? Da ist "normal" was alle tun oder was gerade meinungspolitisch vorgegeben ist.

     

    Und heute? Lehre Spielplätze, Kinder alleine zu Hause vor der PlayStation. Eltern, die überfordert, erziehungstechnisch orientierungslos und überängstlich sind.

     

    Zugegeben, meine Meinung scheint extrem, aber sie ist nur anders, nicht zementiert, jederzeit verbesser- und veränderbar.

     

    Mit Fingern auf Andersdenkende und Andershandelnde zu zeigen ist einfach. Sie zu verprügeln auch. Sie als "Mob" abzutun ebenfalls. Sich mit ihnen zu unterhalten, sich ihre Meinungen und Gründe, ihre Probleme und Ängste mal anzuhören ist schon schwerer. Sich dann noch mit diesen Dingen auseinander zu setzen ist sauschwer - aber machbar! Und vielleicht erfüllender als sich gegenseitig Wege zu versperren und sich auf die Jacke zu hauen. Vielleicht sollten wir anfangen, etwas toleranter zu sein? Ja! Toleranter! Auch gegenüber "Extremisten"!?

     

    Jeder Rechte, jeder Linke, jeder Polizist, ja jeder Politiker ist "nur" ein Mensch! Er hat mit Dir vielleicht die Schulbank gedrückt, hat vielleicht Kinder, Familie, Probleme, Nöte, Ängste und ein Sprachzentrum im Gehirn! Rede mit ihm! Vernünftig und ohne Vorurteile (auch wenn das manchmal schwer fällt). Wir reden zu wenig, wir diskutieren nicht mehr vernünftig, wir lassen unserem Hass, unseren Ängsten und unseren Vorurteilen zu oft die Macht über unser Handeln.

     

    Mit jemandem zu reden bedeutet nicht sofort, seine Meinungen und Ansichten zu teilen! Mit jemandem zu reden, bedeutet, ihm Wertschätzung entgegen zu bringen, egal welches Gedankengut sein Handeln gerade bestimmt und ob es einem richtig oder falsch erscheint. Denkt mal darüber nach wenn ihr Euch wieder gegenüber steht...

  • H
    Hosda

    Dieses Land geht über dünnes Eis.

    Die Spaltung vollzieht sich vor aller Augen. Während Linke und Antifaschisten ausgespäht werden, wird in Aichach/Bayern ein Judenhasser von der CSU geehrt. Ähnlich Vorfälle in dieser Partei häufen sich.

    Es soll allerdings auch darauf hingewiesen werden, dass da in der CSU Widerstand gegen die Verharmloser vorhanden ist. Dennoch! Für Nazis u.ä. gibt es keine Meinungsfreiheit! Wer Mörder reinwaschen will, der gehört vor Gericht gestellt. Dresden zeigt doch nur die Spitze des Eisbergs. Der Dreck zieht sich doch längst wieder durch die Gesellschaft. Es solle ja junge Leute geben die es schick finden, sich gegen 'die Juden' zu äußern. Schluss damit!

  • H
    Hosda

    Dieses Land geht über dünnes Eis.

    Die Spaltung vollzieht sich vor aller Augen. Während Linke und Antifaschisten ausgespäht werden, wird in Aichach/Bayern ein Judenhasser von der CSU geehrt. Ähnlich Vorfälle in dieser Partei häufen sich.

    Es soll allerdings auch darauf hingewiesen werden, dass da in der CSU Widerstand gegen die Verharmloser vorhanden ist. Dennoch! Für Nazis u.ä. gibt es keine Meinungsfreiheit! Wer Mörder reinwaschen will, der gehört vor Gericht gestellt. Dresden zeigt doch nur die Spitze des Eisbergs. Der Dreck zieht sich doch längst wieder durch die Gesellschaft. Es solle ja junge Leute geben die es schick finden, sich gegen 'die Juden' zu äußern. Schluss damit!

  • MK
    Michael Klein

    @Querdenker!

    Es ist eine Sache, der Opfer der Bombennacht in Dresden zu gedenken! Eine andere Sache ist es, dies zu instrumentalisieren um den HOlocaust und den Millionenfachen Mord an Juden, Sozialisten,Sozialdemokraten, Kommunisten, Romas, Sintis und Widerstandskämpfern zu verhöhnen und zu verharmlosen!

    Und eines lässt sich nicht leugnen! Hätten seinerzeit nicht so immens viele Deutsche Bürger HItler gewählt und weggeschaut, wäre auch die Bombadierung Desdens nicht passiert! Das ist keine Legitimierung der Bombadierung Desdens, sondern lediglich eine Tatsache!

  • Q
    Querdenker

    Im Gegensatz zum Autor finde ich es schon richtig wenn in Dresden den Opfern der verbrecherischen Bombardierung gedacht wird. Die Verantwortung der Nazis für den Krieg, darf in meinen Augen nicht als Rechtfertigung herhalten. Ich befürchte, es werden durch die genannten Thesen manche in die Arme der Rechtsradikalen getrieben.

  • MK
    Michael Klein

    @Nobilitatis!

    Mir scheint, Sie haben ein immens großes Defizit an Geschichtswissen Nobiliatis! FAschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

  • H
    HinzundKunz

    Erstens sind die meisten Cops durch Pfefferspray ihrer Kollegen verletzt wurden und nur sehr wenige durch Demonstranten (wenn überhaupt). Zweitens sind einige Cops durch Hundebisse verletzt wurden! Ich behaupte, die wenigsten Demonstranten waren mit Hunden unterwegs. Wenn 2012 wieder, so wie 2011 an der Bergstraße geschehen, durch das SEK, ohne das sie selbst angegriffen werden, mit Pepperballs in die Menge geschossen wird, muss man kein Prophet sein, um eine maximale Eskalation vorher zu sehen! Wenn für die Polizei das Sitzen auf einer Straße wieder ein Grund ist, auf die Blockierer brutalst einzuprügeln, mit Quarzhandschuhen oder sogar mithilfe von Bambusschlagstöcken so wie 2009, dann werden die Menschen berechtigterweise sehr wütend werden. Einige Bürger, die in ihrem Leben noch nie einen Stein in der Hand hatten, um ihn auf Cops zu werfen, werden dann instinktiv handeln. Alle wissen das und auch der Polizei ist das sehr bewusst. Doch selbst wenn die Demonstranten versuchen auf Provokationen nicht einzugehen gibt es noch die Möglichkeit, so wie es gelegentlich in Berlin passiert ist, mit sogenannten Zylinderkräften (Agent Provokateur) die Sache zu eskalieren. Denn für die Polizei und den Staat ist der Gegner klar ausgemacht, es sind nicht die Nazis, auch wenn diese gelegentlich einen Polizisten erschießen, es sind Linke und Antifaschisten. Nicht nur weil sie deren Taten fürchten, sondern, vor allem die dahinter stehende Idee! Da die allermeisten Polizisten sich als "Patrioten" oder "Staatsdiener" sehen, welche diesen Staat beschützen müssen, wundert das Vorgehen und das Vergessen der Verhältnismäßigkeit, nicht wirklich.

    Was hierbei nicht übersehn werden darf ist der Umstand, dass der "Verfassungsschutz" (Stasi 2.0) von Menschen geleitet wird, deren Partei, der sie angehören, das GG niemals voll anerkannt hat (CSU), diese Leute sich heute jedoch anmaßen, mit eben diesen Vorwürfen & Unterstellungen andere Parteien überwachen zu lassen, welche für ihr ausbeuterisches und menschenverachtendes Wirtschaftssystem eine Gefahr darstellen. (Heute noch "nur" die Linke und bald auch die Grünen und die Piraten, während die FDP die Politik als Selbstbedienungsladen versteht?) Hier ist die Bildzeitung (Stürmer 2.0) natürlich ein williger Helfer!

    Wer legt denn schon seit Jahren in Dresden, zusammen mit der NPD, Kränze nieder? Die CDU & die FDP! In welchen Parteien haben sich die Nazis nach dem Krieg gesammelt?

    Diese Leute schreien heute "Steine sind keine Argumente", doch das hat auch nie jemand behauptet. Es ist sehr oft nur eine Antwort, auf das Verhalten der Politik und das gewaltsame Durchsetzen eben dieser, in einer Sprache, die sie verstehen und eine die auch bei den Bütteln ankommt! Wütende Menschen handeln nun einmal selten rational! ;)

    Das ist nicht wirklich schön, aber die momentane Lage! Eine Lüge ist, dass die Leute nur deshalb nach Dresden kommen würden, um Steine zu werfen und einmal richtig die Sau raus zu lassen!!!!!

    Wen es wirklich interessiert, warum es immer wieder zu Ausschreitungen kommt und was Menschen denken, die schon einmal an Ausschreitungen teilgenommen haben, dem empfehle ich die arte-Dokumentation "Für eine andere Welt!"

    http://www.youtube.com/watch?v=O0vmdYPaEw4&feature=g-upl&context=G240ee76AUAAAAAAAeAA

  • S
    Schneko

    @ lars

    ich stimme dir eigentlich zu, aber bei solcher polemik steig ich aus: "Schön das man bei der TAZ auf Springerniveau argumentiert und das Spiel der Rechtaußen mitspielt"

     

    alles was andersdenkend ist, kann nicht gleich rechtsaußen sein. das ist mir zu extrem und so kann ich nicht debattieren.

  • L
    Lars

    Zitat:Die selbst rühmen sich übrigens ganz gern damit, dass auch die friedlichen Sitzblockierer von ihrem Einsatz profitieren - weil sie die Polizei ablenken.

     

    Und was ist daran falsch???? Natürlich hätte die Polizei sonst dioe Blockaden mit aller Gewalt geräumt um den Nazis den Weg freizuräumen. Außerdem lehne ich jegliche Distanzierung von militanten Antifaschisten ab. Schön das man bei der TAZ auf Springerniveau argumentiert und das Spiel der Rechtaußen mitspielt

  • V
    vic

    Es ist gut Leute um sich zu haben, die sich trauen zurückzuschlagen. Ich trau mich nämlich nicht.

    Gemeinsam sind wir stark.

  • B
    butch

    "oder ob klandestine Linksradikale im Windschatten ihre Steinenummer abziehen."

     

    "Steinenummer" nennen Sie das also...was für ein Armutszeugnis.

  • N
    Nobilitatis

    Dresden dankt den rechten und linken Radikalen, dass sie unsere schöne Stadt zum Spielplatz auserkoren haben.

    Bitte behauptet nicht, dass ihr mit Gedenken was am Hut habt.

    Und den Verharmlosern, wie dem Autoren: Ihr habt ein Demokratiedefizit, also bezeichnet Blockierer nicht als "Demokraten". Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden. Und deswegen ist das Blockieren einer Demonstration eine Straftat. Egal ob bei Stuttgart 21, Gorleben oder in Dresden. Weil man nicht nach politischer Gesinnung differenzieren darf.

  • G
    Gonzo

    Weil sie sich dann auf eine Stufe mit ebent diesen braunen jungens stellen. Damit wäre mann selber dann der moralische sieger und das faschistenpack hätte echte probleme den trauermarsche so genehmigt zu bekommen. Sind ja hier (noch) nicht im krieg.

  • D
    daniel

    Danke für die ehrlichen Worte, Herr Kommentator.

    Ich dachte bislang immer, die Autonomen wollten die Nazis blockieren.

    Aber statt dessen warten sie nur auf ihre Retter von der Polizei, damit diese sie vor den Nazis beschützen.

     

    Bisschen scheinheilig, aber allzu menschlich.

  • J
    juhela

    Ja, hören wir auf zu lügen. Eine Lüge ist es auch, dass "der Steinewerfer" anreist. "Den Steinewerfer" gibt es nicht. ja, es gibt auch Leute, die nur anreisen, um Szteine zu werfen. Die könnten genausogut in ein Fussballstadion gehen oder sich nachts im Park ein Opfer suchen - aber, hier reden wir von einem Promilleanteil aller Demonstrationsteilnehmer. Schwierig sie herauszufiltern, sowohl für die Polizei, als auch für die Organisatoren. Dann haben wir Steinewerfer, die aus einer Situation heraus durchdrehen. Oft aus ohnmächtiger Wut, weil sie sehen, dass sie trotz einem berechtigten Anliegen nichts ausrichten können. Dazu gehören auch die, die bereits zum 2. Mal grundlos mit Pfefferspray besprüht wurden, die trotz stundenlangem marschieren, immer wieder an Polizeiketten scheitern und und und... Ja, auch diesen Leuten muss man immer wieder klarmachen, lasst euch nicht von eurer Wut leiten, sonst schadet ihr eurem Anliegen mehr, als ihr ihm nutzt. Und dann haben wir noch eine weitere Gruppe von Steinewerfern, die nie einen Stein in der Hand hatten. In diesem Fall, stehen die "Steinewerfer" in den Reihen der Polizei und behaupten nur, beworfen worden zu sein. Auch hier gibt es Leute, die nur einen Grund suchen, um loszuschlagen und falls sie keinen finden, wird eben einer erfunden. Man schaue sich nur einmal die Videos an, bei denen Böller gezündet wurden und in der Nähe stehende Polizisten, sich ruhig weiterunterhalten. Eine Stunde später, wird dann gemeldet, es seien bei diesem Zwischenfall mindestens 6 Polizisten verletzt worden. Wer soll das glauben. Hier muss die Polizei die Steinewerfer in den eigenen Reihen endlich benennen.

  • K
    Kommentator

    Warum von militanten Antifaschisten distanzieren?!?

     

    Als ich in Dresden war, hat einzig das engagierte und offensive Vorgehen einiger Hunder Autonomer uns friedliche Blockierer geschützt:

    vor 2000 von der Polizei "zufällig" übersehenen und daher unbegleiteten (!) Nazis, die durchs Hechtviertel uns Blockierern beachtlich nahe gekommen sind.

     

    Nazis ermorden alle möglichen Leute, die radikalen Linken nicht.

    Sie stellen sich jedoch den Nazis offen entgegen.

     

    Keine Spaltung zum Wohle von CDU und Nazis!